6. Klasse Gymnasium Bayern
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6. Klasse Gymnasium Bayern
6. Klasse Gymnasium Bayern Inhaltsverzeichnis Einleitung ................................................................................................................................ 3 I II III IV V Allgemeine Hintergrundinformationen Römer in Germanien .............................................................................................................. 5 Der Limes ................................................................................................................................ 6 Römische Kastelle ................................................................................................................... 7 Römische Thermen ................................................................................................................. 8 Vorbereitung im Unterricht Materialien zur Vorbereitung im Unterricht ........................................................................ 11 Vor Ort Anfahrt.................................................................................................................................. 14 Beispieltag ............................................................................................................................ 14 Karte ..................................................................................................................................... 15 Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten ................................................................................... 16 Römermuseum ....................................................................................................... 16 Römische Thermen ................................................................................................. 17 Kastell Biriciana ...................................................................................................... 18 Limes-Informationszentrum ................................................................................... 19 Kombinierte Führungen ......................................................................................... 19 Ludi Romani ............................................................................................................ 20 Nachbereitung im Unterricht Materialien zur Nachbereitung im Unterricht ...................................................................... 22 Anhang: Kopiervorlagen ab 23 Literaturverzeichnis/Impressum ............................................................................................... Einleitung Einleitung Salve! So haben sich vor rund 2000 Jahren Römer in Weißenburg in Bayern gegrüßt. Auf Deutsch bedeutet dies so viel wie „Guten Tag!“, „Sei gegrüßt!“ oder auch einfach nur „Hallo!“. An dieser Stelle möchten auch wir Sie herzlich grüßen. Wir, das ist das Projekt-Seminar „Konzeption einer Exkursion einer 6. Klasse zu den römischen Stätten in Weißenburg“, des Hans-Sachs-Gymnasiums-Nürnberg unter Leitung von StR Tobias Herber. Im Jahr 2011 haben wir für Sie die vor Ihnen liegende Handreichung erstellt, die Ihnen bei der Planung einer Klassenfahrt nach Weißenburg behilflich sein und Ihnen und Ihren Schülerinnen und Schülern eine angenehme und informative Exkursion ermöglichen soll. Die Informationsmappe ist so aufgebaut, dass sich zu Beginn grundlegende Informationen für die Lehrkraft sowie Materialien zur Planung und Vorbereitung (auch im Unterricht) befinden. Der mittlere Teil enthält Materialien und Informationen für den Tag der Exkursion selbst, einen weiteren Abschnitt bilden Unterlagen zur Nachbereitung, bevor ein knappes Literaturverzeichnis die Handreichung abrundet. Wir bitten Sie zu beachten, sich bei der Bearbeitung der Materialien vor Ort aus Zeitgründen auf die Arbeitsblätter zu konzentrieren, auf die Sie den Schwerpunkt legen möchten. Die Materialien sind sowohl für den Latein- als auch für den Geschichtsunterricht gedacht und geeignet, wobei sich der Lehrkraft durch den Besuch der römischen Zeugnisse in Weißenburg (Kastell, Thermen und Römermuseum) die Möglichkeit bietet, folgende Teilbereiche des Gymnasiallehrplans abzudecken: Latein: + privates und öffentliches Leben + antike Kunstwerke, Technik und Architektur + Gestalten aus Geschichte und Mythos + religiöses Leben Geschichte: + Leben im Römischen Reich + Auswirkungen römischer Herrschaft in den Provinzen + Technik und Zivilisation Das gesamte P-Seminar wünscht Ihnen eine schöne und gelungene Exkursion nach Weißenburg! 3 ALLGEMEINE HINTERGRUNDINFORMATIONEN Allgemeine Hintergrundinformationen Römer in Germanien Römer in Germanien Die Geschichte der Römer in unseren Breiten ist lang und geprägt von Feindseligkeit und territorialer Expansion der Römer in das Land der Stämme, die wir heute – der römischen Namensgebung folgend – zusammenfassend als Germanen bezeichnen, aber auch von Handel und kulturellem Austausch. Viele Zeugnisse all dieser Prozesse sind noch heute gut erhalten und gewähren uns einen Einblick in die Lebenswelt der Römer auf deutschem Boden und in den Einfluss, den sie auf die Entwicklung der heterogenen germanischen Stämme hatten: Tonscherben von Amphoren, andere Überreste von Gebrauchsgegenständen und römisches Kunsthandwerk in den Stammesdörfern zeugen vom regen Austausch zwischen Germanen und Römern auf friedlicher Basis, die Kastelle und die nahe gelegenen Badeanstalten, in denen neben der reinen Körperpflege auch Sport und Spiel stattfanden, sowie die Spuren des gewaltigen Grenzsystems, des Limes, mit dem die Römer ihre Grenzen sicherten, von der militärischen Expansion des römischen Reiches, dessen Soldaten ihre heimischen Sitten und Gebräuche stets mit in die eroberten Gebiete brachten. An den Gallischen Krieg Caesars in den Jahren von 58 bis 51 v. Chr., bei dem er u.a. in der Schlacht bei Mülhausen die Sueben wieder hinter den Rhein zurückdrängte, schloss sich mit den augusteischen Alpenfeldzügen gegen die Räter unter Tiberius und Nero Claudius Drusus, Stiefsöhnen des Kaisers Augustus, die Unterwerfung der Alpen und des Alpenvorlandes an. Diesen Konflikten folgte ein Vorstoß ins germanische Kernland, die DrususFeldzüge, welche das römische Gebiet bis zur Elbe auszuweiten versuchten. In der Folgezeit blieb die terra incognita, das für die Römer weitgehend unbekannte Land mit seinen als tapfer, aber barbarisch geltenden Bewoh- nern, welches in seiner Urwüchsigkeit den Römern sowohl physisch als auch moralisch zusetzte, da sie die imposante Natur verängstigte und sie in den dichten, feuchten Wäldern Germaniens nur mühsam ihre Truppen bewegen konnten, faktisch unter römischen Einfluss – ein Zustand, der bis zum Sieg des Cheruskerfürsten Arminius über den römischen Feldherren Publius Quinctilius Varus und drei römische Legionen (9 n. Chr.) andauerte. Die Römer hatten versucht, die Germanen zu romanisieren, indem sie Kinder von Stammesfürsten faktisch als Geiseln nach Rom brachten, ihnen römische Erziehung und Sozialisation angedeihen ließen und sie auch teilweise in die römische Armee eingliederten. Eines dieser Kinder war Arminius. Er galt als zuverlässiger Bundesgenosse und hatte eine ansehnliche Stellung im römischen Heer inne. Warum er sich gegen Rom wandte, ist nicht genau überliefert. Laut Tacitus trieb Arminius der Wunsch nach Freiheit für sein Volk, andere Quellen machen die Missachtung der germanischen Sitten und hohe Tribute durch Varus für das revolutionäre Potential verantwortlich, welches Arminius ausnutzte. Im folgenden Jahrhundert zogen sich die Römer hinter Rhein und Donau zurück und gestalteten die Grenzlinie zu den Germanen unter Einbeziehung (land)wirtschaftlich interessanter Gebiete neu (hierzu und zur Aufgabe des obergermanisch-rätischen Limes vgl. Informationstext zum Limes). Der römische Einfluss auf der westlichen Seite des Rheins und in Süddeutschland ist noch heute unverkennbar, entspringen doch viele große Städte einer römischen Gründung, wie zum Beispiel Castra Regina (Regensburg), Colonia Agrippina (Köln) und Moguntiacum (Mainz). Auch Teile der lateinischen Sprache 5 Allgemeine Hintergrundinformationen Der römische Limes fanden als Lehnwörter Eingang in die deutsche, ganz besonders in den Bereichen, in denen eine Romanisierung der Bevölkerung stattfand (Landwirtschaft, Bauwesen etc.). Angesichts des enormen Einflusses der römischen Zivilisation auf die Entwicklung unserer Kultur wird deutlich, welchen Wert die intensive Auseinandersetzung mit den römischen Zeugnissen in Deutschland und damit eben auch in Weißenburg birgt. Der Limes Das Römische Reich, erwachsen aus einer kleinen Ansiedlung an den Ufern des Tiber, war zu einer Weltmacht, zu der Macht der Antike geworden, das zu seiner Blütezeit den gesamten Mittelmeerraum und Gebiete weit darüber hinaus beherrschte. Überlegene militärische Organisation, gewaltige Kulturleistungen, vor allem aber eine geschickte Expansionspolitik waren die Fundamente, auf denen das römische Reich gründete. Seine enorme Fläche zu verwalten war eine organisatorische Meisterleistung, die Grenzsicherung der tausende von Kilometern umfassenden Reichsgrenzen zu leisten nicht minder. Weite Teile wurden zum Schutz gegen äußere Feinde nicht nur mit einer Befestigung ausgestattet, sondern mit einem System: dem limes. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Fachjargon römischer Landvermesser und bezeichnete eine eindeutige Grenze zwischen zwei Parzellen. Aus dieser ursprünglichen Bedeutung entwickelte sich seine militärische: der Begriff bezeichnete zunächst eigens geschaffene Kontrollschneisen in den sonst dichten germanischen Wäldern, dann aber auch die militärisch kontrollierten Grenzen des Reiches. Er beschränkt sich dabei nicht auf die eigentlichen Verteidigungsanlagen wie Palisadenzäune, Erdwälle, Gräben und Mauern – regional und zeitlich höchst unterschiedlich stark ausgebaut – und die umgebende Sperranlage, sondern auch das angeschlossene Netz aus grenzbegleitenden Mili- tärstraßen, größeren und kleineren Kastellen, die zusammen das Kontroll- und Verteidigungssystem des Limes bildeten. Von Flüssen markierte Grenzabschnitte („nasser Limes“) wurden ripae genannt. Auch dort gab es das System aus Straßen, Wachtürmen und weiter hinten angelegten Kastellen. Der erste Kaiser, der Palisaden an der Grenze errichten ließ und durch diese „Selbstbeschränkung des römischen Staatswesens“ (Egon Schallmayer) physische Grenzen schuf, war Hadrian (117-138 n.Chr.). Anders als sein Vorgänger Trajan (98-117 n.Chr.) legte der weitgereiste Kosmopolit Hadrian seinen Fokus auf Stabilität und innere Stärke, die befestigte Grenzen bieten konnten, während Kaiser Trajan besonders an Expansion interessiert war, gleichwohl er an der Grenze zu Germanien die bestehende (aber immer offene) Grenzzone aus Türmen und Kastellen optimiert hatte. Die limites und ripae dienten der Kontrolle der Grenzen zum eigenen Hoheitsgebiet: Zum einen wurde die durchaus erwünschte Einfuhr von Gütern kontrolliert (Zölle konnten erhoben werden), zum anderen sollte die ausgebaute Grenze als starres Verteidigungssystem aber auch das Einfallen kleinerer bis mittlerer Plündererbanden verhindern sowie Invasionen größerer Feindverbände durch ein ausgeklügeltes Signalsystem lokalisieren, damit entsprechende Truppen aus dem Hinterland oder von anderen Grenzabschnitten zur Durchbruchsstelle verlegt werden konn- 6 Allgemeine Hintergrundinformationen Römische Kastelle ten. Am obergermanischen Limes z.B. , an der Grenze zur Germania libera, dem Siedlungsgebiet der freien germanischen Stämme, befanden sich im Hinterland die Städte Argentoratum (Straßburg) und Moguntiacum (Mainz), in denen große Kontingente römischer Soldaten untergebracht worden waren, um im Verteidigungsfall die Grenzen der Provinz verteidigen zu können. Die limites wurden an vielen Grenzen errichtet: In Britannien (der sog. Hadrianswall), an der Donaugrenze in den Gebieten, die heute zu Österreich und Ungarn gehören, in der Provinz Dakien, im Orient (Syrien, Mesopotamien und Arabien), in Nordafrika (von Mauretanien bis Ägypten, wo es allerdings nie eine durchgehende Befestigung gegeben hat) und eben auch als Grenze der Provinzen Niedergermanien, Obergermanien und Rätien. Nach weiterem Ausbau dieses Abschnitts in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts sah sich der Limes in der Folgezeit dem immer stärker werdenden Druck der germanischen Völker ausgesetzt, so dass sich die Römer in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts auf die Linie RheinAllgäu-Iller-Donau zurückzogen. Der Verlauf des obergermanisch-rätischen Limes, der Grenze zwischen Römischem Reich und freien germanischen Stämmen, wurde 2005 von der UNESCO in den Rang eines Welterbes erhoben. Der Limes ist ein Bodendenkmal, und man muss sich von der Vorstellung lossagen, dass eine befestigte Mauer (bzw. ihre Überreste) alles ist, was ihn ausmacht – es ist vielmehr das ganze Gebilde mit Grundmauern von Wachtürmen und Kastellen, mit den vorgenommenen enormen Landschaftsveränderungen und mit den heute auffindbaren weiteren Überresten römischer Präsenz. Der Freistaat Bayern und die Stadt Weißenburg verfügen mit den Zeugnissen römischer Zivilisation auf ihrem Boden über einen kulturellen Schatz, der noch immer Gegenstand von Forschungen ist und römische Geschichte auch für Schüler plastischer und begreifbarer macht. Römische Kastelle Das römische Reich hatte zu seiner Blütezeit enorme Ausmaße. Es reichte von der Provinz Lusitania (in etwa das heutige Portugal) im Westen bis Assyria (im heutigen Irak) im Osten, von Britannia im Norden bis Aegyptus im Süden. Um dieses gewaltige Gebiet zu erobern, bedurfte es einer enormen Truppenstärke und damit verbundener Logistik. Das römische Heer agierte meist in Legionsverbänden, die in Hochzeiten bis zu 6000 Mann umfassten. Damit die Truppe auf einem Eroberungszug sicher nächtigen konnte, mussten an jedem Abend adäquate Quartiere errichtet werden. Der Platz des zu errichtenden Feldlagers wurde vom Feldherrn bestimmt, indem er an dem Ort, wo sein Zelt, das praetorium, stehen sollte, eine weiße Fahne in den Boden stach. Es begann ein mechanisch eintrainierter Prozess des Lagererrichtens: Jedes Kastell hatte eine rechteckige bis quadratische Grundform und einen strikt vorgeschriebenen Innenaufbau, damit man sich sofort zurechtfand und es nicht zu Verwirrung und unnötigem Zeitverlust kam. Jedoch konnte das Kastell unter bestimmten geologischen Bedingungen oder aus Gründen der Effektivität auch eine andere Form annehmen. Nachdem die Römer ein Territorium erobert hatten, war es ihr Ziel, dieses zu romanisieren und die jetzt verschobene Grenze zu schützen. Zu diesem Zweck wurden eventuell be- 7 Allgemeine Hintergrundinformationen Römische Thermen reits vorhandene Feldlager weiter ausgebaut oder gar an strategisch wichtigen Stellen neue errichtet. Sie lagen im Hinterland der Grenzlinie und hatten die Funktion, eine optimale Versorgung der Grenztruppen zu gewährleisten und schnell viele Einheiten in Krisengebiete aussenden zu können. So wurden Kastelle anfänglich aus Holz, später meist aus Stein errichtet und durch bis zu sechs Meter hohe Mauern und Türme sowie ein System von Gräben und Wällen geschützt. In das Innere konnte man normalerweise durch vier verschiedene Tore gelangen: die Porta Praetoria (Haupttor; von hier aus führte die Via Praetoria geradeaus zum praetorium), die Porta Decumana (Hintertor), die Porta Principalis Dextra (rechtes Tor) und die Porta Principalis Sinistra (linkes Tor; mit dem rechten verbunden durch die Via Principalis). Während im Inneren des Kastells Stabsgebäude, das oben genannte praetorium, Baracken, Ställe und Magazine lagen, entwickelte sich um das Lager herum häufig auch eine Zivilsiedlung (vicus) mit kulturellen Einrichtungen wie Thermen und kleineren Tempeln. Aus solchen Siedlungen entstanden auch viele deutsche Städte wie zum Beispiel Köln, Mainz und Regensburg. Die Stadt Weißenburg bietet ein klassisches Beispiel für römische Kastelle. Um das Jahr 90 n. Chr. wurde es in leichter Holzbauweise gegründet und in der 2. Hälfte des 2. Jh. n. Chr. in Stein um- und ausgebaut. Das reine Kastell Biriciana ohne umgebende Siedlung dehnte sich von anfänglich 2,8 ha bis zum Ende zu 3,1 ha aus. Nach den ersten großen Germaneneinfällen in der 2. Hälfte des 3. Jh. n. Chr. wurden das Kastell und die Siedlung aufgegeben (vgl. Informationstext zum Limes). Im Mittelalter als Steinbruch genutzt, wurden die Überreste überwuchert und es blieb nichts als ein Feld. Die Ausgrabungen der Reichs-LimesKommission begannen 1889; im Jahr 1990 wurde letztlich die Porta Decumana rekonstruiert und nachgebaut. Römische Thermen Die römischen Thermen entwickelten sich hauptsächlich aus den griechischen Reihenbädern und lokalen Schwitzbädern; sie bestanden, meist dem griechischen Vorbild folgend, aus einer Reihe von höchst unterschiedlich temperierten Bädern, die in unterschiedlichen Abfolgen besucht werden konnten, von denen hier eine exemplarisch dargestellt wird: Nach der Ankunft entkleidete man sich erst im apodyterium, dem Umkleideraum und gab seine Bekleidung in Verwahrung. Das als erstes besuchte Bad war das Heißwasserbad, das caldarium, mit einem heißen Raum, der ein ca. 40° heißes Becken enthielt. Es folgte das tepidarium, ein Raum mit mittleren Temperaturen und meist ohne Becken, gedacht als sanfter Übergang und Isolierung für die wärmeren Räume. Anschließend folgte das frigidarium, der Kaltbaderaum. Er war auch gleichzeitig der größte Raum der Thermen und wurde als allgemeiner Aufenthaltsraum genutzt. In einigen Thermen, so auch in Weißenburg, gab es außerdem ein, den heutigen Saunen nicht unähnliches, Dampfschwitzbad (laconicum oder sudatorium). Ferner gab es Räumlichkeiten für Gymnastik und Ballspiele. Beheizt wurde der Komplex durch ein hypocaustum, eine Warmluftheizung, die erhitze Luft durch ein ausgeklügeltes System 8 Allgemeine Hintergrundinformationen Römische Thermen aus Hohlräumen und Rohren zirkulieren ließ, wodurch in den Räumen ein angenehmes Klima erzeugt wurde. Die Heizung benötigte große Mengen an Brennstoff, auch da man es aus wirtschaftlichen Gründen vermied, das Feuer vollständig erlöschen zu lassen und den ganzen Komplex wieder hochheizen zu müssen. Die Thermen mit ihren gleichwohl hohen Betriebskosten waren meist verpachtet und für die Besucher kostenpflichtig. Für diese waren sie nicht nur Orte der Körperpflege, sondern auch gesellschaftlich von Bedeutung, denn dort traf man sich zu Sport und Spiel, konnte Speisen zu sich nehmen und ausgedehnte Gespräche führen. Während der Expansion des römischen Reiches, der Befriedung der eroberten Gebiete und ihrer Eingliederung in das römische Reich als tributpflichtige Provinzen trugen die Römer ihre Sitten und Gebräuche ins Ausland und versuchten sie dort zu etablieren. Auch für stationierte Truppen wurden entsprechende Einrichtungen erbaut, um in der Ferne ein römisches Lebensgefühl aufrecht zu erhalten und – wie im Falle der Thermen – für das gesundheitliche Wohlergehen der Soldaten und der Zivilbevölkerung zu sorgen. Zeugnisse römischer Badekultur können wir heute in Weißenburg besichtigen: die Reste einer fast 3000 m² großen Thermenanlage. In Weißenburg stieß man im Frühjahr 1977 im Zuge von Bauarbeiten auf die massiven Grundmauern einer Thermenanlage, die durch Sicherheitsgrabungen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege im Herbst 1977 vollständig freigelegt wurde. Der außergewöhnlich gute Zustand der Überreste sorgte dafür, dass sie als archäologisches Denkmal anerkannt wurde. Die bei den Ausgrabungen gefundenen Gegenstände wie Münzen, Spielsteine und Gerätschaften zur Körperpflege sind im Römermuseum Weißenburg ausgestellt. Das Schutzgebäude wurde in den Jahren 1978 und 1979 errichtet, und zwischen 1981 und 1983 wurde von ungarischen Fachleuten eine Restauration der Thermenruine durchgeführt, wobei der Balanceakt zwischen Erhaltung der historischen Ursprünglichkeit der Substanz, konservatorischen Notwendigkeiten und optischer Attraktivität für die Besucher gemeistert werden musste. Die Thermen entstanden wohl in drei großen Bauabschnitten, wurden mehrfach umgebaut, ergänzt und um 174/175 n. Chr. sogar vollständig zerstört. Wahrscheinlich handelte es sich um ein vom römischen Militär errichtetes ziviles Bad. Der teilweise noch vorhandene Bodenbelag aus dem berühmten Solnhofener „Marmor“ und die Reste von Wandmalereien, der große Umfang der erhaltenen Bausubstanz, aber auch die zahlreichen Informationstafeln und die Rekonstruktionen machen die opulente Badeanstalt im römischen Weißenburg zu einem sehenswerten Denkmal, dessen Besuch Schülern ein genaues Bild des römischen Bäderwesens vermittelt. 9 VORBEREITUNG In diesem Kapitel werden Materialien aufgelistet, mit denen Sie Ihre Klasse optimal auf die Exkursion vorbereiten können. Die dazugehörigen Kopiervorlagen finden Sie im Anhang. Vorbereitung im Unterricht Materialien zur Vorbereitung Materialien zur Vorbereitung Arbeitsblatt „Die Römer in Germanien“ Das Arbeitsblatt „Die Römer in Germanien“, ist ein Multiple-choice-Fragebogen, der auf verschiedene Weise bearbeitet werden kann (per Internetrecherche oder mit Hilfe der Begleittexte „Die Römer in Germanien“ und „Der römische Limes“). Hier geht es darum, den Schülern wichtige Informationen über die Beziehungen zwischen Römern und Germanen zu vermitteln. Dauer inkl. Besprechung: ca. 1ϱ Min. Kopiervorlagen Nr. 1 - 3 im Anhang dieser Handreichung Arbeitsblätter „Römische Thermen“ Um die Schülerinnen und Schüler auf den Besuch der ThermeŶ vorzubereiten, sind im Anhang zwei Arbeitsblätter beigefügt. Das eine bringt den Schülern den grundsätzlichen Aufbau römischer Thermen (der Aufbau der Weißenburger ThermeŶ weicht freilich davon ab) und die römische Badekultur näher; hier geht es darum͕ auf Basis eines Textes die beigefügten Fragen zu beantworten. Das zweite geht eher auf die ThermeŶ in Weißenburg ein und ist mithilfe einer Internetrecherche zu lösen. Dauer inkl. Besprechung: je ca. 30 Min. Kopiervorlage Nr. 4 im Anhang dieser Handreichung Arbeitsblatt „Römische Götter in Weißenburg“ Um auf einen wesentlichen Teil des Römermuseums (Schatzfund) hinzuführen, kann im Unterricht das im Anhang beigefügte Arbeitsblatt zu den römischen Göttern eingesetzt werden. Anhand eines Textes werden die Schülerinnen und Schüler gelehrt, zwölf römische Götter anhand ihrer Attribute zu erkennen; Abbildungen soll daraufhin der jeweils richtige Göttername zugewiesen werden. Dauer inkl. Besprechung ca. 15 Min. Kopiervorlage Nr. 5 im Anhang dieser Handreichung 11 Vorbereitung im Unterricht Materialien zur Vorbereitung Arbeitsblatt „Römische Kastelle“ Das Arbeitsblatt erklärt den Aufbau eines römischen Kastells im Allgemeinen und speziell den Aufbau des KastellƐ Biriciana in Weißenburg. Als Arbeitsauftrag sollen die Schüler einzeln oder zu zweit die Illustration zum Aufbau beschriften und ergänzen. Dauer inkl. Besprechung ca͘ϭϱ Min. Kopiervorlage Nr. 6 im Anhang dieser Handreichung 12 VOR ORT In diesem Kapitel finden Sie alle Informationen, die für die Planung einer Exkursion nach Weißenburg notwendig sind. Neben Tipps für die Anfahrt und einer Übersichtskarte werden das Römermuseum, die Römische ThermeŶ, das Kastell Biriciana und weitere Einrichtungen in Weißenburg beschrieben. Dazu werden jeweils Module wie Führungen, Arbeitsblätter oder Spiele aufgelistet, aus denen ^ie eine Auswahl treffen können. Die dazugehörigen Kopiervorlagen finden Sie im Anhang. Vor Ort Anfahrt | Beispieltag Anfahrt Weißenburg ist mit dem Zug gut zu erreichen. Es gibt einmal pro Stunde eine Verbindung nach Nürnberg bzw. abwechselnd nach München oder Augsburg. Für Besucher aus dem Raum Nürnberg halten sich die Kosten in Grenzen, da die Stadt Weißenburg sich im Einzugsbereich des VGN befindet. Beispieltag 2 1 3 THERMEN Führung Arbeitsblätter KASTELL Ludi Romani 09:00 09:00 – 09:10 09:10 – 09:55 09:55 – 10:10 10:10 – 10:30 10:30 – 11:15 11:15 – 11:40 11:40 – 11:50 11:50 – 12:05 12:05 – 12:50 12:50 – 13:00 13:00 RÖMERMUSEUM Führung Arbeitsblätter Ankunft am Bahnhof Weißenburg Fußweg Bahnhof-Thermen Führung durch die Thermen Bearbeitung der Arbeitsblätter „Die Thermen“ Fußweg Thermen-Museum Führung durch das Museum Bearbeitung der Arbeitsblätter „Fragebogen zum Museum“ Fußweg Museum-Kastell Pause Ludi Romani am Kastell Fußweg Kastell-Bahnhof Ende am Bahnhof Weißenburg 14 15 Vor Ort Karte Karte Bahnhof ThermeŶ: 9 - 11 Min. Bahnhof Kastell: 5 - 7 Min. Bahnhof Museum: 7 - 9 Min. Die römischen Sehenswürdigkeiten in Weißenburg kann man problemlos zu Fuß erreichen. ThermeŶ und Kastell liegen auf der einen, das Museum liegt auf der anderen Seite des Bahnhofs. Wenn man vom Bahnhof aus den Schildern zuĚĞŶ ThermeŶ folgt, passiert man automatisch das Kastell-Areal. Für den Weg zum Museum sollte man vom Bahnhof aus den auf der Karte vorgeschlagenen Weg wählen, da der Weg an Parkplatz und Hauptstraße entlang für eine Schulklasse zu große Gefahren birgt (kein Fußgängerüberweg an einer stark befahrenen Straße). Vor Ort Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten Römermuseum Das Römermuseum bietet für Schülerinnen und Schüler einen sehr umfangreichen und informativen Einblick in das Leben der Römer. Ursprung für das Museum war der Ankauf des Schatzfundes von Weißenburg. Das Museum zeigt sowohl Ausschnitte aus dem allgemeinen römischen Leben, aber auch das Kastell Biriciana, also das Kastell in Weißenburg, und der Limes werden näher beleuchtet. Das Herzstück der Ausstellung sind die Schatzfunde von Weißenburg, deren makelloser Zustand, in dem die mittlerweile mehr als 1700 Jahre alten Stücke sind, sehr beeindruckend ist. Öffnungszeiten: März, November, Dezember: Täglich 10:00 bis 12:30 Uhr 14:00 bis 17:00 Uhr April bis Ende bayer. Herbstferien: Täglich 10:00 bis 17:00 Uhr Besuche von Schulklassen nach Absprache bereits ab 08:00 Uhr möglich. Januar und Februar nach Absprache Eintrittspreis: 0,50 € pro Schüler Neue Preise ab Sommer 2012. Weitere Informationen unter 09141/907-124 Weitere Infos unter www.weissenburg.info/museen/ Führung für Schulklassen Die Führung ist sehr empfehlenswert, da die fachkundigen Mitarbeiter die Führungen auf Schülerinnen und Schüler abstimmen können. Für die von uns angebotenen Arbeitsblätter bietet die Führung die notwendige Grundlage. Kosten: 15,00 € (pauschal) Dauer: ca. 45 Min. max. 25 Personen | Eintrittskosten separat Buchung & Infos unter Tel.: 09141/907-124 [XXXXXXXXXX] www.weissenburg.info/museen/ Kombinationsführungen siehe Seite ϭϵ Arbeitsblatt (zur Bearbeitung vor Ort) Für den Besuch des Römermuseums stehen drei Arbeitsblätter zur Verfügung, zu deren Beantwortung sich die Schüler nach der Führung unter Aufsicht der Lehrkräfte frei im Museum bewegen dürfen. Die Schüler sollten darauf hingewiesen werden, einen Stift mit ins Museum zu nehmen. Zum Teil können die Fragen auf Basis der Führung beantwortet werden, zum Teil müssen die Schüler einzelne Exponate erneut aufsuchen. Ein Abgleich der Ergebnisse kann wie auch bei den anderen Arbeitsblättern vor Ort oder auch in der nachfolgenden Unterrichtsstunde erfolgen. Kopiervorlagen Nr. 7 - 9 im Anhang dieser Handreichung 16 Vor Ort Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten Römische Thermen Sehr beeindruckend sind die gut erhaltenen Thermen, da die Schülerinnen und Schüler hier besonders gut den Vergleich zu heutigen Schwimmbädern ziehen können. Vieles von dem, was sich in römischen Thermen fand, besitzt noch heute eine gewisse Aktualität. Durch die Thermen führt ein Rundweg, auf dem man alles Sehenswerte abschreiten kann. Durch übersichtliche Schautafeln wird alles sehr gut erklärt, auch der stetige Ausbau der Thermen und die drei aufeinander aufbauenden Bauphasen. Führung für Schulklassen Die Führung ist sehr zu empfehlen, da die Gästeführer sehr anschaulich, auf Kinder abgestimmt, Wissen vermitteln, das weit abseits deƌ Schautafeln liegt und das Interesse der Kinder weiter weckt. Die Führung stellt zudem eine gute Überleitung zwischen römischem Alltag und den Alltagserfahrungen der Schülerinnen und Schüler her. Kosten: 15,00 € (pauschal) Dauer: ca. 45 Min. max. 25 Personen | Eintrittskosten separat Öffnungszeiten: Palmsonntag bis Ende bayer. Herbstferien: Täglich 10:00 bis 17:00 Uhr Buchung & Infos unter Tel.: 09141/907-124 [XXXXXXXXXX] www.weissenburg.info/museen/ Besuche von Schulklassen nach Absprache bereits ab 08:00 Uhr möglich. Kombinationsführungen siehe Seite ϭϵ Dez/Jan/Febr/März nach Absprache Eintrittspreis: 0,50 € pro Schüler Neue Preise ab Sommer 2012. Weitere Informationen unter 09141/907-124 Weitere Infos unter www.weissenburg.info/museen/ Arbeitsblatt (zur Bearbeitung vor Ort) Das dŚĞƌŵĞŶͲArbeitsblatt beinhaltet einen kurzen Lückentext zur Architektur der ThermeŶ und einige Ankreuz- und Ergänzungsfragen mit Bildern. Alle Informationen, die zum Ausfüllen dieses Arbeitsblattes benötigt werden, können vor Ort in deŶ ThermeŶ gefunden werden bzw. werden bei der Führung erwähnt. Die Bearbeitung kann während der Führung oder aber auch im Anschluss daran erfolgen. Kopiervorlage Nr. 10 im Anhang dieser Handreichung 17 Vor Ort Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten Kastell Biriciana Das Kastell existiert leider zum größten Teil nicht mehr (allein das rekonstruierte Nordtor ragt heraus), und auf dem Gelände befinden sich nur wenige Schautafeln, weswegen hier fachkundige Erklärungen vonnöten sind. Führung für Schulklassen Öffnungszeiten: Ganzjährig offenes Gelände Das offene Areal des Kastells bietet sich zusätzlich dazu an, mit den Schülerinnen und Schülern verschiedene von uns angebotene Spiele auszuprobieren und somit den Kindern zwischen ThermeŶ und Museum einen Ort zum Entspannen und spielerischen Kennenlernen der römischen Freizeitaktivitäten zu bieten. Die Spiele sind einfach aufzubauen und leicht verständlich durchzuführen. TIPP: Die wichtigsten Informationen über das Kastell kann man sich auch anhand eines sehr anschaulichen Modells innerhalb des Römermuseums erläutern lassen͘ Nur als Kombinationsführung verfügbar, siehe Seiteϭϵ Ludi Romani Dauer: insgesamt ca. 30 bis 60 Min. Weitere Infos auf Seite 20 KopiervorlageŶ Nr. 11 im Anhang dieser Handreichung Arbeitsblatt (zur Bearbeitung vor Ort) Es empfiehlt sich, den Schülern die Arbeitsblätter am Nordtor des Kastells auszuhändigen. Allerdings ist es ebenso möglich, den Arbeitsauftrag im Zentrum des Kastellgeländes zu starten, um den Schülern den Anreiz der Suche nach dem Nordtor, die in Frage 1 bereits verlangt wird, zu geben. Auch die im Zentrum des Kastells befindlichen Informationstafeln sind für die Bearbeitung hilfreich. Weitere Infos unter www.weissenburg.info/museen/ Kopiervorlage Nr. 12 im Anhang dieser Handreichung 18 Vor Ort Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten Limes-Informationszentrum Seit dem Jahr 2006 befindet sich im Gebäude des Römermuseums auch das LimesInformationszentrum. Dieses ist mit modernen und interaktiven Elementen gestaltet und kann somit von den Schülern gut ohne zusätzliches Material besichtigt werden. Eintrittspreis: Kostenlos Weitere Infos unter www.weissenburg.info/museen/ Kombinierte Führungen Thermen + Kastell Kosten: 20,00 € (pauschal) Ausgangspunkt: Thermen Dauer: ca. 90 Min. Thermen + Kastell + Römermuseum Kosten: 30,00 € (pauschal) Dauer: ca. 2 ¼ Std. Ausgangspunkt: Thermen oder Römermuseum Buchung & Infos unter Tel.: 09141/907-124 www.weissenburg.info/museen/ 19 Vor Ort Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten Ludi Romani Die Spiele eignen sich sehr dazu, nach einer kurzen Pause am Kastell den Kinder spielerisch das alte Rom näherzubringen. Hierfür gibt es sechs Stationen, die alle in zweifacher Ausführung vorliegen, und zwar im Museumspädagogischen Raum des Römermuseums (auf Anfrage erhältlich). Es ist sinnvoll, große Klassen in Zweier- bis Viererteams aufzuteilen und diese von Station zu Station ziehen zu lassen, wobei die Stationen vorher erst aufgebaut werden müssen, was aber in den Teams und mit Hilfe der Anleitungen kein Problem darstellt, solange die Lehrkräfte sich bereits vorher mit den Spielen vertraut gemacht haben und den Schülern schon beim Austeilen der Spielanleitungen Hilfestellungen geben. Die Spiele sollten nicht zwischen den Führungen durchgeführt werden, da sonst die Führungskraft zu lange warten muss. Die Dauer ist insgesamt mindestens auf 30 Minuten zu veranschlagen, kann aber auch nach Lust und Laune ausgedehnt werden. Die Spieldauer an den einzelnen Stationen variiert, so dass sich für einzelne Schüler auch immer wieder einmal Pausen ergeben. Anschließend ist darauf zu achten, dass alle Stationen wieder ordnungsgemäß in die Materialkiste aufgeräumt werden und diese ins Museum zurückgebracht wird. Bei schlechtem Wetter lassen sich ein paar der Spiele auf Anfrage auch im Museumspädagogischen Raum spielen. 20 NACHBEREITUNG In diesem Kapitel werden Materialien aufgelistet, mit denen Sie die Exkursion im Unterricht nachbereiten und ein Feedback von Ihren Schülern erhalten können. Die dazugehörigen Kopiervorlagen finden Sie im Anhang. Nachbereitung im Unterricht Materialien zur Nachbereitung Materialien zur Nachbereitung Weißenburg-Feedbackbogen Um die Exkursion nach Weißenburg auch in der Schulstunde danach sinnvoll abzurunden, liegt ein sog. "Weißenburg-Feedbackbogen" vor. Jedes Kind erhält ein solches Arbeitsblatt, um das Suchworträtsel zu lösen. Die Buchstaben, die übrig bleiben, ergeben einen Satz, der zu den anschließenden Fragen überleitet. In der Klasse kann das Feedback besprochen und somit gemeinsam reflektiert werden. Dauer: ca. 15 - 20 Min. Kopiervorlage Nr. 13 im Anhang dieser Handreichung Weißenburg-Quiz Zur Nachbereitung der Exkursion im Unterricht eignet sich das "Weißenburg-Quiz". Das Quiz behandelt drei Kategorien (ThermeŶ, Museum und Römer) mit jeweils fünf Schwierigkeitsgraden (von 100 bis 500). Es besteht aus einer Powerpoint-Präsentation und einem Blatt für den Lehrer. Darauf sind nochmal alle Fragen und Antworten zusammengefasst. In der Präsentation gelangen Sie von der Übersichtsfolie durch Klicken auf eine Zahl zur entsprechenden Frage. Nach einem Klick erscheint die Frage, nach dem nächsten Klick die Antwort. Mit dem „Zurück“-Button gelangen Sie wieder zurück zur Übersicht. Beim Klick auf „Ende“ gelangen Sie auf die letzte Seite mit einem Lob für die Schüler. Sie können die Präsentation aber auch vorher beenden, wenn Sie die letzte Folie nicht anzeigen wollen. Für das Quiz kann die Klasse in zwei oder mehr Gruppen geteilt werden. Jede Gruppe sucht sich, wenn sie an der Reihe ist, eine noch verbliebene Frage aus. Wenn die Schüler die richtige Antwort herausbekommen, bekommen sie die entsprechende Punktzahl (100, 200 etc.). Die Gruppe, die am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt. Dauer: ca. 30 Min. Download unter www.weissenburg.info/museen/ Die Fragen und Antworten finden Sie auch auf der Kopiervorlage Nr. 14 in dieser Handreichung͘ 22 ANHANG: KOPIERVORLAGEN Nr. 1 Römer in Germanien Die Geschichte der Römer in unseren Breiten ist lang und geprägt von Feindseligkeit und territorialer Expansion der Römer in das Land der Stämme, die wir heute – der römischen Namensgebung folgend – zusammenfassend als Germanen bezeichnen, aber auch von Handel und kulturellem Austausch. Viele Zeugnisse all dieser Prozesse sind noch heute gut erhalten und gewähren uns einen Einblick in die Lebenswelt der Römer auf deutschem Boden und in den Einfluss, den sie auf die Entwicklung der heterogenen germanischen Stämme hatten: Tonscherben von Amphoren, andere Überreste von Gebrauchsgegenständen und römisches Kunsthandwerk in den Stammesdörfern zeugen vom regen Austausch zwischen Germanen und Römern auf friedlicher Basis, die Kastelle und die nahe gelegenen Badeanstalten, in denen neben der reinen Körperpflege auch Sport und Spiel stattfanden, sowie die Spuren des gewaltigen Grenzsystems, des Limes, mit dem die Römer ihre Grenzen sicherten, von der militärischen Expansion des römischen Reiches, dessen Soldaten ihre heimischen Sitten und Gebräuche stets mit in die eroberten Gebiete brachten. An den Gallischen Krieg Caesars in den Jahren von 58 bis 51 v. Chr., bei dem er u.a. in der Schlacht bei Mülhausen die Sueben wieder hinter den Rhein zurückdrängte, schloss sich mit den augusteischen Alpenfeldzügen gegen die Räter unter Tiberius und Nero Claudius Drusus, Stiefsöhnen des Kaisers Augustus, die Unterwerfung der Alpen und des Alpenvorlandes an. Diesen Konflikten folgte ein Vorstoß ins germanische Kernland, die Drusus-Feldzüge, welche das römische Gebiet bis zur Elbe auszuweiten versuchten. In der Folgezeit blieb die terra incognita, das für die Römer weitgehend unbekannte Land mit seinen als tapfer, aber barbarisch geltenden Bewohnern, welches in seiner Urwüchsigkeit den Römern sowohl physisch als auch moralisch zusetzte, da sie die imposante Natur verängstigte und sie in den dichten, feuchten Wäldern Germaniens nur mühsam ihre Truppen bewegen konnten, faktisch unter römischen Einfluss – ein Zustand, der bis zum Sieg des Cheruskerfürsten Arminius über den römischen Feldherren Publius Quinctilius Varus und drei römische Legionen (9 n. Chr.) andauerte. Die Römer hatten versucht, die Germanen zu romanisieren, indem sie Kinder von Stammesfürsten faktisch als Geiseln nach Rom brachten, ihnen römische Erziehung und Sozialisation angedeihen ließen und sie auch teilweise in die römische Armee eingliederten. Eines dieser Kinder war Arminius. Er galt als zuverlässiger Bundesgenosse und hatte eine ansehnliche Stellung im römischen Heer inne. Warum er sich gegen Rom wandte, ist nicht genau überliefert. Laut Tacitus trieb Arminius der Wunsch nach Freiheit für sein Volk, andere Quellen machen die Missachtung der germanischen Sitten und hohe Tribute durch Varus für das revolutionäre Potential verantwortlich, welches Arminius ausnutzte. Im folgenden Jahrhundert zogen sich die Römer hinter Rhein und Donau zurück und gestalteten die Grenzlinie zu den Germanen unter Einbeziehung (land)wirtschaftlich interessanter Gebiete neu (hierzu und zur Aufgabe des obergermanisch-rätischen Limes vgl. Informationstext zum Limes). Der römische Einfluss auf der westlichen Seite des Rheins und in Süddeutschland ist noch heute unverkennbar, entspringen doch viele große Städte einer römischen Gründung, wie zum Beispiel Castra Regina (Regensburg), Colonia Agrippina (Köln) und Moguntiacum (Mainz). Auch Teile der lateinischen Sprache fanden als Lehnwörter Eingang in die deutsche, ganz besonders in den Bereichen, in denen eine Romanisierung der Bevölkerung stattfand (Landwirtschaft, Bauwesen etc.). Angesichts des enormen Einflusses der römischen Zivilisation auf die Entwicklung unserer Kultur wird deutlich, welchen Wert die intensive Auseinandersetzung mit den römischen Zeugnissen in Deutschland und damit eben auch in Weißenburg birgt. Nr. 2 Der Limes Das Römische Reich, erwachsen aus einer kleinen Ansiedlung an den Ufern des Tiber, war zu einer Weltmacht, zu der Macht der Antike geworden, das zu seiner Blütezeit den gesamten Mittelmeerraum und Gebiete weit darüber hinaus beherrschte. Überlegene militärische Organisation, gewaltige Kulturleistungen, vor allem aber eine geschickte Expansionspolitik waren die Fundamente, auf denen das römische Reich gründete. Seine enorme Fläche zu verwalten war eine organisatorische Meisterleistung, die Grenzsicherung der tausende von Kilometern umfassenden Reichsgrenzen zu leisten nicht minder. Weite Teile wurden zum Schutz gegen äußere Feinde nicht nur mit einer Befestigung ausgestattet, sondern mit einem System: dem limes. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Fachjargon römischer Landvermesser und bezeichnete eine eindeutige Grenze zwischen zwei Parzellen. Aus dieser ursprünglichen Bedeutung entwickelte sich seine militärische: der Begriff bezeichnete zunächst eigens geschaffene Kontrollschneisen in den sonst dichten germanischen Wäldern, dann aber auch die militärisch kontrollierten Grenzen des Reiches. Er beschränkt sich dabei nicht auf die eigentlichen Verteidigungsanlagen wie Palisadenzäune, Erdwälle, Gräben und Mauern – regional und zeitlich höchst unterschiedlich stark ausgebaut – und die umgebende Sperranlage, sondern auch das angeschlossene Netz aus grenzbegleitenden Militärstraßen, größeren und kleineren Kastellen, die zusammen das Kontroll- und Verteidigungssystem des Limes bildeten. Von Flüssen markierte Grenzabschnitte („nasser Limes“) wurden ripae genannt. Auch dort gab es das System aus Straßen, Wachtürmen und weiter hinten angelegten Kastellen. Der erste Kaiser, der Palisaden an der Grenze errichten ließ und durch diese „Selbstbeschränkung des römischen Staatswesens“ (Egon Schallmayer) physische Grenzen schuf, war Hadrian (117-138 n.Chr.). Anders als sein Vorgänger Trajan (98-117 n.Chr.) legte der weitgereiste Kosmopolit Hadrian seinen Fokus auf Stabilität und innere Stärke, die befestigte Grenzen bieten konnten, während Kaiser Trajan besonders an Expansion interessiert war, gleichwohl er an der Grenze zu Germanien die bestehende (aber immer offene) Grenzzone aus Türmen und Kastellen optimiert hatte. Die limites und ripae dienten der Kontrolle der Grenzen zum eigenen Hoheitsgebiet: Zum einen wurde die durchaus erwünschte Einfuhr von Gütern kontrolliert (Zölle konnten erhoben werden), zum anderen sollte die ausgebaute Grenze als starres Verteidigungssystem aber auch das Einfallen kleinerer bis mittlerer Plündererbanden verhindern sowie Invasionen größerer Feindverbände durch ein ausgeklügeltes Signalsystem lokalisieren, damit entsprechende Truppen aus dem Hinterland oder von anderen Grenzabschnitten zur Durchbruchsstelle verlegt werden konnten. Am obergermanischen Limes z.B. , an der Grenze zur Germania libera, dem Siedlungsgebiet der freien germanischen Stämme, befanden sich im Hinterland die Städte Argentoratum (Straßburg) und Moguntiacum (Mainz), in denen große Kontingente römischer Soldaten untergebracht worden waren, um im Verteidigungsfall die Grenzen der Provinz verteidigen zu können. Die limites wurden an vielen Grenzen errichtet: In Britannien (der sog. Hadrianswall), an der Donaugrenze in den Gebieten, die heute zu Österreich und Ungarn gehören, in der Provinz Dakien, im Orient (Syrien, Mesopotamien und Arabien), in Nordafrika (von Mauretanien bis Ägypten, wo es allerdings nie eine durchgehende Befestigung gegeben hat) und eben auch als Grenze der Provinzen Niedergermanien, Obergermanien und Rätien. Nr. 2 Nach weiterem Ausbau dieses Abschnitts in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts sah sich der Limes in der Folgezeit dem immer stärker werdenden Druck der germanischen Völker ausgesetzt, so dass sich die Römer in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts auf die Linie Rhein-Allgäu-Iller-Donau zurückzogen. Der Verlauf des obergermanisch-rätischen Limes, der Grenze zwischen Römischem Reich und freien germanischen Stämmen, wurde 2005 von der UNESCO in den Rang eines Welterbes erhoben. Der Limes ist ein Bodendenkmal, und man muss sich von der Vorstellung lossagen, dass eine befestigte Mauer (bzw. ihre Überreste) alles ist, was ihn ausmacht – es ist vielmehr das ganze Gebilde mit Grundmauern von Wachtürmen und Kastellen, mit den vorgenommenen enormen Landschaftsveränderungen und mit den heute auffindbaren weiteren Überresten römischer Präsenz. Der Freistaat Bayern und die Stadt Weißenburg verfügen mit den Zeugnissen römischer Zivilisation auf ihrem Boden über einen kulturellen Schatz, der noch immer Gegenstand von Forschungen ist und römische Geschichte auch für Schüler plastischer und begreifbarer macht. Nr. 3 Die Römer in Germanien 1 Lies dir die Begleittexte aufmerksam durch und beantworte dann folgende Fragen. Es ist jeweils nur ggeine Antwort richtig. Von wann bis wann waren die Römer in Germanien? Mitte 3. Jh. v. Chr. bis 4. Jh. n. Chr. Mitte 2. Jh. v. Chr. bis Mitte 3. Jh. n. Chr. Mitte 1. Jh. v. Chr. bis Mitte 5. Jh. n. Chr. Welche Flüsse bildeten Grenzen zwischen römisch besetztem Gebiet und der "Germania libera", dem Gebiet der freien Germanen? Nil, Themse Rhein, Donau Main, Isar Wie versuchten die Römer die Kontrolle über die Germanen zu sichern? durch Bestechungszahlungen in Form von Gold und Waffen durch Ausbildung der als Geiseln genommenen Söhne von Stammesfürsten in Rom durch alljährliche Hinrichtungen von Germanen als Mahnung Welche deutschen Städte gehen auf römische Kastelle und Siedlungen zurück? Regensburg, Bonn, Köln Nürnberg, München, Hamburg Dortmund, Fürth, Coburg Was beendete die Herrschaft der Römer in Germanien? eine große Hungersnot Völkerwanderung und interne römische Reichskrise die Besetzung der beherrschten Gebiete durch griechische Truppen In welcher großen Schlacht besiegten die Germanen die Römer? Seeschlacht im Ärmelkanal Alpenschlacht Varusschlacht Welcher der drei Grenzverläufe entspricht der Realität? (siehe Abbildung rechts) der obere der mittlere der untere Nr. 3 Die Römer in Germanien · Lösung 1 Lies dir die Begleittexte aufmerksam durch und beantworte dann folgende Fragen. Es ist jeweils nur ggeine Antwort richtig. Von wann bis wann waren die Römer in Germanien? Mitte 3. Jh. v. Chr. bis 4. Jh. n. Chr. Mitte 2. Jh. v. Chr. bis Mitte 3. Jh. n. Chr. Mitte 1. Jh. v. Chr. bis Mitte 5. Jh. n. Chr. Welche Flüsse bildeten Grenzen zwischen römisch besetztem Gebiet und der "Germania libera", dem Gebiet der freien Germanen? Nil, Themse Rhein, Donau Main, Isar Wie versuchten die Römer die Kontrolle über die Germanen zu sichern? durch Bestechungszahlungen in Form von Gold und Waffen durch Ausbildung der als Geiseln genommenen Söhne von Stammesfürsten in Rom durch alljährliche Hinrichtungen von Germanen als Mahnung Welche deutschen Städte gehen auf römische Kastelle und Siedlungen zurück? Regensburg, Bonn, Köln Nürnberg, München, Hamburg Dortmund, Fürth, Coburg Was beendete die Herrschaft der Römer in Germanien? eine große Hungersnot Völkerwanderung und interne römische Reichskrise die Besetzung der beherrschten Gebiete durch griechische Truppen In welcher großen Schlacht besiegten die Germanen die Römer? Seeschlacht im Ärmelkanal Alpenschlacht Varusschlacht Welcher der drei Grenzverläufe entspricht der Realität? (siehe Abbildung rechts) der obere der mittlere der untere Nr. 4Ă Römische Thermen 1 Lies den folgenden Text über antike römische Thermen und beantworte anschließend die Fragen auf der Rückseite! Die Römer pflegten eine gute Badekultur und hatten schon früh kleine Badehäuser, die jeder benutzen durfte. Daraus entwickelten sich die Thermen, die dank eines sehr gering gehaltenen Eintrittspreises dem Großteil der Bevölkerung offen standen. Es gab bei den Thermen zwar verschiedene Bauformen, doch bestimmte Räume fanden sich in ĂůůĞŶ ThermeŶ und wurden von den Badenden im Normalfall in einer bestimmten Reihenfolge durchlaufen: Zunächst betrat man das sogenannte apodyterium, den Auskleideraum. Hier legte man seine Kleidung ab und verstaute sie in dafür vorgesehenen Wandnischen, den loculi, die man verschließen konnte. Nachdem man sich entkleidet hatte – man badete nackt und trug meist nur Holzsandalen – ging man für gewöhnlich in die palaestra, einen Sporthof, in dem man den verschiedensten sportlichen Ertüchtigungen nachgehen konnte. So weiß man anhand von Funden, dass hier neben Turn- und Muskelübungen auch Ballsportarten, Ringen und sogar Speerwurf und Wettlauf betrieben wurden. Anschließend betrat man das caldarium, das Warmbad. Es war meist nach Süden ausgerichtet und verfügte über Fenster, damit auch die Sonnenenergie genutzt werden konnte. Hier gab es Nischen, in denen Wannen mit heißem Wasser standen, mit dem man sich übergießen konnte. Beheizt wurde das caldarium über eine Fußbodenheizung, eine so genannte Hypokaustenheizung. Diese ist durchaus mit Fußbodenheizungen vergleichbar, wie wir sie heute in manchen Häusern haben. Der Boden wurde mit heißer Luft geheizt, die in zentralen Holzöfen erhitzt und durch Luftkanäle unter den von Backsteinpfeilern getragenen Fußboden geleitet wurde. So konnte man den Fußboden auf 50 – 60 Grad Celsius erhitzen, was erklärt, warum die Römer beim Baden Holzsandalen trugen. Nach dem caldarium betrat man das ebenfalls beheizte tepidarium, einen lauwarmen Raum zwischen Warm- und Kaltbad, in dem es für gewöhnlich keine Becken gab. Hier gewöhnte man sich an die neue Temperatur und ließ sich salben, wobei man mit Öl eingerieben wurde, das danach mit einem Schaber, dem strigilis, abgeschabt wurde. Anschließend ging man ins frigidarium, das Kaltbad, wo es mehrere kalte Becken gab, in prächtigen Thermen sogar Marmorsessel, auf denen man sich mit kaltem Wasser übergießen lassen konnte. Neben dem frigidarium lag (allerdings nicht in allen Thermen) die natatio, ein großes Schwimmbecken, das meist im Freien lag und zum Schwimmen und Abkühlen genutzt werden konnte. Auch ein sudatorium bzw. laconicum, ein mit unseren Saunen vergleichbares beckenloses Schwitzbad, das heißer war als das caldarium, war nicht in ĂůůĞŶ ThermeŶ vorhanden. In großen Thermen gab es des Weiteren Arztpraxen, Bibliotheken, Imbisse und Vortragsräume, in denen man Dichtern und Philosophen lauschen konnte. Nr. ϰĂ a) Wie hieß der Umkleideraum in römischen Thermen? _____________________________ b) Trage die lateinischen Bezeichnungen der Räume in den folgenden Grundriss ein! (Tipp: Bedenke, ob und wie viele Becken die Räume hatten, und beachte die Reihenfolge! vviDen Umkleideraum erkennst du an den loculi.) c) Was versteht man unter einer Hypokaustenheizung? _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ d) Wie hieß der Schaber, mit dem man sich nach dem Ölen abschabte? _________________________________ e) Was gibt es auch heute noch in Schwimmbädern? Finde drei Gemeinsamkeiten! _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ Nr. 4Ă Römische Thermen · Lösung 1 Lies den folgenden Text über antike römische Thermen und beantworte anschließend die Fragen auf der Rückseite! Die Römer pflegten eine gute Badekultur und hatten schon früh kleine Badehäuser, die jeder benutzen durfte. Daraus entwickelten sich die Thermen, die dank eines sehr gering gehaltenen Eintrittspreises dem Großteil der Bevölkerung offen standen. Es gab bei den Thermen zwar verschiedene Bauformen, doch bestimmte Räume fanden sich in ĂůůĞŶ ThermeŶ und wurden von den Badenden im Normalfall in einer bestimmten Reihenfolge durchlaufen: Zunächst betrat man das sogenannte apodyterium, den Auskleideraum. Hier legte man seine Kleidung ab und verstaute sie in dafür vorgesehenen Wandnischen, den loculi, die man verschließen konnte. Nachdem man sich entkleidet hatte – man badete nackt und trug meist nur Holzsandalen – ging man für gewöhnlich in die palaestra, einen Sporthof, in dem man den verschiedensten sportlichen Ertüchtigungen nachgehen konnte. So weiß man anhand von Funden, dass hier neben Turn- und Muskelübungen auch Ballsportarten, Ringen und sogar Speerwurf und Wettlauf betrieben wurden. Anschließend betrat man das caldarium, das Warmbad. Es war meist nach Süden ausgerichtet und verfügte über Fenster, damit auch die Sonnenenergie genutzt werden konnte. Hier gab es Nischen, in denen Wannen mit heißem Wasser standen, mit dem man sich übergießen konnte. Beheizt wurde das caldarium über eine Fußbodenheizung, eine so genannte Hypokaustenheizung. Diese ist durchaus mit Fußbodenheizungen vergleichbar, wie wir sie heute in manchen Häusern haben. Der Boden wurde mit heißer Luft geheizt, die in zentralen Holzöfen erhitzt und durch Luftkanäle unter den von Backsteinpfeilern getragenen Fußboden geleitet wurde. So konnte man den Fußboden auf 50 – 60 Grad Celsius erhitzen, was erklärt, warum die Römer beim Baden Holzsandalen trugen. Nach dem caldarium betrat man das ebenfalls beheizte tepidarium, einen lauwarmen Raum zwischen Warm- und Kaltbad, in dem es für gewöhnlich keine Becken gab. Hier gewöhnte man sich an die neue Temperatur und ließ sich salben, wobei man mit Öl eingerieben wurde, das danach mit einem Schaber, dem strigilis, abgeschabt wurde. Anschließend ging man ins frigidarium, das Kaltbad, wo es mehrere kalte Becken gab, in prächtigen Thermen sogar Marmorsessel, auf denen man sich mit kaltem Wasser übergießen lassen konnte. Neben dem frigidarium lag (allerdings nicht in allen Thermen) die natatio, ein großes Schwimmbecken, das meist im Freien lag und zum Schwimmen und Abkühlen genutzt werden konnte. Auch ein sudatorium bzw. laconicum, ein mit unseren Saunen vergleichbares beckenloses Schwitzbad, das heißer war als das caldarium, war nicht in ĂůůĞŶ ThermeŶ vorhanden. In großen Thermen gab es des Weiteren Arztpraxen, Bibliotheken, Imbisse und Vortragsräume, in denen man Dichtern und Philosophen lauschen konnte. Nr. 4Ă a) Wie hieß der Umkleideraum in römischen Thermen? Apodyterium b) Trage die lateinischen Bezeichnungen der Räume in den folgenden Grundriss ein! (Tipp: Bedenke, ob und wie viele Becken die Räume hatten, und beachte die Reihenfolge! vviDen Umkleideraum erkennst du an den loculi.) c) Was versteht man unter einer Hypokaustenheizung? Eine Fußbodenheizung, bei der heiße Luft in Hohlräume und Luftkanäle unter dem Boden geleitet wurde und so der Fußboden erhitzt wurde. d) Wie hieß der Schaber, mit dem man sich nach dem Ölen abschabte? strigilis e) Was gibt es auch heute noch in Schwimmbädern? Finde drei Gemeinsamkeiten! Lösungsmöglichkeiten: Umkleideräume, Schließfächer, Fußbodenheizung, Sauna, (Schwimm-)Becken (mit verschiedenen Temperaturen), Badelatschen, Spiel-/Sportwiese, Imbisse Nr. 4ď Römische Thermen 1 Suche im Internet nach Informationen über die Thermen in Weißenburg und beantworte folgende Fragen: a) Wann und wie wurden die Thermen entdeckt? _________________________________________________________________________ b) Wann wurden die Thermen gebaut (3 Phasen)? _________________________________________________ _________________________________________________ _________________________________________________ c) Aus welchen Teilen bestanden die Thermen nach der Erweiterung um 130 n. Chr.? _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________ d) Was waren die wichtigsten Beschäftigungen in einer Therme? _________________________________________________________________________ e) Wie teuer war der Eintritt in einer Therme (nach Informationen des römischen iiiiiSchriftstellers Seneca)? _________________________________________________________________________ Nr. 4b Römische Thermen · Lösung 1 Suche im Internet nach Informationen über die Thermen in Weißenburg und beantworte folgende Fragen: a) Wann und wie wurden die Thermen entdeckt? 1977 bei Bauarbeiten b) Wann wurden die Thermen gebaut (3 Phasen)? erste Bauphase ca. 90 n. Chr. 1. Erweiterung ca. Mitte des 2. Jh. n. Chr. 2. Erweiterung ca. 180 n. Chr. c) Aus welchen Teilen bestanden die Thermen nach der Erweiterung um 130 n. Chr.? ein Warmbad (Caldarium), Basilika, zwei Laubäder (Tepidarien), ein rundes Schwitzbad (Sudatorium), ein Kaltbad (Frigidarium), eine Feldschmiede d) Was waren die wichtigsten Beschäftigungen in einer Therme? baden und Sport treiben e) Wie teuer war der Eintritt in einer Therme (nach Informationen des römischen iiiiiSchriftstellers Seneca)? ¼ As Nr. 5 Römische Götter in Weißenburg 1 Lies den Text aufmerksam durch und ordne dann den Abbildungen auf der Rückseite die richtigen ....Götternamen zu! Im Jahr 1979 stieß ein Bewohner Weißenburgs beim Anlegen eines Spargelbeets auf einen Schatz: 156 Stücke aus einem römischen Tempel, die die Priester wohl zum Schutz vor einfallenden Germanen vergraben hatten. Teil des Schatzes, dessen Wert mehrere Millionen beträgt, waren auch mehrere Götterstatuen, die heute im Römermuseum in Weißenburg zu sehen sind. Auf diesem Arbeitsblatt findest du eine Auflistung zwölf wichtiger römischer Götter und erhältst Informationen darüber, welche Funkionen sie erfüllten und wie sie in der Antike dargestellt wurden; die besonderen Erkennungsmerkmale der Götter nennt man Attribute. Jupiter ist der Göttervater, er ist zuständig für Blitz, Donner und Luft. Außerdem herrscht er über die anderen Götter. Seine Brüder sind Neptun und Pluto. Sein wichtigstes Attribut ist der Blitz. Juno ist die Gemahlin Jupiters und damit Herrscherin über die Götter. Sie ist die Göttin der Frauen und der Familie und ist zuständig für Hochzeit, Mutterschaft und Geburt. Sie wird meist mit königlicher Kopfbinde und Pfau dargestellt. Neptun ist der Gott des Meeres, der Erdbeben und Pferde; seine Erkennungszeichen sind der Dreizack und Fische. Minerva ist die Göttin der Weisheit, der Städte, des Ackerbaus, der Künste und Wissenschaften, des Handwerks, des (strategischen) Krieges und des Friedens. Für gewöhnlich wird sie mit Schild, Helm und Lanze dargestellt. Die Eule, das Tier der Weisheit, ist oft ihr Begleiter. Mars ist der Gott des zerstörerischen Krieges und der Schlachten. Er ist der Kriegsgott der Römer und nahm vor allem beim Militär eine wichtige Stellung ein. Seine Attribute sind meist Schwert, Schild und Helm. Venus ist die Göttin der Liebe und Schönheit. Da sie der Legende nach aus einer Muschel hervorkam, ist die Muschel ihr Erkennungszeichen, ebenso wie die Tauben, die für Schönheit und Reinheit stehen. Apollo ist der Gott der Poesie, des Lichtes, der Medizin und der Prophetie. Er war der Schutzgott vieler Orakel, wie dem berühmten Orakel von Delphi in Griechenland. Seine Erkennungszeichen sind oft ein Saiteninstrument sowie Pfeil und Bogen. Diana ist die Göttin der Jagd und des Mondes. Sie wird meist mit Pfeil und Bogen, Köcher und Hirschkuh dargestellt. Vulkan ist der Gott des Feuers und der Schmiedekunst. Auf Darstellungen sieht man ihn meist mit Schmiedehammer und Handwerkerkappe. Vesta ist die Göttin des Herdfeuers und der Familieneintracht. Sie wurde eher im privaten Kreis verehrt und hat meist keine typischen Attribute, sondern sieht wie eine gewöhnliche Römerin aus. Merkur ist der Gott des Handels, der Reisenden und der Diebe. Seine typischen Merkmale sind Flügelhelm, Flügelschuhe und Flügelstab (Hermesstab). Pluto ist der Gott der Unterwelt und des Totenreiches. Er wird meist mit dem Höllenhund Cerberus dargestellt. Auch trägt er meist einen Bart und wirres Haar. Nr. 5 ____________________________________ ___________________ __________________ _________________________________________________________ ________________ ___________________________________________________________________________ Nr. 5 Römische Götter in Weißenburg · Lösung Apollo Jupiter Neptun Diana Mars Venus Pluto Juno Merkur Minerva Vesta Vulkan Nr. 6 Römische Kastelle 1 Beschrifte anhand des hier beschriebenen Aufbaus römischer Kastelle das Schaubild auf der Rückseite! Allgemeines Das Kastell (lat. castrum oder castellum), Ausgangspunkt für militärische Operationen, hat sich bei den Römern aus Feldlagern weiterentwickelt. Deren Aufbau war streng vereinheitlicht, da sie nach jedem Marsch abends wieder neu errichtet werden mussten und jeder sich schnell zurechtfinden sollte. Mit der Zeit wurden diese Lager bei Bedarf, z.B. an der Grenze, fixiert, und die Zelte wichen Holz- und später solideren Steinbauten. Aufbau Das Innere eines Kastells wird umrahmt von einer rechteckigen Lagerumwehrung mit abgerundeten Ecken, in denen sich Wachtürme befinden, und wird durchzogen von zwei senkrecht aufeinander stehenden Hauptstraßen (viae) mit je einem Tor (porta) in allen 4 Himmelsrichtungen. Normalerweise auf der dem Gegner zugewandten Seite befindet sich die Porta praetoria (Haupttor), von der aus die Via praetoria zum Zentrum des Kastells führt. Von dort verläuft die Via principalis dextra zur Porta principalis dextra (rechtes Tor), die Via principalis sinistra zur Porta principalis sinistra (linkes Tor) und die Via decumana zur Porta decumana auf der dem Gegner abgewandten Seite (in Weißenburg zeigte jedoch die Porta decumana zum Feind hin). In der Retentura (Hinterlager) befindet sich parallel zur Via principalis die Via quintana. Die Via sagularis durchläuft den Intervallum genannten Bereich zwischen Lagerumwehrung und den Bauten im Inneren. Im Zentrum des Kastells befinden sich die Principia (Stabsgebäude), das Praetorium (Wohnhaus des Kommandeurs) und das Horreum (Getreidespeicher). Neben Unterkünften, Ställen und Werkstätten gab es je nach Anforderungen meist noch weitere Einrichtungen. Kastell Biriciana (in Weißenburg) Das Kastell in Weißenburg folgte dem eben beschriebenen Schema. Es ist nahezu quadratisch mit einer Seitenlänge von fast 180 Metern. Zwischen den Toren und den Ecktürmen befand sich jeweils noch ein kleinerer Zwischenturm. Die Porta praetoria ist nach Süden und die Porta decumana in diesem Fall nach Norden zum Limes hin ausgerichtet. In der Retentura befanden sich Soldatenunterkünfte und Stallungen für die Pferde unter einem Dach. Nr. 6 Praetorium Horreum Principia Richtung Feind (Limes) Nr. 6 Römische Kastelle · Lösung Via sagularis Via principalis dextra Porta ĚĞĐƵŵĂŶĂ Via principalis sinistra in Weißenburg: Richtung Feind Praetorium Horreum Porta principalis sinistra Via praetoria Principia Richtung Feind (Limes) Porta principalis dextra Via quintana Porta ƉƌĂĞƚŽƌŝa Nr. 7 Fragebogen zum Museum – Gruppe 1 1 In der Mitte vom Raum 2 findest du ein Holzmodell des früheren Weißenburger Militärlagers „Biriciana“. Zähle nach, wie viele Wachtürme das Lager hatte: Wozu waren die im Bild vorderen [1], wozu die hinteren Gebäude [2] gut? __ [1]_____________________________________________ [2]_____________________________________________ 2 Auch Römer hatten ihr „Teelicht“ in Form von Öllampen. Finde eine und kreuze an, aus welchem Material sie besteht! Bronze Ton Plastik Stein 3 Gleich in der Eingangshalle findest du eine Tafel. Finde heraus, welche Bedeutung die ersten drei Buchstaben haben! = 4 Auf der Abbildung siehst du eine kleine Götterstatue. Welche Gottheit ist abgebildet und welche Funktion hatte sie? Beim Kopieren ist ein Fehler aufgetreten, sodass die Abbildung nicht mehr mit dem Original übereinstimmt. Finde den Fehler im rechten Bild und berichtige ihn zeichnerisch! [1] Nr. 8 Fragebogen zum Museum – Gruppe 2 1 Ketten- und Schuppenpanzer haben Soldaten oft vor tödlichen Wunden geschützt. Finde heraus, aus welchen Materialien sie bestanden! Kettenpanzer: Schuppenpanzer: 2 Nach 25 Jahren Dienst erhielten die Soldaten Diplome. Aus welchem Material bestanden sie? Kreuze an! Ton Papyrus Wachs Bronze Durch diese Urkunde war der Soldat ein __ Roms und durfte eine eheähnliche _____ eingehen. 3 Was ist links abgebildet? Wozu haben es die Römer verwendet? Wo haben sie es getragen? ______ Nr. 9 Fragebogen zum Museum – Gruppe 3 1 Finde heraus, was römische Schüler als „Schulhefte“ verwendeten! Zeichne es anschließend in das nebenstehende Kästchen! 2 Das Mühlespiel war auch den Römern nicht unbekannt. Finde heraus, aus welchen Materialien die Spielsteine der Römer bestanden͕ und gib an, aus welchen sie heute oft bestehen! damals: ______________________ heute: ________________________ 3 Welche zwei Werkzeuge sind auf dem Bild zu sehen? __________________________________________ __________________________________________ Wozu wurden sie verwendet? __________________ ______________________ ______________________ Nr. 10 Die Thermen 1 Lies dir die Informationen auf den Schautafeln durch bzw. hör bei der Führung gut zu und ggiergänze die Lücken im folgenden Text: Die Thermen entstanden ab 90 n. Chr. in _______ Bauphasen. Nach der ersten Phase bestanden sie aus _______ Räumen und einem Hof, der als _____________________ genutzt wurde. In Bauphase 2 wurde das Kaltbad Richtung Norden verlegt, um den Bau eines zweiten Laubades und des runden _______________________ (sudatorium) zu ermöglichen. Nach den Markomannenkriegen mussten Teile des Gebäudes renoviert werden, womit Bauphase 3 begann. Die wichtigste Veränderung in dieser Phase war neben Vergrößerungen am Gebäude die Schaffung eines Durchgangs zwischen dem südlichen Laubad und dem ______________ (frigidarium), um so einen Rundgang zu ermöglichen. Der Boden wurde in jedem Raum mit einer Hypokausten-________________ von unten beheizt; dies geschah mithilfe eines Hohlraumes unter dem Fußboden, was man heute noch anhand der ____________________________________ (tubuli) sehen kann. 2 Beantworte die folgenden Fragen: a) Wozu wurden diese Unterführungen verwendet? c) Was ist das für ein Raum? Durchgang Kleines frigidarium Warmlufteinlass Kapelle Abwasserkanal Sauna (Schwitzbad) Wasserrutsche Umkleideraum b) Wozu wurde dieser Raum (frigidarium) verwendet? d) Wofür benutzte man diese Haken (Sg.: strigilis)? Kaltbad Sportraum Umkleideraum Unterhaltungsraum ________________ ________________ Nr. 10 Die Thermen · Lösung 1 Lies dir die Informationen auf den Schautafeln durch bzw. hör bei der Führung gut zu und ergänze gigdie Lücken im folgenden Text. Die Thermen entstanden ab 90 n.Chr. in 3 Bauphasen. Nach der ersten Phase bestanden sie aus 4 Räumen und einem Hof, der als Umkleideraum genutzt wurde. In Bauphase 2 wurde das Kaltbad Richtung Norden verlegt, um den Bau eines zweiten Laubades und des runden Schwitzbades (sudatorium) zu ermöglichen. Nach den Markomannenkriegen mussten Teile des Gebäudes renoviert werden, womit Bauphase 3 begann. Die wichtigste Veränderung in dieser Phase war neben Vergrößerungen am Gebäude die Schaffung eines Durchgangs zwischen dem südlichen Laubad und dem Kaltbad (frigidarium), um so einen Rundgang zu ermöglichen. Der Boden wurde in jedem Raum mit einer Hypokausten-Heizung von unten beheizt; dies geschah mithilfe eines Hohlraumes unter dem Fußboden, was man heute noch anhand der Lehmziegelpfeiler (tubuli) sehen kann. 2 Beantworte die folgenden Fragen. a) Wozu wurden diese Unterführungen verwendet? c) Was ist das für ein Raum? Durchgang Kleines frigidarium Warmlufteinlass Kapelle Abwasserkanal Sauna (Schwitzbad) Wasserrutsche Umkleideraum b) Wozu wurde dieser Raum (frigidarium) verwendet? d) Wofür benutzte man diese Haken (Sg.: strigilis)? Kaltbad Sportraum Umkleideraum Unterhaltungsraum Schaber zur Hautreinigung Nr. 11Ă Ludi Romani Spiel 1: Ludus tabulae obliquae – Schiefe Ebene 2 - 4 Spieler Ein Stein wird auf dem Boden platziert. Spieler 1 nimmt das Brett in die Hand, so dass das untere Ende ungefähr 2-3 Handbreit von dem auf dem Boden platzierten Stein entfernt aufliegt. Nun erhält der Spieler, der das Brett hält, 5 Steine und lässt diese nacheinander das Brett runter rollen, wobei er versucht den am Boden liegenden Stein zu treffen. Jeder Treffer gibt einen Punkt. Anschließend ist Spieler 2 an der Reihe. Wer am Schluss mehr Punkte hat, gewinnt das Spiel. Benötigte Gegenstände aus der Materialkiste: • • 6 Steine Bretter/Pappe vgl. „Ludi Romani – Spiele aus dem Alten Rom“ von Doris Hefner Nr. 11ď Spiel 2: Orca – Steine versenken 2 - 4 Spieler Die Becher werden der Nummer nach aufgestellt (siehe Abbildung). Alle Spieler erhalten 8 Steine und stellen sich hinter der Abwurflinie (kann mit Kreide gezogen werden) auf. Nun versucht jeder Spieler der Reihe nach mit einem Stein in Becher I zu treffen. Gelingt dies nicht͕ wirft er in der nächsten Runde erneut auf Becher I. Wer in Becher I getroffen hat, wirft in der nächsten Runde auf Becher II und so weiter. Wer ĞĐŚĞƌs//ƚƌŝĨĨƚ, gewinnt das Spiel. Benötigte Gegenstände aus der Materialkiste: • • 7 Becher (I-VII) Pro Spieler 8 Steine TIPPS Die Becher können zusätzlich noch mit Steinen beschwert werden, dann fliegen sie nicht so leicht um. Das Spiel kann auch so gespielt werden, dass Spieler 1 solange werfen darf, bis er einen Stein daneben geworfen hat. Danach ist Spieler 2 an der Reihe und so weiter. III Abwurflinie VI IV I II VII V vgl. „Ludi Romani – Spiele aus dem Alten Rom“ von Doris Hefner Nr. 11Đ Spiel 3: Micare digitis – Finger raten 2 - 4 Spieler 2 (oder mehr) Spieler strecken gleichzeitig ihre rechte Hand unter ein Tuch und zeigen mit ihren Fingern unter dem Tuch eine Zahl von 0 ;= FaustͿ bis 5 ;= alle 5Finger ausgestrecktͿ. Nun versuchen alle Spieler zu erraten, wie viele Finger insgesamt unter dem Tuch gezeigt werden, dann wird das Tuch weggezogen. Der Spieler, der die richtige Anzahl erraten hat oder am nächsten dran ist, erhält einen Punkt. Gespielt wird, bis jemand 5 Punkte hat. Benötigte Gegenstände aus der Materialkiste: • • TIPP Ein Tuch (Pappe) Lege am besten das Tuch über ein Stück Pappe, damit man die gezeigte Fingeranzahl nicht so leicht erkennen kann. vgl. „Ludi Romani – Spiele aus dem Alten Rom“ von Doris Hefner Nr. 11Ě Spiel 4: Mola rotunda – Rundmühle 2 Spieler Das Spielfeld wird mit Kreide auf den Boden gemalt (siehe Abbildung). Beide Spieler erhalten drei gleich markierte Steine. Zuerst setzen alle Spieler ihre Steine abwechselnd auf die Felder des Spielfelds. Pro Feld kann nur ein Stein liegen. Sobald alle Steine verteilt sind, ziehen die Spieler die Steine abwechselnd von einem Feld zum nächsten. Ziel dabei ist es, mit seinen eigenen 3 Steinen eine Mühle zu schließen. Eine Mühle ist geschlossen, wenn drei Steine in einer Reihe liegen (auch diagonal/ nicht um die Ecke). Dies ist nur möglich, wenn man auch die Mitte des Spielfelds mit einem der eigenen Steine besetzt hat. Benötigte Gegenstände aus der Materialkiste: • • TIPP Kreide 6 bereits markierte Steine (siehe Tüte „Steine Station 4“) Zeichnet das Spielfeld ungefähr so groß wie ein normales Mühlespielfeld. Am einfachsten geht dies, wenn ihr zunächst ein großes Kreuz malt, dann die Diagonalen und am Ende erst die Kreise. Bei Regen kann das Spiel auch auf dem Blatt gespielt werden. vgl. „Ludi Romani – Spiele aus dem Alten Rom“ von Doris Hefner Nr. 11Ğ Spiel 5: Ludus deltae – Deltaspiel 2 - 4 Spieler Das Spielfeld wird mit Kreide auf den Boden gemalt (siehe Abbildung). Anschließend erhalten alle Spieler 5 Steine (am besten werden diese vorher mit einem dicken Filzstift markiert, damit man sie später leichter wieder auseinander halten kann) und stellen sich hinter der Abwurflinie (ca. 6 Fuß entfernt) auf. Nun wirft jeder Spieler der Reihe nach mit einem Stein und versucht dabei möglichst viele Punkte zu erzielen, wobei die Zahl im Feld die Punktezahl angibt. Also bekommt man im Feld I einen Punkt, im Feld X zehn Punkte. Dies wird so oft wiederholt, bis alle Steine geworfen sind. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Benötigte Gegenstände aus der Materialkiste: • • TIPP Kreide Pro Spieler 5 Steine (am besten vorher mit einem dicken Filzstift markieren) Fang am besten an, das Spielfeld von oben nach unten abzumalen, dann kannst du es gegebenenfalls noch verlängern. Das Dreieck sollte ein bisschen größer als ein großer Schritt sein. vgl. „Ludi Romani – Spiele aus dem Alten Rom“ von Doris Hefner Nr. 11Ĩ Spiel 6: Captatio lapidum – Steine auffangen 2 - 4 Spieler Die Spieler legen je 3 Steine auf die Handinnenflächen, werfen diese ein paar Zentimeter in die Luft und versuchen sie anschließend mit ihrem Handrücken wieder aufzufangen (es muss jetzt mindestens ein Stein auf dem Handrücken liegen geblieben sein, sonst ist man bereits ausgeschieden). Wenn man nicht alle Steine erwischt hat, muss man die heruntergefallenen mit den Fingern der Hand aufheben, auf der bereits die anderen Steine liegen. Alle Steine, die bei dem Versuch vom Handrücken fallen, müssen wieder mit aufgehoben werden und so lange in der Hand gehalten werden, bis alle Steine aufgehoben sind. Wichtig dabei ist, dass immer mindestens ein Stein auf dem Handrücken liegt, ansonsten scheidet man aus dem Spiel aus. Wer das geschafft hat͕ kann es als nächstes mit 4 Steinen versuchen. • Benötigte Gegenstände aus der Materialkiste: Pro Spieler 3 Steine vgl. „Ludi Romani – Spiele aus dem Alten Rom“ von Doris Hefner Nr. 12 Kastell Biriciana 1 In der Tafel fehlen einige wichtige Buchstaben. a) Finde die Inschrift am Kastell und vervollständige die Abbildung! b) Füge dann die Jahreszahl in arabischen Ziffern in folgende Übersetzung ein! Die Gemeinderäte dieser Stadt haben im Jahr ƐĞŝƚ der Gründung Roms dieses (Hinter-)Tor von Grund auf wieder aufgebaut. c) Welchem Jahr entspricht dies in unserer Zeitrechnung? _____________ 2 Das Kastell hatte Vorrichtungen zum Schutz vor den Germanen, die unweit im Norden lebten. Wie viele waren es? Türme : 10 20 30 1 2 3 Gräben : 3 Beantworte folgende Fragen: a) Was war der Grund dafür, dass die Römer das Lager aufgaben? ________________________________ b) Wann ungefähr geschah dies? ________________________________ Nr. 12 Kastell Biriciana · Lösung 1 In der Tafel fehlen einige wichtige Buchstaben. a) Finde die Inschrift am Kastell und vervollständige die Abbildung! b) Füge dann die Jahreszahl in arabischen Ziffern in folgende Übersetzung ein! Die Gemeinderäte dieser Stadt haben im Jahr 2743 ƐĞŝƚ der Gründung Roms dieses (Hinter-)Tor von Grund auf wieder aufgebaut. c) Welchem Jahr entspricht dies in unserer Zeitrechnung? 1990 2 Das Kastell hatte Vorrichtungen zum Schutz vor den Germanen, die unweit im Norden lebten. Wie viele waren es? Türme: 10 20 30 1 2 3 Gräben : 3 Beantworte folgende Fragen: a) Was war der Grund dafür, dass die Römer das Lager aufgaben? Alemanneneinfälle b) Wann ungefähr geschah dies? Mitte des 3. Jh. n. Chr. Nr. 13 …und wieder zurück im Klassenzimmer… Weißenburg-Feedbackbogen Suchworträtsel Wenn Du die unten aufgeführten Begriffe im folgenden Rätsel alle gefunden hast, kannst Du im Gitter einen Lösungssatz mit den übrig gebliebenen Buchstaben lesen. H A T Z D A B D I R D A N G R E I F E R K E L I M E S T A L L L C D E R M L L E T S A K M U S E U M A U E R E R O T O A U S F L U G T H E R M E K E R L E G R U B N E S S I E W S P A S S N I E T A L N A H E L M S E T S O M R U T G E M A C H T? Folgende Begriffe sind (in alle Richtungen) in diesem Suchworträtsel versteckt: (Hinweis: ö = oe; ß = ss) Angreifer, Bad, Decke, Erz, Helm, Kastell, Kerle, klar, Latein, Limes, Mauer, Museum, nah, Ost, Ritt, Römer, See, Seil, Stall, Therme, Tor, Turm, Weißenburg. Wie antwortest Du auf den Lösungssatz? ___________ Was hat Dir in Weißenburg besonders gefallen? ______________________________________________________________ ______________________________________________________________ ______________________________________________________________ Was hat Dir eher weniger gut gefallen? ______________________________________________________________ ______________________________________________________________ ______________________________________________________________ Nr. 14 Weißenburg-Quiz · Lehrerinformation Römer Worauf schrieben die Römer nicht? Zum Schutz vor wem errichteten die Römer den Limes? I. Papier II. Papyrus III. Wachstäfelchen 200 Welcher der drei folgenden Tätigkeiten wurde in den Thermen nicht vornehmlich nachgegangen? I. Baden II. Sport III. Singen Museum Die Römer bauten den Limes als Schutz vor den Germanen. Wie nennt man ein Wie viele Bauphasen gab es Welches der folgenden Spiele befestigtes Lager der Römer, bei den Thermen? kannten die Römer bereits? wie es auch in Weißenburg zu sehen ist? I. 2 Phasen I. Mühle II. 3 Phasen II. Dame Kastell III. 4 Phasen III. Schach 300 100 Thermen Konnte man in den Thermen Wo fand man den Wie hieß der erste römische schwimmen? Römerschatz in Weißenburg? Kaiser? 500 400 Nein. (Die Wasserhöhe war zu niedrig.) Den Schatz fand man in einem Spargelbeet. Augustus Was bedeutet die Wie wurden die Thermen Welche römische Göttin ist unterstrichene Jahreszahl in der Inschrift? beheizt? auf dem Foto zu sehen? (MMDCCXLIII) 2743 nach Gründung der I. Fußbodenheizung Juno (Insignien der Stadt Rom (753 v. Chr.) II. Heißes Wasser Macht: Zepter und DiaDas Kastell wurde also III. Nur durch die Sonne dem) 1990 rekonstruiert. In welcher Schlacht wurden Wann ungefähr wurden die Wie viel war der gefundene die Römer von den Thermen erstmalig erbaut? Römerschatz ungefähr wert? Germanen vernichtend geschlagen? I. 30 v. Chr. I. 0,6 Mio. DM Varus-Schlacht II. 30 n. Chr. II. 1,8 Mio. DM (9 n. Chr.) III. 90 n. Chr. III. 2,4 Mio. DM Literaturverzeichnis Impressum Literaturverzeichnis Folgende Titel dienten als Quellen für diese Handreichung: Fischer, Thomas ; RiedmeierͲFischer, Erika: Der römische Limes in Bayern : Geschichte und Schauplätze entlang des UNESCO-Welterbes. Regensburg, 2008. Jäger, Ute: Römisches Weißenburg: Kastell Biriciana – Große Thermen – Römermuseum. Treuchtlingen, 2006. Schallmeyer, Egon: Der Limes : Geschichte einer Grenze. München, 2006. Impressum Erdacht und zusammengestellt vom P-Seminar "Konzeption einer Exkursion einer 6. Jahrgangsstufe zu den römischen Zeugnissen in Weißenburg" des Hans Sachs-Gymnasiums Nürnberg, Abiturjahrgang 2010/12. Autoren: Julian Biendarra, Martin Bölter, Eike Böttger, Simon Engelbrecht, Maximilian Gay, ChrisHinze, Jonas Horbelt, Lena Igonkin, Jaakko Kneissl, Alexander Mandel, Patrick Mathe, MadeleinePreiser, Alexander Rudolf, Daniel Utsch Leitung: StR Tobias Herber