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FID Verlag, Koblenzer Str. 99, 53177 Bonn PVST, G-13963, Entgelt bezahlt DPAG l a I z Der Versandhausberater e p S beschaffen  beliefern  begeistern Nr. 05/2006 15. Dezember 2006 Papier im Kopf In dieser Ausgabe lesen Sie: Versandhandel 2006/2007 - Rückblicke, Trends, Entwicklungen/Call Center Müssen Versender stärker in die Produktion eingreifen?.....2 Weihnachten 2006 - Nicht viel neues am US-Markt...............4 Auf dem Prüfstand: SoftwareLösungen für Versender.........5 So steigert Emilia Ley die Effizienz von Einkauf und Warenwirtschaft...............................6 Schlecker optimiert Bestellabwicklung durch SMSMimik....................................6 Transparenz statt Blackbox: Web-basiertes Inkasso...........7 Rechtlicher Rahmen des Telefonmarketings........................8 OTTO Call Center gewinnt Raab Karcher.........................9 Kundenservice beim Lufthansa WorldShop.......................10 Wie gute Datenqualität Geld sparen kann..........................10 Warum Sie Ihre Upselling-Angebote priorisieren sollten...10 Web 3.0: Von Consumer zum Prosumer..............................11 Warum Versandhändler die traditionellen Zyklen des Kataloges überwinden müssen Für Westeuropäische Versandhändler erscheint Osteuropa als Zukunftsmarkt. Doch häufig ist es ein Blick zurück nach vorn: Die traditionellen Konzepte des Versandhandels gelten hier noch. Während die Big Books und auch die Spezialkataloge in ihren Kernmärkten bestenfalls noch stabil, oft rückläufig und nur in Sonderfällen ohne Online-Unterstützung noch wachstumsfähig sind, funktionieren die gleichen Konzepte in Tschechien und Polen, Ungarn und der Slovakei, sogar in Rumänien und Russland sehr gut. Die Konzentration auf Osteuropa bei der Quelle, die neue Kooperation zwischen Otto und der PPE-Group in Russland belegen die Attraktivität dieser Länder. Doch Osteuropa besteht aus verschiedenen Märkten. Da gibt es das wenig erschlossene Hinterland - nicht nur in Russland, sondern auch in einigen Regionen z.B. von Polen ist ein dramatisches Stadt/Land-Gefälle sichtbar. Die Erfahrungen der Nachwende-Zeit in Deutschland könnten sich also wiederholen, mal langsam, mal sehr schnell, mal im Rahmen einer Super-Modernisierung. Ein Versandhandelskollege formulierte es vorsichtig so: "Die Kunden in Osteuropa haben entweder gar kein Geld übrig, um Mode zu kaufen, oder sie springen sofort auf die teuren Marken. Die Kunden in Osteuropa wollen die mageren Aufbaujahre überspringen und gleich im Marken-Schlaraffenland ankommen." Schon heute finden sich aggressiv expandierende Konzepte wie H&M, Zara, Mango & Co. in zahlreichen Metropolen des Ostens. Grundbedürfnisse - Konsum Wünsche Der Versandhandel hat in Westeuropa drei große Äras kennengelernt: Von 1950 bis 1970 dienten die Kataloge der Befriedigung von grundlegenden Konsumbedürfnissen. Nach dem zerstörerischen Krieg brauchte der Wiederaufbau seine Zeit, auch in den Innenstädten. Kataloge bündelten Nachfrage, kauften günstig und verkauften günstiger als andere. Neckermann machte es möglich... Sobald diese Grundbedürfnisse gedeckt waren, wuchsen die Kataloge von 1970-1990 zu ihrer beeindruckenden Größe von deutlich über 1000 Seiten. Sogar die erste Ölkrise konnte die Dominanz des "Mehr" nicht aufhalten. mehr Marken, mehr Farben, mehr Styles... log erschien, hatten die Wettbewerber die besten Plätze schon besetzt. Doch als diese Ära ihrem Ende zuging, öffnete sich der ostdeutsche Markt. Zumindest für die "Power-Häuser" des Versandhandels wie Otto, Quelle und Nekkermann erlaubte dies, mit Prinzipien der vergangenen 40 Jahre in einem Umfeld weiter zu arbeiten, das sich längst in eine neue Ära stürzte: Die Herrschaft von "neu, jetzt, für mich". Das Nietenproblem haben die Einzelhändler natürlich in der gleichen Größe wie die Versandhändler. Aber sie profitieren von der eingeschränkten Wahrnehmung und dem kurzen Gedächtnis der Kunden. Sie halten nicht in jeder Filiale den gleichen Warenbestand vor, so dass die Nieten gut versteckt werden können. Der Eindruck entsteht, die Filialen würden stets frische, attraktive Mode bieten. Versandkataloge mit einer Gültigkeit von sechs Monaten präsentieren dem Betrachter bei jeder Reaktivierung - und auf die zielt, wie gesagt, die Anstoßkette - die gut 80 % mäßigen oder schwachen Artikel Seite an Seite mit den versteckten Rennern. Seit den neunziger Jahren sind Wünsche, nicht Waren, ein rares Gut. Vertikalisten wie H&M setzen auf diesem Phänomen gesättigter Märkte auf. Alle 14 Tage werden 20-30 % des Warensortiments gedreht und die neue Ware auf den Sockel gehoben. Supply-Chain-Management ist das Mantra von Modefirmen wie Zara und Mango. Und die etablierten Versandhändler? Sie erhöhen zwar den Anteil des saisonalen Zukaufs. Doch die etablierten Strukturen entsprechen den Jahren, als die Beschaffung konstanten Hunger nach "Mehr" befriedigen musste. Die Unternehmen denken in Doppelseiten-Folgen, Auflieferterminen und Gültigkeiten von Katalogen, in Anstoßketten, Re-Aktivierung und Abschleusung. Die EinkaufsAbteilung braucht in der Regel 9 Monate, um den Hauptkatalog vorzubereiten. Wenigstens 10-12 Wochen braucht es, um die Ware für zusätzliche Kataloge in der Anstoßkette vorzubereiten. Das Nietenproblem Da die alten Regeln fortgelten, multiplizieren zusätzliche Kataloge auch das Problem der Restanten und die Anforderung an die Nieten-Abschleusung. In den vergangenen Spezialausgaben hat Dr. Bernd Vogt von der Bernhard Unternehmensberatung diesen Aspekt deutlich beschrieben. Einfach nur mehr Kataloge in kürzerer Folge zu takten, löst kein Problem. Im Gegenteil: Die Umsätze jedes einzelnen Kataloges sinken, da ein neuer Anstoß die Umsätze aus dem alten Katalog radikal abschneidet. Versender erinnern sich an den heroischen Versuch der Quelle im Jahr 2004, als der Herbstkatalog erst im August verschickt wurde: Jeder Tag, den der Katalog länger lief, brachte enorme Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr - aber nur auf den Katalog bezogen. Und als der neue Kata- Kundenwarnehmung und Einkaufsverhalten Das führt genau zum Punkt: Es geht um die Wahrnehmung des Kunden. Diese haben nicht nur ihre Wünsche, sondern auch ihr Einkaufsverhalten verändert. Die Versandkäufertypologie von BauerMedia zeigt dies eindringlich: Die alten Stammkäufer der Versandhändler verschwinden, von 20 % Anteil im Jahr 2001 auf nur noch 16,2 % im Jahr 2004. Die Kunden hingegen, die unregelmäßig Spezialprodukte im Versandhandel oder selten Impulsprodukte erstanden, mehr als verdoppelte sich im gleichen Zeitraum von 7 % auf 18,4 %. Dies sind die sogenannten "cleveren Shopper": Sie schnuppern in Läden, Katalogen und Internet und wählen dann den angenehmsten Kaufort. Preis, Vorerfahrung und eben auch Vorurteil beeinflussen diese Wahl. Vorurteil - eben der Eindruck, den die Kunden von dem Unternehmen gewinnen, das die Waren anbietet. Da zählt für Schnäppchenjäger die "Persönlichkeit" des Unternehmens wenig, für Marken-Bewusste hingegen sehr viel. Es reicht eben nicht, "auch" die letzten Trends zu führen, wenn diese neben Ladenhütern, bunten Leggins und Lochsandalen liegen. Leider sind Markenartikel generell für Versandhändler ein nötiges, aber wenig erfreuliches Geschäft. Sie bringen fast immer Schwierigkeiten in der Verfügbarkeit und der Nachorder, beim Größenfall und Size-Fitting und damit einhergehend Der Versandhausberater Spezial Seite 2 Katalogmarketing den Retourenquoten. Und natürlich bei den Margen. Versender führen Marken, um mit den Bestlagen der Innenstädte zu konkurrieren. Aber um der wirtschaftlichen Gesundheit des Geschäfts willen, müssen sie ihre Erscheinung in Katalogen limitieren. Gewinnträchtiger sind Eigenmarken, wo die Versender Passformen, Margen, Retouren-Quoten und Lagerbestand besser beherrschen. Shop-in-Shop-Seiten in den Hauptkatalogen, die Antwort auf die Shop-inShops der Warenhäuser, sind eine Art, hier dem Einzelhandel Paroli zu bieten. Freilich, wo Concessions in den Warenhäusern auch die Last des Erfolges vom Händler nehmen, "vermieten" nur wenige Versender ihre Seiten an die Marken und überlassen denen Warendisposition etc. Langfristig ist aber dieses Konzept generell keine Lösung, da die nachfolgenden Kataloge stets die Markenquoten reduzieren, um selbst profitabel zu sein und die Profitabilität des Hauptkataloges zu stützen. Frische Kollektionen ohne hohen Warenbestand So bleibt also die Grundfrage: Wie können Kataloge die raschen Kollektions-Wechsel des Einzelhandels adaptieren, ohne den Warenbestand dramatisch zu erhöhen? Hier ist das Internet eine praktische Hilfe für Print-Kataloge. Seit seiner "Erfindung" in den neunziger Jahren, ist eCommerce ein echter Katalysator für den Versandhandel geworden. Selbst wenn dadurch neuer Wettbewerb entstanden ist. Einzelhändler haben Shopseiten gebaut und sind so Versandhändler geworden, aus Pragmatismus, nicht aus Begeisterung. Und die Kunden folgen ihnen. Das Internet erreicht bei nicht wenigen Versandhändlern heute schon ein Drittel des Umsatzes. Diese Zahl wird unvermeidlich auf 50 % und mehr anwachsen. Ein nicht unerheblicher Teil wird weiterhin direkt an die Push-Effekte der Kataloge anknüpfen. Aber dieser Anteil am Internet-Umsatz, vor wenigen Jahren noch 7080 % der Shop-Bestellungen, geht kontinuierlich zugunsten echter "MarktplatzUmsätze" zurück. Kunden besuchen Online-Händler aufgrund von schriftlicher Werbung, aber auch nach Suchmaschinen-Eingaben, aufgrund von Empfehlungen oder vorheriger Kauferfahrung. Selbst diejenigen, die einem Direct Mail folgen, nutzen die Suchfunktionen der Seite, um zu ganz anderen Produkten zu gelangen. Für Versandhändler mit breitem Angebot lohnt sich daher sogar in eMail-Werbung häufig eher der Link auf eine Verteiler-Seite als zu einem direkten Produkt. Wenn der Online-Anteil am Gesamtumsatz den Waagepunkt von 50 % überschreitet, ändert sich jedoch die Spielanleitung. Für die Käufer ist es immer hinderlicher, auf die Erscheinungstermine der Kataloge zu schauen. Im Internet kann man nicht nur täglich neue Waren präsentieren - man muss es auch. Der neue iPod muss nicht im Dezember-Katalog erscheinen, sondern am Tag, an dem er in den Filialen ist. Nur so können Versender wettbewerbsfähig bleiben. Individuelle Hero-Artikel im Internet Während grundlegende Regeln weiter bestehen (die Startseite als Hotspot analog zu den Einstiegsseiten im Katalog), erzeugen immer öfter die Interessen der Kunden die Heros sozusagen von einem gleichberechtigten Spielfeld. Sie folgen nicht mehr der Dramaturgie von Katalogen, die automatisch für die vorselektierten (und entsprechend georderten) Heros der Einkäufer hervorheben. Sie tippen schlichtweg in die Suchbox ihre Wünsche ein und "finden" ihre Renner. Indem sie die Daten von tausenden Shoppern vergleichen, gewinnen die Marketingund Vertriebsmitarbeiter so einen guten Blick auf potentielle Renner im nächsten Katalog. Gewöhnlich dauert es drei Wochen, um einen Internet-Hero zu bestimmen. Erst dann kann seine Position im Katalog festgelegt werden. Was leider noch keiner weiß: Welche Online-Renner werden auch von den Trend-Followern im Katalog wirklich bestätigt? Doch mit diesem Szenario im Sinn, kann künftig das Marketing, und nicht länger die Einkäufer, die Folgekataloge bestücken. BonPrix hat mit dieser Erfahrung in den vergangenen Jahren allein auf Grundlage von Katalogen ein schnelles, hochgradig Renner-orientiertes Konzept entwickelt. Die ganze otto group stellt seit 15 Jahren in der wachsenden "da capo"-Datenbank Informationen über Renner- und Nieten allen Gruppenunternehmen zur Verfügung. So können - oder könnten - die Einkäufer die Quote ihrer Heros deutlich ausbauen. Freilich müssen sie dafür oft über den eigenen Schatten springen und zugestehen, dass andere auch einen guten Riecher für tolle Produkte hatten... Die neue Katalog-Ordnung? Leider reflektieren häufig die Prämienvereinbarungen solche Überlegungen nicht. Einkäufer versuchen daher, Nieten durch gute Platzierung in Folgekatalogen noch zum akzeptablen Preis zu verkaufen. Doch im Blick des Kunden sinkt dadurch die Attraktivität des Anbieters, weil er gerade nicht die attraktiven, sondern eher die mäßigen Artikel vorfindet. Wie nimmt die Kundin hingegen einen Rennerorientierten Katalog wahr? Sie findet echte Best-Seller auf den Hotspots Sie findet neue Ware, die ihr höchstwahrscheinlich gefallen wird - tausende anderer Kunden können nicht irren. Sie erhält eine Bestätigung für den letzten Kauf, wenn der Preis - wie bei BonPrix - sogar nach oben geht, statt im Ramsch zu enden. Die neue Katalog-Ordnung sieht vielleicht Prozesse wie diesen: Einkäufer jagen auf den Märkten nach neuen und vielversprechen den Produkten Sie ordern kleine Auflagen mit der Option, im Erfolgsfall nach zuordern. Potentielle Heros, die vielleicht eine höhere Bestückung erfordern - oder solche Artikel, die einen längeren Produktionsvorlauf benötigen - werden ganz am Anfang kalt per e-Mail vorgetestet. Die eintreffenden Bestellungen werden aus einer für das Testsegment ausreichenden Startmenge fulfillt. Geht das nicht, kann zumindest die Nachfrage getestet und der "Ärger" durch Gutscheine aufgefangen werden. Allerdings fehlt dann die wichtige Erkenntnis über die Retourenanfälligkeit Die Waren werden nicht mehr auf für die Erscheinung der Kataloge hin gekauft, sondern nach den Interessen-Zyklen der Kunden. Die Lead-Time für die Grundausstattung darf die heute schon üblichen 10-12 Wochen nicht überschreiten. Neckermann gelingt es schon, seine OnlineKollektionen mit einem Vorlauf von 8 Wochen zu erstellen. Die Folge-Kataloge werden vom Vertrieb gemäß den Ver kaufsdaten der letzten Print-Ausgabe, des Hauptkatalogs und der aktuellen Online-Verkäufe zusammengestellt. Heros werden entsprechend positioniert und ausreichend geordert. Dieser Zeitlauf darf nicht länger als 3-5 Wochen dauern. Schließlich wird die Preisfindung für die Heros so weit wie möglich nach hinten verzögert, um einerseits mögliche marktbedingte Senkungen mitzunehmen, aber auch die echten Renner margenträchtig hochstufen zu können. Diese Katalog-Strategie kann Nieten nicht verhindern. Aber das Testen im Internet ist vergleichsweise günstig, während es im Print-Katalog teuer kommt. A store sells what it buys - a catalog buys what it sells Dieser Paradigmentwechsel im Katalogversand wird schneller kommen, als man ahnt. In England ist die Revolution schon voll im Gange. Breitband-Anschlüsse sind inzwischen Standard, und allein dieser technische Umbruch hat zu einem Nachfrageschub im Online-Handel geführt. Der Modehändler ASOS (As Seen On Screen), ein Kultversender für jüngere Zielgruppen, stellt jede Woche bis zu 200 neue Modeartikel online. Was die Internet-Besucher angeht, ist er schon der zweitgrößte Modehändler im Vereinigten Königreich. Und: ASOS.com kauft ausschließlich in-season. Seine Kunden umwirbt er mit e-Mail-Newslettern, die die Kunst beherrschen, 14-36 Jahre alte Mode-Fans in die Welt der Stars zu entführen. CEO Nick Robertson sagte es dem "Versandhausberater" klipp und klar: Eine Vorlaufzeit von 9 Monaten würde sein Geschäft ruinieren. Je mehr die Kunden im Internet die Führung übernehmen, um so besser können die Marketer und Einkäufer die Geschmäcker einschätzen. Mehr Macht für den Kunden entbindet die Versandhändler freilich nicht davon, die Warengruppen attraktiv zu präsentieren und auf besondere Angebote hinzuweisen. Müssen Versender stärker in die Produktion eingreifen? Wenn Versandhändler mehr Kollektionen in kürzerer Folge bringen wollen - und das ist ja das Ziel von Aktivitäten wie "Re-Fashion" bei Otto oder den Monatskatalogen, die Quelle von 2007 an verschicken will, dann müssen sie im Idealfall auch in die Produktion stärker eingreifen. Interessant ist, dass es auch hier inzwischen auf den Versandhandel ausgerichtete Software-Lösungen gibt. Die Karlsruher Firma Key-Work Consulting beispielsweise hat auf dem Versandhandelskongress eine "out of the box"-Lösung für Product Life Cycle Management vorgestellt. Grundlage ist die Freeborders Management Suite. Heros nicht suchen sondern machen Aber genügt nicht das normale ERP-System, in dem ja auch alle Stammdaten hinterlegt sind? Beim zweiten Blick fällt auf, dass die PLM-Lösung viel tiefere Auswertungen aufgrund von beliebigen Produktdetails erlaubt. Wenn z. B. ein Stoff besonders gut bei den Kunden ankommt, kann man dies erkennen und zugleich ausweisen, welche Produkte noch diesen Stoff enthalten. Von dieser Erkenntnis aus kann man gute Schnitte mit attraktiven Stoffen kombinieren. Die PLM-Suite bindet aber als zweiten großen Vorteil auch die Lieferanten mit ein. Die standardisierten Formulare erlauben es, die Ausschreibungen und Musterungsläufe um Wochen zu verkürzen. Zwei Monate eingespart Dass sich solche Software für Versender sofort auszahlt, wenn sie beginnen, selber Mode zu kreieren, zeigt der US-Versender Sundance. Das ursprünglich aus den Aktivitäten von Robert Redford 1989 entstandene Versandgeschäft war zunächst nur eine Plattform für die Kollektionen kleinerer Schmuckanbieter und etwas Mode. Heute bringt Mode 55 % vom Umsatz, und 85 % sind Eigenmarken. Durch den Einsatz einer PLMSoftware konnte Sundance den Produktionszyklus um rund 2 Monate verkürzen. Zuvor wurden die Designs auf Papier erstellt und dann an Lieferanten verschickt. Excel-Sheets enthielten die nötigen technischen und Material-Angaben. Im Entwikklungsprozess wurden die Designs und Listen hin und her geschickt. Mit Hilfe des Internets können Kataloge endlich einlösen, was ein alter Lehrsatz aus den USA als wesentlichste Differenzierung zum Einzelhandel feststellt: Das genügte nicht mehr. Ein Vorlauf von einem Jahr war in Zeiten des Internet und der raschen Kollektionswechsel im Einzelhandel nicht mehr zeitgemäß. Heute werden alle Spezifikationen in einer Datenbank gepflegt, die auch den Workflow steuert. Das allein verkürzt 3-4 Wochen Produktionszeit. Auch die Angebotsphase ist straffer bemessen. "A store sells what it buys - a catalog buys what it sells." Mehr Infos unter www.keywork.de