octopus v1 - Guitar Gear
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octopus v1 - Guitar Gear
MIDI-GESTEUERTER, 3-KANALIGER GITARREN-PREAMP OCTOPUS V1 © 2007-08-14 Martin Dohrau Massholderenstrasse 11 CH-8143 Stallikon Status: Final Version: 1.0 Hinweis für den Gebrauch dieses Handbuchs Das vorliegende Handbuch verwendet einige Symbole, um die Lesbarkeit und Orientierung im Dokument zu verbessern. Abkürzungen und Begriffe sind im Appendix dieses Handbuchs zu finden. Das Handbuch ist wie folgt strukturiert: 1. Zusammenfassung des Preamp Konzepts 2. Manual (Bedienungshinweise und -Anweisungen) 3. Troubleshooting 4. Technische Daten 5. Baubericht (Kernkonzepte, Aufbau, Montage, Tests, Pilot-Betrieb) 6. Appendix (Stückliste, Schaltpläne, Layouts Abkürzungen, Begriffe, Quellen) Was bedeuten die im Dokument verwendeten Symbole? L S Y M B O L - L E G E N D E Information / Hinweis Hinweis auf Gefahren # Instruktionshinweise für Arbeiten am / im PreAmp Hinweis zur Klanggestaltung Urheberrechte, Markenrechte, Quellen Der Octopus Preamp ist ein DIY Projekt. Die Urheberrechte über Konzepte Schaltpläne, Layouts des Octopus Preamps obliegen dem Urheber (Martin Dohrau, Massholderenstrasse 11, CH-8143 Stallikon mailto:[email protected]), sind jedoch Public Domain. Bei Weiterreichung, Kopie oder sonstiger Wiederverwendung dieses Materials ist der Urheber zu nennen und zu benachrichtigen. In diesem Dokument genannten Marken, Typenbezeichnungen und dergleichen unterliegen dem Markenrecht und Urheberrecht. Das Dokument nennt zahlreiche Quellen, die im Text meist abgekürzt genannt werden, wie z.b. [AMPT]. Das Appendix enthält ein Quellenverzeichnis, welche die verwendeten Kürzel auflöst. Inhaltsverzeichnis KONZEPT DES OCTOPUS .......................................................................................................................1 MERKMALE DES OCTOPUS PREAMP .............................................................................................................2 MANUAL .....................................................................................................................................................3 INBETRIEBNAHME........................................................................................................................................3 BEDIENUNGSELEMENTE FRONT ...................................................................................................................8 KANALSCHALTUNG ...................................................................................................................................10 KLANGREGELUNG DER KANÄLE ................................................................................................................11 Clean Channel #1 ..................................................................................................................................11 Crunch Channel #2................................................................................................................................14 Lead Channel #3....................................................................................................................................18 Balance zwischen den Kanälen .............................................................................................................19 Mischen parallel betriebener Kanäle ....................................................................................................19 Interaktion zwischen Pre- und Power-Amp ...........................................................................................20 WARTUNG .................................................................................................................................................21 Austauschen der Röhren ........................................................................................................................21 Auswahl der verwendeten Röhren .........................................................................................................22 Austauschen der Sicherungen................................................................................................................23 Sicheres Arbeiten am / im Preamp ........................................................................................................24 TROUBLESHOOTING ............................................................................................................................26 TECHNISCHE DATEN ............................................................................................................................27 BAUBERICHT...........................................................................................................................................28 EINLEITUNG...............................................................................................................................................28 KERN-KONZEPTE.......................................................................................................................................29 3 vollständig eigenständige Vorverstärkerstufen...................................................................................29 FX Loop .................................................................................................................................................30 Sicherungskonzept .................................................................................................................................30 Starground-Konzept...............................................................................................................................30 Das Gehäuse, Platzierung der Baugruppen ..........................................................................................31 Steuerung, Schaltung der Kanäle ..........................................................................................................35 Netzteile .................................................................................................................................................35 Verwendung von Eyelet Boards.............................................................................................................36 AUFBAU DER GERÄTEBAUGRUPPEN ..........................................................................................................37 Metallarbeiten am Gehäuse...................................................................................................................37 Verarbeitung der Eyelet Boards ............................................................................................................39 Fachgerechte Netzanschlüsse und Schutzleiter .....................................................................................40 Verwendete Kabel und Lötmaterial .......................................................................................................41 Aufbau der Netzteil-Baugruppen ...........................................................................................................42 Aufbau des Tube Boards........................................................................................................................45 Aufbau Preamp Board ...........................................................................................................................46 Aufbau Front Panel ...............................................................................................................................46 ENDMONTAGE DER BAUGRUPPEN..............................................................................................................47 Funktionale Tests an Primärstromkreis und Trafo................................................................................48 Montage der Netzteile............................................................................................................................50 Funktionstest der Netzteile ....................................................................................................................51 Montage Tube Board, Preamp Board und Front Panel ........................................................................51 Massnahmen zur Wartungsfreundlichkeit .............................................................................................53 PILOT-BETRIEB..........................................................................................................................................54 Findings während des Pilot-Betriebs ....................................................................................................57 DER OCTOPUS V1 IN DER PRAXIS ..............................................................................................................61 Gitarrenanlage im Studio ......................................................................................................................61 Allgemein...............................................................................................................................................63 Klang des Laney PT412 Cabinet ...........................................................................................................63 Miked Cabinet .......................................................................................................................................64 Power Attenuation mit THD Hot-Plate .................................................................................................64 Power Attenuation mit TT-Pos ..............................................................................................................65 Einsatz Effekte .......................................................................................................................................66 Zielkonfiguration der Gitarrenanlage ...................................................................................................67 APPENDIX.................................................................................................................................................69 STÜCKLISTE...............................................................................................................................................69 SCHALTPLÄNE ...........................................................................................................................................76 LAYOUTPLÄNE ..........................................................................................................................................79 VERZEICHNISSE .........................................................................................................................................83 Quellenverzeichnis.................................................................................................................................83 Abkürzungs- und Begriffsverzeichnis.....................................................................................................84 Abbildungsverzeichnis ...........................................................................................................................86 Tabellenverzeichnis ...............................................................................................................................86 O C T O P U S 1 Kapitel G I T A R R E N - P R E A M P Konzept des OCTOPUS Der Octopus ist ein 3-kanaliger Gitarrenvorverstärker in Vollröhrenbauweise, den ich in Eigenregie nach Schaltplänen des Vorbilds Groove Tubes TRIO modifiziert zusammen baute. Die Kernkonzepte des Octopus V1 Preamps sind in diesem Kapitel zusammengefasst. Klanglich sollte mit dem Octopus ein vielseitig einsetzbarer Gitarren-Preamp entstehen, der zudem gut mit meiner Hughes&Kettner Röhrenendstufe (VS250) harmoniert. Ein bisschen nach Fender Blackface, ein wenig nach Marshall JMP oder JCM, ein wenig nach einem High-Gain Amp soll es klingen. Tatsächlich liefert der Octopus Preamp (in Kombination mit der H+K VS250 Endstufe) klanglich die erhofften Ergebnisse. Ein weiteres, noch wichtigeres Ziel war ohne zusätzlichen Effektgeräte eine gute Tonformung zu ermöglichen, einen Basis-Sound, den man nicht erst noch mit FX-Teilen verbiegen muss, damit es 'klingt'. Hinsichtlich des Klangs wurden deshalb gegenüber dem Original TrioSchema kleine Veränderungen an den Filtern im Clean Kanal wie am Lead Kanal vorgenommen. Gegenüber dem originalen GT Trio weist der Octopus einige Erweiterungen auf, so dass es nicht um einen simplen Nachbau handelt. Das wesentlichste Unterscheidungsmerkmal des Octopus ist die Auslegung der drei Kanäle, welche jeweils als vollständig eigenständige und isolierte Vorverstärker konzipiert wurden. Die Kanalschaltung ist so ausgelegt, dass jeder Kanalzug einzeln sowie in Kombination mit anderen Kanalzügen parallel betrieben / bespielt werden kann. Insgesamt stehen 3 physische Kanäle, 7 schaltbare Kombinationen und eine MuteSchaltung zur Verfügung. Bis auf die Relais, die den Signalpfad schalten, befindet sicher der Schaltkreis für die Kanalschaltung ausserhalb des Verstärkergehäuses. Die Schaltzentrale besteht aus einem Midi-Floorboard (Nobels FB-1) und einem frei programmierbaren MidiSwitcher (Nobels MS-4). Der Midi-Switcher stellt das Interface zwischen dem digitalen Schaltkreis und dem analogen Schaltkreis. Die Externalisierung des digitalen Schaltkreises hält das digitale Rauschen von den Verstärkereinheiten fern. Ursprünglich war vorgesehen, den Octopus mit einem parallelen FX-Loop auszurüsten. Diese Möglichkeit habe ich vorerst zurückgestellt. 1 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Eingehender beschäftigt sich das Kapitel Baubericht (ab Seite 28) über das Konzept dieses Gitarrenvorverstärkers. Merkmale des Octopus Preamp 3-Kanal Preamp in Vollröhrenbauweise, Reed Relais geschaltet Clean Channel #1 (ähnlich Fender Blackface) Crunch Channel #2 (hot-rodded, overdriven, ähnlich Marshall JCM) Lead Channel #3 (High-Gain) Frei programmierbare Midi-basierte Kanalschaltung Mittels kommerziell verfügbaren Geräten Nobels Midi-Switcher MS-4 und Floorboard Nobels MF-1 Kanalzüge können simultan und parallel betrieben und geschaltet werden Eigene Regelung von Gain, Bass, Mid, Treble, Bright und Volume pro Kanal Master Volume Röhrenbestückung: 6 x 12AX7 / ECC83 oder 7025, insgesamt 11 Verstärkerstufen Input Front, hoch-ohmig, ca. 300mV RMS Output Rückseitig, nieder-ohmig, ca. 1.5V RMS Rackgerät, Höhe 3EH 2 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 2 Kapitel Manual Das Manual enthält einige wichtige Hinweise zur Inbetriebnahme, zu den Bedienelementen sowie möglicher Wartungsmassnahmen. Inbetriebnahme Komponenten des Octopus Preamps Die Einheit des Octopus Preamps besteht zusammen mit der externen Kanalsteuerung aus vier Geräten: Octopus Preamp Abbildung 1 - Octopus V1 Midi-Switcher Nobels MS-4 Abbildung 2 - Nobels MS-4, Midi-Switcher 3 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Midi-Floorboard Nobels MF-1 Abbildung 3 - Nobels MF-1, Midi-Floorboard 9VDC-Netzteil für Speisung der Midi-Geräte Um die entsprechenden elektrischen Verbindungen herzustellen, sind folgende Kabel erforderlich: Kaltgeräte-Netzkabel 1 Jack (6.3mm) Kabel, Mono-Ausführung, Länge ca. 3m 1 Jack (6.3mm) Kabel, Mono+Mono nach Stereo-Ausführung, Länge ca. 3m Midi-Kabel (alle Pins elektrisch verbunden, zwecks Phantom-PowerSpeisung für Floorboard), Länge ca. 5m 1 oder 2 geschirmte Audio-Kabel, Jack 6.3mm Anschliessen des Octopus und sein Rear Panel Abbildung 4 - Bedienungselemente Rear Panel zeigt schematisch die Anordnung der rückseitigen Bedienungselemente. Kaltgeräte-Buchse mit Kleingeräte-Sicherung (in Schublade) Kaltgeräte-Netzkabel wird an dieser Stelle angeschlossen. Aus Sicherheitsgründen unbedingt sicherstellen, dass das verwendete Netzkabel einen intakten Erdungsleiter hat. In der EU muss dieser (gelb-grüner Leiter) im Schuko-Stecker zu den entsprechenden Aussenkontakten geführt sein; für die in der Schweiz gebräuchlichen Netzstecker ist der Erdungsleiter am mittleren Pin zu befestigen. Unterhalb der Kaltgeräte-Buchse befindet sich eine kleine Schublade, worin sich die Gerätesicherung befindet. Hinweise zum Auswechseln der Sicherung und Fehlerbehungsprozeduren, vgl. Kapitel 4 Troubleshooting. L Das Netzteil des Octopus Preamps ist für europäische Netzspannungen (220-240VAC / 60Hz) ausgelegt. Andere Eingangsspannungen sind nicht zulässig! 4 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Power-Switch (Haupt-Netzschalter) Damit lässt sich das Gerät ein- und ausgeschalten. Bei eingeschaltetem Preamp leuchtet an der Frontseite die rote LED oberhalb des Master Volume Reglers auf. Abbildung 4 - Bedienungselemente Rear Panel Foot-Switch, 3x Jack Buchsen (6.3mm), wobei FX-Loop z.Zt. nicht verwendet wird Die Verbindung zwischen Midi-Switcher ist über diese drei Buchsen gewährleistet. Alternativ könnte der Octopus Preamp auch mit einfachen Fussschaltern mit Permanentschaltung (Fussschalter mit Tastern funktionieren nicht) gesteuert werden. Zu beachten ist, dass für die Steuerung der Kanäle 2 und 3 geräteseitig ein Stereo-Jack-Stecker zu verwenden ist. Tip entspricht Kanal 3 und Ring Kanal 2. Der FX-Loop ist eine Ausbau-Option und derzeit noch nicht realisiert. Dennoch sind die entsprechenden Anschlüsse bereits vorhanden. Sie sind jedoch ohne Funktion. FX-Loop Send und Return, Jack (6.3mm), z.Zt. in Gebrauch Vgl. Kommentar oben. Output A und B Der Octopus Preamp liefert ein Mono-Signal. Dennoch stehen zwei Ausgangsbuchsen zur Verfügung, falls der Preamp an Stereo-Geräte wie Rack-Effektgeräte oder 2-kanaligen Endstufe angeschlossen werden soll. Input, Jack (6.3mm), z.Zt. nicht in Gebrauch 5 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 220-240 VAC ON #1 #2 (Ring) FX Loop #3 (Tip) (not active) OUT A OUT B RETURN Fuse Fuse 1A @ 250VAC, F SEND OFF Power Switch Foot-Switches FX Loop (not active) OUTPUT 2nd INPUT (Not active) IN Rack FX z.B. G-Major LEFT RIGHT OUT INPUT RIGHT INPUT LEFT PowerAmp z.B. H+K VS250 Abbildung 5 - Rückseitige Anschlüsse Es war vorgesehen, dass das Gerät über eine rückseitige Input-Buchse verfügen soll. Unkontrollierbares Brummen und Radioempfang aus Fernost führte zur Stilllegung dieser Buchse. Der Octopus Preamp verfügt über eine Rack-Halterung, so dass das Gerät in ein Rack eingebaut werden kann. Für die Ableitung der Abwärme ist oberhalb und unterhalb des Gerätes ausreichend Abstand zu den nächsten Rack-Einheiten zu halten. L Empfehlenswert ist, sämtliche Geräte der Gitarrenanlage über einen sogenannten Power Conditioner mit Netzspannung zu versorgen. Dieser filtert Steuersignale der E-Zentrale und andere Störsignale aus dem Netz, welche die Verstärkereinheiten verstärken. Output A/B des Octopus können grundsätzlich mit jeder Endstufe, Effektgerät oder anderen Gitarren-Amp verbunden werden. Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn eine Röhren-Endstufe direkt nach dem Octopus verwendet wird. Diese beeinflusst das Zerr-Verhalten des Gesamtsystems signifikant. Ein serielles Schalten eines Effektgeräts, wie beispielsweise tc-electronic G-Major, ist nur zu empfehlen, wenn das Effektgerät über einen schaltbaren, parallelen Loop verfügt. Glücklicherweise sind jene AD/DA-Wandler so gut, dass die Klangeinbusse unhörbar oder marginal ist. 6 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Die für die Verkablung erforderlichen Audio-Kabel sollten von guter Qualität und vor allem so kurz wie möglich sein. Längere, geschirmte Kabel dämpfen die Höhenanteile zu sehr, und bei ungeschirmten Kabeln besteht die Gefahr, unerwünschte Störgeräusche an die nachfolgenden Verstärkerstufen zu leiten. Ebenso sollte bei der Verkablung darauf zu achten, Audio-Kabel von Netzkabeln fernzuhalten und falls nicht möglich, diese in einem 90° Winkel kreuzen zu lassen. Mögliche Störgeräusche Ein Wort zu Brummen und Rauschen: Jedes Gerät erzeugt naturgemäss mehr oder minder Störgeräusche. Der Octopus Preamp erzeugt ebenfalls Nebengeräusche, und zwar abhängig vom gewählten Kanal: Mute-Stellung (alle Kanäle aus, Gerät eingeschaltet): kein Brummen, sehr geringes Rauschen, wenn Master Volume voll geöffnet ist (Rechtanschlag). Channel #1 Clean: kein Brummen, geringes Rauschen, wenn Gain, Channel Volume und Master Volume im Rechtanschlag sich befinden. Channel #2 Crunch: kein oder sehr geringes Brummen, geringes bis leichtes Rauschen, wenn Gain, Channel Volume, Master Volume im Rechtsanschlag. Nicht störend. Channel 3 Lead: Etwas Restbrumm und hörbares Rauschen, wenn Gain, Channel Volume und Master Volume im Rechtanschlag. Ein Zurückfahren des Gain bewirkt gute Dämpfung des Brummens und Rauschens. Im Regelfall stellt das kein Problem dar, da genügend GainReserve vorhanden ist. Sollte jedoch das Rauschen oder Brummen signifikant hörbar und somit sehr störend sein, sind dies Symptome, deren Ursache in einer nicht geeigneten Verkabelung, nicht geerdeter Netzanschlüssen etc. zu suchen ist. Mehr zu möglichen Ursachen in Kapitel 4 Troubleshooting. 7 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P BR IG HT -SW ITC H CH AN NE LV OL UM E TR EB LE BA SS MI D Sig na l-L ED GA IN GU ITA R INP UT MU TE SW ITC H Bedienungselemente Front Abbildung 6 - Bedienungselemente Front Die Gliederung des Front Panels folgt so zu sagen dem Signalpfad, vom Eingang linker Hand über die drei Kanäle zum Master Volume Regler rechter Hand. Jeder Kanal verfügt über eigene Gain-, Volume- und Klangregler. Die mittlere Reihe von Regler sind jene des Clean Channel #1. Eine grüne LED leuchtet, wenn dieser Kanal aktiv ist. Die untere Reihe von Regler sind dem Crunch Channel #2 zugeordnet. Eine rote LED leuchtet, wenn dieser Kanal aktiv ist. Die obere Reihe ist dem Lead Channel #3 zugeordnet. Eine gelb-orange LED leuchtet, wenn dieser Kanal aktiv ist. Guitar Input Die Gitarre ist über ein geeignetes Kabel an diese Buchse anzuschliessen. Die Neutrik-Buchse ist mit einer Verriegelung versehen, um versehentliches Herausziehen des Kabels zu verhindern. Der Klinkenstecker schnappt beim Einstecken automatisch ein und kann nur durch Betätigung des roten Verriegelungsschiebers wieder ausgesteckt werden. Mute Switch Die Neutrik-Buchse ist leider nicht schaltbar erhältlich, so dass bei ausgestecktem Kabel der Eingang kurzgeschlossen geschaltet ist. Abhilfe schafft der Mute Switch. In Mute-Stellung (Schalter oben) blockiert dieser Schalter sämtliche Handlinggeräusche beim Umstecken / Einstecken. Zeigt der Schalter nach unten, ist der Guitar Input frei geschaltet. 8 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Gain Der Gain-Regler bestimmt die Eingangsempfindlichkeit und damit die Sättigung bzw. Verzerrung. Signal-LED Die Signal-LED indiziert, ob der entsprechende Kanal aktiv ist. Leuchtet keines der Signal-LED, befindet sich der Octopus in Mute-Stellung. Mid, Bass, Treble Die Wirkung der Klangregelung ist von Kanal zu Kanal unterschiedlich. Crunch und Lead Channel verfügen über jeweils einen Marshall-typischen Tonestack, der Clean Channel über einen Fender-typischen Tonestack. Mid, Bass, und TrebleRegler korrespondieren innerhalb eines Kanals zueinander, d.h. sie beeinflussen sich gegenseitig. Bright Switch Der Bright Switch ist aktiv, wenn der Hebel des Schalters nach unten zeigt. Grundsätzlich bewirkt dieser eine höhere Durchlässigkeit der Höhen, beeinflusst jedoch auch die Mitten wie Bässe. Die Effizienz dieses Filters ist abhängig vom Treble-Regler. Channel Volume Damit kann die Lautstärke des Ausgangssignals eines Kanals eingestellt werden. Channel Volume dient vor allen Dingen zum Ausbalancieren der Lautstärke zwischen den Kanälen, oder beim Mischen zweier Kanäle, wenn diese simultan und parallel geschaltet, bespielt werden. Master Volume Mit dem Master Volume kann die Lautstärke des Ausgangssignals eingestellt werden. Das Master Volume ist der letzte Regler im Signalpfad vor Output A/B. Power-On LED Ein leuchtendes Power-On LED signalisiert, dass der Octopus Preamp betriebsbereit ist. 9 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Kanalschaltung Der Octopus Preamp hat keinen Kanalwahlschalter am Gerät eingebaut. Da Amps eh mit Füssen getreten, äh, geschaltet werden, sah ich von dieser Möglichkeit ab. Die Kanalsteuerung des Octopus Preamp erfolgt üblicherweise über ein MidiFloorboard (Nobels MF-1) und einem Midi-Switcher Nobels MS-4). Die Bedienungs- und Programmierungsanleitung für diese beiden Geräte sind bei Nobels [NOB] erhältlich. Wie bereits mehrfach erwähnt, lassen sich die einzelnen, physischen Kanalzüge parallel zu einander betreiben. Insgesamt stehen 8 Kombinationen zur Verfügung: Schaltungs-Kombination 1 2 3 4 5 6 7 8 Clean Channel #1 X o o X X o X o Crunch Channel #2 o X o X o X X o Lead Channel #3 o o X o X X X o X = aktiv o=inaktiv Tabelle 1 - Kanalschaltung: Schalt-Kombinationen L Beim Umschalten von einem Kanal zu anderen entstehen wegen der Verwendung von Reed Relais leise Knackgeräusche, was konstruktionsbedingt normal ist. Diese fallen jedoch nur bei sehr leisem Spiel ins Gewicht. 10 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Klangregelung der Kanäle Jeder der drei physischen Kanäle weist eine eigene Klangcharakteristik auf, welche durch die im vorhergehenden Abschnitt erläuterten Kanalkombinationen erweitert werden kann. Dieser Abschnitt des Manuals befasst sich mit der Charakteristik, der Klangregelung eines jeden Kanals und dem Abstimmen und Mischen der Kanäle untereinander. Des Weiteren enthält dieser Abschnitt Hinweise, wie der Octopus Preamp mit einer Röhrenendstufe interagiert. L Aussagen über das Klangverhalten eines jeden Instruments sind naturgemäss subjektiv. Diese Beschreibung bezieht sich auf folgende Konfiguration: Gitarren: ESP FM-400 (EMG 81), Gibson Les Paul Deluxe, Gibson ES 335 Octopus Preamp [teilweise Behringer SNR2000, Noise Gate] tc-electronic G-Major, Multi-FX Hughes&Kettner VS250, Röhrenendstufe Laney PT412 Cabinet. Clean Channel #1 Klanglich entspricht der Clean Channel weitgehend einem Fender Blackface. Von perlenden, glasklaren Klängen bis hin zu leicht "angezerrtem" Crunch reicht das Klangspektrum. Dieser Kanal zeichnet sich durch eine hohe Dynamik und reichlich Headroom aus. Die vom Octopus hervorgerufene Vorstufen-Zerre ist nur bei voll geöffneten Gain möglich. Die grössten Zerranteile für einen typischen Blackface Sound muss die Röhrenendstufe erzeugen. Fender-typischer Tonestack Der Tonestack des Clean Channel ist Fender-typisch. Der Frequenzgang des Fender Tonestack zeigt im Vergleich zu einem Marshall Tonestack einen ausgeprägten Mid-Cut (Scheitelpunkt zwischen 550), wenn alle Regler auf 12 Uhr Stellung gebracht sind. Je nach Einstellung schwankt dieser Scheitelpunkt zwischen 550-800Hz. Abbildung 7 bis Abbildung 9 zeigen, wie die einzelnen Klangregler – Bass, Mid, Treble – den Frequenzgang beeinflussen. Die verwendeten Werte der Bauelemente des Tonestack, um die Frequenzverläufe zu berechnen, entsprechen dem im Octopus Preamp eingebauten Tonestack. Interessant ist zu beobachten, dass bei extremen Einstellungen der Tonestack wie ein High- bzw. Low-Cut Filter wirkt. 11 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Abbildung 7 - Fender Tonestack - Frequenzverläufe 1 In beiden Abbildungen oben und unten sind einige typische Frequenzverläufe aufgezeichnet. Beim Bild oben befinden sich die Regler für Bass und Mitten im Linkanschlag, Treble im Rechtsanschlag. Resultat ist eine sehr starke Dämpfung der Bassanteile. Abbildung 8 - Fender Tonestack - Frequenzverläufe 2 12 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Die exakt entgegen gesetzte Situation ist in diesem Bild ersichtlich, Mitten und Treble im Linkanschlag, Bass im Rechtsanschlag und eine ebenso starke Dämpfung der Höhenanteile resultiert. Einen beinahen linearen Frequenzverlauf kann erreicht werden, wenn Bass und Treble im Linksanschlag und Mitten etwa auf 12 Uhr gestellt sind. Abbildung 9 - Fender Tonestack - Frequenzverläufe 3 Gain #11 Grad der Sättigung respektive Zerre lässt sich mit Gain einstellen. Der Grad der Verzerrung ist zudem abhängig von den Höhenanteilen (Treble, Bright Switch). Mid #1 Beeinflusst subjektiv recht stark Höhenanteile, mittlere Empfindlichkeit Bass #1 Hohe Empfindlichkeit Treble #1 Sehr effektiv in Bezug auf Dämpfung der Höhen im letzten Drittel zu Rechtsanschlag. Bright Switch #1 Dünnt den Klang gesamthaft etwas aus; lässt unter Umständen einen Humbucker wie einen Single Coil klingen; etwas näselnder Klang. Channel Volume #1 Ab und an kann der Clean Channel dazu neigen, etwas „spongey“ zu klingen. Wenn dieser Effekt nicht erwünscht ist, Channel Volume etwas zurückdrehen. 1 Gain #1 = Gain des Clean Channel #1. „#_“ indiziert den Kanal 13 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Dieser Effekt tritt auf, wenn Gain und Channel Volume voll aufgedreht sind (Rechtsanschlag). Grundsätzlich ist jedoch der Channel Volume #1 klangneutral. Crunch Channel #2 Klanglich setzt dieser Kanal dort an, wo der Clean Channel endet, jedoch naturgemäss mit etwas geringerer Dynamik; von leichter Zerre bis hin zu stark komprimierten Zerr-Sounds. Je nach Stellung der Regler entspricht das Klangbild nach Marshall Vorbildern der JCM-Serie. Dieser Kanal verfügt über ein gutes Bassfundament, im Vergleich um Clean Channel eher mittenbetont, und ausreichendem Höhenanteile. Marshall-typischer Tonestack Der im Crunch Channel #2 verwendete Tonestack ist Marshall-typisch und verhält sich etwas anders, als ein Fender Tonestack. Der wesentlichste Unterschied zum Fender Tonestack ist das Frequenzgangverhalten, das deutlich weniger die Mitten beschneidet, dessen Scheitelpunkt sich zwischen 300-650Hz. Abbildung 10 - Marshall Tonestack - Frequenzverläufe bei unterschiedlichen Einstellungen Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Frequenzverläufe des Marshall Tonestack bei unterschiedlichen Einstellungen der Bass, Mid und Treble Regler. Das deutlichste "Scooping" lässt sich erzielen, wenn der Bassregler im Rechtsanschlag, Mid im Linksanschlag befindet. Im Bass wie im unteren Mittenbereich des Verlaufs ändert sich kaum was, unabhängig von der Treble Position; vgl. dazu Abbildung 11 und Abbildung 12. 14 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Abbildung 11 - Marschall Tonestack - Frequenzverlauf 1 Beim Reduzieren der Höhenanteile werden diese derart gedämpft, dass der Frequenzverlauf von den Mitten zu den Höhen allmählich verflacht. Abbildung 12 - Marschall Tonestack - Frequenzverlauf 2 Das Scooping - das Beschneiden der Mitten - bleibt bei praktisch allen Einstellungen existent. Allerdings gibt es Einstellungen, die plötzlich das oben beschriebene Bild kippen lassen, d.h. die Mitten betont, während die Bässe und Höhen beschnitten sind. 15 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Abbildung 13 - Marshall Tonestack - Frequenzverlauf 3 In Abbildung 14 ist der Frequenzgang ersichtlich, wenn alle drei Regler im Linkanschlag sich befinden. Die Bässe und Höhen sind regelrecht weggeschnitten. Abbildung 14 - Marshall Tonestack - Frequenzverlauf 4 Den flachsten Verlauf der Frequenzen stellt sich ein, wenn Mid im Rechtsanschlag, Treble im Linksanschlag und Bass auf ca. 11 Uhr sich befinden. Diese Situation zeigt, wie sehr sich der Mid Regler auch auf die Höhenanteile auswirkt. 16 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Abbildung 15 - Marshall Tonestack - Frequenzverlauf 5 Gain #2 Bestimmt den Grad der Sättigung und Zerre. Ob und wie die Zerre eintritt, ist im Vergleich zu Kanal 1 weniger abhängig von den Höhenanteilen. Allerdings erscheinen die Verzerrungen geschmeidiger (smooth), wenn mehr Höhenanteile vorhanden sind. Der Crunch Channel verfügt über reichliche Gain-Reserven, so dass kaum nennenswertes Rauschen zu hören ist. Mid #2 Der Mittenregler wirkt sich sehr effektiv aus (vgl. Tonestack Frequenzverläufe). Um ein mittenbetontes Klangbild zu erhalten, bei dem Bässe und Höhen stark gedämpft sein sollen, ist es am Besten, alle Regler in den Linksanschlag zu bringen, um danach mit Treble und Bass Regler das Klangbild einzustellen. Dieses Verhalten ist durch die relativ ausgeprägte Interaktion des Mid Reglers mit den Höhenanteilen begründet. Bass #2 Der Bass Regler wirkt nicht so empfindlich, wie jener des Fender Tonestack. Treble #2 Sehr effektiv in Bezug auf Höhenbedämpfung; im letzten Drittel bewirkt dieser die grösste Klangbeeinflussung. Bright Switch #2 Dünnt den Klang etwas aus, macht in etwas mehr "sonic" oder dichter. Dessen Verwendung empfiehlt sich unter Umständen, wenn Neck Pickup verwendet wird, dessen Signal kräftiger und mehr Bassanteile enthält. Wirkungsweise am effektivsten, wenn Treble #2 zu zwei Dritteln geöffnet. Channel Volume #1 Dieser Regler ist absolut klangneutral. 17 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Lead Channel #3 Der Lead Channel klingt wie ein High-Gain Amp. Naturgemäss ist die Dynamik verhältnismässig niedrig. Dieser Kanal ist eher Mitten- bis Höhenbetont und liefert geschmeidige (smooth) wie sanfte (mellow) Lead Sounds bis hin zu giftig aggressiven Sounds, die für Shredding geeignet sind. Die Bässe wirken eher dezent. Dennoch lassen sich auch relativ moderat angezerrte Sounds einstellen, welche hell und sehr lebend wirken. Das Sustain-Verhalten ist etwa so zu beschreiben: Sustain forever. Marshall-typischer Tonestack Wie schon der Crunch Kanal #2 verfügt der Lead Channel über einen Marshall Tonestack. Wie dieser sich auf die Frequenzgänge auswirkt, ist bereits unter Abschnitt Marshall-typischer Tonestack, Seite 14 diskutiert worden. Gain #3 Gain ohne Ende! Je mehr Gain, desto grösser wird das Rauschen, dass diesem Kanal eigen ist. (vgl. Mögliche Störgeräusche, Seite 7). Mid #3 Der Mittenregler wirkt sich sehr effektiv aus (vgl. Tonestack Frequenzverläufe). Um ein mittenbetontes Klangbild zu erhalten, bei dem Bässe und Höhen stark gedämpft sein sollen, ist es am besten, alle Regler in den Linksanschlag zu bringen, um danach mit Treble und Bass Regler das Klangbild einzustellen. Dieses Verhalten ist durch die relativ ausgeprägte Interaktion des Mid Reglers mit den Höhenanteilen begründet. Bass #3 Subjektiv wirkt sich der Bass Regler weniger sensitiv aus; im Klangbild jedoch wirkt sich der Bass deutlich als das Fundament aus. Treble #3 Sehr effektiv in Bezug auf Höhenbedämpfung; im letzten Drittel bewirkt dieser die grösste Klangbeeinflussung. Bright Switch #3 Dieser wäre nicht wirklich notwendig. Die Wirkung ist sehr beschränkt. Channel Volume #3 Der Volume Channel #3 ist absolut klangneutral. 18 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Balance zwischen den Kanälen Wenn während des Spiels von einem zum anderen Kanal umgeschaltet wird, dann soll die Lautstärke der Kanäle untereinander abgestimmt sein. Wie die Abstimmung sein soll, ist situationsabhängig respektive Geschmackssache. Die Abstimmung selbst erfolgt jeweils über die Channel Volume Regler #1 bis #3. Der Master Level Regler beeinflusst die Summe der Signale aller aktiven Kanäle dient hingegen dazu, das "Überfahren" der Endstufe zu steuern. (Vgl. dazu Kap. Interaktion zwischen Pre- und Power-Amp, Seite 20) Mischen parallel betriebener Kanäle Wenn zwei oder gar drei Kanäle parallel betrieben werden, wird das rohe GitarrenSignal vor den einzelnen Kanalzügen aufgeteilt. Lead Channel #3 V3A G V3B V6A V6B EQ V Clean Channel #1 Relais Input V1A EQ G V4A V Output V4B M Relais V2a G V2B V5A V5B EQ V G = Gain V= Volume EQ = Treb, Mid, Bass Crunch Channel #2 Abbildung 16 - Blockschaltbild Kanalzüge Das Mischen des Ausgangssignals der parallel geschalteten, aktiven Kanäle ist etwas gewöhnungsbedürftig und erfolgt jeweils durch die Channel Volume Regler. Wird der Clean Channel parallel geschaltet, dann ist es empfehlenswert, dessen Gain und Channel Volume Regler in den Rechtsanschlag zu bringen, d.h. voll öffnen. Sollte dessen Signal zu "spongey" klingen, dann mit Channel Volume #1 leicht zurückfahren. Die Schaltkombination 7 (vgl. Kapitel Kanalschaltung, Seite 10) ist vermutlich kaum je sinnvoll. Mit den Schaltkombinationen 4, 5 und 6 können hingegen gute Ergebnisse erzielt werden. Schaltkombination 4 (Clean + Crunch) - Verleiht dem Crunch Kanal etwas mehr Dynamik - Wenn weniger Anteile Crunch zugemischt sind, lassen sich interessante Effekte erziele; z.b. glasklarer Klang, Attack und leise Zerrfahne 19 O C T O P U S - G I T A R R E N - P R E A M P Wegen der Phasenverschiebung (um 180°) können Signale ausgelöscht werden, besonders dann, wenn Gain #2 relativ moderat eingestellt ist. Effekt: Bei leisem Anschlag der Saiten ist praktisch nur der Crunch Channel zu hören, während bei hartem Anschlagen der Saiten, der Clean Channel mit seinem härteren Attack deutlich zu hören. Schaltkombination 5 (Clean + Lead) - Verleiht dem Klangbild mehr Dynamik und Attack und mehr Körper (Body). Schaltkombination 6 (Crunch + Lead) - Dichtes Klangbild - Wegen der vermehrten Höhenanteile und Preamp Verzerrung gut für Shredding geeignet - Obwohl die Ausgangssignale beider Kanäle phasen-verschoben sind, entstehen dadurch keine Auslösungen (weil durch Verzerrungen überdeckt). Der Master Level Regler regelt den Ausgangspegel des Preamps, das die Summe der gemischten Kanäle führt. Interaktion zwischen Pre- und Power-Amp Preamp tube distortion vs. Power-Amp tube distortion Die Frage, ob nun Röhrenvorstufe oder Röhrenendstufe den Sound für Rockgitarre bestimmen, wird sehr unterschiedlich diskutiert. Grundsätzlich beeinflussen beide Teile den Klang wesentlich, und ebenso einig ist man sich darüber, dass Sättigung und Zerrverhalten einer Röhrenendstufe die Güte des Klangs einer Rockgitarre hauptsächlich bestimmen. Eine gute Röhrenendstufe ist die Basis dafür. Der Preamp ist lediglich eine Ergänzung mit vielen Parametern. Er ist verantwortlich für das EQ'ing, das Hinzufügen von Preamp Verzerrungen / Sättigung und zuletzt für die Ansteuerung der Endstufe. Es gilt bei der Klangregelung die Interaktion zwischen Röhrenvorstufe und Röhrenendstufe zu erkennen und zu verstehen. www.amptone.com [AMPT] befasst sich eingehend zu diesem Thema. Die klangliche Qualität wird jedoch immer durch die gesamte Kette involvierter Komponenten beeinflusst! Einige qualitativen Aspekte hierzu sind unter Kapitel Error! Reference source not found., ab Seite Error! Bookmark not defined. dargestellt.. 20 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Wartung Austauschen der Röhren Der Octopus Preamp ist mit insgesamt 6 Vorstufenröhren des Typs 12AX7 oder 7025 bestückt. Die Lebensdauer der Röhren vorwiegend abhängig von der Betriebsdauer des Preamps und beträgt 2 oder mehr Jahre und ist schleichend, und daher oft schwierig erkennbar. Anzeichen für das Lebensende einer Vorstufenröhre sind beispielsweise - kein oder leiser werdendes Signal - muffliger Klang (Bässe und Höhen lassen mit der Zeit nach) - mangelnde Klarheit des Klangs Für das Auswechseln der Röhren muss der Octopus aus dem Rack entfernt werden, die Geräteabdeckung entfernen, um Zugang zu den Röhrensockeln zu erhalten. Da unter Umständen auch bei ausgeschaltetem Gerät die Gefahr von lebensgefährlichen Stromschlägen besteht, ist unbedingt der Arbeitsanweisung im Kapitel Sicheres Arbeiten am / im Preamp, Seite 24 Folge zu leisten! 21 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Auswahl der verwendeten Röhren Die Auswahl der Röhren ist Geschmackssache. Die Unterschiede der im Octopus Preamp verwendeten Röhrentypen sind von Hersteller zu Hersteller geringer, als die Unterschiede zwischen Endstufenröhren. Ein guter Leitfaden [TTTM] zur Selektion der Röhren und weitergehende Informationen dazu sind bei www.tubetown.de [TT] erhältlich. Dennoch gibt es einige Dinge zu beachten. Für die Eingangsröhren V1-3 sind möglichst Röhrentypen zu verwenden, die ein geringes Grundrauschen und geringe Tendenz zur Mikrophonie aufweisen. Gegenwärtig verwende ich folgende Bestückung Nr Röhrentyp / Hersteller Funktion V1 TT7025 V1 (Tube-Town) Kanal 1, Gain Stage 1 V2 TT 12AX7 V1 (Tube-Town) Kanal 2, Gain Stage 1/2 V3 TT 12AX7 V1 (Tube-Town) Kanal 3, Gain Stage 1/2 V4 JJ 12AX7 Kanal 1, Gain Stage 2 + Output Summe V5 EHX 12AX7 Kanal 2, Gain Stage 3/4 (Phase Inverter) V6 JJ ECC803S Kanal 3, Gain Stage ¾ Tabelle 2 - Röhren, Typ, Funktion 22 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Austauschen der Sicherungen Der Octopus Preamp ist mit drei Sicherungen ausgestattet. Die primäre Geräte-Sicherung befindet sich an der Geräterückseite beim Kaltgerätestecker. Unterhalb der Buchse befindet sich eine kleine Lade, die mit einem Schlitzschrauben sich einfach öffnen lässt. Die Gerätesicherung ist dann durchgebrannt, wenn keine der Signal-LED leuchtet, obgleich Gerät am Netz eingeschaltet ist. Die sekundären HV-Sicherungen zum Schutz vor Zerstörung des Transformators befinden sich im Geräteinnern. Dazu muss das Gerät geöffnet werden. Unbedingt der Arbeitsanweisung im Kapitel Sicheres Arbeiten am / im Preamp, Seite 24 Folge leisten! Die HV-Sicherungen sind auszutauschen, wenn zwar die Signal-LED leuchten, jedoch kein Signal am Ausgang anliegt, d.h. absolute Stille. (siehe auch Kapitel 3 Troubleshooting) Die Spezifikation der Sicherungen: 1 Geräte-Sicherung: 1A @ 250V, Flink, Bauform: Glasrohr, 5.2mm / 20mm 2 HV-Sicherungen : 315mA @ 250V, Träge Bauform: Glasrohr, 5.2mm / 20mm Abbildung 17 - HV-Sicherungen 23 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Sicheres Arbeiten am / im Preamp # Arbeitsanweisung 1. Vor dem Öffnen des Gehäuses Netzschalter auf Off stellen und 3-4 Minuten warten Dabei muss das Netzkabel beidseitig, am Preamp wie der Haussteckdose verbunden sein, um das Entladen der Kondensatoren des Hochspannungsnetzteils sicher zu stellen. 2. Ggf. Preamp aus Rack demontieren 3. Sicherstellen, dass Netzschalter auf OFF. Für das weitere Vorgehen ist jedoch der Octopus Preamp nochmals ans Hausnetz anzuschliessen 4. Öffnen der Geräteabdeckung Schraubenzieher mit Kreuzschlitz- 5. Das rote Kabel mit roter, elektrisch isolierter Krokodilklemme an markierte Stelle am plus-seitigen Leiter des Elkos klemmen. Achtung: Berührung (der Hand) mit elektrischen Bauteilen und Leitern zwingend vermeiden: Gefahr von Stromschlägen! Nach 30 Sekunden sind die Elkos entladen. Eine Spannungsprüfung ist empfehlenswert: COM-Fühler an Starground klemmen, mit rotem Messfühler an Messpunkt B+ berühren. Für gefahrloses Arbeiten am Amp muss die Spannung < 10VDC sein. Abbildung 18 - links: Entladen mit Klemme - rechts: Parkposition Klemme 24 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 6. Netzkabel aus Kaltgerätestecker ziehen (Gerät darf keine Verbindung zu Hausnetz haben), Krokodilklemme wieder am Distanzbolzen des Transformators befestigen. 7. Nun kann am Gerät gefahrlos gearbeitet werden 8. Nach Beendigung der Arbeiten, sicherstellen, dass die Krokodilklemme an ihrem "Ruheplatz" sich befindet. Geräteabdeckung wieder befestigen. Danach kann der Preamp wieder in Betrieb genommen werden Eine Zusammenfassung der wichtigsten Sicherheitsmassnahmen und Umgang mit Geräten der Schutzklasse I ist zu finden unter [PDES]. 25 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 4 Kapitel Troubleshooting SYMPTOM Signal LED leuchten nicht URSACHEN MASSNAHME - Netzkabel nicht eingesteckt - Netzkabel prüfen, ob korrekt eingesteckt - Netzschalter nicht eingeschaltet - Netzschalter einschalten - Gerätesicherung durchgebrannt - Gerätersicherung auswechseln Power-On LED leuchtet kein Ton Kanalsignal LED leuchten nicht - Kanalschaltung auf Mute-Stellung - Kanal über Floorboard anwählen - -HV-Sicherungen durchgebrannt - HV-Sicherungen auswechseln (bei wiederholtem durchbrennen der HVSicherungen liegt ein schwerwiegenderes Problem in der Schaltung vor) Kanal LED aktiv Power-On LED aktiv kein Ton - Gitarrenkabel nicht angeschlossen - Mute Switch aktiv (bei Guitar Input) - Output A/B nicht angeschlossen - Anschlüsse prüfen und Sicherstellen, ob Mute Switch inaktiviert ist (Hebel unten) - Defekte Röhre (kann einen einzelnen Kanal betreffen) - Austausch der entsprechenden Röhre Brummen wird stärker, wenn mit Gitarre in Nähe des Preamp Ständiges Brummen bei Einsatz von BodenEffektgeräten Ständiges, gut hörbares Brummen wenn Mute Switch aktiv (Hebel oben) Je nach Elektronik der Gitarre tritt dieser Effekt auf. Dieses Phänomen tritt ein, weil Teile der Gitarre nicht geerdet sind. Das Brummen kann unter Umständen für die Klangformung benutzt werden (Hum Injection) Gitarrenkabel defekt, Erdungsleiter (Ring) unterbrochen Gitarrenkabel prüfen, ggf. ersetzen oder reparieren Nicht alle, aber einige der Boden-FX-Geräte übertragen Netzbrummen, wenn deren Speisung durch ein externes Netzteil erfolgt. Sogenannte Ground-Loops verursachen das Brummen. Ursache hierfür sind, unzureichend gesiebte Gleichspannung. Brummerzeugende, Netz gespiesene FXGeräte mit Batterie betreiben Bei Lead Channel #3 ist ein Restbrumm hörbar, wenn Gain wie Channel Volume weit geöffnet sind. Diese Erscheinung ist konstruktionsbedingt normal. Netzbrummen kann unterschiedliche Ursachen haben. Die häufigste ist sicherlich, wenn nach einer Reparatur die Erdungsleiter (Starground) nicht ordnungsgemäss am Erdungspunkt befestigt sind. Andere Ursachen können Wackelkontakte, kalte Lötstellen wie auch sich verabschiedende Röhren sein 26 Unter Umständen Audio / Gitarrenkabel nur Einseitig mit Ground (Ring) verbinden, um Ground-Loops zu unterbrechen O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 5 Kapitel Technische Daten ALLGEMEIN Bauart 3-Kanal Gitarren Preamp in Vollröhrenbauweise Röhren (Anzahl, Typ) 6 x 12AX7 (ECC83) oder 7025 Kanalsteuerung Reed Relais gesteuert, analoge Ansteuerung Steuerungsspannung 5VDC Externe Steuergeräte (Zusatzgeräte): Midi-Switcher Nobels MS-4 (Midi – Analog – Wandler), programmierbar Midi-Floorboard Nobels MF-1 Anzeigen Power-On LED, rot Kanal 1 Signal LED, grün Kanal 2 Signal LED, orange-rot Kanal 3 Signal LED, gelb FX-Loop Signal LED, rot (inaktiv) Stromversorgung 230VAC @ 60Hz Netzschalter rückseitig Leistungsaufnahme 180 VA Sicherungen 1 Gerätesicherung: 1 A @ 250VAC, flink, 5x20mm, Glasrohr 2 HV-Sicherung: 315mA @ 250VAC, träge, 5x20mm, Glasrohr Netzteile Transformator: Hammond Classic Power, 370HX (S1: 275-0-275V @ 200mA – S2: 6.3V @6A, S3: 5V @ 3A) HV-PSU: ungeregelte, gesiebte Gleichspannung, B+ ca. 205VDC LV-PSU: 6.3VAC symmetrisiert - 6.3VDC ungeregelt, gesiebt - 5VDC geregelt, gesiebt Abmessungen Breite Front: 482mm Breite Gehäuse: 424mm Höhe: 127mm, 3 EH Tiefe: 330mm Gewicht 8.9kg (Rackgerät ohne externe Steuergeräte) ANSCHLÜSSE Netzanschluss Kaltgerätebuchse Audio Eingänge 1 Mono Jack, Guitar Input, frontseitig, hochohmig, max 300mV RMS 1 Mono Jack Guitar Input, rückseitig, inaktiv 1 Mono Jack FX Return, inaktiv Audio Ausgänge 2 Mono Jack Output A /B, niederohmig, max. 1500mV RMS 1 Mono Jack FX Send, inaktiv Kanalschaltung Eingänge 1 Mono Jack für Kanal 1 1 Stereo Jack für Kanal 2 (Ring) und Kanal 3 (Tip) 1 Mono Jack für FX-Loop, inaktiv Tabelle 3 - Technische Daten 27 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 6 Kapitel Baubericht Einleitung Ziel war es für mich, mir einen Röhrenvorverstärker zu bauen, der möglichst gut klingt (nach Fender / Marshall), vielseitig ist, und ohne limitierende Siliziumteile auskommt. Dennoch sollte der Preamp über Midi steuerbar sein, jedoch unter Vermeidung des gefürchteten digitalen Rauschens. Ich besitze eine Hughes&Kettner VS250 Röhrenendstufe, sowie über ein Laney PT412 Cabinet. Bei Tests mit unterschiedlichen Preamps erwies sich der H+K VS250 als hervorragende Endstufe. Anlass zur Kritik war jeweils der eingesetzte Preamp selbst. Jeder der bisher verwendeten Preamps (ADA MP-1, Marshall JMP, MesaBoogie V-Amp, Line 6 XT Pro) wies irgendwelche erhebliche Mängel in Bezug auf klangliche Qualitäten auf. Auf der Suche nach einem geeigneten Preamp spielte ich mir in Geschäften verschiedenste Teile an und stiess schliesslich über Internet-Foren auf den Soldano X88 sowie auf den Groove Tubes Trio, deren Konzepte meinen Vorstellungen eines Preamps entsprachen. Im Soldano-Forum von tubetown.de [TTF] machte ich mich über deren Aufbau und Schaltpläne schlau. Leider gibt es wenige Hinweise im Internet zum Konzept des GT Trio. Die wenigen stimmten mich jedoch zuversichtlich. Weshalb ich mich für den Nachbau des GT Trio entschloss, hat vor allem mit seinem Konzept zu tun, Kanal 1 und Kanal 3 parallel zu verwenden. Ein Konzept, das mir logisch erschien, die fehlende Dynamik bei hohen Gain-Einstellungen mit der Dynamik des Clean Kanals aufzupeppen. Eine Versuchsanordnung mit MesaBoogie V-Amp und ADA MP-1 bestätigten mir diese Idee. Wieso nur Kanal 1+3 parallel schalten? Dieser Baubericht nimmt sich dieser Frage zentral an. Ich konzentriere mich im Baubericht weniger auf das Schritt-für-Schritt zusammenbasteln, sondern lege ein Schwergewicht darauf, weshalb ich den Gitarrenvorverstärker so aufgebaut habe.. Als blutiger Anfänger habe ich mir sämtliche Informationen, wie ein Amp zusammengebaut wird, worauf geachtet werden muss, aus dem Internet besorgt. Das Tubetown Forum [TTF] war mir diesbezüglich die wichtigste und ergiebigste Quelle. Nach dem Studium aller vorliegenden Informationen war ich mir sicher, dieses Projekt erfolgreich durchführen zu können. 28 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Kern-Konzepte 3 vollständig eigenständige Vorverstärkerstufen Ausgestaltung der Kanäle Ich besass zu Beginn über keinerlei Erfahrungen, wie die Schaltungen klingen mögen. So beschränkte ich mich darauf, gut klingende Teile zu identifizieren und deren Pläne miteinander zu vergleichen. Konkret verglich ich das GT Trio Schema [GT1] mit denen dem im [TTF] beschriebenen SLO-Clone von [DUES] und Joachim und prüfte, ob die Angaben im Schema plausibel sind. Mehr konnte ich nicht tun. Immerhin verstehe ich, wie der Octopus und damit auch andere Amps aufgebaut sind, aus welchen Building Blocks ein Amp aufgebaut sind sowie deren Funktionsweise. Ein Nachrechnen konnte ich ebenso bewerkstelligen, hingegen, wie das klingen soll? Diesbezüglich musste ich mich auf das Schema verlassen. Dank der Quervergleiche war es mir jedoch möglich, zu urteilen, in welche klangliche Richtung es gehen würde. Massgebend für die Entscheidung, den GT Trio modifiziert nachzubauen, war die klangliche Ausgestaltung seiner drei Kanäle. Kanal bietet mir einen Fender Sound, der Kanal 2 einen Marshall Sound und Kanal 3 geeignet, um die Gitarre zum „Singen“ zu bringen. Bei Kanal 3 war mir vor Inbetriebnahme nicht bewusst, dass das ein veritabler High-Gain Kanal ist. Diesen Irrtum erkannte ich jedoch hoch erfreut. Komplizierte Kanalschaltung Bei der Durchsicht des im Internet kursierenden Plans des Groove Tubes Trio [GT31], erschien mir, nebst Kanal 1+3 auch andere Kombinationen zwischen den Kanälen zu ermöglichen, die darin aufgezeichnete Kanalschaltung etwas zu kompliziert2. So bildete sich der Entscheid, jeden Kanal als eigenständige und vollständige Vorstufe zu bauen. Diese Massnahme vereinfacht die Kanalschaltung wesentlich und hatte damit 3 voneinander unabhängige Kanalzüge. Phasenverschiebungen bei Kanal 2 Kanal 1 und Kanal 3 verhalten sich zueinander in Phase (in phase). Kanal 1 zu 2 jedoch nicht (out of phase), weil Kanal 2 am Ende seiner Gain-Kette über eine Cathode-Follower Schaltung verfügt, die das Signal nicht invertiert. Es bestand die Befürchtung, dass Signale sich auslöschen könnten. Die Tests bei Inbetriebnahme des Octopus hingegen liessen diese Befürchtungen als weniger schwerwiegend erweisen. Es ist richtig, dass Auslöschungen hörbar sind, wenn Kanal 2 bei geringem Gain verwendet wird. Dieser Effekt steht jedoch in Funktion mit dem Anschlag der Saiten. Bei leichtem Anschlagen der Saiten wird das Clean Signal so zu sagen verschluckt, die feine Zerre des Kanal 2 ist hörbar. Bei stärkerem Anschlag hingegen ist das Clean Signal zusammen mit dem Signal aus Kanal 2 gut hörbar. Dieses Phänomen lässt sich wie ein Effekt anwenden – ganz im Sinne: it is not a bug, it’s a feature! 2 Kanal 1 und 2 teilen sich im originalen Trio Schema die Eingangsstufe. 29 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Kanaleigene Klangregelung Jeder der drei Kanäle verfügt über einen eigenen Tonestack, so dass flexible Klangeinstellungen möglich sind. Der Clean Channel #1 verfügt über einen Fender Tonestack, während die anderen beiden Kanäle über Marshall-typische Tonestack verfügen. Geliebäugelt hatte ich lange Zeit auch mit einer für Gitarrenverstärker optimierte Baxandall-Klangregelung. Bright Filter Manchmal ist es wünschenswert, den Klang etwas fülliger oder dünner werden zu lassen. Weil relativ einfach zu realisieren, habe ich pro Kanal ein entsprechendes Bright Filter parallel zum Tonestack eingebaut. FX Loop Auf den FX-Loop verzichtete ich vorläufig, zumal der mir vorliegende Trio Schaltplan keinen FX-Loop vorsah. Wenn ich einen FX-Loop einbauen würde Platz ist im Gehäuse des Preamps dafür vorgesehen - dann kommt nur ein schaltbarer Parallel-FX-Loop in Frage, wie ich ihn beim SLO-Clone [DUES] im Tube Town Forum [TTF] gesehen habe. Sicherungskonzept Das Gerät ist primärseitig mit einer 1A Sicherung (flink) gesichert. Die Erdungsleiter der Netzbuchse ist direkt mit dem Chassis verbunden. Sekundärseitig ist der Hochspannungsteil noch vor dem Brückengleichrichter mit 2 Sicherungen (315mAT) geschützt. Korrekt formuliert: diese Sicherungen schützen den Transformator vor Überlastungen und Fehlströmen. Hierzu liess ich mich von den Empfehlungen des Valve Wizard [VALVE] leiten. Der Hauptschalter des Preamps schaltet jeweils Phase wie Null-Leiter, so dass ein Verwechseln beider Leiter (z.B. Leiter des Netzkabels mit falschem Pin verbunden) keine gesundheitgefährdende Auswirkungen hat. Starground-Konzept An dieser Stelle bin ich eventuell zu puristisch ans Werk gegangen. Ich habe mir insgesamt 3 Sterne als Erdungspunkte realisiert, die zueinander in einer Linie zum Chassis-Erdungspunkt liegen. Der Fluss der Ströme ist für die Anordnung massgebend. Ground-Leiter mit den grössten Strömen müssen dem am ChassisErdungspunkt nächstgelegenen Starground-Punkt zugeführt werden. Die GroundVerbindungen mit den geringsten Strömen sind am letzten Starground-Punkt der Reihe zuzuführen. 30 G I T A R R E N - P R E A M P Phase GND NULL O C T O P U S Abbildung 19 - Positionierung der Starground-Punkte (Schema und Chassis-Unterboden-Ansicht) Der erste Stern bündelt Center Tap der 275-0-275V-Wicklung des Transformators, und die Ground-Verbindung der ersten Glättungskondensatoren (C75, C76) der HV-PSU. Die übrigen Ground-Verbindungen der drei Netzteile (PSU) sowie der Entladewiderstand (Krokodilklemme) sind dem zweiten Starground zugeordnet. Alle Ground-Verbindungen ab Preamp Board und Front Panel führen zum dritten und letzten Starground-Punkt. Chassis-Erdungspunkt sowie die StargroundStützpunkte entsprechen in der Ausführung den DIN VDE-Bestimmungen für Geräte der Schutzklasse I [PDES]. Das Star Grounding Konzept ist im Internet mehrfach beschrieben: [AIKEN] und [STARVOX]. Das Gehäuse, Platzierung der Baugruppen Als Gehäuse wollte ich ein Rack-Gehäuse, da bereits meine H+K VS250 Röhrenendstufe und andere Geräte in einem Rack eingebaut waren. Aus esthetischen Gründen wie auch wegen der Qualität entschied ich mich für ein 3EH hohes Hammond-Rackgehäuse. Drei technische Gründe gaben schliesslich den Ausschlag für diesen Entscheid: 1. Das Hammond-Gehäuse verfügt über einen stabilen Chassis-Boden aus Aluminium. Das Verlegen der HV-Leitungen und Ground-Verbindungen kann deshalb unterhalb des Bodenblechs erfolgen. Das Chassis dient somit als Schirmung gegenüber dem empfindlichen Preamp Board. Das Hammond-Gehäuse ist äusserst stabil, gut verarbeitet und ist mit Ventilationsschlitzen versehen. Die Aussenteile des Gehäuses sind pulverbeschichtet. 31 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 2. Der Hammond Transformator ist ein Monster von über 5 kg Gewicht und erordert eine lichte Höhe von ca. 10cm. 3. Die Anordnung der Regler beim Vorbild (GT Trio) ist in meinen Augen nicht bedienerfreundlich. Die Anordnung der Reglerknöpfe soll hinsichtlich Bedienung logisch und nachvollziehbar sein. Abbildung 20 - Groove Tubes Trio - Front Panel Abbildung 21 - Octopus V1 - Front Panel Betreffend Platzierung der Baugruppen positionierte ich Transformator und PSU möglichst weit weg vom Preamp Board, vor allem weit weg von den empfindlichen Eingangsstufen (V1-3) und der Gitarren-Eingangsbuchse. Den Transformator befestigte ich an der Seitenwand, weil diese den besten Halt bot. Unsicher war ich mir erst mit der Positionierung der Röhren-Batterie. Sollte ich diese zwischen Preamp Board und Front Panel stellen? Sollen die Röhren liegen oder stehen? 32 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Abbildung 22 - Tube Board Schliesslich erschien es mir sinnvoll, die Röhren stehend auf einem Aluprofil (Tube Board) zwischen Preamp Board und PSU zu platzieren. Einige Leitungen sind zwangsläufig etwas lang, aber das Primat, Hochspannungsleitungen möglichst vom Preamp Board fern zu halten, setzte sich durch. Für das Tube Board verwendete ich eine gewinkelte Aluminiumleiste, welche mit dem Chassis über Distanzbolzen befestigt ist. Bombenfest! Zwecks Wärmekonvektion habe ich beim Chassis unterhalb des Tube Boards zahlreiche Ventilationsöffnungen gebohrt. 33 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Das Front Panel Layout richtete sich massgeblich an der logischen Bedienung der Regler und Schalter, von links nach rechts. Für die Anordnung orientierte ich mich an Olafs Panther Preamp [DUES]. Das Front Panel Layout des originalen GT Trio gefiel mir nicht. Pro Kanal habe ich jeweils eine Reihe von Reglern: Gain, Mid, Bass, Treble, Bright Switch, Channel Volume. Grund für das Vertauschen der Bass- und Mid-Regler waren möglichst kurze Signalwege zu implementieren. Vermutlich eine übertriebene Massnahme. Abbildung 23 - Front Panel - Innenseite Das Layout des Preamp Boards unterlag einigen Rahmenbedingungen Signalwege möglichst kurz halten, vor allem bei Leitungen in den jeweils ersten Stufen sowie vom und zum Front Panel. Alle Boards sind als Eyelet Board gefertigt, weil angenehm zu verarbeiten. Relativ elegante Montage der Reed-Relais im DIL8-Format auf Eyelet Board. Kreuzung respektive paralleles Verlegen empfindlicher Leitungen vermeiden. Abführen der Ground-Verbindungen im rechten Winkel zum Board unter das Chassis. HV-Leitungen möglichst nicht in Nähe Preamp Board leiten. Abbildung 24 - Preamp Board Das Layout des Preamp Boards habe ich mit Visio hin und her geschoben bis es passte. Für mich persönlich die schwierigste Aufgabe, weil ich über keine praktische Erfahrung verfügte. Ich liess mich diesbezüglich von den vielen Stimmen des TT Forums zum Thema Platzierung der Bauteile leiten. 34 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Steuerung, Schaltung der Kanäle In der Vorbereitung habe ich die im Originalplan [GT31] aufgezeichnete Schaltung als Prototyp nachgebaut. Der Prototyp funktionierte nicht wirklich, respektive reagierte äusserst empfindlich auf leicht unterschiedliche Betriebsspannungen. Ausserdem stellte ich fest, dass der Plan bezüglich der Kanalschaltung nicht korrekt oder vollständig sein konnte. Ich vermute, die Spezifikation der Logikteile im original Trio-Plan ist unzureichend, weil von diesen Dutzende verschiedener Typen erhältlich sind. Beim Umsehen nach anderen Schaltungen stiess ich auf folgende Lösung, die zwar nicht billig, aber sehr flexibel ist. Im Preamp Gehäuse selbst befinden sich nur die Reed-Relais, Signal-LED sowie die 5VDC PSU. Die eigentliche Steuerzentrale befindet sich ausserhalb des Geräts, der Midi-Switcher Nobels MS-4, der Midi-seitig über ein Midi-Floorboard gesteuert werden kann. Damit wird das von mir gefürchtete digitale Rauschen vom Preamp ferngehalten. Der Midi-Switcher aktiviert seine vier Reed-Relais anhand der MidiBefehle, mit welchem die Schaltkreise des Preamps für die Kanäle geöffnet und geschlossen werden können. Somit ist der Octopus Preamp Midi-fähig und kann mit anderen Midi-Geräten synchronisiert werden. Das Ein- und Ausschalten der Kanäle erfolgt über Reed-Relais. Als Alternative standen LDR zur Debatte, welche häufig in Amps verbaut werden. Meine Erfahrungen mit Siliziumteilen in einem Röhrenverstärker sind zwiespältig. Grundsätzlich stellt für mich jedes Siliziumteil im Signalpfad eine mögliche Limitierung dar. Gemäss den Spezifikationen einiger LDR Varianten ist auch bei "geöffneten" LDR ein Restwiderstand vorhanden, und somit den Sound beeinflussen können. Bei der Verwendung von Relais ist hingegen mit Knackgeräuschen zu rechnen, was ich eher verzeihen kann, als unerwünschte Klangfärbung. Bei der Auswahl der Reed Relais achtete ich darauf, das Set und Release Zeiten sehr kurz und in etwa identisch sind. Die von mir ausgewählten Hamlin Relais der Serie 700 haben jeweils Set / Release Zeiten um 1 ns. Netzteile Ähnlich wie bei High-End Audioverstärkern beeinflussen Transformer und Netzteil die Qualität eines Gitarrenverstärkers entscheidend. Ein gutes Netzteil ist die halbe Miete! Transformator Für die Dimensionierung verwendete ich den PSU Designer [DUNC] sowie den "Power Transformer Guide" von Hammond [HMND]. Hammond Transformer erhalten im Allgemeinen gute Kritiken und sind auch in guten Gitarren Amps verbaut, z.B. in Amps von LondonPower [LNDP]. Ich entschied mich schliesslich für einen Hammond Classic Power Transformer, Typ 370HX HV-PSU Die HV-PSU entspricht weitgehend dem originalen Trio-Schaltplan. Die Abweichungen betreffen die Sicherungen (vgl. Sicherungskonzept, Seite 30), die verbesserte Gleichrichtung und Entkopplung zwischen den Gain-Stufen. Die im HV-Netzteil verwendeten Gleichrichterdioden sind UltraFast-Typen, zu denen 35 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P jeweils parallel Kondensatoren geschaltet wurden, um Spikes zu eliminieren [VALVE]. In der ersten Version der HV-PSU waren nur drei RC-Glieder zwecks Entkoppelung der Gain-Stufen implementiert, so dass ein deutliches Netzbrummen zu beklagen war. In der zweiten Ausführung des HV-Netzteils sind 6 RC-Glieder vorhanden. Jede Doppel-Triode ist hinsichtlich Anodenspannung von anderen Triodenpaaren entkoppelt. 6.3VAC/VDC Netzteil Ich entschied mich für eine gemischte Auslegung der Heizspannungserzeugung. Die ersten drei Doppel-Trioden werden mit gesiebter 6.3V-Gleichspannung versorgt, während die restlichen Röhren mit symmetrierter 6.3VAC befeuert werden. Reguliertes 5VDC Netzteil Das 5VDC wird durch einen Transistor KA7805 reguliert. Die erste Version dieses Netzteils funktionierte nicht wunschgemäss, weil ich den CT der 5V Sekundärwicklung auf Chassis legte und dadurch die Spannung unter Last zusammenbrach. Die korrigierte Ausführung des 5V-Netzteils funktioniert einwandfrei. Verwendung von Eyelet Boards Für den Aufbau der Schaltungen verwendete ich ausschliesslich Eyelet Boards. Folgende Gründe gaben den Ausschlag dafür: Ein PCB anfertigen zu lassen, erschien mir zu teuer und für meine Zwecke unflexibel und zu aufwändig. Ich hätte es ausser Haus fertigen lassen müssen. Zudem verzeiht ein PCB-Layout kaum Fehler oder nachträgliche Veränderungen. Lötleisten sind meines Erachtens ungeeignet für das Verbauen von kleinen Teilen, wie beispielsweise die von mir verwendeten Relais. Das Eyelet Board erlaubt hingegen freie Gestaltung des Layouts', relativ einfaches Anbringen der Relais und Pins. Als grössten Vorteil erachtete ich, dass sich die Lötpunkte, die Eyelets, gut eignen, Abzweigungen zu bauen, Kabel ans Board zu löten. Generell hatte ich während der Arbeiten am Preamp keine einzige kalte Lötstelle zu beklagen. 36 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Aufbau der Gerätebaugruppen Metallarbeiten am Gehäuse Sämtliche Bohrarbeiten am Gehäuse führte ich mit einer normalen Handbohrmaschine aus. Die Bohrvorlagen habe ich mit Visio [MS] gepinselt, auf transparente Folien gedruckt und diese am entsprechenden Gehäuseteil mit Tesafilm befestigt. Jedes Bohrloch erhielt zuerst eine Körnung, bevor mit Bohrer oder Bohrschäler die Löcher angefertigt wurden. Die üppigen Aussparungen für Kaltgerätebuchse wie Netzschalter habe ich ausgebohrt, bevor ich mit Metallfeilen die endgültige Form ausarbeitete. Mit einer kleinen Rundfeile entfernte ich die Brauen sämtlicher Bohrlöcher. Abbildung 25 - Hammond Rackgehäuse - RMCV Serie Die Seitenwände, die Rackhalterungen und die vier Querstreben des Rackgehäuses können nun zusammengesetzt und verschraubt werden. Geräterückseite, Chassis An der Rückwand sind bereits alle Bohrungen vorhanden, die für den Endausbau des Preamps notwendig sind. Der Kaltgerätestecker ist mit einer Sicherungsschublade sowie einem einfachen Netzfilter ausgestattet. Netzschalter, und alle Buchsen werden eingesetzt und befestigt. Am Chassis-Boden müssen die Bohrungen für die Ventilationsöffnungen, BoardBefestigungen, Kabeldurchführungen und Chassis-Grund und Starground-Punkte vorbereitet werden. Der Chassis-Boden und das Rear Panel befestigte ich am Rackgehäuse. Die Verkablung des Primärstromkreises bereitete ich als nächstes vor. Der Erdungsleiter der Kaltgerätebuchse wird direkt mit dem Chassis-Erdungspunkt verbunden. Die Leiter für Phase und Nullleiter werden mit Netzschalter eng verdrillt mit der Gerätebuchse verbunden. Die Verbindung der Kabel erfolgt mit Kabelschuhen, welche mit Schrumpfschläuchen isoliert sind. Der verwendete Netzschalter ist ein ON-ON-Umschalter. Die übrig gebliebenen zwei Anschlüsse des Netzschalters wurden mit Schrumpfschlauch isoliert. 37 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Konfiguration des Hammond 370HX Classic Power Transformers Das Netz hat in der Schweiz eine Soll-Spannung von 230VAC @ 60Hz (in der EU zwischen 220-240VAC @ 60Hz). Messungen an verschiedenen Orten und (Studio, zu Hause, Arbeit) und Tageszeiten ergaben relativ geringe Abweichungen vom Sollwert (effektiv gemessen: 226-233VAC). Deshalb habe ich den Transformer auf eine fixe Eingangsspannung von 230VAC konfiguriert. Die Verschaltung der Primärwicklungen wie folgt: WHT BLK/RED BRN BLU, wobei die Enden BLK/RED und BRN verlötet und mit Schrumpfschlauch isoliert werden. Die nicht mehr benötigten Enden sind mit Schrumpfschlauch isoliert. Die isolierten Enden (BLK/RED—BRN) sowie die verlöteten Wicklungsenden habe ich ins Gehäuse des Transformers untergebracht. Die Enden WHT und BLU sind eng verdrillt. Deren Länge wird angepasst und mit Schrumpfschlauch isolierten Kabelschuhen ausgerüstet. Abbildung 26 - Hammond Classic Power Transformer 370HX – Schematic Die Center Taps (CT) der HV-Sekundärwicklung erhält an deren Enden Kabelschuhe, um diese am ersten Starground-Punkt zu befestigen. Die Mittenabgriffe (CT) der Wicklungen #1 und #2 (Filament #1, #2) sowie 50V-Tap (VIO) werden isoliert, weil diese nicht verwendet werden. Die Enden der drei Sekundärwicklungen (Filament #1,#2, HV) werden eng verdrillt und auf korrekte Länge gebracht. Die entisolierten Enden erhalten Kabelhülsen als Abschluss. Eine Leiste von 6er-Schraubklemmleiste wird ans Chassis zwischen Transformer und dem künftigen HV-Netzteil festgeschraubt. Die Kabelenden werden mit dieser Klemme festgeschraubt. Befestigung des Transformers Den ca. 5.5. kg schweren Transformator befestigte ich an der rechten Seitenwand des Gehäuses. Die Schraubbösen des Transformators habe ich mit 2 Metallleisten verstärkt, damit diese nicht ausreissen. 38 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Netzschalter LV-PSU Kaltgerätebuchse 5VDC 6.3VDC 6.3VAC Trafo HV-PSU Starground #1 Starground #2 Starground #3 unterseitig Entladevorrichtung Abbildung 27 - Nach Montage des Hammond Transformers (Stand V.1.5) Mit Distanzbolzen wird der Transformator an die Seitenwand des Gehäuses festgeschraubt. Der Eisenkern des Trafos ist über ein Erdungskabel, das an eines seiner Füsse festgeschraubt ist mit dem zweiten Starground-Punkt verbunden. Metallarbeiten Front Panel Die Bohrungen für die Potentiometer sind alle mit dem Bohrschäler angefertigt werden. Die Öffnung für die Neutrik-Buchse fertigte ich auf dieselbe Weise an, wie bei Kaltgerätebuchse am rückwärtigen Panel. Um Kratzer und andere Schäden an der Front Panel Oberfläche zu vermeiden, verklebte ich vor dem Bohren die gesamte Fläche mit Tesafilm. Erdung des Rackgehäuse Sämtliche Teile des Gehäuses sind aus Aluminium gefertigt und mit Metallschrauben miteinander befestigt. Das Chassis bildet den Erdungspunkt. Bezogen zum Chassis-Erdungspunkt ergaben sich bei Messungen der verschiedenen Gehäuseteile keinen messbaren Widerstand, so dass auf Erdungsleiter zwischen Gehäuseteilen verzichtet werden konnte. Verarbeitung der Eyelet Boards Für die Herstellung der Eyelet Boards verwendete ich blanke, 3mm starke EpoxyPlatten. Das Zurechtschneiden dieser Platten führte ich mit einer Metallsäge aus. Mit einem Schleifpapier (120er Körnung) und Schleifblock glättete und brach ich die Kanten der zugeschnittenen Platten. 39 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Die in Visio erstellten Layout-Vorlagen wurden massstabgerecht 1:1 ausgedruckt, die Platte aufgelegt und mit Tesafilm fixiert. Die Bohrvorlage schimmert relativ deutlich durch die aufgelegte Platte. Die Positionen der Eyelets habe ich mit einem wasserfesten Faserschreiber übertragen. Sämtliche Bohrlöcher wurden nun mit 1mm starken Bohrer (Mini-Handbohrer) vorgebohrt, bevor ich diese mit dem Handbohrer auf 3.2mm erweiterte. Die Eyelets [TTS, VOGT] können nun einzeln eingelegt und mit dem Stacking Tool [TTS] und Hammer sachte eingearbeitet werden Einige Bauteile habe ich ohne Eyelets auf die Boards montiert. Es sind dies die Relais, die Orange Drops, die Silver Micas. Für deren Befestigung am Board fertigte ich lediglich 1mm grosse Bohrungen an. Die Kondensatorfüsse führte ich durch die beiden kleinen Öffnungen und führte unterseitig den Leiter zum nächsten Eyelet. Die Beine der Relais steckte ich lediglich durch die Öffnungen. Der Halt dieser Teile ist durch die zahlreichen Lötstellen auf der Unterseite des Boards gewährleistet. Bevor die Bauteile auf dem Eyelet Board aufgebracht werden, müssen sämtliche Eyelets eingesetzt sein. Nachträgliches Einarbeiten der Eyelets ist möglich, aber möglichst zu vermeiden. Wie üblich werden zuerst die kleineren Bauteile wie Widerstände wie auch die Relais befestigt, bevor die grösseren Teile an die Reihe kommen. Brücken von Eyelet zu Eyelet sind mit versilbertem Kupferdraht von 1mm Stärke hergestellt. Alle Boards sind mit Distanzbolzen am Chassis-Boden festgeschraubt. # Konsequentes Testen jedes Bauteils vor Einbau in Amp Sämtliche Bauteile habe ich vor deren Einbau einzeln mit dem Multimeter auf Spezifikation und Funktion hin geprüft. Mit dieser Massnahme konnte ich eine ganze Reihe von Fehlern von Beginn weg ausschliessen und konnte zahlreiche Fehler in Layout wie Schaltplan bereinigen, und nicht zuletzt, das Anbringen falsch deklarierte Bauteile verhindern. Fachgerechte Netzanschlüsse und Schutzleiter Für diese Arbeiten orientierte ich mich strikte an das Dokument von Peter Dessler [PDES] orientiert. Dies gilt namentlich für die netzseitigen Anschlüsse und sämtlicher Erdungspunkt, der Befestigungen elektrischer Bauteile und deren Verbindungen. 40 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Verwendete Kabel und Lötmaterial Lötmaterial Zum Löten verwendete ich einen einfachen Handlötkolben ERSA 261 mit 16W Heizleistung, welcher für die Lötarbeiten ausreichend war. Für Entlötarbeiten hingegen verwendete ich einen 30W-starken Handlötkolben. Das eingesetzte Lot mit 1mm Durchmesser enthält Silberanteile. Die Legierung des Lots: Sn95.5Ag3.8Cu0.7. Verbindungen auf Eyelet Boards Für die elektrischen Verbindungen zwischen Eyelets, sofern nicht durch verbaute Bauteile gewährleistet, verwendete ich versilberten Kupferdraht von 1mm Durchmesser. Um den Draht gerade zu ‚biegen’, schnitt ich ein längeres Stück Silberdraht ab, hielt mit zwei Flachzangen die Enden fest und streckte den Draht mit einem kräftigen Ruck. Die Eyelets bestehen ebenfalls aus versilbertem Weissblech. Kabelverbindungen des Primärstromkreises Für die Kabelverbindungen des Primärstromkreises verwendete ich die farbigen Litzen eines Verlängerungskabels, welches ich nicht mehr benötigte. Deren Querschnittsfläche beträgt 1 mm2. Die Farbkodierung: Braun = Phase Blau = Nullleiter Gelb-Grün = Erdung Kabelverbindungen für HV Für die HV-Leitungen verwendete ich temperaturfeste Silikonlitzen von 1mm2 Querschnittsfläche, welche für Spannungen bis 500V ausgelegt sind. Diese lassen erstklassig verarbeiten und sind sehr flexibel. Die Farbkodierung: Rot = Hochspannung (180-200 VDC) Hellgelb = Zuleitung ab Schraubklemme zur HV-PSU Grün = GND-Leitungen Kabelverbindungen für Heizstrom Hier verwendete ich konventionelle Kupferlitzen von 1mm2 Querschnittsfläche. Künftig würde ich an dieser Stelle auch Silikonlitzen verwenden. Dunkles Rot = Gleichspannung 6.3V, Plusleiter Schwarz = Gleichspannung 6.3V, Negativleiter Dunkel-Gelb / Schwarz = Wechselspannung 6.3V 41 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Kabelverbindungen für Schaltstrom Für den 5V Schaltstrom verwendete ich isolierten Draht von 0.5mm Durchmesser. Farbkodierung; Schwarz = Gleichspannung 5V, Negativleiter Grün = Leiter für Kanal 1, Gleichspannung 5V, Positivleiter Weiss = Leiter für Kanal 2, Gleichspannung 5V, Positivleiter Orange = Leiter für Kanal 3, Gleichspannung 5V Positivleiter Rot = Leiter für Power-On LED, Gleichspannung 5V, Positivleiter Kabelverbindungen an Front Panel, Preamp und Tube Board Für sämtliche NF-Verkabelungen an oben genannten Baugruppen verwendete ich herkömmliche Kupferlitzen von 0.5mm2 Querschnittsfläche. Die Farbkodierung: Weiss = Signalleitungen an Front Panel und Leitungen zu Grid Gelb = Leitungen ab Anoden Rosa = Leitungen zu Kathoden Grau / Violett / Braun = GND-Leitungen Einige störungs-empfindliche Leitungen sind mit geschirmten NF-Kabeln von 0.5mm2 Querschnittsfläche ausgerüstet. Schrumpfschläuche Schrumpfschläuche setzte ich über all dort ein, wo ich Hochspannungsleitungen befestigte, zusammenfügte, so dass die blanken Lötstellen isoliert sind. Unter anderem verpackte ich auch die Anodenwiderstände zusammen mit den angelöteten HV-Verbindungskabeln. Schrumpfschläuche setzte ich auch bei den geschirmten Kabeln ein, um beispielsweise vom Zuschneiden ausgefranste Schirmnetze vom Rest der Umwelt zu isolieren. Kabelbinder Kabelbinder setzte ich für das Führen oder Bündeln von Leitungssträngen ein. Bei Silikonkabeln ist insofern Vorsicht geboten, diese nicht allzu satt fest zu zurren, ansonsten die Isolierung der Silikonlitzen verletzt würde. An der ChassisBodenunterseite verwendete ich zudem selbstklebende Kabellitzensockel (oder wie nennt man die korrekt?). Aufbau der Netzteil-Baugruppen Die HV-PSU und die beiden LV-PSU sind als zwei separate Baugruppen aufgebaut. Das Layout für die HV-PSU Baugruppe fertigte ich mit Visio an, während das Layout des NV-Netzteil anhand einer Handskizze (Massstab 1:1) entstand. 42 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P HV-PSU Das HV-Netzteil habe ich komplett fertig aufgebaut, mit allen Kabeln, bevor ich dieses mittels der Distanzbolzen am Chassis befestigte. Die Länge der primärseitigen Kabel wird angepasst (eng verdrillt) und deren Enden mit Kabelhülsen bestückt. Diese Enden werden später an der Schraubklemme mit den HV-Leitungen vom Transformator verbunden. Für die Anschlüsse der zwei grossen 220µF-Kondensatoren der HV-PSU bohrte ich deren Profil entsprechend die Öffnungen mit einem 1mm-Bohrer. Die Kondensatoren wurden mit ein paar Tupfern Klebstoff (Araldit) fixiert. Zusätzlich wurden die beiden Kondensatoren mit Kabelbindern auf halber Höhe stabilisiert. Die beiden GND-Kabel erhalten an deren Ende Kabelschuhe für die Montage am Starground-Stützpunkt. Die Kabel für die Anodenspeisung hatten bei der Fertigung des HV-PSU Boards eine Länge von ca. 20cm, so dass diese später durch die Öffnung im Chassis (unterhalb der HV-PSU) zu deren Unterseite geführt werden können. Abbildung 28 - HV-PSU - Aufsicht Die beiden LV-PSU sind in einer Baugruppe zusammengefasst. 43 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 5VDC-PSU (Schaltstrom) Das 5V Netzteil wird durch Wicklung 2 (Filament#2) des Transformers gespeist. Dessen CT ist nicht mit dem Chassis verbunden. Erst wird die Wechselspannung über einen Brückengleichrichter gleichgerichtet, und anschliessend gesiebt. Die gesiebte Gleichspannung wird nun über einen Spannungsregler vom Typ KA7805 geregelt. Referenzpotential für die Regulierung der Spannung ist der Minuspol. Den Transistor mit seinen zwei kleinen Kondensatoren ist auf einer separaten, kleinen Rasterplatine aufgebaut, die ihrerseits über drei Distanzbolzen am LV-PSU Board befestigt ist. Zwei Pins auf dem Board dienen für den Steckanschluss. 6.3VAC + 6.3VDC PSU (Heizspannung) Die Speisung des 6.3V Netzteils erfolgt durch Filament #3 des Transformators, dessen CT ebenfalls nicht benötigt wird. Die 6.3V-Wechselspannung wird direkt bei der Symmetrisierung abgegriffen. Zwei Pins für die Steckeranschlüsse sind auf dem Board montiert. Die Gleichrichtung erfolgt über einen Brückengleichrichter. Die Siebung besteht aus drei parallel geschalteten Kondensatoren. Zwei Pins dienen für den Anschluss der Konsumenten der gesiebten 6.3VDC Spannung. Abbildung 29 - NV-Netzteil vor Korrektur des 6.3VDC Netzteils (Stand V.1.5) 44 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Aufbau des Tube Boards Das Tube Board ist aus einem L-förmigen Aluminiumprofil gefertigt, so dass bei Druckausübung das Board sich nicht durchbiegt (z.b. beim Einsetzen der Röhren). Das Tube Board ist über 5 Distanzbolzen am Chassis befestigt. Zudem dient die den PSU zugewandte Seite des Aluprofils als zusätzliche Schirmung. Das Tube Board liegt etwas höher als das benachbarte Preamp Board, damit dessen Leitungen relativ direkt zu den Röhrensockeln geführt werden können. Ausserdem ist der unterseitige Zugang des Tube Board zwecks Wartung relativ gut, wenn die Schrauben gelöst und das Board im 60° Winkel nach hinten geklappt wird. Abbildung 30 - Tube Board Die Bohrungen für die Röhrensockel wurden mit einem Bohrschäler angefertigt, dessen Kanten im Anschluss glatt gefeilt wurden. Die Röhrensockel werden angeschraubt. Als erstes wurde die Heizleitungen verlegt und gelötet. Eine Heizleitung ist für Röhren V1, V2 und V3 bestimmt, die andere für die restlichen. Die Heizleitungen werden eng verdrillt. An deren Ende jeweils wird jeweils ein Steckverbinder angelötet. Das Tube Board ist nun bereit für die Endmontage, bei der sämtliche weiteren Anschlüsse und Bauteile angebracht werden. 45 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Aufbau Preamp Board Als erste Bauteile habe ich sämtliche Reed Relais und Steckverbinder installiert. Die Steckverbinder wurden eingesetzt und an der Board-Aufsichtseite mit Araldit festgeklebt, um guten Halt zu gewährleisten. Nach Aushärtung erfolgte die Verdrahtung der Kanal-Schaltkreise unterseitig. Die Verbindungen bestehen aus 1mm starkem Draht und 0.5mm starken, farb-kodierten Litzen. Die Reed Relais werden mittels Löttropfen befestigt, die Pin mit Zuleiter verbindet. Die Relais werden nicht verklebt, so dass ein Austauschen defekter Relais ohne Schaden möglich ist. In Zukunft würde ich einen DIL-Sockel verwenden, denn die Relais sind recht empfindlich gegen die Lötwärme. Eines der Relais habe ich auf diese Weise verschrottet. Die Relais können nach Verdrahtung einfach in den DILSockel gesetzt werden. Grundsätzlich habe ich die elektronischen Bauteile des Preamp Board von innen nach aussen eingesetzt und verlötet, so dass am Ende alle Kabel zum Tube Board (nicht zu kurz) befestigt wurden. Für die frontseitigen Kabelverbindungen liess ich die entsprechenden Lötpunkte noch unverlötet. Alle Kabel ab Front Panel habe ich für die Endmontage auch dort vorbereitet, weil der Zugang das Löten auf Preamp Board bei der Endmontage besser ist. Sämtliche Ground-Verbindungen des Preamp Boards werden nach Montage des Boards unterseitig durch den Chassis-Boden geführt. Da mir nicht ausreichend Kabel gleicher Farbe zur Verfügung stand, verwendete ich Kabel verschiedener Farben für die GND-Verbindungen: Grau, violett, braun. Betreffend geschirmte Kabel: Für die Inbetriebnahme wollte ich möglichst mit ungeschirmten Kabeln operieren. Einzig die Grid-Zuleitungen jeweils ab Gain Pots, zum Master Volume Pot und von dort zu den Ausgangsbuchsen waren von Beginn weg geschirmt ausgelegt und implementiert. (mehr dazu unter Kapitel Error! Reference source not found., ab Seite Error! Bookmark not defined.). Das komplett fertig gestellte Preamp Board enthält nun sämtliche Bauteile, alle Kabel in Richtung Tube Board, vollständig verkabelte Kanal-Schaltkreise (Relais) sowie deren Steckverbindungen. Aufbau Front Panel Das Front Panel beherbergt sämtliche Bedienungselemente, Signal-LED, Schalter für die Bright Filter, den Mute-Schalter unterhalb der Neutrik-Buchse. Für die Input-Buchse verwendete ich eine vom Gehäuse elektrisch isolierte Buchse von Neutrik. Leider war diese nicht schaltbar erhältlich, so dass ich für die MuteSchaltung des Eingangs (normalerweise über die Kontakte der Buchse schaltbar) einen separaten Kippschalter verwenden musste. Die Potentiometer sind alle direkt am Chassis montiert. Widerstände oder vereinzelte Kondensatoren, welche zwischen Potentiometern zu liegen kommen, 46 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P sind direkt am Front Panel an deren Innenseite verbaut. Ebenso die Filterkondensatoren für die Bright Filter sind am jeweiligen Schalter angebracht. Die GND-Punkte des Front Panels werden ebenfalls unterhalb des Chassis-Boden zum Starground-Stützpunkt geführt. Die weissen Kabel, welche zu den Anschlüssen am Preamp Board führen (nicht zu kurz), werden nun für die Endmontage angelötet. Endmontage der Baugruppen Die Endmontage beinhaltet nebst der eigentlichen Montage der Baugruppen einige funktionale Tests. Das erstmalige Testen eines elektrischen Geräts ist ein ernsthaftes Unterfangen, bei dem höchste Vorsicht geboten ist. Deshalb werden diese erstmaligen Funktionstests an dieser detaillierter beschrieben als die restlichen Tests. Für die Durchführung aller Tests, bei dem elektrische Geräte am Netz sein müssen, ist zwingend, dass das Testgerät immer über einen FI-Schalter [RCD] mit dem Stromnetz verbunden ist. # Voraussetzungen für elektrische Testanordnungen Es ist sicher zu stellen, ob die verwendete Netzsteckdose (visuelle Kontrolle: gelb-grüner Litze muss an Erdungsleiter befestigt sein) sowie verwendete Steckdosenleiste korrekt (Ausmessen mit Multimeter) geerdet sind. Ich verwende eine schaltbare Steckdosenleiste, in die der FI-Schalter [RCD] eingesteckt wird. Der RCD hat zur Aufgabe, die Summe aller Fehlströme gegen Erde zu "sammeln". Übertritt die Summe aller Fehlströme 30mA schaltet der RCD automatisch aus. Die RCD verfügen selbst über eine sogenannte Prüftaste, bei der eine gefährliche Fehlerstromsituation simuliert werden kann. Wird die Prüftaste betätigt, nachdem der RCD eingeschalten wurde, muss das Gerät unverzüglich automatisch abschalten. In Ergänzung ist auch das verwendete Kaltgerätekabel zu prüfen, ob Phase, Nullleiter und Erdungsleiter ordnungsgemäss an den Steckern angeschlossen ist. Phase und Nullleiter zu vertauschen wirkt sich bei europäischen Netzen nicht so fatal aus, wie beim amerikanischen; dies mehr der Ordnung halber. Massgebend für den Personenschutz ist, dass der Erdungsleiter nicht unterbrochen und an den richtigen Anschlüssen befestigt ist. Ist der Erdungsleiter unterbrochen, können die Fehlströme nicht abgeleitet werden und es besteht Lebensgefahr. 47 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Für das Ausmessen verwendete ich ein digitales Multimeter mit austauschbaren Messfühlern und Messklemmen. Bei der Inbetriebnahme wird die entsprechende Baugruppe immer und grundsätzlich systematisch visuell überprüft. Das Schema sowie der Layout-Plan des betreffenden Teils dient dabei als Referenz. Elektrische Verbindungen lassen sich im kalten Zustand (d.h. das Gerät / Bauteil ist nicht am Netz angeschlossen) gut mit dem Multimeter überprüfen, in dem die Widerstände gemessen werden. Abbildung 31 - Multimeter mit Messfühlern Funktionale Tests an Primärstromkreis und Trafo Bevor die restlichen Baugruppen installiert werden, müssen die bereits verbauten elektrischen Teile am Gehäuse des Preamps auf deren Funktion hin überprüft werden. TEST 01 - IST DAS GERÄT KORREKT GEERDET? SCHRITT# BESCHREIBUNG 1 M1 Tabelle 4 Netzschalter = OFF KEIN Netzkabel in Kaltgerätebuchse Messen des Widerstands zwischen StargroundStützpunkt und Erdungsleiter an Kaltgerätesteckdose ZWECK / BEMERKUNG Gerät darf nicht am Netz sein! Der Widerstand muss annähernd oder gleich 0 Ohm sein! Andernfalls Verbindungen prüfen. - Test 01 - Korrekte Erdung des Geräte-Chassis Die Funktion der Gerätesicherung und Netzschalter prüfen TEST 02 - PRÜFUNG GERÄTESICHERUNG UND NETZSCHALTER SCHRITT# BESCHREIBUNG ZWECK / BEMERKUNG 1 2 M2 M3 Netzschalter = OFF RCD = AUS Gerätesicherung aus Sicherungsfassung nehmen Netzkabel in RCD und Kaltgerätestecker einsetzen RCD = EIN Der COM-Messfühler in einer der Erdungskontakte der Steckdosenleiste einführen Rote Messklemme an Starground-Stützpunkt befestigen Messen des Widerstands Messen der Wechselspannung: Messfühler an Pin 48 Sollwert: 0 Ohm damit ist die korrekte Erdung des Chassis nochmals geprüft. Sollwert 0VAC damit ist O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P TEST 02 - PRÜFUNG GERÄTESICHERUNG UND NETZSCHALTER der Kaltgerätebuchse für Phase und Nullleiter 2 M4 M5 3 RCD = AUS Netzschalter = OFF Gerätesicherung wieder einsetzen Kabelschuhe der Primärwicklungsenden des Trafos von Netzschalter entfernen RCD = EIN Messen der Wechselspannung an Pins der Kaltgerätebuchse (Phase, Nullleiter) Messen der Wechselspannung am Ausgang Netzschalters, d.h. die nun freiliegenden Pins des Netzschalters RCD = AUS zuvor entfernte Kabelschuhe wieder an Netzschalter anbringen sichergestellt, dass der Stromkreis durch eine während des Betriebs ggf. durchgebrannte Sicherung unterbrochen ist. Sollwert: ca. 230VAC Sollwerte: 0VAC bei Netzschalter = OFF 230VAC bei Netzschalter = ON Tabelle 5 - Test 02 - Prüfung Gerätesicherung und Netzschalter Der nächste Test betrifft Fehlerströme. Zwar würden erhebliche Fehlerströme >30mA durch das RCD bemerkt werden, kleinere hingegen jedoch nicht. TEST 03 - TEST AUF FEHLERSTRÖME / FEHLERSPANNUNG SCHRITT# BESCHREIBUNG 1 2 3 M6 M7 Netzschalter = OFF RCD = AUS Gerätesicherung einsetzen Netzkabel in RCD und Kaltgerätestecker eingesetzt Netzschalter = ON RCD = ON Der COM-Messfühler in einer der Erdungskontakte der Steckdosenleiste einführen Rote Messklemme an Starground-Stützpunkt befestigen Messung der Spannung (AC wie DC !) An verschiedenen Gehäuseteilen und Chassis Messung des Stroms An verschiedenen Gehäuseteilen und Chassis Tabelle 6 - Test 03 - Test auf Fehlerströme 49 ZWECK / BEMERKUNG Test 03 nochmals ausführen, um sicher zu gehen, dass an Gehäuse keine Spannung anliegt. Die Spannung muss 0VAC / 0 VDC sein Strom muss 0 mA betragen Ist Spannung oder Strom fest zu stellen, ist die Ursache zu identifizieren und zu beeseitigen, bevor man fortfährt. Test 02 wiederholen. O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Bei Test 04 wird die Funktion der Konfiguration des Transformers überprüft. TEST 04 – TEST DER TRANSFORMER-KONFIGURATION SCHRITT# BESCHREIBUNG 1 2 3 4 M8 M9 M10 M11 RCD = AUS Netzschalter = OFF Netzkabel in RCD und Kaltgerätebuchse eingesetzt Netzschalter = ON RCD = EIN Der COM-Messfühler in einer der Erdungskontakte der Steckdosenleiste einführen Rote Messklemme an Starground-Stützpunkt befestigen Messung der Spannung (AC wie DC !) An verschiedenen Positionen am Gehäuse und Chassis Messen der Wechselspannung der 275-0-275V Wicklung an Schraubklemme Messen der Wechselspannung der 6.3V Wicklung an Schraubklemme Messen der Wechselspannung der 5V Wicklung an Schraubklemme ZWECK / BEMERKUNG Wenn Rauchzeichen, sofort RCD = AUS Test 03 nochmals ausführen, um sicher zu gehen, dass keine Spannung an Gehäuse anliegt. Die Spannung muss 0VAC / 0 VDC sein. Sollwert: ca. 550 VAC ! Sollwert ca. 6.3 VAC Sollwert ca. 5 VAC Tabelle 7 - Test 04 – Test der Transformerkonfiguration Montage der Netzteile Die zwei Baugruppen mit den Netzteilen werden mit Distanzbolzen am Chassis befestigt. Die LV-PSU wird zuerst vorbereitet. Die Länge der GND-Leitung (artificial CT des 6.3V-Netzteils) wird angepasst und an deren Ende eine Lötöse angebracht. Die Speiseleitungen, die in der Schraubklemme befestigt werden, erhalten an deren Ende Adernhülsen. Die Kabel werden paarweise verdrillt, wobei nahe an der LV-PSU wie an den Kabelenden jeweils mit Kabelbindern die Verdrillung fixiert ist. Die Speiseleitungen nun an der Schraubklemme festschrauben, wo bereits die drei Sekundärwicklungen des Trafos enden. Die Lötöse des GND-Leiters nun an Starground-Stützpunkt 2 einsetzen und provisorisch festschrauben. Das LV-PSU Board nun auf die Distanzbolzen setzen und festschrauben. Die Niedervolt-Netzteile sind nun testbereit. Test kann durchgeführt werden (vgl. unten). Analog erfolgt auch die Montage der HV-PSU. Die beiden GND-Leiter erhalten die finale Länge und an deren Ende die Lötöse angelötet. Der GND-Leiter unmittelbar nach Gleichrichter führt zur Starground-Stützpunkt 1, während der andere zu Starground-Stützpunkt #2 führt. Die HV-Leitungen (Anodenspeisespannung) werden an deren Ende provisorisch isoliert und durch die Bohröffnung an die Chassis-Unterseite gebracht. Nachdem die verdrillten Speiseleitungen in der Schraubklemme festgeschraubt sind, die GND-Leiter mit dem jeweiligen Erdungspunkt verbunden und befestigt sind, ist nun auch dieses Netzteil testbereit (Test 06, vgl. unten). 50 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Funktionstest der Netzteile TEST 05 – FUNKTIONSTESTS DER LV-PSU OHNE LAST SCHRITT# BESCHREIBUNG 1 RCD = EIN Netzschalter = OFF Netzkabel in RCD und Kaltgerätebuchse eingesetzt Netzschalter = ON 2 M11 Messen der Gleichspannung an Ausgangs-Pins (+) und (-) für 5VDC ohne Last M12 Messen der Wechselspannung an Ausgangs-Pins für 6.3VAC ohne Last Messen der Gleichspannung an Ausgangs-Pins (+) und (-) für 6.3 VDC M13 ZWECK / BEMERKUNG Prüfen, ob Rauchzeichen über dem PSU-Himmel erscheinen. Wenn, dann RCD = AUS Sollwert: ca. 5 VDC Vgl. Messwerte Abbildung 39 Octopus V1: Schaltplan PSU Circuits, Seite 77 Sollwert: 6.4-6.6 VAC vgl. Messwerte Tabelle 13 Sollwert: ca.8.5 VDC Vgl. Messwerte Abbildung 39 Octopus V1: Schaltplan PSU Circuits, Seite 77 Tabelle 8 - Test 05 – Funktionstests der LV-PSU ohne Last TEST 06 – FUNKTIONSTESTS DER HV-PSU OHNE LAST SCHRITT# BESCHREIBUNG 1 2 3 M14 RCD = EIN Netzschalter = OFF Beide HV-Sicherung sind eingesetzt, Plexihauben aufgesetzt Netzkabel in RCD und Kaltgerätebuchse eingesetzt Netzschalter = ON Der COM-Messfühler in einer der Erdungskontakte der Steckdosenleiste einführen Rote Messklemme an Starground-Stützpunkt befestigen Messen der Gleichspannung and Prüfpunkte (B+) und (A) bis (K) ZWECK / BEMERKUNG Geräteteile bis Abschluss Schritt#3 nicht berühren Sicherheitsmassnahme! Prüfen, ob Rauchzeichen über dem PSU-Himmel erscheinen. Wenn, dann RCD = AUS Test 03 nochmals ausführen, um sicher zu gehen, dass keine Spannung an Gehäuse anliegt. Sollwerte: zwischen 180210VDC vgl. Messwerte Tabelle 13 Tabelle 9 - Test 06 – Funktionstests der HV-PSU ohne Last Montage Tube Board, Preamp Board und Front Panel Beim Tube Board wurden erst die HV-Leitungen (Anodenspannung) vorbereitet und befestigt, sofern keine Leitung vom Preamp Board einen Pin mit einer HVLeitung teilen muss. Die HV-Leitungen haben in diesem Stadium noch keine Verbindung zur HV-PSU. Die HV-Leitungen vom Tube Board und von der HVPSU werden später - nach erfolgter Montage der Baugruppen - an der ChassisUnterseite verlötet und mit Schrumpfschläuchen isoliert. An der Unterseite des Preamp Boards befestigte ich die geschirmten GridZuleitungen ab RR1...3, die zu den erststufigen Trioden führen. Sukzessive werden nun sämtliche Leitungen ab Preamp zum Tube Board inklusive der restlichen HVLeiter verlötet. 51 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Nun kann das Preamp Board auf die sechs Distanzbolzen gestellt und fixiert werden Abbildung 32 - Front Panel und Preamp Board Danach beginnt die finale Verkabelung des Front Panels. Abschliessend wurden sämtliche GND-Leitungen, die bereits an die Chassis-Unterseite geführt wurden, an den Starground-Stützpunkt mittels Lötöse befestigt. Ebenfalls unterseitig führe ich die geschirmte Leitung vom Master Volume Pot zu den rückwärtigen Ausgangsbuchen (Output A/B). Mit Kabelbindern die lose geführten Kabel bändigen. Die HV-Leitungen vom Tube Board wie von HV-PSU herkommend, werden verlötet: Die Länge wird angepasst, und einseitig wird ein Stück Schrumpfschlauch ‚eingefädelt’. Beim Verlöten der Enden legte ich diese nicht nebeneinander, sondern nutzte das Ineinanderverharken der Litzen, wenn man beide entisolierten Enden aufeinander schiebt und mit reichlich Lot die Verbindung stabilisiert. Die Verbindung sieht sauber aus und bildet keine wulstigen Verbindungen. Abschliessend die blanke Lötstelle mit dem zuvor eingeführten Schrumpfschlauch isolieren. 52 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Abbildung 33 - Unterseite des Chassis Der Funktionstest des Preamp Boards ist unter Kapitel Pilot-Betrieb beschrieben. Massnahmen zur Wartungsfreundlichkeit Ein Aspekt für die Montage der Baugruppen war für mich die Wartungsfreundlichkeit. Ich musste erkennen, dass ich diesbezüglich Kompromisse eingehen musste. Der Maxime „möglichst kurze Signal-Leitungen“ zu folgen, bedingt eingeschränkte Freiräume zwecks Zugänglichkeit Die PSU Baugruppen lassen sich einzeln zumindest so weit heben und wenden, dass Ober- und Unterseite mit Lötkolben zugänglich sind, ohne Kabelverbindungen lösen zu müssen. Das Tube Board lässt sich lösen und nach hinten (zur PSU hin) kippen, so dass die Unterseite der Röhrenfassungen mit Lötkolben erreichbar ist. Einzig die Kabelbinder am Chassis-Boden, welche die HV-Leitungen bändigen, müssen gelöst werden. Das Preamp Board lässt sich von oben (Aufsicht) gut bearbeiten. Für Arbeiten an deren Unterseite muss das Board sowie das Front Panel gelöst werden, die Kabelbinder für die Führung der GND-Zuleitungen entfernt werden, und den Starground-Stützpunkt lösen, damit die GND-Zuleitungen „nachgeben“ können. Anschliessend dreht man das Gehäuse auf den Kopf, die Seitenwände unterstellt, so dass die Unterseite des Preamp Boards in einer schrägen Aufsicht bedient werden kann. Zugegeben: eine mittlere Prozedur, aber ohne jedoch feste Lötverbindungen auflösen zu müssen. 53 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Pilot-Betrieb Während des Pilot-Betriebs des Preamps hatte ich einige kleinere Mängel zu beheben, bevor ich mit dem Ergebnis, also dem Octopus Preamp zufrieden sein konnte. Auf einige Mängel habe ich bereits hingewiesen, auf andere nicht. Das hier beschriebene Prozedere zur Inbetriebnahme des Octopus ist ein allgemeines, die genannten Messwerte beziehen sich auf Version 1.5 der Schaltpläne, d.h. nach allen erfolgten Modifikationen und Korrekturen. Vorgängig habe ich die installierten Boards nochmals visuell geprüft und kalt die angebrachten Kabelverbindungen ausgemessen. TEST 07 – PRÜFUNG DER HEIZSPANNUNG UNTER LAST SCHRITT# BESCHREIBUNG 1 2 3 M15 RCD = EIN Netzschalter = OFF Beide HV-Sicherung sind entfernt, Plexihauben aufgesetzt Netzkabel in RCD und Kaltgerätebuchse eingesetzt Vorstufenröhren in alle sechs Röhrensockel einsetzen Netschalter = ON Visuelle Prüfung, ob Heizdrähte der Vorstufenröhren glühen. Messen der Heizspannungen unter Last. Als Messpunkte verwendete ich die Pins der LV-PSU ZWECK / BEMERKUNG Preamp Board darf noch nicht unter HV stehen dürfen alte, aber funktionstüchtige Röhren sein Sollwerte: 6.3VAC +/- 0.3V und 6.3VDC +/-0.3V vgl. Messwerte Tabelle 13 Tabelle 10 - Prüfung der Heizspannung unter Last 12AX7-Röhren müssen mit einer Heizspannung von 6.3V betrieben werden. Dieser Röhrentyp toleriert eine Abweichung von ca. +/- 0.3V. Anders abweichende Heizspannungen bringt die Röhre sozusagen aus dem Gleichgewicht. Zu tiefe Spannung lässt die Anodenspannung grösser werden, weil weniger Elektronen emmitiert werden. Für zu hohe Spannung gilt das Entgegengesetzte. Dass sich unkorrekte Heizspannungen auf Klang- und vor allem Gain-Verhalten auswirkt, ist offensichtlich. 54 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P TEST 08 – PRÜFUNG DER KATHODEN- UND ANODENSPANNUNGEN OHNE LAST SCHRITT# BESCHREIBUNG ZWECK / BEMERKUNG 1 2 3 M16 RCD = EIN Netzschalter = OFF Beide HV-Sicherung sind eingesetzt, Plexihauben aufgesetzt Netzkabel in RCD und Kaltgerätebuchse eingesetzt Alle sechs Röhrensockel entladen Netzschalter = ON Visuelle Prüfung, ob Rauchzeichen aufsteigen Der COM-Messfühler in einer der Erdungskontakte der Steckdosenleiste einführen Rote Messklemme an Starground-Stützpunkt befestigen Messen aller Kathoden- und Anodenspannungen (Gleichspannung): COM-Messklemme ist an Starground-Stützpunkt befestigt. Der rote Messfühler berührt die einzelnen Messpunkte am Preamp Board Bei Rauchzeichen sofort RCD = AUS Test 03 nochmals ausführen, um sicher zu gehen, dass keine Spannung an Gehäuse anliegt. Zur Orientierung Layout des Preamp Boards bereithalten vgl. Messwerte Tabelle 13 Tabelle 11 - Prüfung der Kathoden- und Anodenspannungen ohne Last TEST 08 – PRÜFUNG DER KATHODEN- UND ANODENSPANNUNGEN UNTER LAST SCHRITT# BESCHREIBUNG ZWECK / BEMERKUNG 1 2 M16 RCD = EIN Netzschalter = OFF Beide HV-Sicherung sind eingesetzt, Plexihauben aufgesetzt Netzkabel in RCD und Kaltgerätebuchse eingesetzt Alle sechs Röhrensockel mit Röhren bestücken Netzschalter = ON Messen aller Kathoden- und Anodenspannungen (Gleichspannung): COM-Messklemme ist an Starground-Stützpunkt befestigt. Der rote Messfühler berührt die einzelnen Messpunkte am Preamp Board Zur Orientierung Layout des Preamp Boards bereithalten vgl. Messwerte Tabelle 13 Tabelle 12 - Prüfung der Kathoden- und Anodenspannungen unter Last Die in der Tabelle zusammengefassten Messergebnisse sind effektiv gemessene Werte, wobei hinter die Genauigkeit der Kathodenspannungen ein leichtes Fragezeichen setzen möchte. Diese Werte schwankten von Messung zu Messung. Die Sollwerte entnahm ich vom originalen GT Trio-Schema. 55 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P MESSWERTE AUS TESTS 01 - TEST 08 (SCHEMA VERSION 1.5) POSITION SOLLWERT OHNE LAST MIT LAST LV-PSU - 5.0 VDC LV-PSU - 6.3 VDC LV-PSU - 6.3 VAC HV-PSU - B+ HV-PSU - A HV-PSU - B / C HV-PSU - D / E HV-PSU - F / G HV-PSU - H / I HV-PSU - J / K V1-6a / C V2-6a / G V2-1a / F V3-6a / K V3-1a / J V4-6a / B V4-1a / A V5-6a / E V5-1a / D V6-6a / I V6-1a / H V1-8k V2-8k V2-3k V3-8k V3-3k V4-8k V4-3k V5-8k V5-3k V6-8k V6-3k 5.13 VDC 6.29 VDC 6.35 VAC 207 VDC 207 VDC 189 VDC 206 VDC 199 VDC 206 VDC 189 VDC 149 VDC 147 VDC 146 VDC 144 VDC 148 VDC 127 VDC 205 VDC 143 VDC 203 VDC 117 VDC 118 VDC 1.41 VDC 1.42 VDC 1.39 VDC 1.44 VDC 1.61 VDC 1.10 VDC 31.5 VDC 1.39 VDC 1.25 VDC 1.51 VDC 0.92 VDC 5.0 VDC 6.3 VDC 6.3 VAC 205 VDC 205 VDC 190 VDC 205 VDC 190 VDC 205 VDC 190 VDC 140 VDC 140 VDC 140 VDC 140 VDC 140 VDC 140 VDC 200 VDC 140 VDC 200 VDC 120 VDC 120 VDC 1.2 VDC 1.2 VDC 1.2 VDC 1.2 VDC 1.2 VDC 1.2 VDC ? 1.2 VDC 1.2 VDC 1.2 VDC 0.8 VDC 5.4 VDC 8.6 VDC 6.6 VAC 394 VDC 394 VDC 386 VDC 393 VDC 384 VDC 393 VDC 387 VDC 378 VDC 384 VDC 383 VDC 386 VDC 384 VDC 382 VDC 393 VDC 389 VDC 393 VDC 382 VDC 391 VDC n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. Tabelle 13 - Messwerte aus Test 01 bis Test 08 Anmerkung: Die LV-PSU erfuhr eine weitere Modifikation, welche im Schema Version 1.6 dokumentiert ist. Die oben dargestellten Messwerte beziehen sich auf Schema Version 1.5. (vgl. auch Abschnitt „Sporadisch „taucht“ der Preamp ab, schliesslich Totalausfall“, Seite 59) 56 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Findings während des Pilot-Betriebs Ohne die Mitglieder des Tube-Town-Forums [TTF] hätte ich nicht so rasch die Probleme beheben können. Der gesamte Thread ist im Appendix enthalten; vgl. Kapitel Error! Reference source not found., ab Seite Error! Bookmark not defined.. Ich testete den Octopus Preamp während rund sechs Wochen, bevor ich ihn schliesslich im Studio ins Rack einbaute. Das bedeutet nicht, dass sämtliche (kleine) Mängel behoben sind. Die Kinderkrankheiten des Systems sind behoben. In diesem Kapitel sind die groben technischen Mängel beschrieben und wie diese behoben wurden. Das dem hier anschliessende Kapitel befasst sich mit den ersten Erfahrungen mit dem Octopus Preamp in der Praxis. Lead Channel #3 mit schwachem Signal, oszillierendes Pfeifen Das Gitarrensignal war hörbar, aber sehr, sehr leise. Regelt man TREB#3 wie GAIN#3, so verändert sich die Tonhöhe des Pfeifens. Die Spannung an V3a-6a anliegt beträgt zu hohe 187 VDC (soll 140 VDC). Durch berühren der Messpunkte (von hinten nach vorne im Signalweg) hervorgerufenes Pop-Geräusch stellte ich fest, dass bei V3-1a das Geräusch hörbar war, jedoch nicht mehr bei V3-2g. Bei Stufe V3b musste der Fehler liegen. Bewegen der Kabel brachte keine weiteren Erkenntnisse. Des Rätsels Lösung war das Fehlen eines Anodenwiderstands. Nach Einsetzen eines 100kOhm Anodenwiderstands funktionierte der Lead Channel. Allerdings neigte dieser Kanal immer noch um Pfeifen. Auf dem von mir verwendeten GT Trio Schema fehlte der Anodenwiderstand an V3a-6a. Zusätzliche geschirmte Leitungen Folgende zuvor ungeschirmte Zuleitungen habe ich durch geschirmte Leitungen ersetzt: V3a-7g V6-7g V2-7g V5-7g V1-7g V3-7g Der Radioempfang aus Fernost konnte damit behoben werden. Das oben bezeichnete oszillierende Pfeifen hatte sich nur gering verbessert. Zusätzlich hatte ich V6-7g einen 68k Grid-Stopper angebracht, was das Oszillieren des Lead Channel #3 verhindert. Ungenügende Entkopplung zwischen Verstärkerstufen Bei Inbetriebnahme arbeitete der Preamp mit der ersten Version der HV-PSU. Der Restbrumm auf Kanal 1+2 war zwar verkraftbar, aber bei Kanal 3 signifikant. Die gemäss Originalplan vorgesehene Entkopplung der Stufen - nur 3 RC-Glieder - erwies sich als ungenügend. In der zweiten und endgültigen Version ist die HVPSU mit 6 RC-Gliedern ausgerüstet, so dass nun jede Doppel-Triode von den anderen Stufen entkoppelt ist. 57 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Der Restbrumm bewegt sich nun auch bei Kanal 3 im Rahmen, ist aber nach wie vor vorhanden, wenn Gain#3 und Channel Volume #3 im Rechtsanschlag sich befinden. Zu wenig Gain an Clean Channel #1 Der Clean Kanal sollte ähnlich wie ein Fender Blackface klingen. Aber dazu brachte ich diesen Preamp Kanal praktisch nicht dazu, leicht anzuzerren. Erst unter Einsatz des Seymour-Duncan Pickup Booster klang es so, wie ich das erwarten würde. Ich erhielt den Hinweis, vor Gain#1 die "Bassbremse" zu überbrücken, was ich schliesslich auch tat. Nun neigt der Clean bei 100% Gain zu ganz leichter Zerre. In Kooperation mit dem Power-Amp lassen sich nun Blackface-ähnliche Sounds entlocken, die mitunter auch recht nahe einem JTM45 kommen. Der Klang Lead Channel #3 hat kein Fundament Der Lead Channel #3 erweist sich als wahrhaftiger High-Gain Kanal. Allerdings vermisste ich im Klangbild etwas Fundament. Widerstand R8 und Kondensator C20 waren in Serie geschaltet, so dass nebst Dämpfung eine gehörige Portion Bassanteile vernichtet wurden. Auf Rat aus TTF setzte ich C20 parallel zu R8, was nun diesem Kanal erheblich mehr Fundament verschafft. Die Überbrückung von C20 führte zu einer starken Beschneidung der Höhen. Spannungsabfall unter Last des 5VDC-Netzteils Weshalb funktionierte die erste Version des 5VDC PSU nicht wunschgemäss? Ich baute die erste Version analog dem originalen Trio Plan. Ohne Last entsprach die Spannung den Erwartungen. Unter Last jedoch brach die Spannung auf 2.7 VDC zusammen. Fehler war, dass der 5V-CT sowie das Referenzpotential des KA7805 auf Chassis lagen. Das Schema des 5V-Netzteils Version 1.5 des Octopus Preamps entspricht der Implementierung nach oben beschriebener Korrektur. Sporadischer Spannungsabfall des 6.3VDC-Netzteils Diesen Fehler entdeckte ich erst nach einigen Wochen Betrieb. Wieso mir dieser nicht schon vorher aufgefallen war, ist mir ein Rätsel. Weshalb fiel sporadisch die Heizspannung (nur DC) auf 5.7VDC? Die Ursache war dieselbe wie beim 5VDC Netzteil. 6.3V-CT war überflüssig. Die seriell/parallele Schaltung der Siebkondensatoren trug dazu bei, dass von Zeit zu Zeit die Spannung kräftig abfiel, später sich wieder aufbaute. Das Schema des 6.3V Netzteils Version 1.5 des Octopus Preamps entspricht der Implementierung nach oben beschriebener Korrektur. 58 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Sporadisch „taucht“ der Preamp ab, schliesslich Totalausfall ...und irgendwann verabschiedete sich der Preamp vollständig. Angekündigt hat sich dieses Problem schleichend. Während des Spielens wurde der Preamp allmählich leiser bis er schliesslich „tot“ war, jedoch nach einigen Sekunden des (verzweifelten) Wartens kam das Signal wieder wie es weggetaucht war. Und eines Tages gab der Preamp eben den Geist auf. Was war passiert? Ich vermutete bald ein thermisches Problem im Bereich der Heizung. Auch stellte ich in den letzten Betriebsstunden vor Totalausfall eine klangliche Veränderung fest; das Klangbild war „kühler“ und weniger lebendig, als ich das gewohnt war. Nicht deutliche Unterschiede, jedoch „fühlbare“. Die Wechselstrom beheizten Röhren glühten wie immer, jedoch die drei Gleichstrom befeuerten Röhren waren finster. Die Spannung ohne Last betrug nach wie vor rund 8VDC, bei Last jedoch war die Spannung auf ca. 0.1VDC eingebrochen. Die Überprüfung der Heizleitungen, der Röhren ergab keine Befunde. Am Netzteil prüfte ich die Kondensatoren, welche ebenso korrekt funktionierten. Das Problem musste demnach bei den Dioden liegen, da die Trafo-Speisespannung ordentliche 6.7VAC aufwies. Bei genauer Betrachtung fiel mir auf, dass die Lötbeine der Dioden braun angelaufen war, was auf Hitzeeinflüsse zurückzuführen ist. Abbildung 34 - Durch Hitze aufgebplatzte 1N4007 Dioden Als Gleichrichterdioden verwendete ich Dioden vom Typ 1N4007, dessen Datenblatt einen max. Dauer-Durchflussstrom von 1A und einen Spitzenstrom von 30A verkündete. Durch die drei Röhren fliessen insgesamt „nur“ 900mA, also scheinbar innerhalb der Leistungsbandbreite der Dioden. Was ich nicht berücksichtigte war jedoch das Laden der drei Kondensatoren à 4700uF! Ich entschloss mich nach Rückfrage im [TTF] für EPG50 ultraschnelle Dioden, die auf 3A Dauerstrom ausgelegt sind. Es zeigte sich beim Ausbauen, dass die alten 59 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 1N4007 Dioden rückseitig augespalten waren, d.h. übel von der Hitze zugerichtet waren. Nach Einbau der neuen Dioden stellte ich dann eine erhöhte Spannung (7.3VDC) unter Last fest, die ich dann mittels eines kleinen Widerstands auf 6.35VDC korrigierte Zusätzlich baute ich noch eine weitere Symmetrierung nach dem Gleichrichter ein, wie mir empfohlen wurde. Auch die Dioden der 5VDC PSU wechselte ich aus, weil auch an jenen Dioden diesselben Erscheinungen zu beobachten waren. Nach Abschluss dieser Reparatur am Netzteil sind nun jedoch generell die Anodenspannungen 10-15% zu hoch, so dass vielleicht nochmals eine Korrektur vonnöten sein wird. Eine mögliche Ursache könnte die generell etwas höhere Spannung sein, die der Transformator bei der 6.3V-Wicklung abgibt. Folge: der Kanal 3 tendiert wiederum zum Oszillieren. Ich beobachte erst, bevor ich weiter Hand anlege. Die beschriebene Modifikation der Schaltung ist in Schema Version 1.6 dokumentiert. 60 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Der Octopus V1 in der Praxis Gitarrenanlage im Studio Bevor ich meine ersten Erfahrungen mit dem Octopus darstelle, soll die Konfiguration meiner Gitarrenanlage beschrieben werden. Abbildung 35 - Octopus V1 Preamp im Studio Power 230VAC Furman PL-Tuner Power Conditioner /Tuner Laney PT412 Octopus V1 3-Channel Guitar Preamplifier (tubed) Guitar Main Console ADA MP1 Guitar Preamplifier (tubed, hybrid, solid state) Guitar Behringer SNR2000 Manual Patching 2-Channel Noise-Gate / Denoiser tc-electronic G-Major (Mono-In Multi-FX Stereo-Out /2xMono-In EQ / Cab-Simulation 2x Mono-Out) Hughes&Kettner VS250 Stereo Power Amplifier (tubed) THD Hot-Plate Abbildung 36 - Konfiguration Gitarrenanlage per Juli 2007 61 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Das Rack ist mit folgenden Geräten bestückt: Furman PL-Tuner – Power Conditioner / Tuner Octopus V1 Preamp ADA MP1 Preamp Behringer SNR2000 – Noise Gate / Denoiser tc-electronic G-Major – Multi-FX Hughes&Kettner VS250 – Power Amplifier Der Power Conditioner speist alle Geräte im Rack und die Netzgeräte der Bodeneffekte mit gefiltertem Strom und schützt ggf. nachgelagerte Geräte vor Überspannungen. Hauptsächlich arbeite ich mit dem Octopus Preamp. Wenn der ADA MP-1 genutzt wird, dann ist ein manuelles Umstöpseln notwendig. Der MP-1 klingt im Vergleich zum Octopus recht anders, aber nicht übel. Mittelfristig werde ich wohl eine den beiden Preamps vor- und nachgelgarten ABY-Tretern beschaffen, die idealerweise synchronisiert geschaltet werden können. Da beide Vorverstärker mehr oder minder rauschen und brummen – der ADA MP-1 deutlich stärker – führe ich jeweils deren Ausgangssignal zum Denoiser, der über einen Hardware-Bypass verfügt. Die Kanäle am SNR2000 arbeiten jeweils autonom. Bevor das Preamp Signal (Mono) zur Endstufe gelangt, durchläuft es das G-Major, einem Multieffekt Gerät. Dessen AD/DA-Wandler ist ausreichend gut, so dass die Klangeinbusse sehr gering ist, praktisch unhörbar. Allerdings wirken sich falsche Eingangsimpendanzen krass negativ auf die Klangqualität des G-Majors aus. Diesbezüglich ist beim ADA MP-1 die Klangeinbusse grösser als beim Octopus. Das Stereo Signal des Multi-FX führt nun zur Röhrenendstufe, dem Hughes&Kettner VS250. Dessen Monoblöcke können separat ein- und ausgeschaltet werden (Standby <> Busy). Die beiden Lautsprecherkabel führen zum Laney PT412 Cabinet. Arbeite ich mit dem THD Hot-Plate, so ist nur einer der Monoblöcke aktiv. Dessen Ausgang ist mit dem Power Attenuator verbunden, der seinerseits dann mit dem Cabinet verbunden ist. Für Recording und Live-Monitoring nutze ich den Direct Out des Hot-Plate. Mehr zum Thema Recording vgl. Kapitel Power Attenuation mit THD Hot-Plate, Seite 64. In der Regel verwende ich folgende Bodentreter: Gitarre Preamp. Volume Pedal (Dunlop) Pickup Booster (Seymour Duncan) Weitere Bodengeräte, die ich ggf. einsetze: 62 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Pro Co Vintage Rat EHX Big Muff MXR 10-Band EQ (Kerry King) EHX Microsynth Boss NS-1 Allgemein Klanglich ist für mich der Octopus Preamp ein Meilenstein und übertrifft die in ihn gesetzten Erwartungen. Der Octopus erweist sich im Zusammenspiel mit der H+K Endstufe als sehr vielseitig, denn er deckt mir klanglich typische Fender- und Marshall-Sounds ab. Überdies verfüge ich nun über einen Lead oder High Gain Kanal. Erstaunt stellte ich zudem fest, dass auch übelster Trash Metal Sound möglich ist, bei dem richtig Punch vorhanden ist. Mit dem Octopus ist die Klangregelung recht einfach zu bewerkstelligen, weil jeder Kanal unabhängig gesteuert ist. Auf jeden Fall komme ich schneller ans Ziel als beispielsweise mit dem ADA MP-1. Unabhängig wie gut das Preamp Distortion Voicing sein mag, es weißt einen unterschiedlichen Charakter auf, als die komplexe Dynamik der Sättigung einer Röhrenendstufe und hart gefahrenen Gitarrenlautsprechern. Der Vorteil der Endstufenzerre ist dessen Dynamik, die weitgehend erhalten bleibt, während die Zerre und Dynamik beim Preamp sich umgekehrt zueinander verhalten. Bei hohen Verzerrungen durch die Vorstufe einen Kompressionseffekt, den man als pumpen bezeichnen könnte. Mit Sicherheit die grösste Auswirkung auf Endstufensättigung hat die Lautstärke des Preamp Ausgangssignal, welches mit dem Master Volume Regler hauptsächlich beeinflusst werden kann. Klang des Laney PT412 Cabinet Die Gitarrenanlage direkt über das Laney Cabinet zu hören, ist atemberaubend. Die Dynamik ist geeignet, um Knochen zu zerbröseln. Klanglich hingegen wünschte ich mir einen etwas wärmeren Klang. Die Laney-Box tendiert dazu, die Mitten rauszuschneiden, die Höhen giftig und aggressiv wiederzugeben, so die Box hart und mitunter Umständen unangenehm klingt. Der Bass kommt betont und recht straff daher. Der Klang wirkt nicht „gross“, wie ich das von einer 4x12er erwarten würde. Die Box und somit die Anlage klingt bei Lautstärken eines startenden Jets erst wirklich geil. Bei leiseren Tönen hingegen wirkt der Klang etwas leblos, egal welche Einstellungen gewählt sind. Ich vermute mal, dass die Aufhängung der Lautsprechermembranen der darin verbauten Treiber relativ steif ist, und dadurch dieser strenge Klangeindruck entsteht, der für bestimmte Genres sehr gut geeignet ist. 63 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Besonders negativ ist dieses Bild bei Clean und moderaten Crunch Sound. In solchen Situationen fehlt mir Luft und eine gewisse Leichtigkeit. Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, mir entweder eine 2x12 Box zu beschaffen (z.b. das Orange 212 Cabinet) oder selbst zu bauen, die ich dann als Ergänzung zur Laney-Box verwenden würde. Eine andere Möglichkeit wäre das Austauschen der bestehenden, originalen Chassis durch Celestion Vintage-30 (Cabs, die damit bestückt sind, gefallen mir bisher am besten). In der Laney Box sind H+H Chassis verbaut. Von welchem Typ diese sind konnte ich am Chassis wie bei Laney selbst nicht in Erfahrung bringen, da verschiedene Treiber scheinbar verbaut wurden. Miked Cabinet Ich kann leider das Laney Cabinet nur nutzen, wenn ich übe, d.h. alleine spiele. Die räumlichen Studioverhältnisse lassen ein gemeinsames "Lärmen" nicht zu, weshalb wir mit Ausnahme der Drums die Instrumente nicht mit Mikrofonen abnehmen und so abhören können. Für Recording und Live-Monitoring verwende ich den Direct Out des Hot-Plate, vgl. unten. Um nicht jedes mal einen Hörsturz zu riskieren, wenn ich alleine über die Box spiele - es kann tierisch laut werden - nehme ich das Signal über zwei Shure SM57 Mikrofone auf und mach das Monitoring über meine Etymotic ER4S Kopfhörer, welcher die Aussengeräusche bis 42dB reduzieren kann. Das erlaubt ein entspanntes Hören bei leicht erhöhter Zimmerlautstärke (subjektiv). Interessanterweise ist der mikrofonierte Klang des Cabinets besser, als wenn man die Box 1:1 hört. Die unangenehme Schärfe der Höhen der Lautsprecher ist weg und das Klangbild wirkt insgesamt weicher, insgesamt ausgewogener. Die Mikrofone sind in der Achse der Lautsprecher in etwa 4-5 cm Distanz zur Membran positioniert (vgl. Abbildung 35 - Octopus V1 Preamp im Studio). Power Attenuation mit THD Hot-Plate Bisher verwendete ich das krude Direct Out Signal des Hot-Plate für das Monitoring und Recording. Wer mit dem Hot-Plate arbeitet, weiss, dass Das Signal des Direct Out nicht frequenzkorrigiert ist. Die Bassanhebung und Höhenanhebung - zwei Kippschalter) wirken auch auf das Direct Out Signal unterschiedliche Einstellungen (Attenuation) am Hot-Plate den Klang (via Cabinet) erheblich beeinflussen und die Dynamik (subjektiv) miserabel ist, was wahrscheinlich durch die zu grossen Höhenanteile begründet ist Das Direct Out Signal wird zwar auch beeinflusst, jedoch im negativen Sinne. Je grösser die Leistungsreduktion (Attenuation), desto schriller und unerträglicher ist 64 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P das Signal, das am Direct Out anliegt. In Amptone [AMPT] ist diese Wirkungsweise detailliert beschrieben. Besonders krass lässt sich dies feststellen, wenn man A/B-Vergleiche fährt, wobei Option A "miked Cabinet" (vgl. oben) darstellt. Mit anderen Worten, dem Direct Out fehlt eine Cabinet Simulation. Ich habe bisher drei Möglichkeiten erprobt, die Lautsprecher-Charakteristik nach zu empfinden. Zudem lässt sich auch eine leichte Klangänderung beim CabinetAusgang feststellen, was noch nicht so tragisch wäre. Vor allen Dingen wirkt der Klang seltsam leblos! Die erste dieser Möglichkeiten ist der Einsatz des Ensoniq DP4+ mit seinen drei Speaker Algorithmen, von denen ich "Tunable Speaker" am besten fand. Klanglich war deutlich eine Verbesserung erkennbar; die Schärfe der Höhen war weitgehend weg und das Klangbild wirkte dynamischer als ohne Simulation, wenn auch etwas grobschlächtiger. Die Klangcharakteristik meiner Box nachzuempfinden, war nicht möglich. Das Ergebnis ist insgesamt unbefriedigend. Ähnliches Ergebnis erzielte ich, als ich an Stelle des DP4+ den Line6 POD xtPro verwendete. Ich liess das eingehende Signal bis auf die Cabinet Simulation sämtliche Engines passieren. Der Line Out des POD war auf "Studio Direct" eingestellt. Klanglich war das Ergebnis etwas luftiger als mit dem DP4+. Vielversprechend am POD ist die Möglichkeit, unterschiedliche Cabinet Simulationen je nach Situation zu verwenden. Leider bot keine dieser Algorithmen ein wirklich befriedigendes Klangbild. Die giftigen Höhen bleiben weitgehend bestehen, so dass der grundsätzlich positive Eindruck zunichte ist. Der POD verfügt zwar über einen EQ, diesen aber manuell Einzuschalten, ist ohne Rechner oder Midi-Programmiererei ein Ding der Unmöglichkeit. Bessere Ergebnisse erzielte ich überraschenderweise mit einem einfachen 31-BandEQ (Alto EQ131, eine üble Rauschquelle!) Das korrekte EQ'ing habe noch nicht ermittelt, aber dieser Weg scheint mir der bisher beste zu sein. Natürlich gibt es auch noch die Variante, DAW oder VSTi--Software einzusetzen. Deren Latennzverhalten ist nach wie vor noch unzureichend. Ebenso wäre eine derartige Konfiguration mir zu aufwändig, denn ich möchte zwischen Hot-Plate und Konsole zeit-basierte Effekte wie Reverb und Delay via Hardware dazu mischen können. Power Attenuation mit TT-Pos Während der Zusammenstellung des vorliegenden Bauberichtes habe ich mir den [TT-Pos] in einer 2-Kanal-Auslegung gebaut. Das Schaltschema stammt von Dirk Munzinger [TT]. Die Schaltung basiert meiner Meinung nach auf einem US-Patent aus dem Jahre 1980 [USPAT]. Meine Erfahrungen in der Praxis sind zwar noch nicht weit gediehen, dennoch lässt sich ein erstes Fazit festhalten. Klanglich lässt sich mit dem TT-Pos ebenso 65 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P wie beim THD Hot-Plate eine Dämpfung der Höhen feststellen, wenn über Cabinet abgehört. Anders als beim Hot-Plate ist das Spielgefühl erhalten geblieben; es fühlt sich lebendig an, auch bei voller Leistungsreduktion. Ein erheblicher Fortschritt. In der Patentschrift lässt sich nachlesen, weshalb dem so ist. Das Widerstandsnetzwerk kompensiert die Impedanz der Lautsprecher, was vermutlich beim Hot-Plate offenbar nicht getan oder zumindest nicht so gut gelang. Meinen 2kanaligen Power Attenuator habe ich zusätzlich 2 schaltbare Ausgänge spendiert, mit dem mir folgende Optionen offen stehen: zweite Box anschliessen kann (hin- und herwechseln zwischen 2 Cabinets), einen Silent Speaker (Lautsprecher ohne Membrane) anschliesse, oder einen Resistive Load (simpler Widerstand anstelle Lautsprecher) oder einen Reactive Load à la [AIKEN] Den Line Out des TT-Pos muss ich noch modifzieren, weil das Signal massiv zu gross ist. Ein grösserer Widerstand als Spannungsteiler ist hier vonnöten. Klanglich ist dieser jedoch wie erwartet sehr höhenlastig und muss mit einem EQ zurechtgebogen werden. Ob ich den jedoch tatsächlich benötige wird sich weisen. Persönlich ziehe ich den TT-Pos dem (teuren) THD Hot-Plate vor. Einsatz Effekte Ich mag Effekte. Allerdings helfen FX-Geräte nicht, den Sound zu verbessern, sondern nur zu verändern. Die Klangbasis muss in jedem Fall stimmen, was noch ein hartes Stück arbeit ist. Inzwischen neige ich dazu, die Anzahl der Effekte möglichst gering zu halten, so dass ich derzeit kaum welche einsetze. Es ist kaum verwunderlich, wenn ich sage, bei einem wirklich guten Sound kommen die eingesetzten Effekte noch besser zur Geltung. Konkret hatte ich vor allem bei Bodeneffekten ein diesbezügliches Aha-Erlebnis. Volumen-, Gain-, Distortion- und EQ-Effekte sowie Noise Gate erachte ich als sinnvolle Bodeneffekte, die ich zwischen Gitarre und Preamp einsetzen kann. Zeitbasierte Effekte wie Reverb (Raumklang) und ausgeprägtes Delay sind dem Signal zwischen Endstufe und Konsole dazu zu mischen. Dies gilt vor allem bei Recording und Live-Situationen. Spiele ich hingegen solo über die Gitarrenbox, so verwende ich für die Zeit- und Raumeffekte das G-Major, das zwischen Pre- und Power-Amp positioniert ist. 66 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Zielkonfiguration der Gitarrenanlage Was heisst hier Zielkonfiguration? Dieses Kapitel skizziert, wie die Gitarrenanlage in der nächsten Zeit erweitert, ausgebaut wird. Die Anforderungen an das System: Recording mit und ohne Cabinet Raumeffekte separate Box verwenden beziehungsweise nach Power-Amp zumischen Abbildung 37 - Zielkonfiguration der Gitarrenanlage 2-fach-ABY-Schaltung, um zwischen Preamps hin- und her zu schalten Jeweils vor und hinter den Vorstufen soll je ein ABY-Schalter eingefügt werden. Beide Schalter sind synchronisiert. Vermutlich werde ich eine solche Schaltung selber mit Relais bauen. Für Recording: In-Line DI-Box Nach den ersten Erfahrungen ist für mich sicher, dass als Power Attenuator der 2kanalige TT-Pos zum Einsatz kommt. Wie oben ausgeführt stehen mehrere Optionen offen, den für „silent recording“ erforderlichen Load zu realisieren. Zwischen Power-Amp und Power Attenuator soll pro Kanal eine DI-Box das Signal abgreifen. Inzwischen konnte ich die TAD FANTA DI-Box antesten, welche grundsätzlich nicht schlecht klingt, allerdings die Höhen recht stark beschneidet und vor allem bei Clean Sounds noch etwas leblos wirkt. Ein Beimischen des beim TT-Pos 67 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P abgegriffenen Line-Out Signals mit Reduktion der Höhen sowie leichter Anhebung der Bässe durch das EQ des Mixers, lassen das Gesamtsignal fetter wie auch nach Wunsch transparenter und dynamischer Gestalten. Die klangliche Basis der TAD FANTA ist gut. Als nächstes werde ich mir eine Palmer PDI-09 beschaffen, um Vergleiche anzustellen. Ich kann mir auch denken, je nach Situation, die eine oder andere DI-Box einzusetzen, denn jeder Typ von DI-Box hat seine Stärken und Schwächen. Nebst dem direkt abgegriffenen Signal besteht die Möglichkeit, das Signal über Mikrofone (Shure SM57) abzugreifen. Das Kombinieren und Mischen beider Signalquellen ergibt einen sehr fetten Klang, der wahrscheinlich durch geringe Laufzeitverschiebungen erzielt wird. Für Recording und Hören ab Cabinet: Raumeffekte Raumeffekte und andere zeitbasierte Effekte kann ein FX-Gerät am FX-Insert des Submixers eingesetzt werden. Das trockene wie das aufbereitete Signal kann der Main Console zugeführt werden. Beim Abhören ab Cabinet werden die Raumeffekte einem Flat-Amp zugeführt, der dann eine 2x12 Box antreibt. Aber das ist nur mal so eine Idee. Recording Insgesamt stehen mir alle Optionen zur Verfügung: Aufnahme über Mikrofone Aufnahme direkt ab Power-Amp-Ausgang durch DI-Box Einsatz beider Aufnahmetechniken parallel, was offenbar satteren, fetteren Sound ergeben soll. 68 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P 5 Kapitel Appendix Stückliste In der Stückliste sind sämtliche verwendeten im Octopus Preamp V1 (Schema Version 1.6) Bauteile bezeichnet: Schaltschema-Identifikation Spezifikation, Beschreibung des Bauteils Hersteller und Hersteller-Identifikation Händler und Händler-Artikelnummer Insgesamt habe ich die Teile von vier verschiedenen Quellen beschafft: Tube-Town Online-Shop, Lemberg, Deutschland [TTS] Distrelec (Schweiz) AG, Online-Shop, Nänikon, Schweiz [DIST] Pusterla AG, Elektronikfachhandel, Kernstrasse, Zürich Vogt AG, Online-Shop, Lostdorf, Schweiz [Vogt] MAKER NAME MAKER PART ID VENDOR NAME 370HX Tube Town RMCV190513BK1 Tube Town RMP1913 Tube Town RMCP5BK Tube Town 15 Hammond Manufacturing Hammond Manufacturing Hammond Manufacturing Hammond Manufacturing n.a. n.a. Tube Town kba-20 26mm, black 1 n.a. n.a. Tube Town kba-26 ceramic, w/ flange Mono 6 n.a. n.a. Tube Town sk09 1 Cliff UK CL1160 Tube Town sc-11 Stereo 1 Cliff UK CL1239 Tube Town sc-11 Mono 1 Cliff UK CL1160 Tube Town sc-11 ID# DESCRIPTOR SPECS CT V1-6 275-0-275V, 5V, 6.3V RMCV190513B K1 RMP1913 1 R40 Classic Power Transformator 19" Rack Mount Housing Chassis Panel R34 Front + Rear Panel RMCP5BK 2 R23 Classic Bakelit Knobs Classic Bakelit Knobs Tube socket, noval, chassis mounted 6.3mm Jack, plastic housing 6.3mm Jack, plastic housing 6.3mm Jack, plastic 20mm, black T1 OUT-A /B Input Housing Housing Housing 1 1 69 VENDOR PART ID O C T O P U S ID# DESCRIPTOR FSW2+3 FSW1 Front Panel Front Panel F2 housing 6.3mm Jack, plastic housing 6.3mm Jack, metal housing, isolated Fuseholder Fuseholder Cover for Fuseholder Cover for Fuseholder Fuse F2 Fuse F2 Power Plug F1 F1 F1 R58 R60 R19 R99 R1 R51 R15 R8 R43 R22 R92 R2 R7 R11 R21 R96 R4 R33 R75 R13 R14 R31 R32 R10 R37 R61 R17 R42 VR8 VR10 VR11 Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Potentiometer Potentiometer Potentiometer Housing FSW-FX G I T A R R E N - P R E A M P SPECS CT MAKER NAME MAKER PART ID VENDOR NAME VENDOR PART ID Mono 2 Cliff UK CL1160 Tube Town sc-11 Mono 1 Neutrik NJ3FP6C-B Distrelec 5x20mm 5x20mm 1 1 1 Littlefuse Littlefuse Littlefuse 658 658 648 Distrelec Distrelec Distrelec 272615 272615 273272 1 Littlefuse 648 Distrelec 273272 1 Schurter 0034.1511 Distrelec 270026 1 Schurter 0034.1511 Distrelec 270026 FGS2-06-1 Pusterla, ZRH 10k, 24mm, 6.3mm 25k, 24mm, 6.3mm 25k, 24mm, 6.3mm Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Tube Town Tube Town Tube Town 5x20mm, 315mA @250V 5x20mm, 315mA @250V w/ Fuse and LC-Filter 100k, 1%, 1W 100k, 1%, 1W 150k, 1%, 1W 1k, 1%, 1W 1k5, 1%, 1W 1M, 1%, 1W 1M, 1%, 1W 1M, 1%, 1W 1M, 1%, 1W 1M, 1%, 1W 221k, 1%, 1W 22k1, 1%, 1W 2k74, 1%, 1W 2k74, 1%, 1W 2k74, 1%, 1W 2k74, 1%, 1W 4k75, 1%, 1W 475k, 1%, 1W 475k, 1%, 1W 475k, 1%, 1W 475k, 1%, 1W 475k, 1%, 1W 475k, 1%, 1W 475k, 1%, 1W 330k, 1%, 1W 330k, 1%, 1W 330k, 1%, 1W 68k1, 1%, 1W 68k1, 1%, 1W 68k1, 1%, 1W 820, 1%, 1W 10k, linear 22k, linear 22k, linear 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 5 5 5 5 1 8 8 8 8 8 8 8 8 8 8 1 1 1 1 1 1 1 Alpha Alpha Alpha 70 apo10 apo25 apo25 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P ID# DESCRIPTOR SPECS CT MAKER NAME MAKER PART ID VENDOR NAME VENDOR PART ID VR16 VR4 Potentiometer Potentiometer 25k, audio 220k, audio 1 1 Pihea CTS Distrelec Tube Town 740407 cpo250log VR7 Potentiometer 220k, audio 1 CTS Tube Town cpo250log VR13 Potentiometer 220k, audio 1 CTS Tube Town cpo250log VR15 Potentiometer 220k, audio 1 CTS Tube Town cpo250log VR1 Potentiometer 470k, B 1 CTS Tube Town cpo500log VR2 VR3 VR5 VR6 VR9 VR12 VR14 Potentiometer Potentiometer Potentiometer Potentiometer Potentiometer Potentiometer Potentiometer Switch 1M, audio 1M, audio 1M, audio 1M, audio 1M, audio 1M, audio 1M, audio 2-polig on-off, changer 2-polig on-off, changer 2-polig on-off, changer 2-polig on-off, changer 10uF, 25V, axial 1 1 1 1 1 1 1 1 CTS CTS CTS CTS CTS CTS CTS similar like T-16SHM04N253A 250k, 24mm, 6.3mm 250k, 24mm, 6.3mm 250k, 24mm, 6.3mm 250k, 24mm, 6.3mm 500k, 24mm, 6.3mm 1M, 24mm, 6.3mm 1M, 24mm, 6.3mm 1M, 24mm, 6.3mm 1M, 24mm, 6.3mm 1M, 24mm, 6.3mm 1M, 24mm, 6.3mm 1M, 24mm, 6.3mm d=6.3mm Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town cpo1mlog cpo1mlog cpo1mlog cpo1mlog cpo1mlog cpo1mlog cpo1mlog xsw17 1 similar like d=6.3mm Tube Town xsw17 1 similar like d=6.3mm Tube Town xsw17 1 similar like d=6.3mm Tube Town xsw17 10uF, 63V Tube Town cax-10-63 22nF, 1000V 22nF, 1000V 22nF, 1000V 22nF, 1000V 1000V 1 1 1 1 1 WIMA WIMA WIMA WIMA Diotec MKP4 MKP4 MKP4 MKP4 UF5408 Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec 823632 823632 823632 823632 600057 1000V 1 Diotec UF5408 Distrelec 600057 1000V 1 Diotec UF5408 Distrelec 600057 1000V 1 Diotec UF5408 Distrelec 600057 220k, 5%, 2W 220k, 5%, 2W 220uF, 500V, +30%, -10% 220uF, 500V, +30%, -10% 15uF, 450V 1 1 1 F&T LFA22150035066 Distrelec Distrelec Distrelec 802702 1 F&T LFA22150035066 Distrelec 802702 1 F&T A15045014030 Distrelec 800974 15uF, 450V 1 F&T A15045014030 Distrelec 800974 15uF, 450V 1 F&T A15045014030 Distrelec 800974 Switch Switch Switch C14 C71 C72 C73 C74 D71 D72 D73 D74 R71 R72 C75 C76 C77 C78 C79 Electrolytic Capacitor Capacitor, MKP4 Capacitor, MKP4 Capacitor, MKP4 Capacitor, MKP4 Ultrafast Recovery Diode Ultrafast Recovery Diode Ultrafast Recovery Diode Ultrafast Recovery Diode Resistor, metalized Resistor, metalized Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic 1 71 O C T O P U S ID# C80 C81 C82 R76 R73 R74 R75 R77 R80 R84 D75 D76 D77 D78 D79 D80 D81 D82 D83 R89 R90 R91 R92 R93 C82 C83 C84 C86 C87 C89 C85 C86 U1 D1 D2 D3 D4 R99 R98 R97 DESCRIPTOR Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Rectifier Diode Rectifier Diode Rectifier Diode Rectifier Diode Rectifier Diode Rectifier Diode Rectifier Diode Rectifier Diode Rectifier Diode Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Electrolytic Capacitor Capacitor, Tantal Capacitor Positive Voltage Regulator LED LED LED LED Resistor, metalized Resistor, metalized Resistor, metalized G I T A R R E N - P R E A M P SPECS CT MAKER NAME MAKER PART ID VENDOR NAME VENDOR PART ID 15uF, 450V 1 F&T A15045014030 Distrelec 800974 15uF, 450V 1 F&T A15045014030 Distrelec 800974 15uF, 450V 1 F&T A15045014030 Distrelec 800974 27k, 5%, 2W 330k, 5%, 2W 330k, 5%, 2W 330k, 5%, 2W 10k, 5%, 2W 10k, 5%, 2W 10k, 5%, 2W EPG50 EPG50 EPG50 EPG50 EPG50 EPG50 EPG50 EPG50 EPG50 180, 5%, 2W 180, 5%, 2W 100, 5%, 4W 100, 5%, 4W 0.68, 1%, 4W 4700uF/25V 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Vishay 222202116472 Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec 800906 4700uF/25V 1 Vishay 222202116472 Distrelec 800906 4700uF/25V 1 Vishay 222202116472 Distrelec 800906 4700uF/25V 1 Vishay 222202116472 Distrelec 800906 4700uF/25V 1 Vishay 222202116472 Distrelec 800906 4700uF/25V 1 Vishay 222202116472 Distrelec 800906 0.33uF/25V 0.1uF/25V 5V, TO-220 1 1 1 Kemet Wima ST 0.33uF/35V L7805CV Distrelec Distrelec Distrelec 810350 800906 647075 green yellow orange red 180, 5%, 1W 180, 5%, 1W 180, 5%, 1W 1 1 1 1 1 1 1 Sloan Sloan Sloan Sloan 14CS00G 3010 14CS00Y 3010 14CS00O 3010 14CS00R 3010 Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec 252110 252112 EPG50B EPG50B EPG50B EPG50B EPG50B EPG50B EPG50B EPG50B EPG50B 72 252108 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P ID# DESCRIPTOR R96 Housing Resistor, metalized 180, 5%, 1W Aluminium L-Profile w=43mm, h=25mm, 2.5mm, l=270mm Epoxy Print Board 3mm, l=130mm w=100mm Epoxy Print Board 3mm, l=130mm w=100mm Epoxy Print Board 3mm, l=300mm w=80mm Pins + Plugs silver-plated, diameter=1mm M3 Spacer Bolts l=10mm M3 Screws M3 Nuts M4 Spacer Bolts l=10mm M4 Spacer Bolts l=25mm M4 Spacer Bolts l=50mm M4 Screws M4 Nuts M3 Washer M4 Washer Flat receptables 3.5mm Diameter = M4 Terminals (Kabelschuhe, Ringform) Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 100k, 1%, 2W Resistor, metalized 330k, 1%, 2W Resistor, metalized 330k, 1%, 2W Resistor, metalized 68k1, 1%, 1W Resistor, metalized 2.7k, 1%, 1W Resistor, metalized 68k1, 1%, 1W Reed Relais normally open contact, 5V Reed Relais normally open contact, 5V Reed Relais normally open contact, 5V Reed Relais normally open contact, 5V Reed Relais normally open HV-PSU LV-PSU Preamp Board Wiring Housing Housing Housing Housing Housing Housing Housing Housing Housing Housing Wiring Wiring R6 R18 R79 R83 R82 R87 R88 R78 R81 R86 R85 R38 Rxx R82 R27 RR1 RR2 RR3 RR4 RR5 SPECS CT MAKER NAME MAKER PART ID VENDOR NAME VENDOR PART ID 1 1 Distrelec DIY-Shop 1 Pusterla, ZRH 1 Pusterla, ZRH 1 Pusterla, ZRH 50 Pusterla, ZRH 3 3 3 4 14 5 23 23 3 23 ~10 ~15 Distrelec DIY-Shop DIY-Shop Distrelec Distrelec Distrelec DIY-Shop DIY-Shop DIY-Shop DIY-Shop DIY-Shop DIY-Shop 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Hamlin HE 722 A0500 Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec 401595 1 Hamlin HE 722 A0500 Distrelec 401595 1 Hamlin HE 722 A0500 Distrelec 401595 1 Hamlin HE 722 A0500 Distrelec 401595 1 Hamlin HE 722 A0500 Distrelec 401595 73 341149 341158 340012 341088 O C T O P U S ID# DESCRIPTOR G I T A R R E N - P R E A M P SPECS CT MAKER NAME MAKER PART ID VENDOR NAME VENDOR PART ID 1 Hamlin HE 722 A0500 Distrelec 401595 1 Hamlin HE 721 C0500 Distrelec 401598 HE 721 C0500 Distrelec 401598 Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town crd047 crd047 crd047 cma68-100v Tube Town cma68-100v Tube Town cma68-100v Tube Town cma68-100v Tube Town cma68-100v Tube Town cma68-100v Silver Mica Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town Tube Town crd0022 crd0022 crd022 crd022 crd022 crd022 crd022 crd022 crd022 crd022 crd022 csm220 csm220 csm220 csm220 csm250 crd001 csm250 + csm220 RR6 Reed Relais RR7 Reed Relais RR8 Reed Relais C12 C1 C3 C9 Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor contact, 5V normally open contact, 5V 2-way contact, 5V 2-way contact, 5V 47nF, 600V 47nF, 600V 47nF, 600V 680nF C99 Capacitor 680nF 1 Mallory C16 Capacitor 680nF 1 Mallory C23 Capacitor 680nF 1 Mallory C25 Capacitor 680nF 1 Mallory C22 Capacitor 680nF 1 Mallory C30 C33 C7 C97 C22 C17 C32 C20A C21 C5 C6 C8 C10 C13 C20 C83 C18 Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor Capacitor 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Vishay Vishay Vishay Vishay Vishay Vishay Vishay Vishay Vishay Vishay Vishay Morgan Morgan Morgan Morgan Morgan Vishay Morgan C19 Capacitor 1 Morgan Silver Mica Tube Town csm250 + csm220 C4 Capacitor 1 Morgan Silver Mica Tube Town csm250 + csm220 C18A Capacitor 2.2nF, 600V 2.2nF, 600V 22nF, 600V 22nF, 600V 22nF, 600V 22nF, 600V 22nF, 600V 22nF, 600V 22nF, 600V 22nF, 600V 22nF, 600V 220pF, 500V 220pF, 500V 220pF, 500V 220pF, 500V 250pF, 500V 1nF, 600V 470pF (250pF + 220pF parallel) 500V 470pF (250pF + 220pF parallel) 500V 470pF (250pF + 220pF parallel) 500V 470pF (250pF + 220pF parallel) 500V 1 Morgan Silver Mica Tube Town csm250 + csm220 1 Hamlin 1 1 1 1 Vishay Vishay Vishay Mallory 150er, 680nF, 100VDC 150er, 680nF, 100VDC 150er, 680nF, 100VDC 150er, 680nF, 100VDC 150er, 680nF, 100VDC 150er, 680nF, 100VDC Silver Mica Silver Mica Silver Mica Silver Mica Silver Mica 74 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P ID# DESCRIPTOR SPECS CT MAKER NAME MAKER PART ID VENDOR NAME VENDOR PART ID C19A Capacitor 1 Morgan Silver Mica Tube Town csm250 + csm220 C4A Capacitor 1 Morgan Silver Mica Tube Town csm250 + csm220 C11 C94 Capacitor Capacitor Epoxy Card 10x16cm Epoxy Card 20x32cm Eyelets 470pF (250pF + 220pF parallel) 500V 470pF (250pF + 220pF parallel) 500V 100nF, 600V 500pF, 500V 2mm 1 1 2 Vishay Morgan Silver Mica Tube Town crd1 Tube Town csm500 Pusterla, ZRH 2mm 1 Jack Silber-Lot Silikon-Litzen Isolierter Draht Litzen Schrumpfschläuche Binder / Straps 1/8", silver ~50 plated 0 6.3mm, isolated 1 Sn95.5Ag3.8Cu0 .7 yellow, black, red, green d=1mm2 red, orange, green, black, blue d=0.5mm white, yellow, grey, light-pink d=0.5mm2 black d=2.5mm d=5mm d=10mm d=20mm black Pusterla, ZRH Vogt AG 3.0 x 0.3 x 3.5 mm Neutrik Vogt AG Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Distrelec Pusterla Tabelle 14 - Liste der Bauteile 75 a30035030.68 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Schaltpläne Abbildung 38 - Octopus V1: Schaltplan Preamp Circuit 76 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Abbildung 39 - Octopus V1: Schaltplan PSU Circuits 77 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P OCTOPUS V1 3 Channel PreAmp (modded GT Trio-Clone) 5VDC+ 0VDC Power on-off LED FSW1 RR2 FSW2+3 R1 180 FSW-FX RR5 RR7 RR3 R1 180 Channel 2 Reed Relay and LED red R5 180 Channel 3 Reed Relay and LED orange M. Dohrau, CH-8143 Stallikon V.1.6 (2007-08-13) RR8 RR4 RR1 R1 180 Abbildung 40 - Octopus V1: Schaltplan Channel Switching Circuitry 78 Channel 1 Reed Relay and LED green RR6 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Layoutpläne OCTOPUS V1 3 Channel PreAmp (modded GT Trio-Clone) M. Dohrau, CH-8143 Stallikon V.1.6 (2007-08-13) Change log V1.3=>1.4: Rebuild / Layout redesign due additional caps to be mounted R73 330k D73 / C73 R75 330k C75 220uF/500V D74 / C74 D72 / C72 R74 330k C76 220uF /500V - + - + D71 / C71 R76 27k R71 220k C77 15uF / 450V C78 15uF / 450V C79 15uF / 450V C80 15uF / 450V C81 15uF / 450V C82 15uF / 450V Abbildung 41 - Octopus V1: Layout HV-PSU 79 R72 220k OCTOPUS V1 RR1 RR4 7g 9 6a 8k RR2 RR4 5 V1 3k’ 2g’ 4 1a’ RR4 RR3 M. Dohrau, CH-8143 Stallikon V.1.6 (2007-08-13) 7g 6a 8k 3 Channel PreAmp (modded GT Trio-Clone) 5 V2 1a’ 4 3k’ 2g’ LED’s on Front Panel From jacks and 5VDC PSU 9 6a 9 5 V3 Abbildung 42 - Octopus V1: Layout + Verkablung Channel Switch Circuits 80 CH1 CH2 CH3 LED LED LED GR RED OR + + CH1 CH2 CH3 LED LED LED GR OR RED 7g 8k 2g’ 3k’ On/ off 4 1a’ On/ Off BLU RR7 RR4 7g 6a 8k 9 RR8 RR4 5 V4 1a’ 4 3k’ 2g’ 7g 6a 8k 9 5 V5 3k’ 2g’ 4 1a’ RR5 7g 6a 8k 5 V6 RR4 9 1a’ 4 RR6 3k’ 2g’ O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P RR1 RR4 V1a-7g 4 V2a-8k 3k’ 2g’ V3a-7g 1a’ G8 RR2 RR4 5 V1 V2a-7g 9 6a G7 R20 100k 8k 7g RR4 RR3 G0 TREB1 R23 100k G9 6a 8k 7g BASS 1 J K F M. Dohrau, CH-8143 Stallikon V.1.6 (2007-08-13) 9 V2-6a MID1 4 GAIN2 1a’ C97 22nF / 600V 5 R96 470k V3a-6a GAIN3 R27 68k 3k’ G0 R2 2k7 V3a-8k 2g’ >gain2 R4 470k V2 C12 47nF /600V C94 500pF C22 47nF /600V C30 2.2nF A C23 680nF 9 5 V3 1a’ F G 4 G10 R32 330k R57 1k 3k’ + 6.VDC 2g’ > gain3 J K I C18 220pF RR7 RR4 6a 8k 7g > gain1 A 1a’ RR8 RR4 5 7 2k V4 92 R 9 4 3k’ 2g’ G2 G6 V4a-8k MID2 + 6a 8k 7g 9 TREB2 MAST 4 G2 3k’ V5b-8k R34 100k 2g’ V4b-3k R42 820 R11 4k7 >VOL2 RR5 G4 V4b-2g 9 5 V6a-6a V6 >VOL1 6a 8k 7g R61 68k RR4 H I R51 1M R43 22k D C19 220pF 1a’ G10 BASS2 5 R37 68k V5 C21 22nF / 600V C19 250pF C22 680nF C33 2.2 nF R40 150k C83 1nF 600V R85 330k VOL1 Anode-R placed closed to anode-pin Note: E V4-6a B V6a-7g H V3b-3k C25 680nF E V2b-1a C17 22nF / 600V V5a-7g R33 470k C20 250pF R10 330k C22 47nF /600V D CH1 CH2 CH3 LED LED LED GR OR RED G1 6a 8k 7g C R7 2k7 R31 330k C18 250pF V3a-1a C29 22nF / 600V R8 220k C15 220pF R75 470k R60 1k5 C14 10uF R78 100k C20 22nF / 600V B G V1a-8k C R22 2k7 C9 680nF R92 2k7 V1a-6a V2b-3k 3 Channel PreAmp (modded GT Trio-Clone) R19 1M R99 1M C99 680nF R1 1M C7 22nF / 600V R92 2k7 OCTOPUS V1 INPUT 81 Abbildung 43 - Octopus V1: Layout + Verkabelung Preamp und Tube Board C8 220pF R79 100k R21 470k R83 100k C10 220pF R82 100k C16 680nF R87 100k C11 100nF /600V R88 100k R81 100k R86 100k 1a’ RR6 V6b-2g Rxx 68k >VOL3 4 3k’ 2g’ R14 470k R15 1M V6b-3k BASS3 Re-arrangement of all high voltage wires according to HV PSU changes V6b-1a R17 68k TREB3 C4 220pF Change log V1.3=>1.4c: POWER ON-LED +5VDC 0VDC MID3 G3 R58 1k C3 47nF /600V 6.3VAC R13 470k C20 22nF / 600V C21 22nF / 600V C4 250pF O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P OCTOPUS V1 To output jacks G4 M C22 > master RR6 RR5 RR4 M. Dohrau, CH-8143 Stallikon V.1.6 (2007-08-13) 3 Channel PreAmp (modded GT Trio-Clone) G4 V2 R38 330k V1 V3 R18 100k 470pF 470pF 470pF T2 T1 T3 B2 B1 B3 M2 M1 M3 To V2B-2 To V4A-7 C13 220pF R24 100k To V3B-2 G9 G1 R6 100k G2 G1 G3 G6 O C T O P U S G I T A R R E N - P R E A M P Abbildung 44 - Octopus V1: Front Panel Verkabelung 82 Verzeichnisse Quellenverzeichnis QUELLE AIKEN AMPT DUNC das ELKO GT GT31 GT32 HC HMND LNDP MS NOB PDES SH STARVOX TT TTF TTTM TT-Pos USPAT VALV VOGT KURZBESCHREIBUNG / CROSS REF www.aikenamps.com Amp Designer und Boutique. Die Site verfügt über technische Hintergrundinformationen vom Chefdesigner persönlich, auf die in DIY-Kreisen oft hingewiesen wird. www.amptone.com Eine Site, die sich ausschliesslich dem guten Gitarrensound mit Verstärkern und Effektgeräten bei geringen Lautstärken widmet. Duncan Amp Pages Wertvolle Resource über Röhren, Gitarrenverstärker und Design Tools: Tube Data Sheet Locator (TDSL) PSU Designer II Tonestack Calculator Elektronik Kompendium, www.elektronik-kompendium.de Allgemeinwissen zu Bauelementen und Schaltungen www.groovetubes.com/ - Trio Manual Schaltschema Groove Tube Trio, Version 1 Schaltschema Groove Tube Trio, Version 2 (korrekte Schaltung) www.harmonycentral.com Gitarren Web Site, mit Kritiken aller erdenklichen Instrumente und Geräte Hammond Manufacturing Inc. www.hammond-manufacturing.com - Hersteller von Transformatoren, Spulen, Gehäusen etc. LondonPower, www.londonpower.com Kanadische Boutique-Amp Manufaktur. Bausätze, Interessante Konzepte, Einschlägiges Lesematerial Microsoft Visio, simples Software Werkzeug zwecks Erstellung von Schaltplänen www.nobels.de Deutscher Hersteller von Effekt- und Zusatzgeräten zu Gitarren-Amps. Dokument „Geräte der Schutzklasse I und DIN VDE-Bestimmungen“, Zusammenfassung von Peter Dessler, Mai 2005 www.SchematicHeaven.com Sammlung von Schaltplänen zu Amps, Effektgeräten etc. http://www.geofex.com/Article_Folders/stargnd/stargnd.htm Star Grounding in tube Amplifiers, R.G. Keen www.tubetown.de, Tubetown, Dirk Munzinger, D-Lemberg Online Shop für Elektronische Bauteile, Bausätze für Gitarren-Amps und -Lautsprechern. Die wichtigste Bezugsquelle für den Octopus Preamp www.tube-town.de/ttforum Die wichtigste Informationsquelle sowie ideales Forum, um Fragen rund um die Amp-Frickelei zu diskutieren. Hauptsächlich nutzte ich die Threads Tube Town Tube Map bei [TT] Tube Town Power Soak Schaltschema für einen Power Attenuator, Entwurf von Dirk Munzinger, Lemberg, Deutschland [TT] United States Patent Nr. 4.363.934 by Donald T. Scholz, datiert vom 2. Juni 1980 The Valve Wizard How to design valve guitar amplifiers! www.freewebs.com/valvewizard/index.html Hilfreiche Zusammenstellung typsicher Röhren-Schaltungen. Anfragen an den Autor werden prompt beantwortet www.vogt.ch, Vogt AG, CH-Lostdorf, Verbindungstechnik für Elektroindustrie Beschaffungsquelle für Rohrnieten (Eyelets) Tabelle 15 - Quellenverzeichnis 83 Abkürzungs- und Begriffsverzeichnis TERM A AC AD/DA Wandler Amp Attack Blackface Clean CT Crunch Crusty DAW DIL DIN DIY EH EQ Eyelet F / uF / nF pF FX FI-Schalter Humbucker GND GT HV Hz JMP JCM LDR LED LV mA MIDI NF Phantom Power Public Domain Overdrive Pre-Distortion EQ Post-distortion EQ PSU BEZEICHNUNG Ampère, SI-Masseinheit für Stromfluss Alternate Current, dt. Wechselspannung Analog-Digital Wandler, Digital –Analog-Wandler, Umwandeln von analogen Informationen nach binärer Information und umgekehrt Amplifier, dt. Verstärker Anschlagsverhalten, Steilheit der Spannungskurve (Lautstärkekurve) Bezeichnung für Fender Verstärker, welche mit einem schwarzen Front Panel versehen sind und eine bestimmte Reihe von Verstärkern bilden. Bezeichnung für Klang eines Amps, klare, weitgehend unverzerrte Klänge Center Tap, dt. Mittenabgriff Transformator-Spulen Bezeichnung für Klang eines Amps, moderat-verzerrter Klang Bezeichnung für Klang eines Amps, moderat-verzerrter Klang mit Bassanhebung und Beschneiden der Höhen Digital Audio Workbench; dt. Bezeichnung für Audio-Software Dual Inline; Bezeichnung für Bauweise des Bauteils in Bezug auf der zweireihigen Anordnung der Beine Deutsche Industrie Norm Engl. Abkürzung: Do it your self (Eigenbau) Einheitshöhe, Mass für Gerätehöhe in Racks Equalizer; dt. Entzerrer, Klangregelung Lötösen zur Anbringung auf Trägerplatte Farad Iso-Einheit für Kapazität elektrischer Ladung Effekt .... (Klangeffekt) FI steht für Fehlerstrom, wobei I für Strom steht. FI-Schalter dient als Personenschutz gegen gefährliche Fehlerströme Bauweise eines Gitarren Pickup (dt. Tonabnehmer); enthält zwei gegenläufige Spulen, was das Störverhalten (Brummen) verbessert. http://de.wikipedia.org/wiki/Humbucker Ground, dt. Erdung, z.B. Schutzleiter Abkürzung; Groove Tubes; In erster Linie Hersteller von Röhren und Röhrenbasierte Geräte (Compressor, Mikorfon-Vorverstärker und Gitarren Amps) High Voltage (Hochspannung) Hertz; SI-Masseinheit für Schwingung, z.B. akkustische Schwingung (Ton) Bezeichnung für eine Reihe von Marshall Amps die Ende 60er erschienen Bezeichnung für eine Reihe von Marshall Amps der 80/90er Jahre (ich hoffe ich liege richtig) Light Diode Resistor; Lichtgesteuerter Widerstand, Lichtquelle ist eine LED Light Emiter Diode; dt. Leuchtdiode Low Voltage (Niedervolt) Mili-Ampère, vgl. A Music Instrument Digital Interface; Quasi-Standard-Schnittstelle zwecks digitaler Steuerung von Musikinstrumenten, http://de.wikipedia.org/wiki/MIDI Niedrigfrequenzbereich [0-ca. 20 kHz] Stromspeisung über eine „versteckte Leitung“ innerhalb eines Kabels, das zwei Geräte über eine längere Distanz miteinander Verbindet. Z.b über MIDI-Kabel oder XLR-Mikrofonkabel Sinngemäss: öffentliches Gut Bezeichnung für „Überfahren“ oder Übersteuern einer Verstärkerstufe. Bei Amps in der Regel die Eingangsverstärkerstufen Bezeichnung für Klangregelung vor Verstärkerstufen, die Verzerrungen generieren; nur das gefilterte Signal wird später verzerrt, was sich anders anhört als post-distorion EQ, Die Klangfärbung der Verzerrungen lässt sich gezielter steuern Die gesamte Breite des Signals (ungefiltert) wird später durch verrende Verstärkerstufen geführt. Die Verzerrungen klingen breiter und insgesamt etwas weicher Power Supply, dt. Netzteil 84 TERM RCD RMS Reed Relais Scooping Single Coil Starground Tonestack V VAC VDC VDE BEZEICHNUNG Engl. Abkürzung Residual Current protective Device; Fehlerstromschutzeinrichtung ohne Hilfsenergie http://de.wikipedia.org/wiki/RCD engl. Root Mean Square; bezeichnet in der Audiotechnik die elektrische Leistung eines Verstärkers in Watt In der Regel Relais in Miniaturausführung. Die Kontakte bewegen sich in einem Vakuum, so dass kein Luftwiderstand die Bewegung bremst. Die Anzugsgeschwindigkeit ist besser als 5 ms Ausdruck für Klang bei Amps, bezeichnet ein Mid-Cut Verhalten Bauweise eines Gitarren Pickup (dt. Tonabnehmer). Enthält eine einzelne Spule (Single Coil) und ist störanfälliger (Brummen, Rauschen) als ein Humbucker. http://de.wikipedia.org/wiki/Single_Coil Ein Erdungskonzept, bei dem alle Erdungsleiter an einem einzigen (oder einigen wenigen) Punkt am Chassis zusammentreffen Elektronische Schaltung eines Klangreglers SI-Masseinheit für Stromspannung Voltage Alternate Current, dt. Volt Wechselspannung Voltage Durable Current, dt. Volt Gleichspannung Verein Deutscher Elektrofachleute Tabelle 16 - Begriffs- und Abkürzungsverezcihnis 85 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 - Octopus V1 .............................................................................................................................................................................................. 3 Abbildung 2 - Nobels MS-4, Midi-Switcher .................................................................................................................................................................. 3 Abbildung 3 - Nobels MF-1, Midi-Floorboard ............................................................................................................................................................. 4 Abbildung 4 - Bedienungselemente Rear Panel ............................................................................................................................................................ 5 Abbildung 5 - Rückseitige Anschlüsse............................................................................................................................................................................ 6 Abbildung 7 - Fender Tonestack - Frequenzverläufe 1............................................................................................................................................. 12 Abbildung 8 - Fender Tonestack - Frequenzverläufe 2............................................................................................................................................. 12 Abbildung 9 - Fender Tonestack - Frequenzverläufe 3............................................................................................................................................. 13 Abbildung 10 - Marshall Tonestack - Frequenzverläufe bei unterschiedlichen Einstellungen .............................................................................. 14 Abbildung 11 - Marschall Tonestack - Frequenzverlauf 1......................................................................................................................................... 15 Abbildung 12 - Marschall Tonestack - Frequenzverlauf 2......................................................................................................................................... 15 Abbildung 13 - Marshall Tonestack - Frequenzverlauf 3........................................................................................................................................... 16 Abbildung 14 - Marshall Tonestack - Frequenzverlauf 4........................................................................................................................................... 16 Abbildung 15 - Marshall Tonestack - Frequenzverlauf 5........................................................................................................................................... 17 Abbildung 16 - Blockschaltbild Kanalzüge.................................................................................................................................................................. 19 Abbildung 17 - HV-Sicherungen .................................................................................................................................................................................. 23 Abbildung 18 - links: Entladen mit Klemme - rechts: Parkposition Klemme......................................................................................................... 24 Abbildung 19 - Positionierung der Starground-Punkte (Schema und Chassis-Unterboden-Ansicht) .................................................................. 31 Abbildung 20 - Groove Tubes Trio - Front Panel...................................................................................................................................................... 32 Abbildung 21 - Octopus V1 - Front Panel .................................................................................................................................................................. 32 Abbildung 22 - Tube Board........................................................................................................................................................................................... 33 Abbildung 23 - Front Panel - Innenseite...................................................................................................................................................................... 34 Abbildung 24 - Preamp Board ...................................................................................................................................................................................... 34 Abbildung 25 - Hammond Rackgehäuse - RMCV Serie ............................................................................................................................................ 37 Abbildung 26 - Hammond Classic Power Transformer 370HX – Schematic......................................................................................................... 38 Abbildung 27 - Nach Montage des Hammond Transformers (Stand V.1.5)........................................................................................................... 39 Abbildung 28 - HV-PSU - Aufsicht ............................................................................................................................................................................ 43 Abbildung 29 - NV-Netzteil vor Korrektur des 6.3VDC Netzteils (Stand V.1.5)................................................................................................. 44 Abbildung 30 - Tube Board........................................................................................................................................................................................... 45 Abbildung 32 - Front Panel und Preamp Board ......................................................................................................................................................... 52 Abbildung 33 - Unterseite des Chassis ......................................................................................................................................................................... 53 Abbildung 34 - Durch Hitze aufgebplatzte 1N4007 Dioden .................................................................................................................................... 59 Abbildung 35 - Octopus V1 Preamp im Studio .......................................................................................................................................................... 61 Abbildung 36 - Konfiguration Gitarrenanlage per Juli 2007 ..................................................................................................................................... 61 Abbildung 37 - Zielkonfiguration der Gitarrenanlage ................................................................................................................................................ 67 Abbildung 39 - Octopus V1: Schaltplan PSU Circuits ............................................................................................................................................... 77 Abbildung 40 - Octopus V1: Schaltplan Channel Switching Circuitry..................................................................................................................... 78 Abbildung 41 - Octopus V1: Layout HV-PSU............................................................................................................................................................ 79 Abbildung 42 - Octopus V1: Layout + Verkablung Channel Switch Circuits........................................................................................................ 80 Abbildung 44 - Octopus V1: Front Panel Verkabelung............................................................................................................................................. 82 Tabellenverzeichnis Tabelle 1 - Kanalschaltung: Schalt-Kombinationen.................................................................................................................................................... 10 Tabelle 2 - Röhren, Typ, Funktion ............................................................................................................................................................................... 22 Tabelle 3 - Technische Daten........................................................................................................................................................................................ 27 Tabelle 4 - Test 01 - Korrekte Erdung des Geräte-Chassis................................................................................................................................... 48 Tabelle 5 - Test 02 - Prüfung Gerätesicherung und Netzschalter............................................................................................................................. 49 Tabelle 6 - Test 03 - Test auf Fehlerströme................................................................................................................................................................. 49 Tabelle 7 - Test 04 – Test der Transformerkonfiguration ........................................................................................................................................ 50 Tabelle 8 - Test 05 – Funktionstests der LV-PSU ohne Last .................................................................................................................................... 51 Tabelle 9 - Test 06 – Funktionstests der HV-PSU ohne Last ................................................................................................................................... 51 Tabelle 10 - Prüfung der Heizspannung unter Last.................................................................................................................................................... 54 Tabelle 11 - Prüfung der Kathoden- und Anodenspannungen ohne Last............................................................................................................... 55 Tabelle 12 - Prüfung der Kathoden- und Anodenspannungen unter Last ............................................................................................................. 55 Tabelle 13 - Messwerte aus Test 01 bis Test 08 .......................................................................................................................................................... 56 Tabelle 14 - Liste der Bauteile ....................................................................................................................................................................................... 75 Tabelle 15 - Quellenverzeichnis .................................................................................................................................................................................... 83 Tabelle 16 - Begriffs- und Abkürzungsverezcihnis ..................................................................................................................................................... 85 86