BildungweistdenWeg ausderbitterenArmut
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Remscheid Tipps & Termine Alles Wichtige aus der Region » Seite 14 rga. MITTWOCH, 26. NOVEMBER 2008 SEITE 15 rga.Heute „Ist das nicht zu viel des Guten?“ Grüne und SPD klären die OB-Frage Bei einer Mitgliederversammlung wollen die Grünen entscheiden, ob sie einen eigenen Oberbürgermeister-Kandidaten aufstellen. Bei der Versammlung am Montag, 1. Dezember, 18.30 Uhr, im Deutschen Röntgen-Museum an der Schwelmer Straße in Lennep, sollen sich mögliche Kandidaten vorstellen. Am gleichen Abend fällt eine ähnliche Entscheidung bei der SPD. Ab 20 Uhr nominiert der UnterbezirksParteitag offiziell die Oberbürgermeister-Kandidatin der Sozialdemokraten. Das wird Amtsinhaberin Beate Wilding (Foto) sein. ate LESEN SIE WEITER Remscheid: Versöhnungskirche wird 40 S.16 Remscheid: Schüler essen im Lauwarmen S.17 Berg. Land: Report über Kaderschmieden S.19 Lokalsport: Adler machen Bowle S.23 Angst vor Florian S o ein kleiner Hund ist schon etwas Süßes. Knuffelig, noch etwas tollpatschig mit großen Knopfaugen. Aber Hunde verändern sich oder sind es doch die Menschen, die sich anpassen? Jedenfalls sagt man, dass sich Hund und Hundebesitzer im Laufe des Lebens immer mehr ähneln. Und genau davor hat die Besitzerin des kleinen Yorkshire Terriers „Lukas“ große Angst. Sie ist mit einem durchaus noch ansehnlichen männlichen Exemplar verheiratet, stellte aber kürzlich entsetzt fest: „Die Frisur von unserem Lukas ähnelt immer mehr der von Florian Silbereisen.“ Die Casselly-DVDs sind da Die DVDs von den Kindergalas des Circus Casselly gibt es ab sofort zu kaufen. Zu sehen sind darauf die Galas in voller Länge und Ausschnitte von den Proben. Die DVDs kosten 18 Euro. Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilt, können sie bei der Kinder- und Jugendförderung der Stadt, Haddenbacher Straße 38, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr abgeholt werden. Junge Circusfreunde und ihre Eltern sollten sich bereits den 9. Mai 2009 ab 10 Uhr im Kalender markieren. Dies ist der Vorverkaufstermin für den Circus-Casselly 2009 im Foyer des Berufskollegs Technik an der Neuenkamper Straße. ate RAMPEN Fremde Hilfe ist „nicht zumutbar“. Die Stadt gibt deshalb 17 000 Euro aus. Von Axel Richter Mit – nach europäischen Maßstäben – einfachster Ausstattung bietet die Bright Future School in Kathmandu ihren Schülern eine Ausbildung und die Chance auf ein Leben jenseits der Armut. Schuluniformen sind dort Pflicht. Fotos (2): Privat Bildung weist den Weg aus der bitteren Armut HILFSAKTION Der Freundeskreis Nepal unterstützt eine Schule in Kathmandu, die dringend ein neues Gebäude braucht. Von Andreas Tews Viele Kinder leben in Naikap in bitterer Armut. Manche bekommen in dem Stadtteil der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu aber die Chance auf einen viel versprechenden Schulabschluss. Dabei hängt vieles vom Zufall oder der Hilfsbereitschaft anderer Menschen ab. Das ist eine Erkenntnis, die der Remscheider Peter Schorn von seiner zweiten Nepal-Reise mitbrachte. Der RGA-Mitarbeiter war mit weiteren Vertretern des Vereins „Freundeskreis Nepal“ in dem Himalaya-Staat. Dort erlebte er, wie sich drei WiR: Kompetenz vor Residenzpflicht Wer eine Sozial- oder Behindertenorganisation im städtischen Behindertenbeirat vertreten will, muss bisher in Remscheid wohnen. Diese Regelung sollte nach Meinung der Wählergemeinschaft WiR aufgehoben werden. Kompetenz sei grundsätzlich vor die Residenzpflicht zu stellen, heißt es zur Begründung. ate Nikolausparty des Jugendrates Die Nikolausparty des städtischen Jugendrates steigt am Samstag, 6. Dezember, ab 19.30 Uhr in der Kraftstation, Honsberger Straße 2. Neben viel Musik bietet der Jugendrat den 14- bis 18Jährigen in Zusammenarbeit mit dem Leo-Club „Graf von Berg“, der Musik- und Kunstschule sowie der Kraftstation ein abwechslungsreiches Programm. Zu gewinnen gibt es unter anderem Gutscheine für die Eisbahn auf dem Rathausplatz sowie für den Hochseilgarten im Eschbachtal und eine Fahrt mit Freunden in einer Stretchlimousine. Der Eintritt kostet 3 Euro. ate SO ERREICHEN SIE UNS IHR KONTAKT ZUR REDAKTION RGA-Medienhaus, 42853 Remscheid, Konrad-Adenauer-Straße 2-4 TELEFON 0 21 91 / 909-211 ONLINE www.rga-online.de E-MAIL [email protected] ZEITUNGSZUSTELLUNG, ANZEIGEN 0 21 91 / 909-333 Die Schule im Himalaya-Dorf Karthali kann sich dank deutscher Hilfe auf einem Nachbargrundstück erweitern. Kinder des Stadtteils auf dem Schulfest der „Bright Future School“ einschlichen und weggeschickt werden sollten. Schorn und seine Mitstreiter setzten sich für das Trio ein. Heute profitieren die Jungs von drei der etwa 100 Patenschaften, die der Freundeskreis bisher vermittelt hat. Mit dem Geld aus Deutschland wird nicht nur das Schulgeld für die Bright Fututre School, eine der besten Schulen des Landes, bezahlt. Es bleibt auch etwas für dicke Jacken und Schuhe übrig. Doch Peter Schorn macht sich jetzt Sorgen um die Schule. Denn ein großer Teil der angemieteten Gebäude soll abgerissen werden, um Platz für den Ausbau einer Hauptverkehrsstraße zu machen. „Die Schule braucht einen Neubau. Das wollen wir massiv unterstützen“, sagt Schorn. Ohne Neubau müsste die schule mit ihren derzeit etwa 1100 Schülern auf die Hälfte zusammenschrumpfen. Die Folge wäre, dass viel weniger Kinder Naikaps die Chance auf eine Ausbildung hätten. Um an Spenden zu kommen, hat der Freundeskreis Nepal eine Postkartenserie mit Motiven aus Nepal aufgelegt. Die Karten werden unter anderem in den RGA-Geschäftsstellen verkauft. Der Verein vermittelt weiterhin auch Patenschaften für Kinder der Bright Future School wie auch für Jungen und Mädchen einer Schule in dem Himalaya-Dorf Karthali. Erfahrungen bereichern auch den Alltag in Remscheid Für Schorn, der selbst ein Patenkind in Nepal hat, steht fest, dass er den asiatischen Staat wieder besuchen wird. Von den Reisen dorthin, die die Mitglieder des Freundeskreises aus der eigenen Tasche bezahlen, profitiert er nach eigenen Angaben auch in seinen Alltag in Remscheid. Peter Schorn: „Ich erlebe das Gleichsein anders. Fremdes schreckt mich weniger ab.“ Fremde Hilfe wollen sie nicht. Die, so referierte Jürgen Beckmann, Leiter des städtischen Ordnungsamtes, aus einem Gespräch mit den gewählten Vertretern der Behinderten in Remscheid, sei den Rollstuhlfahrern „nicht zumutbar“. Für die Wahlen, die im nächsten Jahr anstehen, wird die Stadt deshalb zehn Rampen anschaffen. Kostenpunkt: 17 374 Euro. In der Politik ging die Ausgabe bislang durch. Vorbehalte zeigte sich nur im städtischen Finanzausschuss. „Ist das nicht ein bisschen viel des Guten?“, fragte angesichts der städtischen Finanzlage Wieland Gühne (Wählergemeinschaft WiR, Foto). „Es geht hier doch in den meisten Fällen um die Überwindung von ein oder zwei Stufen.“ Beantragt wurden die Rampen vom Behindertenbeirat der Stadt, Unterstützung fand das Gremium bei der SPD: Alle 57 Wahllokale in Remscheid sollten barrierefrei zu erreichen sein. Für die meisten gilt das schon jetzt. Für die übrigen sollen nun eben jene mobilen Rampen angeschafft werden. WiR-Mann Gühne blieb mit seinen Vorbehalten allein. Die Stadt möge die Rampen pfleglich behandeln, forderte im Finanzausschuss Hans Peter Meinecke (SPD). Jürgen Beckmann sagte das zu. In den Schulen sollen zunächst die Hausmeister auf die Neuanschaffung acht geben. „Sollte sich darüber hinaus die Notwendigkeit für einen Rampenbeauftragten ergeben, werden wir ernsthaft darüber nachdenken.“ » Kommentar S. 16 Mehrheit für Mast-Weisz scheint zu stehen STADTDIREKTOR Auch die Grünen und die FDP sind für den Sozialdemokraten. CDU-Mann Henkelmann tritt nicht an. Von Andreas Tews Nach der SPD haben sich jetzt auch die FDP und die Grünen für Burkhard Mast-Weisz (SPD) entschieden. Der Sozial- und Schuldezernent soll im Dezember zum Stadtdirektor und damit zum Stellvertreter der Oberbürgermeisterin gewählt werden. Die CDU-Fraktion hatte sich am Montagabend zwar geschlossen für den christde- mokratischen Kulturdezernenten Dr. Christian Henkelmann ausgesprochen. Der erklärte aber, dass er sich nicht zur Wahl stellen wolle. Damit scheint klar zu sein, dass auch die Wählergemeinschaft WiR Mast-Weisz wählen wird. „Ich kann mir nichts anderes vorstellen“, sagte WiR-Fraktionssprecher Wieland Gühne auf RGA-Anfrage. Er sprach sich dafür aus, einen Stadtdirektor zu wäh- len, der sich in der Stadt und im Rathaus bereits auskennt. Damit erteilte Gühne Gedankenspielen der CDU eine Absage. Die hält nach den Worten ihres stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Klaus Mandt daran fest, zunächst einmal abzuwarten, wer zum neuen Kämmerer und Ordnungsdezernenten gewählt wird. Danach will die CDU sehen, ob sie nicht lieber den „Neuen“ zum Stadtdirektor wählen wird. Obwohl SPD, Grüne, FDP und WiR in dieser Frage die Mehrheit im Rat haben, will Mandt diese Option noch nicht aufgeben. „Solange nicht abgestimmt wurde, können wir über alles reden“, sagte Mandt. Für Mast-Weisz spricht laut FDP-Fraktion, dass er sich in den sieben Jahren seiner bisherigen Amtszeit als „kompetenter Beigeordneter und verlässlicher Partner der Politik“ erwiesen habe. Diese „positive“ Zusammenarbeit habe für die Freidemokraten den Ausschlag für ihren Entschluss gegeben. SPD-Fraktionschef Hans Peter Meinecke hatte sich bereits Anfang November für Mast-Weisz’ ausgesprochen. Den neuen Stadtdirektor wird der Rat voraussichtlich am 11. Dezember wählen. Burkhard Mast-Weisz wird wohl Stellvertreter der Oberbürgermeisterin. Archiv-Foto: Sieber