Karriere mit Lehre Ausbildung von A

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Karriere mit Lehre Ausbildung von A
Eine Sonderveröffentlichung der IHK Saarland
Karriere mit Lehre
Beliebte Ausbildungsberufe
Ausbildung von A-Z
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Berufliche Ausbildung mit der IHK
Inhalt
Die Kampagne der IHK
zur dualen beruflichen Ausbildung
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Unternehmen investieren
in die betriebliche Ausbildung
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Es muss nicht immer
Studium ein
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Ausbildungsplatzmesse
„Zukunft zum Anfassen“
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Von der Ausbildung
in die Geschäftsleitung
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„Karriere mit Lehre“ –
auch für Abiturienten
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Vom Auszubildenden
zum Betriebsleiter
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Ausbildung im Saarland?
Ei jo!
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Der Meister
und sein Lehrling
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Duale Berufsausbildung –
praktisch unschlagbar
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Die richtige Plattform
für Lehrstelle und Praktika
Seite 22
IMPRESSUM
Sonderveröffentlichung vom 30. November 2015
Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer des Saarlandes
Franz-Josef-Röder-Straße 9, 66119 Saarbrücken
Redaktion:
Dr. Mathias Hafner,
Weitere Infos zur Kampagne unter bestetraining.saarland
Texte und Fotos:
IHK Saarland, Agenturen
Layout und Produktion:
m-content, Serviceagentur für Mediendienstleistung und PR
66117 Saarbrücken
Michael Brück
Verlag und Druck:
Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH
66103 Saarbrücken
„Das beste Training Deines Lebens“ ist eine Fremdbeilage
der Saarbrücker Zeitung.
IHK startet Kampagne für
die berufliche Ausbildung
samt 17,7 Prozent gesunken
„Berufsausbildung – das Werbemitteln, der Kampagnenwebsite www.bestestraiist. Und die Situation dürfte
beste Training Deines
ning.saarland und in den social sich noch deutlich verschärLebens“
Die IHK Saarland wirbt mit einer neuen Marketingkampagne
für die duale Ausbildung und
weist auf die vielfältigen Karrierechancen hin, die diese bietet.
In einem Pressegespräch am
23. November in der IHK präsentierten IHK-Präsident Dr. Richard Weber und Hauptgeschäftsführer Volker Giersch
die von der Saarbrücker Agentur HDW entwickelte Kampagne, für die die IHK-Vollversammlung für zunächst drei
Jahre jährlich 100.000 Euro bereitgestellt hat. Unter dem Slogan „Berufliche Ausbildung –
das beste Training Deines Lebens“ wird die IHK ab 30. November die Vorteile einer Ausbildung über verschiedenste
Kommunikationskanäle deutlich machen. Ziel der zunächst
bis Ende 2017 angelegten
Kampagne ist es, Jugendliche
in ihrer Berufswahlentscheidung zu unterstützen und für
eine duale Ausbildung zu begeistern. Die Kampagne setzt
dabei auf authentische Stimmen: Denn die „Models“ auf
media-Kanälen sind Jugendliche, die derzeit im Saarland eine Ausbildung absolvieren.
fen“. Mit ihrer neuen Kampagne versucht die IHK gegenzusteuern. Dabei soll es nicht darum gehen, ein Hochschulstudium schlecht zu reden - wohl
Weniger
aber sollen die Vorteile einer
Schulabsolventen –
Berufsausbildung deutlich herhöhere Studierneigung
vorgehoben werden. „Für uns
ist ganz wichtig, dass wir die
Dr. Weber wies darauf hin,
Jugendlichen in ihrer Berufsdass dem dualen System der
wahl noch besser unterstützen;
Berufsausbildung trotz seines
großen Erfolges und internatio- dass wir sie darüber informieren, welche tollen Berufschannalen Ansehens ein schleichendes Ausbluten drohe. De- cen und Entwicklungsmöglichkeiten eine Ausbildung bietet.
mographisch bedingt sei die
Und ja, wir wollen auch dafür
Zahl der Schulabgänger im
werben, mit einer Ausbildung
Saarland in den letzten zehn
ins Berufsleben zu starten.“, so
Jahren bereits um 14 Prozent
zurückgegangen. In den nächs- Dr. Weber. Die IHK spreche dabei gezielt verschiedene Grupten zehn Jahren werde sie
pen an, die für eine Lehre im
noch einmal stark um fast 30
Prozent sinken. Hinzu komme, dualen System begeistert werdass ein immer größerer Anteil den sollen: u.a. Abiturienten,
Migranten, Mädchen (für Mäneines Jahrgangs ein Studium
nerberufe) und Studienabbreanfängt.
Weber: „Demographie und Be- cher.
rufswahlentscheidung der Jugendlichen haben bereits dazu
geführt, dass im Saarland die
Zahl der Jugendlichen, die eine Weitere Informationen:
bestestraining.saarland
Berufsausbildung beginnen,
#bestestraining
von 2008 bis 2014 um insge-
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Seite 3
Die Kampagne der IHK
zur dualen beruflichen Ausbildung
Gibt es sie immer noch? Die
guten Argumente für die
duale Berufsausbildung in
Betrieb und Berufsschule?
„Es gab sie immer und heute
mehr denn je!“, befand die
IHK des Saarlandes und
schrieb einen Wettbewerb
unter Werbeagenturen aus,
wie die guten Argumente am
besten zu vermitteln wären.
Jetzt steht die siegreiche
Kampagne fest, und im Dezember geht sie an die Öffentlichkeit. Dabei kommen
die Argumente von denen,
die sich am besten damit
auskennen: den Jugendlichen selbst.
Die IHK zeigt mit ihrer Kampagne, dass sich viel getan
hat seit der Zeit, die von
Sprichworten wie „Lehrjahre
sind keine Herrenjahre“ geprägt war. Heute dient man
in der „Lehre“ keinem
„Herrn“, sondern tut in erster
Linie viel für sich selbst. Vor
allem für ein gutes zukünftiges Leben. Die riesige Auswahl unter Hunderten unterschiedlicher Ausbildungsberufe ermöglicht nicht nur,
dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit „seinen“ Beruf
findet. Sie garantiert Absolventen auch einen vergleichsweise sicheren Arbeitsplatz und frühe finanzielle Unabhängigkeit. Früh
autonom zu sein, ist für Jugendliche heute ein wichtiges Argument. Zudem markiert die dreijährige Ausbildung (es gibt auch Möglichkeiten zu verkürzen) erst den
Beginn ihrer Karriere. Im Anschluss bieten sich viele
Möglichkeiten, beruflich
weiterzukommen. Sogar
über ein Studium.
Zentrale Botschaft:
das Kampagnenmotto
Jeder, der seine Ausbildung
abgeschlossen hat, ist gut
für das weitere Leben gerüstet – und zwar im doppelten
Sinne: bestens trainiert für
das Berufsleben und fit für
das Leben an sich. Denn:
Vertraut mit Theorie und
Praxis, sind die jungen Absolventen optimal auf die
unterschiedlichsten Herausforderungen in einer sich rasant verändernden Welt vorbereitet.
Genau dies meint das Motto
der von der Saarbrücker
Werbeagentur HDW entwickelten Kampagne: „Berufli-
Eine Kampagne,
die die Sprache
der Jugend spricht.
haben Einfluss und sollten
ihn bei der Wahl des Ausbildungsberufs ihrer Kinder
oder das Abitur geschafft
Das Ergebnis ist jetzt saarche Ausbildung: Das beste
nutzen. Deshalb wendet sich landweit zu sehen: Es sind
haben. Auch StudienabbreTraining Deines Lebens!“.
die Kampagne auch an sie.
chern bieten moderne AusDas Layout lehnt sich bejunge Auszubildende, die
bildungsberufe eine Vielzahl
sich ab Dezember 2015 und
wusst an das des aktuellen
Anfang 2016 mit StateSaarland-Marketings an, das von Möglichkeiten, sich neu, IHK sucht
ebenfalls von der IHK unter- nämlich praxisnah und zuKampagnengesichter: ments in ihrer eigenen Sprastützt wird. Denn was beide gleich anspruchsvoll, zu ori- das bigFM Saarland
che zu den Kampagnenzieentieren.
verbindet, ist das Ziel der
len bekennen. Das macht ihr
Voting
Anliegen sympathisch und
Fachkräftesicherung der
Doch es gibt weitere „neue
Die Agentur überzeugte ihre ihre Botschaft glaubwürdig.
saarländischen Wirtschaft.
Zugänge“ zur Ausbildung:
Mit ihnen wird die IHK auf
Auftraggeber von der Idee,
Breit gefächert wie die Junge Frauen nutzen zuneh- für eine authentische Wer- Plakaten, im Funk und Intermend die Chance, sich in
net auf Facebook und Insbekampagne authentische
Ausbildungsberufe:
vermeintlichen Männerdotagram für die berufliche
Auszubildende zu suchen.
die Zielgruppen
mänen zu etablieren. JuAusbildung werben. Im
Gestartet wurde daraufhin
gendlichen mit MigrationsDen typischen Lehrling gibt
im Oktober der gemeinsame Frühjahr 2016 geht die IHK
hintergrund, aktuell auch
es nicht mehr. Eine duale
Aufruf von IHK Saarland und noch einen Schritt weiter:
Ausbildung ist empfehlens- Flüchtlingen, hilft die interbigFM Saarland „Ausbildung nämlich dorthin, wo sie die
jungen Menschen selbst ansteht dir gut! … Sei Du das
wert für viele, unterschiedli- national geschätzte deutche Jugendliche: Lange nicht sche duale Ausbildung, sich Gesicht der neuen Kampag- trifft: in Schulen, auf Messen
sozial eingebunden schnelfür jeden Abiturienten zum
ne.“ Drei Kandidaten wurden und zu Stellenbörsen, um
Beispiel ist das Studium das ler in ihrer neuen Heimat zu am Ende der Bewerberphase sich für die Vorzüge der Ausdurch eine Wildcard ausge- bildungsberufe stark zu maeinzig Wahre. Leider merken integrieren.
das viele aber erst zu spät –
wählt, weitere zwei via Face- chen.
Ein guter Tipp für Eltern:
nachdem sie wertvolle Zeit
book-Voting von den bigFM
in womöglich mehreren Stu- Auch wenn frühe Autonomie Saarland Facebook-Fans be- Weitere Infos unter:
bestestraining.
diengängen verloren haben. für viele junge Menschen ein stimmt. So machte die IHK
wichtiges Argument darsaarland
ihre Zielgruppe bereits im
Deshalb wendet sich die
facebook.com/
Kampagne an alle, die ihren stellt, wird der Rat der Eltern Vorfeld neugierig auf die
bestestraining.saarland
mittleren Bildungsabschluss trotzdem geschätzt. Eltern
weitere Umsetzung.
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Berufliche Ausbildung mit der IHK
Unternehmen
investieren
stark in die
betriebliche
Ausbildung
„Viele lernen
weiter und
machen ihren
Meister.“
Beispiel Festo Lernzentrum
Dr. Alfred Ermers,
Leiter des Festo
Lernzentrums
Für die Betriebe spielt die
duale Berufsausbildung
nach wie vor eine bedeutende Rolle zur Sicherung des
Fachkräftenachwuchses
und zum Erhalt ihrer Innovationsfähigkeit. Auf sich
schnell verändernden Märkten sind qualifizierte Mitarbeiter ein entscheidender
Faktor für den unternehmerischen Erfolg. Daher lassen
es sich die Ausbildungsbetriebe auch einiges kosten,
ihren Nachwuchs selbst
auszubilden. Die Kosten differieren dabei deutlich nach
Branche und Größe des Unternehmens. Insbesondere
Betriebe mit Lehrwerkstätten investieren erheblich:
laut BIBB Kosten- und Nutzen-Erhebung durchschnittlich rund 22.000 Euro je
Azubi, „netto“, das heißt unter Berücksichtigung des
Nutzens, den Azubis schon
in der Ausbildung bringen,
immerhin noch fast 13.000
Euro. Was die Betriebe so alles für ihre Azubis leisten,
zeigt das Beispiel von Festo
in St. Ingbert-Rohrbach.
boten. „Wer erst einmal im
Festo-Lernzentrum eine Ausbildung begonnen hat, der hat
mit dem Auswahlverfahren
bereits die erste Hürde auf
Lernen für das Leben. Im Fes- dem Weg seiner beruflichen
Karriere erfolgreich genomto Lernzentrum feilen und
werken derzeit rund 150 jun- men“, betont Angela Ohlmann
aus dem Festo-Lernzentrum.
ge Menschen allein für Festo
Zwischen 40 und 50 bewegt
an ihrer beruflichen Karriere.
Schwerpunkt im gewerblich- sich die Zahl neuer Azubis pro
technischen Bereich sind Be- Jahr, die nach bestandener
Abschlussprüfung eine Überrufe wie Mechatroniker, Innahmegarantie bei Festo hadustrie- oder Zerspanungsmechaniker. Ausbildungen in ben. Praxisnah, persönlich
den Bereichen Logistik sowie und technisch auf hohem Niveau - fast jedes Jahr stellt
Kunststoff- und Kautschukdas Festo Lernzentrum mintechnik stehen ebenfalls zur
Auswahl. Aber auch Industrie- destens einen landesbesten
kaufleute sowie Kaufleute für Azubi.
Bürokommunikation werden
Daher verwundert es nicht,
für das Festo-Produktionsdass die Ausbildungsplätze
werk nebenan ausgebildet.
bei Festo heiß begehrt sind.
Wer Theorie und Praxis im
Studium kombinieren will, ist Das zeigt der Blick auf die
Zahlen. „Rund 800 Bewerim Festo Lernzentrum ebenfalls an der richtigen Adresse. bungen kommen auf die 40
bis 50 freien Plätze“, erklärt
In Zusammenarbeit mit der
der Leiter des Festo LernzenAkademie der Saarwirtschaft
trums, Dr. Alfred Ermers. „Dawerden duale Bachelorstudiengänge in den Fachrichtun- bei schauen wir nicht nur auf
gen Maschinenbau und Wirt- die Noten des letzten Schulschaftsingenieurwesen ange- zeugnisses der potenziellen
Berufskarriere ohne
Studium - das Festo
Lernzentrum macht’s
möglich
Azubis. Handwerkliches Geschick, Engagement, Teamund Kommunikationsfähigkeit
sowie Leistungsbereitschaft
sind enorm wichtig“, so Ermers weiter. „Die Auszubildenden müssen zu uns passen, aber umgekehrt müssen
wir als Unternehmen auch
dem jungen Menschen mit
seinen spezifischen Neigungen zusagen.“ Ein fundiertes
Auswahlverfahren mit schriftlicher Prüfung, Vorstellungsgespräch inklusive Gruppenarbeit sorgt dafür, dass es so
gut wie keine Ausbildungsabbrecher gibt.
Hoher
Stellenwert
Aus- und Weiterbildung haben bei Festo traditionell einen sehr hohen Stellenwert.
Ob nun am Hauptsitz in Esslingen in Baden-Württemberg,
in St. Ingbert-Rohrbach oder
international wie in China –
der weltweit führende Anbieter von Automatisierungsund Steuerungstechnik weiß,
wie wichtig das Kapital
Mensch und Wissen ist. Festo
siedelte sich im Saarland in
den 60er Jahren an und beschäftigt heute in Rohrbach
Kosten, Erträge und Nettokosten der Ausbildung (je Auszubildender/Jahr)*
Bruttokosten
Erträge
Nettokosten
insgesamt
17.993
12.553
5.440
Industrie
19.535
13.389
6.146
Handwerk
15.187
10.798
4.390
Freie Berufe
16.474
12.769
3.705
mit Lehrwerkstatt
21.869
8.928
12.941
*BIBB-Report 2015
Berufliche Ausbildung mit der IHK
über 2.500 Mitarbeiter. Das
Festo Lernzentrum existiert
seit 1994 und hat schon so
manchem jungen Menschen
den Weg in eine erfolgreiche
berufliche Zukunft geebnet.
Denn nach einer beruflichen
Erstausbildung ist das Ende
der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Viele lernen
weiter, machen ihren Meister
oder den Staatlich geprüften
Techniker. Wer sich noch
weiter qualifizieren möchte,
macht den Technischen Betriebswirt oder entscheidet
sich für ein kooperatives
Studium.
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Vielseitig
engagiert
Dass viele junge Menschen
nur allzu gern im Lernzentrum
angenommen würden,
kommt nicht von ungefähr.
Festo ist beim Thema Ausbildung vielseitig unterwegs,
geht bereits in Kindergärten
und in die 3. und 4. Grundschulklassen, um Kinder spielerisch für Technik zu begeistern. In den 9. und 10. Schulklassen geht’s dann ans Eingemachte mit der Initiative
„Begeisterung Technik“. Wenn
die Ausbildungswerkbänke im
Lernzentrum samstags frei
Der Vorteil: Der Mitarbeiter
sind, können Schüler schon
bleibt dem Unternehmen er- mal reinschnuppern und sich
halten und er verdient bezum Beispiel ein besseres Bild
reits gutes Geld neben seiüber die Metallberufe manem Studium. Festo ist ein
chen. Früh übt sich, wer ein
gutes Beispiel dafür, dass für Meister werden will. „Unsere
eine Karriere im Beruf nicht
langfristig angelegten Initiatiunbedingt der klassische
ven, auf die Schulen in St.
Weg Abi mit anschließenIngbert zuzugehen, zahlen
dem Studium eingeschlagen sich aus. Bei Bewerbungen
werden muss.
der Azubis finden wir des Öfteren Teilnahmezertifikate von
Die duale Ausbildung steht
unseren Aktionen“, freut sich
zu Beginn der Karriere im
Angela Ohlmann. Die Initiative
Mittelpunkt, bildet die Basis, der Festo, jungen Menschen
auf der systematisch im Lau- die spannende Welt der Techfe des Berufslebens aufgenik näher zu bringen, kennen
baut wird. Festo unterstützt
kaum Grenzen. Die Unterstütdie Menschen auf diesem
zung der Wissenswerkstatt in
Weg. Aber Eltern, Schulen
Saarbrücken, die Zusammenund die Schüler selbst sehen arbeit mit Patenschulen im
leider noch zu selten die
Kreis St. Ingbert gehören geChancen der dualen Ausbilnauso dazu wie die Teilnahme
dung. Hier ist kontinuierliche an Berufsmessen oder VeranAufklärungsarbeit nötig.
staltungen wie dem Girl’s Day.
Angela Ohlmann vom Festo-Lernzentrum mit einem Auszubildenden.
Schließlich sollen auch Mädchen Gefallen an technischen
Berufen finden. In der eigentlichen Männerdomäne Metall
beträgt der weibliche Anteil in
der Ausbildung bei Festo inzwischen rund 16 Prozent.
Auf junge Menschen
zugehen
Dr. Alfred Ermers weiß, dass
Unternehmen wie Festo eine
größere Anziehungskraft auf
Jugendliche haben als kleine
Betriebe, wenn es um die Berufswahl geht. Er rät kleineren
und mittleren Unternehmen
beim Thema Ausbildung ver-
stärkt auf Schulen in der Umgebung zuzugehen und eventuell publikumswirksame Aktionen zu unterstützen, einfach, um auf sich aufmerksam zu machen. Ausbildung
dürfe nicht als notwendiges
Übel empfunden werden. Dafür sei sie viel zu wichtig.
„Auch kleine und mittlere Unternehmen bieten gute Karrierechancen und Top-Ausbildungsqualität. Die jungen
Menschen müssen es nur
wissen.“ Das Festo Lernzentrum mit seinen rund 50 festangestellten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern ist aber nicht
nur in der beruflichen Erst-
Fotos: Festo Lernzentrum
ausbildung aktiv. Weiterbildung steht ebenso hoch im
Kurs. Als anerkannter Weiterbildungsträger im südwestdeutschen Raum zählen zum
Kundenstamm des Festo
Lernzentrums nationale und
internationale Unternehmen
aller Branchen, Institutionen
sowie Privatpersonen. Die Aktivitäten des Festo Lernzentrums umfassen Seminare,
Lehrgänge, Consulting, Ausbildung, Umschulung, Fördermittelberatung und Beteiligung an Forschungsprojekten.
Im Festo Lernzentrum ist immer etwas los. Eben Lernen
für das Leben.
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Berufliche Ausbildung mit der IHK
Es muss nicht immer Studium sein
Duale Berufsausbildung bietet viele Karrierechancen – IHK-Präsident im Gespräch mit jungen Auszubildenden
„Wir sind für Euch zuständig,
eure Dienstleister, nicht umgekehrt.“ So IHK-Präsident Dr.
Richard Weber im Gespräch
mit den fünf jungen Menschen aus der Ausbildungskampagne der IHK Saarland.
Die Azubis hatten eine Stunde
lang Gelegenheit, den „Chef“
mal höchstpersönlich kennenzulernen, ihre Fragen loszuwerden oder einfach nur
mal reinzuschnuppern in die
Atmosphäre „Chefetage“. Aber
auch der IHK-Präsident nutzte
gerne die Möglichkeit, direkt
von den Auszubildenden zu
erfahren, wo der Schuh
drückt, was gut läuft beim
wichtigen Thema Ausbildung.
Ein Präsident zum Anfassen,
mittendrin und schnörkellos,
der direkt fragt und gern mal
etwas Persönliches erzählt.
So die einhellige Meinung der Auszubildende im Interview mit Dr. Richard Weber, Präsident der IHK Saarland.
jungen Leute.
mit rd. 30 Prozent in Deutsch- Agenda stehe, wollte Nicola
nungsverfahren nur teilweise
land extrem hoch, frustrierend Palumbo wissen, der eine
eingebunden, er weiß aber,
Duale
und teuer zugleich. Das erLehre zum Industriemechani- dass eine Neuordnung der ITBerufsausbildung
folgreiche duale System, für
Berufe geplant ist. Ob man
ker in einem Großunternehmit Karrierechancen
das wir weltweit Beachtung
Synergien nicht besser nutzen
men in Saarbrücken absolfinden – schon aufgrund der
viert. Ausbildung gehört mit
könnte hinsichtlich der BeDer Fachkräftemangel in den
sehr niedrigen Jugendarbeits- zu den Kernkompetenzen der rufsschule, wollte Sophie
Unternehmen aufgrund des
Hoeßelbarth wissen. Sie will
demografischen Wandels ma- losigkeit in Deutschland –, lei- Industrie- und Handelskamdet hierzulande unter einem
mern in ganz Deutschland.
Industriemechanikerin werche ihm Sorgen, sagt Weber,
Akzeptanzproblem. Sowohl
„Ob man in Berlin, in Nordden und hatte zuvor schon eider gerade von einer GeEltern als auch Abiturienten
oder Ostdeutschland, in Bayne Ausbildung im Bereich
schäftsreise aus China zuern oder im Saarland eine Be- Sport- und Fitness abgerückkam. Rund 8.000 Auszu- sollten verstärkt eine berufliche Ausbildung nach der
rufsausbildung macht, die
bildende brauchen Industrie
schlossen. Allgemeinbildende
Schule ins Visier nehmen.
Ausbildungsrichtlinien sind
und Handwerk im Saarland
Fächer wie Sozialkunde
überall die gleichen und binjedes Jahr und von Mal zu Mal Vielfach eine direkte Anmüssten doch nicht noch einschlussbeschäftigung und so- dend. Das sichert einen einwerde es schwerer, diese
mal belegt werden, somit
Stellen zu besetzen. Waren es mit finanzielle Sicherheit, den heitlichen Qualitätsstandard“, könne Zeit und Geld gespart
erklärt Weber. Das gebe es
vor 15 bis 20 Jahren noch fast Meister oder Fachwirt maund die Ausbildung verkürzt
chen, später ein berufsbeglei- übrigens in dieser Form nur
10.000 Bewerber, so ist die
werden. Sie ist übrigens eine
tendes oder duales Studium
noch in Luxemburg, in Öster- der wenigen jungen Frauen,
Zahl seit Jahren gefallen, akabsolvieren … es gebe viele
reich und der Türkei.„Und was die einen sehr „männlichen“
tuell unter 6.000. Hinzu
kommt: Von den immer weni- Möglichkeiten für eine spätere macht die IHK sonst noch?“,
Beruf erlernen. Ob das für sie
Karriere, so Weber weiter. Ge- fragte Mustafa Bagbasi, der im ein Problem wäre, wollte Riger werdenden Schulabgängern machen die meisten Abi- rade das Saarland bietet einen Sommer mit der Ausbildung
chard Weber wissen, was sie
guten Mix von Betrieben des
zum Industriekaufmann betur und beginnen anschlieaber verneinte. Immerhin geindustriell-produzierenden
gonnen hat. Neben hoheitlißend ein Studium. Die Folge:
be es hier und da inzwischen
Sektors, dem Handel und der chen Aufgaben, die ihr von
Lehrstellen in den Betrieben
einige Frauen, die einen eher
Rechtswegen übertragen
können nicht besetzt werden, Dienstleistungsbranche. „Es
klassischen Männerberuf ergibt eine Vielzahl von Berufen. wurden, ist die IHK Berater für greifen, so auch im Ausbilwobei es kleinere Unternehihre Unternehmen – dazu
men außerhalb der Ballungs- Allein im IHK-Bereich bilden
dungsbereich von Nicola Pazählt eben auch die Ausbilgebiete deutlich schwerer ha- wir in fast 130 Berufen aus.“
lumbo. Es gibt allerdings auch
ben als namhafte Großunter- Allerdings sind auch die Undung – sowie Mahner und
die klassischen „Frauenberuternehmen gefragt, attraktive
nehmen. Auch die Branche
konstruktiver Kritiker der Poli- fe“ wie Bürokauffrau, zu der
spielt eine Rolle. Im Handel, in Bedingungen zu schaffen. Vor tik, wenn es um wirtschaftlisich Vanessa Dinies ausbilden
der Gastronomie oder im Bau- allem die Familienfreundlich- che Belange geht.
lässt.
keit, sprich Vereinbarkeit von
bereich blieben viele AusbilBeruf und Familie, liegt dem
dungsstellen in jüngster Zeit
„Wie sieht’s mit MitspracheDass nicht nur Noten bei der
IHK-Präsidenten am Herzen.
unbesetzt.
rechten bei Lehrplänen aus?“ Berufsberatung und Azubi„Es kann und darf nicht sein,
Natalija Schmidt, AuszubilAuswahl das Maß aller Dinge
dass wir wegen des Berufs
Hier setze die neue Ausbildende zur Fachinformatikerin sein sollten, gab Palumbo zu
immer weniger Kinder haben.“ bei einem großen Dienstleisdungskampagne der IHK
bedenken. Handwerkliches
Saarland an, Jugendlichen die
ter, betonte, dass teilweise
Geschick lasse sich eben
Vorteile und sehr guten Benach Richtlinien von 1997
nicht an Schulnoten ablesen.
Konkrete Fragen
rufsaussichten der dualen
ausgebildet würde. „Ein UnAuf die Frage, wie viele Beund Hinweise für
Ausbildung aufzuzeigen. „Es
ding in der schnelllebigen IT- werbungen die anwesenden
den IHK-Präsidenten
muss nicht immer ein StudiWelt von heute.“ So sieht’s
Auszubildenden geschrieben
um sein, um Karriere im Beruf Was denn die IHK mache, da- auch Richard Weber und war hätten, gab es sehr unterzu machen.“ Zudem sei die
schiedliche Antworten. War
mit Ausbildung bei den Unter- dankbar für diesen Hinweis.
Zahl der Studienabbrecher
nehmen ganz oben auf der
manchmal schon die erste
Die IHK sei in die Neuord-
Foto: Becker & Bredel
Bewerbung ein Volltreffer,
mussten andere doch gut und
gerne zehn Bewerbungen und
mehr schreiben, hatten allerdings teilweise dafür mehrere
Zusagen. Die Berufe, die die
fünf Azubis aus der Kampagne gewählt haben, seien in
der Industrie stark nachgefragt und böten auf alle Fälle
Top-Karrierechancen. So hat
sich Nicola Palumbo im Kopf
schon für das Weitermachen
und Weiterlernen entschieden.
„Wie wird man IHK-Präsident?“, fragte Mustafa Bagbasi. Klar, das wollten natürlich
alle wissen und ob er im eigenen Unternehmen Probleme
hätte mit Fachkräftemangel
oder unbesetzten Azubistellen. Es wäre immer schwerer,
zum Beispiel Ausbildungsstellen für Brauer und Mälzer zu
besetzen zumal die Schule
sich in Ulm befinde, also weit
weg vom Saarland. Der IHKPräsident werde von den Mitgliedern der IHK-Vollversammlung gewählt. Er selbst
bleibe noch bis Ende 2017 im
Amt. Seinen früheren Berufswunsch hat er auch noch verraten: Er wäre gerne Schreiner
geworden, hat seine Karriere
aber bekanntermaßen bei der
familiengeführten Karlsberg
Brauerei gestartet, der er sein
ganzes Leben lang treu geblieben ist. Zum Abschluss
sein Appell an die jungen
Menschen: Wenn irgendwo
etwas in der Ausbildung hakt,
sofort melden, denn nur dann
kann man etwas zum Positiven verändern. „Die IHK ist
euer Dienstleister.“
Berufliche Ausbildung mit der IHK
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Ausbildungsplatzmesse
„Zukunft zum
Anfassen“
Wirtschaftsjunioren unterstützen
Jugendliche bei der Lehrstellensuche
Amar Talundzec
(rechts) informiert
sich bei Mike Lauer
am Stand des
Automobilzulieferers
Voit.
Am 10. September 2016
findet die achte Ausbildungsplatzmesse der saarländischen Wirtschaftsjunioren in den Saarbrücker
Messehallen statt.
Auf der Messe haben Jugendliche aus dem Saarland und
den Nachbarregionen die
Möglichkeit, sich über Ausbildungsplätze und Karriere-
chancen der dualen Ausbildung im Saarland zu informieren und erste Kontakte zu
ausbildenden Unternehmen
zu knüpfen. In diesem Jahr informierten sich auf der Ausbildungsplatzmesse über
4.000 Schülerinnen und
Schüler, Eltern und Berufsinteressierte bei insgesamt 100
ausstellenden Unternehmen.
Viele Jugendliche besuchten
die Messe mit ihren Eltern.
Insgesamt präsentierten die
ausstellenden Unternehmen
über 123 Ausbildungsberufe
vom Altenpflegehelfer bis
zum Zerspanungsmechaniker.
Auch kamen in diesem Jahr
viele junge Menschen mit
Flüchtlingshintergrund auf die
Ausbildungsplatzmesse, um
sich über die duale Berufsausbildung in Deutschland zu
mer an den Bewerberchecks
informieren und potentielle
Arbeitgeber aus dem Saarland waren uns deshalb sehr
kennen zu lernen.
dankbar, dass wir ihnen Karrierechancen aufgezeigt haAls besonderes Angebot füh- ben, an die sie vorher noch
ren die Wirtschaftsjunioren
gar nicht gedacht hatten“, so
während der Messezeit BeDaniel Koch und Hendrik
werberchecks durch. „Wir
Hartge, die die Ausbildungsplatzmesse in diesem Jahr als
waren erstaunt, wie unentschlossen viele Jugendliche
Projektleiter mit einem Team
bei der Wahl ihrer beruflichen ehrenamtlicher Helferinnen
Zukunft waren. Die Teilnehund Helfer organisiert hatten.
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Berufliche Ausbildung mit der IHK
Von der
Ausbildung
in die
Geschäftsleitung
„Die Berufswahl
ist etwas ganz
Persönliches.
Man muss auf
seine innere
Stimme hören.“
"Sich nicht beirren lassen"
Judith Petit
Klassisch würde man diesen
Berufsweg wohl nicht bezeichnen. Dafür aber erfolgreich. Judith Petit, 33, arbeitet
heute als Mitglied der Ge-
schäftsleitung bei der m & r
Kreativ GmbH, einem großen
Marketing- und Kommunikationsnetzwerk in Saarbrücken.
Dort ist sie in der Kundenbe-
ratung/ Marketing tätig und
leitet unter anderem die Business-Unit Kreativ-Agentur mit
20 Mitarbeitern. Als Macherin
und Schafferin ist sie unbeirrt
Ein Blick auf die Landesbesten bei der jüngsten Ehrung der IHK Saarland.
als Lohn für all die Mühen ein
Stipendium im Wert von
5.000 Euro. Ein optimales
Startkapital, um zu einem
späteren Zeitpunkt nochmals
Nach dem Abitur mit 18 Jahren stand sie vor der Entschei- das Thema Studium anzugedung, was sie werden wollte. hen. Zunächst sammelte sie
aber in ihrem Beruf weitere
Eine Ausbildung als BankErfahrung mit Stationen in
kauffrau, das hätten ihre ElUnternehmen und Agenturen.
tern gerne gesehen. Aber sie
zog es zunächst mal ins wunderschöne Allgäu für ein Stu- Erst Ausbildung,
dium der Touristik. Doch
und danach ein
abends das Gefühl zu haben, berufsbegleitendes
nichts Handfestes geleistet zu Studium
haben, halt nur Theorie, ließ
sie an ihrer Entscheidung im- Das Thema Marketing sollte
mer mehr zweifeln. Kurzersie nicht mehr loslassen. Sie
hand kehrte sie nach einem
sattelte drauf, absolvierte inSemester ins Saarland zunerhalb von zwei Jahren an
rück, entschied sich für eine
der Wirtschaftsakademie in
Ausbildung zur WerbekaufBad Harzburg in Niedersachfrau, heute Kauffrau für Marsen ein Studium mit Abketing-Kommunikation.
schluss Diplom-MarketingReferentin. Tagsüber arbeiten,
Einen Schritt, den sie nicht
duales Studium abends und
bereuen sollte. Obwohl das
an Wochenenden, PräsenzAusbildungsjahr bereits lief,
Seminare im Urlaub. „Im
startete sie im Mai durch, ab- Rückblick frage ich mich heusolvierte ihre berufliche Erstte schon, wie ich das in so
ausbildung in nur zwei Jahren, kurzer Zeit geschafft habe.“
kompensierte rasch das verlo- Ihr Wille, aber auch ihre Marene Semester und verdiente
chermentalität sind ihr sicherihr erstes Geld. Ergebnis: Lan- lich zu Gute gekommen. Im
desbeste Auszubildende in ih- weitgesteckten Marketingbereich sammelte sie in zwei rerem Fach. Sie hatte es allen
nommierten saarländischen
Zweiflern und vor allem sich
selbst gezeigt. Quasi als Bon- Werbeagenturen, in der Unternehmenskommunikation/
bon obendrauf gab es noch
ihren Berufsweg gegangen.
Und sie würde es genauso
wieder tun, versichert sie.
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Seite 9
Promotion bei Radio Salü sowie im Marketing der BMW
Niederlassungen im Saarland
wichtige Erfahrungen.
Vor zweieinhalb Jahren zog es
sie erneut in die Agenturszene. „Mit Menschen arbeiten,
Kontakte haben, aber auch
die Aufstiegsmöglichkeiten
waren dafür mitentscheidend“, erzählt sie. Ein Netzwerk sei in der Werbebranche
ungemein wichtig. Deshalb ist
sie seit vielen Jahren im Marketing-Club engagiert und bei
vielen Veranstaltungen zum
Thema trifft man sie an. Als
sie jüngst auf der Bühne zur
Ehrung der landesbesten Azubis der IHK Saarland stand,
weckte das Erinnerungen in
ihr an 2004. Jetzt bekam ihr
Schützling Nina Becker die
begehrte Urkunde überreicht,
im gleichen Beruf wie sie damals. Allen jungen Menschen
gibt sie mit auf den Weg, dass
nach dem Abitur ein Studium
nicht Maß aller Dinge sein
muss. Man dürfe sich nicht zu
sehr von den Eltern und
Freunden in die Enge treiben
lassen. „Die Berufswahl ist etwas ganz Persönliches. Man
muss auf seine innere Stimme hören.“
Judith Petit hat es vorgemacht
und steht beispielhaft für eine
Karriere mit Berufsausbildung
und berufsbegleitendem Studium. Mal schauen, was
kommt. Offen für Veränderungen ist sie allemal.
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und Volker Giersch ehrten Nina Becker (2. von rechts) als landesbeste Auszubildende. Im Jahr 2004 wurde diese Ehre ihrer heutigen Ausbilderin Judith Petit (2. von links) zuteil.
Seite 10
Berufliche Ausbildung mit der IHK
„Eine berufliche
Ausbildung war schon
immer eine sehr gute
Basis für den erfolgreichen Start ins
Berufsleben.“
Volker Giersch
„Karriere mit Lehre“ – auch für Abiturienten
Interview mit IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch
Herr Giersch, ist eine Berufsausbildung überhaupt noch
zeitgemäß? Können Sie jungen Menschen empfehlen,
mit einer Lehre ihren Berufsweg zu beginnen?
Volker Giersch: Unbedingt.
Eine berufliche Ausbildung
war schon immer eine sehr
gute Basis für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben.
Und das gilt auch heute noch
uneingeschränkt. Denn die
Unternehmen benötigen nach
wie vor dringend Nachwuchskräfte mit fundierten praktischen Kenntnissen und bieten ihnen deshalb attraktive
Verdienst- und Karrierechancen. Hinzu kommt, dass eine
Ausbildung heutzutage auch
sehr viel flexibler ist als früher
und entsprechend bessere
Aufstiegschancen bietet. Die
Jugendlichen sollten wissen:
Wer eine berufliche Ausbildung abgeschlossen hat und
dann eine Weiterbildung – etwa zum Industriemeister –
absolviert, kann mehr verdienen als mancher Akademiker.
von Jahr zu Jahr deutlich zurück. Zum einen, weil es aus
demografischen Gründen immer weniger Schüler gibt.
Zum anderen, weil sich das
Bildungsverhalten ändert: Nie
zuvor haben so viele Schüler
das Abitur gemacht. Und nie
zuvor haben sich so viele Abiturienten für ein Studium entschieden – auch deshalb, weil
Warum hat die Zahl der neu sie nicht wissen, wie attraktiv
abgeschlossenen Ausbildie Angebote der beruflichen
dungsverträge trotz dieser
Ausbildung inzwischen sind.
guten Chancen dann abgeAktuell beginnen bereits mehr
nommen?
junge Menschen ein Studium
Giersch: Weil sich unser Aus- als eine berufliche Ausbilbildungsmarkt in einem Wan- dung. Die Folge ist, dass viele
del befindet. Die Zahl der jun- Ausbildungsplätze nicht begen Menschen, die einen Aus- setzt werden können, weil es
bildungsplatz suchen, geht
an Bewerbern fehlt.
Was tut die Saarwirtschaft
dafür, eine Ausbildung attraktiver zu machen?
Giersch: Vieles. Für Abiturienten haben wir zusammen mit
den Hochschulen sogenannte
„Abi-Modelle“ entwickelt. Dabei werden bereits während
der Lehre Studieninhalte vermittelt. Die Vermittlung von
betrieblichen und wissenschaftlichen Inhalten sowie
der relativ kurze Zeitraum für
einen Ausbildungs- und Studienabschluss machen dieses
Modell attraktiv. Auch für die
guten Realschüler haben wir
mit „Ausbildung Plus“ gemeinsam mit der Landesregierung ein Modell entwickelt,
das bereits während der Aus-
bildung den Besuch der Fachoberschule ermöglicht. So
kann der Jugendliche mit seinem Ausbildungsabschluss
zugleich das Fachabitur ablegen. Für alle Absolventen gilt:
Mit einer Ausbildung stehen
alle Wege offen – von der betrieblichen Weiterbildung bis
zum Hochschulstudium.
In einigen Branchen ist die
Zahl der Bewerber größer
als anderswo. Wo finden die
jungen Leute leichter eine
Stelle, wo ist die Konkurrenz
groß?
Giersch: Im IHK-Bereich sind
nach wie vor viele kaufmännische Berufe und Ausbildungen in der Werbe- oder
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Seite 11
Medienbranche sehr beliebt
und gefragt. Aber auch im
technisch-gewerblichen Bereich gibt es in vielen Berufen
mehr Bewerber als offene
Stellen. Umgekehrt haben Bewerber nach wie vor besonders gute Chancen im Handel,
in der Gastronomie, im Baubereich aber auch in mehreren Berufen der Metall- und
Elektrobranche. Generell gilt:
In kleineren Unternehmen ist
die Zahl der Bewerbungen pro
Stelle etwas geringer. Gleiches
gilt auch für ländliche Regionen im Vergleich zu Ballungszentren.
Eine abschließende Frage:
Herr Giersch, was raten Sie
Jugendlichen, wenn es mit
dem Traumjob oder –arbeitgeber nicht klappt?
Giersch: Generell rate ich,
sich möglichst frühzeitig zu
orientieren und zu bewerben.
Zudem sollten die Bewerber
flexibel sein, sich also nicht
nur auf ein Unternehmen
oder einen Ort konzentrieren,
sondern eine größere Zahl an
Ausbildungsbetrieben in Betracht ziehen. Ungünstig ist
es zudem, sich auf einen bestimmten Beruf festzulegen.
Häufig gibt es – übrigens
Die
Gesichter
der neuen
Kampagne
Als mich mein Ausbildungsleiter darüber informiert
hat, dass die IHK Gesichter für ihre Werbekampagne
sucht, war ich sofort dabei. Dass ich es tatsächlich auf
die Plakate geschafft habe, freut mich wirklich sehr.
So kann ich mithelfen, auf die vielen Möglichkeiten
und Chancen der beruflichen Ausbildung aufmerksam
zu machen. Denn die hat mich wirklich weitergebracht: Auch ich habe mich nach meinem Abitur zunächst für ein Studium entschieden.
IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch.
auch in verwandten Berufen
– interessante Möglichkeiten.
Im IHK-Bereich bieten wir
insgesamt mehr als 130 Berufe an. Über offene Ausbildungsstellen können Interessierte sich in der Lehrstellen-
Foto: IHK
börse der IHK informieren
(www.ihk-lehrstellenboerse.de) und sich direkt als
Ausbildungsinteressierte registrieren lassen, auch bundesweit. Die Chancen sind
dabei heute besser denn je.
Relativ schnell habe ich aber erkannt, dass das nicht
zu mir passt und ergatterte einen Ausbildungsplatz
zur Fachinformatikerin bei der Telekom in Saarbrücken. So kann ich bereits jetzt einiges an Berufserfahrung sammeln und mich Tag für Tag weiterentwickeln
– und verdiene dabei sogar mein eigenes Geld. Von
meinem ersten Gehalt habe ich mir erst einmal Schuhe gekauft. Die hatte ich mir verdient!
Natalija Schmidt (24)
Auszubildende zur Fachinformatikerin
Seite 12
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Ausbildung
von A - Z
Was Azubis wissen sollten
A
Ärztliche Untersuchung
denden nachmittags oder am
frühen Abend Stützunterricht
in kleinen Gruppen. In ähnlicher Weise unterstützt das
Landesprogramm „Ausbildung jetzt“ Betriebe und Jugendliche bei dem Ziel, die
Ausbildung erfolgreich zu Ende zu führen.
Das Jugendarbeitsschutzgesetz schreibt eine ärztliche
Untersuchung vor der Ausbildung vor. Damit soll der allgemeine Gesundheits- und Entwicklungsstand von Jugendlichen unter 18 Jahren festgeAusbildungsberater
stellt werden. Insbesondere
wird geprüft, ob die Ausübung Ausbildungsberater sind in jebestimmter Arbeiten ihre Ge- der IHK zur Beratung der Aussundheit gefährdet.
zubildenden und der Betriebe
tätig. Sie beraten objektiv,
fachkundig und kostenlos.
Ausbilder
Kommt es während der AusAusbilder sind für die ordbildung zu Streitigkeiten zwinungsgemäße Ausbildung im schen Auszubildenden und
dem Ausbildungsbetrieb, verBetrieb verantwortlich und
erster Ansprechpartner für die mitteln die AusbildungsberaAuszubildenden. Der Ausbilter.
der ist im Ausbildungsvertrag
anzugeben.
Ausbildungsnachweise
Ausbildungsbegleitende Im Rahmen der Ausbildung
und für die Zulassung zur AbHilfen
schlussprüfung sind AusbilWenn Auszubildende aus so- dungsnachweise zu führen.
zialen, persönlichen oder
Die Nachweise sollen stichschulischen Gründen zusätzli- wortartige Angaben über die
che Lernunterstützung brauausgeführten Tätigkeiten im
chen, um die Ausbildung erBetrieb und die behandelten
folgreich abzuschließen, kann Themen im Berufsschulunterdie Berufsberatung der Agen- richt enthalten. Dem Auszutur für Arbeit ausbildungsbebildenden ist Gelegenheit zu
gleitende Hilfen finanzieren.
geben, dieses Berichtsheft
Dabei erhalten die Auszubilwährend der Arbeitszeit zu
führen.
Ausbildungsordnung
Für jeden Ausbildungsberuf
existiert eine bundeseinheitliche Ausbildungsordnung, in
der die Bezeichnung des Ausbildungsberufes (ggfs. mit
Fachrichtungen oder Schwerpunkten), die Ausbildungsdauer, das Berufsbild, der
Ausbildungsrahmenplan und
die Prüfungsanforderungen
festgelegt sind.
Ausbildungszeit beträgt zwischen 7,5 und 8 Stunden.
Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz beträgt die
höchstzulässige tägliche Ausbildungszeit für Jugendliche 8
Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich. Eine über
die vereinbarte Ausbildungszeit hinausgehende Beschäftigung ist besonders zu vergüten oder dem Auszubildenden
in Freizeit abzugelten.
Auslandsaufenthalt
Ausbildungsplan
Auszubildende können während ihrer Ausbildung bis zu
Der Ausbildungsplan enthält
einem Viertel der Ausbildie sachliche und inhaltliche
dungsdauer ins Ausland geGliederung sowie die zeitliche hen um die Ausbildung dort
Abfolge der Berufsausbildung. fortzusetzen. Bezüglich der
Der Ausbildungsplan ist vom
Reise- und UnterbringungsBetrieb für jeden Ausbilkosten besteht die Möglichdungsvertrag zu erstellen und keit der Inanspruchnahme
dem Auszubildenden zu Bevon Finanzierungshilfen über
ginn der Ausbildung auszuverschiedene Förderprogramhändigen.
me
Beginn der Ausbildung
schriftlich niedergelegt werden und den Ausbildungsberuf, Beginn und Dauer der
Ausbildung, eventuelle Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte,
die Dauer der regelmäßigen
täglichen Ausbildungszeit, die
Probezeit, die Zahlung und
die Höhe der Vergütung, die
Dauer des Urlaubes, einen
Hinweis auf die für den Ausbildungsbetrieb geltende Tarif- oder Betriebsvereinbarung
und die Kündigungsvoraussetzungen enthalten. Außerdem gehört der betriebliche
Ausbildungsplan dazu. Der
Berufsausbildungsvertrag ist
der IHK unverzüglich nach
Abschluss zur Eintragung
vorzulegen.
D
Dauer der Ausbildung
Die in der Ausbildungsordnung festgelegte Dauer der
Ausbildung bezieht sich auf
Die regelmäßige tägliche Ausden jeweiligen AusbildungsBerufsausbildungsbildungszeit ist vom Ausbilberuf und beträgt in der Regel
zwischen zwei und dreieindungsbetrieb im Berufsausbil- vertrag
Der Berufsausbildungsvertrag halb Jahren. Beginn und Ende
dungsvertrag anzugeben. Ein
der Berufsausbildung sind
Hinweis auf tarifvertragliche
begründet das AusbildungsRegelungen oder Betriebsver- verhältnis zwischen dem Aus- vom Ausbildungsbetrieb konkret im Ausbildungsvertrag
einbarungen reicht hier nicht
bildungsbetrieb und dem
aus. Die regelmäßige tägliche Auszubildenden. Er muss vor anzugeben. Eine individuelle
Ausbildungszeit
B
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Verkürzung der Ausbildungsdauer ist unter bestimmten
Voraussetzungen auf besonderen Antrag möglich. Ebenso
kann auch eine individuelle
Verlängerung auf Antrag erfolgen.
bildenden nur eingeschränkt
möglich. Dementsprechend
kann die Kündigung eines
Ausbildungsvertrages grundsätzlich nur in der Probezeit
und nach deren Ende aus
wichtigem Grund gekündigt
werden. Bei beiden Kündigungen muss bei Vorhandensein
eines Betriebsrates/Personalrates dieser gemäß § 102 des
Betriebsverfassungsgesetzes
(BetrVG) bzw. § 79 des Bundespersonalvertretungsgesetzes (BPersVG) angehört werden.
Seite 13
Prüfungen
Mit der Zwischenprüfung,
meistens zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres, wird
der aktuelle Wissenstand getestet. Sie ist ein Muss, hat
aber keinen Einfluss auf das
Abschlusszeugnis. Es kann
niemand durchfallen. In einigen Ausbildungsberufen wird
Industrie- und
die Abschlussprüfung in zwei
Handelskammer
zeitlich auseinanderfallenden
Teilen als „gestreckte AbDie 79 Industrie- und Hanschlussprüfung“ durchgedelskammern (IHK) sind für
führt. Dann entfällt die Zwialle Berufsausbildungsverträschenprüfung. In der Abge im Bereich der Industrie,
schlussprüfung muss der
des Handels sowie der
Auszubildende nachweisen,
Dienstleistungsbranche zudass er die geforderten praktiständig. Um genau zu sein,
Nachlehre
schen und theoretischen
sind die IHKs in den genannKenntnisse erworben hat und
ten Bereichen für alle Themen Wird eine Ausbildungsabzuständig, was nach der Unschlussprüfung nicht bestan- mit den wesentlichen Ausbilden, so hat der Auszubildende dungsinhalten vertraut ist.
terzeichnung des AusbilWird die Prüfung nicht bedas Recht über die Ausbildungsvertrages zwischen
standen, so hat der Auszubildungsdauer hinaus die Ausdem Auszubildenden und
dende die Möglichkeit, diese
dem Ausbildungsbetrieb pas- bildung bis zum nächsten
zweimal zu wiederholen.
Prüfungstermin maximal jesiert. Die IHK ist die vom Berufsbildungsgesetz bestimmte doch ein Jahr zu verlängern.
Der Ausbildungsbetrieb ist da„zuständige Stelle“.
zu verpflichtet, die Nachlehre
zu ermöglichen.
I
N
setz können die zuständigen
Stellen zur Beilegung von
Streitigkeiten zwischen Ausbildungsbetrieb und Auszubildenden aus einem bestehenden Berufsausbildungsverhältnis einen Schlichtungsausschuss bilden. Er ist insbesondere bei Ausspruch einer
außerordentlichen Kündigung
eines Berufsausbildungsverhältnisses zuständig. Ihm gehört jeweils ein Vertreter der
Arbeitgeber und Arbeitnehmer
an. Die Parteien werden eingeladen und mündlich gehört.
Zur näheren Ausgestaltung
besteht eine Verfahrensordnung.
T
Teilzeitberufsausbildung
Bei berechtigtem Interesse
besteht die Möglichkeit, auf
Antrag bei der zuständigen
Stelle eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Typische
Fälle sind die Betreuung eines
Kindes oder pflegebedürftiger
Sachbezugswerte
Familienangehöriger. Die AusSoweit der Ausbildungsbebildung kann sowohl bei der
trieb dem Auszubildenden
täglichen als auch bei der wöSachleistungen wie Kost und/ chentlichen Arbeitszeit geoder Wohnung gewährt, kön- kürzt werden. In Ausnahmenen diese in Höhe von festge- fällen wird dann die Gesamtausbildungszeit verlängert.
setzten Sachbezugswerten
auf die Vergütung angerechnet werden.
S
K
Kündigung
Berufsausbildungsverhältnisse sind hinsichtlich ihrer Kündigung nur bedingt mit Arbeitsverhältnissen zu vergleichen. Aufgrund der besonderen Zielrichtung und der
Zweckbestimmung des Berufsausbildungsverhältnisses
ist eine Kündigung des Auszu-
P
Probezeit
Jedes Berufsausbildungsverhältnis beginnt mit einer Probezeit. Sie muss mindestens
einen Monat und darf höchstens vier Monate betragen. Die
konkrete Dauer der Probezeit
Schlichtungsausschuss Urlaub
wird im Berufsausbildungsvertrag festgelegt.
Nach dem Arbeitsgerichtsge- Die Dauer des Urlaubs muss
U
im Berufsausbildungsvertrag
festgelegt werden. Für Jugendliche beträgt der Urlaub
je nach Alter zwischen 25 und
30 Werktagen; für Erwachsene nach dem Bundesurlaubsgesetz mindestens 24 Werktage.
V
Vergütung
Im Berufsausbildungsvertrag
muss eine Vereinbarung über
die Zahlung und Höhe der
Vergütung enthalten sein. Die
zu gewährende Vergütung ist
spätestens am letzten Arbeitstag des Monats zu zahlen
und muss mindestens jährlich
ansteigen. Die Höhe der Vergütung muss im Vertrag konkret bestimmt sein; ein Hinweis auf tariflich vereinbarte
Ausbildungsvergütungen genügt nicht.
Z
Zuständige Stelle
Die Kammern, z. B. IHK oder
Handwerkskammer, führen
das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse für
anerkannte Ausbildungsberufe, in dem Berufsausbildungsverträge registriert werden.
Außerdem sind sie zuständig
für die Organisation und
Durchführung der Zwischenund Abschlussprüfungen sowie für die Überwachung der
Ausbildung.
Seite 14
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Vom Auszubildenden zum Betriebsleiter
Häufig unterschätzt: Karriereperspektiven mit Berufsausbildung
Viele Jugendliche erwarten
vom Berufsleben ein ausgewogenes Maß an Nutzen und
Erfüllung. Der Nutzen wird
laut der aktuellen Shell-Jugendstudie vordergründig in
einem hohen Einkommen und
guten Aufstiegsmöglichkeiten
gesehen. Viele Schulabgänger
- aber auch deren Eltern - suchen deshalb zunehmend
Perspektiven in akademischen
Bildungswegen, allerdings in
Unkenntnis der zahlreichen
Qualifizierungs- und Karriereperspektiven, die auf einer
klassischen Berufsausbildung
aufbauen.
zu lösen, was letztlich zur beruflichen Handlungskompetenz führt.
Vielfältige
Karriereperspektiven
nach der Ausbildung
möglich
Über die regulären Ausbildungsziele hinaus besteht für
viele Auszubildende die Möglichkeit, durch allgemeinbildende Zusatzangebote die
Fachhochschulreife zu erreichen. Dies erweitert den Entscheidungsspielraum hinsichtlich der Qualifizierungsperspektiven, die sich im AnBerufliche
schluss an die BerufsausbilHandlungskompetenz
dung bieten, nochmals beträchtlich. Schließlich ist es
zeichnet qualifizierte
für den Betrieb von größter
Fachkräfte aus
Bedeutung, ausgelernten
Auf dem Weg zur beruflichen Fachkräften attraktive Perspektiven anzubieten. Häufig
Qualifizierung verlassen
wird dies durch die Förderung
Schülerinnen und Schüler
den allgemeinen Bildungssek- betriebsrelevanter Qualifizierungsschritte in Kombination
tor regelmäßig mit einem
mittleren oder höheren Schul- mit einer konkreten Karriereplanung erreicht.
abschluss. Bestenfalls sind
sie beruflich orientiert und
entscheiden sich für eine Be- Als Einstieg in die sogenannte
rufsausbildung, die ihren Inte- Aufstiegsfortbildung wird dabei oft die Ausbildung der
ressen und Talenten entspricht. Gute Abschlussnoten, Ausbilder gewählt, die in zahlklare Vorstellung und angereichen Weiterbildungsprümessene Umgangsformen
fungen vorausgesetzt wird
machen Sie zu begehrten
oder integriert ist. Die nächste
Ausbildungsplatzbewerbern
Stufe ist der Schritt zur Vorfür alle namhaften Unterneh- bereitung auf die Industriemen der saarländischen Inmeister-, Techniker- oder
dustrie, egal ob GroßunterFachwirteprüfung, denn viele
nehmen oder Mittelständler.
Arbeitgeber legen traditionell
Die Berufsausbildungen dau- großen Wert auf die Nachern je nach Vorkenntnissen,
wuchsförderung innerhalb
Leistungsfähigkeit oder Verder Meisterebene. Diese werkürzungsmöglichkeiten zwiden als unentbehrliche Fachschen 1,5 und 3,5 Jahren.
kräfte in Führungsverantwortung gesehen, die mit ihrem
Die Dauer hängt auch von den Können wesentlich zur Innoindividuellen Vorschriften der vation und Optimierung der
Ausbildungsordnung im jeProduktionsprozesse oder Unweiligen Berufsbild ab. Alle
ternehmensabläufe beitragen.
Ausbildungen haben jedoch
gemein, dass eine permanen- Im Anschluss besteht für die
te Anleitung in der Praxis für
Absolventen die Möglichkeit,
die Praxis erfolgt. So lernen
zunächst weitere Berufs- und
junge Menschen quasi vom
Führungserfahrung zu samersten Tag an einzuschätzen,
meln oder den finalen Qualifiwelche direkte Relevanz ihr
zierungsschritt zum GeprüfBeitrag für die Wertschöpfung ten Betriebswirt oder Technides Ausbildungsbetriebs hat
schen Betriebswirt zu gehen.
und was dies für den AnHier kann nun das notwendispruch an eigene Arbeitserge Management-Knowhow
gebnisse bedeutet.
erworben werden, das später
auch für die Übernahme von
Die Kombination mit dem
exponierten Positionen erforfachspezifischen Berufsschul- derlich ist. Viele Führungsunterricht befähigt Auszubilkräfte, die sich aktuell in Bedende über den fortschreiten- triebs- oder Produktionsleiterden Ausbildungsverlauf, kom- funktionen wiederfinden, bliplexere Aufträge alleinverant- cken auf diesen Qualifiziewortlich oder in der Gruppe
rungsweg zurück.
während der Qualifizierungsphasen keinerlei Unterbrechung. Ungewisse Übergangsphasen zwischen den KarrieÄhnlich wie in der Erstausbil- reschritten sind deshalb kaum
zu befürchten, wie dies z. B.
dung findet die bewährte
nach einem vergleichbaren
Dualität von Arbeit und LerHochschulabschluss der Fall
nen in der Aufstiegsfortbilwäre.
dung ihre konsequente FortFortbildungsteilnehmer sind
setzung. Die Lernerfolge sind
geprägt vom ständigen Wech- regelmäßig sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sie
sel aus beruflichen Praxisererwerben auch durchgehend
fahrungen und fachspezifischen Inhalten. Fortbildungs- wichtige Ansprüche in der gesetzlichen Rentenversicheteilnehmern bietet sich umfänglich Gelegenheit, Konzep- rung und können zusätzlich
te und Modelle aus der Lehre privat und ggfs. betrieblich für
das Rentenalter vorsorgen,
in der Praxis auszuprobieren.
Das erforderliche Fachwissen was bei einem Vollzeitstudiwird in Lehrgängen vermittelt, um in diesem Umfang ebenfalls kaum möglich wäre. Dadie durch spezialisierte Weiterbildungsträger oder Qualifi- rüber hinaus sind sie durch
zierungsdienstleister flächen- ihr geregeltes Einkommen finanziell unabhängig. Die Abdeckend angeboten werden.
schlüsse der beruflichen FortIm Unterricht lernen sie aus
Vorträgen, Lehrgesprächen
bildung werden im Vergleich
und Gruppenarbeiten.
mit akademischen Bildungsgängen zunehmend als
gleichwertig anerkannt. OffiIm Betrieb wird das Gelernte
reflektiert und vertieft, was ei- zieller Maßstab hierfür ist der
ne Vorbereitung auf die hand- Deutsche Qualifikationsrahlungsorientierten IHK-Weiter- men (DQR). Viele Meister- und
Fachwirteprüfungen werden
bildungsprüfungen in idealer
Weise unterstützt. Da Fortbil- dort bereits auf einer Niveaustufe mit Bachelorabschlüsdungen meistens berufsbesen der Hochschulen ausgegleitend organisiert sind, erwiesen.
fahren die Erwerbsbiografien
Vorteile der dualen
Fortbildung sind
offensichtlich
Information und
Beratung vor Beginn
unerlässlich
Absolventen einer beruflichen
Aufstiegsfortbildung sind in
der Wirtschaft gefragte Fachkräfte, für die sich stets attraktive Karriereperspektiven
abzeichnen. Dies gilt nicht nur
für Meister und Techniker,
sondern auch für alle Fachkräfte im kaufmännischen Bereich, wie z. B. die geprüften
Bilanzbuchhalter, Wirtschaftsfachwirte oder Betriebswirte.
Der Einstieg in diese Qualifizierungsprogramme will gut
geplant sein. So stellen sich
unterschiedliche organisatorische und wirtschaftliche Fragen, die im Vorfeld nach umfänglicher und ehrlicher Beantwortung verlangen.
Ist die geplante Weiterbildung
die richtige? Sind alle formalen Voraussetzungen für eine
Zulassung erfüllt? Wie finanziert man eigentlich die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren? Passt die angestrebte
Weiterbildungsmaßnahme
wirklich in die aktuelle Lebenssituation? Kann die kontinuierliche Teilnahme am Unterricht gewährleistet wer-
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Antragstellung
zur staatlichen
Förderung
lohnt sich
erfreulich unkompliziert und
erfolgt über die kommunalen
Ämter für Ausbildungsförderung. Erstinformationen sowie
Antragsformulare sind im Internet unter www.meister-bafoeg.info erhältlich.
Ambitionierte Karriereziele
durch berufsbegleitende Aufstiegsfortbildungen zu errei-
M
Ni ast
ve erau
Der Staat fördert die Qualifizierung von Fachkräften auf
dem Fachwirte-/Meisterniveau. Förderwürdige Antragsteller erhalten einen direkten
Zuschuss in Höhe von 30,5 %
auf die Weiterbildungskosten
sowie ein öffentliches Darlehen in Höhe des Restbetrages, das fakultativ in Anspruch genommen werden
kann. Im Erfolgsfall wird hierauf noch ein Teilerlass gewährt, so dass die Förderquote auf bis zu 48 % ansteigen
kann. Die Antragstellung ist
Berufspraxis
B
Ni ach
ve el
au or-
den? Diese und weitere Fragen sind die Grundlage einer
effektiven Planung für das anstehende Qualifizierungsprojekt. Ein Weiterbildungsberatungsgespräch, beispielsweise im Hause der IHK Saarland,
aber auch bei den örtlichen
Bildungsanbietern, bietet hierfür immer einen geeigneten
Orientierungsrahmen.
Seite 15
Berufspraxis
Berufspraxis
DIHK Berlin
chen sind keineswegs unrealistisch. Regelmäßige Erhebungen der IHK-Organisation
zum Weiterbildungserfolg zeigen, dass 8 von 10 Absolventen einer Aufstiegsfortbildung
messbare Erfolge in Bezug auf
ihre Erwartungen an Erwerbsbiografien und Berufskarrieren
vorweisen können.
Jürgen Tilk
Seite 16
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Electro
Magnetic
Festival.
Ausbildung im Saarland?
Ei jo!
Kleines Land ganz groß der Homebase Saarland lo-
cker sieben Ziele im Ausland
erreichen kann: Niederlande,
Endlich gibt es ihn: den OnBelgien, Luxemburg, Frankline-Flächenumrechner von
reich, Schweiz, Liechtenstein
Quadratmetern nach Saarund Bayern. Mit entsprechenland. Das kleine Bundesland
ist schon seit langem Maßein- den Verkehrsmitteln ist man
sogar in einer Stunde in Paris
heit für Waldbrände, Kriegsgebiete und weitere Naturka- (TGV) oder London (Flughafen
ab Luxemburg). Als einziges
tastrophen. Mit dem praktiBundesland verfügt das Saarschen Tool kann man nun
auch ganz exakt jedes beliebi- land über zwei Landeshauptge Flächenmaß in die Zielein- städte. Eine offizielle (Saarbrücken) und eine heimliche
heit Saarland umwandeln.
Oder auch Pyeong nach Saar- (Saarlouis). Entsprechend
gönnt man sich auch mit dem
land umrechnen. Das macht
auch Spaß. Aber das Saarland Rheinfränkischen und dem
Moselfränkischen gleich zwei
ist mehr, als nur eine VerLandessprachen, mit denen
gleichsgröße für das Armaman sich mit etwas Glück
geddon. Gerade für junge
Menschen bietet das Bundes- und ohne weitere Fremdspraland im Südwesten jede Men- chenkenntnisse im grenznahen Frankreich, Luxemburg
ge Karrieremöglichkeiten.
und Belgien durchschlagen
kann.
Grenznah und zentral
Das Saarland liegt nicht nur
optisch genau in der Mitte Europas. Zumindest des „alten
Europas“. Nimmt man nämlich einen Zirkel und stellt einen Radius von 450 km ein,
stellt man fest, dass man von
praktischen Teil ihrer Berufsausbildung im Nachbarland
und die Theorie in ihrem Heimatland absolvieren. Die
grenzüberschreitende Ausbildung ermöglicht den Teilnehmern, die Sprache des Nachbarn im Alltag anzuwenden
und eröffnet ihnen darüber
hinaus völlig neue kulturelle
Horizonte und berufliche Perspektiven.
Electro Magnetic
Festival und
Urban Art Biennale
Wer gerne im Grünen lebt,
ist im Saarland bestens aufgehoben. Zwar ist das Saarland vor allem durch seine
Industriekultur geprägt
(Bergbau- und Stahlindustrie), hat sich aber in den vergangen Jahren mit seinen
schönen Landschaften, vielDurch die Grenznähe ergeben fältigen touristischen Angesich außerdem Chancen auf
boten und Naherholungsgedem Arbeitsmarkt wie beibieten zu einer regelrechten
spielsweise die grenzübergrünen Oase mit Seen, Wälschreitende Ausbildung. Deut- dern, Rad- und Wanderwesche und französische Auszu- gen in der Saar-Lor-Lux-Rebildende können dabei den
gion entwickelt.
Foto: preag.de/
Christian Walter
Industriedenkmäler wie das
Weltkulturerbe Völklinger
Hütte sind mittlerweile der
perfekte Schauplatz für
grenzüberschreitende und mit
Preisen versehene Veranstaltungen wie das Electro Magnetic Festival, die Urban Art
Biennale und das Urban Art
HipHop Festival. Da das Saarland somit auch als Reiseziel
immer interessanter wird,
wächst auch der Bedarf an
Fachkräften in der Tourismusbranche seit Jahren stetig.
Das Saarland
wird Popland
Generell ist das flächenmäßig
kleine Bundesland in Sachen
Freizeitbespaßung eine Hochburg. Das Megafestival Rocco
Del Schlacko oder Veranstaltungen aus dem Bereich Fantasy, LARP und Rollenspiel,
wie die FARK, das EPIC EMPIRE, die weltgrößte Demoszene Party, Revision, locken
Menschen aus aller Herren
Länder in das Saarland. Neben diesen Leuchtturmveranstaltungen verfügt das Saar-
land über eine äußerst rege
Musik-, Konzert- und Kleinkunstszene.
In der kürzlich erschienenen
Studie Kultur im Saarland
(Kultur im Saarland. Eine empirische Studie zum Kulturinteresse und zur Kulturnutzung
im Saarland. Nicole Schwarz,
Enrico Lieblang, Stefanie Cramer von Clausbruch. Conte
Verlag, 2015) wird den Saarländern auch von wissenschaftlicher Seite eine starke
Affinität zu eben solchen Popkulturthemen bescheinigt.
Im Zuge der Veröffentlichung
dieser Studie wird aktuell, getragen von der Initiative PopRat Saarland, auch auf politischer Ebene darüber diskutiert, die stark vorhandenen
Aktivitäten im Bereich der Populärkultur in das Zentrum
der saarländischen Kulturlandschaft zu rücken. Das
Saarland als Popland gewissermaßen, wie es die Tageszeitung Die Welt titelte. Angedacht sind dabei unter anderem ein Popstudiengang, ein
Berufliche Ausbildung mit der IHK
grenzüberschreitender Wettbewerb und Pop-Nachwuchsförderung mit Musikzentrum
und Artist Club. Schon jetzt
erzielen popkulturelle Themen messbare regionalwirtschaftliche Effekte. Entsprechend profitieren auch die Sekundärbranchen wie die Gastronomie, Hotellerie, Security,
Catering, Veranstaltungskaufleute und der Genussmittelbereich von der Feierlaune der
Saarländer. In diesen Branchen wird händeringend
Nachwuchs gesucht.
sche Leben integriert und sorgen für ein kreatives und urbanes Umfeld.
Frei- und Förderräume
für Kreative
Speziell für kreative Köpfe
wurde das Kreativzentrum
Saar ins Leben gerufen. Im
Saarland (und auch bundesweit) hat man sehr früh erkannt, welche Chancen die
Kreativwirtschaft für ein Land
bieten kann, wenn es gelingt,
auch hier Kräfte zu bündeln,
Freiräume zu schaffen und
auf die spezifischen BesonStarke Industrie –
derheiten der Akteure in der
universitäres Umfeld
Kreativbranche positiv einzuDoch die Karrierechancen er- wirken. Gemeint ist damit,
geben sich nicht nur aus Bier- den Kreativen Fähigkeiten an
die Hand zu geben, wie man
launen heraus. Das Saarland
beispielsweise seinen Stunist stark in der Automobilindenlohn berechnet, ohne
dustrie (u.a. Ford, ZF Getriebe), im Maschinenbau, verfügt dass man trotz 12-Stunden
über zwei große Hüttenwerke Arbeitstag verhungern muss.
Auch in diesem Umfeld hat
und hat mit Villeroy & Boch
sich im Saarland ein Netzwerk
einen globalen Player in der
an Mediengestaltern, DesigKeramikindustrie am Start.
nern, Werbemenschen und
Einen besonders guten Ruf
Softwareentwicklern gebildet,
hat das Bundesland im Bedas sich gerne zu den Workreich der Informatik und Informationsindustrie. Gestützt shops und Veranstaltungen
des Kreativzentrums trifft.
wird diese Branche nicht zuletzt durch ein exzellentes
universitäres Umfeld mit star- Wer selbst seines Glückes
Schmied sein will, wird im
ken Instituten wie dem DFKI
Saarland auch nicht alleine
und einem Sonderforgelassen: Dem Thema Grünschungsbereich. An der Uniderkultur nimmt sich die
versität des Saarlandes stuSaarland Offensive für Gründieren derzeit knapp 18.000
der (SOG) an. Schon seit vieStudenten, gerade der Anteil
len Jahren setzt man auch
an Studenten aus dem Aushier auf den Nachwuchs,
land ist hier doppelt so hoch
wie an anderen Hochschulen. neue pfiffige Ideen und hilft
Menschen mit guten GeAber auch Studierende aus
schäftsideen bei den ersten
dem Bundesgebiet werden
Schritten in die Selbstständighier in großem Umfang (ca.
50%) nahtlos in das saarländi- keit. Unterstützt wird das
Seite 17
Netzwerk u. a. von dem Ministerium für Wirtschaft und
Wissenschaft, sowie den
Kammern.
Ein fantastisches Fazit
Das Saarland bietet eigentlich
alles, was junge Leute brauchen und zeichnet sich darüber hinaus im Gegensatz zu
Metropolregionen wie Berlin
durch kurze Wege aus - was
sich vor allem nach längeren
nächtlichen Kneipentouren
auszahlt und gerade auch von
auswärtigen Studenten immer
wieder lobend erwähnt wird.
Doch was zeichnet eigentlich
den Saarländer als Menschen,
oder homo saarlandicus (siehe gleichnamiges Buch von
Peter Waldbauer) aus? Der
Saarländer an sich ist tendenziell sehr freundlich, gesellig
und feiert gerne. Er ist grob
mit den Hobbits im Auenland
vergleichbar. Er verlässt nicht
gerne seine Heimat, weil es
hier so schön gemütlich ist.
Aber wenn er sich auf die Reise begibt, dann ist er durchaus anpassungsfähig und oft
maßgeblich an prägenden
Großereignissen beteiligt (Die
Sache mit Erich Honecker war
eher eine Ausnahme). Wer in
das Saarland kommt, um hier
zu studieren oder zu arbeiten,
findet schnell neue Freunde
und lernt bald auch die unglaublich gute Vernetzung der
Saarländer untereinander zu
schätzen. Die Lebensqualität
ist in dem kleinen Bundesland
sehr hoch, da der Saarländer,
vielleicht auch aufgrund der
Nähe zu Frankreich, das
savoir-vivre verinnerlicht hat.
Die
Gesichter
der neuen
Kampagne
Als ich auf Facebook von dem Wettbewerb erfahren habe, war ich sofort motiviert! Ich konnte mir vorstellen,
mit meiner positiven Art viele Jugendliche für eine berufliche Ausbildung begeistern zu können. Dass ich jetzt
tatsächlich die Chance dazu habe, bedeutet mir sehr
viel. Ich hätte niemals gedacht, dass mir so viele Personen ihre Stimme geben würden.
Für mich persönlich ist es sehr wichtig, eine Lehre zu
absolvieren. Deshalb habe ich mich für die Ausbildung
zum Industriekaufmann bei Laminate Park in Heusweiler-Eiweiler entschieden. So kann ich mir bereits jetzt ein
Bild vom Berufsleben machen und später immer noch
ein Studium dranhängen – wenn ich möchte.
Meine Wurzeln liegen in der Türkei. Aufgewachsen bin
ich in Nordrhein-Westfalen und mit 5 Jahren mit meiner
Familie ins Saarland gezogen. Schon jetzt kann ich sagen, dass es sich wirklich gelohnt hat! Mein Traum ist
es, später mal in einem großen Unternehmen zu arbeiten und gerade im Industriebereich hat das Saarland einiges zu bieten. Mit meiner Ausbildung habe ich hier tolle Zukunftschancen.
Mustafa Bagbasi (20)
Auszubildender zum Industriekaufmann
Im Saarland existieren Urbanität und Ländliches unmittelbar nebeneinander. Hier wird
mitten im Zentrum Europas
Internationalität gelebt und
jungen, kreativen Menschen
ein Freiraum zur Entfaltung
ihrer Ideen geboten. Karriere-
chancen sind in den verschiedensten Bereichen ausreichend vorhanden. Gleichzeitig
braucht sich das Land in Sachen Kultur und Tourismus
nicht zu verstecken.
Saarland? Ei jo!
Markus Brixius
Zeig, was Du
kannst und
gewinne ein iPad!
Auch Du bist in einer Ausbildung? Dann zeig jetzt dem
ganzen Netz, was du draufhast!
Poste einfach ein Bild von Dir
und Deinem Arbeitsplatz mit
dem Hashtag #bestestraining
auf Instagram und erzähle uns
in einem kleinen Statement,
warum Du Dich für eine berufliche Ausbildung entschieden
hast. Danach heißt es Daumen
drücken: Eine Jury aus Vertretern der IHK wählt unter allen
Teilnehmern, die bis zum
15.01.2016 ein Foto gepostet
haben, den Gewinner aus!
Seite 18
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Die beliebtesten Ausbildungsberufe
men sie in Betrieb und halten
sie instand. Typische Einsatzfelder sind zum Beispiel Produktions- und FertigungsauBERUFSFELD:
tomation, Verfahrens- und
ELEKTROTECHNIK
Prozessautomation, Netzautomation, Verkehrsleitsysteme
Switch on, switch off – an,
oder Gebäudeautomation.
aus! Den Saft direkt aus der
(Steck-)Dose gibts hierzulan- Elektroniker für Automatisierungstechnik üben ihre Tätigde jederzeit – rund um die
keiten unter Beachtung der
Uhr. Strom ist für uns im privaten wie beruflichen Bereich einschlägigen Vorschriften
und Sicherheitsbestimmunstets verfügbar, unser tägligen selbstständig aus und
ches Leben ohne diesen Saft
stimmen ihre Arbeit mit vornicht mehr vorstellbar. Die
Unternehmen in Industrie und und nachgelagerten Bereichen ab. Dabei arbeiten sie
Telekommunikation, ganze
Maschinenparks und Compu- häufig im Team. Sie sind
ter sind von dieser Energie ab- Elektrofachkräfte im Sinne der
Unfallverhütungsvorschriften.
hängig. Junge Leute, denen
ein Licht aufgeht, wählen deshalb eine Ausbildung im BeElektroniker
reich Elektrotechnik. Hier erfür Betriebstechnik
wartet euch ein interessantes
Arbeitsfeld in unterschiedAusbildungsdauer:
lichsten Branchen. Fachkräfte 3 1/2 Jahre
der Elektrotechnik werden im- Elektroniker für Betriebstechmer und überall gebraucht.
nik montieren Systeme/AnlaEin zukunftsträchtiges und
gen der Energieversorgungshochmodernes Berufsfeld für technik, der Mess-, Steuerhelle Köpfe!
und Regelungstechnik, der
Kommunikationstechnik, der
Meldetechnik, der AntriebsElektroniker
technik sowie der Beleuchfür Automatisierungstungstechnik, nehmen sie in
technik
Betrieb und halten sie inAusbildungsdauer:
stand. Weitere Aufgaben sind
3 1/2 Jahre
das Betreiben dieser Anlagen.
Elektroniker für AutomatisieTypische Einsatzfelder sind
Energieverteilungsanlagen
rungstechnik integrieren Automatisierungslösungen, neh- und -netze, Gebäudeinstalla-
METALL- UND
ELEKTROBERUFE
tionen und -netze, Betriebsanlagen, Produktions- und
verfahrenstechnische Anlagen, Schalt- und Steueranlagen sowie elektrotechnische
Ausrüstungen. Elektroniker für
Betriebstechnik üben ihre Tätigkeiten unter Beachtung der
einschlägigen Vorschriften
und Sicherheitsbestimmungen selbstständig aus und
stimmen ihre Arbeit mit vorund nachgelagerten Bereichen ab. Dabei arbeiten sie
häufig im Team. Sie sind
Elektrofachkräfte im Sinne der
Unfallverhütungsvorschriften.
Elektroniker
für Geräte und Systeme
Ausbildungsdauer:
3 1/2 Jahre
Elektroniker für Geräte und
Systeme stellen Komponenten und Geräte her, nehmen
sie in Betrieb und halten sie
instand. Typische Einsatzfelder sind informations- und
kommunikationstechnische
Geräte, medizinische Geräte,
Automotive-Systeme, Systemkomponenten, Sensoren,
Aktoren, Mikrosysteme, EMS
(Electronic Manufacturing
Services), Mess- und Prüftechnik. Elektroniker für Geräte und Systeme üben ihre Tätigkeiten unter Beachtung der
einschlägigen Vorschriften
und Sicherheitsbestimmungen selbstständig aus und
stimmen ihre Arbeit mit vorund nachgelagerten Bereichen ab. Dabei arbeiten sie
häufig im Team. Sie sind
Elektrofachkräfte im Sinne der
Unfallverhütungsvorschrift.
binationsgabe, Entscheidungsfähigkeit und natürlich
technisches Verständnis.
BERUFSFELD METALL
Die Metallindustrie stellt rund
35 % aller Ausbildungsstellen
in den technischen Berufen.
Es stehen ca. 22 verschiedene
Berufe zur Auswahl. Die Tätigkeitsschwerpunkte reichen
von der Fertigung und Montage bis zur Maschinenkontrolle, Anlagenüberwachung, Reparatur und Wartung. Da
heißt es, genau hinschauen
und die richtige Auswahl treffen. Dabei tritt das handwerkliche Bearbeiten in den Hintergrund; gefragt sind vor allem sachkundiger Umgang
mit elektronischen Steuerungen und Computern.
Anlagenmechaniker
Ausbildungsdauer:
3 1/2 Jahre
Anlagenmechaniker sind
überwiegend in der Herstellung, der Erweiterung, im Umbau oder in der Instandhaltung von Anlagen im Bereich
des Apparate- und Behälterbaus sowie der Versorgungstechnik tätig. Ihre Aufgaben
können das Fertigen, Montieren, Prüfen, das Inbetriebnehmen, Warten, Inspizieren und
Instandsetzen von Anlagen,
Apparaten, Rohrleitungen und
Rohrleitungssystemen umfassen. Im Rahmen der Prozesskette sind Anlagenmechaniker
an der Prozesssicherung, der
Einhaltung von Qualitätsstandards und an Maßnahmen zur
kontinuierlichen Verbesserung von Prozessabläufen, der
Mechatroniker
Fertigungsqualität und ArAusbildungsdauer:
beitssicherheit unmittelbar
3 1/2 Jahre
beteiligt. Typische EinsatzgeDieser Ausbildungsberuf ist
biete sind Anlagenbau, Appaetwas für junge Leute, die ger- rate- und Behälterbau, Inne im Team und an verschie- standhaltung, Rohrsystemdenen Einsatzstellen arbeiten. technik, Schweißtechnik.
Nach dreieinhalbjähriger Ausbildungs- und Lernphase kön- Industriemechaniker
nen Mechatroniker in unterschiedlichsten Bereichen und Ausbildungsdauer:
Branchen eingesetzt werden. 3 1/2 Jahre
Ihr Einsatzfeld kann beispiels- Industriemechaniker werden
weise im Maschinen- und An- vor allem in der Herstellung,
in der Instandhaltung und in
lagenbau liegen oder bei Betreibern mechanischer und
der Überwachung von technischen Systemen eingesetzt.
elektronischer Systeme. Hier
Sie sind tätig in der Einrichsind sie für die Montage und
Wartung von komplexen Ma- tung, Umrüstung und Inbetriebnahme von Produktionsschinen, Anlagen und Systemen zuständig. Der Arbeitsanlagen. Typische Einsatzgeplatz kann im Servicebereich, biete für die Industriemechain Werkstätten oder auf Mon- niker sind unter anderem der
Feingerätebau, die Instandhaltagebaustellen angesiedelt
tung, der Maschinen- und Ansein. Gefragt sind in diesem
lagenbau sowie die ProduktiBereich logisches und abstraktes Denkvermögen, Kom- onstechnik.
GASTRONOMIEBERUFE
Gastorientiertes Handeln ist
Ziel der Ausbildung in den
Gastronomieberufen. Das
zieht sich wie ein roter Faden
durch die gesamte Ausbildungszeit.
Koch
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Was du mitbringen
solltest:
Hier sind Fantasie und Kreativität gefragt. Liebe und Talent
zum Kochen, Handfertigkeit,
Geschmackssicherheit, Spaß
am Gestalten, aber auch Belastbarkeit, Bereitschaft zur
Teamarbeit, dazu Hauptschulabschluss oder mittlere Reife.
Was du alles lernst:
Zusammenstellen und Erarbeiten von Menüs nach den
Regeln sinnvoller Ernährung,
das Beraten des Gastes, Rohstoffe und Zutaten einkaufen,
Lagerhaltung und Hygiene
überwachen, Speisen herstellen, umweltschonende Entsorgung sicherstellen, Inventuren durchführen – die ganze bunte Welt der Küche.
Möglichkeiten zur Fortbildung:
Fortbildung zum Diätkoch,
zum Küchenmeister. Besuch
von Fachkursen, Besuch einer
Hotelfachschule oder einer
Fachhochschule.
Fachkraft im
Gastgewerbe
Ausbildungsdauer: 2 Jahre
Was du mitbringen solltest:
Vielseitigkeit, Ordnungssinn,
Eignung für praktische Arbeiten, Flexibilität, Hauptschulabschluss.
Was du alles lernst:
Alles, was mit Hotellerie und
Gastronomie zusammenhängt– vom Lager über Küche
und Buffet bis zum Restaurant, von der Wäschepflege
über den Zimmerdienst bis
zum Einsatz im Büro.
Möglichkeiten zur Fortbildung:
Einjährige Zusatzausbildung
zum Restaurant- oder Hotelfachmann, Weiterbildung
durch Fachkurse. Besuch einer Hotelfachschule.
Restaurantfachmann
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Was du mitbringen solltest:
Freundlichkeit, fröhliches Erscheinungsbild, gute Umgangsformen, Teamfähigkeit
gepaart mit Kontaktfreudigkeit, Rechen- und Sprachgewandtheit, Zuvorkommenheit,
dazu Hauptschulabschluss
Berufliche Ausbildung mit der IHK
oder mittlere Reife.
Was du alles lernst:
Vorbereitung von Tischen und
Tafeln, Dekorieren der Gasträume, Planen von Festlichkeiten und Veranstaltungen,
zum Menü passende Getränke auswählen, den Gast empfangen, beraten und betreuen,
Speisen und Getränke servieren, Zubereiten am Tisch,
ausländische Gäste richtig ansprechen, Bankette und Veranstaltungen durchführen
und abrechnen und dabei
moderne Rechnungssysteme
nutzen.
Möglichkeiten zur Fortbildung:
Besuch von Sprach- und
Fachkursen sowie von Barkeeper-Seminaren mit dem
Ziel Barmeister oder Restaurantmeister. Besuch einer Hotelfachschule oder einer Fachhochschule.
HANDELSBERUFE
Zum Handel mit Waren oder
Dienstleistungen gehören neben Marktbeobachtung, Werbung und Absatzplanung
auch Kontaktfreudigkeit, Anpassungsfähigkeit, Sprachgewandtheit, gute Umgangsformen und auch ein ansprechendes Äußeres.
Verkäufer
Ausbildungsdauer: 2 Jahre
Verkäufer sind in Handelsunternehmen mit unterschiedlichen Größen, Betriebsformen
und Sortimenten tätig. Zu den
wichtigsten Aufgaben zählen
der Verkauf sowie die vorund nachbereitenden Arbeiten in beratungs- und selbstbedienungsorientierten Betrieben. Tätigkeitsfelder sind
darüber hinaus Warenannahme und -lagerung, Service an
der Kasse, Verkaufsförderung,
Bestandspflege und Inventur.
Kaufmann
im Groß- und
Außenhandel
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Dein Tätigkeitsbereich ist der
Zwischenhandel. Dabei hast
du die Aufgabe, große Mengen von Rohstoffen, Fertigprodukten oder Halbfabrikaten im In- und Ausland einzukaufen und zum Verkauf anzubieten. Im Bereich des Einkaufs musst du Angebote einholen, Preise vergleichen, Waren bestellen bzw. Teillieferungen abrufen. Zudem bist
du für die Lagerhaltung zuständig. Bei der Versendung
von Waren bist du für die
rechtzeitige und ordnungsgemäße Abwicklung verantwortlich. Mit Kunden führst du
Verkaufsverhandlungen,
nimmst Bestellungen entgegen und kalkulierst Preise.
Schließlich erledigst du den
Schriftverkehr, stellst Rechnungen aus, kontrollierst Lieferscheine, bearbeitest Lieferantenrechnungen und bist
im Bereich der Buchhaltung
tätig. Die Ausbildung wird in
den Fachrichtungen Großund Außenhandel durchgeführt.
KAUFMÄNNISCHE
BERUFE
Automobilkaufmann
Wer Interesse an dem Produkt „Automobil“ hat, sich mit
modernster Daten- und Informationsverarbeitung beschäftigen will und aufgeschlossen
für Kundenkontakt ist, der
trifft mit der Ausbildung zum
Automobilkaufmann die richtige Wahl.
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Hast du Interesse an Autos?
Bist du für Kundenkontakte
aufgeschlossen? Dann triffst
du mit dieser Ausbildung die
richtige Wahl. Finanzierung,
Kaufmann
Leasing, Flottenmanagement
im Einzelhandel
und Garantieleistungen sind
nur wenige Beispiele für verAusbildungsdauer: 3 Jahre
antwortungsvolle Aufgaben.
Kaufleute im Einzelhandel
sind in Handelsunternehmen Automobilkaufleute wissen
mit unterschiedlichen Größen, alles rund ums Auto. Ausbilden können diesen Beruf im
Betriebsformen und Sortimenten tätig. Die Verkaufstä- Grunde alle Autohäuser. Sutigkeit ist der Mittelpunkt ihres che das Haus deiner Wahl.
kaufmännischen Aufgabenfeldes. Darüber hinaus steuern
Kaufmann für
sie den Waren- und DatenVersicherungen
fluss in beratungs- und
und Finanzen
selbstbedienungsorientierten
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Betrieben. Weitere Aufgaben
können in den TätigkeitsfelDu wünschst dir einen Beruf,
in dem du es zu etwas brindern Warenwirtschaft, Sortimentsgestaltung, Marketing,
gen kannst und der dir statt
Handelslogistik, Beschaffung
Routine Abwechslung beschert? Du willst nicht mit
und Warenannahme, RechMaschinen, sondern mit Mennungswesen, Personalwirtschen umgehen, nicht still für
schaft, Controlling und ECommerce wahrgenommen
dich allein arbeiten, sondern
werden.
lieber im Team? Als Kauf-
Seite 19
mann für Versicherungen und
Finanzen hast du eine Ausbildung, die dich befähigt, die
vielfältigen Aufgaben in einer
modernen Büroorganisation
zu bewältigen. Außerdem bist
Du in der Lage, Kunden fachgerecht zu beraten und zu
betreuen.
Bankkaufmann
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Wenn es ums Geld geht, wird
es ernst! Geldanlage und damit die Wahl einer Bank ist
Vertrauenssache. Eine weitere
Erkenntnis: Ohne Moos nix
los. Bankleute treten mit allen
Sparten der Wirtschaft in
Kontakt. Markt- und Kundenorientierung stehen im Vordergrund. Ob beim Einsatz an
der Aktienbörse oder beim
Geschäft mit Auslands- oder
Sparkonten. Bei Bankkaufleuten wird viel Wert auf
qualifizierte Kundenberatung,
Sorgfalt, Kontaktfreudigkeit
und ein ordentliches Erscheinungsbild gelegt.
BÜROBERUFE
Kaufmann für
Büromanagement
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Die beiden Querschnittsberufe Bürokaufmann und Kaufmann für Bürokommunikation, die in Betrieben verschiedenster Wirtschaftszweige
und Branchen ausgebildet
werden konnten, sind seit
dem 1. August 2014 zu dem
neuen Ausbildungsberuf
Kaufmann für Büromanagement zusammengefasst worden. Für beide Berufe galten
schon immer gemeinsame
Ausbildungsinhalte und
Sockelqualifikationen, die
Flexibilität und breite kaufmännische Qualifikation möglich machten. Durch die Ausbildung zum Kaufmann für
Büromanagement wirst du
zum wahren Allrounder: Deine Ausbildungsschwerpunkte
liegen in der Abwicklung der
gesamten betrieblichen Kommunikation und Korrespondenz im Allgemeinen und Organisations- und Verwaltungsaufgaben sowie im
Rechnungswesen. Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung bist du universell einsetzbar: Du kannst
als Teamassistent im Sekretariat oder als Sachbearbeiter in
verschiedenen Abteilungen
arbeiten, z. B. im Finanz- und
Rechnungswesen, in der Organisation oder auch im Personalbereich. Mit deinem
Know-how deckst du die gesamte Palette an Aufgaben im
kaufmännischen Bereich eines modern geführten Unter-
Die
Gesichter
der neuen
Kampagne
Meine Chefin hat mich auf die Werbekampagne der
IHK aufmerksam gemacht. Mich hat es wirklich stolz
gemacht, dass sie mir zugetraut hat, dabei mitzuwirken.
Dass ich es tatsächlich bis auf die Plakate geschafft
habe, freut mich natürlich sehr. Vom Konzept der Ausbildung bin ich voll und ganz überzeugt und habe
mich schon früh für diesen Bildungsweg entschieden.
Zu meinen Stärken zähle ich auf jeden Fall meine
Teamfähigkeit, die ich in meiner Ausbildung voll ausleben kann. Ich habe zunächst eine Ausbildung zur
Sport- und Fitnesskauffrau absolviert, da Sport schon
immer meine Leidenschaft war.
Inzwischen habe ich mich aber umorientiert und mache eine Ausbildung zur Industriemechanikerin bei
der Festo. Auch wenn es für viele ein klassischer
„Männerberuf“ ist, so macht mir die Ausbildung jede
Menge Spaß, und ich sehe meine Zukunft ganz klar in
dieser Branche. Ich kann mir sogar gut vorstellen, später einmal selbst Ausbilderin in diesem Unternehmen
zu werden.
Sophie Hoeßelbarth (23)
Auszubildende zur Industriemechanikerin
nehmens ab. Für deinen weiteren Berufsweg stehen dir
verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten offen,
z. B. Fachkaufmann, Fachwirt
oder Betriebswirt.
schaffen Informationen über
Berufe und Tätigkeiten, analysieren den Markt und dokumentieren Veränderungen.
Fachkraft für
Lagerlogistik
PersonaldienstleistungsAusbildungsdauer: 3 Jahre
kaufmann
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Personaldienstleistungskaufleute sind tätig in Personaldienstleistungsunternehmen
oder in Personalabteilungen
großer Unternehmen. Sie arbeiten in den Bereichen Personalberatung, -vermittlung,
-rekrutierung, -entwicklung
sowie der Arbeitnehmerüberlassung.
Ausbildungs- und Tätigkeitsschwerpunkte: Sie planen
und führen die Personalbeschaffung durch, organisieren
den Personaleinsatz, akquirieren und betreuen Kunden,
analysieren Arbeitsplätze und
ermitteln den Personalbedarf,
sorgen für den Sicherheitsschutz und stellen den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter/-innen sicher, kalkulieren
und erstellen Angebote,
schließen Verträge ab, steuern
und kontrollieren die Projektund Auftragsabwicklung und
wenden die einschlägigen
Rechtsvorschriften an, be-
Fachkräfte für Lagerlogistik
wirken bei logistischen Planungs- und Organisationsprozessen mit, führen Bestandskontrollen und Maßnahmen
der Bestandspflege durch,
kommissionieren und verpacken Güter für Sendungen
und stellen sie zu Ladeeinheiten zusammen, verladen und
verstauen Sendungen anhand
der Begleitpapiere in Transportmittel und wenden Verschlussvorschriften an, bearbeiten Versand- und Begleitpapiere, wirken bei der Erstellung der Tourenpläne mit, planen, organisieren und überwachen den Einsatz von Arbeits- und Fördermitteln,
wenden betriebliche Informationsund Kommunikationssysteme, Standardsoftware
und arbeitsplatzbezogene
Software an, arbeiten teamund kundenorientiert.
Seite 20
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Der Meister und
sein Lehrling
Zwei
Landesbeste
gehen
ihren Weg.
Was tun nach dem Abitur?
Was tun! Jannis Mamok hat
das beherzigt und nach der
Schule zunächst eine Berufsausbildung drangehängt. In
rund zweieinhalb Jahren ließ
er sich kurzerhand zum Ver-
anstaltungskaufmann bei der
KWT Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer an der Universität des
Saarlandes in Saarbrücken
ausbilden. „Nach der Schule
wollte ich einfach mal in die
Aline Lenhard, hier neben Ministerpräsidentin Annegret KrampKarrenbauer, Jannis Mamok und Volker Giersch, ist Landesbeste
bei den Auszubildenden zu Bürokaufleuten geworden.
praktische Arbeitswelt reinschauen, nachdem ich die
Leistungskurse Englisch, Mathematik und Chemie mit viel
Theorie erfolgreich hinter
mich gebracht habe“, erklärt
er seine Beweggründe. Nicht
sofort ein Studium anschließen, lautete also seine Devise.
Eine Anzeige in einer Zeitschrift für die Ausbildungsstelle an der KWT kam ihm da
gerade recht.
Einen Schritt, den er auf keinen Fall bereut habe, wie er
versichert. Denn die Berufsausbildung hat ihm viele Vorteile gebracht. Da ist zum einen der finanzielle Aspekt,
denn mit der Berufsausbildung verdiente Jannis Mamok
auch sein erstes Geld. Da ist
zum anderen auch der Praxisgedanke, denn er hat während seiner beruflichen Erstausbildung viele Einblicke in
wirtschaftliche Prozesse erhalten beispielsweise von der
Planung über die Umsetzung
bis hin zum Controlling eines
Projekts. Praktische Erfahrungen, die für sein anschließendes Studium der Betriebswirtschaftslehre von großem Nutzen waren.
Erst Ausbildung,
dann Studium
Bereits während seiner Ausbildung kam er in Kontakt mit
der BWL auf dem Universitätscampus. Zudem belegte er
zusätzlich über zwei Semester das Studienangebot Existenzgründung. Dann reifte in
ihm der Wunsch zu studieren
immer mehr heran. Mit einer
abgeschlossenen Berufsausbildung in der Tasche hatte er
keine Probleme, eine Stelle
als studentische Hilfskraft zu
bekommen. Studium, Geldverdienen und Familiengründung – all das bekam Jannis
Mamok dank seiner Berufsausbildung gut unter einen
Hut.
neuer Medikamente. „Beim
Projektmanagement kann ich
auf manches zurückgreifen,
was ich bereits in meiner Ausbildung gelernt habe.“Von den
eigenen Erfahrungen an andere weitergeben, das hat Jannis
Mamok schon immer Freude
gemacht.
Und so hat die einstige studentische Hilfskraft Mamok
Aline Lenhard in ihrer Ausbildung betreut. Diese hat ihre
Ausbildung erfolgreich absolviert und zwar in der kurzmöglichsten Zeit von eineinhalb Jahren. Wie der Zufall es
so will, hat sie als Landesbeste abgeschlossen genau wie
ihr Ausbilder Jannis Mamok
bei seinem Abschluss zum
Veranstaltungskaufmann.
Seit 2006 arbeitet er als Fest- Auch Aline Lenhard hat sich
angestellter bei der NanoBio- mittlerweile für ein Studium
entschieden und zwar in
Net e. V. im Science Park vor
dem Campusgelände in Saar- München.
Ausbilder und Auszubildenbrücken. Das leistungsstarke
Netzwerk mit vier Mitarbeitern de, duale Berufsausbildung,
Landesbeste, Studium ... Wearbeitet seit vielen Jahren im
ge, die sich ähneln und deutBereich der Nano- und Biolich machen, dass eine Betechnologie und akquiriert
zum Beispiel im Rahmen des rufsausbildung immer eine
ZIM-Netzwerkes NanoPharm gute Wahl für eine Karriere im
Fördergelder zur Entwicklung Berufsleben ist.
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Seite 21
Duale Berufsausbildung praktisch unschlagbar
1,4 Millionen Jugendliche absolvieren derzeit in Deutschland eine duale Ausbildung,
im Saarland sind es fast
20.000. Dieses System aus
Lernen und Arbeiten ist die
wichtigste Säule der beruflichen Bildung in Deutschland
und wird weltweit hoch angesehen. Das Erfolgsrezept: Es
setzt von vornherein auf
„Learning by doing“ in einem
Unternehmen und vermeidet
so künstliche nur auf Vermittlung von Theorie ausgerichtete Lernsituationen. Auch für
Unternehmen ist die duale
Berufsausbildung ein wichtiger Standortfaktor. Denn gut
qualifizierter Nachwuchs ist
unentbehrlich. Unternehmen
bilden aus, weil sie damit bereits heute ihre Fachkräfte von
morgen sichern. Der selbst
ausgebildete Nachwuchs entspricht exakt den betrieblichen Anforderungen. Dadurch
ist das duale System im internationalen Vergleich das beste Modell zur Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt. Auch deshalb ist die
Jugendarbeitslosigkeit in
Deutschland die geringste in
der europäischen Union.
Die Berufsausbildung im
dualen System hat zwei starke Partner. Der Ausbildungs-
betrieb übernimmt die berufspraktische Ausbildung. Im Unternehmen lernen und verrichten die Auszubildenden in
der Regel drei Tage in der Woche Arbeiten, die auch später
im Berufsleben auf sie zukommen werden. Ergänzt
wird diese berufspraktische
Ausbildung durch Unterricht
an den Berufsschulen an zwei
Tagen pro Woche oder aber
im Blockunterricht über einen
längeren Zeitraum. Die Inhalte, die der Auszubildende im
Betrieb erlernt, sind auf die Inhalte des berufsschulischen
Unterrichts abgestimmt.
Breites Spektrum an
Ausbildungsberufen
Derzeit gibt es ca. 340 anerkannte Ausbildungsberufe in
Deutschland, von denen rund
270 von den Industrie- und
Handelskammern betreut
werden. Weitere Ausbildungsmöglichkeiten gibt es
beispielsweise im Handwerk
oder bei den freien Berufen.
Im Saarland werden im IHKBereich rund 130 Ausbildungsberufe von A – Z, beginnend beim Automobilkaufmann bis hin zum Zerspanungsmechaniker, ausgebildet. Die Ausbildungsberufe
bereiten auf mehr als 15.000
unterschiedliche Berufstätigkeiten vor. Bundesweit geltende Ausbildungsvorschriften
legen die Einzelheiten fest
und garantieren, dass die
Ausbildung im Saarland das
gleiche Niveau hat, wie in allen anderen Bundesländern
und die erfolgreichen Absolventen dadurch im gesamten
Bundesgebiet berufsfähig und
mobil sind.
Die IHK Saarland berät und
betreut in diesem komplexen
Zusammenwirken Unternehmen, Auszubildende sowie
berufliche Schulen und ist
verlässlicher Partner. Die Experten der IHK, haupt- wie
ehrenamtlich, ermitteln im
ständigen Kontakt mit den
Unternehmen Veränderungsbedarf in den Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft
und setzen die Anpassung
von Ausbildungsverordnungen in Gang. So wurden seit
2003 in Deutschland über
200 Berufsbilder überarbeitet
und an die wirtschaftlichen,
technologischen und gesellschaftlichen Anforderungen
angepasst oder neu erlassen.
Nicht jedes Unternehmen
darf in jedem Beruf ausbilden.
Wer ausbilden will, muss neben der fachlichen auch die
Die
Gesichter
der neuen
Kampagne
Da ich selbst schon immer von einer Ausbildung geträumt habe, zögerte ich nicht lange, als ich bei Facebook von dem Wettbewerb der IHK gelesen habe. Als
Werbegesicht der Kampagne kann ich nun auch andere Jugendliche von diesem Bildungsweg überzeugen.
Für mich hat sich diese Entscheidung gelohnt: Ich
weiß noch, was für ein tolles Gefühl es war, meinen
ersten Gehaltsscheck in der Hand zu halten. Davon
konnte ich meiner damaligen Freundin ihren Weihnachtswunsch erfüllen.
Ich absolviere eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Diese Branche nimmt im Saarland natürlich eine
Vorreiterrolle ein und ich bin mit meiner Ausbildung
für meine Zukunft bestens gerüstet.
Die Berufserfahrung, die ich bereits jetzt sammele,
kommt mir da natürlich entgegen. Ich lerne Tag für
Tag neue Dinge, die ich dann auch gleich umsetzen
kann. Nach meiner Ausbildung möchte ich auf jeden
Fall auch noch die Techniker- oder Meisterschule besuchen.
Nicola Palumbo (20)
Auszubildender zum Industriemechaniker
persönliche Eignung mitbringen und gleichzeitig das Unternehmen alle Inhalte des
Ausbildungsberufes vermitteln können. Die Ausbildungsberater der IHKs stehen dabei
den Unternehmen und den
Auszubildenden täglich mit
Rat und Tat zur Seite.
Peter Nagel,
IHK Saarland
Informationen:
www.saarland.ihk.de
E-Mail:
[email protected]
Seite 22
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Die richtige
Plattform
für Lehrstelle
und Praktika
Die bundesweite Lehrstellen- und Praktikumsbörse der IHK
Ein effektives Zusammenführen von Ausbildungsbetrieben
und ausbildungsinteressierten
Jugendlichen ist eine wichtige
Aufgabe für die IHKs. Unternehmen wollen ihre Ausbildungsangebote schnell und
komfortabel anbieten; Jugendliche wollen offene Lehrstellen rasch und unkompliziert finden. Dabei suchen die
Interessierten nicht nur im eigenen IHK-Bezirk, sondern
wollen sich häufig auch über
überregionale Angebote informieren.
ist die gemeinsame Lehrstellenbörse der Industrie- und
Handelskammern um das
Segment „Praktikum“ ergänzt
worden. Interessierte Betriebe
können ihre Praktikumsangebote einstellen
Unter der Adresse www.ihklehrstellenboerse.de können
Lehrstellensuchende und Unternehmen weiterhin schnell,
komfortabel und bundesweit
nach freien Lehrstellen recherchieren bzw. Angebote
einstellen. Die Börse bietet
außerdem umfangreiche Informationen zu den verschieDies leistet die IHK-Lehrstellenbörse – ein modernes, leis- denen IHK-Ausbildungsberufen. Diese sind in Form von
tungsfähiges und attraktives
Internet-Portal, das einen voll- Steckbriefen angelegt und
ständigen und bundesweiten werden von Videos und berufstypischen Fotos ergänzt.
Überblick über alle Ausbildungsangebote in IHK-BeruDas kann die gemeinsame
fen bietet. Seit Herbst 2015
Lehrstellenbörse der IHKs:
Bundesweit
Ausbildungsplätze
suchen und finden
E-Mail-Benachrichtigung von zentraler Stelle organisieren. Die Pflege der Angebote
und Merkliste
Registrierte Nutzer werden
täglich über neue Ausbildungsplätze benachrichtigt.
Die Lehrstellenbörse stellt AnIm persönlichen Bereich entgebote für Jugendliche bereit,
scheiden die Jugendlichen, ob
die sich auf einen Ausbildungs- ihr Gesuch für Unternehmen
platz in ihrer Region bewerben sichtbar ist, wenn dieses über
passende Angebote verfügt.
wollen. Sie zielt aber auch auf
diejenigen ab, die in einem grö- Hier können sie auch interessante Angebote und Steckßeren Radius suchen.
briefe über die Merkliste speichern und Freunden weiter
Welcher Beruf passt?
empfehlen.
Mit Steckbriefen informiert die
Lehrstellenbörse über zahlreiBesonderer Service
che Berufsbilder. Mit einem
für Unternehmen
„Talentcheck“ können Jugendliche herausfinden, welche AnBetriebe können Ihre Lehrstelgebote zu ihren Fähigkeiten
len bundesweit anbieten. Unund Interessen am besten pas- ternehmen mit mehreren
sen. Sechs Kompetenzgruppen Standorten können ihre Aushelfen bei der Eingrenzung.
bildungsplatzangebote künftig
lässt sich zudem auf andere
Abteilungen oder Unternehmen übertragen. Ein „Matching-Tool“ gleicht das Ausbildungsplatzangebot mit Gesuchen der Jugendlichen ab.
Über neue und passende Bewerbungen werden Unternehmen auf Wunsch täglich per
E-Mail informiert, sofern Jugendliche ihre Gesuche für
Unternehmen sichtbar gemacht haben. Die Lehrstellenbörse bietet zudem Zugang
zu allen relevanten Ausbildungsordnungen.
Ansprechpartner:
Heike Hehl
Telefon: 0681 / 9520 -711
Fax: 0681 / 9520 -787
[email protected]
Berufliche Ausbildung mit der IHK
Seite 23
Vom Azubi
zum Chef
Berufskarriere ohne Studium
mehr als 20 Jahren erfolgreich
am saarländischen Ausbildungsmarkt tätig und bildet
nach den Richtlinien der IHK
in zwölf Berufen aus. Angefangen bei den klassischen
Metallberufen wie Zerspanungsmechaniker oder Industriemechaniker über Nischenbereiche wie Gießereimechaniker oder Technischer
Modellbauer bis hin zu Mechatroniker oder Elektroniker
für Betriebstechnik sind Beispiele aus zwölf Berufsangeboten der GSH. Gerade die
beiden letztgenannten Berufe
bieten ausgezeichnete Aufstiegsmöglichkeiten in den
Unternehmen von der Fachbis hin zur Führungskraft.
So sieht es zumindest Peter
Wolf, der seit fast zehn Jahren „Weit über 30 Prozent unseGeschäftsführer der Gemein- rer Absolventen haben die berufliche Erstausbildung als
schaftsausbildungsstätte
Einstieg verstanden, sich fortSaarbrücken-Halberg e. V.
(GSH) ist. Zu Beginn der 80er gebildet und Karriere gemacht“, freut sich Peter Wolf
Jahre selbst Auszubildender
zum Gießereimechaniker bzw. für seine ehemaligen Schützlinge. Er weiß eben, wovon er
Maschinenschlosser bei der
spricht, hat sich nach seiner
Halberger Hütte hat er im
Ausbildung drei Jahre lang
wahrsten Sinne des Wortes
die Kurve gekriegt und Schritt abends zum Maschinenbautechniker weiterbilden lassen,
für Schritt an seiner Berufskarriere gefeilt. Ein Vorbild für um danach selbst Ausbilder
all‘ die jungen Leute, die unter vorrangig für Metallberufe zu
den Fittichen seines Teams ei- werden.
ne Berufsausbildung starten.
Des Weiteren hat er sich stänEin Vorbild schon deshalb,
dig in vielen Fachbereichen
weil es ihm die jungen Mender Berufsausbildung weiterschen einfach glauben. Kein
Theoretiker, sondern Praktiker. gebildet und zusätzlich den
technischen Betriebswirt IHK
Er weiß, wovon er spricht,
kennt die Befindlichkeiten der erfolgreich abgelegt. Da kann
Azubis und der Unternehmen ihm keiner ein X für ein U vormachen, er kennt den steinigleichermaßen und hat es
gen Weg nach oben, weiß um
vorgemacht, wie man ohne
Abitur ganz nach vorne kom- die vielen Hürden, deren
Messlatten manchmal sehr
men kann. Heute verantwortet er Jahr für Jahr die Erstaus- hoch erscheinen. Trotzdem ist
bildung von rund 200 jungen er sicher, dass die Karrierechancen für junge Menschen
Leuten in zwölf Berufen der
ohne Abitur, dafür mit EngaMetall- und Elektroindustrie
gement und Leistungswillen
und legt so den Grundstein
für die weitere berufliche Kar- nie so gut waren wie zurzeit.
„Der demografische Wandel
riere seiner Auszubildenden.
zwingt Unternehmen mehr
denn je, eine vorausschauenAlle Möglichkeiten
de Personalpolitik für Fachund Führungskräfte zu betreiIn der GSH haben derzeit 28
Unternehmen im Saarland als ben. Betriebe jeder Größenordnung und junge Menschen
Mitglieder ihre gewerbliche
müssen und werden verstärkt
Ausbildung der Metall- und
Elektroindustrie vereint, unter aufeinander zugehen“, so Peter Wolf. Qualifizierte Ausihnen Großunternehmen sowie Klein- und Mittelständler. und Weiterbildung sind in ZuDie GSH, untergebracht in den kunft immer mehr die Achillesferse für die Unternehmen.
ehemaligen Ausbildungsräu„Die das wissen, sind in der
men der Halberger Hütte in
Saarbrücken-Brebach, ist seit Regel auch bereit, etwas dafür
Herr im eigenen Hause sein,
vielleicht eine Abteilung im
großen Betrieb leiten, Verantwortung übernehmen und gutes Geld verdienen – für diesen Traum ist nicht unbedingt
ein Hochschulstudium notwendig. Wer im Beruf nach
oben will, der kann auch einen anderen Weg einschlagen. Möglichkeiten mit einer
Berufsausbildung Karriere zu
machen, gibt’s mittlerweile
viele. Wesentliche Voraussetzungen diese Wege zu gehen,
sind Spaß an der Arbeit, Leistung, Engagement sowie Geduld und Durchhaltevermögen.
Peter Wolf mit einem Auszubildenden.
zu tun.“ An finanzieller Unterstützung der Unternehmen
zur Fort- und Weiterbildung
eigener engagierter Mitarbeiter wird es sicherlich nicht
fehlen.
Glück im Leben wie zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu
sein. Vorgesetzte, die Potenziale erkennen und die Familie, die hinter einem steht,
sind wesentliche Faktoren,
will man den Karriereweg einschlagen. Beides trifft auf ihn
zu.
im Prinzip immer ein Drittel
der Azubis in der betrieblichen Ausbildung, ein Drittel in
der Berufsschule und ein Drittel in der GSH befinden. Dies
zeigt zudem eine hervorragende Arbeit seines gesamten
Ausbildungsteams und eine
Start ins Berufsleben
sehr hohe Kundenzufriedenals Wendepunkt
heit der Mitgliedsunternehmen. Die Abbrecherquote ist
So wie bei ihm selbst, als die Berufsausbildung
erfreulicherweise sehr niedrig,
Halberger Hütte ihn gefragt
als Basis
alle schätzen die Flexibilität
hat, ob er sich vorstellen könder GSH. Wolf selbst ist im
ne, selbst Ausbilder zu werDie Berufe in der Metall- und
ständigen Kontakt mit den
den. Für Peter Wolf war beElektroindustrie sieht Peter
Betrieben und der IHK, stimmt
reits die Ausbildung zum Ma- Wolf für die Zukunft weiterschinenschlosser, heute Inhin gut aufgestellt, auch wenn Einsatzzeiten mit den Ausbildustriemechaniker, ein Wendie Bewerberzahlen aufgrund dungsleitern ab, ist gefragter
depunkt in seinem Leben.
des demografischen Wandels Ansprechpartner bei der BeNach der 10. Klasse hatte er
weiter rückläufig sind. „Es gibt rufsorientierung und sitzt beanderes im Kopf als weiter die immer noch genügend talen- reits bei Auswahlgesprächen
Schulbank zu drücken. Eitierte junge Menschen, die die mit im Boot. Eine Aufgabe, die
ihm sichtlich Spaß macht.
gentlich nichts Ungewöhnlifreiwerdenden Ausbildungsches bei Jugendlichen. Wähstellen in der Industrie beset- Und trotzdem zieht es ihn gelegentlich noch an die Werkrend der Ausbildung legte er
zen können.“ Besonders Mesich mächtig ins Zeug, entwi- chatroniker seien derzeit we- bank, wenn aus seinem Ausbilderteam mal jemand ausckelte neuen Ehrgeiz und
gen ihrer breiten Ausbildung
fällt oder Urlaub hat. Praxisbezeigte viel Engagement. Gute
in den Bereichen Metall und
zug und den Kontakt zur Basis
Noten in der Berufsschule
Elektro in der Industrie stark
und ein sehr guter Abschluss gefragt. Selbst hochkomplexe halten, das war ihm schon
waren Lohn seiner Mühen
Produktionsanlagen brauchen immer wichtig. Und so hat
sich im Laufe der Zeit ein guund eben das Angebot seines auch in Zukunft Menschen,
tes Vertrauensverhältnis aufArbeitgebers weiter zu madie deren mechanische Elegebaut zwischen ihm und den
chen. Gesagt, getan.
mente warten und instand
halten können, macht er jun- Mitgliedsunternehmen sowie
mit allen, mit denen er zuHeute nach knapp zehn Jahgen Leuten Mut. Selbst mit
ren an der Spitze der GSH be- Abitur in der Tasche müsse es sammenarbeitet.
reut er keinen seiner Schritte, nicht unbedingt ein Studium
geht frohgelaunt zur Arbeit
sein. Es gebe viele interessan- Das vermitteln, worauf es im
und versucht jungen Mente Ausbildungsmöglichkeiten Leben ankommt, den Menschen etwas von dem zu ver- und später könne sich immer schen die Freiheit lassen,
selbst zu entscheiden, Tugenmitteln, was ihn ausmacht:
noch ein duales oder koopeden pflegen – das ist dem VaGeduldig sein, denn die Chan- ratives Studium anschließen
ter zweier Töchter ein großes
ce kommt irgendwann für je- sowie die entsprechenden
Bedürfnis. Genau das erwartet
den, engagiert sein, auch mal Lehrgänge zum Meister. „Die
er von sich selbst und von anzusätzliche Aufgaben überberufliche Erstausbildung ist
deren. Und dafür braucht man
nehmen und nicht immer
ein sehr guter Grundstein.“
nicht unbedingt ein Studium,
Dienst nach Vorschrift maspricht er jungen Leuten Mut
chen und beharrlich sein im
Die GSH mit etwa 50 Azubis
zu. „Die Chance kommt öfter
positiven Sinne, eben an seipro Jahr und somit ca. 200
an als man denkt, den Zeitnen Zielen festhalten und da- Azubis insgesamt ist mittlerfür einstehen. Natürlich
weile an ihre Kapazitätsgren- punkt zu erkennen ist die Hebraucht man auch ein wenig
zen gestoßen, auch wenn sich rausforderung!“
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Berufliche Ausbildung mit der IHK
Fragen zur Berufsausbildung?
Wir helfen Ihnen gerne weiter:
Michael Meter
Teamleiter
Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse,
Ausbildungsmaßnahmen
Telefon: 0681/9520-710
E-Mail: [email protected]
Mathias Lauer
Dipl.-Ing. (FH)
Ausbildungsberater für
gewerblich-technische Berufe
Telefon 0681/9520-727
E-Mai: [email protected]
Joachim Rauber
Dipl.-Betriebswirt
Ausbildungsberater
kaufmännische Berufe
Telefon: 0681/9520-722
E-Mail: [email protected]
Die
Gesichter
der neuen
Kampagne
Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben, dass ich
ein Werbegesicht für die IHK-Ausbildungskampagne
geworden bin. Weil ich ein spontaner, lebenslustiger
Mensch bin und mir meine Ausbildung großen Spaß
macht, habe ich mich kurzerhand beworben. Beim darauffolgenden Online-Voting haben mich viele Freunde und Bekannte tatkräftig unterstützt. Natürlich habe
ich nie damit gerechnet, dass ich es wirklich so weit
schaffe.Damit geht ein kleiner Traum in Erfüllung.
Ausbildung ist das A und O im Leben –jedenfalls für
mich. So bin ich früh selbstständig und kann entscheiden, wie ich mein Leben gestalte. Denn ich verdiene mein eigenes Geld und kann es ausgeben, wo
und für was ich will. Auch das war ein Grund, weshalb ich mich für eine Ausbildung entschieden habe.
Bei der Aleco GmbH warten auch jeden Tag neue
spannende Arbeiten auf mich. Ich kann so eine Ausbildung wirklich nur jedem weiterempfehlen!
Vanessa Dinies (20)
Auszubildende zur Bürokauffrau
Stephan Wagner
Dipl.-Wirtsch.-Ing.
Ausbildungsberater
kaufmännische Berufe
Telefon: 0681/9520-721
E-Mail: [email protected]
Sandra Heller
M.A.
Bewerbercoaching,
passgenaue Vermittlung
Telefon: 0681/9520-728
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartner zur
IHK-Ausbildungskampagne:
Peter Nagel
Geschäftsführer
Aus- und Weiterbildung
Telefon 0681/9520-700
[email protected]
Wendy Petereit
Bewerbercoaching,
passgenaue Vermittlung
Telefon: 0681/520-726
E-Mail: [email protected]
Bernhard Stopp
Dr. Mathias Hafner
Geschäftsführer
Kommunikation
Telefon 0681/9520-300
[email protected]
Migramentor,
Beratung und Vermittlung von Jugendlichen
mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge
Telefon: 0681/9520-729
E-Mail: [email protected]
Susanne Bartel
Heike Hehl
IHK-Lehrstellenbörse
Telefon: 0681/9520-711
E-Mail: [email protected]
Teamleiterin
Internet und social media
Telefon 0681/9520-340
[email protected]

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