Reisebericht Schottland geruhsam

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Reisebericht Schottland geruhsam
Highlands, Schottenröcke, Pipes and Drums, Lochs und die Königin….
= Schottland
Nein, das gehört zwar alles zu Schottland, aber das allein ist nicht
Schottland.
Schottland, das ist grüne Weite.
Schottland, das sind Rinder und Schafe.
Schottland, das sind dunkle Wälder.
Schottland, das ist Ruhe – ohne behäbig zu sein.
Schottland, das ist Nostalgie und Geschichte.
Schottland, das sind Schlösser und Schlossruinen.
Schottland, das sind nicht zuletzt freundliche Menschen.
Das alles zusammen und mehr ist Schottland. Ein Land zum verlieben
und zum lieben.
Die Reise nach Schottland begann am 30. 08. 2012 um 7.30 Uhr am
Rasthof Bruchsal Ost mit dem Einstieg in den Bus der Firma Hirsch.
Nachdem an weiteren Haltestellen noch
Fahrgäste zugestiegen waren, bestand die Gruppe
aus 17 Personen plus Fahrer und Reiseleiter.
Unser Fahrer war Herr Dick, der den Bus – wie
wir im Laufe der Fahrt feststellten – sehr sicher
und umsichtig auch durch den Linksverkehr lenkte.
Unser Reiseleiter war Herr Pauling, der uns während der Reise sehr
viel von seinem Wissen über Schottland vermitteln konnte.
Wir fuhren vorbei an Hunsrück und Eifel in Richtung Holland. Bei
Limburg überquerten wir die holl. Grenze und fuhren weiter nach
Ijmuiden, wo wir um 16.50 Uhr ankamen. Das Fährschiff wartete
schon im Hafen und wir konnten nach dem Einchecken unsere Kabinen
beziehen.
Um 18.15 Uhr trafen wir uns vor dem Speisesaal, um uns am Buffet
zu stärken. Mein Essen bestand aus Reis, mit Gemüse gef. Tomate, 1
kleine Scheibe Rinderfilet sowie etwas Kalbsfrikassee und zum
Abschluss etwas Käse. Dazu trank ich den roten Hauswein des
Schiffes. Gegen 21.30 Uhr verzog ich mich in die Kabine.
Ich war eingeschlafen und wachte plötzlich auf, weil das Schiff stark
schaukelte. Ich hatte zwar vor dem Essen eine Tablette gegen
Seekrankheit genommen. Aber jetzt wurde es mir doch etwas mulmig.
Ich nahm eine weitere Tablette, denn das Schiff rollte immer mehr. Bis
1 Uhr hielt ich es aus. Dann musste ich mein Abendessen der Toilette
überlassen. Anschl. ging es mir zwar wesentlich besser, aber an Schlaf
war zunächst nicht zu denken. Doch mit fortschreitender Zeit siegte die
Müdigkeit und ich schlief ein.
Am nächsten Morgen, dem 31. 08. 2012, war der Spuk vorbei. Da ich
der Sache nicht so recht traute, aß ich zum Frühstück nur sehr wenig.
Um 10.15 Uhr legten wir dann in Newcastle Hafen an. Nach dem
Auschecken nahmen wir wieder unsere Plätze im
Bus ein. Nun ging es – vorbei an Melrose Abbey zum Flughafen Edinburgh, wo 2 weitere
Mitreisende, die mit dem Flugzeug angereist waren,
die Gruppe vervollständigen sollten.
Auf der Fahrt nach
auch am Grenzstein
vorbei, wo wir von
Dudelsackpfeifer
empfangen wurden.
Edinburgh kamen wir
England/Schottland
einem
musikalisch
Auf der weiteren Fahrt nach Pitlochry machten wir noch in Jedburgh
Station. Die Abtei wurde im Jahre 1138 von König David I. gegründet
und beherbergte zunächst ein Augustinerkloster. In ihr wurden die
Krönungszeremonie und Hochzeiten der
schottischen Könige abgehalten. Heute ist
von dem roten Standsteinbau nur noch eine
Ruine übrig – auch Zeugnis der über viele
Jahrhunderte
hinweg
gewaltsamen
Auseinandersetzungen zwischen Engländern und Schotten
bzw.
Katholiken und Protestanten.
Hauptschiff der Abtei:
Der untere Teil des Bauwerks ist noch im romanischen Stil erbaut,
während die oberen Etagen und insbesondere das Radfenster ein
eindrucksvolles Zeugnis der später vorherrschenden
gotischen Architektur sind.
Jetzt steuerten wir unser Ziel Pitlochry an. Um
17.30 Uhr hatten wir es geschafft: Wir standen vor
unserem Hotel und waren gleich ganz begeistert. Ein
kleines Schloss mit Zinnen und Türmchen empfing
uns. Wir bekamen unsere Zimmerschlüssel und die
Begeisterung setzte sich fort, als wir die Zimmer sahen. Liebevoll
eingerichtet und sogar mit goldfarbenen Armaturen versehen.
Wie wir aus dem Hausprospekt entnehmen konnten, wurde das
Schlösschen 1935 zum Hotel, wobei die traditionelle Atmosphäre
erhalten wurde, ohne Kompromisse bezgl. des Komforts und Services
einzugehen.
Zum Abendessen trafen wir uns im Speisesaal
und waren auch hier sofort von den
Räumlichkeiten eingenommen. Das Ambiente
passte ganz ausgezeichnet zu dem Äußeren
des Hotels. Der Aufenthaltsraum war mit
Plüschsitzgarnituren ausgestattet, an Decken
und Wänden sahen wir Stuckverzierungen. Nichts war überladen oder
kitschig. Vom Fenster hatte man einen wunderbaren Blick in den
gepflegten Park.
Ach ja, das Abendessen: es gab Lauchcremesuppe, Forelle in
Zitronenbutter, Kartoffeln und Gemüse, Haferflockenbrei mit WhiskyLikör. Sehr lecker!
Nach dem Essen gönnten wir uns noch einen kleinen Spaziergang und
dann hieß es: ab ins Bett, denn wir waren alle rechtschaffen müde.
01. 09. 2012
Ich habe wunderbar geschlafen
und alle Versäumnisse der Nacht
davor aufgeholt. Auf dem Weg
zum Frühstück konnte ich das
Hotel bei Tageslicht bewundern,
was meine Begeisterung noch
steigerte.
Das Frühstück war gut und reichlich. Es gab Toast oder Brötchen,
gekochten Schinken und Käse, Spiegeleier mit gebratenen Speckscheiben,
frisches Obst und Obstsalate, Müsli und nicht zu vergessen: die
köstliche Orangenmarmelade.
Um 10 Uhr fuhren wir dann nach Braemar, wo wir um 11.50 Uhr
ankamen. Braemar ist ein Dorf in Aberdeenshire. Das Dorf liegt auf
einer Höhe von ca. 339 m am River Dee, knapp 100 km westlich von
Aberdeen. Braemar wird von einigen Bergen umrahmt, u. a. Carn na
Drochaide, Creag Choinneach, Carn na Sgliat und vom Morrone.
Braemar gehört zu den kühlsten der tiefer gelegenen Orte von
Schottland. Das Jahresmittel liegt nur zwischen 6 und 7 Grad.
Braemar hat ca. 900 Einwohner.
Nach der Ankunft gingen wir gleich zu dem
Stadion, in dem die Highland Games
stattfinden. Durchgeführt werden: Seilziehen,
einen Stein rückwärts über eine hochgelegte
Stange werfen, Weitsprung, Wettlauf und
Baumstammwerfen. Bei letzterem muss der
Baumstamm nicht nur weit geworfen werden. Er muss in der Luft einen
Salto schlagen. Das Ganze wurde vom Besuch der Königin noch
gekrönt.
Es war ziemlich kalt, aber wir hielten aus, bis die Königin tatsächlich
mit ihrem Landrover in das Stadion einfuhr.
Während wir auf die Königin warteten, marschierten zunächst alle
Dudelsackbands in das Stadion, um gemeinsam zu spielen. Nach dem
Ausmarsch kamen die jeweiligen Bands einzeln wieder in das Stadion,
um noch einmal zu spielen.
Um 15 Uhr war es dann soweit: Königin Elisabeth II, Prinz Philip,
Prinz Charles, Camilla und Prinzessin Anne mit Ehemann fuhren in
das Stadion ein und nahmen die für sie vorbereiteten Plätze ein. Die
Töchter von Prinz Andrew und Fergie sangen die
Nationalhymne.
Anschl. spielte ein
Dudelsackpfeifer
einen von ihm für
Königin Elisabeth
komponierten
Marsch. Königin Elisabeth nahm die
Ehrungen für die Sportler vor.
Während dessen löste eine Dudelsackband die andere im Stadion ab
um für Unterhaltung zu sorgen. Am wichtigsten dabei waren nat. die
Royal Highlandspfeifer.
Wir jedoch machten uns auf den Rückweg zum Bus, denn wir wollten
um 16.30 Uhr den Heimweg antreten. Da wir alle pünktlich am Bus
waren, klappte die Rückfahrt perfekt und somit kamen wir um 18.15
Uhr in Pitlochry an.
Abendessen gab es an diesem Tag um 19 Uhr: Tomaten-Quiche, Lachs
mit Gemüse und Kartoffeln, Käse und Rotwein.
An diesem Abend ging ich gleich nach dem Essen auf mein Zimmer,
zumal ich noch ein paar Stichworte über den Tagesablauf aufschreiben
wollte.
02. 09. 2012
Ab 8 Uhr gab es Frühstück und um 10 Uhr
begannen wir den
Rundgang durch
Pitlochry. Vorbei
an schönen alten Häusern und einer alten
Mühle ging es zur Lachstreppe am Fluss
Tummel. Anschl. kamen wir am „Theater in
den Hügeln“ vorbei, überquerten den Fluss
und beendeten den Rundgang am Hotel.
Pitlochry ist ein kleiner Ort mit ca. 2.600 Einwohnern, der sehr idyllisch
in den Grampians bzw. fast schon in den Highlands liegt. Der Ort
gehört zur Region Perth An Kinross. Aufgrund seiner exzellenten Lage
und seiner früheren Funktion als Luftkurort ist Pitlochry auch heute
noch ein äußert beliebter Ferienort, manchmal auch ziemlich überlaufen.
Pitlochry liegt so ziemlich genau in der Mitte Schottlands. Umgeben ist
der Ort von einigen Bergen. Dominant ist der Ben Vrackie. In der
näheren Umgebung liegen Loch Tummel und Loch Rannoch mit dem
Rannoch Moor.
Pitlochry ist ein schöner Ort. Die Main Street hat etwas einladendes. Sie
wird gesäumt von vielen Geschäften, Pubs und Hotels. Der Ort wirkt
weniger durch sehenswerte Gebäude, sondern durch die idyllische Lage
und die vielfältigen Programme, die der Ort anbietet. Zwischen Mai und
Oktober findet in Pitlochry das inzwischen überregional bekannte
Theater Festival statt. Im September finden sehenswerte Highland
Games statt.
Für den Nachmittag sah das Programm einen Ausflug zum
Killiecrankie- Pass vor. Es handelt sich hierbei um einen schottischen
Gebirgspass zwischen dem Ben Vrackie und dem Tenandry Hill in der
Nähe des River Garry. Die Schlucht durchschneidet den Pass auf eine
Länge von ca. 2 km. Am nördlichen Ende
liegt der Ort Killiecrankie. Knapp 2 km
oberhalb
der
Schlucht
beim
Ort
Killiecrankie trug sich im Jahr 1689 die
Schlacht von Killiecrankie (Battle of Killiecrankie) zu. Es ging – wie
immer – um die schottische Krone. Bonnie Dundee formierte mit
Cameron of Lochiel eine schlagkräftige
Truppe, die die Truppen König
Williams von Oranien unter General
Mackay besiegten. In der Schlacht fielen
angeblich 2000 Regierungssoldaten und
ca. 900 Highlander. Richtung Norden
befindet sich Soldier’s Leap, wo sich
angeblich ein Soldat Mackay’s durch
einen gewaltigen Sprung über die
Schlucht rettete.
Vom Killiecrankie-Pass setzten wir die Fahrt fort
zum Schloss Blair Castle. Hier musste unser
Reiseleiter die Führung übernehmen, da man trotz
schriftlicher Bestätigung keinen deutschsprechenden Führer für das Schloss hatte. Mit
Hilfe der in jedem Raum ausliegenden
Beschreibungen gelang Herrn Pauling dies
jedoch ganz ausgezeichnet.
Blair Castle ist der alte Sitz der Herzöge und Grafen von Atholl. Das
Schloss befindet sich im Herzen von Highland Perthshire. Wie viele
schottische Burgen hat Blair Castle eine lange und illustre Geschichte.
Hiervon zeugen die antiken Möbel, Kunstgegenstände, historische
Kostüme sowie Waffen und Rüstungen.
Im Park von Blair Castle befindet sich noch der Friedhof der Stewarts
(Stuarts) und die St. Brides Kirk (Ruine) sowie der Hercules Garten.
Nachdem wir Schloss und Park besichtigt hatten, ging es wieder zurück
nach Pitlochry, wo wir um 16.40 Uhr ankamen.
Zum Abendessen um 18.30 Uhr gab es: Makrelenpastete,
Schweinebraten mit Apfelsosse, Kartoffeln, Bohnen und Rotkohl. Das
Dessert schenkte ich mir an diesem Tag.
03. 09. 2012
Um 7.30 Uhr gab es Frühstück und schon um 8.30 Uhr waren wir auf
dem Weg nach Edinburgh.
Edinburgh gehört zu den schönsten Städten der Welt. Edinburgh ist
touristisch wahrscheinlich der wichtigste Ort in
Schottland. Auch kulturell dürfte Edinburgh das
Zentrum Schottlands sein.
Edinburgh
wird
dominiert
von
Edinburgh Castle. Wenn
man so will ist der
Castle
Rock
auch
Namensgeber
der
Stadt. Denn im Prinzip
bedeutet Edinburgh
soviel wie Festung auf
dem Hügel. Die
Stadt war ursprünglich
auch
eine
reine
Festung. Seit dem 12. Jahrhundert wurde dann aus Edinburgh eine
Siedlung. Bis zum 18. Jahrhundert spielte Edinburgh eine mehr oder
weniger wichtige Rolle und bestand aus dem alten Stadtkern. Im 18.
Jahrhundert begannen dann die Planungen zur Erweiterung der Stadt.
Daraus entstand dann der relativ kühl durchkonzipierte Plan der neuen
Stadt. Schon im Lauf des 19. Jahrhunderts wuchs die
Bevölkerungszahl auf ca. 40.000 Menschen an. Das sind letzten Endes
nicht viel weniger als heute. Spätestens seit 1997 wuchs die Bedeutung
Edinburghs weiter an. Denn seither gibt es ein Nationalparlament. Das
Parlament tagt übrigens in einem weithin sichtbaren Bau in Holyrood.
Das Gebäude ist nicht unumstritten, aber vielleicht auch gerade
deswegen sehr sehenswert.
Unsere Besichtigung in Edinburgh begann natürlich mit Edinburgh
Castle. Edinburgh Castle ist ohne Zweifel das dominierende Bauwerk
Edinburghs. Es thront über der Stadt auf dem Castle Rock und bestimmt
deren Skyline. Der Castle Rock auf dem
das Schloss steht, ist mutmaßlich ca.
340 Millionen Jahre alt und geht auf
vulkanischen Ursprung zurück. Er erhebt
sich auf ca. 120 Meter. Eine menschliche
Besiedelung
des
Geländes
geht
mutmaßlich bis ins 6. – 9. Jahrhundert v.
Ch. zurück. Der älteste Teil des
Schlosses ist jedoch St. Margaret’s
Chapel, die aus dem 12.Jahrhundert
stammt. Der größte Teil des heute
sichtbaren Schlosses stammt etwa aus dem 15./16. Jahrhundert.
Heute betritt man die Anlage über das Gatehouse vor der Half Moon
Battery. Dieser Eingang wurde so erst um 1888 realisiert. Statuen von
Robert The Bruce und William Wallace wurden 1929 aufgestellt. Die
Zugbrücke vor dem Eingang stammt aus den 1650ern. Der Weg nach
dem Eingang führt rund um die Battery und durch ein älteres
Portcullis Tor, das zwischen 1571 und 1573 erbaut wurde.
Früher wurde das Castle von einem Turm im Zentrum der Anlage
dominiert. David’s Tower wurde um 1386 von Robert the Bruce’s Sohn
David II in Auftrag gegeben. Für die damalige Zeit muss der Turm
wohl gigantisch gewesen sein. Der Turm war 30 Meter hoch und etwa
doppelt so hoch wie die Half Moon Battery. Er diente als Eingang zum
Schloss. Jedoch wurden später im Turm Gästezimmer eingerichtet,
sodass die Eingangsfunktion nicht mehr gewährleistet war. Später
wurde der Turm dann durch starken Beschuss zerstört.
Crown Square ist die Zitadelle des Schlosses und damit der am
stärksten befestigte Teil. Crown Square wurde im 15. Jahrhundert
gebaut. Der Royal Palace beherbergt sozusagen die königlichen
Gemächer, die aus dem 15. Jahrhundert stammen. Das Gebäude wurde
dann um 1617 für den Besuch König James VI. stark umgebaut. Im
Crown Room sind die Honours Of Scotland, die Crown Of Scotland,
das königl. Zepter und das Schwert, untergebracht. Noch wichtiger ist
der Stone Of Destiny (auch als Stone Of Scone bekannt). Hier wurden
die Könige Schottlands gekrönt. Er war lange Zeit in England, kam
dann aber 1996 nach Schottland zurück. Für Krönungszeremonien wird
der Stone dann wieder noch Westminster gebracht.
Auf der Esplanade vor dem Schloss findet jedes Jahr im August die
legendäre Edinburgh Military Tattoo statt.
Jeden Tag außer Sonntag um 13.00 Uhr wird die so genannte One
O’Clock Gun abgefeuert. Etwas bekannter ist die Mons Meg, eine
Kanone die vor Margarets Chapel steht. Die Kanone wiegt ca. 6
Tonnen und richtet sich gegen Norden. Die Reichweite liegt bei etwa 3
km. Die Kanone wurde zuletzt am 14. 10. 1681 zu Ehren von Duke
Albany abgefeuert. Bei dieser Gelegenheit zerriss es den Lauf.
Um 12 Uhr fuhren wir in die Stadt Edinburgh und besichtigten dort
Holyrood Castle.
Palace of Holyrood House oder Holyrood Palace in Edinburgh ist die
offizielle Residenz der britischen Königin in Schottland. Er befindet sich
am östlichen Ende derRoyal Mile, die von dort hinauf zum Edinburgh
Castle führt. An das Schloss schließt
sich der Holyrood Park an.
Im Jahr 1128 wurde an dieser Stelle die
Holyrood Abbey (deutsch HeiligKreuz-Abtei) gebaut. Diese Abtei war
eine
sogenannte
Freistätte. Sie
und das zugehörige Jagdgebiet konnte Schuldnern als Schutzort dienen.
Das ehemalige Gästehaus wurde schrittweise ausgebaut, u. a. entstand
1528 bis 1532 ein Wohnturm im Nordwesten der Anlage. Der Palast in
seiner heutigen Form wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Er gilt als das
„schottische Versailles”.
Schottlands Königin Maria Stuart heiratete hier am 29. Juli 1565 ihren
Cousin Henry Stuart, Lord Darnley. Die Eheschließung war nicht
unumstritten, nicht zuletzt weil der schottische Adel einen
protestantischen Ehemann vorgezogen hätte. Eine politische Intrige, die
die Eifersucht des jungen Ehemanns anstachelte, führte in Holyrood am
9. März 1566 zur Ermordung von Marias Privatsekretär David Riccio.
Auch er war wegen seines katholischen Glaubens dem Misstrauen des
Adels ausgesetzt.
Am 16. September 2010 empfing Königin Elisabeth II. in Holyrood
Papst Benedikt XVI. Es war der erste Staatsbesuch eines Papstes in
Großbritannien. Diese Begegnung fand in Schottland statt, weil die
Königin dort anders als in England nicht Oberhaupt der anglikanischen
Landeskirche ist. Ihre Funktion als Oberhaupt der Church of England
wird vom Heiligen Stuhl nicht anerkannt. Der noch heute geführte Titel
der englischen Könige Defender of the Faith (lateinisch Fidei Defensor)
geht nicht auf die päpstliche Verleihung von 1521 zurück, sondern auf
eine Entscheidung des Parlaments von 1544. Der Titel bezieht sich also
auf die Verteidigung der anglikanisch-katholischen Reform und besitzt
einen anti-römischen Gehalt.
Dann besichtigten wir noch die Kirche St. Giles an der Royal Mile.
Die einstige Kathedrale St Giles’ Cathedral, auch High Kirk of
Edinburgh, ist die Hauptkirche der Church of Scotland und eine der
bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt Edinburgh in Schottland.
Sie befindet sich an der als Royal Mile bekannten Hauptachse der
Altstadt rund 500 Meter östlich vom Edinburgh
Castle.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche an
dieser Stelle stammt aus dem Jahr 854. Das
gegenwärtig existierende Gebäude wurde etwa seit dem Jahr 1120
gebaut. Nach einem Brand im Jahr 1385 wurde die Kirche im Stil der
Gotik wiederaufgebaut; der Turm wurde erst im Jahr 1495 fertig
gestellt.
Im 16. Jahrhundert hat in der Kirche St Giles der Reformator John
Knox gepredigt. Er wurde auf einem Friedhof südlich der Kirche
begraben. In der Nähe der Kathedrale wurde im Jahr 1904 eine
Skulptur des John Knox aufgestellt, die vom Bildhauer MacGillivray
erschaffen wurde.
Im Jahr 1633 wurde St Giles von Karl I. zur Kathedrale erhoben,
welchen Titel sie im Jahr 1638 verloren hat. In den Jahren 1661 bis
1689 wurde sie erneut zu einer Kathedrale.
Im 19. Jahrhundert und in den 1970er Jahren erfolgten umfangreiche
Restaurierungen. Aus dem späten 20. Jahrhundert stammen zahlreiche
Glasfenster wie das große Fenster in der Westfassade (The Great West
Window oder The Burns Window) des isländischen Künstlers Leifur
Breidfjörd aus dem Jahr 1985.
Nach der Besichtigung der Kirk St. Giles hatten wir noch etwas freie
Zeit. In einem Straßencafe in der Royal Mile trank ich noch einen
Capuccino und aß ein Stück Kuchen dazu. Anschl. schlenderte ich noch
die Straße entlang und warf noch einen Blick in den einen oder anderen
Laden. Um 16.30 Uhr wartete der Bus am Lawn Market auf uns und
brachte uns wieder noch Pitlochry.
Das Abendessen um 19 Uhr bescherte mir Ardennen Pastete mit
Pflaumen und Schellfisch mit Beilagen.
04. 09. 2012
Heute hieß es früh aufstehen. Wir fuhren schon um 6.30 Uhr ab nach
Fort William. Statt Frühstück konnten wir uns mit fertig bereit
gestellten Lunchpaketen versorgen.
Fort William ist ein Ort im County Area
Highland. Dabei ist Fort William heute der
größte Ort der Highlands. Inverness ist
natürlich größer als Fort William, ist aber kein
Ort mehr, sondern besitzt mittlerweile
Stadtrechte. Fort William ist auch nach wie vor
einer der wichtigen Orte der Highlands. Der Ort liegt am Südende des
Great Glen, an den Ufern von Loch Linnhe und Loch Eil. Fort William
ist vor allem bekannt, weil der berühmte Ben Nevis unweit des Ortes
liegt. Der Ort hat 9.900 Einwohner.
Fort William spielt verkehrstechnisch immer noch eine wichtige Rolle.
Deshalb, und aufgrund der Lage nahe des Ben Nevis, ist Fort William
ein recht touristischer Ort. Im Süden des Ortes liegt das wunderschöne
Tal Glen Coe, im Westen das Tal Glenfinnan.
Dort geht die Straße zu den Isles weg. Insgesamt
ist Fort William heute ein beliebter Aufenthaltsort
für Bergwanderer. Neben dem Ben Nevis liegen
noch etliche weitere lohnenswerte Munros in der
Nähe des Ortes. Nahe de Ortes gibt es einige sehr
bekannte Downhill Routen für Mountain Biker. Außerderm liegt Fort
William am Endpunkt des West Highland Way und bildet zugleich
den Startpunkt des Great Glen Way.
Fort William entstand tatsächlich als eine Siedlung nahe eines Forts,
das von Cromwell’s Truppen installiert wurde, um die Bevölkerung zu
kontrollieren und die Jakobitenaufstände unter Kontrolle zu bringen.
Das Fort wurde nach William Of Orange Fort William benannt, die
Siedlung hieß Maryburgh (nach Williams Frau Mary benannt). Die
Siedlung wurde später in Gordonsburgh und danach in Duncansburgh
umbenannt. Später wurde die Siedlung dann auch in Fort William
umbenannt. Allerdings war der Namensgeber hier Prince William,
Duke Of Cumberland. Er war Schottland auch unter dem Namen
Butcher Cumberland mehr als berüchtigt. Dies war auch immer Anlass,
den Ort umzubenennen. Es gab zum Beispiel Vorschläge. Fort William
in Invernevis umzubenennen. Dies konnte sich jedoch nie durchsetzen.
Um 10.15 Uhr fuhr unsere NostalgieEisenbahn
Jakobite
in
Fort William ab. Wir fuhren durch
eine
wunderschöne
Landschaft
nach
Glenfinnan.
Dort hatten wir 30 Minuten
Aufenthalt.
In dieser Zeit
konnten
wir
die
beiden
Eisenbahnwaggon
s besichtigen, die
dort am Bahnhof standen.
Einer war zu einem Restaurant
und der zweite zu einem Hotel umgebaut.
Wie
gesagt, wir hatten 30 Minuten Zeit uns alles
anzusehen, dann ging es weiter nach Mallaig.
Mallaig ist ein Hafen an der Westküste des Country
Area Highlands. Er liegt dort in Lochaber. Der
Bahnhof Mallaig ist der
Endpunkt der West Highland
railway line. Mallaig ist mit Fort
William über die bekannte A 830
verbunden – die „Road to the Isles“.
Mallaig hat 790 Einwohner und spielt verkehrstechnisch eine
überragende Rolle in der Region. Der Fährhafen verbindet Mallaig
unter anderem mit Armendale auf Skye, Inverie in Knoydart und führt
zu den Inseln Rum, Eigg, Muck sowie Canna. Der Hafen ist der
wichtigste Fischereihafen der Westküste Schottlands,
er war sogar lange Zeit der wichtigste Heringhafen
Europas. Das ist aber schon ein paar Jahre her.
Damals gab es in Mallaig den bekannten
Räucherhering (Smoke Kipper) in großen Mengen.
Heute gibt es aber nur noch eine Fischräucherei im Ort.
Mallaig ist heute sehr bekannt für Fernlehranstalten, die eifrig von den
Menschen der Region genutzt werden und die Vorbildcharakter in
Großbritannien haben. In Mallaig stärkten wir uns mit „Fish and
Chips“. Das ist frittiertes Fischfilet auf Pommes frites. Das Filet war
ganz frisch und die Chips ebenso. Darauf kam noch etwas Vinaigrette.
Es schmeckte köstlich.
Gegen 13.30 Uhr brachte uns der Bus zunächst wieder nach Fort
William. Dort gönnten wir uns von 15 bis 16 Uhr eine Kaffeepause.
Dann zog es uns wieder nach Pitlochry, wo wir um 18 Uhr ankamen. Es
war ein langer, anstrengender, aber auch sehr schöner Tag gewesen.
Gerade deshalb saßen wir nach dem Abendessen noch ein wenig
zusammen – nicht zuletzt um ein etwas abzuschalten.
05. 09. 2012
Heute
geruhsam“.
Fahrt zur
hatten wir wieder einmal „Schottland
Frühstück ab 8 Uhr und um 10 Uhr
Hermitage.
Das
heißt
eigentlich
„Einsiedelei“. Die Hermitage ist eine von
den
Herzögen von Atholl geplante Anlage.
Im Wald
befindet sich die „Ossian Hall“. Sie
bietet den Besuchern eine spektakuläre Aussicht auf den Fluss Braan
und vor allem auf den beeindruckenden Wasserfall. Mit etwas Glück
kann man dort
Lachse springen
sehen.
Der
Innenraum von Ossian Hall ist mit Spiegeln ausgestattet. Die
Hauptattraktion ist die Aussicht auf die Schwarzen Linn Fälle. Eine
Gruppe von Steinen in einem steilen Abschnitt des Tals wurde als
Ossians Sitz bekannt. Auf unserem weiteren Spaziergang durch den
Nadel- und Laubwald kamen wir auch an der Höhle, die Ossians Cave
genannt wird, vorbei.
Am Ende des Spaziergangs erwartete uns unser
Fahrer mit seinem Bus und wir fuhren weiter
durch Birnam nach Dunkeld. Die Dunkeld
Cathedrale steht auf dem nördlichen Ufer des
Flusses Tay. Erbaut im
Square-Steine Stil
überwiegend
grauer
Sandstein. Sie steht auf dem ehemaligen Culdee
Kloster. Wegen der langen Bauzeit zeigt sie
gotische und normannische Elemente. In der
Kathedrale werden Gottesdienste abgehalten,
obwohl ein Teil derselben nur noch als Ruine zu
bezeichnen ist. Die Dunkeld Kathedrale ist heute
Eigentum der Krone.
Nach der Besichtigung der Kathedrale und einem kurzen Aufenthalt in
Dunkeld traten wir die Rückfahrt zum Hotel an.
•
Am Nachmittag besuchten wir
die Whisky-Destillery in
Pitlochry. Bei unserer Ankunft
wurden wir von einem
Dudelsackspieler mit seiner
Musik begrüßt.
Die EdradourDestillery ist ein
privater Betrieb.
Wir bekamen den ganzen Ablauf bis zum
fertigen Whisky erklärt und zu sehen. Der Whisky kommt aber
erst nach 10 Jahren Lagerung im Fass zum Verkauf. Natürlich
bildete den Abschluss der Führung ein Laden, in dem es Whisky
in allen Variationen und Mengen gab.
Nachdem wir unsere schottischen bzw. englischen Pfund zum Teil in
Whisky umgesetzt hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum
Hotel. Dort erwartete uns um 18.30 Uhr das Abendessen.
06. 09. 2012
Nach dem Frühstück ging es heute zu den Grampians bzw. Grampians
Mountains. Bisher hatte es Petrus gut mit uns gemeint und uns von
Regen verschont. Aber heute hatten wir typisches schottisches Wetter:
Regen.
Bei den Grampians handelt es sich um ein Hochplateau, welches den
Grossteil im Nordosten Schottlands bedeckt. Die Grampians bedecken
knapp die Hälfte der schottischen Landesfläche und bestimmen damit
auch einen Großteil des Landes.
Mit den höchsten Bergen Schottlands, dem Ben Nevis (1343 m) und
dem Ben Macdhui (1309 m), sowie der typischen Heide- und
Moorlandschaft und dem dünn besiedelten Gebiet stellt es für viele
Besucher ein Synonym für die schottischen
Highlands dar.
Unser erster Stopp war
Queens View. An diesem
Aussichtspunkt soll sich
Queen Victoria 1866 in Schottland verliebt haben.
Seit diesem Zeitpunkt heißt die Stelle Queens View.
Man hat einen wunderbaren Blick von oben auf den Loch Tummel.
Weiter ging die Fahrt am Loch Rannon entlang zum Rannon Moor.
Viel unternehmen konnten wir jedoch nicht wegen des uns begleitenden
Regens. Das Picknick ließen wir aber nicht ausfallen. Die Würstchen
schmeckten auch im Stehen und bei Regen.
Äuf der Heimfahrt machten wir
eine kurze Teepause. Es
die älteste Eibe Europas. Des
man, dass Fortingal der
Pontius Pilatus sei. Wir
Kirche einen kurzen Besuch ab
nach der Teepause auf den Heimweg.
noch in Fortingal
befindet sich dort
Weiteren
sagt
Geburtsort
von
statteten auch der
und begaben uns
Mein letztes Abendessen im Dundarach Hotel war Wildpastete und
Schinkensalat. Dann hieß es Koffer packen.
07. 09. 2012
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den
Heimweg. Wegen des Lufthansa-Streiks fuhren auch
die beiden „Fluggäste“ dieses Mal mit uns mit Schiff
und Bus nach Hause zurück. Bevor wir auf das
Schiff gingen, sahen wir uns noch in Durham die
dortige Abtei an. Anschl. steuerten wir Newcastle an,
um uns auf das Schiff zu begeben. Wir hatten noch
Gelegenheit, das Schiff ein wenig zu inspizieren. Die Princess Seaways
kann 1250 Passagiere in 478 Kabinen befördern. Dazu kommen noch
600 PKW und Busse. Zwischen Newcastle und Ijmuiden überwindet
sie 267 nautische Meilen oder 494,5 km. Für Hin- und Rückfahrt also
insgesamt 989 km. Auf dieser Fahrt ging es mir besser als auf der
Hinfahrt, denn wir hatten keinen Seegang.
08. 09. 2012
Der letzte Tag unserer Reise begann – wie die Tage immer beginnen mit dem Frühstück. Danach genoss ich die Fahrt nach Ijmuiden. Um 10
Uhr legte das Schiff an und wir konnten auschecken und gegen 11 Uhr
die Heimreise mit dem Bus fortsetzen.
Herr Pauling vor allem aber Herr Dick haben uns insgesamt 2950 km
durch Deutschland, Holland und ganz besonders durch Schottland
gefahren. Den Linksverkehr und manche etwas schwierige Situation auf
den engen Straßen hat Herr Dick mit Bravour, großem Können und
viel Ruhe gemeistert.
Um 19 Uhr endete für mich die Fahrt, wo sie begann: am Rasthof
Bruchsal.
Es war eine wunderschöne, interessante Reise. Nicht jeden Tag
geruhsam, aber dafür habe ich viel gesehen und erlebt. Herr Pauling
hat uns auf „geruhsame“ Weise, viel Wissen und auch ein wenig von
seiner Liebe zu Schottland vermittelt.
Ich
denke
eine Reise wert!
Schottland ist mehr als nur
PS: Ich habe sehr viel gesehen und erlebt auf dieser Fahrt, dass ich nur
hoffen kann, alles beschrieben zu haben. So ganz sicher bin ich mir
dieses Mal dabei nicht.
E.K. 2012

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