48 SC Victoria Hamburg vs. USC Paloma/ BU 07.09./10.09.2010

Transcrição

48 SC Victoria Hamburg vs. USC Paloma/ BU 07.09./10.09.2010
48 SC Victoria Hamburg vs. USC Paloma/ BU 07.09./10.09.2010
CHEERS HOHELUFT!
Cheer up lads, everythings's gonna be
alright! Jetzt also bloß keine Frust-Filme
schieben, wir haben gerade erst den
dritten Spieltag (naja, wir holen ihn
zumindest gerade erst nach) und die
Saison ist noch lang. Klar, da kann
einem
schon
mal
die
Panik
überkommen, wenn Evil-St. Pauli II mal
so mir nix, dir nix die formschwachen
Heide-Loser abserviert und unsere blaugelben Pokalhelden an der heftigen
Hürde
Bramfeld
scheitern,
aber
manchmal verliert man eben und
manchmal gewinnen die anderen. Wenn
es nicht läuft, dann läuft es eben nicht
und haste einmal Sch***e am Fuß,
haste Sch***e am Fuß... So, genug
Phrasen gedroschen und Konzentration
auf
die
anstehende
„Uhlenhorster
Woche“!
Das
Urheberrecht
dieser
genialen
Wortschöpfung konnte zwar unter uns
Kaoten nicht zur Zufriedenheit aller
geklärt werden, dennoch bediene ich
mich einfach mal trotzdem ganz dreist
Termine:
SA, 11.09., 15 Uhr, Testspiel:
Harburger TB vs. SCV
SA, 18.09., 12 Uhr, Liga:
SC Concordia vs. SCV
FR, 24.09., 19 Uhr:
SCV vs. FC St. Pauli II
Zwote:
SO, 12.09., 15 Uhr:
TuS Osdorf II vs. SCV II
SO, 19.09., 15 Uhr:
SCV II vs. Rahlstedter SC II
des Plagiats...
Uhlenhorst also, erst der Uhlenhorster
SC
Paloma
und
dann
BarmbekUhlenhorst.
Weil
beide
so
toll
zusammenpassen, widmen wir beiden
zusammen auch einen gemeinsamen
Flyer! Nee, mal ehrlich, zwei inhaltlich
ansprechende Flyer innerhalb von vier
Tagen?
Es
muss
auch
eine
Doppelausgabe genügen!
In den nächsten vier Tagen können,
nein sollten wir dringlichst sechs Punkte
mitnehmen und uns zumindest im
Windschatten vom FCSPII etablieren –
ist sicherlich nicht zu viel verlangt,
zumal wir noch im September selbst die
Chance haben, die Siegesserie der
Kiezkicker zu stoppen.
Paloma steht derzeit zwei Plätze über
uns, zwar auch mit neun Zählern, aber
eben mit mehr Torgefahr. Mit einem
Dreier ginge es einen guten Schritt
nach oben, präziser gesagt auf Platz
zwei und genau dort wollen wir auch
gerne stehen, um auf Fehler des
Tabellenführers zu warten. Vielleicht
schwächelt der designierte Aufsteiger ja
schon am Wochenende gegen die
Überraschungs-Combo
Rugenbergen.
Lustig wäre es – allerdings nur, wenn
wir unsere Hausaufgaben machen und
die doppelte Dosis Uhlenhorst locker
wegstecken und endlich beginnen,
kontinuierlich zu punkten. Ich will nicht,
dass unser Team zu einer Wundertüte à
la Altona verkommt!
Viel mehr Worte will ich dann eigentlich
auch gar nicht mehr verlieren, der Flyer
ist diesmal prall gefüllt mit vielen
Textchen von allerlei unterschiedlichen
Autoren,
warum
also
noch
Platz
verschwenden mit leeren Worten, die ja
eigentlich nur das eine sagen wollen:
Hamburgs Meister wird nur der SCV!
Auch 2010 und jetzt Vollgas geben!
Cheers und
NG
U
L
L
TE
S
R
O
ERV
Kaotische Grüße...
N
GEG
USC PALOMA:
Nachholspiel gegen Paloma. Moment
Mal, Nachholspiel Anfang September?
Jep, genau, denn der SCV war am 3.
Spieltag damit beschäftigt, Rot-Weiß
Oberhausen aus dem DFB-Pokal zu
werfen, da musste Paloma warten.
Wäre nett, wenn das Spiel heute den
gleichen Sieger hätte wie das PokalSpiel, aber bitte mit mehr Toren.
Langsam aber sicher wird es nämlich
Zeit, dass wir uns mal wieder nach
oben orientieren, ich hab vor allem
auch keine Lust, den SCV immer
minutenlang in der Tabelle im Mittelfeld
zu suchen, ich möchte einen schnellen
Blick nach oben und da Blau-Gelb
sehen! Allerdings sollte man Paloma
nicht unterschätzen, das wird wohl kein
Selbstgänger. Zwar sind die Mannen
von Frank Hüllmann sonst eher als
Grandspezialisten bekannt, aber die
Mannschaft hat diese Saison noch keine
Niederlage auf dem Konto. Und dabei
standen schon einige „Hochkaräter“ auf
dem Spielplan, mit Altona und Curslack
ergatterte man bei zwei Teams einen
Punkt, bei denen es nicht zu erwarten
gewesen wäre. Und dabei waren die
angeblichen
Favoriten
noch
gut
bedient, denn letzten Freitag machte
Paloma einen auf Wolfsburg und ließ
sich einen 3:0-Vorsprung noch abjagen.
Ganz so blöd wie die Niedersachsen
stellten sich die Tauben dann aber nicht
an,
immerhin
konnten
sie
das
Unentschieden halten… Somit steht der
USC momentan tatsächlich VOR dem
SCV in der Tabelle, wenn auch nur auf
Grund des besseren Torverhältnisses.
Das wird sich wohl so oder so noch bis
zum Saisonende ändern, aber heute
wäre endlich mal wieder Gelegenheit,
etwas näher auf Tuchfühlung zu gehen
–
sonst
schicken
wir
die
Gratulationspostkarte zur Meisterschaft
nämlich schon zur Winterpause an den
FC St. Pauli II!
HSV BARMBEK-UHLENHORST:
Mächtig gespannt bin ich am Freitag
wieder auf die Fans von BU: Ob wir
wohl dieses Jahr auch wieder eine
grandiose
Choreo
in
Form
von
geworfenen Klopapierrollen zu sehen
bekommen? Wie letztes Jahr – und
vorletztes Jahr… Das wird wieder ein
Highlight! Ein Highlight sollte auch das
Spiel werden und zwar aus der Sicht
des SCV. Kommt doch hier der
Tabellenvorletzte an die Hoheluft, der
sich bisher nur gegen die rote Laterne
Wedel siegreich durchsetzen konnte.
Klingt nach sicheren drei Punkten –
wenn Vicky denn endlich mal wieder
zur Normalform findet. Es reicht
nämlich nicht, nur die großen „Schlagerund Eventspiele“ hübsch zu gestalten,
ich möchte auch in der Liga auf den
Zaun klettern und Siege bejubeln! Und
es wird nun endlich mal Zeit, auch
gegen die vermeintlich „Kleinen“ drei
Punkte zu holen, das konnten wir in
den vergangenen Jahren nämlich im
Gegensatz
zur
Konkurrenz
immer
besonders
gut.
Bergedorf
und
Meiendorf haben es vorgemacht, so
einige Törchen geschossen und Trainer
Thomas Hoffmann zur Verzweiflung
getrieben. Selbst Rugenbergen hat
vorgemacht, wie man gegen BU
gewinnt, das sollte der SCV doch wohl
auch können?!
SC
VICTORIA
–
SV
CURSLACKNEUENGAMME 2:2 (1:0) (OBERLIGA, 5.
SPIELTAG, STADION
HOHELUFT,
27.08.2010, 149 ZUSCHAUER)
Heimspiel
gegen
CurslackNeuengamme. Eigentlich ein Spiel, bei
dem man den Titel Topspiel schon des
Öfteren aus der Tüte ziehen konnte.
Auch in diesem Spiel ging es um die
Tabellenführung der Oberliga Hamburg.
Diesmal aber aus Sicht der Gäste. Das
wollten wir mit unseren Jungs natürlich
verhindern und so kam es, dass das
Spiel trotz miserablen Wetters an der
Hoheluft ausgetragen wurde. Diverse
andere Spiele in ganz Hamburg fielen
den Wassermassen zum Opfer, jedoch
entpuppte sich der anwesende NDR als
Grund, die Partie trotzdem anzupfeifen.
Grund
für
den
Besuch
der
Rundfunkanstalt
war
das
Freundschaftsspiel gegen den HSV in
der darauffolgenden Woche. Naja, ein
nicht sehr überzeugender Grund, das
Spiel trotzdem anzupfeifen, zumindest
aus unserer Sicht und so beließen wir
es über 90 Minuten bei einzelnen
Schlachtrufen für unsere Elf.
In der ersten Hälfte plätscherte das
Spiel gemächlich vor sich hin trotz
optischer Überlegenheit für unsere gelbblaue Truppe. Es kam nicht von
ungefähr, dass der 1:0 Pausenstand aus
einem direkt verwandelten Freistoß
durch Stephan-„Ich hau sie alle in den
Giebel“-Rahn
resultierte.
Bei
anhaltendem Regen genossen wir auch
in
der
zweiten
Halbzeit
optische
Überlegenheit, die jetzt jedoch auch zu
diversen Chancen führte. Nach guten
Möglichkeiten auf beiden Seiten war es
schließlich Sergej Schulz, der es dem
Rahner gleichmachte, einen direkten
Freistoß in den Giebel setzte, und somit
auf 2:0 für die Hausherren erhöhte.
Alles in trockenen bzw. an diesem Tag
in nassen Tüchern, dachten wir und die
restlichen
handverlesenen
und
aufgerundeten 150 Zuschauer an der
Hoheluft. Doch falsch gedacht, da ein
gewisser Herr Spill vom SVCN noch
zwei Tore markieren musste, um seine
seit Jahren traumhafte Trefferquote
weiter auszubauen. Hierbei wurde er
gerade beim zweiten Treffer durch
unsere
Hintermannschaft
geradezu
herausgefordert.
Sei es drum! Scheiß Wetter, bitterer
Spielverlauf, alles grau in grau, nichts
Halbes, nichts Ganzes. Das Ergebnis
passte zur Stimmung heute und der
NDR hatte unseres Erachtens nicht
wirklich viel zu filmen… wie ärgerlich!
Weiter geht’s nächste Woche mit dem
Sinnfrei-Kick gegen den HSV und
anschließend
mit
dem
Sonntagspunktspiel
auswärts
beim
Bramfelder SV.
SC VICTORIA – HAMBURGER SV 1:5
(0:3)
(FREUNDSCHAFTSSPIEL,
STADION
HOHELUFT,
31.08.2010,
2.072 ZUSCHAUER)
Da hat der HSV also Wort gehalten und
ist tatsächlich zum versprochenen
Freundschaftsspiel
beim
OberligaMeister angetreten. Dass das Spiel
dann
in
einer
Länderspielpause
stattfindet
und
nicht
in
der
Saisonvorbereitung
irgendwie
auch
noch zu verschmerzen, auch wenn das
letztlich
bedeutete,
dass
die
Nationalspieler
des
HSV
nicht
anwesend
waren.
Dazu
zählte
überraschenderweise auch Ruud van
Nistelroy, der nur ein paar Tage zuvor
wieder in den Kader der holländischen
Nationalelf berufen war. Wer blieb also
übrig? Immer noch genug gestandene
Bundesliga-Spieler,
um
für
einen
Menschenauflauf an der Hoheluft zu
sorgen! Wobei ich es schon sehr traurig
finde, dass zu so einem Spiel um Nichts
mehr Zuschauer kommen, als zur
ersten Runde im DFB-Pokal. Aber naja,
was soll’s – trotzdem wird mir
persönlich dieses Spiel in keiner guten
Erinnerung bleiben.
Schon im Vorfeld hatten wir öffentlich
gemacht, dass wir das Spiel zwar
unterstützen, aber eben nicht lautstark
wie gewohnt, sondern nur durch bloße
Anwesenheit. Warum? Weil es ein
Testspiel ist, darum mal in erster Linie.
Wer im Sommer bei SCV-Testspielen zu
Gast war, wird gehört haben, dass
Nordkaos dort auch nicht supportet
hat. Also auch keine Ausnahme für den
HSV. (Im Übrigen gab es von den HSVFans
ebenfalls
keinen
Support…)
Außerdem sehen wir zwar als Gruppe
die Chance für den Verein, durch so ein
Spiel
zusätzliche,
bitter
nötige
Einnahmen zu machen, aber wir
möchten nicht Teil dieser EventVeranstaltung sein, das widerspricht
unserer Mentalität.
Und als wir dann am Spieltag am
Stadion
ankamen,
wurden
unsere
schlimmsten
Befürchtungen
auch
gleich
mal
bestätigt:
Die
Einlasskontrollen, die beim OberhausenSpiel
durchaus
noch
als
okay
durchgingen, hatten plötzlich eine ganz
andere Dimension angenommen. Da
wurde in die Taschen geschaut und
aussortiert, was das Zeug hielt. Ich
hatte schon gar keine Lust mehr, es
war, als wären wir tatsächlich beim
HSV zu Gast und nicht andersherum!
Das Stadion, das dieses Mal aber
komplett offen war (keine Trennung
zwischen Gäste- und Heimfans) wurde
auch alsbald schon bevölkert von
zahlreichen HSV-Fans von oben bis
unten behängt mit allerlei Fanartikeln.
Okay, auch das hatten wir erwartet.
Wir
hatten
schon
einigermaßen
Probleme, diesen Fans klar zu machen,
dass wir – wie immer – hinter
„unserem“ Wellenbrecher stehen, dann
aber mussten wir uns kollektiv an den
Kopf fassen: Wie immer hing die
mittlerweile durch Sky deutschlandweit
bekannte Anzeigentafel mit den kleinen
austauschbaren Nummern hinter uns.
Wie
immer
lagen
die
Nummerntäfelchen
zum
Tauschen
darunter im Gras, als plötzlich eine
Gruppe älterer HSV-Fans antanzte, die
Täfelchen auseinanderpflückte und sich
darauf setzte! Auf unseren Hinweis,
dass das überhaupt nicht klar gehen
würde, bekamen wir dann auch noch
die patzige Antwort zu hören, dass sie
das ja nicht wissen könnten, da lag halt
was im Gras, das haben sie sich
genommen. Wieder einmal ein klarer
Fall von „Hirn am Stadiontor gleich mit
abgegeben!“
Wir waren restlos bedient, die Ich-guckböse-weil-ich-Mitglied-bei-einergaaaaanz-großen-Fangruppe-binFraktion nervte dann auch noch rum
und wir hatten keinen Bock mehr. Die
Stadionmusik war mit Abstand das
Schlechteste, was ich jemals zu hören
bekommen habe (WARUM müssen wir
eigentlich IMMER „Viva Colonia“ hören,
wir sind in HAMBURG! HANSESTADT
HAMBURG! So schwer?!) und irgendwie
beschlich mich ganz tief in meinem
Inneren das Gefühl, dass wir doch bitte
nicht wieder Meister werden, wenn das
nächstes Jahr noch mal über die Bühne
gehen soll.
Ich wischte den Gedanken weg und
versuchte, das Spiel als Test gegen
Wolfsburg zu sehen. Der HSV –
immerhin mit Trochowski, Drobny,
Aogo, Jarolim und weiteren namhaften
Stars gespickt – wirbelte dann auch
gleich mal unsere Abwehr kräftig
durcheinander
und
kam
so
zu
entsprechenden Chancen. Nach einer
Viertelstunde stand es dann auch gleich
mal 0:2 und es wurde deutlich, dass
die Bundesliga dann doch etwas
schneller ist und gerade unsere Abwehr
so ihre Probleme hatte. Dann kam
Vicky aber etwas besser ins Spiel, vor
allem im Mittelfeld war es ganz lustig
zu sehen, wie sich die beiden „harten
Hunde“ Roger Stilz und David Jarolim
so
behakten.
Das
Ergebnis
war
eigentlich fast Nebensache, wir hofften
darauf, dass es nicht ganz so deutlich
werden würde, als in der 37. Minute
das 0:3 fiel. Das war dann auch der
Pausenstand, es wurde diskutiert, ob
der SCV es zumindest zu einem Tor
bringen würde und nach Wiederanpfiff
wurde Vicky dann auch etwas frecher.
Beim HSV hatte man offensichtlich
keine Videoanalyse des OberhausenSpiels gemacht, so dass das kam, was
jeder
Victorianer
mittlerweile
auswendig kennt: Freistoß OberhausenDistanz,
Mauer
aufstellen,
Rahn
schießen lassen, Jubel bei Blau-Gelb!
Drobny chancenlos, das Stadion am
Jubeln, denn das Ding war einfach
wunderschön! Gar nicht schön war nur
zwei Minuten später die äußerst
peinliche Vergabe von Hamurcu, der
das Kunststück fertig brachte, den Ball
aus fünf Metern Entfernung tatsächlich
ÜBER den leeren Kasten zu dreschen –
was schwerer war, als das Ding
reinzumachen.
Glückwunsch
dazu,
passt aber zu seiner derzeitigen Form,
sorry! Sowas muss gegen Wolfsburg
sitzen! ;-)
Allerdings gelangen dem HSV noch
zwei weitere Tore (die nicht hätten sein
müssen), so dass es am Ende zu
deutlich 1:5 stand. Bloß schnell weg
von
diesen
ganzen
Kunden,
die
hoffentlich so schnell nicht wieder
unser schönes Stadion bevölkern…
BRAMFELDER SV – SC VICTORIA 1:1
(1:0)
(OBERLIGA,
6.
SPIELTAG,
SPORTPLATZ
ELLERNREIHE,
05.09.2010, 250 ZUSCHAUER)
Hach
ja,
der
heutige
zumindest
wettermäßig gar nicht mal so graue
Liga-Alltag. Was wäre das schön:
Einfach nur eine Saison bestehend aus
Pokal-Finale, erste bis dritte Runde DFBPokal und Meisterfeier. Des Geldes
wegen wäre von mir aus auch noch ein
Event-Meisterschaftsbelohnungsspiel
gegen den HSV drin.
Aber nein, da gibt’s ja diese lästigen
Dinger namens Punktspiele, wie das
schon klingt… Tja, und so ein Ding
hatten wir heute mal wieder. Nachdem
letzte Woche eigentlich keins hätte sein
sollen
und
prompt
die
sicher
geglaubten
drei
Punkte
auf
die
unnötigste aller Arten noch versiebt
wurden, stand heute das Auswärtsspiel
gegen den Bramfelder SV auf dem
Programm. Der Aufsteiger hatte am
ersten Spieltag noch durch einen Sieg
bei Meiendorf Aufsehen erregt, war
dann aber auch gegen Rugenbergen
unter die Räder gekommen. Man
wusste also nicht so genau, womit man
es zu tun bekommen sollte.
Das wussten wir von Nordkaos auch
nicht so Recht, kannte doch keiner den
Ground. Und was soll man sagen, von
meiner Seite aus hätte das auch ruhig
so bleiben können. Doofer weitläufiger
Sportplatz wie in Wedel oder in Condor,
absolutes Gift für jeden Support. Einzig
die ganz idyllische Lage zwischen
Bäumen
wusste
einigermaßen
zu
gefallen. Nicht zu gefallen wusste
wiederum die penetrante und sonst nie
stattfindende Ausweiskontrolle an der
Kasse zwecks Ermäßigung. Wenn's
denn wenigstens freundlich gewesen
wäre...
Freundlich wäre es auch von den
Bramfelder Verantwortlichen gewesen,
unserer dann doch eher über das
Spielen kommenden Mannschaft einen
vernünftigen Rasen hinzustellen. Gab
es aber nicht, so dass der ein oder
andere Angriff des SCV heute auch am
Rasen scheiterte. Noch viel öfter
scheiterten
diese
an
eigenen
Unzulänglichkeiten
und
Unkonzentriertheiten. Da es diese nicht
nur in der Offensive zu beobachten
gab, kam der BSV auch zu seinen
Chancen. Trafen die in schwarz-weiß
gekleideten
Hausherren
im
ersten
Anlauf nur das Aluminium, machte
Gehr es im zweiten besser und schon
stand es nach 23 Minuten 1:0 für die
Bösen. Zuvor hatte der sehr gut
aufgelegte Torhüter der Bramfelder
kurz nach Anpfiff die Führung für die
Mannen
von
der
Hoheluft
noch
verhindert. Wer weiß, wie das Spiel
gelaufen wäre, wenn...
Jedenfalls hieß es jetzt erst einmal,
einem Rückstand hinterher zu laufen.
Aber laufen wollte so manches heute
nicht. Das Spiel nach vorne war wie
gesagt von Fehlern bestimmt, das nach
hinten durch Unaufmerksamkeiten, so
dass der SCV nicht nur bis zur Halbzeit
nicht zum Ausgleich kam, sondern auch
ein wenig Glück hatte, nur mit einem
Tor Rückstand in die Kabinen gehen.
Ähnlich schlecht wie der Auftritt der
Mannschaft war auch der unsrige. Zu
wenig Konzentration, zu wenig Power.
Das sollte sowohl bei uns als auch bei
der Mannschaft in Hälfte Zwo besser
werden, wenn auch nicht perfekt (aber
wer ist schon perfekt?).
Die
heute
in
orange
spielenden
Victorianer kamen ein wenig lebhafter
aus den Kabinen, was sich prompt
durch Torchancen bezahlt machte.
Allerdings scheiterten diese wahlweise
am Platz, am Torwart oder am eigenen
Unvermögen. Als dann nach knapp
einer Stunde Geist für Schulz und
Kremer für den heute mal wieder
suboptimal spielenden Hamurcu kamen,
war auch endlich mehr Dynamik und
Tempo im Spiel.
Letztendlich musste aber doch wieder
Stephan tätig werden und das Runde
nach
schönem
Diagonalpass
von
Theissen nach einer schönen Annahme
mit der Brust im Eckigen versenken. Na
also, geht doch. Jetzt steht den drei
Punkten
nichts
mehr
im
Wege.
Theoretisch.
Denn auch nach dem Ausgleich gelang
es den Hausherren, immer wieder
gefährliche Konter zu setzen, während
Vicky zwar besser spielte als in Halbzeit
Eins, es aber nur selten schaffte, das
Tor des BSV in Gefahr zu bringen.
Einzig Stilz hatte noch einmal eine
herausragende Chance, konnte sich
dann aber im entscheidenden Moment
doch nicht ganz zwischen abspielen,
den Torwart ausspielen oder selbst
schießen entscheiden, so dass auch
diese Gelegenheit letztlich vergeben
wurde.
So trennt sich der haushohe Favorit
letztlich sogar verdient 1:1 vom
Aufsteiger, während vorne St. Pauli II
mit einem 6:1 (!) gegen Buchholz (!)
davon zieht. Vielleicht können wir die
Uhlenhorster
Woche
erfolgreich
gestalten, dann können wir es wieder
wagen, einen Blick ans obere Ende der
Tabelle zu werfen. Ansonsten ist
erstmal Mittelfeld angesagt...
ROT-WEIß ERFURT – SV BABELSBERG
03 4:2 (2:1) (3. LIGA, 6. SPIELTAG,
STEIGERWALDSTADION,
28.08.2010,
3.517 ZUSCHAUER)
Da ich noch eine Fahrt auf meinem
Saturn-Ticket hatte, nutzte ich dieses
aus, um mal wieder bei Babelsberg
vorbeizuschauen. Die Fahrt ging für
meinen Geschmack etwas zu früh los,
das ließ sich aber nun mal nicht
ändern. Am Hamburger Hauptbahnhof
angekommen, traf man dann schon
einige HSVer, die anscheinend auf dem
Weg nach Frankfurt waren bzw. auf
ihren Zug warteten, kurz ausgecheckt,
böse geguckt ;-) und ab zum Gleis. Die
Fahrt nach Leipzig verging dann auch
wie im Flug, der fehlende Schlaf wurde
nachgeholt, außer beim Durchqueren
von Berlin, da wurde die Nase an der
Scheibe platt gedrückt, um auch jedes
Graffiti zu erspähen, was an der
Strecke liegt. Musste mir dann auch
nach kurzer Zeit eingestehen, dass
unsere geliebte Hansestadt da nicht
ganz mithalten kann. Von Leipzig aus
fuhr ich dann noch etwa eine Stunde
bis
Erfurt.
Dort
erst
mal
eine
Verbindung
für
die
Rückfahrt
rausgesucht und dann noch kurz
gestärkt und ab zum Stadion.
Wie auf der Homepage von Erfurt
nachzulesen war, fuhr die Linie 1 direkt
bis zum Stadion. Das Problem war
bloß, dass die Station direkt vor dem
Haupteingang liegt und ich erst mal
schön in den Ultra-Mob von Erfurt
reingelaufen bin, ist aber nichts weiter
passiert. Dann musste ich einmal ums
Stadion auf die andere Seite zum
Gästeblock. Ich war sogar der erste,
der anwesend war, mal was ganz
Neues! Auf jeden Fall trudelten dann so
langsam alle ein und das Spiel begann.
Zum Einlaufen wurde ein Spruchband
auf Erfurter Seite präsentiert, mit der
Aufschrift
„Rote
Karte
für
die
Gästehymne“.
Dann ging es auch recht flott los, beide
Mannschaften hatten zu Anfang ihre
Chancen, die Partie blieb aber torlos.
Es war ein recht ausgeglichenes Spiel,
bis dann in der 30. Minute das erste
Tor für Erfurt fiel. Kurz darauf erhielt
Babelsberg einen Elfmeter, der zum
Ausgleich führte. Müller versenkte ihn
ziemlich souverän. Supporttechnisch
war es recht gut, teilweise richtig laut,
was aber nicht ganz so gut rüberkam,
da das Stadion kaum hallt und ziemlich
weitläufig ist. Erfurt nahm man auch
kaum war. Das Spiel war weiterhin
recht ausgeglichen, abgesehen von
dem Tor für Erfurt kurz vor der Pause.
Die Halbzeit nutze ich, um mich erneut
zu stärken, Bratwurst mit Brötchen für
zwei Euro, da kann man echt nicht
meckern! Als ich zurück im Block war,
ging es auch schon wieder los. In der
zweiten Hälfte war Babelsberg am
Kommen, schaffte es aber nicht, richtig
gefährlich zu werden. Ungefähr in der
55.
Minute
wechselte
Babelsberg
doppelt aus, kurz darauf fiel der
verdiente Ausgleich: Hahne haute den
Ball aus 15 Metern ins untere rechte
Eck. Der ganze Block rastete richtig
aus, war cool mittendrin zu stehen. Die
Stimmung war dann auch für die letzte
halbe
Stunde
ziemlich
gut.
Fünf
Minuten später kam dann die erneute
Führung für Erfurt. Danach spielte
Erfurt ziemlich defensiv und wartete auf
den
Konter,
der
dann
in
der
Nachspielzeit glückte. Schade, das
letzte
Tor
war
nicht
verdient,
Babelsberg hat gekämpft, es hat aber
leider nicht gereicht.
Naja, damit bleibt Babelsberg auf dem
7. Platz. Hoffentlich wird es dann was
im Derby gegen Rostock... Nach dem
Spiel ging es dann im Mob Richtung
Bahnhof, Team Green war natürlich
auch am Start und gab dem ein oder
anderen einen etwas gröberen Stoß,
was
natürlich
sehr
deeskalierend
gewirkt hat. Zum Glück ist Weihnachten
nicht mehr weit. ;-) Ich entschied mich
dann
spontan,
über
Berlin
nach
Hamburg zu fahren. Auf der Fahrt
wurde ich dann noch nach Potsdam
eingeladen, da konnte ich ja auch nicht
nein sagen. Die Fahrt verlief dann auch
recht
problemlos,
sogar
beim
Umsteigen in Magdeburg, obwohl die es
sich zur Aufgabe gemacht haben,
durchreisende
Gruppen
anzugreifen,
was wohl daran zu liegen scheint, dass
sie keine Hobbies und Freunde haben.
Dann endlich in Potsdam angekommen,
kam
es
noch
mal
zu
einem
überzogenen
Polizeieinsatz,
der
überhaupt nicht nachvollziehbar war, es
gab dann auch noch 'ne recht dicke
Ladung Pfefferspray für uns bzw. die
umstehenden
Personen.
Ist
recht
intelligent, in der Bahnhofshalle das
Spray zu benutzen... Dann ging es
gemeinsam nach Babelsberg, wo wir
noch
einen
recht
netten
Abend
verbrachten. Bis auf ein hoffentlich
baldiges Wiedersehen in Babelsberg!
SV EICHEDE – SCHLESWIG 06 2:0
(SCHLESWIG-HOLSTEIN-LIGA,
4.
SPIELTAG,
SPORTPLATZ
MATTHIASCLAUDIUS-STRAßE, 29.08.2010, 200
ZUSCHAUER)
Eichede
versus
Schleswig,
der
Tabellenführer der Oberliga SchleswigHolstein gegen das Kellerkind von der
Schlei. Letzte Saison hatte sich der SVS
noch gerade so in allerletzter Instanz
vor dem Abstieg gerettet, diese Saison
aber könnte ihnen das Glück nicht
mehr so hold sein. Nach nur drei
Spieltagen
stehen
die
Domstädter
einmal
mehr
im
Abstiegsstrudel.
Vielmehr als ein magerer Zähler aus
der Saisoneröffnung in Eckernförde war
ihnen bisher nicht vergönnt. Im zweiten
Saisonspiel
verloren
die
SchwarzWeißen 06er auswärts bei Holstein Kiel
II und eine Woche später trotz einer
engagierten
Leistung
daheim
in
doppelter Unterzahl gegen Heide. Die
Chancen auf einen Dreier bei Eichede,
dem
HSV-Partnerverein
in
Sachen
Jugendarbeit,
standen
also
von
vornherein eher schlecht. Trotzdem
machten sich neun Selected Boys and
Girls nach Stormarn auf, um auf dem
Dorf ihre Jungs zu unterstützen und
auch eine Autoladen Kaoten plus einer
radelnden SCV-Kutte durften dieses Mal
nicht fehlen. Wusstet ihr übrigens, dass
Eichede
zu
den
sogenannten
'Holzdörfern' gehört, von denen es im
Kreis Stormarn ganze 17 an der Zahl
gibt? Die werten Eicheder genossen
damit bis ins 19. Jahrhundert hinein
Sonderrechte in Sachen Holzabbau. Ja
ja, wusste ich auch nicht, aber man
hatte
ja
einen
passionierten
Volkskundler im Auto und da lernt der
Kaot manchmal so einiges... Unnützes?!
Übrigens war genau dieser Volkskundler
Schuld, dass wir erst mit erheblicher
Verspätung
am
Wandsbek
Markt
aufbrechen konnten – seine Ausrede
war natürlich die unfehlbare Hochbahn
– und somit erst 30 Minuten nach
Anpfiff den Sportplatz des Eicheder SV
betraten. Am Eingang war keiner mehr
zum Abkassieren zu finden, also alle
rein da. Plötzlich tauchte aber doch wer
auf, der uns erst mal gleich des Betrugs
bezichtigte,
naja
wer
lieber
am
Bierstand rumlungert, statt an der
Kasse zu hocken, der sollte sich mal
nicht so anstellen!
Die Selected Boys samt SCV-Kutte
waren ziemlich schnell gefunden, stand
der Supporthaufen doch gleich vorne
auf der schönen neuen „Tribüne“. Die
Gesänge waren dann die letzten 15
Minuten
in
Hälfte
Eins
recht
schleppend, dafür sollen aber die
ersten
30
Minuten
sportlich
mal
wirklich
auf
'nem
guten
Niveau
stattgefunden haben. Die Botschaft hör
ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Seit wann findet sich in der Oberliga SH
denn gutes Niveau? Hab ich noch nie
erlebt und diese Serie sollte anhalten,
denn nachdem ich am Platzrand stand,
flachte das Spiel offensichtlich stark ab.
In der Pause erst mal Small-Talk mit
den Schleswigern und Essen fassen.
Offensichtlich hatte der SVS sich bisher
ganz ordentlich verkauft, lag der ExClub
von
Jan
Lauer
doch
ausnahmsweise mal nicht zurück. Der
Support blieb leider erst mal mäßig und
die Gäste gerieten dann, war ja auch
irgendwie klar, in Rückstand. Den
Gesängen tat das keinen Abbruch und
tatsächlich waren die letzten 10 bis 15
Minuten in Hälfte Zwei richtig gut.
Übrigens hatten wir Gelegenheit, auch
mal einen Blick auf die sportlichen
Fähigkeiten des kleinen Bruders von
Jan Lauer zu werfen (der muss vom
Postboten kommen ;-)), während sein
Team sich schließlich noch ein Ding ins
Netz legen ließ.
Naja, derzeit sieht es einfach nicht gut
für die Jungs aus, vorgestern haben sie
übrigens
schon
wieder
verloren,
diesmal gegen die unsympathischen
Söldner vom FC Sylt, 0:8 auf dem
heimischen Alslev. Bitter.
Für uns war es trotzdem ein netter
Ausflug, wir werden sicher wieder
kommen und Kopf hoch, Schleswig, die
Saison ist noch lang. Viele Grüße an die
Schlei und: Wo bleiben eigentlich
unsere Fotos?!?
SC SPERBER – TUS HAMBURG 5:1 (3:0)
(LANDESLIGA HANSA, 6. SPIELTAG,
STADION
AM
HEUBERGREDDER,
03.09.2010, 90 ZUSCHAUER)
Freitag Abend in Hamburg, was könnte
man da machen? Richtig, zum Fußball
gehen! Es stand endlich einmal das
Stadion am Heubergredder auf dem
Programm, das zwar nun einen neuen
Namen hat, aber der Volkspark heißt
doch auch immer noch Volkspark, nicht
wahr?! Für zwei Kaoten war das Stadion
noch Neuland, gespannt wurde auf der
Hinfahrt schon einmal das Party-Volk
beäugt, das gerade aus seinen Löchern
kam, um den Abend in irgendeiner
‚furchtbar angesagten Location’ zu
verbringen. Naja, wer’s mag...
Am Stadion, das direkt an der U-Bahn
liegt, wurden wir an der Kasse gleich
mal äußerst zuvorkommend begrüßt
und uns Fußballschuhe angeboten. Wir
lehnten dankend ab (das Spielen
überlassen wir dann doch lieber den
‚Profis’... ;-)) und ließen uns auf der
Tribüne in Höhe Mittellinie nieder, wo
wir auf Kaot Nummer Drei warteten.
Das Stadion ist wirklich sehr nett, die
Tribüne strahlt Flair aus, allerdings
wirkt
es
teilweise
ein
wenig
heruntergekommen – dabei ließe sich
ohne großen Aufwand und Kosten viel
mehr herausholen, aber scheinbar fehlt
es auch hier an jungen, engagierten
Leuten. Rasenmähen hätte man zum
Beispiel auch hinter der Werbebande
mal machen können... Schade, dass
diese kleinen Stadien nach und nach
alle verfallen! Die AJK und Sander
Tannen lassen grüßen...
Derweil wurde das Stadionmagazin
studiert (sehr gut gemacht) und
unserem
Ex-Torwart
Vossi
beim
Aufwärmen zugesehen. Die ersten
Prognosen
für
das
Spiel
wurden
abgegeben („Fünf Tore, egal für wen!“),
es
durfte
eine
recht
einseitige
Angelegenheit erwartet werden, denn
der SCS war schon nicht gut aus den
Startlöchern gekommen (bisher nur ein
Sieg aus fünf Spielen), aber der TuS
Hamburg hatte es bis dato neben drei
Niederlagen
nur
zu
einem
Unentschieden gebracht und dümpelte
ganz unten in der Tabelle herum.
Zum Spielbeginn dann gleich mal ein
Freud’scher
Versprecher
des
Stadionsprechers,
der
die
Heimmannschaft zunächst als „USC
Sperber“ vorstellen wollte – scheinbar
ein Last-Minute-Transfer von Paloma
oder was?! Mit Anpfiff vor den
handgezählten
60
Zuschauern
(es
wurden während des Spiels mehr)
legten beide Teams dann gleich mal los.
Die erste Chance in der 7. Minute –
aber nicht für die Raubvögel, sondern
tatsächlich für die Gäste, aber Vossi
konnte sich im Nachfassen doch noch
das Spielgerät schnappen. Erst nach
zehn Minuten kam Sperber das erste
Mal gefährlich vor das Tor des TuS,
aber der Freistoß ging vorbei. Drei
Minuten später hatte Sperber dann die
Nase
voll
und
wurde
seiner
Favoritenrolle
gerecht:
1:0
durch
Thomas Reiher. Wir wurden Zeuge
eines munteren Spiels mit einer klar
besseren Heimmannschaft. In der 20.
Minute kam es schließlich zu einer für
uns gewohnten Situation: Freistoß
Sperber, Oberhausen-Distanz. Lennart
Ekelund schießt, Tor! Jo, Freistöße kann
man hier also auch... Das „StarEnsemble“ des SCS (die natürlich alle
für lau spielen) hatte aber noch immer
nicht genug, in der 28. Minute schoss
Steffen Harms (Ex-Altonase) dann das
schönste
Tor
des
Abends:
Ein
Flugkopfball mitten ins Herz des TuS...
ähm... in die Maschen des TuS! 3:0,
nice! Das Wetter verschlechterte sich
derweil dramatisch, dunkle Wolken
wechselten sich mit Sonnenschein ab,
wir
erfreuten
uns
an
dem
Doppelregenbogen über dem BacardiGebäude nebenan, die Spieler hatten
natürlich keinen Blick für so etwas. In
der 32. Minute hätte es dann das
nächste Tor geben müssen: Sperber
semmelte den Ball unter die Latte der
Gäste, wir waren uns einig: Tor, der
Ball flog zurück ins Spielfeld. Der
Schiedsrichter
mit
seinen
beiden
blutjungen
Assistenten
ließ
aber
weiterspielen, also ‚nur’ mit 3:0 in die
Pause. Zwei Tore fehlten noch bis zur
Fünf...
Während sich ein Kaot stilecht in der
Pause verpflegte, hatte ein anderer
keine Lust auf die heiße Schlacht ums
kalte Büffet, bzw. den Würstchenstand
und beschloss, erst nach Wiederanpfiff
etwas zu sich zu nehmen. Ein Fehler,
wie sich herausstellen sollte, denn so
kam es, dass der Ausblick auf das
vierte Tor (erneut durch Harms) einem
geöffneten
und
damit
die
Sicht
versperrenden Kofferraumdeckel zum
Opfer fiel. Hinterher wurde mir dann
berichtete, dass der TuS eigentlich
gerade stärker wurde, aber so kann es
gehen... Zur Ehrenrettung des TuS
Hamburg muss gesagt werden, dass es
ihnen in der 60. Minute dann doch
noch gelang, ein Tor zu schießen,
immerhin! Sperber schaltete ein wenig
zurück,
auch
wenn
man
beiden
Mannschaften zusprechen muss, dass
sie bis zum Schluss gekämpft haben.
Die Partie verlief auch relativ fair, erst
in der 70. Minute gab es die ersten
gelben Karten für den TuS, eine für ein
Foul, eine andere für Meckern. Die
Zuschauer
und
„Fans“
(oder
Spielerfrauen)
sahen
das
aber
scheinbar anders, hier machte sich
wohl der Frust breit: Nachdem ein
Spieler des TuS zunächst mit einem so
lauten Schrei nach Foul gestürzt war,
dass man es wohl noch im Stadtpark
gehört haben muss, er drei Sekunden
später jedoch wieder aufstand, als sei
nichts gewesen, konnten wir uns die
Kommentare nicht verkneifen, was eine
laut
keifende
Zurechtweisung
von
seiner Freundin zur Folge hatte. Ui...
Pöbeln, allez!
In der 82. Minute konnte Sebastian Voß
dann doch noch einmal zeigen, warum
er immerhin ein Jahr bei Victoria war,
ein sensationelles Ding vom TuS konnte
er in allergrößter Not klären, dann war
Sperber noch einmal am Zug, aber
mehr als ein Lattenknaller sprang dabei
nicht heraus.
Fazit: Ein netter Abend in gemütlicher
Atmosphäre
mit
einem
guten
Fußballspiel. Fan-Herz, was willst du
mehr?!
DRESDNER SC – TSV STREHLA 1:2
(BEZIRKSKLASSE DRESDEN, HEINZSTEYER-STADION,
04.09.2010,
150
ZUSCHAUER)
Endlich
hat
es
gepasst
und
Gehegepeter und ich machten uns auf
nach Dresden. Schöne Stadt! Zwinger,
Semperoper (irrtümlich oft mit der
Radebergerbrauerei verwechselt), das
Schloss, der Fürstenzug und die
Frauenkirche
und
alles
so
dicht
beieinander. Und obwohl wir es uns
nicht nehmen lassen wollten, diese
schönen Bauwerke wenigstens kurz mal
zu besuchen, waren diese nicht der
Grund für unseren Besuch: Deutscher
Meister
1943,
1944,
Deutscher
Pokalsieger
1940,
1941,
Mitteldeutscher Meister 1905, 1926,
1929,
1930,
1931,
1933,
Mitteldeutscher Pokalsieger 1928, 1933
und DDR-Pokalsieger 1958. Das ist der
Dresdner SC. Tatsächlich einer der
erfolgreichsten
Vereine
der
Vorkriegszeit
(und
einst
sogar
Kontrahent
in
der
Deutschen
Meisterschaftsendrunde
für
Victoria)
und einer meiner Lieblingsvereine.
Aufgrund der Entfernung hatte ich es
über ein Jahr nicht mehr geschafft, ihn
zu besuchen und war um so glücklicher,
dass ich am Länderspielwochenende
Zeit und Geld für den Besuch hatte.
Doch was hab ich mit Dresden am Hut?
Früher
kannte
ich
nur
Dynamo
Dresden, zur Zeit höchstklassigster
Verein in Dresden und vor allem Verein
mit
zweifelhaftem
Ruf.
Doch
im
Internetzeitalter
stieß
ich
auf
sympathische Seiten, die sich dem
mittlerweile fast vergessenen Riesen
aus
der
Dresdner
Friedrichstadt
widmeten. Mein Interesse war geweckt.
Ich suchte Kontakt zu den Fans und
schaffte es, meine Frau zu überreden,
in unserem Dresdenurlaub das HeinzSteyer-Stadion
zu
besuchen.
Mit
Vereinschronik, Schal und sonstigen
Fansachen in den Armen verließ ich
damals einen Verein, der seither mein
Lieblingsverein
außerhalb
Hamburgs
wurde. Kontakte blieben, doch Spiele
konnte ich höchstens in Kurzfassung im
Web sehen.
Als ich nun wieder vor dem Stadion
stand, schien das ehrwürdige Rund
auch auf Gehegepeter eine besondere
Wirkung zu haben. Geradezu riesig,
wenn auch nicht abweisend wie eine
moderne Arena wirkt es, wenn man auf
der Südtribüne (den ehemaligen VIPPlätzen) steht und auf die großen
Stehränge um die Laufbahn wie auch
auf
die
mittlerweile
gesperrte
Gegengerade mit ihren Sitzbänken
guckt. Das Stadion hat leider sehr stark
unter der Elbflut 2002 gelitten, so dass
die große Gegengerade mittlerweile
einsturzgefährdet ist und hier und da
ein bisschen herumgebastelt werden
muss, was aber kaum geschieht, denn
auch der DSC durchläuft gerade nach
fünf Abstiegen in sechs Jahren seinen
absoluten
Tiefpunkt
in
der
Vereinsgeschichte in der Bezirksklasse
(8. Liga). Und so heißt der heutige
Gegner nicht mehr Schalke 04, VfB
Stuttgart
oder
Victoria
Hamburg
sondern TSV Strehla, ein Dorfverein aus
der sächsischen Pampa. Und statt wie
zu Bestzeiten 60.000 stehen heute
wieder nur etwa 150 Zuschauer ihrer
Mannschaft bei. Um so überraschender
sind die zahlreichen schwarz-mohnroten
Zaunfahnen und zu Beginn des Spiels
auch riesige Schwenkfahnen.
Für Vereine wie Strehla ist es immer
noch etwas ganz Besonderes, hier zu
spielen und so fand sich sogar ein
kleiner Auswärtsmob, teilweise sogar
mit
blau-gelben
Vereinsschals
zusammen und feuerte sporadisch ihre
Mannschaft mit Dynamo-Fan-Chants
und gelegentlichen plumpen Neckereien
gegen den DSC an. Von den DSC-Fans
kam leider akustisch relativ wenig,
wobei es gegen Ende der Partie besser
wurde. Ich tat ja auch meinen Teil zur
ruhigen Stimmung, gab es doch so viel
zu quatschen und dazu diese leckere
Wurst...
Währenddessen rackerten die in weiß
spielenden Dresdner sich ordentlich auf
dem Feld ab. Gespielt wurde die ganze
Zeit nach vorne, doch agierte man oft
sehr ideenlos. Auch war problematisch,
dass
die
Spieler
immer
wieder
versuchten,
die
Gäste
mit
Zauberfußball auszuspielen, was aber
keinem wirklich gelang. Oft stolperte
man nur selber über seine Füße und
führte so gegnerische Konter herbei.
Und diese? Langer Ball aus dem
eigenen Strafraum auf die schnellen
Stoßstürmer, die meist kein Problem
damit hatten, an der erschreckend
langsamen Abwehr vorbei zu rennen.
Glücklicherweise finden sich in der Liga
selten Ailtons, so dass auch Strehlas
Stürmer gerne mit dem Ball am Fuß
erschrocken feststellten, dass sie zu
weit gelaufen waren und so der alles
abrundende Pass einfach zu spät kam.
Aber auch der Dresdner Torwart stellte
sich als bester Mann auf dem Platz vor.
Dennoch konnte er nicht verhindern,
dass gerade der erste dieser Konter,
das erste Mal, dass Strehla überhaupt
über die Mittellinie kam, seinen Weg ins
Tor fand.
In der zweiten Halbzeit gestaltete sich
das Spiel genau wie in der ersten: Und
so war auch das 2:0 für die BlauGelben
vorauszusehen.
Ein
Doppelwechsel und vielleicht auch der
nun anschwellende Support von den
Rängen
brachte
dann
endlich
Verbesserungen
im
Spiel
der
Mohnroten. Strehla verteidigte mit
Mann und Maus während Dresden
immer stärker wurde und sogar zum
Anschlusstreffer kam. Nun schien es
nur noch eine Frage der Zeit zu sein,
bis der Ausgleichstreffer fallen würde,
doch zahlreiche verpasste Hochkaräter
später war es eben die Zeit, die den
Dresdnern
den
Strich
durch
die
Rechnung gemacht hat. Schade. Zum
Ende hin hat das Spiel richtig Spaß
gebracht.
Nach sehr gutem Start in die Saison
war dieses die erste Niederlage für den
DSC. Und so bleibt trotzdem die
Hoffnung und der Traum, zum Ende der
Saison endlich wieder in die Bezirksliga
aufsteigen zu können und für mich,
diese Saison wieder meine Mannschaft
aus Sachsen besuchen zu können.
Nach
dem
Spiel
ging
es
für
Gehegepeter und mich wieder an
brennenden
Autowracks
an
der
Autobahn zurück in die Hansestadt. Ein
wenig Wehmut schwingt da schon mit,
doch das begreift man wohl nur nach
einem Spiel im Heinz-Steyer-Stadion.
AUS IZ...
9. BB-CUP IN LÜNEBURG
Zusammen mit sieben Itzehoern ging es am
Samstag per Auto nach Lüneburg. Für die
Itzehoer Eagles war es der erste Auftritt nach
einer ziemlich laaaaangen Pause.
Während der (für kaotische Verhältnisse
allemal) „assigen“
Hintour bekam man
einiges geboten: Von Stau, Schritttempo,
besoffenen Kindern auf der Rückbank und
Hörschäden durch zu laute trashige 90erJahre-Chart-Kracher war alles dabei. Bedingt
durch
widrige
Verkehrsbedingungen
und
einigen Unkenntnissen in Sachen Ortskunde,
erschien man zum ersten Spiel der
Eagles mit reichlich Verspätung. Einzig
die letzten fünf Minuten durften wir uns
anschauen. Der MTV gewann 44:40
gegen die Basketballer des Bramfelder
SV. Nach mehr als zwei Stunden Pause,
in denen der örtliche Supermarkt
entglast und ausgeräumt wurde, ging
es zur nächsten Halle und zum
nächsten Spiel. Gespielt wurde gegen
den SC Rist Wedel und damit gegen den
Derbygegner
schlechthin.
Zwischen
beiden Städten liegen zwar, ich schätze
mal, 50 Kilometer, aber gut. Purer Hass
macht sich in den Reihen der Itzehoer
breit, Derbyfeeling kam auf... ;-)
Itzehoe
gewann,
streckenweise
überlegen, mit 50:46 gegen die ‚Opfaz’
aus Wedel. Besonders auffällig war
natürlich
der
US-amerikanische
Neuzugang der Itzehoer, Tut Ruach.
Weniger durch seine Größe als eher
durch Schnelligkeit und Technik stach er
aus dem Team heraus.
In der nächsten zweistündigen Pause
vertrieb
man
sich
die
Zeit
mit
Basketball
spielen
an
der
Halle.
Nordkaos bestach durch temporeiche
Dribblings, schnelle, genaue Pässe und
natürlich einen Haufen Dreier. Blass vor
Neid und voller Respekt ob einer
solchen Leistung, wurden die Itzehoer
an die Wand gespielt.
Im letzten Spiel ging es für die StörAdler um den Gruppensieg. Locker
gewannen die Itzehoer mit 68:36 gegen
den Walddörfer SV aus Hamburg. Jene
fielen
eher
durch
ausgewaschene
Trikots und grauhaarige Spieler auf.
Die Rückfahrt verlief entspannter. Die
nicht viel Alkohol vertragende Itzehoer
Youth quetschte sich in ein Auto,
während sich der hohe Besuch aus
Hamburg auf der Rückbank breit
machen konnte! ;-) Der MTV gewann
das Turnier übrigens am folgenden Tag.
BASKETBALL-ULTRAS:
Ultra‘-Deutschland ist total angesagt
und
nebenbei
gewinnt
eine
Randsportart immer mehr an Zulauf,
die Rede ist vom Basketball. Deshalb
stellt
sich
wohl
auch
einigen
mittlerweile die Frage, ob Ultras in
dieser Sportart ebenso aktiv sind, wie
es beim Fußball der Fall ist.
Hier gibt es auch sicher gleich ein paar
Punkte, die wir zu Beginn festhalten
wollen, um auch etwas aufzuklären und
euch den Einfluss vom Spiel auf den
Support näher zu bringen. Deshalb
dürfte ein Blick auf die Regeln helfen:
Gespielt wird mit fünf Spielern in vier
Vierteln á zehn Minuten. Außerdem hat
jede
Mannschaft
pro
Spiel
fünf
Auszeiten. Ein Team hat pro Angriff
zudem nur 24 Sekunden Zeit, um einen
Korb zu erzielen, durch bestimmte
Fouls
und
Ringtreffer
kann
die
Angriffszeit
aber
erneut
auf
24
Sekunden
gestellt
werden
(auf
detailliertere Ausführungen verzichte
ich mal). Des Weiteren muss der
Schiedsrichter den Ball nach jedem
Punkt, Foul oder vor einem Einwurf den
Ball freigeben, somit wird ein schnelles
Spiel natürlich verhindert.
So wird dem Support also schon durch
den Regeln der Sportart einiges an
„spielfreier Zeit entgegengestellt“ und
diese wird mittlerweile fast immer mit
Musikeinspielung gefüllt, so dass die
Gesänge häufig einfach zwischen der
neusten Atzenmusik untergehen oder
übertönt werden. Insgesamt lässt sich
dies
mit
der
zunehmenden
Kommerzialisierung
in
Verbindung
bringen. Oberhalb der Regionalligen
(und auch dort gibt es schon einige),
trifft man kaum noch Vereine an, die
wirklich noch ihren ursprünglichen
Vereinsnamen tragen. Von Deutsche
Bank Skyliners und Ratiopharm Ulm,
bis New York Phantoms Braunschweig
oder Brose Baskets. Ja richtig, selbst
Städtenamen stellen eine Ausnahme
dar. Wenn also der Vereinsname schon
so schändlich verscherbelt werden
muss, kann ein jeder sich vorstellen,
was für eine Marketing-Veranstaltung
ein Spiel selbst darstellt und eines sei
gesagt: Klatschpappen und Tröten sind
noch untere Gattung.
Doch kommen wir nun so langsam
wieder zurück in Richtung Support und
auf das Spielgeschehen. Basketball„typisch“ ist ein Support bestehend aus
zwei, drei Schlachtrufen á la „Let’s go!“,
„Auf geht’s!“ oder „Vereinsname XY
*klatsch*klatsch*“
(der
Gesang
schlechthin) und unverzichtbar ist der
„Defense“-Ruf, wenn sich die eigene
Mannschaft
in
der
Verteidigung
befindet. Letztendlich wechselt also der
Gesang (typisch) alle 24 Sekunden und
eine wirkliche Abwechslung wird nicht
geboten. Untermalt von Klatschpappen,
Tröten und 254 großen Trommeln stellt
das also einen musikalischen Orgasmus
dar und ist nur schwer zu ertragen.
Ultras
im
Basketball
hätten
also
vorrangig mit diesen „Traditionen“ zu
kämpfen und auch wir haben diesen
Konflikt immer noch nicht hinter uns.
Sicherlich gehören ein paar Sachen
einfach dazu und werden auch immer
wieder gesungen, aber etwas mehr
Abwechslung ist wirklich angenehm und
diese muss nicht alle 24 Sekunden
erfolgen. Ihr könnt wahrscheinlich
schon jetzt feststellen, dass Ultra‘/s es
im Basketball nicht leicht haben und
neue Gruppen mittlerweile viel zu spät
kommen. Lediglich in den unteren
Ligen könnte sich unserer Einschätzung
nach
noch
etwas
herausbilden.
Trotzdem tummeln sich in den oberen
Ligen dann doch drei Gruppen die ich
hier
nicht
unerwähnt
lassen
möchte: Da
wären
die
Ultras
Nördlingen, Supporters Hagen und
Sprungball Ultras Jena. Am Kreativsten
schätze ich dabei die Supporters Hagen
ein, wobei es um sie im letzten Jahr
etwas ruhiger geworden ist. Besonders
das
Tifo-Material
weiß
sehr
zu
überzeugen
und
auch
gesanglich
gehören sie zu den besten Gruppen
Deutschlands. Die Gruppe definiert sich
nicht als Ultras, da sie wissen, dass so
etwas für sie nur schwer machbar ist.
Hingegen
sehen
sich
die
Ultras
Nördlingen
selbst
als
Ultras,
Außenstehende dürften das anders
beurteilen: Hagen machte beispielweise
mit dem Spruchband „Sogar Always ist
mehr Ultra‘ als ihr!“ auf diese Situation
aufmerksam. Sicherlich bieten sie viele
ansprechende
Choreographien
und
verfügen
über
einiges
an
TifoMaterialien,
allerdings
scheint
die
Entwicklung
dort
schon
länger
stillzustehen
und
man
hat
augenscheinlich Freude daran erlangt,
viele Sachen einfach sehr weiß zu
lassen. Die Gruppe aus Jena zählt
sicherlich eher zu den kleineren, weiß
aber durch ihre Kreativität zu gefallen.
Ein Hinweis noch an dieser Stelle: Als
außenstehende Person ist es oft schwer,
sich ein Urteil über andere Gruppen zu
bilden und dies geschieht hier auch
keineswegs aus Sicht der Itzehoer
Szene, sondern vielmehr aus meiner
persönlichen. Die Gruppen in den
Hallen zu sehen, konnte und wollte ich
bisher
nicht.
Meine
Erkenntnisse
entnehme ich daher Gesprächen mit
Personen aus den Gruppen, Texten oder
Videos – sicherlich nicht der Hit, aber
ein BBL-Spiel muss ich mir wirklich
nicht geben.
Ganz anders sieht es in anderen
Ländern aus: Griechenland, Serbien,
Kroatien, Polen und sogar in Asien.
Überall sind Gruppen aktiv und leben
ihre
Leidenschaft
aus.
Sie
mit
deutschen Gruppen zu vergleichen ist
jedoch utopisch: Häufig gehen die
Gruppen selbst noch zum Fußball,
bestes Beispiel ist Gate13, die nur
nebenbei auch die Derbys im Basketball
besuchen. Dort wird auch nicht davor
zurückgeschreckt,
pyrotechnische
Artikel in den Hallen zu verwenden. Die
Mentalität auf dem Balkan ist allen
bekannt und somit ist auch die Aktivität
von
Ultras
beim
Basketball
nachvollziehbar. Erstaunlicher finde ich
die Spielbesuche von Ultras beim
Basketball in Polen, besonders dort sind
es
auch
immer
wieder
kleinere
Gruppen,
die
regelmäßig
in
Erscheinung treten.
Insgesamt fällt es nicht leicht, über die
Ultra-Szene im Basketball zu urteilen.
In Deutschland kann man sicherlich von
einer nicht existenten Szene sprechen,
hingegen kann man in Griechenland
oder
Kroatien
kaum
(wenn
ja:
sportartbedingte)
Unterschiede
feststellen. Auch für die Zukunft sehe
ich keine Ultra-Szene in den Hallen, zu
groß ist die Kommerzialisierung bereits.
Einzig in den unteren Ligen, wie eben
in Itzehoe, ließe sich noch etwas
erreichen.
TAGEBUCH EINES EVENTFLÜCHTLINGS
Kopfschütteln, einfach nur Kopfschütteln. Das ist auch jetzt, eine
knappe Woche nach dem Event gegen den HSV, das, was mir zuerst
durch den Kopf geht, wenn ich an dieses „Spiel“ denke.
Das fing schon im Bus an. Gut, die üblichen Fan-Club-Pullis mit HolstenDose in der Hand waren zu erwarten gewesen. Nicht unbedingt schön
anzusehen, aber hey, was will man machen, die gehören zum HSV
irgendwie dazu. Aber bitte: Muss man denn wirklich in voller Montur
mit drei Schals an den Handgelenken und Fahne zu einem TESTSPIEL
in einer Nationalmannschaftspause gehen, wo doch sowieso (fast)
keiner der ach so geliebten Millionäre dabei ist?
Aber das war nur der Anfang. Das ganze Ausmaß des Event-Terrors,
der gleich auf mich hereinbrechen würde, war schon im Vorbeifahren
zu erahnen. Security, ganz viel Security. Wozu genau? Keine Ahnung.
Auf jeden Fall schien es aus irgendeinem Grund wichtig zu sein, dass
ich nichts zu trinken mit ins Stadion nehme. Ein Schelm, wer hier einen
Zusammenhang mit der mannigfaltigen Auswahl an wie immer super
günstigen Getränken im Stadion sah...
Aber es gab auch noch Schlimmeres als die Security. Zunächst war da
die „Musik“. Herr K. hatte es sich natürlich nicht nehmen lassen, dem
Anlass entsprechend das volle Malle-Party-Fußball-Hits-Programm
abzuspulen. Ganz großes Kino! Aber letztlich war das nur konsequent
vom lieben Peter. Schließlich entlarvte diese Scheiße diesen Abend
endgültig als das, was es nun mal war: Ein Event wie aus dem Lehrbuch.
Nach dem Oberhausen-Spiel schon das zweite Mal diese Saison, dass
wir Flüchtlinge uns einem solchen ausgesetzt sahen. Wenn der Verein
nicht jeden Euro bräuchte, wäre wohl keiner von uns freiwillig an
diesem Dienstagabend erschienen.
Ganz anders die Kundschaft des HSV. Diese strömte in Heerscharen
an die Hoheluft. Aber warum? Die wirklich interessanten Spieler waren
alle bei ihren Nationalmannschaften, so dass das eigentlich ein Spiel
der U23 gegen einen Oberligaverein war. So richtig spannend oder
erkenntnisfördernd bzgl. der sportlichen Stärke „ihres“ Vereins war
das Ganze also nicht. Aber anscheinend reicht es heutzutage, lange
genug vom „Super-Event, bei dem alle dabei sein müssen“ zu reden,
damit die Leute wie die Lemminge folgen. Wenn es nicht dem SCV so
gut tun würde, könnte man darüber weinen...
Um das Event perfekt zu machen, waren natürlich auch die dabei, die
sonst
ihre
Samstag
Nachmittage
dazu
nutzen,
die
Werbeveranstaltungen in den Bundesligastadien durch ihre Gesänge
etwas spannender für die restliche Kundschaft zu gestalten. Wie bei
der Fashion Week führten sie in nicht enden wollenden und sich
wiederholenden Defilees ihre Bauchtaschen & Co vor. Das teilweise ob
des couragierten Auftritts unserer Jungs gar nicht mal so schlechte
Fußballspiel interessierte sie dabei übrigens recht wenig. Der Sieger
des Abends schaffte es auf grob geschätzte 15 Mal auf- und
abmarschieren, Hut ab!
Alles in allem hat dieser Abend jedem von uns noch einmal verstärkt
vor Augen geführt, warum wir das Geschäft Bundesliga hinter uns
gelassen haben und warum dieser Schritt so unglaublich richtig war.
Nervige weil überflüssige und profitorientierte Security-Maßnahmen,
dämliche Musik und überall nervige Kunden: Wenn ich mir vorstelle, ich
müsste mir das Woche für Woche antun....
Gespannt darf man sein, wann endlich der Bogen überspannt ist. Wann
wachen diese Menschen auf und erkennen, dass sie nur (!) noch Teil des
Geschäfts sind, das mit „ihrem“ HSV (an dieser Stelle könnte auch
jeder andere Profi-Club stehen), e.V. hin oder her, nur noch herzlich
wenig zu tun hat?! Es ist allerdings zu befürchten, dass dies so schnell
nicht der Fall sein wird. Kritisches Hinterfragen mag es vereinzelt auch
heute schon geben, Konsequenzen daraus ziehen leider nicht wirklich.
Wie voll wäre sonst das Eventflüchtlingslager Amateurfußball?!?
Und so wurde auch heute schon die nächste Generation an das Erleben
eines Fußballspiels in Form eines Events gewöhnt: Die vielen Kinder –
die ich ausdrücklich von meiner Kritik ausnehmen möchte, schließlich
kennen sie es nicht anders und wissen es daher nicht besser – erleben
heutzutage den Kommerz-Wahnsinn in den Namenswechsel-Arenen
dieses Landes als ebenso normal wie die Partyveranstaltungen rund um
die Nationalmannschaft. Man darf gar nicht genauer darüber
nachdenken, was für eine Generation da herangezüchtet wird...
Ich jedenfalls freue mich einfach nur auf richtig schön einfachen
Amateurfußball ohne Schnickschnack. Die Uhlenhorster Woche ist
jedenfalls ein guter Weg, um das nächste nahende Event Ende Oktober
erst einmal zu verdrängen.
Immer noch kopfschüttelnde Grüße,
ein Eventflüchtling
INTERVIEW MIT DEN „SELECTED BOYS“
AUS SCHLESWIG:
Wie einige sicherlich mitbekommen
haben, pflegen wir Kaoten seit einiger
Zeit auch Kontakte zu den „Selected
Boys“ aus Schleswig, eine ziemlich
junge, sympathische Truppe, der wir
hier mal die Chance geben wollen, sich
etwas konkreter vorzustellen.
Wir haben den Jungs und Mädels
ein paar Fragen gestellt und
sie
haben
sich
der
Herausforderung gestellt auch
wirklich alle zu beantworten.
Feine Sache und Danke an die
Domstadt an der Schlei!
A l l ge m e i n e s :
1 . ) Er zä h lt m a l e in we n ig
über euren Verein, sprich
Jan
Lau ers
Ex-Verein
( G e s c h i c h te / L i ga / M a n n schaft/Stadion/Zuschauerz a h l e n / s po r tl i c h e
Perspektive/Spieler etc.)
Der 1. Schleswiger Sportverein
von 1906, so der volle Name, ist der
älteste Verein in unserer Stadt. Die
besten Zeiten erlebte man direkt in den
Jahren nach der Gründung, wo man
mehrfach in der Endrunde um die
Norddeutsche
Meisterschaft
stand
sowie in den 1950ern und 1960ern.
Dort spielte 06 des Öfteren in
zweitklassigen Oberligen, zu mehr
reichte es finanziell oft nicht. 1937
spielte der SVS gar um den Aufstieg in
die Gauliga Nordmark mit, was damals
die oberste Spielklasse war.
Nachdem unser Verein 1972 in der
Aufstiegsrunde in die zweite Liga u.a.
am SV Meppen gescheitert war, folgte
der
schnelle
Absturz
in
die
Fünftklassigkeit. Ab 2000 spielte 06 in
der 6. Liga, bevor der Aufstieg in die
SH-Liga (Pendant zur Oberliga HH)
gelang.
Außer
der
erfolgreichen
Jugendarbeit
steht
unser
Verein
besonders
für
Boxen
und
Schwerathletik,
wo
wir
sogar
Weltmeister
in
unseren
Reihen
haben,
und
Badminton.
Wie
bereits
erwähnt,
kickt
die
Mannschaft
mittlerweile in der SHLiga, die sich besonders
durch
sportliche
Trostlosigkeit auszeichnet. Realistisch
gesehen wird es auch dieses Jahr kein
Team in die RL schaffen, so dass es mal
wieder nur um die goldene Ananas
geht. In der vergangenen Spielzeit
konnte sich 06 erst am letzten Spieltag
vor dem Abstieg retten und auf Grund
starker Aufsteiger wird es auch dieses
Jahr nur darum gehen. Da der
Sportverein
immer
noch
durch
Altschulden belastet ist, können im
Gegensatz zu vielen anderen Teams der
Liga kein Gehalt und Prämien ausgelobt
werden.
So setzt sich das Team zwangsläufig aus
jungen
Spielern
zusammen,
der
Altersdurchschnitt liegt bei unter 24
Jahren. Die meisten haben bereits in
der Jugend hier gekickt und leben in
Schleswig,
so
dass
es
eine
bemerkenswert regionale Mannschaft
ist. Bis letzten Winter kickte auch noch
Jan Lauer hier, doch im Gegensatz zu
seinem Bruder Christoph zog es ihn ja
zu euch nach Hamburg.
Die Heimspiele werden auf dem Dr. Karl
Alslev-Platz ausgetragen, der wohl etwa
3500 Zuschauern Platz bietet. Der
Verein bezog das Gelände in den
1930ern
und
insbesondere
das
Eingangstor erinnert noch an diese Zeit.
An zwei Seiten befinden sich mehrere
Stufen, von einem Stadion kann also
keine Rede sein.
2 . ) E r z ä h l t u n s bi tte m a l e i n w e n i g ü be r
e u r e L i ga , w i e s ta r k s c h ä tz t i h r s i e e i n ?
Wie seht ihr die Leistungsstärke der
einzelnen Teams? Wer hat dort eine
spannende Fanszene? Welche Stadien
sind bemerkenswert? Wer sind die
Aufstiegsfavoriten, kann es überhaupt
e in e n
r e a l i s ti s c h e n
RLRelegationsteilnehmer aus SchleswigH o l s te i n ge be n ?
Jeder Kenner der Amateurszene wird
bestätigen, dass die SH-Liga mit zu den
schwächsten Oberligen Deutschlands
zählt, selbst zu HH lassen sich in Tempo
und Technik Unterschiede ausmachen.
Auch fantechnisch geht entsprechend
wenig. Die Gruppen aus Kiel und Lübeck
lassen sich bei den Amateuren fast nie
blicken, in Neumünster gibt es beim VfR
die "Schwalefront", die ihrem Ruf immer
wieder Ehre macht sowie einen NormaloFanclub, "Die Treuen".
In Flensburg gibt es ein Grüppchen
Punks und einige Nazis, die aber nur
unregelmäßig erscheinen, das war es
abgesehen vom Trommler in Heide aber
auch.
In den Stadien in Flensburg und Heide
lohnt sich ein Besuch, der Lehmwohld in
Itzehoe ist ja leider vorerst nicht mehr
in der 5. Liga.
Da kein Team, abgesehen von Kiel &
Lübeck II, die Strukturen für die RL
aufweisen
kann,
gibt
es
aller
Voraussicht nach auch dieses Jahr
keinen Aufsteiger.
Vielleicht
bekommt
Neumünster
tatsächlich etwas gebacken oder der
Hotelier Volker Koppelt, welcher sich mit
dem FC Sylt seinen eigenen Verein
erschaffen hat, zaubert noch eine neue
Arena aus dem Hut. Aber das ist
zumindest stark zu bezweifeln.
Die Titelaspiranten sind Eichede, Sylt
und Neumünster, durch die starken
Aufsteiger in diesem Jahr wird es
dahinter aber auch eng werden.
3.) Wie wir Kaoten unterstützt ihr auch
di e
Pro-Regionalligareform
2012
Kampagne: Erzählt doch mal von euren
A k ti o n e n u n d e u r e n B e w e ggr ü n de n .
Um gleich eins gleich klar zu stellen:
Uns ist klar, dass Schleswig die SH-Liga
niemals nach oben verlassen wird,
darum ging es uns also nicht.
Vielmehr ist es wichtig, dass es die
Grenze zwischen Profis und Amateuren
nicht unüberwindbar wird und dass das
Sterben der Traditionsklubs ein Ende
findet. Die Forderungen von DFB und
DFL sind schlichtweg zu hoch, so dass
es uns auch um die allgemeinen
Bedingungen im deutschen Fußball
geht. Außerdem besteht dann eine
größere Chance, dass auf dem FußballBrachland Schleswig-Holstein wieder
etwas wächst. Oder dass Victoria
Hamburg den Sprung schafft, ohne sich
dabei völlig zu verschulden. Die Gründe
liegen bei uns also vielschichtig. Ein
Banner
hängt
bei
jedem
Spiel,
Spruchbänder, Unterschriftenlisten und
Flyer sind vorerst unsere Aktionen zu
diesem Thema.
Zu e u r e r G r u ppe :
4.)
W ie
h at
s ic h
eure
G r u ppe
ge gr ü n de t? W i e h a t s i e s i c h s e i th e r
entwickelt? Höhepunkte? Tiefpunkte?
Im Juni 2008 entstand bei zwei
Freunden die Idee, 06 zu supporten.
Wir fragten ein wenig rum, wer Lust auf
so etwas hätte und so setzte man sich
in den Sommerferien 2008 an Fahnen
und Doppelhalter. In den ersten Spielen
nannten
wir
uns
noch
"Ultras
Schleswig". Schnell fiel uns auf, wie
viele
Probleme
bei
dem
Namen
auftraten und so fiel die Wahl im
September '08 auf unseren aktuellen
Namen.
Relativ
problemlos
verlief
unsere Entwicklung für den Rest der
Saison. Damals hatten wir unseren
Kreis auf knapp 25 Leute ausgebaut,
Support auf der Lohmühle mit 20 sowie
die
Hallenmasters
mit
über
30
Jugendlichen waren dabei sicherlich die
größten Highlights. Ein zweites Mal
würden wir uns solch einen Eventkram
eher nicht antun, doch damals war es
schlichtweg der größte Erfolg für Verein
+ Fans seit langem. Über die nächste
Sommerpause schlief viel ein, der
Haufen Motivierter sank von 25 auf 15.
Kleinere Probleme hatten wir auch in
dieser Zeit, erst jetzt machten wir uns
ernsthafte Gedanken zur Positionierung
der
Gruppe.
Geprägt
durch
die
sportliche Talfahrt fanden sich oft nur
sieben, acht Boys und Girls bei Spielen
ein. Zwei neue Räumlichkeiten im April
2010 und das dadurch gesteigerte
Beisammensein
und
Gemeinschaftsgefühl
schweißte
die
Gruppe aber enorm zusammen. Im
Moment pendelt sich der aktive Kern
ohne Extra-Aufrufe etc. bei einem
Dutzend ein. Die Altersspannweite
reicht dabei von 16 bis 20 Jahren.
5 . ) W i e i s t s o di e S tr u k tu r be i e u r e r
Gruppe? Was macht euch aus? Was ist
e u e r I de a l , e u e r Zi e l ? W i e n a h gl a u bt
ihr euch diesem Ziel? Welche Projekte
stehen bei euch so an (Flyer etc.)? Mit
w e l c h e n Pr o b l e m e n k ä m p f t i h r s o ?
Ein festgelegtes Entscheidungsgremium
gibt
es
nicht,
jeder
kann
sich
gleichermaßen
an
Diskussionen
beteiligen.
Oft
entstehen
dabei
vielschichtige Diskussionen um die
banalsten Sachen, die aber durchaus
wichtig sind. Unser Ziel ist es,
Schleswig 06 möglichst gut zu vertreten
und zu unterstützen, klar. Um unseren
Verein nicht zu schädigen, verzichten
wir
z.B.
auf
unserem
Sportplatz
komplett auf Pyro, da 06 entsprechende
Strafen nicht stemmen kann.
Im Gegenzug erwarten wir aber auch,
in unserem Bereich das machen zu
können, worauf wir Bock haben und uns
nicht vom Verein Spruchbänder, Fahnen
oder anderes verbieten lassen zu
müssen. Die einzigen Reibepunkte mit
dem
Verein
sind
die
ständigen
Versuche, Cheerleader oder DJ's zu
etablieren sowie die Werbung um
unseren Block herum. Daran, dass man
oft belächelt wird für eine so geringe
Anzahl an Sangesfreudigen, gewöhnt
man sich mit der Zeit, oft genug erhält
man ja auch Lob.
Als größtes Projekt ist sicherlich der
Flyer zu nennen. Unser Verein hat so
ziemlich als einziger SH-Ligist kein
Stadionheft und so haben wir es nun in
die Hand genommen, diese Lücke zu
schließen
und
gleichzeitig
unsere
Standpunkte zu präsentieren.
Wöchentliche
Treffen
in
den
Räumlichkeiten,
spaßige
Unternehmungen wie Bowling oder
gemeinsame
Groundhoppingtouren
haben
uns
zu
einem
wirklichen
Freundeskreis
gemacht,
der
einen
Großteil
der
Woche
zusammen
verbringt. Zudem besuchen wir so oft
es geht andere Spiele unseres Vereins,
sei es die Zweite, die B-Jugend oder die
Handball-Herren.
6.) Wie versteht ihr für euch Ultra'? Wo
seht ihr euch als Ultras, wo nicht? Wie
s te h t
ih r
ü be r h a u pt
zu
di e s e r
S u bk u l tu r ? H a bt i h r G r u ppe n a l s
Vorbilder? Welche Facetten von Ultra'
nehmt ihr auch in eurer Gruppe auf,
we lc h e
le h n t
ih r
ab,
bzw.
wie
po s i ti o n i e r t i h r e u c h ge n a u ? H a bt i h r
ü be r h a u pt e i n e n B l i c k h i n a u s i n di e
deutsche Ultra'-Welt oder konzentriert
ihr euch vornehmlich auf euer eigenes
D i n g?
Als Ultras würden wir uns selber nicht
bezeichnen, jedoch als ultra-orientiert.
Beim Support geht es sicherlich in die
Ultra-Richtung. Wir würden unseren
Support
als
sehr
spielbezogen
beschreiben und betreiben nicht immer
einen blinden Singsang, wie es so oft
an vielen Gruppen kritisiert wird.
Unnötiges Materialziehen, Prügeleien
etc. lehnen wir auch mit Blick auf Größe
und Alter unserer Gruppe ab. Dies ist
sowieso
einer
unserer
größten
Kritikpunkte an der Subkultur Ultra'. Zu
oft geht es nur noch gegen andere
Gruppen und nicht mehr um das
wichtigste Ziel. Und dieses lautet
unserer Ansicht nach ganz klar, dass
man primär alles für den Verein tun
sowie seine Liebe möglichst bunt und
kreativ nach vorne treiben sollte. Wir
konzentrieren uns auf den Spieltag und
ein starkes Gruppenleben und nicht auf
gegnerische Gruppen (die es hier
sowieso
kaum
gibt)
oder
Außendarstellung. Auch Windbreaker,
Casual-Style oder ein einfacher Pulli ist
nicht wichtig, solange man mit gut
geölter
Stimme
am
Sportplatz
aufkreuzt. Auf jeden Fall gibt es ein
Interesse an den Geschehnissen rund
um
Ultra'
in
Deutschland
und
anderswo. Wir sind auf alle Fälle offen
für Einflüsse, doch wenn man seinen
eigenen Weg finden will, ist es auch
wichtig, nicht jedem Trend hinterher zu
rennen. Somit ist es auch schwierig, ein
Vorbild
zu
definieren,
eine
feste
Gruppierung gibt es da jedenfalls nicht.
7 . ) D i e gr o ß e n G r u ppe n l a c h e n ge r n e
über uns kleine 'Dorfultras', wie seht ihr
das? Bzw. wie seht ihr die Großen?
Abgesehen davon, dass Schleswig
immerhin 24.000 Einwohner hat und
wir damit sogar den Status einer
"Mittelstadt" haben, gewöhnt man es
sich mit der Zeit ab, sich darüber
ernsthaft aufzuregen.
Klar reißen kleine, jugendliche Gruppen
oft Aktionen, die Internet-Poser als
lächerlich ansehen. Doch andererseits
ist es doch wirklich löblich, wenn man
seinen Heimatverein auch in der
Kreisliga unterstützt. Viel zu oft erlebt
man es auch, dass sich Leute hinter der
Fassade einer großen Gruppierung
verstecken. Dort kann man natürlich
schnell
mal
pöbeln
und
seine
Profilierungssucht frei ausleben. Was
habt ihr denn mit 14 gemacht? Also...
8.) Wie bewertet ihr die derzeitigen
Entwicklungen in Ultra'-Deutschland?
Insgesamt eher negativ. Verfolgte man
in den letzten Monaten die Entwicklung
ein wenig, so lässt sich durchaus
feststellen,
dass
viel
Aufgebautes
wieder
zerstört
wurde.
Kritisch
hinterfragt: Wie soll man glauben, dass
Pyrotechnik kein Verbrechen ist, wenn
ständig Böller geworfen werden und
Rauchbomben
für
Spielabbrüche
genutzt werden?! Wenn es bei Ultra'
um das Ausleben einer Leidenschaft,
einer Liebe zu einem Verein und dem
Fußball geht, wieso werden dann
Fancontainer aufgebrochen und sogar
Kinder und Frauen geschlagen? Klar, oft
genug gibt es Trittbrettfahrer etc., doch
man sollte den Blick wieder dem Spiel
selber sowie dem Kampf gegen die
Kommerzialisierung zuwenden, bevor
man sämtliche Argumente gegenüber
Polizei und Vereinsbossen "verböllert"
hat.
9.) Es scheint fast so, als erlebten
kleine Ultra'-Gruppen gerade einen
B o o m , w i e s e h t i h r da s ?
Falls es einen solchen Boom wirklich
gibt, dann durchaus positiv. Wichtig ist
natürlich, seinen eigenen Stil zu finden
und nicht der Kurve der nächsten
Bundesliga-Stadt hinterher zu laufen.
In einer kleinen Gruppe kann man auf
jeden Fall Erfahrungen sammeln, die
einem eine große Gruppe (wohl) nicht
vermittelt. Und es kann die Ultra'Bewegung ja nur bereichern, wenn es
mehr Gruppen mit neuen Wegen gibt.
1 0 . ) G i bt e s be i e u c h a n de r S c h l e i
ü be r h a u pt
Z u s a m m e n tr e f f e n / B e r ü h r u n gs pu n k te
mit anderen, vermeintlich 'richtigen'
Ultras? Andere Gruppen? Wenn ja wie
ge s ta l te t e s s i c h ?
Sehr spärlich. Einige Mitglieder der
Kieler Fanszene rund um die Supside
gehen hier zur Schule und ab und zu
sieht man sich gegenseitig. Da hat es
aber in Schleswig selber noch keine
Probleme gegeben. Ansonsten gibt es
ab und zu Pöbeleien mit bekannten
Gesichtern aus anderen Vereinen der
Stadt und schon öfters wurde uns hier
im
Suff
Prügel
angedroht,
zu
irgendwelchen Zusammenstößen ist es
nicht gekommen. Und mit "richtigen"
Ultras haben diese Knallköppe erst
recht nichts zu tun... ;-)
11.) Wir Kaoten definieren uns als
'Eventflüchtlinge', als Aussteiger aus
de m m o de r n e n F u ß ba l l ? W i e s e h t i h r
euch? Was macht für euch den
Amateurfußball so attraktiv? Besucht
ih r
noch
a n de r e
Vereine
im
Pr o f i g e s c h ä f t ? U n d w e n n j a , h a t s i c h
durch den krassen Gegensatz zwischen
B u n de s l i ga - E r l e bn i s
und
SportplatzFeeling bei Schleswig 06 auch euer
Blick auf den Event-Fußball verändert?
Hierbei gibt es keine einheitliche
Meinung in der Gruppe. Einige fahren
regelmäßig Bundesliga, für einige gibt
es nur noch den Amateursport. Das
Gefühl auf einem Amateursportplatz ist
natürlich ein ganz anderes, man hat so
viele Entfaltungsmöglichkeiten, keine
Repressionen, man kann auch einfach
das Gefühl genießen, ein ehrliches
Spiel
ohne
Dauerbeschallung
und
Gewinnspiele zu gucken. Zudem ist die
familiäre Atmosphäre toll, weil hier
einfach jeder jeden kennt. Meine
persönliche Meinung hat sich z.B. in
den letzten zwei Jahren gänzlich zum
Amateurfußball gewandelt, wenn man
sieht, welch eine Abzocke "oben" in der
Bundesliga
betrieben
wird,
wie
Fanrechte beschnitten werden, jede
Fläche im Stadion vermarktet wird, da
kriegt man irgendwann doch zu viel.
12.) Bei uns ist Sportplatz-Hopping
eine wichtige Facette des KaotenL e be n s ?
W ie
is t
es
be i
euc h?
I n te r e s s i e r t
ih r
euc h
au c h
fü r
A m a te u r f u ß ba l l n e be n 0 6 ?
Auf jeden Fall. So oft es geht, steuern
wir andere Sportplätze an. Professionell
mit
Länderpunkten
und
Listen
betreiben die meisten das nicht, aber es
ist ein wichtiger Teil des Gruppenlebens.
KEIN KICK OHNE FANS! ZUM ERHALT
DER FANKULTUR!
1 3 . ) Er zä h lt u n s
e i n w e n i g ü be r
Kontakte zu anderen Gruppen und über
die Bedeutung eurer Kontakte für die
e i ge n e E n tw i c k l u n g?
Kontakte wurden in den letzten zwölf
Monaten in Richtung Itzehoe geknüpft,
zu denen ihr ja eine Freundschaft
pflegt. In diesem Jahr kam dann auch
ein Kontakt zu euch zustande.
Mit anderen Gruppen gibt es bisher
keine Annäherungen. Wir sind froh über
den
bestehenden
Austausch,
Erfahrun
gen aus
anderen
Gruppen
zu
erfahren,
ist
immer
hilfreich
und
sinnvoll.
In
Zukunft
soll dies auch weiter ausgebaut werden.
Wie sich das Ganze entwickelt, kann
man noch nicht beurteilen.
An dieser Stelle auch ein großes
Dankeschön dafür, dass wir hier unsere
Gruppe "präsentieren" können.
Unser Vorhaben ist es, den Einsatz
"Zum Erhalt der Fankultur" gemeinsam
fortzusetzen.
Unter diesem Motto soll mit der Demo
eine Kampagne ins Leben gerufen
werden, bei der jeder Fan eingeladen
ist
mitzuwirken.
Es
wird
eine
Internetseite
eingerichtet,
auf
der
künftig über sämtliche Beiträge und
Aktionen für diese Kampagne berichtet
wird, auf der Ihr Neuigkeiten im Einsatz
für Fanrechte erfahren und Euch als
Unterstützer
eintragen
lassen
könnt.
Informiert
Euch
auf:
www.erhaltderfankultur.de.
Macht
mit
bei
künftigen
Aktionen.
Beteiligt
Euch
an
Diskussionen.
Berichtet in Euren Fankurven davon.
Erzählt davon in Euren Familien und bei
Euren Freunden. Lasst uns gemeinsam
die Sache voranbringen!
Kommt zur Demo am 09. Oktober 2010
u m 1 3 . 0 0 U h r a u f de n A l e x a n de r pl a tz i n
B e r lin !

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