LIMES – Literatur- und Medienwissenschaftliche Studien – Kiel
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LIMES – Literatur- und Medienwissenschaftliche Studien – Kiel
Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 LIMES – Literatur- und Medienwissenschaftliche Studien – Kiel Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 Jan-Oliver Decker MADONNA: WHERE’S THAT GIRL? Starimage und Erotik im medialen Raum Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 Inhalt Vorwort .............................................................................................. . Einleitung ...................................................................................... . Das Beispiel BEAUTIFUL STRANGER: Wo kann Madonna was bedeuten? ................................................ . Analyseebenen ............................................................................... . Zur Rolle der Kotexte in Musikvideos mit Madonna ............... . Zur Hierarchie von Musik, Sprache und Filmbildern in Musikvideos mit Madonna........................................................ . Illustrative, strukturelle, explikative und konnotative Kohärenzbildung und die Bedeutung des medialen Raums: das Beispiel LUCKY STAR ........................................................... . Dominanz des auditiven Kanals über die Filmbilder und die Bedeutung des visuell vorgeführten Raumes: das Beispiel LOVE DON’T LIVE HERE ANYMORE ................. .. Zum Begriff des semantischen Raums ........................................... .. Der semantische Raum und die Grenzüberschreitung in LOVE DON’T LIVE HERE ANYMORE ................................. . Dominanz der Filmbilder über den auditiven Kanal: das Beispiel AMERICAN PIE und das Phänomen der Überdeterminierung ...... . Zur Rolle der Kontexte in Musikvideos mit Madonna ............ . Mediale Referenzen als Phänomene der Intertextualität: das Beispiel MATERIAL GIRL ..................................................... . Starimage als relevantes Phänomen eines textgebundenen kulturellen Wissens in Madonnavideos........................................... Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 . Zur Verarbeitung von Madonnas faktualem Image: Das Beispiel HUMAN NATURE ............................................... . Die Verarbeitung von Madonnas innerfiktionalem Image: Das Beispiel LIKE A VIRGIN aus THE GIRLIE SHOW LIVE DOWN UNDER .............................................................. . Die Verarbeitung von Madonnas innerfiktionalem Image im Spielfilm: Das Beispiel Bloodhounds of Broadway .............. . Musikvideos als Verarbeitung von populärkulturellem Wissen: das Beispiel VOGUE .................................................................... . Strategien der Kohärenzbildung und die Konstruktion von Bedeutungsknoten in Madonnavideos............................... . Raummodelle – Zur Konzeption von Raum und Person in Madonnavideos ................................................. . Bild – Abbild – Bildraum: Die Beispiele THIS USED TO BE MY PLAYGROUND und A League of Their Own ............. . Die Errichtung eines modellhaften Initiationsraumes: das Beispiel EXPRESS YOURSELF ............................................ . Die Errichtung eines modellhaften Transitionsraumes: das Beispiel LIKE A PRAYER ..................................................... . Errichtung eines modellhaften Raums der Selbstausgrenzung: das Beispiel OPEN YOUR HEART ............................................ . Resümee: Raummodelle und die Konzeption der Künstlerin Madonna .............................................................. . Die Vermittlerin von Werten und Räume der Initiation ....... . Mutterrolle und Wertvermittlung: das Beispiel PAPA DON’T PREACH ......................................... . Mütterlichkeit und Integration: das Beispiel SECRET ................ Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 . Tochter und Künstlerin: das Beispiel OH FATHER .................... . Mythisierung – Kunst – Spiritualität: das Beispiel FROZEN ....... . Künstlerin – Familienrolle – Spiritualität ..................................... . Die Überwinderin kultureller Grenzen und Räume der Transition ........................................................ . Romantische Liebe vs. offensive weibliche Sexualität: das Beispiel LIKE A VIRGIN ..................................................... . Harmonisieren differenter Zeicheninventare durch künstlerische Kommunikation: das Beispiel FEVER .................... . Vereinigung von Mutterrolle und Erotik im allegorischen Transitionsraum: das Beispiel CHERISH ..................................... . Musik als interkultureller Transitionsraum: das Beispiel LA ISLA BONITA ................................................... . Harmonisierung – Metanarrativität – Medialität ......................... . Die Gestalterin von Abweichung und Räume der Selbstausgrenzung ............................................................... . Die Ausgrenzung sexueller Abweichung in die Fantasie: das Beispiel JUSTIFY MY LOVE ............................................... . Die Ausgrenzung sexueller Abweichung in den medialen Raum Musikvideo: das Beispiel EROTICA .................................. . Die Psychologisierung der erotischen Abweichung: das Beispiel BAD GIRL und das Profil des Opfers ....................... . Die Medialisierung der sexuellen Abweichung: das Beispiel TAKE A BOW und das Profil des Stars .................... . Erotische Abweichung und mediale Ausgrenzung – medialer Raum und Starimage ...................................................... Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 . Initiation – Transition – Selbstausgrenzung: konkrete, verkörpernde Person vs. mediale, verkörperte Person in Madonna: Truth or Dare ................................................ . Oszillierender Textstatus und oszillierende Person ....................... . Initiation – Transition – Selbstausgrenzung ................................. . Mediale Verfasstheit der Person ................................................... . Rekonstruktion eines Modells zur Entwicklung der Konzeption der Person im Starimage Madonnas............ . Die Initiationsphase (–) ................................................. .. Madonnas zeichenhafter Eintritt in die Welt populärkultureller medialer Kommunikate: das Beispiel BORDERLINE ................. .. Die Konzeption der Person in der Initiationsphase ....................... . Die Transitionsphase (–) ................................................. . Der Übergang von der Transitionsphase in die Phase der Selbstausgrenzung ................................................................... . Die Phase der Selbstausgrenzung (–) ............................ . Die Unterphase Desintegration (–) ................................ .. Konkrete Person vs. mediale Künstlerin in der Desintegrationsphase: die Beispiele RAIN und BEDTIME STORY .................... .. Die Musikvideos mit als abweichend bewerteter Erotik in der Desintegrationsphase ........................................................... .. Die Konzeption der Person in der Desintegrationsphase im Medienverbund – Mediale Künstlerin und erotischer Kode vs. konkrete Person und veräußertes Innenleben: das Beispiel THE GIRLIE SHOW – LIVE DOWN UNDER ....................... . Der Übergang von der Desintegrationsphase in die Integrationsphase durch Ausgrenzen des erotischen Diskurses und Integration der Person in neue Diskurse und alte Paradigmen: das Beispiel DROWNED WORLD/SUBSTITUTE FOR LOVE ................. Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 . Die Unterphase Integration .......................................................... .. Die kritische Funktion des »Stars« im medialen Universum in der Integrationsphase: das Beispiel RAY OF LIGHT ................ .. Die Musikvideos der Integrationsphase ......................................... . Imagewandel vs. Wandel der Konzeption der Person ........... Anhang ........................................................................................... . Primärtexte mit Madonna ....................................................... . Musikvideos in chronologischer Folge ......................................... . Konzertmitschnitte in chronologischer Folge ............................... . Filmographie in chronologischer Reihenfolge .............................. . Bücher von Madonna .................................................................. . Alben von Madonna.................................................................... . Texte über Madonna ................................................................ . Audiovisuelle Texte über Madonna .............................................. . Bücher über Madonna................................................................. .. Biographien ................................................................................. .. Fanbücher ................................................................................... . Forschungsliteratur .................................................................... . Allgemeine Forschungsliteratur ................................................... . Forschungsliteratur zu Musikvideos ............................................. . Forschungsliteratur zu Madonna ................................................. Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 Vorwort Die hier nun in Buchform vorliegende, überarbeitete und aktualisierte Arbeit entstand unter dem Titel »Where’s That Girl? – Raumsemantik in Musikvideos und ihre Funktionalisierung von Erotikdiskursen am Beispiel Madonna«, die im Sommer 2002 als medienwissenschaftliche und kultursemiotische Dissertation an der Philosophischen Fakultät der ChristianAlbrechts-Universität zu Kiel angenommen und im Sommer 2003 mit dem Preis für die beste Arbeit der Philosophischen Fakultät der CAU Kiel ausgezeichnet wurde. Beim Abfassen und bei der Fertigstellung dieser Arbeit habe ich von vielen Seiten Rat und Unterstützung erhalten. Zuerst möchte ich von Herzen meinen Betreuern Prof. Dr. Marianne Wünsch aus Kiel und Prof. Dr. Hans Krah aus Passau danken, die nicht nur meiner Art zu denken wesentliche Impulse und Anregungen gaben, sondern deren fachliche und freundschaftliche Anteilnahme an mir und meiner Arbeit mich gefördert und ermutigt haben, wissenschaftliches Neuland zu betreten. Meinen Eltern Ursula und Roland Decker danke ich, weil sie mir den nötigen finanziellen Freiraum verschafft und mir frühzeitig den Wert geistiger Ausbildung und Unabhängigkeit vermittelt haben. Meinem Freund Andreas Kohlmorgen danke ich für seine treue Wegbegleitung durch alle persönlichen Höhen und Tiefen, die man während einer Promotion durchläuft, und seinen festen und unerschütterlichen Glauben an mich und meine Fähigkeiten. Ohne ihn wäre ich nicht der und dort, wer und wo ich heute bin. Dem Land Schleswig-Holstein und der zentralen Kommission zur Förderung des wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchses danke ich für die Gewährung eines zweijährigen Promotionsstipendiums. Ferner möchte ich allen Personen danken, die meine Arbeit in Teilen unterstützt und begleitet haben: Franz Adam danke ich für kompetentes Korrekturlesen; seine Ratschläge und seine Kritik halfen, Unklarheiten auszuräumen und die Arbeit stilistisch zu verbessern. Ebenso danke ich Kai Sina für seine redaktionelle Mithilfe und kompetentes Digitalisieren von Bilddateien. Franco Maiorano danke ich für Hilfe beim Italieni- 12 Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 Vorwort schen. Meinem Verleger Steve Ludwig und seiner Mitarbeiterin Daniela Zietemann danke ich für ihre vorbildliche Betreuung in der Publikationsphase. Meinen Freundinnen Kirsten Geißelbrecht, Katja Kirste und Heike Jäger und ihren Partnern danke ich, dass sie es während der Promotion mit mir ausgehalten und es ertragen haben, sich immer wieder mit mir über Madonna zu unterhalten. Zu besonderem Dank bin ich Warnermusic Deutschland verpflichtet, die mir in kooperativer Bereitschaft Videomaterial von und mit Madonna zur Verfügung gestellt haben, das anderweitig nicht zugänglich gewesen wäre. Ohne dieses Material fehlten dieser Arbeit Untersuchungsobjekte, die sie ärmer gemacht hätten; denn diese Arbeit orientiert sich vor allem anderen an den Medienprodukten mit Madonna und versteht sich im besten Sinne als eine »produktempirische« Arbeit. Damit leistet diese Arbeit zweierlei: Erstens liefert sie Einzelanalysen von Madonnavideos, die auch unabhängig voneinander gelesen und in den Zwischenergebnissen kontextualisiert werden können. Zweitens liefert diese Arbeit in ihren theoretischen Überlegungen einen übergeordneten Argumentationsrahmen, der Verfahren der Musikvideo- und Starimageanalyse miteinander vernetzt und die zeichentheoretische Funktionsweise von Musikvideos und Starimages als textuell manifeste Strategien fundiert und beleuchtet. Der medienübergreifende narratologische und interdisziplinär aus literatur- und medienwissenschaftlichen Zugängen gespeiste Ansatz der Arbeit bedingt dabei, dass einzelne Fachbegriffe und auf einzelne Aspekte konzentrierte Forschung größtenteils in den Fußnoten terminologisch geklärt und diskutiert werden. Kiel, im November 2004 Leseprobe © Verlag Ludwig 2005 . Einleitung Madonna ist der bedeutendste internationale weibliche Medienstar der letzten 20 Jahre des ausgehenden 20. Jahrhunderts und verteidigt diese Position auch im neuen Millennium mit den Filmen The Next Best Thing (Ein Freund zum Verlieben, USA 2000, John Schlesinger) und Swept Away (USA 2003, Guy Ritchie) sowie dem Album MUSIC (Maverick/Warner Records 2000) mit seinen Single-Auskopplungen und Videos MUSIC (USA 2000, Jonas Åkerlund), DON’T TELL ME (USA 2000, Jean-Baptiste Mondino) und WHAT IT FEELS LIKE FOR A GIRL (USA 2001, Guy Ritchie) und dem aktuellen Album AMERI CAN LIFE (Maverick/Warner Records 2003) sowie einem Sampler mit den Nummer-1-Hits der letzten 10 Jahre MADONNA GREATEST HITS VOL. (Maverick/Warner Records 2001). Die große Bedeutung Madonnas für die gegenwärtige Populärkultur demonstrieren dabei nicht nur die zahlreichen Berichte der Boulevardblätter über ihre Hochzeit mit dem Regisseur Guy Ritchie und die Geburt ihres zweiten Kindes, des gemeinsamen Sohnes Rocco am 11. August 2001, sondern vor allem auch die Vielzahl medienwissenschaftli- 1 2 3 4 Spielfilme werden im Folgenden immer bei Erstnennung durch Originaltitel (deutscher Titel, Produktionsland und -jahr, Regisseur) angegeben. Die Spielfilme, in denen Madonna eine Rolle übernommen hat, werden im Anhang der Arbeit unter 1.3 aufgeführt. Alben mit Madonna werden im Folgenden durch TITEL (Produktionsfirma und -jahr), die auf ihnen enthaltenen Songs ebenfalls durch TITEL angeführt. Die Alben mit Madonna und die auf ihnen enthaltenen Songs können im Anhang unter 1.5 nachgeschlagen werden. Musikvideos werden bei Erstnennung durch TITEL (Produktionsland und -jahr, Regisseur) genannt. Aufgelistet sind alle bisherigen Madonnavideos im Anhang unter 1.1. Als kleine Auswahl seien hier für den deutschen Raum nur Frau im Spiegel, 2, 2001, S. 7–11; 14, 2001, S. 16f.; 27, 2001, S.72f.; 3, 2002, S. 10f.; Das Neue Blatt 51, 2000, S. 43; Titelgeschichte in Gala 25, 2001, S. 4–9; Titelgeschichte in Stern 25, 2001, S. 42–56 angeführt.