2tes Halbjahr 2007
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2tes Halbjahr 2007
Ortsgruppen Lübeck + Bad Schwartau Mitteilungen 1 / 2015 Mit Sonderbeiträgen zu: 40 Jahre NABU Lübeck Habicht (Vogel des Jahres 2015) Jungvogel 2014 an der Wakenitz Foto: Matthias Entelmann Kontakte: NABU Lübeck: Geschäftsstelle: Glockengießerstraße 42a Tel: 0451 / 76666 Besuchszeiten: Montag 11-13, Dienstag 11-13, Donnerstag 17-19°° Email: [email protected] Internet: www.NABU-luebeck.de Spenden: Sparkasse zu Lübeck, IBAN: DE39 2305 0101 0001 0708 79 NABU Bad Schwartau: Hans-Jürgen Wiesenberg, Tel. 0451 / 2802308 E-Mail: [email protected]. Spenden: Sparkasse Holstein, IBAN: DE69 2135 2240 0020 0039 01 Liebe NABU-Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren, Im November 1974 wurde die Lübecker DBV-Ortsgruppe gegründet; sie besteht also jetzt seit über 40 Jahren. Aus diesem Anlass haben wir für diese Ausgabe der Mitteilungen einen Rückblick auf 40 Jahre Aktivität des NABU (früher Deutscher Bund für Vogelschutz) in Lübeck als Themenschwerpunkt gewählt. Zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung am 13. März haben wir zur gemeinsamen Erinnerung an 40 Jahre NABU Lübeck einige Gäste eingeladen, mit denen wir über die Jahre gut zusammengearbeitet haben und noch arbeiten. Wir würden uns über ein zahlreiches Erscheinen freuen. Wir werden zu Beginn der Versammlung (interner Teil) eine Spendendose aufstellen und bitten um eine Spende für eine einfache Bewirtung der Gäste (und natürlich auch der Mitglieder); dies wollen wir nämlich nicht aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden bestreiten, die wir für unsere satzungsgemäßen Vorhaben erhalten haben. Wenn Sie mehr über unsere Arbeit erfahren oder sich aktiv beteiligen möchten, wenden Sie sich gerne per E-Mail an uns ([email protected]), besuchen Sie uns in der Lübecker Geschäftsstelle zu den Besuchszeiten, rufen Sie zu diesen Zeiten an (0451 76666) oder kommen Sie zu den angegebenen monatlichen Treffen. Benno Moreth, NABU Lübeck In eigener Sache: Wir stellen zweimal im Jahr die Lübecker NABU-Mitteilungen zusammen, lassen sie drucken und verschicken sie an unsere Mitglieder. Nun möchten wir gerne von Ihnen wissen, ob Sie diese Mitteilungen gerne lesen und auch weiterhin in dieser Form erhalten möchten. Bitte geben Sie uns eine Rückmeldung (per E-Mail oder Brief). Ohne einen deutlichen Wunsch unserer Mitglieder werden wir diese Form der Information so nicht fortsetzen. Der Habicht - Vogel des Jahres 2015 Der NABU und der bayrische Landesverband für Vogelschutz haben den Habicht zum Vogel des Jahres gewählt. Er sieht dem Sperber insgesamt ähnlich, ist jedoch größer. Wie beim Sperber ist das Weibchen deutlich größer als das Männchen. Insgesamt fliegt der Habicht ruhiger als der Sperber, mit langsameren Flügelschlägen, und er sinkt beim Gleiten nicht ab. Ähnlich wie der Sperber ist der Habicht ein Überraschungsjäger, d.h. er stürzt sich beispielsweise in einen Garten und erbeutet einen der völlig überraschten Vögel. Habichte suchen jedoch auch kreisend nach Beute. Sein Lebensraum ist überwiegend die halboffene, vielfältige Kulturlandschaft mit Feldern, Wäldern, Knicks und Wiesen. In einigen Regionen siedeln sich Habichte auch immer mehr in Städten an (z. B. Hamburg), zumindest solange sie ausreichend Rückzugsmöglichkeiten haben. Im Lübecker Raum ist der Habicht zwar ein regelmäßiger Brutvogel, den man aber nur recht selten zu Gesicht bekommt. Vorkommen gibt es beispielsweise im Lauerholz, in der Wakenitzniederung und im Kannenbruch. Gerade zur Brutzeit sind Habichte jedoch schwer zu beobachten. Die beste Möglichkeit hat man im August oder September, wenn sich die schon großen Habichtjungen etwas auffälliger verhalten als die Altvögel. Die meisten Habichtmeldungen bei www.ornitho.de und www.naturgucker.de für den Lübecker Raum kommen aus dem Schellbruch und vom Ruppersdorfer See. Aufgrund seiner überwiegend scheuen Lebensweise und den oftmals tief im Wald versteckten Horsten sind tatsächliche Brutbestände bei dieser Art sehr schwer zu ermitteln. Der NABU Lübeck bittet Sie deshalb besonders, für das Jahr 2015 Habichtbeobachtungen zu dokumentieren und z.B. per E-Mail an die Lübecker Gruppe zu schicken. Totfund selbst vom Fundort entfernen, riskieren Sie eine Anzeige wegen Wilderei. Ebenso wenig ist es zulässig, Vogelfallen zu entfernen oder zu beschädigen. Der NABU hat gemeinsam mit dem LBV Bayern und dem „Komitee gegen Vogelmord“ eine Broschüre zur Problematik der illegalen Greifvogelverfolgung erstellt; diese ist in der NABU-Geschäftsstelle kostenlos erhältlich. Außerdem hat der NABU eine Telefonhotline unter 030 2849 841 555 eingerichtet. Tim Herfurth Veränderungen der Vogelwelt des Lübecker Raums in den letzten Jahrzehnten An dieser Stelle möchte ich einige auffällige Langzeitveränderungen der Lübecker Vogelwelt ansprechen. Inzwischen melden ja viele Beobachter ihre Feststellungen über Internetportale (ornitho.de, naturgucker.de oder im OAGSHNet), so dass gerade die Bestände der weniger häufigen Arten besser einschätzbar werden. Obwohl die Jagd auf den Habicht seit den 1970er Jahren verboten ist, wird dieser Vogel immer wieder illegal geschossen, gefangen oder vergiftet. Es ist vor allem das Nahrungsspektrum dieses Greifvogels, das ihn schon seit jeher bei Landwirten, Taubenzüchtern und Jägern unbeliebt gemacht hat. Tatsächlich sind Habichte dazu in der Lage, Hühner, Fasanen, Hasen oder Tauben zu jagen, dennoch stehen hauptsächlich mittelgroße Singvögel, Kleinsäuger und Krähenvögel auf seinem Speiseplan. Der NABU fordert neben dem Erhalt von Lebensräumen auch, dass Störungen an Horsten, z.B. durch Holzarbeiten, vermieden werden. Auch muss der Verkauf von Habichtfallen verboten werden. Erfreulich sind die Bestandszunahmen bzw. die Wiederbesiedlungen, die sich der Naturschutz zumindest anteilig zugutehalten kann: Seeadler, Kranich, Uhu und Blaukehlchen sind hier besonders zu nennen, denen Schutzbemühungen und Habitatmaßnahmen ein Überleben bzw. einen Wiederaufbau lebensfähiger Bestände ermöglicht haben. Da diese Arten in besonderer öffentlicher Wahrnehmung stehen, ziehen mache Bürger den Schluss, so schlecht könne um unsere Natur doch nicht bestellt sein. Dagegen stehen anderen Ende des Artenspektrums bedauerliche Verluste bei Arten, deren Lebensraum durch Veränderung der Landnutzung verloren gegangen oder erheblich ver- Wenn Sie einen toten oder verletzten Habicht finden (gilt im Übrigen für alle Greifvögel), sollten Sie die örtliche Polizei benachrichtigen; wenn Sie den 3 schlechtert wurde. Als Opfer der Veränderungen in der Landwirtschaft (frühe Mahd, Anbau von Wintergetreide und Mais und die allgemeine Intensivierung, Einsatz hochwirksamer Agrargifte) sind Rebhuhn, Kiebitz, Schleiereule und Grauammer als Brutvögel in der Fläche nahezu verschwunden; die Bestände von Neuntöter und Braunkehlchen sind erheblich zurückgegangen; selbst früher häufige Arten wie Feldlerche, Goldammer oder Feldsperling haben in der Agrarsteppe keinen Lebensraum mehr. Als letzte „Rettungsinseln“ bleiben hier die Flächen von Betrieben des Ökolandbaus wie Ringstedtenhof, Krummesser Stadtgut, Brömbsenmühle, Gut Bliestorf und Rothenhausen sowie die Flächen im Renaturierungsprojekt Krummesser Moor. Rückschnitts Gebüsche radikal entfernt. Wohl eher globale Ursachen bzw. Auswirkungen von Veränderungen auf den Zugwegen dürften für Bestandsrückgänge bei den Vogelarten maßgeblich sein, deren Lebensraum bei uns eigentlich keine Verschlechterung erfahren hat; hier wären Rohrdommel, Pirol, Drosselrohrsänger, Beutelmeise und Sperbergrasmücke zu nennen. Möglicherweise macht sich hier der deutliche Rückgang der Bestände von Insekten bemerkbar, der durch neue hochwirksame „Pflanzenschutz“Gifte bewirkt wird. Neu ist die Entwicklung, dass vor allem im Winterhalbjahr zum Teil große Bestände rastender Silberreiher bei uns verweilen, deren Herkunft noch nicht restlos geklärt ist. Das Schwarzkehlchen, früher ein seltener Brutvogel, hat deutlich zugenommen. Besonders spektakulär ist das Auftreten des Wanderfalken als Brutvogel auf wechselnden Kirchtürmen in der Lübecker Innenstadt. Der Wachtelkönig hatte im Lübecker Süden einen guten Bestand; dieser ist durch Straßenbau (insbes. B 207) und Siedlungsbau (Hochschulstadtteil, Bornkamp) weitgehend zerstört worden. Als Opfer übertriebenen Ordnungssinns, der allenthalben zur Beseitigung kleinräumiger Landschaftsstrukturen wie Unkrautflächen, Gebüsche an Straßen und Wegen, Ackerrandstreifen und auf nicht wirtschaftlich genutzten Grundstücken müssen wohl Haubenlerche, Sprosser und Nachtigall angesprochen werden. So wurden in den Wallanlagen statt eines behutsamen Vielleicht mag es weiterhin trösten, dass es durch besondere Maßnahmen für Flussseeschwalben, Mehlschwalben und Gebirgsstelzen bisher gelungen ist, deren Überleben bei uns in stabilen Beständen zu sichern. Benno Moreth 4 40 Jahre DBV / NABU Ortsgruppe Lübeck (1974 – 2014) Gründung der DBV-Gruppe Lübeck 1974 Am 15.11.1974 trafen sich im damaligen Naturhistorischen Museum zu Lübeck einige Interessierte zur Gründung einer Natur- und Vogelschutzgruppe: Eckhard Albrecht, Herwart Bansemer, Kurt Baruschke, Dr. Manfred Diehl, Dr. Rudolf Fritze, HansHeinrich Hornecker, Rainer Kahns, Julius Kühnert und Sigrid Thomas. Es waren einerseits interessierte Besucher unseres „Natur-Museums“, andererseits aktive Beobachter eines bereits seit Jahren bestehenden Ornithologischen Arbeitskreises Lübeck (OAL), die sich nicht wie bisher nur dem Kennenlernen und Beobachten der heimischen Natur widmeten, sondern sich darüber hinaus auch um praktischen Naturschutz bemühen wollten. Denn seit Anfang der 1970er Jahre wurde die allgemeine Umweltmisere immer deutlicher, und auch in den Lübecker Naturräumen konnte man die Rückgangserscheinungen bei manchen Vogelarten nicht mehr ignorieren. Schnell erhielten die Gründer von verschiedenen Seiten Unterstützung, nicht zuletzt aus dem Mitgliederkreis von „Natur und Heimat“, einer Tochtergesellschaft der „Gesellschaft zur Beförderung der gemeinnützigen Tätigkeit“, die schon immer auch Naturschutz-engagement unterstützte. Bereits drei Monate nach Gründung wurde die Mitgliederzahl von 60 überschritten, und Ende 1976 gehörte der DBV Lübeck mit 209 Mitgliedern zu einer der zahlenmäßig größten Gruppen in Schleswig-Holstein. Die schon ab Dezember einsetzenden regelmäßigen vogelkundlichen Exkursionen in und um Lübeck, meist zusammen mit dem Naturhistorischen Museum zu Lübeck, zeigten in den Anfangsjahren nicht selten Teilnehmerzahlen von 30 – 80 interessierten Vogelkundlern und Laien. Eine erste offizielle Film- und Dia-Veranstaltung, mit der der bekannte Naturschützer Klaus Dürkop 1975 in Lübeck Werbung für die Arbeit des Deutschen Bundes für Vogelschutz machen wollte, fand so viel Interesse, dass sie 90 Minuten später wiederholt werden musste und die abgewiesenen Besucher sich die Zeit mit einem Museumsrundgang vertreiben mussten. Schon bald wurde der DBV Lübeck auch zur Anhörung bei örtlichen und überörtlichen Planungen mit eingeladen (z.B. Regionalplan IV Raum Lübeck). Und schon damals wiesen wir auf die Naturschutzprobleme und Defizite in und um Lübeck hin und forderten Schutz- ausweisungen für den Schellbruch, die Wakenitz, den Hemmelsdorfer See und das Curauer Moor. Auch auf die Schutzwürdigkeit der Unteren Trave als wichtigen Wasservogel-Rastplatz wiesen wir bereits damals hin. Aktivitäten der Anfangsjahre Neben den regelmäßigen Exkursionen im Raum Lübeck standen anfangs auch gut besuchte Busfahrten mit Zielen an der Ostsee und an der Westküste auf dem Programm. Eine Reihe von Mitgliedern engagierte sich, den jeweiligen Neigungen entsprechend, schon bald bei diversen Schutzvorhaben. Erwähnt sei der Schutz von Eisvogel und Brandente (Rainer Kahns u.a.), der Storchenschutz (Robert Nickel, Andreas und Werner Peschel), Greifvogelschutz (Klaus Hopf, Werner Peschel) sowie Bau und Betreuung von über 1.000 Nistkästen rund um Lübeck (Kurt Baruschke, W. Rathjens, E. Kuhrmann, K. Ploetz). Andere Aktivitäten: Unterschriftenaktion gegen eine damals in der Planung befindliche „Küstenautobahn“, die quer über das Südende des Wardersees führen sollte, und eine weitere für das „Komitee gegen den Vogelmord“ sowie das Aufstellen von Sammelbüchsen für den Ankauf des „Millionendings Wallnau“ in Tankstellen und Geschäften, wobei daraus und aus Spenden usw. letztlich etwa 20 bis 30.000 DM allein aus Lübeck zusammenkamen. Heinz Sielmann zeigte seinen neuen Farbtonfilm „Beschwingte Welt“ 1976 in einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung, die mit 600 Besuchern fast ausverkauft war, in diesem Kontext ohne Honorar. Eine unter starker DBV-Beteiligung im „Naturkunde-Museum“ gezeigte und durch zahlreiche Veranstaltungen ergänzte Ausstellung „Vogelwelt und Vogelschutz zwischen Nord- und Ostsee“ war sehr erfolgreich, während kleinere Ausstellungen in Schaufenstern von Apotheken unsere Arbeit bzw. verschiedene Naturthemen zum Gegenstand hatten. Nicht verschwiegen werden soll, dass es bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Lübeck Vogelschützer gab. Bereits 1911, 12 Jahre nach der Gründung des Bundes für Vogelschutz (BfV) 1899 in Stuttgart, bildete sich die BfV-Gruppe Lübeck mit immerhin schon 66 Mitgliedern unter Leitung von F. Peckelhoff. Sie war damals die 9. BfV-Gruppe in Schleswig-Holstein, und es gibt Hinweise, dass sie sich aus dem einst sehr aktiven „Lübecker Heimatschutzverein“ entwickelt oder abgespalten haben könnte. 1913 war Lübeck einer der 41 Ortsvereine der BfV-Abteilung Schleswig-Holstein, der Vorläuferin des heutigen Landesverbandes. Über die Zeit zwischen den Weltkriegen konnte kaum etwas in Erfahrung gebracht werden. 1938 wurden ab 1. 11. sämtliche Vereine und Verbände, die sich der Erhaltung und Pflege der freilebenden Vogelwelt widmeten, im „Reichsbund für Vogelschutz e.V.“ (RfV) zusammengefasst. Die vor dem Kriege von einem Lehrer Paetow geleitete und bis in die Nachkriegszeit wohl noch locker bestehende „Kreisgruppe“ unter dem Mittelschullehrer Carl Lunau wurde ab 1951 von Herbert Vögler-Scherf, Gärtner aus Stockelsdorf, als BfV-Gruppe weitergeführt. Sie besaß 1957 228 Mitglieder aus Lübeck, Stockelsdorf und Bad Schwartau, wurde 1960 jedoch aufgelöst bzw. bestand z.T. als Gruppe Eutin-Süd weiter. Zu jener Zeit konzentrierten sich die avifaunistischen Aktivitäten Lübecker Vogelkundler sowie speziell der Schutz des Priwalls beim Ornithologischen Arbeitskreis Lübeck (OAL), der kürzlich (2011) erfreulicherweise auch wiederbelebt werden konnte. Ab 1975 wurden in mehreren Jahren umfangreiche Müllsammelaktionen im Schellbruch durchgeführt, wo sich aus 6 der Trave bei Hochwasserlagen sehr viel Unrat und Plastik sammelte. Dieses erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Waldjugend Lübeck. Schellbruch und Untere Trave Wie kein anderes Gebiet im Raum Lübeck hat das Handeln in und um den Schellbruch den DBV Lübeck geprägt. Eher zufällig erfuhren wir von kurz bevorstehenden großflächigen Aufspülungsplänen in diesem Gelände. Und da wir dieses wertvolle Brutund Rastgebiet für Wasservögel durch diverse Exkursionen kannten, protestierten wir im Herbst 1975 als erste gegen die ca. 15 Jahre alten Pläne und stellten einen Antrag auf NSGAusweisung. Als Folge und angeheizt durch provozierende LN-Artikel eines der Hafenwirtschaft nahestehenden Journalisten, wonach Lübeck „sich ein Wasservogelparadies für mehrere Millionen DM nicht leisten könne“, erhob sich ein kaum für möglich gehaltener Protest. Während wir mit der Sammlung avifaunistischer Daten der letzten Jahre unseren Antrag untermauerten, fanden sich mehrere Vereine und Verbände aus Karlshof und Israelsdorf in einer sehr aktiven Aktionsgemeinschaft zum gemeinsamen Widerstand zusammen. Der „Landschaftspflegeverein Schellbruch e.V.“, an dessen Gründung sich auch DBVler beteiligten, und der SPD-Ortsverein Karlshof bildeten hierbei wohl die Speerspitze, wobei wir von vielen Seiten Unterstützung erfuhren, so auch vom Leiter des Naturhistorischen Museums, unserem Gründungsmitglied Dr. Diehl. Die Aktivitäten im Rahmen des „Kampfes um den Schellbruch“ alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen; es sei auf unsere Jubiläumsbroschüre „25 Jahre Gruppe Lübeck“ hingewiesen, die noch in wenigen Exemplaren zu erhalten ist, sowie auf eine 2007 vom Arbeitskreis Schellbruch herausgegebene Broschüre „25 Jahre Schellbruch“. Nur so viel: bei dem 1976 erfolgten Planfeststellungsverfahren kamen 1.200 Einwände zusammen, ein bis dahin wohl einmaliger Vorgang für Auf den Lübecker Altstadtfesten war der DBV Lübeck ab 1977 wiederholt vertreten, 1981 sogar mit 3 Ständen. Die unter Rainer Kahns damals sehr aktive Jugendgruppe beteiligte sich darüber hinaus auch mehrmals am St. Lorenz-Markt in Travemünde. Unser damaliger Geschäftsführer Ewald Roth konnte im Übrigen auf dem Weihnachtsbasar im HeiligengeistHospital in jenen Jahren wiederholt in einem der Kabäuschen DBVMaterialien vertreiben und so den Grundstein für den späteren Landerwerb im Curauer Moor legen. „Storchenvater“ Robert Nickel baute mehr als 15 großformatige Nisthilfen, setzte sie meist mit Hilfe der Feuerwehr und DBV-Mitgliedern auf geeignete Dächer rund um Lübeck auf und reparierte im Laufe der Jahre rund 30 Nester. Unser damaliger Vorsitzender Günter Wolff konnte mit der Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat“ eine enge Zusammenarbeit aufbauen, Wildblumenwiesen in der Siedlung Buntekuh anlegen lassen und von jener Firma bezahlte Nistkästen auf deren Flächen und Hochhäusern anbringen. Die bereits erwähnte Jugendgruppe baute auf gemeinsamen Gruppenabenden ebenfalls Nisthilfen und brachte sie auf dem Gelände der MUK an, ebenso Schleiereulenkästen in geeigneten Gebäuden. Ihre Mitglieder halfen bei Arbeitseinsätzen z.B. in der Sulsdorfer Wiek auf Fehmarn, für die Dr. Fritze damals Referent war, pflegten Partnerschaften mit einer Jugendgruppe im hessischen Meerholz, und einige von ihnen waren in späterem Alter sogar als Vogelwarte z.B. auf der Hamburger Hallig tätig. 7 Lübeck. Die Aufspülungen konnten letztlich verhindert werden, und mit Landes-VO vom 30.11.1981 wurde das Gebiet als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seit 1995 ist das NSG zudem ausgewiesenes Vogelschutzgebiet gemäß der EUVogelschutzrichtlinie. bar, dass die Trave ab Schellbruch das Kriterium eines international wichtigen Feuchtgebietes im Sinne der RamsarKonvention für einige der rastenden und überwinternden Wasservögel erfüllte. Der damals von westdeutscher Seite unzugängliche Dassower See beherbergt – wie wir heute wissen – die dabei unberücksichtigt gebliebenen größten Mengen. Aufgrund der mangelnden Bereitschaft der früheren schleswig-holsteinischen Landesregierungen unterblieb zunächst die Ausweisung als Ramsar-Gebiet, doch wurden inzwischen große Teile der unteren Trave als Natura 2000Gebiete im Rahmen der EUVogelschutz- bzw. der Flora-FaunaHabitat–Richtlinien als Schutzgebiete ausgewiesen. Die Frage „Wohin mit dem Baggergut aus Trave und Hafen?“ hielt uns auch in der Folgezeit auf Trab. Im Herbst 1977 wurden Pläne bekannt, wonach der Breitling vor Schlutup abgetrennt und zu einem 22 ha großen Spülfeld werden sollte. Die damals letzte noch zugängliche westdeutsche Travewiek, in den meisten Monaten im Winterhalbjahr Schleswig-Holsteins größter Tafelentenrastplatz und wichtiger Nahrungsraum für viele Wasservögel, sollte aufgespült werden. Hiergegen wendeten sich neben uns diverse Verbände, Anwohner, Schlutuper und Gothmunder Fischer. Nach einem eingeholten Gutachten wurde diesem Vorhaben durch das Umweltministerium in Kiel 1981 letztlich die Planfeststellung versagt. Das dann mehrheitlich akzeptierte Verfahren, Teile des Breitlings auszubaggern, dieses Baggergut am Stau aufzuspülen und in die entstandene Vertiefung den Aushub der Hafen- und Traveausbaggerung einzubringen, zeigte später nicht weniger negative Folgen. Offenbar als Folge der völligen Bodenveränderung sind gegenüber den einst hier feststellbaren überwinternden Tauchenten, Sägern und Tauchern heute nur noch Minimalzahlen dort anzutreffen. Der Schellbruch bildete seit Ende der 1970er Jahre stets wohl das Hauptarbeitsgebiet für den DBV/NABU Lübeck. Mehrere DBVer wurden als Landschaftswarte für diesen Raum bestellt (Herwart Bansemer, ErnstChristian Paulien, Paul Dieng) und eine anfangs von Ernst-Christian Paulien geleitete, später unter Leitung von Brigitte Wendorf stehende, bis heute aktive Arbeitsgemeinschaft war und ist dort tätig. Neben einer jährlichen Brutvogelerfassung, die den Lübecker Behörden zugeht, wurden bzw. werden einige Vogelarten beringt, Berg- und Strandpieper sowie Bartmeisen speziell erfasst und Ergebnisse in entsprechender Fachliteratur veröffentlicht. Neben diversen Artenschutzmaßnahmen (Brutflöße für Seeschwalben und Lachmöwen, Nisthilfen u.a.) wurde und wird dieses Gebiet den Lübeckern durch mehrmals pro Jahr angebotene Führungen nahegebracht, und so wird Werbung für den Naturschutz betrieben. Auch die Teilnahme an einigen Ausstellungen in Karlshof und bei Walderlebnistagen sei genannt. Die von Ernst-Christian Paulien veröffentlichten, die Beobachtungen vieler Seit den 1960er Jahren und dann nach DBV-Gründung umso intensiver wurden durch DBVer an der Unteren Trave im Rahmen der Internationalen Wasservogelzählung die Rastmengen der verschiedenen Wasservögel ab September bis April eines jeden Jahres gezählt. Schon bald wurde erkenn8 DBVer zusammenfassenden Jahresberichte 1979 bis 1984 sind noch heute interessante Nachschlagewerke. Brigitte Wendorf hat sich überdies wie kein anderes Mitglied um die mehr als 20 Jahre bestehende Kindergruppe verdient gemacht, die sie im Winter z.T. zu Hause und im Übrigen vor allem im Schellbruch betreute und an den Naturschutz heranführte. unter der tatkräftigen Leitung von Familie Becker seitdem auf vielfältige Weise aktiv. Inzwischen wird das Aufgabengebiet maßgeblich von Petra Ulbricht und Jörg Wandel unterstützt. Seither wurden ca. 350 Nisthilfen in den Lübecker Wäldern, auf Friedhöfen usw. betreut, Vorkommen mittels gesponserter Detektoren erfasst und kartiert und die Ergebnisse den Behörden mitgeteilt. Durch Exkursionen, Ausstellungen, Projektwochenbegleitungen und Öffentlichkeitsarbeit wurde Werbung für diese - vielen Menschen wenig nahestehende - Säugetiergruppe betrieben. Wichtige Winterquartiere und Wochenstuben wurden ermittelt und geschützt; insgesamt wurden bisher 12 Fledermausarten im Lübecker Bereich festgestellt. Im Jahr 1987 stellte ein Fund der Zweifarbfledermaus wieder einen Erstnachweis dieser zuvor in Schleswig-Holstein verschollenen Art dar; ein Wochenstubenquartier dieser Art im Juli 1997 in Lübeck war ein Erstnachweis im Norden Westdeutschlands. Artenschutz und Landschaftspflege Neben dem bereits genannten Schutz unseres Wappenvogels, des Weißstorches, durch unseren früheren „Storchenvater“ Robert Nickel (heute von Leo Pietsch weitergeführt) kümmerten sich von Anfang an Einzelpersonen oder kleine Arbeitskreise um den Schutz verschiedener Tier- und Pflanzenarten. Wolf Dieter Möller hat inzwischen rund um Lübeck über 60 Großnistkästen in Wassernähe angebracht, jährlich kontrolliert und ausgewertet, vor allem für Gänsesäger und Schellenten gedacht. An Brücken und Wehren werden von ihm weitere ca. 70 Nisthilfen für Gebirgsstelzen betreut. Sein Hauptaugenmerk gilt daneben vor allem der Erfassung von Orchideenvorkommen im Raum Lübeck, der arbeitsaufwendigen Pflege der betreffenden Feuchtwiesen sowie der Pflege von Kopfweiden, (z.T. von ihm selbst gepflanzt). Ab 1987 wurde mit unseren Amphibien-Sammelaktionen Neuland betreten, die nur durch den aktiven, mehrwöchigen Einsatz vieler Mitglieder und anderer Unterstützer möglich wurden. Mit Hilfe eines „Krötenzaunes“ in der Industriestraße und an der Wesloer Straße am Depenmoor bei Schlutup konnten im Laufe der Jahre seither tausende von Kröten, Fröschen und Molchen in eingegrabenen Eimern aufgefangen, bei abendlichen und morgendlichen Kontrollgängen über die Straßen getragen und so gerettet werden. Wir hoffen, dass dieser von Rainer Kahns ins Leben gerufene und von Gabriele Thimm weiter getragene Schutz durch die von uns in die Planung der neuen Umgebungsstraße eingebrachten Krötentunnel künftig entbehrlich sein wird. Erfassung und Schutz von Uhu, Waldkauz und Schleiereule sowie von Turm- und Wanderfalke, die z.T. auch beringt werden, hat seit nunmehr fast 40 Jahren unser „Greifvogelreferent“ Werner Peschel übernommen. Nachdem 1980 erstmals im DBV Lübeck das Interesse an Fledermäusen geweckt werden konnte und 1987 in den LN ein entsprechender Aufruf innerhalb von 2 Tagen ca. 80 Hinweise auf mögliche Vorkommen erbrachte, wurde unsere „Fledermausgruppe“ 9 Ab 1985 konnte der DBV Lübeck im Curau-Malkendorfer Moor über 4,5 ha. Wasser und Wiesenfläche im nordöstlichen Bereich erwerben bzw. pachten, nachdem sich engagierte Mitglieder dort schon seit Jahren gegen die zerstörende Entwässerung zur Wehr gesetzt hatten. Umfangreiche Pflegemaßnahmen zum Schutz von Pflanzen und Amphibien im Frühjahr und im Herbst standen in den Folgejahren auf dem Programm, für die sich erfreulich viele „Aktivisten“ zusammenfanden; hier sind insbesondere Wolf Dieter Möller, Andreas Sprank und Robert Nickel zu nennen. Leider gelang es nie, der z.T. weitflächigen Brennnessel- und Distelfluren wirklich Herr zu werden, obwohl seit Beginn stets auch Rinderbeweidung mit erfolgte. Unserem mehrmaligen Antrag auf NSG-Ausweisung wurde bislang nicht gefolgt, doch ist das Gebiet inzwischen auch als FFH-Gebiet unter Schutz. Die vielen zumeist landschaftszerstörenden Großplanungen der Vergangenheit (A 20, Wakenitz-Querung, Flughafen Blankensee, B 207 und diverse weitere Straßenbauten, Hafenerweiterungen, Gewerbe- und Baugebiete, 380-kV- Leitung) sahen uns nicht selten Seit an Seit mit dem BUND und dem Landesnaturschutzverband (LNV) im Widerstand, in kritischer Begleitung, mit Einwänden und Anregungen, die meist jedoch „abgebügelt“ wurden und werden. Die Teilnahme an Planfeststellungsverfahren, Scoping-Terminen und anderen vorgeschriebenen Beteiligungsverfahren, z.T. umfangreiche termingebundene Stellungnahmen zu Bau- und Flächennutzungsplänen, zu VO-Entwürfen, zu Schutzgebietsausweisungen u.a.m. waren und sind oft zeitraubende Tätigkeiten im Interesse des Naturschutzes, von denen die wenigsten etwas ahnen und die nicht selten vielleicht die meiste Zeit der Vorstandsarbeit kosteten. Zusammenarbeit mit anderen – Beteiligung an Gremien und Verfahren Zwischen 1987 und 1995 gab das Umweltamt der Hansestadt Lübeck als untere Landschaftspflegebehörde mehrere „Regionale Rote Listen Lübeck“ heraus (Farn- und Blütenpflanzen; Tagfalter, Libellen, Heuschrecken; Amphibien und Reptilien; Vögel; Großpilze sowie Fledermäuse). An diesen Listen haben diverse Mitglieder des DBV/NABU zumeist maßgeblich mit gearbeitet, durch Datensammlung und -hergabe, Textbeiträge, Bereitstellung von Fotos und redaktioneller Haupt- oder Mitarbeit und bei einzelnen Listen auch durch finanziellen Zuschuss. Die Mitarbeit in Gremien wie dem Naturschutzbeirat, der Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Lübeck und Umgebung e.V. (AGU) und bei anderen regionalen Prozessen (Leitbild, Agenda 21 u.a.) sollen ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Herwart Bansemer Enge Zusammenarbeit mit dem heutigen Museum für Natur und Umwelt, mit der Unteren Naturschutzbehörde sowie dem Bereich Stadtwald bestimmte manches Handeln in der Vergangenheit. Ebenso besteht wiederholt eine enge Kooperation mit anderen Naturschutzverbänden wie dem BUND, mit dem wir seit vielen Jahren eine gemeinsame Geschäftsstelle in der Glockengießerstraße unterhalten, mit dem Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V. sowie mit dem Verein Natur und Heimat. Unsere Exkursionen und Fahrten, für deren Planung und Durchführung sich seit vielen Jahren vor allem Karin Saager engagiert, werden häufig gemeinsam mit dem letztgenannten Verein durchgeführt. 10 Flughafenausbau dass dieses Versäumnis durch eine entsprechende Benennung im Jahr 2000 korrigiert wurde. Ende der 1990er Jahre wurden Pläne publik, den Lübecker Flughafen zu erweitern und auszubauen. Gegen diese Pläne legte der NABU gemeinsam mit dem BUND Rechtsmittel ein. Nachdem die Klage zunächst aussichtsreich erschienen war, konnte die Planungsbehörde die Pläne soweit nachbessern, dass die Erfolgsaussichten für die Klage deutlich getrübt waren. In dieser Situation wurde in einem Mediationsverfahren ein Kompromiss gefunden, der im Ausgleich für die Duldung bestimmter Eingriffe in die Natur und die Rücknahme der Klage durch die Naturschutzverbände vorsah, dass eine Stiftung („Stiftung Grönauer Heide“) gegründet und mit Mitteln für die Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen ausgestattet wird; dies ist inzwischen erfolgt. Weiterhin sollte eine bevorzugte planerische Berücksichtigung der Naturschutzinteressen im Lübecker Süden erfolgen und bestimmte Maßnahmen zum Ausgleich für Eingriffe umgesetzt werden. Im Zusammenhang mit den unsicheren wirtschaftlichen Entwicklungen um den Flughafen ist die Mediationsvereinbarung allerdings in wesentlichen Teilen noch nicht umgesetzt. Curauer Moor Der NABU hatte schon in den 1970er Jahren im oberen Bereich des Curauer Moors durch Pflegemaßnahmen in einem gepachteten Bereich darauf hingearbeitet, dass die vorhandenen Reste des Moorkörpers nicht weiter zerstört werden. Mitte der 1980er Jahre konnte der NABU Spendenmittel einwerben zum Ankauf einer Parzelle. In der Zwischenzeit haben 2005 die angrenzenden Gemeinden Stockelsdorf, Ahrensbök und Scharbeutz die „Stiftung Curauer Moor“ gegründet, die sich eine Renaturierung und Wiedervernässung des gesamten Moores und eine gemäßigte Erschließung für die Öffentlichkeit vorgenommen hat. An den Maßnahmen ist die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein durch den Aufkauf eines Großteils der Flächen im Gebiet maßgeblich beteiligt. Inzwischen zeigen die Maßnahmen erste Erfolge. Ruppersdorfer See Durch Wiedervernässung wurde Anfang der 90er Jahre die Seefläche des ehemaligen Ruppersdorfer Sees wiederhergestellt. Es bildete sich relativ bald ein für Wat- und Wasservögel attraktives Gewässer; später bildete sich ein Schilfgürtel, der heute Rohrsänger, Blaukehlchen, Waserrallen und verschiedene Entenarten als Brutvögel beherbergt. Als Rastgewässer für Enten, Gänse und Schwäne ist der See bedeutend und bei günstigem (niedrigen) Wasserstand kann eine Vielzahl von Limikolen auf dem Zug beobachtet werden. Zwei Inseln beherbergten zeitweilig eine bedeutende Brutkolonie von Lachmöwen, Flussseeschwalben und Schwarzhalstauchern; diese Inseln verloren ihre Bedeutung durch Natura 2000 Zunächst war die Schleswigholsteinische Landesregierung ihrer Verpflichtung nur ungenügend nachgekommen, schutzbedürftige Gebiete für das Schutzprogramm Natura 2000 der EU zu benennen. Unter anderem war der Bereich der unteren Trave, die „Traveförde“, nicht benannt worden, obwohl dieser Bereich eine große Bedeutung insbesondere als Rastplatz für Wasservögel hatte und hat. Durch die Erfassung des Bestandes rastender Wintergäste – unter maßgeblicher Beteiligung von NABU-Mitgliedern konnten NABU und BUND dazu beitragen, 11 starken Bewuchs und die Einwirkung des Eises. Eine vom NABU gemeinsam mit der Gemeinde Ratekau installierte Holzplattform hat den Flussseeschwalben jetzt (2014) wieder eine erfolgreiche Brut ermöglicht. Zukünftig soll eine weitere solche Plattform angebracht werden, außerdem werden Maßnahmen zur Öffnung der geschlossenen Schilfumrandung diskutiert, die Wiesenvögeln einen Zugang zur Wasserfläche erleichtern und sollen. Streuobstwiese Im Jahr 2009 hat das Lübecker Grünflächenamt dem NABU eine Grünfläche (Wiese) zur Nutzung überlassen, damit dort eine Streuobstwiese angelegt werden konnte. Sigrid von Manteuffel hat das Vorhaben betreut; für die Erstbepflanzung hat uns der Verein „Natur und Heimat“ einen Betrag von 1000 € zur Verfügung gestellt. Die Bäume sind jetzt ca. 5 Jahre alt. Nachdem das Lübecker Projekt „Hanse-Obst“ gegründet worden ist, das ein umfassendes Konzept nicht nur für Pflege der Fläche sondern auch für die spätere Nutzung des geernteten Obstes erstellt hat, haben sich der NABU, „Hanse-Obst“ und das Grünflächenamt darauf verständigt, dass „Hanse-Obst“ die weitere Betreuung der Fläche vom NABU übernimmt. Eine naturverträgliche Pflege der Fläche ist damit weiterhin gegeben. Kreuzkampsee Im Jahr 2003 konnte der Umweltschutzverein Sereetz (USV) gemeinsam mit dem NABU Lübeck sowie weiteren Beteiligten unter maßgeblicher Förderung der Bingo-Lotterie ein 17,6 ha großes Gelände mit einem ehemaligen Kiesteich (12 ha Wasserfläche) bei Kreuzkamp erwerben. Auf dem Gelände konnte in einem vorhandenen Gebäude ein Fledermausquartier geschaffen werden. Auf Kiesinseln haben seither jahresweise Flussseeschwalben, Lachmöwen, Flussregenpfeifer, Kiebitze sowie andere Wasservögel gebrütet. Auf Grund eingetretener Sukzession ist jetzt allerdings eine Verschlechterung der Brutmöglichkeiten eingetreten, der wir nur mit einem größeren Pflegeaufwand werden zurückführen können. Benno Moreth ************** 12 Naturschutzbund Deutschland e. V. Ortsgruppen Lübeck und Bad Schwartau Veranstaltungen Frühjahr/Sommer 2015 Freitag, 13. März 2015: „Mitgliederversammlung des NABU Lübeck“ Treffpunkt: Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8 Zeit: 18.00 Uhr Siehe gesonderte Einladung Sonntag, 15. März 2015: „Grünes Band östlich der Wakenitz“ Morgendliche Vogelstimmenexkursion auf dem ehemaligen Grenzstreifen bei Herrnburg (Feld- u. Heidelerche), zurück durch den Duvennester Forst (Spechte) Leitung: Karin Saager Treffpunkt: Hst. „Eichholz“ der Linien 3 und 5 Zeit: 8.00 Uhr NABU Lübeck gemeinsam mit „Natur und Heimat“ Sonntag, 12. April 2015: „Frühling im Falkenhusener Forst“ Vogelstimmenexkursion (Schwarzspecht, Hohltaube) bis Absalonshorst und zurück Leitung: Karin Saager Treffpunkt: Parkplatz St. Hubertus (Hst. St. Hubertus der Linie 6) Zeit: 8.15 Uhr NABU Lübeck gemeinsam mit „Natur und Heimat“ Sonntag, 26. April 2015: „Natur erleben im Lauerholz“ Naturkundliche Vormittagsexkursion, Schwerpunktthemen z. B. Wald, Naturschutz, Ornithologie, je nach Interesse der Teilnehmer Leitung: Ralph Stahlbaum Treffpunkt: Hst. „Försterei“ der Linie 11 in Wesloe Zeit: 8.00 Uhr NABU Lübeck Freitag, 1. Mai 2015: „Nachtigallenschlag“ Wir machen einen Spaziergang am Elbe-Lübeck-Kanal und Umgebung und horchen auf die Vogelstimmen Leitung: Karin Saager Treffpunkt: Am Ende des Talwegs (Hst. Talweg der Linie 5 und 6) Zeit: 7.00 Uhr NABU Lübeck gemeinsam mit „Natur und Heimat“ Sonntag, 10. Mai 2015: „Ornitholog. Vormittagsexkursion im NSG Schellbruch“ Leitung: Brigitte Wendorf Treffpunkt: Übergang der Straße „An der Hülshorst“ in die Straße „Am Schellbruch“ (Hst. Fahrenheitweg der Linie 12 (Bus wird abgewartet) Zeit: 9.05 Uhr NABU Lübeck gemeinsam mit „Natur und Heimat“ Sonntag, 24. Mai 2015: „Vogelleben auf dem Priwall“ Vogelbeobachtung auf der Halbinsel und der Pötenitzer Wiek, vermutlich zu sehen bzw. zu hören: Graugänse, Kiebitze, Flussseeschwalben, Mittelsäger, Pirol Leitung: Tim Herfurth Treffpunkt: Priwallfähre (Travemünder Seite), Buslinie 30 Zeit: 9.15 Uhr NABU Lübeck 13 Sonntag, 31. Mai 2015: „Schönberger Fischteiche“ Morgendliche Vogelstimmenexkursion (Rothalstaucher, Rohrsänger, Beutelmeise), Fahrgemeinschaften, begrenzte Teilnehmerzahl Leitung: Karin Saager Anmeldung ab 25. 5. bis zum 29. 5. 2015 unter 0451-8922005 Zeit: 8.00 Uhr NABU Lübeck gemeinsam mit „Natur und Heimat“ Sonnabend, 6. Juni 2015: „Ruppersdorfer See“ Vormittagsexkursion zum Ruppersdorfer See zur Beobachtung der Wasservögel (Enten, Schwarzhalstaucher, Flussseeschwalben), Rundgang um den See und evtl. Besuch des Dorfmuseums Leitung: Herwart Bansemer Zeit: 9.30 Uhr Treffpunkt: Ratekau Kirche (Autokraft 8.27 Uhr ab ZOB bis Hst. Ratekau Dorfplatz) NABU Lübeck Sonntag, 28. Juni 2015: „Langenlehstener Heide und Kiesgrube Woltersdorf“ Tagesfahrt zur Beobachtung von Braun- und Schwarzkehlchen, Neuntöter, Raubwürger, Grauammer und evtl. Wiesenweihe, Fahrgemeinschaften, Rucksackverpflegung, begrenzte Teilnehmerzahl Leitung: Karin Saager Zeit: 8.00 Uhr Anmeldung vom 25. 5. bis 3. 6. oder am 25. 6. 2015 unter 0451-892205 NABU Lübeck gemeinsam mit „Natur und Heimat“ Sonntag, 2. August 2015: „Bliestorfer Senke“ Wir beobachten die in der Senke rastenden Vögel, insbesondere die Watvögel Leitung: Karin Saager Treffpunkt: Ecke Kronsforder Landstraße/Wasserfahr (Hst. Schiereichenkoppel der Linie 6) Zeit: 8.00 Uhr NABU Lübeck und „Natur und Heimat“ Sonntag, 13. September 2015: „Vogelbeobachtung auf dem Priwall“ An der Pötenitzer Wiek und der großen Wiese haben wir Chancen auf Seeadler, Flussseeschwalben, Schwarzhalstaucher, Schafstelzen u. a. Leitung: Tim Herfurt Treffpunkt: Priwallfähre (Travemünder Seite), Buslinie 30 Zeit: 9.15 Uhr Sonntag, 27. September 2015: „Pilze kennen lernen im Waldhusener Forst“ Die Exkursion dient nicht dem Sammeln von Pilzen! Leitung: Erhard Sacher Treffpunkt: Ehemalige Försterei Waldhusen Zeit: 10.00 Uhr 14 Außerdem weisen wir noch auf vier Veranstaltungen hin, die unser Vereinsmitglied, die Dipl. Biologin Silke Wiegand, in Zusammenarbeit mit dem NABU Lübeck viermal im Mai 2015 durchführt: „Familien-Waldrallye“ Spielerisch, mit Team- und Forschergeist , z. B. durch Keschern oder Kennenlernen der Bäume, soll Waldwissen angesammelt werden, um die Stationen durchlaufen zu können. Auch spannende Lebensräume wie Moor und Heide können erkundet werden. Wetterfeste Kleidung. Ferngläser und Kescher bitte mitbringen, wenn vorhanden. Teilnahmeentgelt: 5,-- Euro pro Person, Kinder ab 5 Jahren 3 Euro. Termine: 3., 9. 17. und 31. Mai 2015, jeweils 15.00 – 18.00 Uhr Treffpunkt: Holzhof Wesloe, Wesloer Landstr. 78 (Buslinie 11, Hst. „Försterei“) Anmeldung unter 038873 33260 oder [email protected] Wie in jedem Jahr findet am letzten August-Wochenende, d. h. am 29./30. 8. 2015, die Europäische Fledermaus-Nacht statt, an der sich viele NABU-Gruppen in Deutschland beteiligen. Die Hauptveranstaltung wird in Bad Segeberg rund um den Kalkberg durchgeführt. Achten Sie bitte auf die Batnight-Anzeige in der lokalen Presse. Monatliche Treffen des NABU Lübeck für alle Interessierten finden jeden 1. Dienstag im Monat um 19.00 Uhr in der Geschäftsstelle, Glockengießerstr. 42a, statt. Monatliche Versammlungen des NABU Bad Schwartau, bei denen sich alle Interessierten austauschen können, finden normalerweise donnerstags um 19.00 Uhr in der Gaststätte „Pariner Berg“ an folgenden Tagen statt: 26. Februar (ausnahmsweise 18.00 Uhr, Jahreshauptversammlung), 26. März, 23. April, 21. Mai, 18. Juni, 27. August 2015. Die Natursprechstunde findet statt: am 1. Mittwoch von 9.00 bis 12.00 Uhr und am 3. Montag jedes Monats von 16.00 bis 19.00 Uhr am Schwartauer Markt im Pavillon vor dem Amtsgericht (Tel. 0451/2000245) sowie am 1. Donnerstag des Monats im Rathaus in Stockelsdorf im 1. Stock (Tel. 0451/49010). Dort erhalten Sie Informationen zu Umweltfragen und können Korken und Briefmarken abgeben. 15 Einladung zur Mitgliederversammlung des NABU Lübeck 00 Freitag den 13.03.2015 um 18 Uhr im Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn 8 (Parkmöglichkeiten bestehen auch auf dem Parkplatz Am Brink, Fußweg 1 km) Beginn 18:00 Uhr Tagesordnung (interner Teil) 1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit 2. Festlegung der Tagesordnung, evtl. Anträge der Mitglieder 3. Kurzbericht des Vorstandes 4. Kassenbericht und Bericht der Kassenprüfer 5. Aussprache zu Tz. 3 und 4 sowie Entlastung des Vorstandes 6. Neuwahl eines Kassenprüfers 7. Sonstiges Beginn 19:00 Uhr Tagesordnung (40 Jahre DBV/NABU Lübeck mit Gästen) 1. Begrüßung der Gäste 2. Rückblick 40 Jahre 3. Ehrungen 4. Ausklang und kleiner Umtrunk Wir bitten um rege Beteiligung Für den Vorstand Benno Moreth 16