intranet hirschmann
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30 Mittwoch, 16. April 2014 REGION HEILBRONN Die Erklärung mit Leben füllen HEILBRONN Elf Mittelständler wollen besondere gesellschaftliche Verantwortung übernehmen Iraner wäre lieber in seine Heimat abgeschoben worden Nachtlichter Yardstyle-Reggae etabliert sich im Creme 21 Von unserem Redaktionsmitglied Marco Weiß Erweitert Dancehall und Reggae unter dem Motto „Jamaican Cream“ etabliert sich im Creme 21 – sonst eher bekannt für House, HipHop und R&B. Der Club im Heilbronner Industriegebiet erweitert damit sein musikalisches Spektrum. Geschäftsführer Bodo Schaerping erklärt warum: „Wir erreichen ein ganz neues Publikum, gleichzeitig kommen viele Stammgäste von früher mal wieder vorbei.“ Quartett Veranstaltet werden die Reggae-Parties vom Heilbronner Quartett Yardstyle. Das sind Frank Kleinsasser alias Mr. Nice, Philip Bayer (Junior Jeriko) und die Brüder Oliver (Fyah) und Markus Dietz (Selecta Marc). Philip Bayer ist bereits vor dem Höhepunkt des Abends euphorisch: „Die Anlage ist super und die Leute gehen richtig ab.“ Die satten Bässe und die Yardstyler, die alles geben, reißen das Publikum mit. Heimlicher Star des Abends ist die Anlage: Trotz satter Bässe bleiben die Tanzkommandos der MCs jederzeit verständlich. Leonie von Bülow (links) und Joana Acuna kommen bei Raggae ins Creme 21. Kim Eisen (Mitte) und Olivia Klein (rechts) amüsierten sich in der Lounge. Von unserem Redakteur Jürgen Paul I Das Landgericht hat angeordnet, dass ein 34-Jähriger in der Psychiatrie untergebracht und dort medizinisch behandelt wird. So lautet das Urteil gegen den Bank-Randalierer, der im Oktober 2013 in der Sparkassenfiliale am Heilbronner Marktplatz acht Geld- und andere Automaten mit einem großen Stein zertrümmert hatte. Der Grund: eine wahnhafte Störung, unter der der iranische Asylbewerber schon seit Jahren leidet. HEILBRONN Gutachten Die 3. Große StrafkamBewegung „Die Unterzeichner der Heilbronner Erklärung bewegen etwas“, sagt Stehr. „Sie gestalten in ihren Unternehmen Strukturen, die die gesellschaftliche Verantwortung berücksichtigen, und animieren dank ihrer Netzwerke auch andere Marktteilnehmer zum Wirtschaften unter CSR-Gesichtspunkten.“ Die Eberstädter Firma Hirschmann Laborgeräte (im Bild Geschäftsführerin Kirsten Hirschmann mit einem Mitarbeiter der Baufirma Böpple ) hat mit weiteren Mittelständlern die Tagesstätte Kinderbunt gegründet. Foto: Archiv/Berger Unternehmen „Die Heilbronner Erklärung lebt und entwickelt sich ständig weiter.“ Christopher Stehr, GGS Was darunter zu verstehen ist, legen die Unterzeichner in verschiedenen Workshops fest. Im Laufe des Jahres soll dabei eine Definition des Begriffs der gesellschaftlichen Verantwortung erarbeitet werden, der für die Teilnehmer bindend ist. Außerdem beschäftigen sich die elf Mittelständler mit der Bestimmung von CSR-Kategorien und der Frage, wie gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen gemessen werden kann. „Die Heilbronner Erklärung lebt und entwickelt sich ständig weiter“, freut sich Stehr. Wie die Umsetzung der hehren Ziele in die Praxis aussehen kann, zeigt ein Blick in die Unternehmen. Der Laborgerätehersteller Hirschmann aus Eberstadt etwa hat das Thema gesellschaftliche Verantwortung schon viele Jahre auf seiner Agenda. So war Geschäftsführerin Kirsten Hirschmann die treibende Kraft für die Heilbronner Kindertagesstätte Kinderbunt, die 2012 an den Start ging und von acht Mittelständlern getragen wird, darunter mit Marbach und der Heilbronner Stimme auch zwei Unterzeichner der Heilbronner Erklärung. Das Eberstädter Unternehmen hat nun eine Studentin der Dualen Kurz lächeln und dann schnell zurück auf die Tanzfläche. Fotos: Marco Weiß Leonie von Bülow und Joana Acuna möchte Geschätsführer Bodo Schaerping mit „Jamaican Cream“ in seinen Club locken. „Ich komme nur ins Creme, wenn Reggae läuft, sonst ist es mir zu schick“, meint Leonie. Joana ergänzt: „Beim ersten Mal war es überragend, heute gefällt es mir nicht ganz so gut – aber trotzdem ist es allemal ein toller Abend.“ Hip Island Werden in Heilbronn die Tage länger und die Nächte milder, dann startet das Hip Island in Heilbronn in die Saison. Am Donnerstag ab 19 Uhr ist es soweit: Die Partyinsel am Neckar startet mit „Aloha Bar“ in ihren wahrscheinlich letzten Sommer. Eintritt frei. Gewohnt früh feiert das Green Door den Beginn des Sommers. Das ist auch kein Wunder bei diesem Außenbereich. Los geht es mit „Spring Break – Neon Edition“ zu Klängen von R’n’B und House. Bis 23 Uhr ist der Eintritt für Frauen frei, danach und für Männer 7 Euro. @ Von unserem Redakteur Helmut Buchholz hre gesellschaftliche und soziale Verantwortung in besonderer Weise wahrzunehmen – das haben die Mittelständler versprochen, die im September 2012 die „Heilbronner Erklärung“ unterschrieben haben. Seither treibt Initiator Christopher Stehr von der German Graduate School of Management Law (GGS) den Prozess in mühevoller Kleinarbeit mit den elf Teilnehmern voran. Erste Maßnahmen zeigen, dass der Wissenschaftler und die Unternehmen das Thema Corporate Social Responsibility (CSR) wirklich ernst nehmen. Das Medienunternehmen Heilbronner Stimme investiert in eine neue Druckmaschine, die deutlich energieeffizienter arbeitet als die bisherige. Foto: Hans-Jürgen Müller Hochschule mit einer Abschlussarbeit über CSR beauftragt. Hirschmann will von seinen zahlreichen Lieferanten wissen, ob diese ebenfalls CSR-Grundsätze verfolgen und in welcher Ausprägung. Fünf Bereiche werden mittels eines Fragebogens abgefragt, die Ergebnisse werden in Kennzahlen gefasst, die eine Vergleichbarkeit mit künftigen Abfragen sicherstellen sollen. Personalentwicklung Beim Heilbronner Stanzformspezialisten Marbach ist das Thema CSR in der Personalabteilung angesiedelt. „Wir führen alle drei Jahre eine Mitarbeiterbefragung durch, um das Stimmungsbild unserer Beschäftigten aufzufangen“, berichtet Birgit Schuster, Referentin für Personalentwicklung. Aus den Ergebnissen würden gezielt Maßnahmen abgeleitet, die „kurz-, mittel- oder auch langfristig in die Umsetzung gehen“, sagt sie. Zudem bietet das Unternehmen jedem Mitarbeiter ein „individuelles Entwicklungsgespräch“ an. „Von dieser Standortbestimmung aus suchen wir aus unserem Baukastensystem für die persönliche Entwicklung unserer Mitarbeiter das passende aus“, sagt Schuster. Via Intranet haben die Beschäftigten zudem Zugriff auf alle Seminare und Schulungen, die das Unternehmen in der eigenen Marbach-Akademie anbietet. Unterzeichner der Heilbronner Erklärung zur gesellschaftlichen Verantwortung des Mittelstands in der Wirtschaft“: Bera (Schwäbisch Hall), Berner (Künzelsau), CSI (Neckarsulm), GGS (Heilbronn), Hirschmann Laborgeräte (Eberstadt), Intersport, Karl Marbach (beide Heilbronn), Martin Priebe – Beratung & Training (Stuttgart), Heilbronner Stimme (Heilbronn), Sedus Stoll (Waldshut-Tiengen), Adolf Würth (Künzelsau). 17 weitere Unternehmen wollen laut Christopher Stehr dem Dokument ebenfalls beitreten. Der GGS-Professor will den Prozess aber zunächst mit den elf Firmen vorantreiben. red Das Medienunternehmen Heilbronner Stimme hat bisher vor allem Maßnahmen im Umweltschutzbereich auf den Weg gebracht. So werden im Druckprozess deutlich weniger Chemikalien benötigt als bisher. Zudem hat das Unternehmen eine EDV-basierte Abfallerfassung und ein striktes Abfalltrennsystem eingeführt, wie Julia Horsch berichtet, die das CSR-Projekt bei der Heilbronner Stimme betreut. Dem Umweltschutz trägt das Medienunternehmen auch mit der Installation einer neuen, energie- und ressourceneffizienteren Druckmaschine Rechnung, deren Abwärme zudem in Form von Wärmerückgewinnung zum Heizen genutzt wird. Vollwertige Notfallpraxis noch nicht in Sicht Reggae Black- und Reggae-Fans wie Kontakt [email protected] Bank-Randalierer muss in die Psychiatrie Einrichtung im Krankenhaus ab 1. Juli geöffnet, aber nur an Wochenenden Von unserem Redakteur Reto Bosch Die Notfallpraxis im Klinikum am Plattenwald ist vergangene Woche in Betrieb gegangen. Im Zabergäu fragen sich die Bürger nun, wann die Hausärzte endlich im Krankenhaus Brackenheim ihre Notdienste anbieten. Schließlich sieht das Gesamtkonzept vor, dass die Praxen an Klinik-Standorten angesiedelt werden sollen. Für Brackenheim ist klar: Der Dienst an Wochenenden beginnt am 1. Juli. Völlig unklar ist dagegen, ab wann die Patienten auch unter der Woche in die Zabergäustadt kommen können. REGION Übernachtung Stephan Roder ver- Im Krankenhaus Brackenheim eröffnen die Hausärzte am 1. Juli eine Notfallpraxis, die aber zunächst nur am Wochenende zur Verfügung steht. Foto: Archiv/Veigel weist darauf, dass die Räumlichkeiten für den Tagdienst ausreichen, für die Nacht aber nicht geeignet seien. „Übernachtungsmöglichkeiten für den Fahrdienst und den diensthabenden Arzt sind nicht gegeben.“ Regelungsbedarf mit der SLK sieht Roder derzeit nicht. Alle Unstimmigkeiten seien beseitigt worden. „Es bleibt abzuwarten, wie sich die Versorgung in Brackenheim gestaltet und wie der Dienst angenommen wird.“ Ein Argument der KVBW, Brackenheim nicht sofort zum vollwertigen Standort zu machen, waren Zweifel an der generellen Zukunftsfähigkeit dieses Krankenhauses. Nachwuchs Seit vielen Monaten therapiert die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) die Notfallversorgung der Hausärzte. Geheilt ist der Patient noch nicht. Häufige Dienste machen den Beruf des niedergelassenen Arztes unattraktiv – und dies in einer ohnehin angespannten Situation. Es fehlt an Nachwuchs. Die KVBW hat deshalb die Notdienstbezirke vergrößert, will das System so Die SLK-Kliniken wollen ereichen, dass die Einrichtung komplett in das Krankenhaus zieht. „Leider konnte die kassenärztliche Vereinigung die Voraussetzungen noch nicht abschießend schaffen“, erklärte Michael Knüppel, kaufmännischer Direktor des Krankenhauses Brackenheim. Seitens der SLK bestehe weiterhin Bereitschaft, dort eine Notfallpraxis anzusiedeln. tenwald wurde dieser Schritt bereits vollzogen, in Brackenheim steht er noch aus. Immerhin: Am 1. Juli soll dort eine Notfallpraxis eingerichtet werden, die an Wochenenden und feiertags von 8 bis 20 Uhr zur Verfügung steht. Dies erklärte Dr. Stephan Roder, aktiv in der KVBW und Arzt in Talheim, auf Stimme-Anfrage. „Die nächtliche Versorgung wird von Talheim aus geregelt“, sagt Roder, der die dortige Notfallpraxis aufgebaut hat. effizienter machen und die Mediziner entlasten. Für die Region heißt das: Die Praxen in Neckarsulm und Löwenstein wurden oder werden geschlossen, viele Patienten müssen weitere Wege auf sich nehmen. Die KVBW setzt darauf, die Praxen an Krankenhäusern anzuschließen, sie verspricht sich davon eine Reihe von Synergieeffekten. Und die Stadt-Landkreis-Kliniken (SLK) erhoffen sich eine Stärkung ihrer Häuser. In Möckmühl und im Plat- mer stützt ihr Urteil weitgehend auf das psychiatrische Gutachten. Der Expertise nach lebt der Beschuldigte in der irrigen Annahme, er habe drei Milliarden Euro auf seinem Konto. Doch die Banken verweigern ihm die Auszahlung des Betrags. Aus Verärgerung über das vermeintliche Unrecht, das ihm angetan wird, kommt es zu den Gewaltexzessen in den Geldinstituten. Ähnliche Vorfälle wie die in Heilbronn hatte es zuvor auch in Bankfilialen in Berlin und Leipzig gegeben. „Wir müssen nicht nur die Allgemeinheit, sondern auch Sie vor sich selbst schützen“, sagte der Vorsitzende Richter Norbert Winkelmann in seiner Urteilsbegründung. Da der Mann auf der Anklagebank krank sei und seine Handlungen fremdbestimmt seien, könne er nicht bestraft werden, sondern benötige eine längerfristige Behandlung. Die Behandlung könne auch nicht ambulant erfolgen, da sonst nicht gewährleistet sei, dass der Iraner seine Medikamente nehme. Der 34-Jährige leidet zudem noch unter Vergiftungsängsten. Zwei Gesichter Zum Verhalten des Mannes sagte Richter Winkelmann: „Wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Im Gerichtssaal einsichtig und vernünftig. Er ist aber auch anders in den Banken in Berlin, Leipzig und Heilbronn aufgetreten.“ Die Angestellten in der Heilbronner Sparkassenfiliale waren bei der Steinattacke so verängstigt, dass sie sich in einem Büro einschlossen. Als der Richter dem Iraner sagte, dass die Kammer seiner Bitte nicht nachkomme, ihn abzuschieben, „weil Sie zuerst Hilfe benötigen“, kam es fast zum Eklat: Der 34-Jährige stand plötzlich auf und sagte zum Richter auf Englisch: „Ich mag dich nicht. Du lässt mich nicht in den Iran, das ist mein Land.“ Sofort waren Wachtmeister zur Stelle. Die Situation eskalierte nicht. Ein anderes Gericht muss nun entscheiden, ob die Unterbringung in der Psychiatrie zu Gunsten der Abschiebung zurückgestellt wird. Geldbeuteldiebe und Kettentricks Seit 22. März bekam die Polizei im gesamten Bereich des Präsidiums Heilbronn 26 Fälle von Geldbörsendiebstählen gemeldet. Tatorte waren vorzugsweise Einkaufsmärkte. Den Geschädigten wurden die Geldbeutel aus der Handtasche gestohlen, aus dem Einkaufswagen oder aus der umgehängten Handtasche. Zum Teil hoben die Täter umgehend mit gestohlenen Scheckkarten Geld aus Geldautomaten ab. Weiter kam es laut Polizei im April zu sogenannten Kettentricks. Die Täter, welche in einem Auto mit DOund DU-Kennzeichen unterwegs sind, halten dabei neben Personen an, an denen sichtbarer Goldschmuck an Armen oder Hals zu erkennen ist. Die Diebe fragen zunächst nach dem Krankenhaus oder etwas Ähnlichem und bedanken sich für die Auskunft mit dem Umhängen einer Halskette. Hierbei nehmen sie den Geschädigten den echten Schmuck ab. red HEILBRONN