Anleitung Notensatz

Transcrição

Anleitung Notensatz
Noten sind die Buchstaben des Notenblattes.
Aus Noten werden Takte, aus Takten Zeilen und aus Zeilen Lieder.
Und Lieder sind zum Singen da. Zum Hören und zum Singen.
LilyPond
www.lilypond.org/index.de.html
LilyPond ist ein Notensatzprogramm mit höchsten Ansprüchen. Es belohnt die Mühe
der Einarbeitung. LilyPond ist ein Konsolenprogramm: Es hat keine grafische Oberfläche.
Man könnte LilyPond aus der Befehlseingabezeile des Terminal starten. Dann produziert
LilyPond ein Notenblatt (PDF) und eine Tondatei (MIDI) aus einer Quelldatei. Die
Quelldatei kann mit jedem Editor erstellt werden. Sie hat die Dateiendung .ly Um den
Ablauf zu vereinfachen nutzt man Frescobaldi, das derzeit nur für Linux erhältlich ist.
Es macht in vielerlei Hinsicht Sinn, Linux zu installieren.
Zu empfehlen ist die Distribution Ubuntu.
Frescobaldi
Im Software-Center Frescobaldi suchen und installieren.
LilyPond wird automatisch mit installiert.
Bild und Erklärungen für Version 2.12.3
Im linken, oberen weißen Feld sieht man die geöffnete Quelldatei „Muster minimal.ly“
farbig strukturiert. Die gelben Balken am linken Rand verdeutlichen die Abschnitte.
Im weißen Feld darunter ist die Verarbeitung von LilyPond zu sehen. Gestartet wird sie
mit dem Knopf LilyPond in der obersten Zeile. Mit dem Knopf Abspielen/Anzeigen wird
die MIDI gestartet.
Im rechten weißen Feld wird die PDF angezeigt. Ganz rechts kann man zwischen PDF und
Benutzerhandbuch umschalten.
Lied eingeben – Grundlagen
Ausgehend von Vorlage 1zeiliges System.ly oder Vorlage 2zeiliges System.ly sollte es
leicht sein, ein Lied einzugeben.
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Titel zwischen den " " eingeben
eventuell Tonart korrigieren (Moll: \key * \minor)
eventuell Takt korrigieren
bei Auftakt das Zeichen % vor \partial löschen und statt Dauer die Länge des
Auftakts angeben ( 32 / 16 / 8 / 4 / 2 / jeweils punktiert = plus halbe Länge)
unter %\partial Dauer die Noten eingeben ( c d e f g a b c )
unter erstezeiletext = \lyricmode den Liedtext mit Sil- ben- tren- nung eingeben
Save As und LilyPond
Lied eingeben – fortgeschritten
www.lilypond.org/text-input.de.html
Es ist sinnvoll, mit dem Liedtext zu beginnen. Wenn die Noten noch nicht ausgerichtet
sind, verliert man schnell die Übersicht. Der Text ist dann die Führungslinie.
Die Silbentrennung orientiert sich an den neuen Rechtschreibregeln.
Wegen der Übersicht macht es sich bezahlt, je Takt eine Eingabezeile zu verwenden, die
erste Note immer mit Notenlänge anzugeben und nur wenn sich den Takt über an den
Notenlängen nichts mehr ändert, die weiteren Notenlängen wegzulassen.
Zum Ende der Eingabe sollte man als Feinarbeit die Takte jeder Notenzeile als Block mit
Leerzeile zwischen den Blöcken zusammenfassen und bei den Akkorden für jede
Notenzeile eine Eingabezeile anlegen.
Nur die Abschnitte \score sind mit Einrückungen dargestellt. In den eingabeintensiven
Abschnitten wird für die einfachere Handhabung immer von vorn begonnen.
Lied eingeben – Fehlerquellen
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Abschnitt { ... } nicht in sich geschlossen (Klammer vergessen)
Takt unter- oder überfüllt (ab jenem Takt oft heftiges Wirrwarr)
statt Note „b“ das gewohnte h eingegeben
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bei Fehlermeldung von LilyPond:
► Zeilennummern einschalten (View – Show Line Numbers)
► auf den ersten Fehler konzentrieren – die weiteren erledigen sich oft von selbst
der relative NotenSprung geht in die ungewollte Richtung
► mit , (nach unten) oder ' (nach oben) korrigieren
die sich ändernde Notendauer vergessen anzugeben
im Liedtext: falsche Silbentrennung oder ungerade Anzahl von
Anführungsstrichen
Editor
Quelldateien können mit jedem beliebigen Editor erstellt und verändert werden.
Tempo
Wiederholungen
\tempo 4 = x x x
\repeat volta x {
im Melodie-Abschnitt in Fünferschritten
im unteren score-Abschnitt
Mit LilyPond für MAC oder LilyPond für Microsoft Windows kann dann die neue PDF und
MIDI erzeugt werden.
Struktur der Quelldateien
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\version
Informationen über Urheber
\header mit Titel
Akkorde
Melodie
Begleitung
Liedtext
\score mit \layout
Notenblatt
\score mit \midi
Tondatei
Strophen als Text
Struktur der QuelldateiNamen
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Art
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Titel
Tonart
Notenzeilen
Erweiterung
ABENDLIED / GLAUBE / KANON / LIED / VOLKSLIED
KINDERLIED
WEIHNACHTSLIED
KLASSIK
DUR / moll
1 bis 4
.ly
\version von LilyPond
http://download.linuxaudio.org/lilypond/source/?C=N;O=D
Leider sind einige Musikstücke bei Mutopia in Versionen 1.* gesetzt und damit oft nicht
mehr funktionsfähig. Zum Beispiel wurde in der Syntax früher bei manuellen Balken die
Noten mit den Klammern eingeschlossen [c4 e4], während heute die Klammern hinter
den Noten stehen c4[ e4].
Auch die Befehlssyntax hat sich geändert, kann jedoch recht schnell in einem
Textverarbeitungsprogramm mit der Funktion „Suchen und Ersetzen“ korrigiert werden.
MIDI
Bei einigen Liedern bleiben die Akkorde wegen dem Charakter des Liedes stumm.
Sie sind zuschaltbar durch Löschen des Zeichens % vor
\new ChordNames = "singer" { \Akkorde } im unteren \score
Aha
Es ist erstaunlich, wie schief manche Lieder aus Liederbüchern klingen und erst nach
Korrektur einen gewohnten Klang ergeben. Ebenso passen weitere Strophen nicht
immer ins Notenbild oder Akkordangaben nicht zur Tonart.
Während klassische Werke in Publikationen überall gleich aussehen, sind aktuelle Werke
in ihren Erscheinungen von Liederbuch zu Liederbuch oft sehr unterschiedlich. Dies
reicht von Änderung der Tonart über geänderte Pausenlängen, geänderten
Notenlängenfolgen bis hin zu veränderten Liedtexten.
Die Herausforderung besteht in der Rückführung des Liedes in den allgemein
gewohnten Klang, wofür ein musikalisches Gespür und Beachtung der Musikmathematik
hilfreich sind.
Mitsingen
Der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Sänger ist eine
Achtelnote. Sie ist jene Zeit, die ein schlechter Sänger benötigt um erst zu hören und
dann zu singen.
Man sollte sich auf den Anfangston einstimmen.
Das Singen mit voller Lunge beginnen. Wenn man den Takt mitklopft, kommt man gut
über die Pausen und kann in die nächste Strophe auf den Punkt genau einsetzen.
Urheberrecht
Bis 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers unterliegt ein Werk dem Urheberrecht. Danach
gilt es als frei.
Die private Nutzung von geschützten Werken ist gebührenfrei.
Erst mit öffentlicher Verwertung sind Lizenzgebühren zu entrichten.
Was bedeutet private Nutzung?
Die GEMA drückt sich folgendermaßen aus:
Punkt 4 in www.gema.de/de/musiknutzer/10-fragen-10-antworten.html
Für die Musik, die auf der Party in Ihren eigenen vier Wänden gespielt wird, müssen Sie
grundsätzlich keine Lizenzgebühren bezahlen. Wenn Sie jedoch Musik öffentlich
wiedergeben, sieht die Sache anders aus. Im Urheberrechtsgesetz steht dazu:
„Die Wiedergabe eines Werkes ist öffentlich, wenn sie für eine Mehrzahl von Mitgliedern
der Öffentlichkeit bestimmt ist. Zur Öffentlichkeit gehört jeder, der nicht mit
demjenigen, der das Werk verwertet, oder mit den anderen Personen, denen das Werk in
unkörperlicher Form wahrnehmbar oder zugänglich gemacht wird, durch persönliche
Beziehungen verbunden ist. Vereinfacht heißt das: Jede Nutzung ist öffentlich, bei der
wenigstens zwei Personen, die nicht miteinander verwandt oder eng befreundet sind,
Musik hören. Betriebsfeste sowie Vereinsfeiern sind deshalb in der Regel öffentlich, die
private Party oder auch die Geburtstagsfeier dagegen nicht.“
Links mit Quelldateien
The Mutopia Project
Kinder wollen singen
Notenseite von Franz-Rudolf Kuhnen
www.mutopiaproject.org/
www.kinder-wollen-singen.de/
www.noten.kuhnen-musik.de/index.php

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