17.05.09 - Gordes, Abbaye de Senanque, Roussillon

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Sabine und Wolfgang
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Unweit von Gordes liegt das Village des Bories, in dem gut erhaltene Steinhütten
restauriert und zu einem Museumsdorf zusammen gefasst wurden. Seit 1977 steht das
Freilichtmuseum unter Denkmalschutz. Natürlich ist die Anfahrt für Busse und Campervans
verboten. Daher müssen wir fast zwei Kilometer zu Fuß zum Eingang latschen – und das in
der brütenden Mittagssonne.
Unbehauene Steine wurden ohne Beton so aufeinander geschichtet, dass tonnenförmige,
fensterlose Behausungen entstanden. Solche Steinhütten wurden im gesamten
Mittelmeerraum seit Jahrtausenden errichtet und befinden sich unter anderem auch in Italien,
Spanien und Irland. Jene aus Gordes sind „erst“ aus dem 16. Jahrhundert und wurden bis zum
Beginn des 20. Jahrhunderts von Schafhirten bewohnt. Finster und eng ist es in den kleinen
Hütten und manche davon sind mit Gebrauchsgegenständen und Werkzeugen bestückt, die
Einblick in die ländliche Kultur und den Alltag längst vergessener Zeiten geben.
Beschriftungen erklären die verschiedenen „Bauwerke“ und in gebückter Haltung betreten
wir Ställe, Wohn- und Arbeitsräume. Mit ein wenig Phantasie sieht man sogar in den Backöfen
das Brot liegen. Eine wirklich interessante Ausstellung.
Der leicht bergab gehende Rückweg ist schneller geschafft und bevor wir uns wieder auf die
Straße begeben, plündern wir noch den Kühlschrank.
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Auf einer schmalen rumpligen Straße fahren wir weiter zur Abbaye de Sénanque, die nur 4
Kilometer außerhalb von Gordes liegt. Von einer Aussichts-plattform hoch über dem Tal
haben wir einen tollen Panorama-ausblick auf das Zisterzienser-kloster und die bekannten
vorgelagerten – noch nicht blühenden – Lavendelfelder (berühmtes Fotomotiv).
Das Kloster wurde 1148 von den Mönchen nach fast einem Jahrhundert Bauzeit gegründet
und wurde des öfteren auch wieder aufgegeben. So wurde z.B. bis in die 80-iger Jahre des
vorigen Jahrhunderts das Kloster als Seminarheim verwendet. Erst seit 1988 wird es wieder
von Zistersziensermönchen bewohnt und die jahrhundertealte Tradition wiederbelebt.
Ein Rundgang durch das Kloster ist nur im Rahmen einer Führung möglich, daher
beschränken wir uns auf einen Blick in das Innere der romanischen Klosterkirche. Sie wurde
1160 als dreischiffige Basilika errichtet und besticht durch ihre schlichte und formvollendete
Architektur. Die schmucklose Ausstattung ist eine Folge des bei der Ordensgründung
proklamierten Grundgedankens, dass keine Verzierungen vom Gebet ablenken sollen. Gerade
diese Schlichtheit gefällt uns, die sich auch in dem großen Kreuz des Altarraums, über das ein
weißer Stoff geworfen wurde, wiederspiegelt.
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Gegen die Besinnlichkeit der Abbaye wirkt der Touristen-auflauf in Gordes dagegen richtig
hektisch – obwohl an diesem Sonntag nicht wirklich viele Besucherbusse hier Station machen.
Auf der Terrasse direkt am Dorfplatzerl genehmigen uns erst einmal einen Café Gourmand
(Espresso mit Crème brullée, Kokosbusserl mit Apfel und Nuss, sowie ein Waffelschälchen mit
einem Kugerl Vanilleeis).
Unmittelbar gegenüber thront das Château de Gordes, das um 1540 errichtet wurde und
seit 1931 unter Denkmalschutz steht. Das Renaissance-Schloss beherbergt ein Kunstmuseum
der Malerei und die örtliche Tourist Information. Bei der Innenausstattung sind die
zahlreichen offenen Kamine bemerkenswert, wovon der älteste auf das Jahr 1541 datiert
wird.
Die kleinen Altstadtgassen laden mit ihren Kunst- und Handwerksläden wieder zum Flanieren
ein – und so erliege ich in einem kleinen Geschäft dem Charme einer alten verspielten
Jardinière (Blümenregal).
Zum Abschluss machen wir noch einen Abstecher zum teuersten Hotel am Platz, denn auf
dessen Parkplatz haben sich acht rote Ferraris angesammelt. Beinahe jeder Tourist bleibt
stehen und schießt ein Foto – selbst der Koch des Hotels eilt mit seiner kleinen Kamera
herbei, um diese Pracht fest zu halten.
Bevor wir dem pittoresken Dorf au revoir sagen, bleiben wir nochmal auf einem
Aussichtsplatzerl stehen und genießen ein letztes Mal den Blick auf das auf einer Anhöhe
liegende Häusermeer. Auch Gordes gehört zu den schönsten Dörfern Frankreichs und hat
aufgrund ihres reizvollen Erscheinungsbildes diesen Titel wahrlich verdient.
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Weiter geht es zum nicht weit entfernten pittoresken „roten Dorf“ – Roussillon. Malerische
Gassen und Häuser verleihen dem Ort ein Ambiente, wie es sonst nirgends zu finden ist. Die
Fassaden sind in warmen Tönen gestrichen und spiegeln die gesamte Farbpalette der
hiesigen Ockerbrüche wider. Sie sind vom Dorf aus in kurzer Zeit zu Fuß erreichbar und wir
erleben hier ein grandioses Farbenspiel, das von Licht und Schatten noch verstärkt wird –
noch viel beeindruckender, als das gestrige in Rustrel!
Pittoresk ragen die roten „Schornsteine“ in den Himmel und das Farbenspektrum streckt sich
von grellem Safrangelb bis hin zu sattem Weinrot und Zinnober. Das grandiose Schauspiel
der Farben nimmt uns total gefangen und wir sind wie verzaubert. Es scheint, als würde der
azurblaue Himmel mit den smaragdgrünen Pinien um die Wette zu leuchten.
Ein ausgetretener Rundweg führt durch den stillgelegten Bruch, aufgelockert durch
vereinzelte Informationstafeln. Mehr als eine Stunde spazieren wir durch die Brüche, immer
wieder überrascht von bizarren Felsformationen und Farben.
Schweren Herzens reißen wir uns los und statten dem Dorf noch einen Besuch ab. Der
eigentliche Ortskern ist nicht besonders groß und es herrscht hier reges Treiben.
Künstlerateliers und kleine Lädchen säumen die Gassen und laden zum Flanieren ein. Wir
betreten ein paar Antiquitätenläden und erstehen einige Dinge für unsere Terrasse zu Hause.
Gerne wären wir noch ein wenig hier geblieben, aber der Hunger ist mittlerweile groß
geworden und leider essen die Franzosen erst so spät zu Abend.
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Wir checken beim nahe gelegenen Campingplatz ein, mit Blick auf die färbige Umgebung. Wir
machen es uns gemütlich und verdauen die vielen, schönen Eindrücke des Tages.
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