Heimatbrief 2014

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Heimatbrief 2014
Ennepetaler
Heimatbrief 2014
Stadtsparkasse
Gevelsberg
... in Text und Bild
Für Ennepetal.
A.W. Schumacher
Leicht- und Schwermetallguss
http://www.aw-schumacher.de
A.W. S�uma�er - Ein Teil dieser Stadt.
Inhaltsverzeichnis
In eigener Sache ........................................................................... 4
Grußwort des Bürgermeisters ....................................... 5
Von Verwaltung und Parlament .......................... 6 - 17
Nachruf Altenrichter-Dicke .................................. 18 - 19
Ortsteile im Jahresrückblick 2014
Altenvoerde ............................................................................... 20 - 21
Hasperbach................................................................................ 22 - 27
Milspe ..................................................................................................... 28
Oberbauer .................................................................................. 29 - 33
Rüggeberg .................................................................................. 34 - 35
Voerde .......................................................................................... 36 - 38
Kultur im Jahresrückblick
Kulturgemeinde e.V............................................................... 39 - 40
Akkordeon-Orchester e.V. ........................................................... 41
Sport in Ennepetal ........................................................ 42 - 44
Vereine und Organisationen
Heimatverein Milspe .......................................................... 45 - 48
Heimatverein Rüggeberg ................................................. 49 - 53
Heimatverein Voerde .......................................................... 54 - 58
Bund der Vertriebenen ...................................................... 59 - 60
Verkehrsverein der Stadt Ennepetal e.V. ................. 61 - 62
Feuerwehr Ennepetal........................................... 63 - 65
Aus der Wirtschaft
SPAX International............................................................... 66 - 67
Impressum ..................................................................................... 67
3
In eigener Sache
Liebe Freundinnen und Freunde
Ennepetals im In- und Ausland,
liebe Leserinnen und Leser,
vor Ihnen liegt der Heimatbrief
für das Jahr 2014, der wieder
im Zusammenwirken mit den
ehrenamtlichen
Autorinnen
und Autoren entstanden ist. Sie
schreiben auf, was aus ihrer Sicht
die wesentlichen Ereignisse des
Jahres 2014 gewesen sind.
Im Vergleich zu den Heimatbriefen der vergangenen Jahre
gibt es nicht etwa weniger zu berichten, denn der Grund für den
leicht reduzierten Umfang dieser Ausgabe ist ein ganz anderer. Wir schaffen es nicht mehr,
aus den eingegangenen Spenden
eines Jahres die nächste Ausgabe zu finanzieren.
4
Aus diesem Grund mussten wir
auf der Ausgabenseite an Umfang und Auflage sparen und auf
Einnahmenseite neue Finanzierungsquellen erschließen; hier
sind unsere Anstrengungen noch
nicht am Ende. Was für den Heimatbund und seine angeschlossenen Heimatvereine allerdings
das Wichtigste ist, ist die Herausgabe des Heimatbriefes für
die Zukunft auf sichere finanzielle Füße zu stellen.
Das ist die Stelle, an der ich mich
herzlich und aufrichtig bei den
vielen Spenderinnen und Spendern bedanken darf, die einmalig, immer mal wieder oder auch
jährlich an uns denken und mit
ihrer Spende dazu beitragen, die
Herausgabe des Heimatbriefes
von Jahr zu Jahr zu ermöglichen.
Ohne die Troika von Autoren,
Spendern und Heimatbund
wären die über 50 Jahre Ennepetaler Heimatbrief nicht möglich
gewesen.
Natürlich gilt mein großer Dank
den Fotografen, den Redaktionen der Presse sowie der Firma
Jüngermann Druck für ihre Unterstützung.
Ihr
Stephan Langhard
Heimatbund Ennepetal
Grußwort des Bürgermeisters
Die politische Landschaft hat
sich durch die Kommunalwahlen
im Mai verändert und ich selbst
habe mich entschlossen, nicht
mehr für das Bürgermeisteramt
zu kandidieren.
Liebe Heimatfreundinnen und
Heimatfreunde im In- und Ausland,
liebe Leserinnen und Leser,
wie in jedem Jahr sende ich
Ihnen auch heute herzliche
Grüße aus Ihrer alten Heimat.
Das Jahr 2014 war wieder voller
wichtiger und interessanter Ereignisse: Ein neues Stadtfest hat
mit großem Erfolg die bisherige
Ennepetaler Stadtfete abgelöst
und der Standort der Katholischen Grundschule ist in Frage
gestellt. In der Ennepetaler Innenstadt hat Ende September
das neue Bürgerbüro erstmals
seine Pforten geöffnet. Alle Angelegenheiten, die bislang im
Einwohnermeldebereich
des
Rathauses in Altenvoerde erledigt werden mussten, können
nun in barrierefreier und kundenfreundlicher Atmosphäre in
der Fußgängerzone in Anspruch
genommen werden.
Das Parkhaus auf dem Gelände des ehemaligen Postgebäudes wächst und wächst und wird
in wenigen Wochen in Betrieb
genommen. Nach der Fertigstellung kann mit dem Bau des
Berlet-Elektrofachmarkts neben
dem Haus Ennepetal begonnen
werden. Der Eigentümer plant,
noch im November 2015 den
Fachmarkt zu eröffnen. Neben
dem DORMA-Sportpark, dem
Sportplatz am ReichenbachGymnasium, wird zur Zeit ein
Sportlerheim mit Dusch- und
Umkleideräumen errichtet und
ich bin zuversichtlich, dass es ab
Sommer 2015 durch die Vereine
und das Reichenbach-Gymnasium genutzt werden kann.
Die Flüchtlingswelle und der
Zuzug von über 100 Roma in den
Stadtteil Hasperbach haben die
Stadt Ennepetal vor große Herausforderungen gestellt.
Sie werden erkennen: Ennepetal ist eine quicklebendige Stadt,
die lebens- und liebenswert ist.
Dazu tragen viele engagierte
Menschen bei, ob im Kulturleben, bei den Sportvereinen
oder im sozialen Sektor.
Vielleicht bekommt der ein oder
andere von Ihnen durch diesen
Heimatbrief die Anregung, wieder einmal seine alte Heimat zu
besuchen. Ich würde mich über
jeden von Ihnen freuen.
An dieser Stelle wünsche ich
Ihnen - wie in jedem Jahr – eine
angenehme und interessante
Zeitreise in die jüngere Vergangenheit Ennepetals und sende
Ihnen herzliche Grüße – wo auch
immer Sie diesen Heimatbrief
lesen.
Ihr
Wilhelm Wiggenhagen
Bürgermeister
Über diese Themen und vieles
mehr will sie der Heimatbund
mit dem Heimatbrief 2014 informieren. Damit ist es den Leserinnen und Lesern überall auf
der Welt möglich, die Ereignisse
in ihrer alten Heimat zu verfolgen und daran teilzuhaben.
Mein Dank gilt allen ehrenamtlichen Autorinnen und Autoren, die auch in diesem Jahr mit
ihren liebevoll recherchierten
Beiträgen wieder für eine bunte
und abwechslungsreiche Lektüre
sorgen.
5
Von Verwaltung und Parlament
von Hans-Günther Adrian
Von Verwaltung und Parlament
Januar
Aufarbeitung I: Für einen
Vortrag bei der Ennepetaler Kulturgemeinde informiert sich der
Historiker Professor Dr. Ulrich
Pfeil im Internet über Ennepetal und stößt dabei auf einen
Namen, der vor einigen Jahren
in einer seiner Arbeiten vorkam:
Dr. Fritz Textor, erster Bürgermeister der neu gegründeten
Stadt Ennepetal. Pfeil hatte im
Rahmen einer Forschungsarbeit die Vergangenheit Textors in
der NS-Zeit beleuchtet. Damals
soll Dr. Textor an der Universität zu Bonn durch eine gezielte
Denunziation die Habilitation
eines Studienkollegen verhindert
haben.
nicht nur Ansprechpartnerin für
Gäste sondern auch für Akteure
aus der Stadt wie Vereine oder
Gastronomen sein und so die
erfolgreiche Arbeit Erlenhofers
fortführen.
Svenja Böttcher
Braune Nullnummer: Das
Ratsmandat des im Herbst aus
dem Stadtrat ausgeschiedenen Andre Hüsgen (zuletzt Pro
NRW), das seiner ursprünglichen Partei, der NPD zusteht,
bleibt weiter vakant. Auch der
vierte Kandidat auf der NPDReserveliste der Kommunalwahl
2009 sagt ab. “Nach meiner Einschätzung werden wir kein weiteres NPD-Ratsmitglied bis zur
Kommunalwahl in diesem Gremium erleben”, so Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen am
Rande einer Ratssitzung.
Februar
Zweckmäßig: Aus der Turnhalle der Albert-SchweitzerSchule in Oberbauer soll eine
Mehrzweckhalle werden. Dies
ist zumindest der Wunsch der
Dorfgemeinschaft
„Freistaat
Oberbauer“, die das Anliegen an
die Fraktionen des Stadtrates
heranträgt. Hintergrund ist das
Auslaufen der Albert-Schweitzer-Schule. Mit der Folge, dass
bei einem Verkauf des Schulgebäudes im Stadtteil für die intakte Dorfgemeinschaft kein
Treffpunkt zur Verfügung stünde. Dem will man durch die Umwandlung der Turnhalle in einen
Mehrzwecksaal zuvorkommen.
Unter Strom: Als erste Kommune der Region stellt die Stadt
Ennepetal
Elektrofahrzeuge
in Dienst. Ein eSmart und ein
eKangoo ergänzen ab sofort den
Fuhrpark, der in erster Linie aus
Erdgasfahrzeugen besteht. Rund
1000 Kilogramm CO2-Emmissionen werden so pro Fahrzeug
und Jahr eingespart. „Wir wol-
Dr. Fritz Textor
Neues Gesicht: Svenja Böttcher ist das neue Gesicht im
Ennepetaler Tourismusbereich.
Bei der Kluterthöhle & Freizeit Verwaltungs- und BetriebsGmbH & Co. KG übernimmt sie
den Aufgabenbereich, den bisher
der städtische Tourismusbeauftragte Friedhelm Erlenhofer innehat, der im März in den Ruhestand geht. Svenja Böttcher soll
6
Klaus Bruder (AVU), Abteilungsleiter Wolfgang Schrey, Katrin Selzer (Stadtwache),
Wilfried Hoppmann (AVU), Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen und Fuhrparkleiter Matthias Wutzke bei der Vorstellung der neuen Elektrofahrzeuge
Von Verwaltung und Parlament
len Akzente für den Klimaschutz
setzen“, so Abteilungsleiter Wolfgang Schrey, der für Fahrzeugbeschaffungen zuständig ist.
Aufarbeitung II: Die Ratsfraktionen verständigen sich
mehrheitlich, auf ein Gutachten des Historikers Dr. Ulrich
Pfeil in Sachen Dr. Fritz Textor
zu verzichten. Vielmehr werden die Stadtarchivarin Frauke
Blum sowie ein weiterer Verwaltungsmitarbeiter Recherchen im
Archiv der Universität zu Bonn
anstellen. Daraufhin beauftragt
der Ortsverband der Grünen Dr.
Pfeil, ein Gutachten zu erstellen
und die Denunziationsvorwürfe zu klären und werfen Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen
vor, in kleiner Runde, am Stadtrat vorbei, den Verzicht auf ein
Gutachten entschieden zu haben.
Wehrhaft: Bürgermeister Wiggenhagen wehrt sich gegen die
Vorwürfe des Ortsverbands von
Bündnis 90/Die Grünen in Bezug
auf den Denunziationsverdacht
gegen Dr. Fritz Textor. Fünf von
sechs Fraktionen hätten diese
Angelegenheit mit großer Ernsthaftigkeit besprochen. Von einer
„Alibi-Recherche“ durch Verwaltungsmitarbeiter zu sprechen,
sei eine böswillige Unterstellung.
Auf geht’s: Mit diesen Worten begrüßt Frank Heinze vom
gleichnamigen
Dortmunder
Büro rund 100 Gäste im Haus
Ennepetal zur Präsentation der
Zwischenergebnisse aus dem
im Juli vergangenen Jahres begonnenen Innenstadtdialog. Unterstützt von Vertretern der Arbeitsgruppen fasst er zusammen,
was in den Workshops „Belebung/Image, Stadtbild, Verkehr
und Angebot“ erarbeitet wurde.
Erster Beigeordneter Dieter Kaltenbach, Friedhelm Erlenhofer, Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen
Treffer: Der Ausschuss für
Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung gibt grünes
Licht für den Bau einer PaintballAnlage an der B 7, unmittelbar
vor dem Kruiner Tunnel. Eine
Dortmunder Firma beabsichtigt,
dort ein offenes Spielfeld von 35
x 45 Metern zu errichten.
März
Abreise: Friedhelm Erlenhofer, Tourismusbeauftragter der
Stadt Ennepetal, geht nach zwei
Jahren intensiver Aufbautätigkeit in die Freistellungsphase der
Altersteilzeit. Aus dem Nichts
erarbeitete er die Grundlagen
für ein Tourismuskonzept und
sorgte für eine einheitliche
Außendarstellung des touristischen Tal an der Ennepe.
Bürgerwille: Die Ratsfraktionen von CDU, FDP, FWE und
Bündnis 90/Die Grünen stellen
gemeinsam den Antrag, zur Öffnung der Fußgängerzone in der
Innenstadt einen Ratsbürgerentscheid durchzuführen. Die
Gemeindeordnung des Landes
Nordrhein-Westfalen sieht die
Möglichkeit vor, dass der Rat
sein Mandat in einzelnen Angelegenheiten an die Bürger zurückgeben kann und diese entscheiden lässt.
Aufarbeitung III: Dr. Ulrich
Pfeil präsentiert erste Ergebnisse. So soll Fritz Textor ein vehementer Gegner der Entnazifizierungsverfahren nach dem Krieg
gewesen sein. Er selbst – so in
einem Brief an seinen Freund,
damals war er bereits Bürgermeister – fürchtete eine Hochstufung in den Entnazifizierungskategorien.
Nicht klaglos: Ein unangenehmer Brief des Landes NordrheinWestfalen flattert der Stadt
Ennepetal ins Haus. 1,37 Millionen Euro soll die Stadt Ennepetal
für das Jahr 2014 in den Topf der
umstrittenen Solidaritätsumlage einzahlen. Ab 2014 sollen 59
finanzstarke Kommunen 27 ärmeren Städten unter die Arme
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Von Verwaltung und Parlament
greifen. Im Rahmen einer Sammelklage wird die Klutertstadt
mit den anderen betroffenen
Kommunen die Rechtmäßigkeit
des Stärkungspaktgesetzes gerichtlich prüfen lassen.
Blühende
Landschaften:
Etwa 1.000 Osterblumen hat
Gärtnermeister Michael Westenburg von den Stadtbetrieben im
vergangenen Jahr einpflanzen
lassen. Nun begrüßt der blumige
Schriftzug „Ennepetal“ die Autofahrer und Passanten an der
Neustraße.
Fehlschlag: Die für einen Beschluss über den Ratsbürgerentscheid zur Teilöffnung der
Fußgängerzone in der Innenstadt notwendige 2/3-Mehrheit
kommt in der Ratssitzung am
20. März nicht zustande. Die
SPD stimmt nach heftiger Debatte dagegen. Somit muss der
Rat die Entscheidung über eine
sogenannte Knochenlösung mit
Wendehammer selbst treffen.
Bienvenidos:
Im
Haus
Ennepetal begrüßt Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen gemeinsam mit den Gasteltern
acht junge Menschen aus Spanien in unserer Stadt. Die spanischen Praktikanten beginnen ihr
dreimonatiges Praktikum in Betrieben der Region. Damit neben
den beruflichen Erkenntnissen
Willkommensparty für die spanischen Praktikanten mit Gasteltern und Vertretern
der Unternehmen
auch Wissen über die deutsche
Kultur und das Zusammenleben
in Deutschland vermittelt wird,
sind die Praktikanten in Gastfamilien untergebracht.
April
Hin und weg: Der Ausbau
der Zufahrtsstraße, die künftig zwischen dem Parkhaus an
der Südstraße und dem BerletElektrofachmarkt entlangführen
wird, hat begonnen. Nach dem
Rückbau der Bordsteinanlage an
der Neustraße wird die Rechtsabbiegespur inklusive neuer
Bordsteine hergerichtet. Parallel
dazu wird die neue Verbindungsstraße zunächst als Baustraße
ausgebaut. Die Arbeiten sollen
bis Ostern abgeschlossen werden. Nach Herstellung der Baustraße ist der Bau des Parkhauses vorgesehen, derzeit läuft das
Ausschreibungsverfahren. Nach
Fertigstellung des Parkhauses
kann mit dem Bau des Elektromarktes begonnen werden.
Stau: Eine denkbar knappe
Mehrheit im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sorgt dafür, dass das
Thema „Teilöffnung der Fußgängerzone in der Innenstadt“ von
der Tagesordnung genommen
wird. Die CDU-Fraktion ist der
Auffassung, dass wichtige Informationen zur Beurteilung des
Vorhabens fehlen, die Fraktion
Freuen sich über den „blumigen Gruß“: Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen und Gärtnermeister Michael Westenburg
8
Von Verwaltung und Parlament
Bündnis 90/Die Grünen schließt
sich dieser Meinung an. Somit
kann – vorerst – nicht mit dem
Baubauungsplanverfahren begonnen werden.
Runde Sache: Gute Nachricht
vom Regionalverband Ruhr. Die
Stadt Ennepetal erhält 95.000
Euro aus dem Bundeshaushalt,
um die Lücke im Rad- und Gehweg „Ennepe-Runde“ zu schließen. Die ca. 45 km lange Strecke über Gevelsberg, Breckerfeld
und Ennepetal verläuft im Stadtteil Hasperbach weitgehend über
die ehemalige Straßenbahntrasse. Müssen Nutzer in Höhe der
Firma Schmolz & Bickenbach
bislang noch auf die Hagener
Straße ausweichen, sollen sie in
Zukunft einen neu angelegten
700 Meter langen Weg nutzen
können.
Qual der Wahl: Acht Parteien
werden zur Kommunalwahl am
25. Mai in Ennepetal antreten.
Neben den etablierten Parteien
CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Freie Wähler Ennepetal und Die Linke treten erstmals
die Alternative für Deutschland
(AfD) und die Piraten an. Die Piraten haben allerdings im aktuellen Rat bereits einen Sitz, weil
Wilhelm Völlmecke, der 2009
für Die Linke in den Rat einzog,
im Laufe der Legislaturperiode
die Partei wechselte.
Zuzug: Über 100 Neubürger ziehen innerhalb kürzester Zeit in
den Stadtteil Hasperbach. Roma
aus den Duisburger Problemhäusern „In den Peschen“, die auch
international durch Vermüllung
und Kriminalität bekannt wurden, ziehen in ehemalige Werkswohnungen der Firma Carp &
Hones (heute Schmolz & Bickenbach), die aktuell einem Hagener
Baubeginn der Zufahrtstraße Berlet-Markt und Parkhaus
Immobilienmakler und seinen
Geschäftspartnern gehören. Die
Stadtverwaltung handelt schnell
und sucht Kontakt zu den Zuwanderern. Die Verständigung
ist schwierig, die meisten Roma
sprechen kein Deutsch.
Mai
Umzug: Die Katholische Grundschule soll von Milspe nach Rüggeberg ziehen. Dies sieht das
Gebäudekonzept vor, das die
Verwaltung dem Ennepetaler
Hauptausschuss vorlegt, aber
von der Tagesordnung abgesetzt
wird. Zunächst soll im Rahmen
einer Sondersitzung des Schulausschusses über Teilaspekte des
Konzepts beraten werden.
Trauer: Jean-Luc Dehaene ist
tot. Der ehemalige Premierminister Belgiens war von 2000 bis
2007 Bürgermeister der Ennepetaler Partnerstadt Vilvoorde.
„Wir müssen Abschied nehmen
von einer großen Persönlichkeit,
die eine besondere Freundschaft
zur Stadt Ennepetal auszeichnete“, so Bürgermeister Wilhelm
Wiggenhagen. In guter Erinnerung bleiben vielen Ennepetalerinnen und Ennepetalern die
Jean-Luc Dehaene (rechts) mit dem damaligen Ennepetaler Bürgermeister Michael
Eckhardt bei der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde anlässlich des
30-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft am 13. September 2003
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Von Verwaltung und Parlament
zahlreichen Besuche von JeanLuc Dehaene in Ennepetal.
Läuft: Nachdem die beliebte
Veranstaltung „Ennepetal auf
Rollen & Rädern“ wegen des
schlechten Straßenzustands der
L 699 (Ennepetalstraße) mehrfach ausfallen musste, kommt
es am 18. Mai zu einer Neuauflage auf dem durch den Landesbetrieb Straßen.NRW sanierten
Teilabschnitt. 820 Menschen
nutzen bei herrlichem Wetter die
Strecke entlang der Ennepe.
Beistand: Die Stadt Ennepetal nutzt bei der Integration der
zugezogenen
Roma-Familien
die Erfahrung der Sozialarbeiter
des Vereins ZOF (Zukunftsorientierte Förderung), die bereits
in Duisburg tätig waren. Nach
vierwöchiger Tätigkeit ziehen sie
gemeinsam mit Bürgermeister
Wilhelm Wiggenhagen im Rathaus eine erste positive Bilanz.
So soll der Schulunterricht der
schulpflichtigen Kinder bereits
in wenigen Tagen beginnen. Die
Sozialarbeiter helfen bei Behördengängen, übersetzen die Post
oder vermitteln ärztliche Versorgung.
Alea iacta est: Die Zusammensetzung des neuen Ennepetaler
Stadtrats steht fest. Die SPD legt
bei den Kommunalwahlen am
25. Mai 2,6 % zu und gewinnt 16
Sitze, zwei mehr als bisher. Die
CDU verliert 7,5 % und drei Sitze.
Die FDP fällt von 10,1 % auf 6,1 %
und muss auf zwei ihrer bislang
4 Sitze verzichten. Die Freien
Wähler können ihr 2009’er Ergebnis mehr als verdoppeln und
sind zukünftig mit vier Sitzen im
Stadtrat vertreten. Die Linke legt
um 0,9 % zu und hat jetzt zwei
Sitze im Stadtrat. Die Alternative
Liste für Deutschland (AfD), die
10
Manfred Knecht bei seiner Verabschiedung im Kreise von Personalrat und Vorstand
der Stadtbetriebe
sich erstmals zur Wahl gestellt
hat, bekommt auf Anhieb 4,7 %
der Stimmen und somit zwei
Ratsmandate. Die Piraten-Partei
kommt auf 1,9 % und ein Ratsmandat. 22 neue Ratsmitglieder
stehen 20 erfahrenen Stadträten
gegenüber. Einen solchen Generationenwechsel hat es in der Geschichte des Rates in den letzten
30 Jahren nicht gegeben.
Juni
Schule hat begonnen: Für die
Kinder aus den Roma-Familien
in Hasperbach hat die Schule begonnen. In zwei Auffangklassen
werden die Grundschulkinder
und die Schüler der Sekundarstufe I mit dem Ziel unterrichtet,
Ergebnis der Kommunalwahl
sie zukünftig in Regelklassen zu
integrieren. Weitere Kinder werden folgen, sobald sie vom Schularzt des Gesundheitsamtes untersucht worden sind.
Ruhestand: Der Herr über die
städtischen Friedhöfe, Manfred
Knecht, geht nach 36 Dienstjahren in den Ruhestand. Manfred
Knecht, von allen nur „Karl“ genannt, wird im Rahmen einer
Feierstunde bei den Stadtbetrieben Ennepetal von Vorstand und
Kollegen verabschiedet. Auch in
Zukunft will der sportbegeisterte „Karl“ bei der Fußballmannschaft der Stadt Ennepetal weiterhin „am Ball“ bleiben.
Von Verwaltung und Parlament
Guter Rat: Die Stadt Ennepetal
hat erstmals einen Behindertenbeirat. In der konstituierenden
Sitzung im Haus Ennepetal wird
Giuseppe Bianco zum Vorsitzenden gewählt. Das Gremium, dem
elf Mitglieder angehören, wird
Rat und Verwaltung bei Entscheidungen beraten, die Belange behinderter Bürgerinnen und
Bürger betreffen und auf bestehende Probleme aufmerksam
machen.
Spanische Praktikanten mit Gasteltern und Projektleiterin Adriane Dulk (rechts)
Adios Amigos: Im Rahmen
einer Grillparty verabschiedet
Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen gemeinsam mit der städtischen Projektleiterin Adriane
Dulk die spanischen Praktikanten nach drei Monaten Aufenthalt in Ennepetal. Wiggenhagen
wertet das Projekt als großen Erfolg, die beteiligten Firmen sind
sehr zufrieden mit Engagement
und Lernbereitschaft ihrer Praktikanten und nicht zuletzt sind
gute Kontakte bis hin zu privaten
Freundschaften mit den Gastel-
tern entstanden. Vielleicht zieht
es den ein oder anderen Praktikanten schon bald nach Ennepetal zurück .... .
Bodo mit dem Bagger: Die
Bagger sind angerückt. Am
DORMA-Sportpark, dem Sportplatz am Reichenbach-Gymnasium, entsteht das langersehnte Sportlerheim. 560.000 Euro
hat der Rat der Stadt Ennepetal
zur Verfügung gestellt. Im März
2015 – so die Planung – soll das
Gebäude fertiggestellt sein.
Juli
Konstituiert: Am 3. Juli findet die konstituierende Sitzung
des Rates der Stadt Ennepetal
statt. Im Vorfeld einigten sich
die Fraktionen darauf, dass Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen nur noch zwei Stellvertreter
haben wird. Der Rat wählt Anita
Schöneberg (SPD) zur ersten
Bürgermeister-Stellvertreterin
und Manfred Drabent (CDU)
zum weiteren Stellvertreter. Die
Zahl der Fachausschüsse bleibt
unverändert. Aufgrund der nun
sieben im Rat vertretenen Fraktionen wird die Zahl der Ausschussmitglieder von 15 auf 19
erhöht.
Der neue Ennepetaler Stadtrat
11
Von Verwaltung und Parlament
Abstellraum: Die Parkplatznot am Ennepetaler Rathaus soll
bald ein Ende haben. Auf einer
von der Firma CDP Bharat Forge
gepachteten Fläche unterhalb
der Bismarckstraße errichtet die
Stadt Ennepetal 28 Mitarbeiterparkplätze. Dadurch entstehen
auf dem bisherigen Mitarbeiterparkplatz 25 neue Besucherstellplätze, die die Parksituation entschärfen.
August
Happy Birthday: Walter Faupel, langjähriger CDU-Fraktionsvorsitzender und bis zu den
Wahlen im Mai Ratsmitglied,
feiert seinen 75. Geburtstag.
Nach der Kommunalwahl startete Faupel noch einmal politisch
durch. Der Kreistag des Ennepe-Ruhr-Kreises wählte ihn in
seiner konstituierenden Sitzung
zum stellvertretenden Landrat.
Rakete: Ennepetal ist um eine
gastronomische Attraktion reicher. Im denkmalgeschützten
Bahnhofsgebäude eröffnet Asim
Islah die Gaststätte „Rocket“.
Die Mitglieder des Fördervereins
Denkmal Bahnhof und Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen
gratulieren dem Gastronomen,
der zuvor schon das „Sektor“ in
der Voerder Straße betrieben
hat, zur Eröffnung. Der Name
„Rocket“ erinnert an eine im
Jahr 1829 in England gebaute legendäre Lokomotive.
Bis an die Grenze: Über 250
Breckerfelder und Ennepetaler
Bürgerinnen und Bürger nehmen am Schnadegang 2014 teil,
den die Stadt Ennepetal gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft
„Freistaat Oberbauer“ und dem
Heimatverein Breckerfeld organisiert hat. Allen voran Breckerfelds Bürgermeister Klaus Baumann und sein Ennepetaler
Amtskollege Wilhelm Wiggenhagen. Immer hart an den Stadtgrenzen geht die Wanderung um
die Hasper Talsperre, über Niedernheede zur Albert-Schweitzer-Schule, wo eine große Abschlussparty stattfindet.
Walter Faupel
12
Zapfenstreich: Großer Bahnhof für Rainer Kartenberg. Der
Ennepetaler Stadtbrandmeister
geht nach 38 Jahren im Dienst
der Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger in den Ruhestand. Mit einem großen Zapfenstreich verabschiedet die
Feuerwehr ihren langjährigen
Leiter. Aus der Hand von Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen erhält Kartenberg den Ehrenfuchs der Stadt Ennepetal
und die Ernennung zum Ehrenstadtbrandmeister. Neuer Stadtbrandmeister und Leiter der
Feuer- und Rettungswache wird
Frank Schacht, bisher Leiter der
Rettungsleitstelle des EnnepeRuhr-Kreises.
Rainer Kartenberg
Frank Schacht
Trauer: Doris Gringel, bis zum
Ausbruch einer heimtückischen
Krankheit im Jahr 2012 Leiterin der Evangelischen Stiftung
Lohernocken, ist tot. Sie war eine
engagierte Bürgerin, die sich
für die Belange der Menschen
Ennepetals eingesetzt hat. 2009
erhielt sie für ihr soziales Engagement den Ennepetaler Friedenspreis. Ennepetal wird ihre
Tatkraft und Courage vermissen.
Von Verwaltung und Parlament
September
Auf Kante genäht: Stadtkämmerer Dieter Kaltenbach legt
dem Ennepetaler Stadtrat am 4.
September den Entwurf für den
Haushalt 2015 vor. Der Haushaltsplan sei alles andere als
ausgeglichen und werde für die
schwierigste Entscheidung der
letzten fünf Jahre sorgen, so Kaltenbach. Der Kämmerer rechnet
für 2015 mit einem Defizit von
rund 7,2 Mio. Euro. Er spricht
sich dafür aus, die Gewerbesteuer
und die Grundsteuer A und B moderat zu erhöhen. „Das kommunale System in NRW ist deutlich
und chronisch unterfinanziert“,
so Kaltenbach in seiner Rede.
Nicht auf dem Plan: 250.000
Euro muss die Stadt Ennepetal
überplanmäßig stemmen, um
die gestiegenen Kosten für die
Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen zu decken.
132 Menschen leben zur Zeit in
Ennepetal, über deren Asylverfahren noch nicht entschieden
ist oder die geduldet sind. Die
Unterbringungsmöglichkeiten
im Asylbewerberheim an der
Heimstraße sind erschöpft, der
städtische Fachbereich Jugend
und Soziales sucht nach alternativem Wohnraum.
am 13. September 2015 nicht
mehr für eine weitere Amtszeit.
Dies gibt er im Rahmen eines
Pressegesprächs bekannt. Nach
40 Jahren im öffentlichen Dienst
ist der 20. Oktober 2015 sein
letzter Diensttag im Ennepetaler
Rathaus. Wiggenhagen betont,
dass ihn ausschließlich private
Gründe bewegen, in den Ruhestand zu treten. Den Zeitpunkt
für ein Resümee sieht er noch
nicht gekommen. „In den nächsten 13 Monaten kann ich gemeinsam mit dem Rat noch viel erreichen“, so Wiggenhagen.
Bebauungsplans zur Teilöffnung
der Fußgängerzone mit deutlicher Mehrheit ab.
Räumung: Die Roma-Familien,
die seit einem guten halben Jahr
im Stadtteil Hasperbach leben,
sollen bis Ende September ihre
Wohnungen verlassen. Das habe
ihnen der Vermieter mitteilen
lassen, teilen sie den Sozialarbeitern mit. Warum sie der Vermieter zunächst einziehen ließ und
sie nun schnell wieder loswerden
will, bleibt unklar.
ENNEPETAL
MITTENDRIN: So heißt das neue Stadtfest, das die bisherige Stadtfete ersetzt und von der Stadt
Ennepetal und der Kluterthöhle
und Freizeit GmbH mit Unterstützung der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld organisiert wird.
Vom 26. bis 28. September lockt
das Fest von Ennepetalern für
Ennepetaler mit buntem Programm in die Innenstadt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzen das größtenteils gute
Wetter zu einem Bummel oder
zum Verweilen beim abwechslungsreichen Bühnenprogramm.
Eine Autoschau, eine kulinarische Meile und viele Stände von
Vereinen und Verbänden ergänzen das Angebot. Viele positive
Stimmen bestärken die Organisatoren, im nächsten Jahr eine
Neuauflage zu planen.
Zu bleibt zu: In der Fußgängerzone sind auch weiter Fahrzeuge ausgesperrt. Am 25. September lehnt der Rat in geheimer
Abstimmung eine Änderung des
Büro, Büro: Das Bürgerbüro
in der Ennepetaler Innenstadt
ist eröffnet. Im Rahmen des
Stadtfestes ENNEPETAL MITTENDRIN schneidet Bürger-
Wieder weg: Nach nur zwei
Jahren an der Spitze der Ennepetaler CDU gibt Sebastian Christ
den Parteivorsitz ab. Die Belastung durch Studium und berufliches Engagement lasse eine
erfolgreiche Fortführung des
Amtes nicht zu, so Christ. Als
Nachfolgerin wählt die Mitgliederversammlung einstimmig die
26-jährige Katja Trotnow.
Schlusspunkt: Bürgermeister
Wilhelm Wiggenhagen kandidiert bei der Bürgermeisterwahl
Eröffnung des Bürgerbüros in der Ennepetaler Innenstadt
13
Von Verwaltung und Parlament
meister Wilhelm Wiggenhagen
im Beisein von vielen Bürgern
und Vertretern der Politik und
Verwaltung das Band durch und
übergibt das Büro der Öffentlichkeit. Ab sofort können dort
alle Dienstleistungen, die bisher im Einwohnermeldeamt im
Rathaus angeboten wurden, in
Anspruch genommen werden.
In Kürze wird dort auch die Nebenstelle der Verbraucherberatung einziehen. Bürgermeister
Wilhelm Wiggenhagen freut sich
über die Eröffnung des Büros,
durch das die Stadt nicht zuletzt
eine Belebung der Innenstadt
erreichen möchte. Den Tag der
offenen Tür nutzen zahlreiche
Besucherinnen und Besucher,
um die modernen und kundenfreundlichen Räume in Augenschein zu nehmen.
perbach. Ihr Wegzug wird von
der Stadt Ennepetal und den betreuenden Sozialarbeitern des
Vereins ZOF als Reaktion auf die
Kündigung der Mietverträge gesehen, die allerdings von Mietrechtlern als nicht rechtskräftig
betrachtet wird. Zudem haben
die Vermieter die Öltanks der
Heizungsanlage nicht befüllt.
Nun droht den Bewohnern ein
Leben in Wohnungen ohne Heizung.
den Dachstuhl. Rund 80 Gäste
aus Handwerk, Sport, Schule und
Politik erscheinen zum Richtfest
des Sportlerheims am DORMASportpark. Bürgermeister Wiggenhagen bedankt sich bei den
beteiligten Bauhandwerkern und
Architekt Detlev Rose für die
termingerechte Bauausführung.
Er zeigt sich zuversichtlich, dass
das Sportlerheim im Frühsommer 2015 seiner Bestimmung
übergeben werden kann.
Treffer: Der Bau der Paintball-Anlage an der B 7 startet
im November. Dies gibt der Inhaber der Betreiberfirma AKA,
Tim Timpe, bekannt. Der Spielbetrieb soll dann im März 2015
aufgenommen werden.
Auf
ein
Neues:
Anita
Schöneberg heißt die Kandidatin
der SPD für die Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr. In einer
Mitgliederversammlung
setzt
sie sich mit 54 zu 34 Stimmen
gegen ihre Mitbewerberin Dr.
Petra Kappe durch. Nach ihren
Kandidaturen in den Jahren
2004 und 2009 stellt sich Anita
Schöneberg damit zum dritten
Mal den Bürgerinnen und Bürgern zur Wahl um das Bürgermeisteramt in Ennepetal. Die
SPD ist die erste Partei, die eine
Kandidatin für die Wahl am
13. September 2015 bekannt gibt.
Ausgezeichnet: Die Stadt
Ennepetal wird im Rahmen des
Projektes „Europaaktive Kommune“ des Landes NordrheinWestfalen mit einem Sonderpreis
bedacht. In der Kategorie „Leben
und Lernen“ wird Ennepetal mit
dem Projekt „Spanische Praktikanten“ als besonders gutes
Beispiel für europabezogene Jugendarbeit ausgezeichnet.
Aufarbeitung IV: Professor
Dr. Ulrich Pfeil legt sein von
Bündnis 90/Die Grünen in Auftrag gegebenes Gutachten über
die Rolle des ersten Bürgermeisters der Stadt Ennepetal und
früheren Direktors des Reichenbach-Gymnasiums, Dr. Fritz
Textor, in der Nazizeit vor. Pfeil
kommt zu dem Schluss, dass Dr.
Textor im Dritten Reich zu den
mittleren Funktionseliten gehörte, die sich dem Ethos der Pflichterfüllung verschrieben hatten.
Dass Textor in dieser Zeit einen
Konkurrenten um eine Professur denunziert und dessen Karriere verhindert habe, lasse sich
nicht mit hundertprozentiger
Gewissheit klären. Bündnis 90/
Die Grünen kündigen an, dass
sie die Umbenennung des Dr.Fritz-Textor-Rings im Baugebiet
„Mit der Sonne bauen“ beantragen werden.
Tschüss: Viele Roma-Familien
kehren Ennepetal den Rücken.
Von einst 115 Menschen leben
aktuell noch 70 im Stadtteil Has-
Gerichtet: Schulleiter Dr. Stefan Krüger und Bürgermeister
Wilhelm Wiggenhagen schlagen
gemeinsam die letzten Nägel in
Oktober
Zweite Auflage: Am 1. Oktober
konstituiert sich der am Tag der
Kommunalwahl ebenfalls neu
gewählte Integrationsrat, der
die Interessen der in Ennepetal lebenden Migranten vertritt. Einstimmig wird Giuseppe
Bianco erneut zum Vorsitzenden gewählt. Stellvertreter wird
Antonio Arena.
14
Anita Schöneberg
Von Verwaltung und Parlament
November
Stellvertretend: Adriane Dulk
heißt die neue stellvertretende
Leiterin des städtischen Fachbereichs Bildung, Kultur und
Sport. Innerhalb des Fachbereichs übernimmt sie die Leitung der Abteilungen Kultur und
Sport. Damit folgt Adriane Dulk,
bisher Stabsstelle des Kämmerers, Ralf Dietz nach, der innerhalb der Verwaltung eine neue
Aufgabe übernimmt.
Paul-Gerhardt Minor
Adriane Dulk
Initiative: Aufgrund der monatelang anhaltenden Standortdiskussion bildet sich an der
Katholischen Grundschule eine
Elterninitiative, die sich für den
Verbleib der Schule im Stadtteil Milspe einsetzt. Mit knapper Mehrheit beschließt wenige
Tage später der Schulausschuss
die Verlagerung der Schule nach
Rüggeberg. Das letzte Wort hat
der Stadtrat in seiner Sitzung am
27. November.
Time to say goodbye: Nach
34 Dienstjahren bei der Stadt
Ennepetal klappt der Leiter der
städtischen Musikschule, PaulGerhardt Minor, das Notenheft
zu und geht in die Freistellungsphase der Altersteilzeit. In seine
Amtszeit fielen Projekte wie das
Seniorenorchester, das Pizzicato-Orchester am ReichenbachGymnasium und natürlich das
äußerst erfolgreiche JEKI-Projekt. Im Rahmen eines bewegenden Lehrerkonzerts verabschiedet Bürgermeister Wilhelm
Wiggenhagen gemeinsam mit
dem Kollegium der Musikschule und dem Förderverein PaulGerhardt Minor. Die Nachfolge
in der musikalischen Leitung der
Musikschule übernimmt sein
bisheriger Stellvertreter Kai Stubenvoll.
Frauenpower: Imke Heymann heißt die gemeinsame
Bürgermeisterkandidatin
von
CDU, Bündnis 90/Die Grünen,
der Freien Wähler Ennepetal und der FDP. Die 41-jährige
Imke Heymann
Imke Heymann ist verheiratet,
leitet die Personalentwicklung
der Galeria-Kaufhof GmbH und
wohnt mit ihrem Ehemann, dem
CDU-Fraktionsvorsitzenden Daniel Heymann, auf Homberge.
Die drei Parteien und die Wählervereinigung treten nicht nur
mit einer gemeinsamen Kandidatin an, sondern wollen auch
im Stadtrat zusammenarbeiten.
Die Vorsitzenden der Parteien
und Fraktionen unterzeichnen
gemeinsam mit der Kandidatin
im Café Hülsenbecke eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.
Doch nicht: Nur einen Tag,
nachdem ein Internet-Blog seine
Kandidatur als unabhängiger
Bewerber bekannt gegeben hat,
teilt Ex-Sparkassenchef Oliver
Teske mit, sich doch nicht um
das Bürgermeisteramt bewerben
zu wollen.
Nach oben: Mit großer Mehrheit verabschiedet der Rat der
Stadt Ennepetal den Etat für das
Jahr 2015. Dabei steigt der Gewerbesteuerhebesatz nicht wie
ursprünglich vorgesehen um
drei, sondern um neun Hebesatzpunkte auf 445 Prozent.
Kein
Kinderspiel:
Der
Schwerpunktspielplatz am Freizeitbad „Platsch“ wird – vorerst
– nicht gebaut. Nachdem zunächst der Jugendhilfeausschuss
nach Vorstellung der Pläne die
Aufstockung der Haushaltsmittel für 2015 auf 140.000 Euro
befürwortet hatte, beschließt der
Hauptausschuss auf Antrag der
SPD-Fraktion mehrheitlich, Planung und Bau des Spielplatzes zu
verschieben, bis sich die Haushaltssituation wieder günstiger
darstellt.
15
Von Verwaltung und Parlament
Resolut: Auf Antrag der Freien Wähler beschließt der Rat der
Stadt Ennepetal einstimmig eine
an Bund und das Land Nordrhein-Westfalen gerichtete Resolution. Darin fordert der Rat, für
die Wahrung des Konnexitätsprinzips zu sorgen. Das bedeutet,
dass Bund und Land Aufgaben,
die sie den Kommunen aufbürden, auch dauerhaft finanzieren.
Umzug: Die Katholische Grundschule zieht um in den Stadtteil
Rüggeberg. Dafür entscheidet
sich der Rat am 27. November. 25
Ratsmitglieder votieren für den
Umzug, 18 dagegen. Da die Stadt
garantiert hat, dass alle Kinder, die
gerade für das kommende Schuljahr angemeldet wurden, ihre gesamte Grundschulzeit am bisherigen Standort verbringen können,
ist der Umzug für das Schuljahr
2019/20 vorgesehen. Die Elterninitiative „Die Katholische Grundschule muss zentral bleiben“ hatte
bereits im Vorfeld der Ratssitzung
ein Bürgerbegehren angekündigt,
sofern der Umzug nach Rüggeberg
beschlossen wird.
Infektion: Bei Routineuntersuchungen wird festgestellt, dass
die Grenzwerte für Legionellen
im Trinkwasser in vier städtischen Sport- und Turnhallen
zum Teil deutlich überschritten
sind. Eine Sperrung der Gebäude
ist in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Ennepe-RuhrKreises nicht erforderlich. Eine
thermische Desinfektion der betroffenen Wasserleitungen wird
sofort durchgeführt, in einem
Fall werden zusätzlich Wasserfilter installiert.
Dezember
Region: Auftaktveranstaltung
für die Bewerbung der Region zum LEADER-Projekt, das
16
Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, Finanzvorstand Horst Schnieder, Wolfgang
Schrey, Technischer Vorstand Thomas Pflug
vom Land NRW und der Europäischen Union gefördert wird.
Breckerfeld, Gevelsberg, Sprockhövel, Wetter und Ennepetal
könnten zur Förderung des ländlichen Raums 2,3 Mio. Euro Fördermittel bekommen. Ziel des
Programms ist, die Struktur des
ländlichen Raums mit Hilfe von
Ideen der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu verbessern. Die
Konkurrenz ist hart, bislang sind
von über 40 Regionen Anträge
gestellt worden. Volle Stuhlreihen im Haus Ennepetal zeigen
das große Interesse der Menschen in der Region. Workshops
in den Teilnehmerstädten erarbeiten Vorschläge, die bei der
Abschlussveranstaltung im Januar gebündelt präsentiert werden sollen.
Und Schluss: Die Schulkonferenz der Albert-SchweitzerSchule stimmt einer vorgezogenen Schließung der Schule zu
und der Rat der Stadt Ennepetal zieht in seiner Sitzung am
18. Dezember nach. Damit wird
die Ennepetaler Förderschule
bereits im Sommer 2015 ihren
Betrieb einstellen. Durch die
sehr geringe Schülerzahl und
die damit einhergehende Bemessung der Lehrerstellen ist ein geregelter Unterrichtsbetrieb nicht
mehr zu gewährleisten. Aufgrund einer öffentlich-rechtlichen Kooperationsvereinbarung
mit der Stadt Gevelsberg können
sich die betroffenen Schüler bei
der dortigen Hasencleverschule
anmelden.
Umbau: Die Stadtbetriebe
Ennepetal AöR erhalten zum
1. April 2015 eine neue Struktur.
Das dreiköpfige Vorstandsteam
wird aufgelöst. Wolfgang Schrey,
bisher Leiter der Zentralen
Dienste der Stadt Ennepetal, löst
als alleiniger Vorstand das bisherige Führungstrio ab. Der Verwaltungsrat der Stadtbetriebe
habe dieser Maßnahme bereits
zugestimmt, gibt Bürgermeister
Wilhelm Wiggenhagen im Rahmen eines Pressegesprächs bekannt.
Breite Zustimmung: Ennepetal beschleunigt rasant auf der
Datenautobahn. Die Deutsche
Telekom will im kommenden
Jahr ihr VDSL-Netz ausbauen.
Zum Jahresende sollen rund
16.000 Haushalte und 1.600 Un-
Von Verwaltung und Parlament
Unsere Heimat
Ennepetal
Reinhard Rohleder (Deutsche Telekom) und Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen
bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung für den DSL-Ausbau
ternehmen das schnelle Internet nutzen können. Das geben
Telekom-Bereichsleiter
Reinhard Rohleder und Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen bei
der Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung
bekannt. Neben dem Gewerbegebiet Oelkinghausen werden
auch Randlagen wie Hasperbach
an die Versorgung angeschlossen. Dass Ennepetal als Modellkommune ausgewählt wurde,
liegt auch daran, dass man beim
DSL-Ausbau für Oberbauer und
Rüggeberg, der 2013 vollzogen
wurde, sehr gut zusammengearbeitet habe, so Reinhard Rohleder.
Wieder weg: Von den einst
115 Roma leben nur noch drei
Familien mit insgesamt 27 Personen im Stadtteil Hasperbach
und diese wollen auch bis zum
Jahresende ausziehen. Sie beabsichtigen, nach Hagen zu ziehen,
wohin es bereits die letzten Familien zog. Die Beweggründe des
Fortzugs bleiben nach wie vor im
Ungefähren, betonen doch alle
Familien, sich in Ennepetal sehr
wohl zu fühlen. Letztlich hat die
Kindergeldkasse ihre Zahlungen
eingestellt, weil seitens des Vermieters die befristeten Mietverträge nicht verlängert wurden.
Ehrensache: Anlässlich der
Weihnachtssitzung des Rates
ernennt Bürgermeister Wilhelm
Wiggenhagen Walter Faupel,
Peter Schnurbusch, Johannes
Kraft und Bernhard Mielchen
zu Ehrenratsmitgliedern. Auch
Heidemarie Schürfeld, die nach
ihrem Ausscheiden im Jahr 2009
den Titel erhalten hatte und als
Nachrückerin wieder in den Rat
einzog, darf diese Bezeichnung
nun wieder führen. Der Titel
„Ehrenratsmitglied“ wird an
ausgeschiedene Ratsmitglieder
verliehen, wenn sie mindestens
vier Wahlperioden bzw. 20 Jahre
dem Stadtrat angehörten.
Wo die Heimatglocken
klingen,
wo Kinder fröhliche
Lieder singen,
wo die Ennepe fließt
durch das Tal,
da bin ich zu Hause,
in meinem Ennepetal.
Meine Heimat wunderschön
mit Feldern, Wiesen
und auch Höhn.
Steht man auf dem
Hohenstein
schaut man ins tiefe Tal
hinein.
So grün ist es überall,
und die Ennepe murmelt
durch das Tal.
Dort, wo man einst den Hammer schwang,
tagein, tagaus ein Leben
lang.
Das Hülsenbecker Tal,
so wunderschön,
dort kann man gut
spazieren gehn.
Und ich denke, daß das
größte Kleinod nicht fehle,
nämlich unsere Kluterthöhle.
Schon viele Jahre
tagaus, tagein
gehen dort Asthmakranke
rein.
Wenn nach einigen Wochen
die Kur zu Ende ist,
so mancher sein Asthma
fast vergisst.
Drum können wir stolz
auf unser Ennepetal sein,
unsere Heimat ist schön,
dort bin ich daheim.
Vorgetragen beim Tag der
Heimat am 13. September
in der Rosine von Fr. Hillner
17
Nachruf Elisabeth Altenrichter-Dicke (1929-2013)
von Stadtarchivarin Frauke Blum
Am 28. Dezember 2013 verstarb
die Ennepetaler Künstlerin Elisabeth Altenrichter-Dicke im
Alter von 84 Jahren, die über die
Stadtgrenzen Ennepetals hinaus bekannt wurde. Einige ihrer
Werke prägen auch heute noch
das Stadt- und Erscheinungsbild
öffentlicher Gebäude. Aus diesem
Grund sollen im Folgenden die
wesentlichen Stationen ihres Lebens und Schaffens rückblickend
betrachtet werden.
Elisabeth Dicke wurde am
28. April 1929 im damaligen
Amt Milspe geboren. Ihre Kindheit verlebte sie in ihrer großen
Familie an der Fuhrstraße. Es
heißt, dass sie sich zwischen den
Farbtöpfen der Anstreicherfamilie Dicke sehr wohl fühlte. Von
daher fasste sie bereits in der
Kindheit den Entschluss, Künstlerin zu werden. Doch erst musste
die schulische Ausbildung absolviert werden. Nach dem Besuch
der Volksschule wechselte sie zur
Oberschule nach Voerde. Das Abitur erhielt sie am Gymnasium in
Gevelsberg.
Nun konnten die Jahre der künstlerischen Ausbildung folgen. An
der Werkkunstschule in Wuppertal studierte sie acht Semester freie und angewandte Kunst
bei Prof. Ernst Oberhoff und vier
Semester Graphik bei Prof. Heinrich Kirchner. Nach ihrem Examen war sie freiberuflich tätig.
Die Studienzeit war auch privat
für Elisabeth Dicke eine Bereicherung. Während dieser Zeit
lernte sie den Künstler Hannes
Altenrichter kennen und lieben.
Gemeinsam lebten und arbeiteten sie in Voerde im Jellinghauser
Weg 12 in dem für sie „zurechtgeschnittenen Maßhaus“, welches
nach ihren Vorstellungen errichtet wurde.
In dem alten zu Hause in der
Fuhrstraße hatte „Liesel“ Altenrichter-Dicke bereits begonnen,
die Entwürfe für zwei Arbeiten
anzufertigen. Diese waren für die
neue Berufsschule an der Wilhelmshöher Straße bestimmt,
welche im September 1963 eingeweiht worden war. Für die künstlerische Ausgestaltung des neuen
Schulgebäudes erhielt sie den
Zuschlag für zwei der insgesamt
drei ausgeschriebenen Arbeiten.
So wurde auf ihren Entwurf hin
ein großes Glasschleiffenster mit
den fünf Stadtwappen der an der
Berufsbildenden Schule beteiligten Städte angefertigt. Des Weiteren wurde nach ihren Skizzen für
den Eingangsbereich eine Plastik
aus Kupfer und Stahl geschmiedet, die mit einem Keramikmosaik verziert wurde. So schlug sich
schon in den ersten Jahren ihrer
Tätigkeit die Vielfältigkeit ihres
künstlerischen Werkes in ihrer
Heimatstadt nieder.
Ihre Ausbildung vervollständigte
sie in den Jahren 1967 bis 1970 in
18
München, als sie bei Prof. Hans
Schreiber Bildhauerei studierte.
Die dort gesammelten Erfahrungen im Umgang mit dem Dreidimensionalen und die erlernte alte
Technik des Wachsausschmelzverfahrens finden in ihren künftigen Werken Anwendung. Für die
Ennepetaler dürfte die 1978 im
Innenhof des Hauses Ennepetals
aufgestellte Hand die bekannteste ihrer Skulpturen darstellen.
Die vier Meter hohe aus Bronze
gegossene Hand verstand Elisabeth Altenrichter-Dicke „nicht
nur als ein Zeichen für Kommunikation, sondern auch sinnvoll
für Ennepetal. Durch HändeArbeit in den kleinen Hämmern
entlang der Ennepe erwuchs die
heutige Industrie und in weniger
als einem Jahrhundert das heutige Ennepetal.“ Nach all den Jahren hört man unter den Ennepetalern über dieses Werk – ebenso
wie über die Farbgestaltung des
Hauses – immer noch kritische
Stimmen. Der Zweck des Kunstwerkes ist dementsprechend für
die Künstlerin nachhaltig erfüllt:
Es wird kommuniziert!
Die Hand – Wahrzeichen in der Mitte
vom Haus Ennepetal
Nachruf Elisabeth Altenrichter-Dicke (1929-2013)
Neben der praktischen künstlerischen Arbeit war sie für lange
Zeit die erste Vorsitzende des Berufsverbandes Bildender Künstler Süd/Nord sowie im Vorstand
des Verbandes der Freien Berufe
in Nordrhein-Westfalen tätig.
Zusätzlich organisierte sie in den
Jahren 1986 und 1991 die landesweite Ausstellung „Exponata“ in
Münster.
Elisabeth Altenrichter-Dicke beherrschte den Umgang mit den
verschiedensten künstlerischen
Techniken: Malerei, Grafik, Bildhauerei. Sie schuf sowohl kleine
Reiseskizzzen, die vorwiegend
für den „eigenen Gebrauch“ auf
Papier angefertigt worden waren
als auch im textilen Bereich großformatige Wandteppiche. Dazu
gehört der für die Hauptstelle der
Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld
geschaffene Wandteppich. Sie gestaltete für die Martin-LutherKirche in Altenvoerde das bunte
Glasfenster. Weltweit entwarf sie
für kirchliche und weltliche Gebäude über 2000 Glasfenster.
Zahlreiche Ausstellungen und architekturgebundene Arbeiten im
In- und Ausland, Werke der freien Malerei und Plastik in öffentlichen und privaten Sammlungen
sowie Preise bei Wettbewerben
kennzeichnen ihren Weg. Ihr zu
Ehren fand in Ennepetal die letzte große Ausstellung anlässlich
ihres 80. Geburtstages statt.
Elisabeth Altenrichter-Dicke hat
Spuren ihres vielfältigen künstlerischen Wirkens auch in Ennepetal hinterlassen. Damit ist die
Ennepetaler Künstlerin längst in
das kulturelle Gedächtnis ihrer
Heimat eingerückt.
Betonglasfenster in der Sparkasse Ennepetal-Voerde
Ein echter Hingucker: Fenster der Martin-Luther-Kirche in Altenvoerde. Es besteht
aus 578 farbigen Betongläsern, die zwischen fünf und zwölf Millimetern stark sind
19
Ortsteile im Überblick: Altenvoerde
von Wolfgang Schweflinghaus
Renate Leithold
Renate Leithold, eine engagierte
Volksschullehrerin, ist im April
2014 mit 90 Jahren verstorben.
Für Generationen von Altenvoerdern ist sie die erste Lehrerin gewesen. Daneben war sie in vielen
Bereichen ehrenamtlich engagiert. Sie war ein treues Mitglied
der Altenvoerder und Voerder
Kirchengemeinde. Sie war in der
Frauenhilfe, Laienschauspielerin und trug bei Feiern Gedichte und Geschichten vor. Renate
Leithold, geb. Voormann, lebte
im Haus ihres Großvaters Ebbinghaus, einer Gründervilla, an
der Ecke Milsper Straße, Hochstraße. Der Großvater war Mitbesitzer der Holzschraubenfabrik Bödecker, Ebbinghaus & Co.
Die ehemalige Fabrik ist das heutige Industriemuseum.
Thomas Grill
Der Thomas Grill liegt am Anfang der Mittelstraße in
den früheren Räumen
der Drogerie und des Farbengeschäftes Strohwald
& Nieselt. Zum 25-jährigen Jubiläum im Mai
kam auch Klaus Nieselt.
Die Mittelstraße hat viele
Imbisse und Schnellrestaurants gesehen. 25
Jahre sind schon etwas
Besonderes für ein kleines Restaurant. So etwas
scheint nur möglich,
wenn immer eine besondere Qualität der Speisen geboten wurde. Das
wurde
Grillrestaurant
auch bezüglich der Sauberkeit
ausgezeichnet.
Sotirios Kostas und seine
Frau haben den Grill von
den Eltern übernommen.
Zu den Gästen zählen
20
Geschäftsleute, Vereine und u.a.
Schüler des nahen ReichenbachGymnasiums.
bescheidenen Bedingungen. Bis
zu seinem Tod 1971 prägte Paul
Wittenstein den Verein.
Doppeljubiläum
CVJM Altenvoerde
Im Mai feierte der CVJM Altenvoerde ein Doppeljubiläum. 1939
wurde der Verein offizielles Mitglied im Westdeutschen Jungmännerbund. Seit 25 Jahren besteht ein Partnerschaftsverhältnis
zu einer afrikanischen YMCAGruppe in Sierra Leone, Bo.
Heute ist aus dem Christlichen Verein Junger Männer ein
Christlicher Verein junger Menschen geworden. Neben Jungschar und Jugendgruppen gibt
es drei Fußballgruppen und eine
Volleyballgruppe. Ältere CVJMler treffen sich ebenfalls in besonderen Kreisen.
Im Jahre 1930 gründeten junge
Männer aus Altenvoerde, bisher in Voerde, einen eigenen ev.
Jungmännerverein. Aktiv engagiert in ihm waren Erich Kaltenbach, Karl Meier, Willi Oetzel
und Karl Fischer. Nachdem viele
junge Männer 1939 einberufen
wurden, erschien es nachträglich
als ein Segen, dass Paul Wittenstein nicht kriegsverwendungsfähig war und im Verein wirken
konnte. Besonders auch nach
Kriegsende engagierte sich Paul
Wittenstein in Bibelarbeiten,
Sport, Spielen und ersten Freizeiten auf Borkum unter sehr
Die Anfänge der Partnerschaft
mit dem YMCA Manjama Bo
waren schwierig. Briefe brauchten 6 Wochen oder gingen verloren. Vier Mal haben die Altenvoerder die Partner und
Partnerinnen in Bo besucht.
Junge Menschen aus Sierra
Leone sollten im September nach
Deutschland kommen. Ebola hat
es verhindert. Heute besteht jedoch über E-Mail und Internet
ein reger Austausch.
Ernst Friedrich Ischebeck
Im August starb Ernst Friedrich
Ischebeck mit 74 Jahren. Er war
Mitinhaber der Firma Friedrich
Der Jungendienst Altenvoerde mit Paul Wittenstein (60er Jahre)
Sitzend, v.l.n.r: Willi Hagemeier, Paul Wittenstein, Manfred Möllenberg, Heinz
Kannemann. Stehend v.l.n.r: Gerhard Klee, Paul Gerhard Döring, Hans Eisenacher,
Gerhard Schwickardi, Gerd Menke (jetzt USA), Ewald Basowski, Gustav Hagemeier,
Heinz Steffen, Hans Keller, Herbert Thielitz. (Quelle: Klee/WR)
Altenvoerde
Ischebeck in Altenvoerde (siehe
auch Heimatbrief 2012). Er führte mit seinem Cousin Friedrich
Döpp das Unternehmen. Als
Diplom-Ingenieur hatte er die
technische Leitung. Er ist maßgeblich daran beteiligt, u.a. über
eine Entwicklung der Baugeräte-Sparte, das Unternehmen am
Standort und auch global international konkurrenzfähig zu erhalten.
CDP
Carl Daniel Peddinghaus
Im September des Jahres 2014
feierte ein weiteres Ennepetaler
Unternehmen, dessen Stammsitz in Altenvoerde liegt, sein
langjähriges Bestehen. Seit 175
Jahren liegt das von Carl Daniel
Peddinghaus gegründete Unternehmen im Tal an der Ennepe.
im Sommer noch mit dem Teckel
zu fahren. Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite www.cdp-bharatforge.de.
Ausgangspunkt der Gründung
war der Gedanke einer Serienfertigung von Fahrzeugteilen.
Nach dem 1. Weltkrieg spezialisierte sich das Unternehmen
dafür. 2004 wurde CDP von
Bahrat Forge Ltd. von einem indischen Schmiedeunternehmen
übernommen mit Sitz in Pune.
Heute werden pro Tag ca. 380
Tonnen Stahl verarbeitet, die
in alle Welt gehen. Ein Teil des
Stahls kommt nach Ennepetal
über die Talbahnstrecke, die u.a.
dadurch weiter besteht und es
damit ermöglicht, an bestimmten Sonntagen einmal im Monat
Chorjubiläen der Evangelischen Kirchengemeinde
Altenvoerde
Mit einem Festgottesdienst in der
Martin-Luther Kirche feierten im
Oktober drei Altenvoerder Chöre
Geburtstag. Der Männerchor des
CVJM Altenvoerde besteht seit
110 Jahren, der gemischte Chor
„Cantate“ seit 90 Jahren und der
Posaunenchor des CVJM seit 55
Jahren. „Es gibt viele Möglichkeiten, mit denen Gott uns stärken und aufrechterhalten kann.
Die Musik ist sicher die schönste unter ihnen, denn in ihr steckt
der Göttliche Funke“, sagte Pfar-
110 Jahre Männerchor des CVJM Altenvoerde
Hinten v.l.n.r: Lisa Döpp, Heinz Steffen, Günther Leppich, Klaus Bellingrath, Joachim Wohlrath, Torsten Falkenroth, Paul-Georg Dahl, Heinz Klinge. Vorne v.l.n.r:
Egbert Henneberg, Willi Hagemeier, Hans Heßmert, Horst Zopp, Gerhard Klee,
Gerhard Boesebeck (Chorleiter), Günter Hackenstraß, Siegfried Klaus. (Quelle: Klee)
rer Schulte in seiner Festpredigt.
Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen gratulierte. Er ist in Altenvoerde aufgewachsen und in der
Kapelle zum Kindergottesdienst
und zur Konfirmation gegangen.
Paul Georg Dahl dankte Lisa
Döpp, die den gemischten Chor
leitet, den Posaunenchor dirigiert und den Männerchor am
Klavier begleitet sowie dem Dirigenten Gerd Boesebeck für seine
Chorleitertätigkeit.
CVJM-Männerchormitglied
Günter Hackenstraß
Bereits im Februar feierte Günter
Hackenstraß (89), sein 75-jähriges Chorjubiläum im Männerchor des CVJM Altenvoerde. Der
Vater Ernst, auch CVJM-Sänger,
hatte ihn gebeten, mit 14 Jahren
im Chor mitzusingen. Günter
Hackenstraß engagierte sich in
den 50er und 60er Jahren unter
Paul Wittenstein in CVJM und
Kirche in Altenvoerde. Das Chorfoto zeigt Günter Hackenstraß in
der ersten Reihe (2. von rechts).
CDP im Ennepetal in Altenvoerde
21
Ortsteile im Überblick: Hasperbach
von Ulla Bürger
Der letzte Bericht des Vorjahresheftes wird hier direkt am Anfang aufgegriffen und es kann
erfreulicherweise bestätigt werden, dass die Zusagen bezüglich
der beantragten Zuschüsse zu
den Kosten der Kanalsanierung für diejenigen Hasperbacher Hauseigentümer, die sich
an der Aktion beteiligt hatten,
eingehalten wurden. Die Beträge
wurden im Februar ausgezahlt.
An dieser Stelle noch einmal
herzliches „Danke schön“ an die
kompetenten Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen der Ennepetaler Stadtentwässerung AöR,
die uns zu jeder Zeit beratend
zur Seite gestanden haben.
Ein weiterer Beitrag befasste sich mit der bevorstehenden
Schließung des LudwigSteil-Hauses, die nun zum 30.
Juni Wirklichkeit geworden ist.
Zum letzten Mal läuteten die
Kirchenglocken, und zwar recht
ausgiebig, sie wollten sich verabschieden von ihrer Gemeinde.
Die Glocken haben inzwischen eine neue Heimat
gefunden, das Inventar
einschließlich der Orgel
wurde einer Gemeinde
in Sofia/Bulgarien überlassen und der Gebäudekomplex verkauft an
die in der Nachbarschaft
seit vielen Jahren ansässige Firma Walter Bornmann GmbH & Co. KG,
die jetzt Büro- und Lagerräume dort herrichten
will. Nach der Schließung
der Grundschule Haspetal ist nun auch noch die
Kirche aus unserem Dorf
verschwunden, ein recht
trauriges Beispiel für eine
Stadt und die Finanznot
22
der Kirchengemeinde, die solche
kleinen Bezirke am Rand einer
Stadt regelrecht ausbluten lassen!
Und wenn es schon keine Schule mehr gibt in unserem Hasperbachtal, so ist es eben enorm
wichtig, unser Augenmerk auf
den hier noch zum Wohl unserer
Kinder
vorhandenen
Städtischen Kindergarten
zu lenken. Es ist eine Kindertageseinrichtung, die Kinder
z. Zt. im Alter von 2 bis 6 Jahren
unabhängig von ihrer Nationalität und Religionszugehörigkeit
betreut.
Das Hauptanliegen der Erzieherinnen ist es, dass sich die Kinder und Eltern in der Einrichtung wohl fühlen. Es wird dort
nach dem teiloffenen Konzept
gearbeitet. Dieses beinhaltet
während einer bestimmten Zeit
am Morgen die freie Wahl von
Spielort, Spielpartner und Spielangebot, aber auch die klare Zugehörigkeit zu einer bestimmten
Gruppe. Außerdem ist es sehr
wichtig, Kinder mit besonderem
Förderbedarf anzunehmen und
zu akzeptieren. Die Mitarbeiterinnen in diesem Kindergarten
sind spezialisiert auf die integrative Erziehung.
Aufmerksame und „verzauberte“ Kinder
Das Frühlingsfest am 10. Mai
stand unter dem Motto „Märchenhaft schön“. Die kleinen
Prinzen und Prinzessinnen ließen sich von vielerlei Spielaktionen begeistern. Zu Weihnachten
war ein Zauberer bei den Kindern und hat sie buchstäblich mit
seinen Aktionen „verzaubert“.
Der ländlich gelegene Kindergarten bietet nicht nur ein großes Außengelände, sondern es
werden darüber hinaus zu jeder
Gelegenheit die Fördermöglichkeiten des angrenzenden Waldes
genutzt. Auch das richtige Verständnis für Tiere will gelernt
sein, deshalb warten in der Einrichtung Fische auf die Kinder.
Das pädagogische Handeln aller
Mitarbeiterinnen wird regelmäßig im Team reflektiert, um
jedes einzelne Kind individuell
in seiner Entwicklung fördern zu
können. Ein besonderer Stellenwert wird auf eine gesunde Ernährung gelegt, deshalb ist jeden
Morgen ein gut sortiertes Frühstücksbuffet selbstverständlich,
dessen Zutaten immer frisch
vom CAP-Markt in Volmarstein
geliefert werden.
Hasperbach
Am 8. Februar verstarb Dieter
Quast, der ehemalige Inhaber
des Getränkehandels an der Hagener Straße, den er seit mehr
als 3 Jahrzehnten zusammen mit
seiner Frau Jutta betrieb, nämlich von 1967 bis 1999. Er wurde
83 Jahre alt. Bei den Hasperbachern, vor allem bei den Kindern,
war Dieter Quast bekannt und
beliebt, er verkaufte nicht nur
Getränke, sondern auch Eis und
andere Süßigkeiten. Es ist heute
unvorstellbar, dass die Eheleute
damals die in dem Haus freistehende Dachgeschoss-Wohnung
nur bekommen haben unter der
Bedingung, dass sie auch den
„Tante-Emma-Laden“ im Erdgeschoss übernehmen würden. Es
war eine große Herausforderung
in ihrem Leben und die Arbeit
war oft nach Feierabend nicht
zu Ende, aber sie haben sie gern
und immer freundlich und hilfsbereit gemeistert.
Jahreshauptversammlung TuS Haspetal
konnten ihren Hobbys, vor allem
auch dem Tennisspielen, freier
nachgehen und die Rentnerzeit
genießen.
Dieter Quast
Als ganz wichtige Verbindung
mit der Bevölkerung Hasperbachs sind die Mitglieder des
TuS Haspetal mit ihren vielen
Veranstaltungen unermüdlich
aktiv. Das fing im März an mit
der Jahreshauptversammlung.
In diesem Jahr wurde der erste
Vorsitzende Volker Rauleff am
8. März mit der WTB-Ehrennadel in Silber für selbstlosen Einsatz in „seinem“ Verein geehrt.
Renate Niemczewski erhielt eine
Ehrenplakette für 40-jährige
Kassentätigkeit für den TuS Haspetal. Viele andere Vereinsmitglieder, die sich seit Jahren auch
ehrenamtlich engagieren, wurden ebenfalls ausgezeichnet.
Der Kolonialwarenladen besteht
nun schon geraume Zeit nicht
mehr und seit Dieter und Jutta
Quast sich aus dem recht aktiven
Geschäftsleben zurückgezogen
und den Getränkehandel verkauft hatten, haben die beiden
immer wieder gerne ausgeholfen, wenn es nötig war, aber sie
Neben den sehr zahlreichen bekannten und beliebten in jedem
Jahr stattfindenden sportlichen
und gesellschaftlichen Festen
und Zusammenkünften soll hier
hauptsächlich das diesjährige
herausragende Ereignis erwähnt
werden, nämlich der Haspetaler
Willi-Comin-Lauf,
der zum 40. Mal ausgetragen wurde. Jung und Alt trafen
sich zu dem traditionellen Laufevent, um ihre Leistungen in den
verschiedenen Disziplinen zu
messen. Genau so hatte es sich
Namensgeber und Sportförderer Willi Comin, einstiger Oberturnwart und Handballtorhüter
in Hasperbach, schließlich auch
gewünscht, als er in den 1970er
Jahren die Idee zu einem Waldlauf hatte. Dieser Lauf fand zum
ersten Mal am 22.6.1975 als
3000-m-Lauf statt, zu dem sich
damals nur 6 Vereinsmitglieder eingefunden hatten. Willi
Comin selbst konnte leider aufgrund seiner schweren Krankheit schon nicht mehr teilnehmen, er verstarb am 19.8.1975.
Der Wettkampf wird seit der Zeit
in jedem Jahr veranstaltet und
ist ab dem Jahr 1977 als WilliComin-Gedächtnislauf weit
über die Grenzen des Hasperbachtals hinaus bekannt und hat
längst eine überregionale Bedeutung erlangt.
Bei strahlendem Wetter mit 18
Grad und Sonnenschein genossen sowohl die Teilnehmer als
auch die Zuschauer die gewohnte
23
Hasperbach
und beliebte erstklassige familiäre Atmosphäre. Die Anzahl der
232 Aktiven lag ein wenig unter
der Beteiligung des Vorjahres, wobei gesagt werden muss,
dass der größte Rückgang beim
12-km-Hauptlauf der Erwachsenen zu verzeichnen war. Der
Nachwuchs jedoch mit genau
100 Teilnehmer/innen sorgte für
den stimmigen sportlichen Ausgleich bei der Jubiläumsveranstaltung. Neben einer vorbildlichen Nachwuchsförderung mit
300-m- und 1000-m-Läufen und
einem 4 x 300-m-Schüler-Staffellauf legte der TuS großen Wert
auch auf die Beteiligung bei den
Seniorenläufen. In sämtlichen
Altersklassen wurden die drei
Erstplatzierten mit Pokalen und
Sachpreisen ausgezeichnet.
Jürgen Werner als Organisationsleiter des TuS Haspetal
zeigte sich sehr zufrieden mit
der Beteiligung, gab es doch in
der Umgebung einige Parallelveranstaltungen. Er zog ein sehr
positives Resümee und dankte
all seinen Mitstreitern für ihren
Einsatz bei dieser arbeitsintensiven gelungenen Veranstaltung.
Ein Fest der speziellen Art
wurde von Volker Rauleff am
31. Mai veranstaltet: er feierte seinen 65. Geburtstag vom
21. Mai jetzt in seinem „zweiten
Wohnzimmer“, nämlich in
der Festhalle Hasperbach. Viele
geladene Gäste gratulierten und
die Kinder der TuS-Tanzgruppe
TH Dancers Minis führten einen
schönen Tanz auf, über den Volker sich ganz besonders gefreut
hat, tanzte doch auch seine Enkelin Doro mit.
Seine Geburtstagsgeschenke in
Form von Geldbeträgen hat Volker Rauleff gespendet, und zwar
24
Start 5000-m-Lauf
Siegerehrung der Kinder 3-7 Jahre
Am Zieleinlauf
Die Siegerpokale
Hasperbach
Ein schwungvoller Tanz für den Jubilar
der Jugendabteilung des TuS
Haspetal und der Organisation
„Voerder helfen Voerdern“, ein
vorbildliches Verhalten, das ihm
den herzlichen Dank der Empfänger eingebracht hat.
Dekorationen ausgestattet. Zur
Einweihung am 22. Oktober gab
es selbstgemachte Waffeln und
Minidonuts. Die Spielangebote
hier sind kostenfrei und für alle
Kinder ab 6 Jahren geeignet.
Erwähnenswert ist natürlich
auch, dass der Kinder- und
Jugendtreff in Hasperbach,
der recht lebhaft und gern in
Anspruch genommen wird, in
diesem Jahr renoviert wurde.
Es gibt jetzt dort ein Internetangebot für die jungen Besucher.
Die Räume des von der Evangelischen Stiftung Lohernocken
betriebenen Treffs wurden in
freundlichen Farben neu gestrichen und mit fröhlichen bunten
Sitzgelegenheiten und schönen
Am 1. Dezember war es dann wieder soweit: der Weihnachtsbaum im Tal wurde eingeweiht. Bürgermeister Wilhelm
Das bunte Logo
Die neue frische Einrichtung
Wiggenhagen, Achim Spannagel
und Henning Pohl von der Baugenossenschaft „die Voerder“
und Oliver Teske, ehemaliger
Vorstandsvorsitzender der Sparkasse
Ennepetal-Breckerfeld,
drückten auf den Knopf und die
Kerzen erstrahlten. In Anwesenheit weiterer Vertreter befreundeter Vereine feierten die
Hasperbacher „ihren“ schön geschmückten Baum. Diese nun
auch schon seit 2010 traditionelle Zusammenkunft „ist ein
kleines Volksfest, das wichtig ist und zeigt, wie sehr uns
allen dieser Stadtteil am Herzen
liegt“, so Volker Rauleff in seiner
Begrüßungsrede. „Milspe z.B. ist
gut und natürlich wichtig, aber
es ist nicht alles in Ennepetal!“
Recht hat er! Hoher Besuch war
auch anwesend: König Waldemar I. vom Freistaat Oberbauer.
Auch er ist ein Verfechter und
Unterstützer der etwas abseits
gelegenen Ennepetaler Stadtteile
wie eben Oberbauer und Hasperbach.
Das gemütliche Beisammensein
am 6. Dezember bei einem lecke-
25
Hasperbach
Einige der Sylvesterlauf-Teilnehmer
ren Abendessen hat den Kreis der
Veranstaltungen des TuS Haspetal in diesem Jahr geschlossen.
Halt! Nicht ganz, denn am
31. Dezember fand wie schon seit
vielen, vielen Jahren der beliebte
Sylvesterlauf statt, der, ausgehend vom Sportlerheim an der
Hagener Straße, über den Wanderweg zur Hasper Talsperre
und drum herum führt und wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Es kommen auch immer gern
gesehene Gäste zu uns, die sich
sportlich beteiligen. In diesem
Jahr waren es u.a. der Ehrenbürgermeister Michael Eckhardt,
der schon einmal teilgenommen
hatte, und Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen. Gleichzeitig
gab es eine kürzere Strecke für
diejenigen, die nicht so fit sind,
zum Joggen dieser rund 12 Kilometer. Sie gingen mit unserem
Wanderwart Friedhelm Riebeling einen ausgesuchten Spazierweg und trafen danach ebenfalls
wieder am Sportlerheim ein.
Dort erwartete alle schon eine
leckere Suppe, von Ingrid Rauleff gekocht. Beim anschließen-
26
den gemütlichen Beisammensein wurde noch ein wenig im
alten Jahr geklönt, am frühen
Nachmittag gingen alle nach
Hause, um das neue Jahr auf die
verschiedenste Art und Weise zu
begrüßen, je nachdem, wie es geplant war.
110 Jahre MGV Einigkeit
Haspetal – welch ein Jubiläum! Dieser Festtag, zu dem
auch ehemalige Sänger eingeladen waren, die inzwischen woanders leben, wurde am 13. Dezember in fröhlich feierlicher
Stimmung begangen. Es muss
hier besonders erwähnt werden,
dass Werner Hartmann seit über
60 Jahren Mitglied seines Gesangvereins ist und als 1. Vorsitzender dieses Amt nun schon
seit über 30 Jahren innehat, eine
Seltenheit! Werner Hartmann
wurde dafür bereits im Jahr
2013 offiziell vom Chorverband
geehrt mit Urkunde, Nadel und
Plakette.
Zur Feier im Jubiläumsjahr
waren auch Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, Ehrenbür-
germeister Michael Eckhardt,
der SPD-Fraktionsvorsitzende
Volker Rauleff und noch weitere
Honoratioren unserer Stadt als
Gäste gekommen, um dem Chor
und Werner Hartmann zu gratulieren.
Am 12. Mai erhielt Volker Rauleff eine besondere Ehrung: er
wurde zum Ehrenmitglied der
SPD ernannt, das soll hier nicht
verschwiegen werden, denn auch
das ist ein Ereignis, an dem die
Mitbürger in Hasperbach gerne
Anteil genommen und sich mit
dem ersten Vorsitzenden des TuS
Haspetal gefreut haben.
Er ist seit 20 Jahren Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der
Stadt und jetzt Ehrenmitglied
der Sozialdemokratischen Partei
in Ennepetal. In einer extra für
Volker veranstalteten Festversammlung mit rund 70 Gästen
erhielt er die Ehrenmitgliedsurkunde und die Willy-Brandt-Gedenkmünze überreicht.
Jörgen Steinbrink, Vize-Chef
der SPD-Fraktion, sagte in seiner Rede unter anderem: „Volker
Hasperbach
Willy-Brandt-Gedenkmünze
Ehrung Volker Rauleff
Rauleff ist ein leidenschaftlicher
Ennepetaler. Er führt seit vielen
Jahren den TuS Haspetal und
den Aufsichtsrat der Baugenossenschaft Voerde!“
Der Fraktions-Vize würdigte
Volker Rauleffs Verlässlichkeit:
„Er hat ein offenes Ohr für die
vielen kleinen und großen Sorgen der Mitmenschen über Parteigrenzen hinweg! Beim Zuzug
der Roma in Hasperbach ist er
auf die Neubürger zugegangen,
hat den Dialog gesucht und so
für eine erste Entspannung der
Situation gesorgt.“
Und damit wird hier ein Stichwort genannt: Zuzug der
Roma in Hasperbach, wobei
sich die Einwohnerzahl hier auf
einen Schlag um rund 10% erhöht hat, waren es doch über 100
Neubürger, die Mitte März in
den alten verlassenen Wohnhäusern bei der Firma Schmolz & Bickenbach, Werk Carp & Hones,
am Verneis ihre Unterkunft fanden. Diese Häuser gehören heute
einem Privatunternehmen.
Die Familien sorgten anfangs
für immense Diskussionen nicht
nur im Stadtteil Hasperbach,
auch bei der Stadtverwaltung
selbst und im Internet, dort leider nicht immer mit objektiven
und neutralen Einträgen. Aber
auch hier hat Volker Rauleff sich
wieder tatkräftig eingesetzt und
in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stellen sowohl in
Duisburg, woher die Umsiedler gekommen sind, als auch in
Ennepetal immer wieder ein
klärendes Gespräch gesucht.
Zitat: „Hier sollte niemand etwas
schön reden. Wir haben ein Problem, das gelöst werden muss.
Die Verwaltung tut alles dafür,
die Roma zu integrieren aber
auch, deutlich zu machen, was
nicht geht.“
Die Bürger unseres Stadtteils
haben regen Anteil genommen
an all den Aktionen rund um die
neuen Mitbürger, sie ließen sich
jedoch nicht zu unbedachten
Handlungen hinreißen. Es stellte sich heraus, dass im Laufe des
Jahres bereits viele Roma wieder
aus Hasperbach weggezogen sind
aus unterschiedlichen Gründen.
Die zuletzt hier wohnenden 27
Mitglieder der noch verbliebenen
drei Familien werden wohl ebenfalls unser Tal verlassen.
Und dann noch ein Bonbon
zum Schluss: Wie in der WAZ
am 15.12.2014 zu lesen war, will
die Deutsche Telekom im kommenden Jahr das VDSL-Netz in
Ennepetal ausbauen. Ab Ende
2015 sollen dann rund 16000
Haushalte sowie 1600 Unternehmen schnelles Internet nutzen
können. Mit der Maßnahme wird
auch das seit Jahren von zahlreichen Firmen beklagte Problem
der mangelhaften oder nicht vorhandenen Breitbandversorgung
im Gewerbegebiet Oelkinghausen behoben.
Neben ganz Oelkinghausen und
den Grenzlagen im westlichen
Bereich werden nicht zuletzt auch
Randlagen wie Hasperbach an
das moderne Glasfasernetz angeschlossen. „Die Telekom wertet mit der geplanten Investition
nicht nur unsere Stadt, sondern
jedes einzelne Grundstück im
Ausbaugebiet auf“, meinte Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen. „Bereits Ende 2015 können
die Bürger der betreffenden Gebiete ihre Weihnachtsgeschenke
über das schnellere Internet bestellen“, so Reinhard Rohleder,
zuständig für die Infrastruktur
West bei der Deutschen Telekom.
Auch für uns „im tiefen dunklen
Tal“ brechen dann wohl modernere Zeiten an, freuen wir uns
drauf!
27
Ortsteile im Überblick: Milspe
von Theodor Bicking
Im Mai erlebten viele tausende
Besucher in der Hülsenbecke die
„Highland Games“. Schottland boomt. Das Lebensgefühl
der Schotten kann jeder hautnah, in handfester Aktion und
leiblichem Genuss erleben, in der
herrlichen Umgebung des Hülsenbecker Tales. Jörg Peters ist
diese tolle Aktion zu verdanken,
die bereits weit über Ennepetal
hinaus bekannt ist. 2015 am 7.-8.
August soll es weiter gehen.
Im August ging es wiederum
hoch her, inne Milspe. Am 16.
spielte „The Stokes“ zu Irish
Folk auf dem Marktplatz auf.
Am nächsten Tag startete der
Ennepetaler Gesundheitstag auf
dem Vorplatz der Sparkasse. Am
Nachmittag dann bauten sich
die Oldtimer Kraftfahrzeuge des
ACAS zum Abschluss ihrer traditionellen Orientierungsfahrt in
der FUZO auf.
Ennepetal „mittendrin“ so
lautet der erfolgreiche Neustart
der Stadtfete in Milspe vom
26.-28. September. Mit zahlreichen Aktionen und viel Musik,
darunter der Big Band der
Schwelmer Feuerwehr, kamen
die Besucher voll auf ihre Kosten. Ilona Wiggenhagen und Astrid Bicking führten, zur
hellen Freude des Publikums, „Dat Stücksken
Kauken“ auf, einen humoristischen Sketch des
Milsper Heimatvereins.
Überhaupt lebt dieses
Fest vom Mitmachen der
Ennepetaler Vereine.
Die Ennepetaler Innenstadt im Wandel, mit
der FUZO, bleibt weiter
28
ein Thema, natürlich für ganz
Ennepetal. Im Rahmen einer
Bürgerbeteiligung haben zahlreiche Bürger selber Vorschläge erarbeitet wie das Zentrum
der Stadt belebt werden könnte.
Bei der Frage einer Öffnung der
FUZO stand es Pari. Der Kompromiss einer Verkürzung der
FUZO wurde jedoch vom Rat
verworfen. Für 2015 hat man
sich vorgenommen, ein integriertes Handlungskonzept zu beschließen. Wer sich dafür interessiert, kann auf der Homepage
der Stadt unter „Ratsinformationssystem“ mehr erfahren.
Inzwischen hat das „Crepe`
Cafe“ am „Minna-Schmidt-Idar“
Platz, in der FUZO, leider seine
Pforten geschlossen. Dort wurde
zuvor, mit Hilfe der AVU, noch
eine E-Bike Ladestation eingerichtet. Der Lebensmittelladen
in der oberen Voerder Straße hat
ebenso geschlossen wie das Photogeschäft gegenüber und der
An- und Verkauf. Der Abstieg
dort geht weiter.
Eine tolle Aufwertung für das
jüngere sportinteressierte Publikum hat Milspe erfahren durch
eine spektakuläre Neueröffnung.
Der bekannte Fernsehmoderator Marc Schulte hat das ehemalige Ladenlokal von Giovanni Filici umgebaut zu einer Bar.
„Ambience“ heißt dieses Szene-Lokal. Drei große Bildschirme zeigen dort abends Sportereignisse aus aller Welt mit
Schwerpunkt Fußball-Bundesliga. Direkt gegenüber wurde
der Friseur „Hairkiller“ in die
„Hair Lounge“ umgewandelt und
damit wohl auch wertiger präsentiert.
Die Gebau hat in der Goethestraße zwei moderne Wohnhäu-
ser errichtet. Jeweils sechs Wohnungen, mit Erdwärme beheizt,
waren vor der Neubau-Fertigstellung bereits vergeben. So
wird der Wohnstandort Milspe
weiter gestärkt.
Das „neue“ Postgebäude hinter
der Sparkasse ist inzwischen
dem
bevorstehenden
Parkhausneubau im Zuge der Berlet Ansiedlung neben dem Haus
Ennepetal gewichen.
Ortsteile im Überblick: Oberbauer
von Adalbert Meinecke
Gerade war das Jahr 2014 noch
Zukunft, jetzt ist es schon wieder Vergangenheit und wir stehen mit beiden Beinen im Jahr
2015. Das Gefühl sagt uns: „Die
Jahre werden immer kürzer“,
aber es hat sich nichts geändert. Es sind immer noch 365
Tage. Die gemütliche, ruhige alte
„Zeit“, von der wir Älteren oft
noch schwärmen, gibt es nicht
und hat es auch nicht gegeben.
Wilhelm Busch schrieb 1877 im
Julchen: „Einszweidrei im Sauseschritt läuft die Zeit; wir laufen mit.“ Nach vorne schauen ist
ja die Devise, aber mal kurz stehen bleiben und zurück schauen,
tut auch gut. Nimm dir ein paar
Minuten Zeit und wir durchstreifen gemeinsam Oberbauer 2014.
Freistaat Oberbauer
Seit 2006 gab es eine lockere Verbindung einiger Oberbauer Bürger, die sich nach einer älteren
Bezeichnung (50er, 60er-Jahre)
„Freistaat Oberbauer“ nannten.
In Deutschland ist es ja so üblich: Finden 7 Personen
mit gleichem Interesse
sich zusammen, gründen
sie einen Verein. So auch
in Oberbauer.
Da sollte man doch meinen, in
Ennepetal muss keiner Langeweile haben, etwas Passendes
sollte man da doch finden, oder
man gründet noch einen neuen
Verein.
(Bürgerinformationen
gibt es im Rathaus)
Eine saubere Stadt
Am 3. Mai hieß es: Auf zum
Frühjahrsputz, für eine saubere
Stadt. Nachdem Wolfgang Weller
eine kleine Stärkung vorab gereicht hatte machten sich ca. 20
Freistaatler an die Arbeit. Zuerst
die Breckerfelder Straße, bis zum
Bilstein. Dann den Wanderweg
bis zum Hof Altena. Auf diesem
relativ kleinen Abschnitt wurden
15 Müllsäcke gefüllt. Sind die
Oberbauer Bürger doch nicht so
ordentlich wie ich dachte? Oder
handelt es sich hier um Importe?
Bemerkenswert – das „Müllauto“ von Waldemar Guderian. Bei
Hof Altena wurde eine Pause gemacht. Zur Stärkung gab es Kuchen, Wurst und natürlich Bier.
Der Schnadegang
Die nächste große Aktivität der
Freistaatler war der Schnadegang am 16. August. Hier ließ
man einen alten Brauch wieder
aufleben. Eine Grenzbegehung
Das „Müllauto“
der Bürger der angrenzenden
Städte mit ihrem Bürgermeister,
um eventuelle Grenzabweichungen festzustellen. Grenzsteinversetzung war früher eine beliebte
Methode des „Landraubes“.
Das Wetter war gut, so hatten
sich 264 Personen, Hunde nicht
mitgezählt, eingefunden, um die
8 km-Strecke zu erwandern.
Ab dem 30. Januar gibt
es die Dorfgemeinschaft
„Freistaat
Oberbauer
e.V.“. Verein zur Förderung der soziokulturellen Arbeit in Ennepetal.
Klingt gut.
Jetzt hat die Stadt
Ennepetal 156 Vereine und Verbände. Ja, du
hast richtig gelesen, 156,
laut
Bürgerinformation der Stadt Ennepetal,
Stand 4. Dezember.
Kleine Stärkung gefällig?
29
Oberbauer
Bürgermeistersprechstunde
Am 19. September stellte sich
Herr Wiggenhagen den Fragen
und Anliegen der Oberbauer
Bürger. Nur ca. 30 Bürger waren
zu der Sprechstunde erschienen.
Hauptthema: Nachbarstreit um
ein Wegerecht an der Kotthauser
Straße und Schließung der Albert-Schweitzer-Schule im Jahr
2016. (In der Schulausschusssitzung am 11. Dezember wurde beschlossen, die Schließung schon
2015 durchzuführen, da die
Schülerzahl noch weiter gesunken ist.)
Nach der Sprechstunde füllte
sich der Pausenhof der Schule,
denn die Freistaatler hatten zum
Grillen eingeladen. Dabei wurde
das Vereinslied der Freistaatler,
geschrieben und gesungen von
Thomas Jung, aus der Taufe gehoben.
Kurz vor dem Start zum Schnadegang
Abmarsch der ersten Gruppe
Wegen der großen Teilnehmerzahl startete man in vier Gruppen an der Kreuzkirche. Es ging
zur Hasper Talsperre, wo Hagener Gebiet erreicht wurde. Leider war der Bürgermeister von
Hagen trotz schriftlicher Einladung nicht erschienen. Drückte
ihn die Schuldenlast der Stadt zu
sehr?
Weiter ging es durch die Lieth hinauf nach Oberbauer. Dann weiter Richtung Delle. Als man kurz
vor Delle Breckerfelder Stadtge-
30
biet betrat, gab es eine kräftige
Abkühlung. Es goss in Strömen.
Wie hatten die Breckerfelder das
nur hingekriegt? Vom Breckerfelder Heimatverein gab es dann
aber ein flüssiges Schmiedefeuer
– da spürte man den Regen nicht
so.
Zurück ging es dann zur AlbertSchweitzer-Schule. Hier hatten
fleißige Hände für eine deftige
Stärkung gesorgt. Trotz Regen
ein gelungener Tag.
Oktoberfest
Kaum war der Grill kalt, stand
schon das nächste Fest an –
das Oktoberfest. Die Freistaatler verstehen zu feiern. Diesmal
im besonderen Outfit. Lederhosen, Gamsbart und Dirndl.
Für mich gewöhnungsbedürftig.
Diese Kleidung verbinde ich mit
Bergen. Bei allem Wohlwollen,
388,40 Meter ist trotz Gipfelkreuz noch kein Berg.
Der Freundschaftsbaum
eine dritte Leiste erhalten.
ihr prangt der Bundesadler
gelben Grund. Welche Ehre
Oberbauer.
hat
An
auf
für
Was gab‘s noch
in Oberbauer
Liebe Leserinnen, lieber Leser,
ihr habt sicher das Gefühl, Oberbauer ist nur noch Freistaat.
Aber dem ist nicht so. Ostersamstag fand an der Kreuzkirche wieder das traditionelle
Oberbauer
Ökumenischer
Schöpfungstag
Am 13. September fand der
5. Ökumenische Schöpfungstag
statt. Im Gottesdienst, den Pfarrerin Anja Martin hielt, erklärte
ein Rabe, dass Gott, der die Vögel
versorgt, auch uns Menschen
versorgt und wir uns nicht soviel
unnütze Sorgen machen müssen.
Dann ging es raus zur Streuobstwiese, um einen Baum zu pflanzen. Unter der fachlichen Leitung
von Herrn Hartwig pflanzten die
Jugendlichen einen Apfelbaum.
Die ersten Bäume der Streuobstwiese tragen schon Früchte.
Ernste Gespräche beim Grillen
Zu Gast war die Kräuterfachfrau
Alexandra Balzer. Sie erklärte,
das, was wir Kleingärtner als
Unkraut bezeichnen, seien wertvolle Vitamine und Lebensmittel und dass man aus Brennnesseln Brot backen kann – und das
schmeckt sogar. Im Krieg kochte
meine Mutter auch Brennnesselgemüse. Das schmeckte auch.
Oder lag es am Hunger?
Leider konnte der Weihnachtshof nicht stattfinden, da der alte
Platz nicht mehr zur Verfügung
steht und in Oberbauer keine geeignete Stelle gefunden wurde.
Mit Lederhose, Gamsbart und Dirndl zum Oktoberfest
Osterfeuer statt. Diesmal brannte es prächtig. Da wurde es den
ca. 200 Besuchern richtig warm
und die Stimmung war gut. Ist
das Wetter gut, ist auch die Stimmung gut.
Wie in jedem Jahr wurde in den
Sommerferien auf dem Bolzplatz
wieder von den Kids gebaut.
Trotz Regen bauten vom 7. - 25.
Juli täglich ca. 80 Kinder ihre
Hütten unter dem Motto: Expedition Dschungel. Hier konnte man sehen, wie ideenreich
Kinder sind. Auch bei Regen
schmeckt
Bürgermeister-Eis
prächtig.
Natürlich feierte auch die Feuerwehr ihr Sommerfest, mit allem
was dazu gehört.
Höhepunkt für die Kinder: Eine
Fahrt im Feuerwehrauto, mit
Martinshorn und Blaulicht. Für
die erwachsenen Besucher war
für das leibliche Wohl bestens
gesorgt. War es immer zum Wohl
des Leibes?
Ein Obstbaum wird gepflanzt
31
Oberbauer
Schade, dass der Weihnachtshof
nur so ein kurzes Leben hatte.
Nostalgie-Schule
Oberbauer
Nun ist es amtlich, die AlbertSchweitzer-Schule wird 2015
geschlossen. Damit gehen über
200 Jahre Schule in Oberbauer
zu Ende. Ca. 1808 hatte die Behlinger Bauernschaft eine private
Schule gegründet. In den 200
Jahren gab es vier verschiedene Schulgebäude und nun ist
Schluss und Oberbauer wird nie
wieder ein Schulgebäude beherbergen.
Die Albert-Schweitzer-Schule
Die kleine Dorfschule hat in der
heutigen Schullandschaft keinen
Platz mehr. Die Schule am Ort
hatte für uns Kinder große Vorteile. Vor der Einschulung kannten wir uns zum Teil schon. In
der Schule verabredeten wir uns
für den Nachmittag zum Spielen.
Wir hatten nie Langeweile und
waren eine gute Gemeinschaft,
die auch nach der Entlassung
noch Bestand hatte. Zwei Klassen treffen sich, obwohl sie vor
70 bzw. 65 Jahren entlassen
wurden, noch regelmäßig.
Die vor siebzig Jahren entlassenen Schülerinnen und Schüler
wurden 1936 bei großem Schneegestöber eingeschult. Es war für
Oberbauer ein großer Jahrgang;
12 Jungen und 11 Mädchen. Ihre
Entlassung fiel ins letzte Kriegsjahr. Die Mädchen mussten dann
ein Pflichtjahr bei einem Bauern
oder einer kinderreichen Familie ableisten. Ein Teil der Jungen
wurde noch zum Kriegsdienst
eingezogen. Sie sollten das Vaterland bis zum bitteren Ende verteidigen.
Seit 1989 treffen sie sich jedes
Jahr zum gemütlichen Beisammensein, verbunden mit einer
32
Die erste Schule auf Behlingen
Rundfahrt mit eigenen PKWs.
Leider leben von den 23 Eingeschulten nur noch acht. Da diese
im näheren Umkreis wohnen,
treffen sie sich nicht nur einmal
im Jahr, sie feiern auch gemeinsame Geburtstage.
Der fünf Jahre später, also 1941,
eingeschulte Jahrgang hat die
Kriegs- und Nachkriegsjahre
voll erlebt. Ihre Schulzeit war geprägt von Lehrermangel, Bombenangriffen, Heizmaterialman-
gel und schlechter Ernährung.
Man muss sich wundern, dass
diese Kinder überhaupt etwas
gelernt haben und in ihrem weiteren Leben Mann (Frau) gestanden haben.
Nach dem Krieg konnte die Quäkerspeise der Amerikaner den
Hunger etwas mildern. Wer erinnert sich nicht an Rosinensuppe. Lecker!! Weniger beliebt war
ja die Erbsmehlsuppe.
Oberbauer
ahrga
lung J
u
h
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s
n
Ei
6
ng 193
Schulentlassung 1949
Einsch
ulung J
ahrgan
g 1936
Die Schülerinnen und Schüler treffen
sich seit über zehn Jahren zu einer mehrtägigen Ausflugsfahrt. Von den zwölf Entlassenen sind zwei verstorben und einer
nach Amerika ausgewandert. So sind sie
mit Ehepartnern immer noch eine stattliche Gruppe. Für 2015 ist noch mal ein
mehrtägiger Ausflug geplant. Dann muss
man weiter sehen, das Alter fordert seinen Tribut.
vor 20
Ja
hren (1
994)
Entlassungsjahrgang 1949 nach dem Wirtschaftswunder, teils
mit Ehepartner
33
Ortsteile im Überblick: Rüggeberg
von Werner Balke
Mühlinghausen, eine uralte
Landgemeinde
Im Sommer, wenn die hohen Hecken und die zahlreichen Bäume
belaubt sind, sieht man als Benutzer der Rüggeberger Straße
die kleine, aus 12 Gebäuden und
einigen Nebengebäuden oder
Garagen bestehende Ansiedlung
kaum. Von allen Seiten begrünt
und von Weiden und Feldern umgeben, schmiegt sich diese kleine Bauernschaft in eine sanfte
Mulde zwischen Rüggeberg und
Homberge. Kurz hinter den Häusern „Am Uhlenbart“ senkt sich
die Straße den Abhang hinab,
welcher von alten Rüggebergern
noch „Fossberg“ genannt wird,
bis Mühlinghausen und steigt
dann wieder hinauf zur Anhöhe
bei Hiöfer.
Die topografische Lage ist typisch für die bäuerlichen Ansiedlungen unserer Heimat. Als
im 8. Jahrhundert unsere damals noch dicht bewaldete Gegend besiedelt wurde, suchten
sich die aus Sachsen und Franken kommenden Siedler
für ihre Gehöfte Stellen
aus, an welchen Quellen
das für Menschen und
Vieh notwendige Wasser spendeten. Diese
Wasserquellen sprudeln
heute noch reichlich, und
ihr reines Wasser speist
den kleinen Bach, welcher sich am Wittenstein
mit der Heilenbecke verbindet. Ihren Namen erhielten die Ansiedlungen
meistens von den ersten
Bewohnern. Die bereits
1229 erstmals erwähnte
Bauerschaft, wurde damals Molynkhusen, auch
Mürllenghusen genannt.
34
Der Name ist wahrscheinlich
hergeleitet vom ersten Besitzer
bzw. der ersten Sippe auf diesem
Gehöft. Namensforscher führen
Molynkhusen zurück auf den
germanischen Namen: „Modala“.
Als später die Söhne die Regentschaft über den Hof übernahmen, hängte man die Silbe „ing“
an, welche wie auch die Silbe
„ung“ Sohn oder Nachkömmling
bedeutete.
Mühlinghausen, welches bis
zum Jahr 1887 zum Amt Hagen,
dann ab dem 1.4.1887 zum
Amt Schwelm gehörte, war mit
Schweflinghausen und Ölkinghausen die Keimzelle der späteren Gemeinde Milspe.
Die Gemeindegrenzen stießen im
Norden an Mylinghausen (heute
Gevelsberg) im Osten an Voerde,
im Süden an Schweflinghausen
(etwa bis zur Mitte des heutigen Rüggeberg) und im Westen
an Ölkinghausen. Der heutige
Ennepetaler Stadtteil Milspe mit
seiner aufstrebenden Eisenindustrie und den vielen Gewerbetreibenden gehörte früher also
voll zur Gemeinde Mühlinghausen.
Genaue Angaben über die ersten Siedler fehlen, jedoch taucht
im Jahr 1700 der Name Küper
auf, welcher aus dem Siegerland
Vom „Fossberg“ gesehen
kommend, eine große Landfläche zwischen Rüggeberg und
Berninghausen gekauft hat. Er
hat die große Fläche nicht selbst
bewirtschaftet sondern teilweise
verpachtet. Im Jahr 1710 waren
dort ansässig: Johan an der niedersten Höh, Johan an der obersten Höh, Melchert Muhlinghauß,
Johan Dröge und Henricus
Tacke. Von der Hofübergabe der
Witwe Hohage an ihre leibliche
Tochter, Frau Augusta Küper gibt
es eine handschriftliche Urkunde, die ich von Herrn Friedhelm
Rüßing bekam, welcher jetzt im
sog. Altenteils-Haus der Familie
Küper wohnt.
Neben der Viehhaltung mit
Milchwirtschaft wurde Getreide angebaut, welches nach der
Ernte in einem Kornspeicher,
dem so genannten Haferkasten aufbewahrt wurde. Der Haferkasten auf dem Grundstück
der Familie Kühn (früher Höh)
ist noch vorhanden und wird
als Abstellraum genutzt. Er hat
einen Spitzboden, welcher ursprünglich über eine Außentreppe erreichbar war. Frau Marga
Kühn erinnert sich daran, dass
der schlichte Spitzboden zeitweilig auch einem Bauernknecht als
Schlafstätte diente Die Außentreppe ist im Laufe der Jahre allerdings entfernt worden.
Rüggeberg
ließ jedoch in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts nach,
so dass die Produktion eingestellt wurde. Das Gebäude wurde
innen umgebaut und dient jetzt
der Familie Friedrich Höh als
komfortable Wohnung.
Höhs Schmitte
Doch nicht Ackerbau und Viehzucht allein bildeten die Lebensgrundlage der Bewohner. Auch
die Produktion und der Verkauf
von Kleineisenteilen aus einer
Schmiede trugen zum Lebensunterhalt bei. Neben dem Bauernhof der Familie Höh, welcher im
Jahr 1868 erbaut wurde, befand
sich eine geräumige Schmiede mit einem Schmiedefeuer
und einem hohen Schornstein.
Hier wurden nach Auskunft des
Friedrich Höh Riemenschrauben aus Stahlstangen hergestellt.
Zeitweilig war diese Schmiede
auch verpachtet. Alfred Thun
und Gustav Kraft haben sie für
die Herstellung ihrer eigenen
Produkte genutzt. Während in
anderen „Schmitten“ unserer Gegend die Rohlinge der begehrten
Riemenschrauben mit Muskelkraft bearbeitet wurden, lieferte
bei der Firma Höh, welche mehrere Schmiede beschäftigte, eine
Dampfmaschine die notwendige
Verformungskraft, indem von
ihrem großen Schwungrad über
Lederriemen die Pressen oder
Hämmer angetrieben wurden.
Als frühere Mitarbeiter sind
noch bekannt: Walter Schnöring,
Ernst Kickuth, Herr Vogel und
Herr Altena.
Auf obigen Foto sind der Besitzer und einige Helfer dieser
„Schmitte“ zu sehen.
Der Bedarf an Riemenschrauben
Zwischen den Häusern Berninghaus und Kühn
Bis zu den fünfziger Jahren des
20. Jahrhunderts bestanden in
der Bauernschaft Mühlinghausen noch vier landwirtschaftliche Betriebe. Ein Kuriosum
stellte die jeweilige postalische
Anschrift dar, denn jedes Gehöft hatte seine eigene Adresse:
Es waren: Berninghaus „Untere
Höh“, Meininghaus „im Spieken“,
Küper (früher Hohagen) „Mühlinghausen“ und Caspar Friedrich Höh (später Weber) „obere
Höh“.
Heute haben die Häuser auf
Mühlinghausen die einheitliche
Bezeichnung: Rüggeberger Straße.
Inzwischen sind die Höfe Küper,
Meininghaus und Höh aufgegeben worden. Als einzige betreibt noch die Familie Berninghaus Landwirtschaft als
Vollerwerbshof. Für die Haltung
der ca. 40 Kühe wurde auf der
früheren Kuhweide am Wittensteiner Weg ein geräumiger Stall
errichtet. In dem danach vergrößerten Wohnhaus leben die Familien Herbert und Henrik Berninghaus mit ihren Kindern, für
welche auf dem früheren Gartengelände ein wunderschöner,
begrünter Kinderspielplatz mit
Schaukeln und Rutschen angelegt wurde.
Die Umwandlung von einem rein
landwirtschaftlich
geprägten
Gehöft zu einer beliebten Wohnsiedlung im Grünen ist gut gelungen. Es leben inzwischen 16
Familien dort, und die meisten
sehr gern.
35
Ortsteile im Überblick: Voerde
von Manfred Michalko
Trauer: Hermann Hirschberg 84-jährig im März
nach langer Krankheit gestorben.
Hermann Hirschberg
Wer kannte ihn nicht, den Mann
der täglich durch sein geliebtes
Voerde ging und bis zu seiner
Krankheit jeden ansprach und
Fröhlichkeit verbreitete.
Er war Voerder Ehrennachtwächter des Heimatverein Voerde, diese Auszeichnung erhielt
er für seine geleisteten Arbeiten in vielen Bereichen. Hirschberg leitete einst bei der Stadt
Ennepetal das Jugendamt und war der letzte hauptamtliche Chef
der Volkshochschule in
Ennepetal. Er bekannte
sich zum evangelisch-lutherischen Glauben und
liebte die Johanneskirche, für die er viele Jahre
als Presbyter wirkte
und ehrenamtlich das
Archiv der Kirchengemeinde führte. Politisch
stand er der Arbeiter-
36
bewegung und SPD sehr nahe.
Hirschberg sammelte Bibeln
und viele Schriften von und
über Kirchen und Geschichtswerke über Religionen weit über
seine heimatlichen Grenzen hinaus. Seine Buchsammlung war
eine reine Freude für Bücherfreunde. Prof. Dr. Peter Brandt,
Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers, erhielt von Hermann
Hirschberg eine Büchersammlung über die Arbeiterbewegung
geschenkt. Der Geschichtswissenschaftler der Fern-Uni war
von der Hirschberg-Sammlung
sehr beeindruckt und freute
sich bei der Übergabe in Hirschbergs Wohnung. Hermann, wie
ihn alle nannten, veröffentlichte viele Schriften über die evangelische und teilweise katholische Kirchengemeinde Voerde,
er schrieb über den ev. Friedhof
Voerde und über das LudwigSteil-Haus im Haspetal. Denkmale und Heimatgeschichte in
Ennepetal beschrieb er immer
wieder spannend und übersetzte einige biblische Geschichten ins Plattdeutsche. Er erinnerte an die Milsper Dichterin
Minna Schmidt-Idar und leitete
einige Zeit die Kulturgemeinde Ennepetal. Er gehörte zu den
Freimaurern, moderierte viele
Konzerte der Original Sauerländer Musikanten, verfasste fachliche Kritiken für die WR und
WP und kämpfte aus seiner Sicht
gegen Ungerechtigkeiten bis ins
kleinste Detail. Seinem Wunsch
entsprechend, fand die Trauerfeier im engsten Kreis statt.
Fuchsination – Ein Markenzeichen erobert weiter die
Stadt Ennepetal
Das Industriemuseum Ennepetal hat nun einen eigenen Fuchs
auf dem Dach der Einfahrt zum
Museum aufgestellt. Seit dem
19. August thront er auf dem ehemaligen Pförtnerhäuschen, und
damit ist das Industriemuseum
ein Teil der Initiative „Fuchsination Ennepetal“ geworden. Die
Bemalung und Farbgestaltung
ist von der Herdecker Künstlerin Bärbel Kreft gestaltet worden und die Farbgebung ist an
die Farben von flüssigem und erstarrtem Gusseisen angelehnt.
Fuchsination auf dem Dach der Einfahrt zum Industriemuseum
Voerde
Fuchs bei Lack Düllmann
Der Nachtwächter, die Symbolfigur der Voerder Kirmes
in der Sparkassenzweigstelle Voerde aufgestellt
Eine wirklich meisterliche Figur
aus Metall, die Symbolfigur der
Voerder Kirmes, der Nachtwächter, ist von der GEBAL hergestellt worden. Die Initiative für
Langzeitarbeitslose mit sozialen
Schwierigkeiten hat diese Figur
von den handwerklich geschickten Mitarbeitern erstellen lassen. Ein wahres Meisterwerk.
Die Figur ist ein Geschenk der
GEBAL, die in vielen Bereichen
z. B. aktiv am Ennepetaler Busbahnhof, im Industriemuseum,
am Bahnhof Ennepetal/Gevelsberg und beim Weihnachtshüttenbau usw. eingesetzt ist. Auf
einer Stele aus Plexiglas, die Raphael Wieberneit angefertigt hat,
thront nun die Nachtwächterfigur im Eingangsbereich der Voerder Sparkassenzweigstelle und
symbolisiert den Kunden und
Besuchern, dass er sein waches
Auge auf alles in diesem Bereich
wirft. Dieses Dankeschön gilt der
Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld, die sich in den Zeiten, wo die
Gelder für die Eingliederungsbeihilfe gekürzt werden sollten,
für die GEBAL stark gemacht
und ihr mit Spenden unter die
Arme geholfen hat. Ein besonderer Dank gilt dem Sparkassenleiter Bodo Bongen, der nun den
Voerdern einen standhaften, festen, metallenen Nachtwächter
aufgestellt hat.
Firmenabrisse
Mitten im Herzen von Voerde
wurde die Firma Walter Bornmann abgerissen, die schon vor
Jahren wegen Platzmangels in
Richtung Haspetal In der Fiele
umgezogen ist. Die Firma expandiert und hat erst vor kurzem
das Ludwig-Steil-Haus über-
Abriss der Firma Walter Bornmann
nommen, um sich weiter auszudehnen und um sich auch weiter am Markt zu platzieren. Das
abgerissene Gebäude wird neu
aufgebaut und soll später mit
der Umgestaltung des bisherigen Feuerwehrgebäudes zusammengefasst werden, damit die
neuesten Anforderungen für die
Unterbringung von Spezialfeuerwehrfahrzeugen gesichert wird.
V.l.n.r.: Sparkassenleiter Bodo Bongen, Gebal-Leiter Richard Blanke, stellvertretender Zweigstellenleiter Jens Uerpmann, Regionalleiter Ruhr/Südwestfalen Frank Solmecke, Vorsitzender des Heimatvereins Voerde Robert Dörnen (Foto: Linde Arndt)
Die Gesenkschmiede Carl August Bauer, die schon seit länge37
Voerde
ligen Mitarbeitern und Bewohnern von Ennepetal begleitet.
Die Firma Ferdinand Bilstein
aus der Wilhelmstraße hat das
Gelände übernommen und plant
die Erweiterung ihres Betriebes.
Sprengung des Schornsteins der Firma C. A. Bauer
rer Zeit leer stand, wurde dem
Erdboden sprichwörtlich gleich
gemacht. Viele Ennepetaler erinnern sich noch gerne an ihre
Firma mit Stolz. Die Produkte
wurden weltweit verkauft, aber
leider durch andere günstige-
re Werkstoffe ersetzt. Der Betrieb musste leider geschlossen
werden und vergammelte, auch
durch mehrere Brände, zu einer
unansehlichen Betriebsbrache.
Die Sprengung des Firmenschorsteins wurde von vielen ehema-
Biologische Station EN auf
der Loher Straße erhielt
UN-Auszeichnung
Das Projekt der Biologischen
Station, „EN blüht auf und die
Natur geht zur Schule“, wurde im
Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die
Ehrung wird für Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der
biologischen Vielfalt einsetzen.
Eine Ehrung erhielten auch die
Projektpartner „Offene Gartenpforte“ und „AVU Junges EN“.
Die Kampagne „EN blüht auf
und die Natur geht zur Schule“
wurde von der zur Biologischen
Station abgeordneten Lehrerin
Elke Zach-Heuer konzipiert. Inspiration und Unterstützung gab
es auch durch die Projektpartner
„Offene Gartenpforte“ und AVU,
denen dieses Thema besonders
am Herzen liegt.
Der Leiter der Biostation
Dirk Jansen geht – Dr. Britta Kunz wurde Nachfolgerin
Dirk Jansen, der bisherige Leiter der Station hat nach 14 Jahren zum RVR (Regionalverband
Ruhr) gewechselt und konnte
sich beruflich verbessern. Nachfolgerin wurde Dr. Britta Kunz,
die sich in bisheriger Form weiter um den Umweltschutz einsetzen wird.
Dr. Britta Kunz, Leiterin der Biostation als Nachfolgerin von Dirk Jansen
38
Kultur im Jahresrückblick: Kulturgemeinde
von Beatrix Adam
Die Kulturgemeinde Ennepetal
feierte am Gründungsjahrestag,
dem 28. November, ihr 65-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert mit dem „Alt-Wiener-Strauss-Ensemble“ unter der
Leitung des gebürtigen Gevelsbergers Ralph Kulling. Als Solisten traten Jeannette Wernecke
(Sopran) und Alexander Efanov
(Tenor) auf. Durch den Abend
führte sehr pointiert Peter Gorges als Moderator. Neben Kompositionen der Strauss-Dynastie
waren Stücke von Emmerich
Kálmán und Franz Lehár zu
hören.
Zu den zahlreichen Gästen gehörten auch Ina und Hartmut
Köhler, der als langjähriger Vorsitzender Grußworte sprach und
mit vielen Anekdoten einen launigen Rückblick gewährte. Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, der gemeinsam mit seiner
Frau Ilona gekommen war, hielt
eine kurze Ansprache und hob
die Bedeutung der Kulturgemeinde für Ennepetal hervor.
Zu Beginn des Jahres 2014 konnte die Kulturgemeinde den Historiker Peter Brandt begrüßen, der
Die Zuschauer mit 3D-Brille
seit 1990 als Professor für neuere
Geschichte an der Fernuniversität Hagen lehrt. Der älteste Sohn
des früheren Bundeskanzlers
und Friedensnobelpreisträgers
Willy Brandt erzählte aus seiner sehr persönlichen Sicht über
Leben und Wirken seines Vaters.
Seit vielen Jahren gehören Multivisionen in HD-Qualität zum festen Bestandteil des Programms
der Kulturgemeinde. Im März
gab es trotzdem eine Premiere:
erstmals in 3D zeigte uns der Fotograf Stephan Schulz seine Show
„Südtirol und Dolomiten“. Ausgestattet mit Spezialbrillen erlebten
die zahlreichen Besucher Tiere,
Jubiläumskonzert mit Jeannette Wernecke und Alexander Efanov
Berge und Landschaften zum
Greifen nah bzw. mitten im Saal.
Mit der Multivision „Rio Live“
entführte uns Peter Gebhard in
die Stadt, in der 2014 Deutschland Fußball-Weltmeister wurde
und 2016 die Olympischen Spiele
stattfinden.
Der Musiker, Extremsportler und
Autor Joey Kelly lockte nicht nur
viele Mitglieder, sondern auch
eine große Zahl junger Leute in
die Aula des Reichenbach-Gymnasiums. Er gab Antworten auf
die Frage „ Wie schaffe ich mein
Ziel?“ Er absolvierte in einem
Jahr acht „Ironman“ und weiß,
wovon er spricht, wenn es um
Energie, Motivation und Willenskraft geht.
Die diesjährige Studienfahrt
führte im Juni zu den Gärten
und Kathedralen Südenglands.
Vorbereitet wurden die 57 Teilnehmer der Reise u. a. durch
Vorträge von Frau Dr. Gerhild
Komander, die dankenswerterweise genau über die Kirchen
berichtete, die auf der zehntägigen Reise besucht werden sollten, und von Frau Barbara Sensen, die uns im Jahr zuvor einige
der schönsten Gärten Südeng39
Kulturgemeinde Ennepetal
lands präsentiert hatte. Entgegen der landläufigen Meinung,
in England sei das Wetter immer
schlecht und es gäbe häufig Regen
und Nebel, zeigte sich die Insel
völlig anders. Bei Temperaturen
um die 25 Grad und herrlichstem
Sonnenschein waren die vielen
Besichtigungen u. a. der Kathedralen von Canterbury, Salisbury
und Winchester sowie der Gärten von Hever Castle (Heim von
Anne Boleyn, der zweiten Frau
Heinrichs VIII.) und Sissinghurst
mit dem berühmten weißen Garten eine wahre Freude. Aber auch
weitere Kirchen, Gärten und Naturschönheiten waren den 10-tägigen Aufenthalt in Merry Old
England wert.
Nach den Sommerferien startete
die neue Saison mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ulrike Baumöl
über „Facebook, Twitter und Co.“
Sie beleuchtete die Veränderungen, die durch die sozialen Medien entstanden sind, und deren
positive wie z. T. auch negative
Auswirkungen. Am Ende stellte
sie klar, dass wohl niemand mehr
an diesen Medien vorbeikommt.
So ist auch die Kulturgemeinde
seit einiger Zeit bei Facebook vertreten.
Im September nahm die Kulturgemeinde Ennepetal mit einer
eigenen Bühne an der neu gestalteten Ennepetaler Stadtfete „Ennepetal mittendrin“ teil.
Da es ein völlig neues Konzept
gab und der Fokus auf Kultur
ausgerichtet war, hatte sich der
Vorstand der Kulturgemeinde
kurzfristig zur Teilnahme entschlossen. An zwei Tagen wurde
ein feines, kleines Programm mit
viel Musik wie z. B. mit der Harfenistin Gierdré Šiaulyté, Rene
Reuter am Saxophon und Stefan
Wiesbrock sowie dem Christof
Söhngen Trio geboten, die jeweils
ein einstündiges Konzert gaben.
Daneben gab der heimische Autor
Uwe Schumacher Einblicke in die
Geschichten und Mythen unserer
Heimatstadt. Leider war die Zahl
der Besucher an unserer Bühne
trotz fast sommerlichen Wetters
recht gering.
Einen sehr persönlichen Einblick
in seine Familiengeschichte ge-
Eibenhecken in Doddington Garden bei Canterbury
40
währte der Buchautor Nikolaus
Nützel in seinem Vortrag „Mein
Opa, sein Holzbein und der große
Krieg“. Neben der Einordnung
von Ursachen und Auswirkungen
des Ersten Weltkrieges verknüpfte Nikolaus Nützel die Erlebnisse
seines Großvaters immer wieder
mit den aktuellen Konflikten.
In der Rückschau bleibt festzuhalten: die Kulturgemeinde
Ennepetal bot ihren über 1.800
Mitgliedern, aber auch allen anderen interessierten Bürgern
der näheren und weiteren Umgebung, ein vielfältiges Angebot
von Vorträgen aus den verschiedensten Wissensgebieten. Darüber hinaus organisierte das Leitungsteam Konzerte, Lesungen
und Fahrten zu Museen, Firmen
und musikalischen Aufführungen in NRW. Insgesamt konnten
wir im Jahr 2014 fast 9.000 Besucher bei unseren Veranstaltungen begrüßen. Inzwischen sind
wir mitten in der Planung für die
Saison 2015/2016 und werden
wieder ein umfangreiches und
hochkarätiges Programm bieten
können.
Kultur im Jahresrückblick: Akkordeon-Orchester Ennepetal e.V.
von Martina Meding
Im Oktober 2013 feierte das Akkordeon-Orchester-Ennepetal
mit dem Jahreskonzert „Movie
Moments – Welthits der Filmgeschichte“ erstmalig unter
der Leitung von Holger Kunz
einen großen Erfolg. So fand am
15. November wieder ein großes
Jahreskonzert im Haus Ennepetal statt, diesmal unter dem Titel
„Starparade“.
500 Besucher waren gekommen und durften gespannt sein
auf die neu einstudierten Stücke sowie die Überraschungen,
die das Orchester angekündigt
hatte. Thomas Matt, der 2. Vorsitzende des Orchesters, führte
wie schon in der Vergangenheit
souverän durch das Programm
und begrüßte zu Beginn die Ehrengäste aus Politik und Verwaltung sowie Martina Schubert
vom Deutschen Harmonikaverband.
Dann startete das Orchester
sein Programm mit dem Stück
„Child’s Anthem“, einer Melodie
von Toto, gefolgt vom Beatles-Hit
„Yesterday“. Nach einem kleinen
Umbau auf der Bühne präsentierte Marie Ritter, mit 13 Jahren
das jüngste Mitglied des Orches-
ters, nur mit Unterstützung von
Bass, Gitarre und Schlagzeug die
beiden Stücke „Sous les ponts de
paris“ von Jean-Claude Pascal
und „Beautiful“ von Christina
Aguilera. Nach dieser Soloeinlage folgten ein Medley der Münchener Freiheit, „Just a Gigolo“ von Davil Lee Roth und „La
Pulce d’Acqua“ von Angelo Branduardi. Einer der beiden Siegertitel des vergangenen Konzertes
„The Lion King“ von Elton John
wurde im Anschluss wie versprochen, vom Orchester musikalisch und von Dirigent Holger
Kunz gesanglich, erneut präsentiert.
Zum Ende der ersten Halbzeit
stand ein erster Höhepunkt auf
dem Programm. Das Orchester hatte sich für das HeleneFischer-Medley gesangliche Unterstützung von Kerstin Korbach
geholt, einer ausgebildeten Sängerin, die schon zusammen mit
Michael Wendler auf der Bühne
stand.
die Bühne und präsentierte den
Whitney Houston-Hit „I will always love you“, auch ein Siegertitel des vergangenen Konzertes.
Es folgte wiederum ein Medley,
diesmal von Cat Stevens. Wie sich
im Nachgang zu diesem Konzert
rausstellen sollte, der diesjährige
Siegertitel mit den meisten Zuschauerstimmen. Gesanglich begleitet wurde auch Dean Martins
„Sway“ von Thorsten Matt. Ein
weiteres Medley wurde angestimmt, diesmal von Tom Jones,
um danach den Abschluss des
Konzertes mit „Thank you for the
music“ von Abba einzuleiten.
Nach lang anhaltendem Applaus
entließ das Akkordeon Orchester Ennepetal die begeisterten
Besucher mit den beiden Zugaben „Summer of `69“ von Bryan
Adams und „I will survive“ von
Gloria Gaynor ins verdiente Wochenende.
Nach der Pause erschien Holger
Kunz im weißen Bademantel,
und das Akkordeon-Orchester
ließ ein Medley von Udo Jürgens
erklingen. Nach Dionne Warwick
und „That‘s what friends are for“
trat erneut Kerstin Korbach auf
41
Sport in Ennepetal
von Günter Bioly
Die Westdeutschen Meisterschaften im alpinen Skirennsport fanden im österreichischen
Maria Alm statt. Die Sportler
der Skigemeinschaft Ennepetal
Flemming Monse und Laura
Henkel (U18) standen je dreimal ganz oben auf dem Treppchen: im Riesenslalom, im Super-G und im Slalom. Zudem
belegten im Riesenslalom bei
den Herren Niklas Siegert und
Fritz Hendrik Schäfer die
Plätze 2 und 3. Laura gewann
auch die Gesamtwertung des sog.
ARGE-Cups. In den insgesamt 11
Rennen der Alpinen aus den Skiverbänden NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland erreichte sie die höchste Punktzahl. In
Anerkennung dieser konstanten
Leistungen wählte sie der Stadtsportverband zur „Sportlerin des
Jahres“.
Zu Jahresbeginn feierten die
Raccoons ihr dreißigjähriges
Jubiläum und sind damit einer
der ältesten noch bestehenden
Baseballvereine in Deutschland.
Die intensive Jugendarbeit der
vergangenen Jahre trägt Früchte. Die Raccoons sind stolz darauf, nun auch Kindern von
3 bis 7 Jahren den Umgang mit
Baseballhandschuh und Schläger näher bringen zu können.
Kay Seifert und Frauke Tasche trainieren mit den Kindern Beeball, eine altersgerechte
Baseball-Variante auf kleinerem
Spielfeld und mit vereinfachten
Regeln. Neben einer Schülermannschaft nahmen die MixedSoftballer sowie die Raccoons
Junioren unter Führung von
Achim Hilger am Spielbetrieb
teil. Diese belegten am Ende der
Saison Platz 3 in der Landesliga.
42
Schülermannschaft der Raccoons mit den Trainern Stefan Kramer (li) und Christian Jakoby (re)
Im März richtete To-San
Ennepetal einen Breitensportlehrgang der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo Union (NWTU)
aus. Rund 70 Teilnehmer trafen
sich in der Dreifachhalle des Reichenbachgymnasiums.
Im Finale um den diesjährigen
Spax Cup der A-Junioren besiegte Atletico Mineiro die Mannschaft von Borussia Dortmund
mit 1:0. Nachdem bereits Botafogo die letzten zwei Jahre in
Ennepetal gewinnen konnte, ist
Atletico damit der dritte brasilianische Turniersieger in
Folge.
Erich und Ursula Halverscheidt wurden mit
der Verdienstnadel des
Kreissportbundes ausgezeichnet. Erich Halverscheidt ist seit 40 Jahren
Vorsitzender des Wilhelmshöher Schützenvereins und bekleidet dazu
verschiedene Ehrenämter auf Kreisebene. Seine
Frau Ursula arbeitet
ebenfalls seit 40 Jahren
im Vorstand mit. Beide sind seit
Jahrzehnten auch in der Turngemeinde Voerde aktiv.
Der Stadtsportverband wählte Sven Watermann (DJK
Ennepetal) zum „Sportler des
Jahres“. Als Krönung seiner
guten Leistungen in diesem Jahr
wurde er DJK-Bundesmeister im
Hochsprung (1,94 m) und zum
ersten Mal Westdeutscher Meister im Hochsprung (1,91 m).
Lukas Rehbach (DJK Ennepetal) holte in der M15 ebenfalls den Titel im Hochsprung
Sport in Ennepetal
(1,59 m), wurde Vizemeister in
der 4 x 100 m-Staffel und belegte
im Kugelstoßen den 3. Platz.
Erstmals in der Vereinsgeschichte
des
Ennepetal
Milsper Schützenvereins erkämpfte eine Mannschaft den
Titel eines Deutschen Meisters
in der Damen-Altersklasse (ab
46 Jahre): im KK (Kleinkaliber)
3 x 20 Schuss (je 20 Schuss kniend, liegend, stehend). Meike
Schmidt, Carmen Giese und
Heike Frey wurden dafür als
„Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet.
Hans Walter Dörken (ASV
Königsangler Voerde e.V.) wurde
für seine langjährigen Verdienste um die stetige Entwicklung
des Angelsports in Ennepetal
vom Stadtsportverband mit dem
Titel „Verdiente Persönlichkeit
des Sports“ gewürdigt. Nach
40 Jahren in unterschiedlichen
Funktionen verabschiedete er
sich in diesem Jahr von seinem
Amt als Sportwart.
Im Juli verstarb der Ehrenvorsitzende des SV Büttenberg, Herbert Schöneweiß. Er hatte
die verschiedensten Ämter des
Vereins inne, so auch die des Geschäftsführers und Vorsitzenden. Im Stadtsportverband war
er viele Jahre Fachschaftsleiter
für Fußball und damit u.a. für
die Ausrichtung der Stadtmeisterschaften zuständig.
Im August kehrten die Sterngolfer vom BSC Ennepetal von den
Westdeutschen
Meisterschaften mit 3 Titeln heim. Barbara Baerwolf setzte sich in der
Kategorie Seniorinnen II durch
und Valerie Wilhelms bei den
Schülerinnen sowie die Dreiermannschaft mit Alexandra
Wilhelms, Thomas Born und
Lars Schmidt.
Seit 2009 besteht in Ennepetal
ein Fußball-Verein nur für Frauen, der FFC Ennepetal. Hier
können sich Frauen und Mädchen aller Altersklassen in der
Kunst dieses Ballsportes üben.
In der letzten Saison war je eine
Mannschaft in der E-Jugend, BJugend und bei den Frauen ge
meldet, die an Meisterschaftsund Pokalspielen teilgenommen
haben.
Der Kreissportbund ehrte vier
Übungsleiter für ihr Engagement
im Bereich „Sport und Gesundheit“. Zu ihnen gehörte auch
Gudrun Schleuß von der TG
Voerde. Sie ist Übungsleiterin
für Wirbelsäulengymnastik und
Nordic Walking.
V.l.n.r.: Meike Schmidt, Carmen Giese und Heike Frey
Valerie Wilhelms „in action“
Bereits zum 40. Mal veranstaltete
der TuS Haspetal den traditionellen Willi-Comin-Lauf. Willi
Comin war lange Jahre Oberturnwart des Vereins und als
Handballtorwart aktiv. Er selbst
hatte die Idee zu einem Waldlauf,
der 1975 erstmals als 3000-mLauf durchgeführt wurde. Damals waren lediglich 6 Vereinsmitglieder am Start; inzwischen
sind es jährlich über 200 Aktive
in verschiedenen Altersklassen.
An den offenen 7. Hobby-Bowling-Stadtmeisterschaften
im
Hagener „Bowling As“ starteten
214 Teilnehmer. Ennepetaler
Meister wurde bei den Herren
Detlef Busse, bei den Damen
Patricie Blasco, bei der Jugend Marcel Miska und Lea
Buchbauer und bei den Kindern
Lukas Barth.
An den Spielen der Stadtliga
im Volleyball nahmen 8 Mannschaften teil. Den Wanderpokal
übernahmen diesmal die Spieler
der TG Voerde – ohne ein Spiel
verloren zu haben.
43
Sport in Ennepetal
So können sich Fußballfrauen freuen!
Im September hat der Deutsche Basketballbund (DBB) den
Ennepetaler Horst Pelzer verabschiedet. Er war lange Jahre
als Schiedsrichter für die SE Gevelsberg tätig und hat über 800
Bundesligaspiele geleitet.
Folgende Fachschaften sind im
Stadtsportverband
vertreten
(Stand November 2014):
Baseball (Kay Seifert), Basketball (Axel Montag), Faustball
(Eckehardt Wolf), Fußball (Andreas Pauly); Fußball weiblich
und Frauenwartin (Petra Steffen-Mester), Judo (Alfred Niemeyer), Karate (Jürgen Porsch),
Sportabzeichen und Leichtathletik (Manfred Stobbe), Prellball
Horst Pelzer
44
(Rolf Hüttebräuker), Reiten (Dorothea Oehm), Schach (Helmut
Bremer), Schießen (Reiner Büdenbender), Schwimmen (Tim
Strathmann), Ski und Tennis
(Michael Sander), Sportfischen
(Hans-Walter Dörken), Taekwondo (Frank Hoffmann), Turnen (Stephan Leidenfrost), Volleyball (Andre Mathews).
Zu guter Letzt – in einem Satz:
•Nachtrag für das Jahr 2013:
Bei der EN-Sportlerwahl im
März 2014 wurde Andreas
Bernhard (Ennepetal Raccoons) für seine Verdienste um
die Entwicklung des Baseballs
als Ehrenamtlicher des Jahres
2013 geehrt.
• Bei den alpinen Deutschen Skimeisterschaften gewann Andreas Sander den Titel im
Super G und wurde in der Abfahrt Vizemeister.
• Im Juni fand im Dorma-Sportpark das diesjährige Bezirkskinderturnfest statt.
•Stadtmeister im Prellball wurde der TV Rüggeberg.
•Der Boxer Alex Born (Mittelgewicht – bis 72,574 kg) blieb
auch in seinem sechsten Profikampf unbesiegt.
•In der Abenteuersportgruppe
von Rot-Weiß Büttenberg
können sich die Kinder ab 6
Jahren bei Übungsleiterin
Waltraud Ziegler auch im
Klettern üben.
•Den Kreismeistertitel holten
die U-11-Junioren des TuS
Ennepetal mit einem Torverhältnis von 106 : 30 bei nur einem verlorenen Spiel.
• Beim 12. Turnier um den „Bülle-Cup“ der E-Junioren beim
FC Blau-Weiß Voerde gewann zum ersten Mal ein Fußballverein aus den Niederlanden: der VV Heino.
•Im Juli fanden die Ennepetaler Reitertage auf dem Vereinsgelände des Ennepetaler
Reitervereins 1950 e.V. auf
Meininghausen statt.
• Gerhard Hinz spielt seit über
50 Jahren im TV Altenvoerde
Tischtennis und wurde Kreismeister bei den Senioren 60.
• Gerd Papenfuß (Altenvoerder Schützenverein) nimmt mit
seinen 87 Jahren immer noch
aktiv am Vereinsleben teil.
•Im November fand die Stadtmeisterschaft im Taekwondo
Bereich „Formenlauf“ in der
Dreifachhalle des Reichenbachgymnasiums mit rund 50
Teilnehmern statt.
• Manfred Stobbe wurde für
25 Jahre als Sportabzeichenobmann vom Stadtsportverband
geehrt.
Klettern macht Spaß am Büttenberg
Vereine + Organisationen: Heimatverein Milspe
von Klaus Rüggeberg
Am 10. Februar feierte
unser langjähriges Vereins- und Vorstandsmitglied Friedrich Wilhelm
Schlottmann
seinen 90. Geburtstag.
Unter den zahlreichen
Ehrengästen war auch
eine Abordnung „seines“
Heimatvereins
Milspe
vertreten.
Friedrich Wilhelm
Schlottmann
Unter Leitung von Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen und der Moderation von Frank Heinze fand
am 19. Februar die Veranstaltung „Zwischenbilanz – Einladung
zum
Innenstadtdialog“ statt, an der
zahlreiche Vertreter des
Rates sowie der Verwaltung der Stadt Ennepetal, Unternehmer und
natürlich
Bürgerinnen
und Bürger teilnahmen. Der
Vorstand des Heimatvereins
Ennepetal-Milspe e.V. war durch
Theo Bicking, Hans Gerhard
Bangert, Klaus Rüggeberg und
Enzo Magliocco vertreten.
Einladung des CDU-Stadtverbandes Ennepetal zum Thema
„Sicherheit in Milspe“ im „La
Grotta“. Die Polizeihauptkommissare Hans-Jürgen Hirsch
und Bodo Baumgartner sowie
Herr Stephan Langhard trugen
am 26. Februar zur Lage, insbesondere am Busbahnhof und der
Tiefgarage Haus Ennepetal, vor.
Zusätzlich wurden nützliche Verhaltenstipps gegeben.
Einladung des CDU-Stadtverbandes Ennepetal zum Thema
„Ehrenamt“ im Hotel-Restaurant „Lenjas. Frau Sabine Hofmann, die Ehrenamtsbeauftragte der Stadt Ennepetal stellte am
4. März ihre Arbeit vor und trug
zum Stand des Ehrenamtes in
Ennepetal vor. Auch zahlreiche
Mitglieder des Heimatvereins
Ennepetal-Milspe wurden in den
letzten Jahren mit der Ehrenamtskarte ausgezeichnet. Und
dies nicht nur für die ehrenamtliche Tätigkeit im Heimatverein,
sondern auch für ihr Engagement in anderen Vereinen und
Institutionen, wie z.B. im Voerder Tafelladen.
„Bekieken un beküen“ im
Bahnhof Ennepetal (Gevelsberg). Herr Dirk Wiemann hielt
am 19. März einen spannenden
Bildvortrag über die EnnepetalBahn/Teckel mit zahlreichen
historischen Bildern. Das älteste Bilddokument war ein Fahrplan aus dem Jahr 1876. Dirk
Wiemann nahm die Besucher
mit auf eine „historische Eisen-
bahnfahrt“ von Dortmund über
Hagen und Gevelsberg nach Altenvoerde. Manch ein Teilnehmer fühlte sich in seine Jugendzeit zurückversetzt und konnte
eigene Erlebnisse mit dem Teckel
beisteuern.
Am 25. März erfolgte die Übergabe einer Spindelpresse
durch unser Mitglied Friedrich
Wilhelm Schlottmann im Industriemuseum. Anwesend waren
u.a. Landrat Dr. Brux, Bürgermeister Wiggenhagen und Prof.
Dr. Ing. Döpp.
Am 12. April wurde eine Patenschaft einer Vinzent- und
Bolzenpresse von unserem
Mitglied Dr. Walter Knuff an die
SPD Ortsgruppe Ennepetal in
Voerde übergeben. Die Presse
war bei der Fa. Carl-August-Bauer in Voerde in Betrieb. Da Dr.
Walter Knuff krankheitsbedingt
nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, war seine Ehefrau Gisela stellvertretend für
ihn anwesend.
Am gleichen Tag fand unsere
Veranstaltungsreihe „Bekieken
un beküen“ in der evangelischen
Kirche Milspe statt. Frau Pfarrerin Ellen Härtel erklärte den
Teilnehmern alles zur Milsper
Kirche sowie geschichtliches
Die Ennepetal-Bahn, auch der „Teckel“ genannt
45
Heimatverein Milspe
zur Milsper Gemeinde. Besonders amüsant fanden alle Beteiligte, dass Frau Härtel nicht nur
„dröge“ ihre Informationen vermittelte, sondern jeder Person
eine Art Fragebogen übergab.
Um die Frage beantworten zu
können, musste man schon mal
um die Kirche herumgehen, Details suchen oder sich Gedanken
zu den Fensterbildern machen.
Insgesamt war es ein sehr unterhaltsamer Nachmittag, bei dem
auch „alteingesessene“ Ennepetaler viele Einzelheiten kennen
lernten, die sie so auch noch
nicht kannten bzw. von denen sie
noch nie gehört hatten.
Wie im Jahr 2013 fand auch in
diesem Jahr das Anwandern
EN in Gevelsberg statt. Der
Grund war unter anderem die
Einweihung der neu gestalteten
Hagener Straße am 27. April.
Auch in diesem Jahr betrieben
die drei Ennepetaler Heimatvereine einen gemeinsamen Infostand.
Teilnahme am Festumzug zur
Voerder Kirmes am 24. Mai.
Der Heimatverein Milspe war
mit 11 Personen in einer Fußgruppe vertreten. Prof. Dr. Ing.
Reinhard Döpp schloss sich als
Vertreter des Industriemuseums
der Fußgruppe an.
Am 12. Juni fand die Folgeveranstaltung „Innenstadt im
Wandel“ im Haus Ennepetal statt. Unter der Leitung von
Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen trugen u.a. Frau Velten-Franke, Herr Schilling, Herr
Langhard, Herr Bracht und Herr
Höhl zu den bereits eingeleiteten
Maßnahmen und den Planungen vor. Ein Vorschlag war z.B.
die „Hammerlösung“ zur Teilöffnung der FUZO für den Straßenverkehr. Zwischenzeitlich hat
46
Teilnahme am Festumzug zur Voerder Kirmes am 24. Mai.
sich der Rat der Stadt Ennepetal
gegen eine Öffnung der FUZO
entschieden.
Höhepunkt im Juni war der von
Bernd und Ulla Lettermann
organisierte
Busausflug.
Er führte uns am 14. Juni nach
Rhede ins Spielzeugmuseum
„Max und Moritz“, das Spielzeug
aus der Zeit von 1800 bis 1950
ausgestellt hatte. Danach ging
es in eine Pralinenmanufaktur.
Das Mittagessen nahmen wir
in „Adelheids Spargelhaus“ in
Schloss Lembeck bei Dorsten
Raesfeld ein, anschließend besichtigten wir das Wasserschloss
Raesfeld. Kaffee und Kuchen
nahmen wir im Café des Schlosses Lembeck bei Dorsten ein.
Am 26. Juni war die Vorstellung von sechs historischen
Maschinen in der „Außenstelle“ des Straßenindustriemuseums an der Kurklinik Königsfeld. In Anwesenheit
von Prof. Dr. Marthin Karoff,
Verwaltungschef Oliver Niggemann, Horst Refflinghaus und
Heimatverein Milspe
Wolfgang Möller wurde die Außenstelle der Öffentlichkeit präsentiert. Prof. Dr. Karoff dankte Hans Gerhard Bangert und
Friedrich
Wilhelm
Schlottmann als Vertreter des Heimatvereins
Ennepetal-Milspe
e.V. für deren Mitarbeit bei der
Realisierung des Projektes. Besonderer Dank ging an den
krankheitsbedingt
abwesenden Dr. Walter Knuff, der ebenfalls Mitglied im Heimatverein
Ennepetal-Milspe e.V. ist.
Der Start der Ausstellung „Wir
ehren das Ehrenamt“ im
Foyer der Sparkasse EnnepetalBreckerfeld erfolgte am 7. Juni.
Ennepetaler Vereine konnten
sich in Form von DIN A4-Bilderrahmen der Öffentlichkeit präsentieren. Die Präsentation für
den Heimatverein EnnepetalMilspe e.V. erstellte Enzo Magliocco. Beim Start der Ausstellung
war Karl-Heinz Gockel für den
Heimatverein Ennepetal-Milspe
e.V. anwesend.
„Bekieken un beküen“ führte uns am 9. August zu einer Besichtigung des Schlosses Martfeld in Schwelm. Ein Höhepunkt
Infostand auf der Ennepetaler Stadtfete
der Besichtigung war die Ausstellung „Mit mir allein“ von Maler
Erich Bitter. Anschließend fand
ein gemütliches Beisammensein
bei Kaffee, Kuchen und Eis statt.
Während des Meilerfestes am
9. und 10. September erfolgte eine Einweisung in die Plattdeutsche Sprache. Alle drei Heimatvereine unterhielten sich mit
sieben Schulklassen auf Platt.
Für den Heimatverein Ennepetal-Milspe e.V. übernahm diese
schöne Aufgabe Karl-Heinz
Gockel.
Pokalschießen am Grimmelsberg am 20. September
Am 20. September fand unser
schon traditionelles Vereinsschießen am Grimmelsberg
statt. Es waren 16 Personen anwesend. Davon gehörten 10 Personen zur schießenden Abteilung
(5 Herren und 5 Damen). Bei
den Damen gewann den 3. Platz
Manuela Schoelling, den 2. Platz
Anke Klein und den 1. Platz Renate Bangert (die erst nicht kommen wollte und zur Teilnahme
überredet werden musste). Bei
den Herren belegte Karl-Heinz
Gockel den 3. Platz (wie im vorigem Jahr), den 2. Platz erlangte
Uwe Schoelling und den 1. Platz
belegte wie im letztem Jahr Gernot Klein, der somit den Wanderpokal verteidigt hatte. Für
das leibliche Wohl wurde mit
Kaffee und Kuchen und etwas
Leckerem vom Grill gesorgt. Wir
erlebten wieder einen schönen
Samstagnachmittag am Grimmelsberg, vor allem dank der
Unterstützung durch die Milsper
Schützen.
Vom 27. bis 28. September nahm
der Heimatverein EnnepetalMilspe e.V. an der neuen Stadtfete „Ennepetal mittendrin“
mit einem Infostand und einem
Auftritt der „Plattspiäl Lüe“ teil.
47
Heimatverein Milspe
Fast ein Jahr nahm die Planung unserer Broschüre „Alte
Postkarten“ in Anspruch. Am
10. November war es dann soweit. Die Broschüre erschien in
einer Auflage von 500 Stück und
entwickelte sich rasch zu einem
Renner. Eine zweite Auflage ist
seitens des Vorstandes nicht geplant, stattdessen soll im Jahr
2015 eine Broschüre zu einem
Thema erscheinen, die sicherlich
viele Interessierte ansprechen
wird. Lassen Sie sich überraschen.
Krönender Abschluss war unser
Heimatnachmittag am 22.
November im Haus Ennepetal mit zahlreichen Ehrengästen und befreundeten Vereinen.
Auch in diesem Jahr wurde
wieder ein buntes Programm
zusammengestellt. So traten
neben unseren „Plattspiäl Lüe“
eine Gesangsgruppe der Schule
Wassermaus, ein Bauchredner
sowie eine Tanzgruppe des TuS
Haspetal auf. Auch in diesem
Jahr zählten wieder zahlreiche
Heimatfreunde zu unseren Gästen, darunter auch viele Personen aus Politik und Wirtschaft.
Heimatnachmittag am 22. November im Haus Ennepetal
U.a. MdB René Röspel, MdL
Hubertus Kramer, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld, Bodo
Bongen, und natürlich auch Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen.
Neben diesen Aktivitäten waren
Mitglieder des Heimatvereins
Ennepetal-Milspe e.V. auch bei
anderen Terminen präsent. So
führten Hans Gerhard Bangert und Karl-Heinz Gockel am
Klaus Rüggeberg mit der druckfrischen Broschüre „Alte Postkarten“
48
6. April eine Stadtrundfahrt
als Fremdenführer durch, eine
Abordnung des Heimatvereins
Ennepetal-Milspe e.V. war sowohl beim Maibaumaufstellen in Voerde als auch bei der
Neueinweihung des Haferkastens in Rüggeberg anwesend. Weitere besuchte Veranstaltungen waren das Schießen
um den „Willy-Mücher-Pokal“
am Grimmelsberg im Juni, ein
Auftritt der „Plattspiäl Lüe“ beim
Hausfrauenbund und bei den Senioren des TuS Haspetal und die
Einweihung des Geotops im Zuckerberg. Schlussendlich gehörte
unser 2. Vorsitzender Karl-Heinz
Gockel zum Festausschuss der
„270-Jahr-Feier“ der Milsper
Turnvereinigung und des Turnvereins Altenvoerde.
Insgesamt ein ereignisreiches
Jahr, wobei das Jahr 2015 schon
seine Schatten vorauswirft. So
soll u.a. die Beschilderung mit
Bildern und Erklärungen aus
vergangenen Zeiten an markanten Punkten in Milspe unter Federführung von Hans Gerhard
Bangert fortgeführt werden und
einiges mehr.
Vereine + Organisationen: Heimatverein Rüggeberg
von Winfried Bettin
Der Rüggeberger
Haferkasten
Entweder Evert van Sebringhusen oder Jacob
Wellenbeck, man weiß es
nicht genau, erbaute im
Jahre 1717 den Rüggeberger Haferkasten.
Solche Hafer- oder auch
Kornkasten genannten
Eichenbauten sicherten
den Bauern Getreide,
wertvolle Güter und in
Kriegs- und Krisenzeiten auch Leib und Leben,
wenn marodierende Horden die Höfe überfielen
und plünderten.
Einzige Öffnung und gut
gesicherter Eingang war
die schwere mit Eisennägeln bewehrte Tür. Den
Schlüssel dazu verwahrte die Bäuerin und Herrin des Hauses als einen
wertvollen Schatz.
Der Kornkasten stand
in Severinghausen ursprünglich etwa 25 Meter
nach Westen vom Bau-
ernhaus mit Kuhstall entfernt.
Im Falle eines Brandes im – Bauernhaus mit offener Feuerstelle –
blieben so die wichtigsten Güter
als Lebensgrundlagen erhalten.
Der Kornkasten ruhte mit seinem Rahmen aus dicken Eichenbalken an allen vier Ecken
auf großen Basaltsteinen. Daran
konnten Mäuse, Ratten und andere tierischen Räuber nicht
hochklettern. Boden, Wände,
Decken und Dach waren so abgedichtet, dass kein Körnchen herausfallen oder herausgeklaubt
werden konnte. So lebte Generation auf Generation von fleißigen
Bauernfamilien auf dem Hof mit
ihrem stabilen Haferkasten.
Seit Ende des 18. Jahrhunderts wohnten die Familien
Küper
auf
dem
Severinghauser Hof. Die letzten
Besitzer waren die Brüder Theo
und Gustav Küper. Sie waren unverheiratet und lebten dort mit
ihrer Haushälterin, bis sie die
schwere Arbeit in der Landwirtschaft wegen Alter und Krankheit aufgeben mussten. Der Hof
kam danach in andere Hände
und im Jahre 1960 wurde dort
die Landwirtschaft ganz aufgegeben. Da sich in den letzten
Der Abbau des Rüggeberger Haferkasten kann beginnen
49
Heimatverein Rüggeberg
Rüggeberger Haferkastens. Man
einigte sich und mit Sponsorenunterstützung konnte 2013 der
Auftrag zur Restaurierung an
die Firma RESTAUTEC, Holger
Engelhardt, Werl, erteilt werden.
Ortsbesichtigung vor dem Abbau des
Haferkasten mit Holger Engelhardt,
Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen,
Heimatvereinsvorsitzender
Werner
Balke und Sparkassenchef Bodo Bongen
Jahren davor niemand um die
Pflege des Kornkastens gekümmert hatte, wurde er schließlich
auseinandergenommen und die
Einzelteile unter Planen auf dem
Grundstück gelagert.
1971 ließ die Stadt Ennepetal die
Teile des Severinghauser Kornkastens von Mitarbeitern des
Bauhofes zur Hesterberger Straße unterhalb des Sportplatzes
bringen und dort wieder aufbauen. Da einige Originalteile fehlten, wurden diese offenen Stellen notdürftig mit Ersatzteilen
geschlossen. Der Heimatverein
nahm den stilisierten Haferkasten als Vereinslogo und kümmerte sich um das Haferkastenumfeld.
Der Zahn der Zeit nagte weiter an der Kornkastensubstanz
und nach Jahren mit mehreren
Versuchen, das Heimatdenkmal
wenigstens notdürftig vor dem
endgültigen Verfall zu retten,
wandte sich der Heimatverein im
Jahre 2012 erneut an die Stadt
mit der Bitte um Rettung des
50
Am 19. August 2013 begann
Herr Engelhardt mit seinen Mitarbeitern und reinigte alle Holzteile am stehenden Bauwerk mit
einer Trockeneis-Hochdruckwäsche. Am 20. August begann
der Abbau durch Zerlegen des
Kornkastens. Alle Einzelteile
waren vorher nummeriert worden und in einer Bauzeichnung
ausgewiesen.
Am 21. August, während der
Abbauarbeiten, gab es auf Einladung des HVR eine Ortsbesichtigung mit dem Bürgermeister,
Herrn Wilhelm Wiggenhagen,
dem Denkmalschutzbeauftragten der Stadt, Herrn Möllenberg
und Herrn Bodo Bongen von der
Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld. Anwesend waren auch Frau
Helga Schulte-Paßlack vom ENMosaik und Herr Enzo Magliocco (TVennepetal) und Vertreter
des Heimatvereins. Herr Engelhardt erklärte seine Bauzeichnung und die Vorgehensweise
zur Restaurierung.
Am 23. August 2013 war der
Haferkasten abgebaut und in
Einzelteilen nach Werl zur Fa.
RESTAUTEC gebracht worden.
Am 18. Februar 2014 besuchten als Abordnung des HVR Werner und Ellen Balke sowie Winfried und Bärbel Bettin Herrn
Engelhardt in Werl und besichtigten die in einer großen Halle
zusammengelegten, behandelten
Einzelteile des Originals und die
erforderlich gewordenen neuen
Ersatzstücke.
Abordnung des Heimatvereins Rüggeberg in Werl bei der Firma RESTAUTEC
Am 6. April hatte Mitglied
Uli Steffen, Land- und Gartenbau, in Rüggeberg die Fundamentsteine zur Aufnahme des
Haferkastens neu gelegt und
ausgerichtet. Am 7. April begann die Fa. Restautec mit dem
Aufbau. Am 8. April standen
die 4 Wände, am 14. April der
Dachstuhl. Am 25. April hatte
Firma Jens Morhenne, Dachdeckermeister, die Schieferarbeiten auf dem Dach fertiggestellt.
Am 29. April erhielt der Kornkasten innen zur Sicherung der
Statik durch Fa. RESTAUTEC
2 X-Stützen an Vorder- und
Rückwand.
Heimatverein Rüggeberg
Am 2. Mai war das Dach mit
den Original-Dachziegeln eingedeckt, Uli Steffen hatte die Gehwegplatten um das Gebäude neu
verlegt und rundum unter den
Fundamentbalken groben Grauwackeschotter ausgelegt, sowie
die Rasenflächen neu eingesät.
Nun konnten die Vorbereitungen für das Einweihungsfest
am Samstag, dem 31. Mai
beginnen.Eingeladen waren alle
Mitglieder, die Vertreter aller
Rüggeberger Vereine, Organisationen und Institutionen sowie
alle Personen, die Anteil an der
Restaurierung hatten.
Am Einweihungstag hatten
unter zwei aneinander gestellten
großen Zelten auf dem Sportplatzgelände dann 120 Personen
Platz gefunden und genossen
sowohl das Festprogramm wie
auch die Beköstigung und Bewirtung durch Familie Braselmann von der Alm. Musikalisch
angenehm begleitet wurde das
Fest von den Oberbauer Sängerfreunden der Feuerwehr und den
Braidhouse Jazzmen. Moderiert
hat unsere 2. Vorsitzende Marion Tigges-Haar.
Um 11 Uhr war Beginn des Festes. Mit diesem Fest beging der
HVR gleichzeitig sein 60-jähriges Bestehen. Eine besondere Überraschung hatte sich der
Vorstand „in geheimer Sitzung“
ohne den Vorsitzenden ausgedacht. Werner Balke war
im Jahre 2014 nicht nur 47
Jahre lang Vorstandsmitglied sondern davon auch
25 Jahre Vorsitzender des
Heimatvereins.
In Würdigung dieser besonderen
Leistung wurden er und seine
Frau Ellen, die 25 Jahre lang
den Vorstand bei seinen Sitzungen bewirtet hat, besonders mit
einem Präsent geehrt. Das Fest
hat nach Aussagen der Gäste gut
gefallen und mit der Programmfolge war auch das Ende in etwa
vorgegeben. Nachdem gegen 15
Uhr die letzten Gäste den Heimweg angetreten hatten, war das
Aufräumen durch Vereins- und
Vorstandsmitglieder rasch getan.
51
Heimatverein Rüggeberg
Der Haferkasten steht unter der
Obhut des Heimatvereins Rüggeberg und hat bisher bei vielen
Spaziergängern Aufmerksamkeit
und Interesse gefunden. Werner
Balke hat dazu ein passendes
Gedicht geschrieben:
Der Rüggeberger Haferkasten
(Werner Balke)
Was ist denn schon ein Haferkasten?
Ein Haus aus grobem Eichenholz!
Kein Putz, kein Schmuck, kein Fensterladen
Und doch der Rüggeberger Stolz.
Verglichen mit den Monumenten
auf unserer schönen großen Welt
ist er von keinerlei Bedeutung;
doch wertvoll, weil er uns gefällt.
Geschichtlich von sehr hohem Wert
Fügt er sich gut ins Dorfbild ein;
von großem Nutzen unsern Ahnen!
Wir möchten gern sein Hüter sein.
Nun ist nach langer Leidenszeit
von manch‘ Gebrechen er genesen.
Er sieht so aus wie neu gebaut,
als wäre sein Siechtum nie gewesen.
Das freut uns sehr, drum danken wir
Den Spendern für das liebe Geld
Doch auch dem Meister Engelhardt
Der es so gemacht, wie’s uns gefällt.
Wir wollen ihn schützen, wachsam sein,
dass ihm kein Schaden widerfährt,
dass man ihn sorgsam pflegt und ehrt:
Der Rüggeberger Heimatverein.
Das Werk ist vollendet, nun lasst uns feiern. Einweihungsfest und 60 Jahre Heimatverein Rüggeberg mit vielen Gästen.
52
Heimatverein Rüggeberg
Das Kriegsopfer-Ehrenmal auf dem Rüggeberger
Marktplatz
Am 24. Oktober hat die Fa.
RESTAUTEC, Holger Engelhardt, Werl, das KriegsopferEhrenmal gereinigt. Das Ehrenmal war mit den Jahren durch
Schmutzablagerungen stellenweise derart nachgedunkelt,
dass Konturen und Schrift nur
noch mühsam erkannt werden
konnten. Nach der Reinigung
erscheint das Denkmal wieder
in frischer Sandsteinfarbe im
gepflegten Blumenbeet auf dem
Marktplatz. Den Auftrag konnte der Heimatverein dank einer
großzügigen Spende unseres
Mitgliedes Eberhard Hesterberg
und der Zustimmung der Denkmalschutzbehörde der Stadt
Ennepetal erteilen.
Das Kriegsopferehrenmal ist ein
denkmalgeschützter Obelisk, errichtet im Jahre 1875. Der Obelisk steht auf einem stufenförmigen Podest. Podest und Obelisk
zeigen zeittypische militärische
und pazifistische Symbole wie
Helme, Kränze, Säbel und Kreuze. Das Denkmal sollte an die
Gefallenen des Deutschen Krieges 1866 und des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 erinnern. Nachträglich sind Tafeln
auch zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten und Zweiten
Weltkrieges angebracht worden.
Bei der Tafel für die vermissten und gefallenen Soldaten des
Zweiten Weltkrieges werden
keine einzelnen Namen genannt.
Hier wätt
Platt gekürt ...
Winterschauh
Hanna moch en Paar dicke
Winterschau hewwen.
Mit dicke Soalen un warmet
Futter.
Emil und Hanna fohren
Solsdags no Girvelsberge um
bie Risch no Schauh te kieken.
Un Hanna fund ok fottens
wat. In schwatt mit Futter un
dicke Soalen.
Dann fohren se ärwen nom
Kerkhoaf. Säh hadden in
Girvelsberge en kleenes
Engelken gekofft. Dat stalten
se vör dä Tafel an dä Wand,
wo dä Urne drin ist van
Hannas Fröndin.
Als säh tom Auto gongen
meinte Hanna, säh woll noch
ärwen tom Hüsken gohn.
Gesach – gedohn.
Op däm Hüsken stont inne
Ecke ne Plastiktäsche. Hanna
soch, do woren Schauh drin.
Äwer et wor Nümes te seihn,
keen Mensch, nirgens. Wor ja
ok Solsdag. Säh keeken sich
dä Täsche es genauer ahn. Da
lach en Tiettel inne Schauh:
„Bitte mitnehmen, Fehlkauf.“
Säh dicken MarkenWinterschauh wassen ganz
nigge. Dä Bon van däm
Laden wor dobie.
Un noch en kleenet Bauk,
ok noch ingepaket un
nagelnigge, wor noch in dä
Tüte.
Emil meinde, Hanna soll es
dä Schauh antrecken.
Gesach – gedohn. Ne, Hanna
was platt, dä Schauh possen
prima. Nu ha Hanna twee
Paar. Un wecker dat nich
glöwet, eck segge ink, et es
keene Geschichte, et es wohr.
Januar 2015, Friedel Hillner
Das gereinigte Kriegsopfer Ehrenmal
53
Vereine + Organisationen: Heimatverein Voerde
von Robert Dörnen
Das Vereinsjahr begann mit dem
Anwandern EN. Wie immer am
letzten Sonntag im April veranstaltet die EN-Agentur das Anwandern im EN-Südkreis mit
wechselnden Zielen und einem
Wanderfest in einer der Südkreisstädte. Im Jahr 2014 war
Gevelsberg an der Reihe. Der
Heimatverein
Voerde
führte eine Wandergruppe „über die Höhen“ vom
Kirmesplatz in Voerde
in einer ca. 10 km langen Wanderung bis nach
Gevelsberg Nirgena. Leider hat uns zeitweilig das
Wetter etwas im Stich
gelassen, der Stimmung
tat das jedoch keinen Abbruch.
Am 30. April wurde in
Voerde unter Beteiligung vieler Vereine der
Maibaum aufgestellt. An
seinem angestammten
Platz im Voerder Zönchen hatte nach einem
kleinen Umzug durch die
Lindenstraße ein neuer
Maibaum seine Premiere. Manfred Flüshöh
hatte Monate vorher
einen neuen Baum ausgesucht und mit Hilfe
kräftiger Mitglieder des
Heimatvereins Voerde
gefällt und bearbeitet.
Bei einem kleinen Imbiss
vom Grill, Getränken
und einem Musikprogramm mit dem Akustiktrio „Lay Back“ wurde
der Mai begrüßt bevor es
zu den Maiveranstaltungen der einzelnen Vereine ging.
Anwandern
Nach langer Zeit hat unser Vereinsmitglied Gerd Fischer mal
wieder eine historische Ortsbegehung geführt. Am 8. Mai ging
es vom evangelischen Gemeindehaus los und die interessierten
Teilnehmer erfuhren viel Wissenswertes über Voerde.
Der Höhepunkt im Jahresverlauf
beim
Heimatverein
Voerde ist die Voerder Kirmes.
Kurz vorher wird der Voerder
Ehrennachtwächter gewählt und
eine stimmungsvolle Einführung in sein Amt ist die Kürung
Maibaumaufstellung im Voerder Zönchen
54
des Nachtwächters. Im Jahr 2014
wurde Manfred Henning diese
Ehre zuteil. Ein Voerder Junge,
des Platt mächtig und im Voerder Vereinsgeschehen vor allem
bei der Turngemeinde Voerde bekannter Ennepetaler. Seit seinem
Ruhestand ist er beim Industriemuseum Ennepetal aktiv und
dort eine tragende Säule. Dass
die Wahl im Jahr 2014 auf ihn
gefallen ist, fand viel Zuspruch
in der Bevölkerung und so war
es auch kein Wunder, dass die
Voerder Vereine Manfred Henning einstimmig gewählt haben.
Heimatverein Voerde
Seine Amtseinführung fand am
16. Mai auf Gut Braband statt.
Die Voerder Kirmes fand in diesem Jahr deutlich früher statt
als gewohnt. Verschiebt sich der
Termin sowieso schon immer
mit den Pfingstfeiertagen, fanden im Jahr 2014 auch noch viele
Kirmesveranstaltungen in den
umliegenden
Nachbarstädten
statt. Diese Konkurrenz wollte
der Heimatverein Voerde vermeiden und hat sich im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung
entschlossen, die Kirmes auf das
letzte Maiwochenende zu verlegen. Der Kirmes selbst tat das
keinen Abbruch und so konnte
die Voerder Kirmes mit einem
bunten Kirmeszug mit vielen
Teilnehmern und dem Fassanstich von Bürgermeister Wilhelm
Wiggenhagen eröffnet werden.
Zumindest die beiden ersten
Kirmestage fanden bei sonnigem
Wetter statt, und die Kirmes war
dementsprechend gut besucht.
Leider hielt die Sonne nicht ganz
durch und der Kirmesdienstag
mit dem Abschlussfeuerwerk
verregnete komplett.
Leider ist es immer noch nötig,
dass im April die Umwelt von
Müll und Unrat befreit werden
muss. Daran hat sich im Jahr
2014 wie jedes Jahr auch der
Heimatverein Voerde beteiligt.
Erfolgreich muss man wohl leider sagen. Der Waldlehrpfad
von der Rollmannstraße bis zur
Freundschaftsquelle wurde von
fleißigen Helfern gesäubert, und
das auch noch bei strömendem
Regen. Bleibt zu hoffen, dass
diese Ennepetaler Veranstaltung
eines Tages mal unnötig wird.
Auch in diesem Jahr organisierte der Heimatverein Voerde eine
Busreise. Dieses Mal in Form
Voerder Ehrennachtwächter Manfred Henning
Fassanstich auf der Voerder Kirmes
Frühjahrsputz
55
Heimatverein Voerde
Bürgermeisterempfang für
den Ehrennachtwächter 2014
Manfred Henning
Wat dä Rhienlänner freut an Karneval un
Faschingstied,
het fie anne Voerder Kermis, nu es et wir
sowiet!
Un met dä Kermis dat wet hier jedermann
Kömmt ok en niggen Nachtwächter dran.
Hä es gefunnen im Monat Mai an enem
Durnersdag.
Alle worn gespannt, wat dat worl förn Kähl
sieen mag.
Dann kom dat Museum in Ollenvoerde,
dat wor wat för Manfred, wie man so
hörde.
Nu hass du nix anners mäh im Sinn
täglich Museum un Archiv, do büsse
middendrinn.
Doch nu fänget nochmähr Arbeet ahn
Op Voerde, diene Heeme optepassen, da
büsse dran.
Dags un nachts mausse op dä Strote sein
Manfred Henning wur gewählt, alle het sick
gefrott
domet Ruhe es un dä Lüh könnt schlopen im
Mondenschien.
dä pässet als Nachtwächter, wie‘en Dirkel
opem Pott!
Un diene Helga es jetz noch mähr alleen
Manfred, du kanns stolz sien, so ‚ne Ehrung
kritt nich jeder.
Woher hä dä Tied niemt, ek kann die dat
nich seggen,
Doch bie die es dat richtig, du büss en
Iärmpeströter, en Voerder.
för son hohet Amt, da maut man sich ärwen
dubbelt leggen!
Nirgentienhunnertnirgendertig koms du op
Bülbringen op dä Welt,
Mine Gedanken hewwe ek nu vörgebrach
un et durde nich lange, do hiärs du do
urwen alles op dänn Kopp gestellt.
Bie jedem Unsinn wors du dobie,
doch son frächen Raudi wors du nü.
Noch inne Kinnertied gong et los,
Handball spiellen dorin wors du groß.
Un ok als du later Helga kennengelärt
Fand die dich im Tor, dat wor nich vakährt.
Twee Sührne brach ink dä Storch int Hus
Helga, da mausse ächter Manfred stehn.
„Krut-Voerde“.
Ek wünsche dä Kermis un usem noggen
Ehrennachtwächter
schöne Stunnen und manch schönen Dag.
Manfred komm es hier un treck dat Hiermit
ahn,
schon frögger wors du flietig und dat
erinnert die daran.
Do sunndags Handball, dat blew en muss.
Din Geld dat hiärs du alt Schlosser bie
Krefft vadeint,
et leip alles gurt un dä Familie wor vaeint.–
56
Friedel Hillner
Heimatverein Voerde
einer Exkursion nach Iserlohn.
Dort wurde die historische Fabrikanlage Maste-Bahrendorf mit
ihrem Umland besichtigt. Ausgewählt wurde dieses Ziel, weil
es viel Bezug zur Ennepetaler
Industriegeschichte gibt und in
direkter Nachbarschaft liegt. Dr.
Hans und Annette Höfinghoff
haben ihre Kontakte genutzt und
diese Tagesreise organisiert.
Am 27. September wurde im
Voerder Zönchen der Maikranz
durch die Erntekrone ausgetauscht. Das Wetter meinte
es gut, und fleißige Helfer aus
den Reihen des Heimatvereins
hatten wie immer einen Verkaufsstand aufgebaut. Angeboten wurde Kaffee und Kuchen.
Wer es herzhafter haben wollte,
konnte sich auch mit Grillwürstchen stärken und Getränke gab
es natürlich auch. Für die musikalische Begleitung sorgte das
Mark-Bennett-Duo. Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen nutzte
die Gelegenheit, die Anwesenden
zu begrüßen und wies darauf
hin, dass in diesem Jahr das
Fest unter der Erntekrone bereits zum 10. Mal gefeiert wurde.
Daran hatten selbst die Verantwortlichen des Heimatvereins
nicht gedacht.
Erntekrone im Voerder Zönchen
Mit der Auflage für das Jahr
2015 gibt der Heimatverein
Voerde bereits zum dritten Mal
einen Kalender mit allen wichtigen Terminen rund um das Vereinsjahr heraus. Auch diesmal
hat der bekannte Voerder Arzt,
Fotograf und Heimatvereinsmitglied Roman Krużycki die Bilder
beigesteuert, damit jeden Monat
ein neues Motiv rund um den
Ennepetaler Stadtteil Voerde an
der Wand hängt.
57
Heimatverein Voerde
Busreise
Ein fester Termin in den Kalendern der meisten Besucher
ist der Voerder Heimatabend,
veranstaltet vom Heimatverein
Voerde im Festsaal der Stiftung
Loher Nocken. So war auch im
Jahr 2014 der Festsaal schon
früh ausverkauft. Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Altenvoerde trugen mit Friedel
Hillner plattdeutsche Texte vor.
Weitere plattdeutsche Beiträge, eine Jongliergruppe, Schlagermusik und Comedybeiträge
rundeten den Abend ab. Und
selbstverständlich durfte auch
das deftige Grünkohlessen nicht
fehlen
Immer am letzten Donnerstag
im November wird im Voerder
Zönchen der Weihnachtsbaum
geschmückt und erleuchtet.
Gemeinsam mit den Voerder
Vereinen und zahlreichen Besuchern wurde der aufgestellte
Weihnachtsbaum
geschmückt
und die Beleuchtung eingeschaltet.
58
Heimatabend
Vereine + Organisationen: Bund der Vertriebenen
von Gerhard Sadlowski
Tag der Heimat, 13. September in der „Rosine“ –
Große Jubiläumsfeier
und zahlreiche Ehrungen
Beim Dreifachjubiläum (60
Jahre Tag der Heimat, 60 Jahre
Stadtverband Ennepetal des
Bundes der Vertriebenen und 60
Jahre Landsmannschaft Schlesien).
Es gab auch zahlreiche Ehrungen. Für besondere Verdienste
erhielten Annelies Altenhenne,
Alfred Spruth, Hans Hamlischer, Josef Kaps und Gerhard
Sadlowski Urkunden vom NRWLandesverband des Bundes der
Vertriebenen. Die Goldene Nadel
des Bundes der Vertriebenen erhielten Hannelore Spruth, Ingrid
Lask, Bürgermeister Wilhelm
Wiggenhagen und der Geschäftsführer des Heimatbundes
Ennepetal, Stephan Langhard.
Geehrt mit der silbernen Nadel
wurden Monika und Lothar
Gräf, Walter Krahl, Siglinde
Feger, Katharina Opatchi und
Johanna Schulze.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges waren rund 15 Millionen Menschen auf der Flucht
oder wurden aus ihrer Heimat
vertrieben. Rund zwei Millionen Menschen kamen dabei ums
Leben, hieran wurde besonders
in der „Rosine“ erinnert. Diese
Zahlen nannte Bürgermeister
Wilhelm Wiggenhagen als Festredner. Er erinnerte daran, dass
schon im Jahre 1950 die Vertriebenen in einer Charta Rache
und Vergeltung abschwörten.
Wiggenhagen erinnerte auch an
die damaligen Anstrengungen
der Stadt Ennepetal, Wohnraum
für Flüchtlinge und Vertriebene zu schaffen. In Anlehnung
an das deutschlandweite Motto
„Deutschland geht nicht ohne
uns“ zum „Tag der Heimat“ sagte
Wiggenhagen: „In Ennepetal
geht nichts ohne Sie!“ Der Bürgermeister würdigte auch die
Arbeit von Gerhard Sadlowski,
der den Bund der Vertriebenen
in Ennepetal führt und eng und
vertrauensvoll mit der Stadt zusammenarbeitet.
Von einer guten Zusammenarbeit
sprach in seinem Grußwort auch
Stephan Langhard vom Heimatbund Ennepetal. Josef Kaps, der
Vorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, erinnerte an
die Gründung seiner Organisation in Ennepetal. Man sei auch
in der neuen Heimat noch heute
eine schlesische Familie. Josef
Kaps nannte Johanna Schulze
und Annelies Altenhenne, die
unermüdlich für die Schlesier
tätig seien. Alfred Spruth gab
einen Rückblick auf die Arbeit
des Bundes der Vertriebenen, erinnerte an den langjährigen Vorsitzenden Paul Fahner und würdigte Gerhard Sadlowski, der seit
Viele Ehrungen beim Tag der Heimat am 13. September in der „Rosine“
59
Bund der Vertriebenen
1988 den Verband führe. Die Arbeit des Bundes der Vertriebenen
in Ennepetal sei im Jahre 2004
mit dem Friedenspreis der Stadt
ausgezeichnet worden.
In der gut besuchten Veranstaltung wurden auch die erste Bürgermeisterstellvertreterin, Anita
Schöneberg, der SPD-Kreistagsabgeordnete Jürgen Schöneberg
und CDU-Stadtrat Frank Wittig
namentlich begrüßt.
Pfarrer Achim Härtel von der
ev. Kirchengemeinde MilspeRüggeberg ging in seiner Andacht auf den Begriff Heimat ein.
Es sei schön, den Menschen ein
Stück Heimat zu schenken. Um
die alte und die neue Heimat ging
es in den zahlreichen Vorträgen,
so von Johanna Schulze (Schlesien), Monika Gräf (Ostpreußen),
Irene Schnabel (Siebenbürgen),
Hannelore Spruth (Pommern),
Werner Balke (Heimatverein
Rüggeberg) und Friedel Hillner
(Heimatverein Voerde).
von Alfred Spruth
Der BDV Ennepetal machte am 25. Juni mit dem
Busunternehmen ManßReisen einen Ausflug ins
Sauerland.
Zunächst fuhr man nach
Schmallenberg. Anschließend ging die Weiterfahrt
zum Restaurant „Skihütte“ nach Schanze. Von
dort zum Biggesee, wo
man eine zweistündige
Schifffahrt mit gemeinsamem Kaffeetrinken machte. Es war ein gelungener
Ausflug, bei gutem Wetter
,und für das kommende
Jahr wird bestimmt wieder ein Ausflug geplant.
Auf ins Sauerland
60
Die Sängerfreunde der Freiwilligen Feuerwehr Oberbauer unter
der Leitung von Peter Tillmann
sind schon seit vielen Jahren
bei den Veranstaltungen zum
„Tag der Heimat“ zu hören. Sie
besingen u. a. die Klutertstadt
und sorgen für fröhliche Stunden. Schöne Bilder gab es auch
auf der Bühne: die schlesische
Volkstanzgruppe aus BergischGladbach präsentierte sich in
alten Trachten. Also ein schöner
Nachmittag und eine rundum
gelungene Veranstaltung.
Vereine + Organisationen: Verkehrsverein in der Stadt Ennepetal e.V.
von Anita Schöneberg
Hafenfest sorgte für gute
Laune – Hunderte schunkelten sich gemeinsam in
Stimmung
Am Sonntag, 24. August, war
es wieder so weit. Das beliebte
Hafenfest fand im Ennepetaler
Freizeitbad „platsch“ statt.
Zur Eröffnung schwebten Bürgermeister Wiggenhagen, Anita
Schöneberg vom Verkehrsverein
und Volker Külpmann von der
Kluterthöhle zusammen mit Moderator Stefan Koch in die Lüfte.
Die drei beliebten Orchester beim großen Finale
Und dann ging „die Post ab“ –
oder besser das „Schiff“?! Bei
bestem Wetter schunkelten
rund 500 Gäste zu Klängen der
drei Ennepetaler Vereine: dem
Shanty-Chor Voerde Ennepetal
von 1985 e. V., dem Akkordeon-
Orchester Ennepetal e. V. und
der Stadt- und Feuerwehrkapelle
Ennepetal.
Hoch oben über dem schönsten Flusstal in NRW
61
Verkehrsverein in der Stadt Ennepetal e.V.
Möglichkeit, mit dem Kran von
Marc Alberts von oben auf das
Geschehen zu schauen. Selbstverständlich wurden die Gäste
auch mit maritimen Köstlichkeiten versorgt. Man konnte es sich
beim Hafenfest so richtig gut
gehen lassen. Beim großen Finale mit allen Orchestern lachte die
Sonne vom Himmel und schien
fröhlich in die Herzen der zahlreichen Besucher.
Die Veranstalter versprachen ein Hafenfest in 2015
Die Veranstalter waren sich
einig: „Die Menge der Leute
spricht Bände. Es war die richtige Entscheidung, das Hafenfest
aufleben zu lassen.“
Es gab außerdem ein buntes
Rahmenprogramm für die ganze
Familie: einen Pool mit Quietscheentchen, Modellboote im
großen Schwimmerbecken, die
Fast 500 gut gelaunte Gäste an einem Sonntagmorgen im „platsch“
62
„Am Ende der Veranstaltung
mussten wir unter dem tosenden
Beifall der Gäste versprechen,
in 2015 wieder ein Hafenfest
zu organisieren“, so die Vorsitzende des Verkehrsvereins und
Erste
Bürgermeister-Stellvertreterin Anita Schöneberg. „Wir
lösen unser Versprechen ein: Am
Sonntag, 23.8.015, findet das 7.
Hafenfest im Platsch statt. Die
Vorbereitungen haben schon begonnen.“
Feuerwehr Ennepetal
von Frank Schacht
und Ulrich Lüdorff
Generationenwechsel
bei der Feuerwehr
Frank Schacht übernimmt den
Staffelstab von Rainer Kartenberg
Seit 38 Jahren in der Feuerwehr
Ennepetal, seit 22 Jahren deren
Leiter – der Begriff „Urgestein“
trifft trefflich zu auf den bisherigen Leiter der Feuerwehr der
Stadt Ennepetal, Rainer Kartenberg, der mit Ablauf des 30. September in den wohlverdienten
Ruhestand wechselte.
Seit 35 Jahren in der Feuerwehr
Hattingen; vom „Urgestein“ ist
Frank Schacht als neuer Leiter
der Feuerwehr Ennepetal so weit
auch nicht entfernt.
Rainer Kartenbergs Laufbahn
bei der Feuerwehr Ennepetal
begann am 6. Januar 1976, die
Einstellung als vierter „Hauptamtlicher“ und erster Feuer-
wehrbeamter der Stadt Ennepetal folgte am 1. Oktober 1976,
seit 1992 dann zeigte er sich als
„Stadtbrandmeister“ bzw. später aufgrund der Änderung der
Laufbahnverordnung als „Leiter
der Feuerwehr“ verantwortlich
für die Geschicke seiner Feuerwehr. Verwalten war nie seine
Sache: Visionen; konstruktive,
sinnvolle, zielführende, effiziente, durchführbare, durchaus
aber auch streitbare Vorstellungen umzusetzen entsprach eher
seinem auch in späteren Jahren
jugendlich-forschen Charakter.
Über 300 Gäste aus Politik, Verwaltung, Öffentlichkeit, Nachbarwehren und natürlich „seiner“ Feuerwehr in Gestalt von
Kameradinnen und Kameraden
sind am 23. August zugegen bei
der offiziellen Verabschiedung
des Leiters der Feuerwehr, Rainer Kartenberg. In der Mensa
des Reichenbach-Gymnasiums
bilden von seinen Kameradinnen und Kameraden festlich
dekorierte Tische und weitere akribische Vorbereitungen
ein würdiges Ambiente für die
Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen verleiht die Ernennungsurkunde zum Ehrenstadtbrandmeister sowie den „Ehrenfuchs“ der Stadt Ennepetal an Rainer Kartenberg (Foto: Kornelia Kühl)
Verabschiedung eines Mannes, der die Ennepetaler Feuerwehrgeschichte als Nachfolger
des
Ehrenstadtbrandmeisters
Ehrenfried Rentrop nochmals
in bestem Maße fortschreiben
konnte. Im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit zeigte Kamerad Kartenberg u.a. Verantwortung für die Erneuerung des
kompletten Fahrzeugparkes der
Ennepetaler Wehr, die Optimierung der persönlichen Einsatzausstattung seiner Kräfte
sowie die zwingend notwendigen Umbauten der Gerätehäuser
Külchen und Rüggeberg. Auch
der Neubau der Feuer- und Rettungswache in der Wehrstraße,
verbunden mit dem Umbau des
Altbestandes, der nunmehr den
Löschzug 1 Milspe/Altenvoerde
sowie die Jugendfeuerwehr beherbergt, geht auf sein Konto.
Auf den Weg gebracht ist zudem
ein Umbau mit Erweiterung des
Gerätehauses in Voerde.
Kamerad Kartenberg bedankt
sich an diesem Abend bei seinen Ziehvätern Ehrenfried Rentrop, Hans Heimhardt und Hermann Saure, dem ehemaligen
Kreisbrandmeister
Hermann
Matuszewski und seinem UrOrdnungsamtsleiter Wolfgang
Lüdorff, berichtet über zwei weinende Augen; die der Freude:
„Das eine schaut auf die Vergangenheit zurück und lässt die verdammt schöne Zeit Revue passieren, die ich mit Euch erleben
durfte“ und das andere beschäftigt sich mit der Zukunft: „Ich
freue mich auf eine hoffentlich
lange Zeit, ohne die mich mittlerweile belastende Dauerverantwortung. Diese Zeit möchte
ich mit Euch – egal in welcher
Eigenschaft, ob als Kamerad,
Freund, Ehemann, Vater, Opa…
oder wie auch immer, erleben. Es
63
Feuerwehr Ennepetal
gibt so viele schöne Dinge, die ich
fortsetzen und anpacken möchte und für die ich jetzt hoffentlich mehr Zeit finden werde. An
erster Stelle: meine Familie, der
ich sehr viel zu verdanken habe.
Allen voran meine liebe Andrea,
ohne die ich einiges nicht geschafft hätte. Ich liebe Dich“.
Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen merkt an, dass Rainer Kartenberg seines Wissens
nach der einzige Feuerwehrchef
Westeuropas sei, der höchstpersönlich und im Alleingang seine
eigene Feuerwache gelöscht hat.
„Dir blieb 2011 auch gar nichts
anders übrig als mit einem Feuerlöscher bewaffnet auf das Dach
des zur Feuerwache gehörenden
Wohnhauses zu steigen, denn
Deine Mitarbeiter hattest Du
kurze Zeit vorher in einen anderen Einsatz geschickt“. Und fügt
hinzu: „Kartenberg ist das Gesicht der Feuerwehr in Ennepetal“.
Der bereits installierte Nachfolger in der Wehrführung, Frank
Schacht, bedankt sich beim Ka-
meraden Kartenberg für die
vertrauensvolle
Einarbeitung
in den neuen Aufgabenbereich
und die offene und ehrliche Art
und Weise, die ihm von den Kameradinnen und Kameraden
der Ennepetaler Wehr wie auch
deren Führung entgegengebracht
wird. Er wünscht dem scheidenden Kameraden wie auch dessen
Frau alles erdenklich Gute für
die Zukunft, sagt - „sicher im
Namen aller hier Anwesenden“
- Danke und zitiert Vaclav Havel
mit einem Satz, der ihn selbst sicher in seiner Zeit als Leiter der
Feuerwehr Ennepetal begleiten
werde: „Hoffnung ist nicht die
Überzeugung, dass etwas gut
ausgeht, sondern die Gewissheit,
dass etwas Sinn macht, egal wie
es ausgeht.“
Welchen überragenden Stellenwert Rainer Kartenberg in seiner Funktion als langjähriger
Wehrführer und stellvertretender Kreisbrandmeister im Ennepe-Ruhr-Kreis genießt, wird allein an den Ehrungen deutlich,
die ihm an diesem Abend zuteil
werden: KBM Rolf-Erich Rehm
verleiht zum ersten Mal in der
Geschichte die Ehrennadel des
Kreisfeuerwehrverbandes
in
Gold. Der Rat der Stadt Ennepetal ernennt den Noch-Wehrführer zum Ehren-Stadtbrandmeister, und Bürgermeister
Wiggenhagen übergibt als ganz
besondere Ehrung den „EhrenFuchs“ der Stadt.
Nach vielen anerkennenden
und dankenden Worten folgt
um 21.30 Uhr letztlich der Höhepunkt des Abends: auf dem
Schulhof des Reichenbach-Gymnasiums wird der „Große Zapfenstreich“ zu Ehren des Kameraden Kartenberg zelebriert. Im
Fackellicht marschiert die Ehrenformation, die sich aus Mitgliedern der Ennepetaler Wehr
zusammensetzt. Durchgeführt
wird der Große Zapfenstreich
vom Spielmannszug Schützenverein
Dortmund-Höchsten
sowie der Stadt- und Feuerwehrkapelle Ennepetal. Eine sehr seltene, beeindruckende und bewegende Ehrung, die neben den
unmittelbar Beteiligten auch
eine große Zuschauerschar fasziniert.
Und nun? Feuerwehr wäre nicht
traditionell die beliebte und
hochgeachtete Institution, wenn
nicht Tradition und Ehre einen
hohen Stellenwert genießen würden. Der Feuerwehr verschreibt
man sich nicht selten schon
in frühester Jugend; und man
bleibt ihr eben so häufig treu bis
zum Tode. Und so wird sich auch
Rainer Kartenberg noch weiterhin der Feuerwehr verbunden
fühlen dürfen: in der Ehrenabteilung „seiner“ Feuerwehr, als
zweiter Ehrenstadtbrandmeister
neben Ehrenfried Rentrop.
Bewegender Moment: Großer Zapfenstreich zu Ehren Rainer Kartenbergs.
V.l.n.r.: Frank Schacht, Rainer Kartenberg, Timo Schemmann) (Foto: Kornelia Kühl)
64
Und der Neue? Beginn einer
Feuerwehr Ennepetal
Der Neue: Brandamtsrat Frank Schacht (Foto: Martin Büdenbender)
neuen Ära? Wer mag das sein?
„Wunschkandidat wird Wehrleiter und Leiter der Feuer- und
Rettungswache“ und „Frank
Schacht geht zurück an die
Basis“ schreibt die WP und
„Mann der Extreme“ schreibt
„Unser Ennepetal“. Der gebürtige Hattinger, 48 Jahre alt, verheiratet und Vater zweier Söhne,
entstammt einer Feuerwehrfamilie. Und somit war sein Weg
vorgezeichnet, schmunzelt er.
Schon seit frühester Kindheit im
„Spritzenhaus“ der Löschgruppe Blankenstein zuhause, führte
ihn sein Weg über Jugendfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr
1986 letztlich in den Beruf. Nach
handwerklicher Ausbildung zum
Kommunikationselektroniker
wird er Berufsfeuerwehrmann
und Rettungsassistent bei der
Feuerwehr Hattingen. Neben
dem Beruf bildet er sich permanent weiter, studiert zeitweise
an der Universität Hagen, um
letztlich als Dozent am Institut der Feuerwehr des Landes
Nordrhein-Westfalen in Münster
Führungskräfte aus dem gesam-
ten Land auszubilden. Während
dieser Zeit sammelt er umfassend Erfahrung bei den Berufsfeuerwehren in Dresden, Herne,
Essen, München sowie an der
Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. Zum 1. Juli
2003 wechselte er wieder zurück
in den Ennepe-Ruhr-Kreis, um
dort die „neue“ Kreisleitstelle
aufzubauen. Es galt, alle 9 Städte des Kreises mit ihrem Notruf
112 in ein topmodernes „CallCenter der Hilfe“ zu integrieren.
Eine herausfordernde Aufgabe,
welche im Ergebnis dazu beigetragen hat, die Feuerwehren im
EN-Kreis noch näher zusammenrücken zu lassen. „In meiner
Zeit beim Kreis habe ich viele
Ziele erreichen dürfen. Die Leitstelle genießt heute – auch über
die Kreisgrenzen hinweg – einen
guten Ruf. Nun ist es für mich
an der Zeit, wieder das zu tun,
was Feuerwehrarbeit ausmacht.
Zurück an die Basis“, resümiert
Frank Schacht.
Ennepetal mit ihren über 140
aktiven ehrenamtlichen Kräften
in 5 freiwilligen Einheiten, ihren
39 hauptamtlichen Kräften, ihrer
35 Musiker starken Stadt- und
Feuerwehrkapelle, den knapp
40 Kindern und Jugendlichen
in der Jugendfeuerwehr sowie
den über 50 Mitgliedern der Ehrenabteilung ist viel mehr als
nur eine Einrichtung der „nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr“
in Ennepetal. Sie ist Teil der
Dorfgemeinschaft, gelebtes Ehrenamt, gelebte Nächstenliebe
und ein Garant, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt
sich sicher fühlen dürfen. Dafür
stand 22 Jahre lang Rainer Kartenberg. Und dafür möchte die
nächsten Jahre Frank Schacht
stehen. Frei nach dem Motto der
Feuerwehr: „Gott zur Ehr, dem
Nächsten zur Wehr!“
Die „Freiwillige Feuerwehr mit
hauptamtlichen Kräften“ in
65
Aus der Wirtschaft: SPAX International
SPAX International:
Tradition und Innovation
Die SPAX hat seit ihrer Markteinführung 1967 als ‚Spanplattenschraube mit Kreuzschlitz‘
Maßstäbe in der Verbindungstechnik gesetzt: Mit kompromissloser Qualität und innovativen Neuheiten. Deshalb ist die
SPAX für viele Heim- und Handwerker in aller Welt im Laufe der
Jahre zum Inbegriff der modernen Schraube geworden.
Aber auch wenn das Markenprodukt SPAX mittlerweile rund um
den Globus zu kaufen ist – produziert wird es nach wie vor in
Deutschland, am heimischen
Firmen- und Produktionsstandort im westfälischen Ennepetal.
Täglich werden hier heute bis zu
50 Millionen Schrauben hergestellt und dann weltweit vertrieben.
Die SPAX wird in unzähligen
Produktvarianten in verschiedensten Abmessungen, Ausführungen und Verpackungseinheiten produziert: Speziell
abgestimmt auf die Kundenwünsche in Industrie, Handwerk und
DIY-Bereich. Zu kaufen gibt es
das Markenprodukt im Fachhandel für den Profi-Verarbeiter
und für den Heimwerker in Baumärkten.
SPAX wurde dabei von Anfang
an konsequent als Qualitätsmarke aufgebaut und ausschließlich
unter dem Markennamen SPAX
in der charakteristischen grünen
Verpackung verkauft. Ein entscheidendes Qualitätsmerkmal
in dem Zusammenhang war und
ist das ‚Made in Germany‘: Denn
die hohen Qualitätsstandards
der SPAX lassen sich optimal am
heimischen Standort mit qualifi-
66
SPAX Firmengebäude
zierten, erfahrenen Fachkräften
umsetzten und kontrollieren.
SPAX – Made in Germany
Mit dem zertifizierten Herkunftsnachweis ‚Made in Germany‘ zeichnet der TÜV NORD
Unternehmen aus, die sich dem
deutschen Standort besonders
verpflichtet fühlen. In einem
aufwändigen Prüfverfahren am
Produktionsstandort Ennepetal
wurden die SPAX Verbindungselemente mit dem Siegel ‚Made
in Germany‘ zertifiziert.
Damit wird den Kunden der
Marke SPAX ein hohes Maß an
Sicherheit, Qualität und Kontinuität garantiert. SPAX International dokumentiert so einerseits
das Qualitätsversprechen des
Markenprodukts SPAX und an-
dererseits das Engagement für
den heimischen Standort und die
Verantwortung für die Mitarbeiter.
Engagement und
Verantwortung
Gesellschaftliches Engagement
und soziale Verantwortung gehören zum Selbstverständnis
des mittelständischen Unternehmens SPAX International. Seit
vielen Jahren engagiert sich das
Unternehmen deshalb in Sachen
Ausbildung und Nachwuchsförderung – z. B. mit einer eigenen
Lehrwerkstatt im Unternehmen.
2013 konnte die ABC-Lehrwerkstatt bereits ihr 50-jähriges Jubiläum feiern.
Auch die aktive Handwerksförderung steht auf der Agenda:
Zimmerer und Tischler werden
von SPAX bei Berufs-Wettbewerben und durch den Existenzgründerpreis unterstützt. SPAX
International gehört deshalb
auch zu den aktiven Leistungspartnern ‚Holzbau Deutschland‘.
SPAX International
International und regional.
Heute ist SPAX International ein
global agierendes, mittelständisches Unternehmen, das seine
regionalen Wurzeln aber nie verleugnet hat und auch in Zukunft
nicht vergessen wird. Das Unternehmen legt deshalb großen
Wert auf sein vielfältiges Engagement in der Region und ein
gutes Miteinander.
Impressum
Liebe Leserinnen und Leser,
im Namen der drei Heimatvereinsvorsitzenden Theo Bicking,
Werner Balke und Robert Dörnen sowie aller Heimatfreundinnen und -freunde danke ich allen
Spendern für Ihre Unterstützung
sehr herzlich. Jede Spende hilft
uns, den Druck des Heimatbriefes in dieser hochwertigen Qualität auch weiterhin sicherstellen zu
können.
Seit dem Jahr 2009 darf der Heimatbund Ennepetal Spendenquittungen ausstellen, da die
Gemeinnützigkeit vom Finanzamt bestätigt wurde. Der Heimatbund wird beim Finanzamt
Schwelm unter der Steuernummer
341/5768/3340 geführt. Wenn Sie
eine Spendenquittung benötigen,
vermerken Sie es bitte auf dem
Überweisungsträger.
Helfen Sie bitte auch weiterhin!
SPAX Produktionsfoto
Herzlichen Dank!
Stephan Langhard
Geschäftsführer Heimatbund
Fotonachweis:
Westfälische Rundschau/Westfalenpost, Stadtarchiv Ennepetal, Privatpersonen, die freundlicherweise Fotomaterial zur Verfügung gestellt haben.
Herausgeber:
Heimatbund Ennepetal
c/o Stephan Langhard
Bismarckstr. 21, D-58256 Ennepetal
[email protected]
Telefon:
aus dem Ausland: 0049 2333 979 251
aus dem Inland: 02333 979 251
SPAX Schraube mit grüner Verpackung
Bankverbindung:
Sparkasse Ennepetal-Breckerfeld
IBAN:DE71454510600000043620
BIC:WELADED1ENE
Gestaltung:
Heimatbund Ennepetal
Petra Eckes
Druck:
Jüngermann Druck
Lohmannstraße 6 - 8
D - 58256 Ennepetal
Auflage: 2000
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Heimatbund Ennepetal
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