Montage des 170 ccm Big Bore Kit Erst lesen, dann - QUAD-TH

Transcrição

Montage des 170 ccm Big Bore Kit Erst lesen, dann - QUAD-TH
Montage des 170 ccm Big Bore Kit
Erst lesen, dann schrauben!
So sah der Motor vorher aus
Und so hinterher
Kenntnisse in Motormechanik, handwerkliches Geschick und gutes Werkzeug
sind notwendig um diese Umbauarbeiten durchzuführen.
Unabdinglich ist der Gebrauch eines Drehmomentschlüssels bis 30 KN, um die
Zylinderkopfschrauben gleichmäßig anziehen zu können!
Des Weiteren sollte eine gut sortierte Werkzeugkiste zur Verfügung stehen.
Auch eine Dose Bremsenreiniger und gutes Motoröl sollte bereitstehen.
Der Umbau kann in eingebautem Zustand erfolgen, dann sollte der Tank aber
abgebaut werden. Der verchromte Seitendeckel rechts (3x Schraube SW 8)
1
sollte entfernt werden, damit der Motor bei der Zylindermontage durchgedreht
werden kann.
Die Batterie ist vor Beginn der Arbeiten abzuklemmen/ Auszubauen!
Der Benzinhahn sollte geschlossen sein.
SW ist die Abkürzung für Schlüsselweite
Wenn ich links oder rechts meine, dann immer in Fahrtrichtung gesehen.
Demontage des Zylinders
- Den Vergaser mit Ansaugstutzen, am Zylinder (2x Schraube M6, SW 10)
und die Schelle zum Luftfilter lösen und abschrauben. Den Vergaser
seitlich, nach rechts rausziehen. Den Vergaserdeckel (wo der Gaszug
reingeht) aufschrauben und rausziehen. Den Chokezug lösen
(Kreuzschlitzschraubendreher) und aushängen. Dann den Gasschieber
aushängen (aufpassen das die Feder nicht wegfliegt), den Vergase wieder
zusammenbauen und beiseite legen. Er wird nicht mehr gebraucht.
- Den Auspuff abbauen. Dazu die Schrauben am Zylinder (2x M6, SW 10)
und die Auspuffhalteschrauben hinten am Topf (2x M8, SW 12) lösen und
abschrauben. Den Auspuff drehen und nach hinten rausziehen.
- Nun die drei Schrauben (M6, SW 10) des Ventildeckels abschrauben und
den Ventildeckel abnehmen. Dann seht Ihr das:
2
- Nun die Kontermuttern (M6, SW 10) der Ventileinstellschrauben lösen
und die Ventileinstellschrauben rausdrehen, bis die Ventilfedern entlastet
sind.
- Jetzt die Kipphebelhalteschrauben, in Reihenfolge vorne- hinten- mitte,
lösen (3x SW 12) und die Kipphebel komplett abnehmen.
Dann sieht es so aus:
- Nun die Stößelstangen, wie angegeben, mit Isolierband markieren (siehe
Foto): Achtung: Zwei unterschiedliche Farben nehmen, oben markieren,
und aufschreiben welche Farbe für Einlass- und Auslassstößelstange ist.
Nun die Stößelstangen herausheben und bei Seite legen.
3
- Nun sieht das so aus:
- Nun die Halteschraube für die Kipphebelwelle (M8, SW 12) lösen und
rausschrauben. Jetzt die Zylinderkopfschrauben (4x M8, SW 12), über
Kreuz, lösen, abschrauben und die Stößelstangenführung abnehmen. Jetzt
könnt Ihr den Zylinderkopf abheben. Sollte er sich nicht ohne weiteres
abheben lassen, kann mit leichten, seitlich angesetzten, Gummihammerschlägen nachgeholfen werden.
4
- Dann seht Ihr das:
- Jetzt die Zylinderfußschrauben (2x M6, SW 10) lösen und abschrauben. Nun
könnt Ihr vorsichtig den Zylinder nach oben abziehen. Achtet darauf, dass Ihr
die Führungshülsen ( 3x) vorher abnehmt.
5
Nun sieht Euer Motor so aus:
Für eine Laufleistung von fast 10.000 Km sieht’s hier gut aus.
Jetzt wird der Kolben demontiert!
Zuerst wird das Kurbelgehäuse mit Putzlappen zugestopft! Dadurch wird
verhindert, dass eventuell ein Kolbenbolzensprengring in das Kurbelgehäuse
fällt.
- Mit einem kleinen Schraubendreher einen Sicherungsring (egal ob links
oder
rechts) aus seiner Sitzkerbe hebeln und rausdrücken. Den
Schraubendreher da ansetzen, wo auf dem Foto oben, der Strich
„Sicherungsring“, endet.
- Von der anderen Seite des Kolbens (wo der Sicherungsring noch drin ist)
könnt Ihr nun den Kolbenbolzen vorsichtig rausdrücken.
- Jetzt den Kolben abnehmen, den alten Kolbenbolzen wieder in den alten
Kolben stecken und den alten Sicherungsring wieder reindrücken. Den
alten Kolben beiseite legen.
Der neue Kolben wird montagefertig gemacht!
Achtung beim Umgang mit Kolbenringen und Ölabstreifring (dreiteilig)! Sie
sind sehr zerbrechlich!
Am besten benutzt man eine Kolbenringzange. Die Reihenfolge der Montage
ist unbedingt einzuhalten.
6
!!!!!!!!Notfalls am alten Kolben, mit den alten
Kolbenringen ÜBEN!!!!!!!
Der Kolben ist mit drei Kolbenringen ausgestattet, wovon der untere als
dreiteiliger Ölabstreifring ausgebildet ist. Der obere Kolbenring ist verchromt,
um die Wärme besser ableiten zu können.
Die beiden oberen Kolbenringe sind auf einer Seite, neben der Öffnung, mit
einem „R“ versehen. Das „R“ muß bei der Montage nach oben zeigen.
Nun geht’s los:
Kolben und Kolbenringe mit Bremsenreiniger reinigen und erst mal die ganzen
Teile (Kolben und Ringe) ordentlich einölen.
Vorsichtig einen Führungsring (3) in die untere Ringnut montieren. Jetzt den
„geriffelten“ Ring (4), über den Führungsring montieren. Nun den zweiten
Führungsring (3) über den geriffelten Ring montieren. Die Ringöffnungen
sollten ca. 30 Grad gegeneinander versetzt sein. Die Ringe in der Nut leicht
drehen um zu prüfen ob sie leichtgängig in der Nut laufen.
Jetzt den Zwischenring (2 und R nach oben) vorsichtig in die mittlere Nut
montieren und wieder ölen und auf Leichgängigkeit in der Nut prüfen.
Nun den verchromten Verdichtungsring (1 und R nach oben) vorsichtig in die
obere Nut montieren und wieder ölen und auf Leichgängigkeit in der Nut prüfen.
7
Nun kann der Kolben am Pleuel montiert werden.
!!Auf dem Kolben steht in einer Ventiltasche „IN“!! Diese Ventiltasche muss
bei der Montage zum Einlassventil stehen.
Jetzt setzt Ihr auf einer Seite einen Sicherungsring für den Kolbenbolzen ein, ölt
den Kolbenbolzen ordentlich ein, steckt den Kolben auf das Pleuel und schiebt
den Kolbenbolzen ein.
Zur Montage des jetzt noch fehlenden Sicherungsringes den Kurbelwellenraum
wieder mit einem Tuch abdecken.
Dann sollte es bei Euch so aussehen:
Nun ist schon eine Menge an Arbeit geschafft und der neue Zylinder kann zur
Montage vorbereitet werden:
8
Die zwei Kipphebel und die Kipphebelwelle werden nun vom alten Zylinder
demontiert und in den neuen Zylinder montiert:
Beim herausziehen des Kipphebelbolzens sind folgende Dinge zu beachten:
- Merkt Euch, oder besser, markiert Euch, welcher Kipphebel wo sitzt!
- Am hinteren Lagersitz der Kipphebelwelle ist eine Federscheibe
eingebaut! Da gehört sie beim Einbau auch wieder hin!
9
Die Kipphebelwelle ist zwar mit einem Schlitz versehen, hat aber kein Gewinde!
Die Kipphebelwelle wird später mit einer Zylinderkopfschraube fixiert.
Um die Kipphebelwelle heraus zu ziehen ist eine kleine Spitzzange hilfreich.
Kipphebel, Kipphebelwelle und Federscheibe in gleicher Reihenfolge in den
neuen Zylinder einbauen, wie sie aus dem alten Zylinder ausgebaut wurden!
Nun die Kipphebelwelle mit einem Schraubendreher so ausrichten, das die
Gewindebohrung mit der Bohrung im Zylinder fluchtet!
Nun den Zylinder noch mal ordentlich mit Bremsenreiniger sauber machen und
die Zylinderlaufbahn und den Kolben gut einölen.
Die Kurbelwelle auf unteren Totpunkt drehen (der Kolben steht ganz unten) und
die Zylinderfußdichtung auflegen. Die zwei Zentierhülsen kommen auf die
linken Stehbolzen! Damit wird die Dichtung passgenau ausgerichtet.
!!!!!Jetzt muss vorsichtig und genau gearbeitet werden!!!!!
Jetzt den neuen Zylinder auf die Stehbolzen setzten und vorsichtig bis zum
Kolben runter schieben.
Jetzt darauf achten, dass:
1. Der Kolben parallel zur Zylinderbohrung steht.
2. Die Kolbenringe richtig in Ihren Nuten sitzen.
3. Die Kolbenringe ca. 30 Grad versetzt sind.
4. KEIN HAMMER IN DER NÄHE LIEGT!
Jetzt den Zylinder ganz vorsichtig nach unten drücken und dabei den oberen
Kolbenring mit zwei Fingern in die Nut drücken.
Nun sollte der Kolben mit dem ersten Kolbenring langsam in seine zukünftige
„Laufbahn“ rutschen.
Beim zweiten Kolbenring wird genauso verfahren und beim dreiteiligen
Ölabstreifring genauso.
Sollte es nicht auf Anhieb klappen, nehmt den Zylinder noch einmal hoch,
kontrolliert die Kolbenringe auf korrekten Sitz und probiert es mit der gleichen
Ruhe noch mal.
Wenn alle Kolbenringe in der Zylinderlaufbahn sitzen, drückt Ihr den Zylinder
weiter vorsichtig runter, bis er auf der Zylinderfußdichtung aufliegt. Achtet
dabei darauf, das die Kipphebel nicht im Gehäuse verkanten und auch richtig
auf der Nockenwelle zu sitzen kommen.
Wenn alles geklappt hat, dreht Ihr die Kurbelwelle auf oberen Totpunkt und seht
das:
10
Nun erst mal das überschüssige Öl abwischen.
Jetzt montiert Ihr die Zylinderkopfdichtung, die drei Führungshülsen.
Dann setzt Ihr vorsichtig den Zylinderkopf auf und setzt die vier
Zylinderkopfschrauben mit dem Stößelstangenführungsblech an.
Jetzt geht’s in umgekehrter Reihenfolge von Seite 5 zu Seite 1 weiter:
Dabei ist zu beachten:
Die Zylinderkopfschrauben, Nr. 1, (4x SW 12) werden in zwei Stufen, über
Kreuz, angezogen!
Erste Stufe: 23 Nm. Zweite Stufe 28 Nm.
Die Schraube für die Kipphebelwelle, Nr. 3, (1x SW 12) wird mit 20 Nm
angezogen
Die Zylinderfußschrauben (2x SW 11) werden mit 12 Nm angezogen.
11
Die Kipphebelhalteschrauben, Nr. 2, (3x SW 12) werden in der Reihenfolge
mitte- vorne- hinten, mit 20 Nm angezogen.
Das Ventilspiel wird bei kaltem Motor eingestellt:
Die kleine Mutter, oben am linken Seitendeckel heraus schrauben und den
Motor gegen den Uhrzeigersinn drehen, bis die F- Markierung auf der
Schwungmasse zusehen ist, muss an beiden Ventilen merkbares Spiel fühlbar
sein. Wenn nur ein Ventil Spiel hat, dann den Motor noch mal 180° drehen.
Dann ist der Motor auf den Verbrennungstakt drehen bis T Markierung mit der
Gehäusemarkierung fluchtet, dann kannst Du beide Ventile einstellen:
Einstellschraube so weit eindrehen, bis sich die Fühlerlehre „saugend und
schmatzend“ durchziehen lässt, Kontermutter anziehen.
Einlassventil
Auslassventil
: 0,08 mm
: 0,1 mm
12
Die Ventildeckelschrauben (3x SW 10) werden mit 12 Nm angezogen.
Jetzt wird das Motorenöl eingefüllt, der neue Vergaser mit dem neuen Gaszug
wieder angebaut und der Auspuff montiert.
Nun die Batterie anschließen und NICHT DEN MOTOR STARTEN!!
Ihr zieht jetzt erst einmal den Zündkerzenstecker ab und lasst den Motor ein
paar Mal durchdrehen damit sich das Motoröl im Motor verteilen kann. Das ist
wichtig!
Jetzt könnt Ihr den Motor starten, gegebenenfalls die Leerlaufdrehzahl einstellen.
Lasst den Motor, im Standgas auf Betriebstemperatur kommen. Kontrolliert, ob
der Motor „rund läuft“ und öldicht ist.
Jetzt könnt Ihr Euren Motor die nächsten 400- 500 km einfahren.
Der Verfasser übernimmt keinerlei Gewährleistung auf die Richtigkeit der hier gemachten Angaben.
13

Documentos relacionados