Hospitality Leadership - Prof. Dr. Christian Buer
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Hospitality Leadership - Prof. Dr. Christian Buer
Hospitality Leadership Hospitality Leadership Hochschule Heilbronn University Heilbronn Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 1 Hospitality Leadership Hospitality Leadership Ziel der Veranstaltung • Die Veranstaltung Hospitality Leadership hat im wesentlichen zwei Ziele 1. Grundlagen der Führung als ganzheitlicher Ansatz in der Hotellerie und Gastronomie zu vermitteln. 2. Anwenden von Führungsinstrumenten im eigenen und beruflichen Kontext als Teil der Erkenntnis zur Erkennung von eigenen Entwicklungspotentialen. • Nach dem Semester werden die Studierenden die „Befähigung“ erlangen, die Verantwortung von Führung differenziert und ganzheitlich interpretieren zu können. • Sie sollten die einfachsten Sachverhalte in der Hospitality Leadership verstehen • Die Grundlage für den Aufbau der kommenden Semester erhalten Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 2 Hospitality Leadership Hospitality Leadership Literatur • Buer, C.: Gestaltung von ganzheitlichen Managementsystemen im Hotel, Bern/ Stuttgart/Wien, 1997 • Mann, Rudolf, die fünfte Dimension in der Führung, Wien, 1993 • Goldberg, Florian: Wem gehört dein Leben? Berlin, 2012 • Haensch, M. / Goldberg, F.: Auf welche Gipfel wollen Sie? Wie man sich Ziele setzt und sie erreicht., Berlin, 2004 • Watzlawick, Paul: Anleitung zum Umglücklichsein, Berlin, 2011 Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 3 Hospitality Leadership Hospitality Leadership Inhalt (1) 1. Grundlagen der Ganzheitlichkeit 2. Die Führung = Leadership 3. Führung als Anwendung Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 4 Hospitality Leadership 1. Grundlage der Ganzheitlichkeit Systemtheorie und Zordnung im Tourismus • Management ≠ Führung: Management (Aufgabenorientierte Steuerung, Gestaltung und Lenkung) Führung (Verantwortungsorientiertes Steuern, Gestalten und Lenken) • Ganzheitlichkeit in der BWL: - „ganze“, „vollkommene“ (engl. „whole“) - holistische Ableitung (=heil, rein, gesund,in in seiner Gänze intakt) - Ganzheitliche Denkweise = integrierendes zusammengefügtes Denken, auf breitem Horizont • Hauptleistung (Unterkunfts- und Verpflegungsleistung) • Zusatz- und Nebenleistungen (Dienstleistungen rund um den Gast) • Das Hotel im System „Tourismus“ : - Tourismusobjekt (Betriebe) werden genutzt durch - Tourismussubjekt (Gast) als Teilnehmer im System Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 5 Hospitality Leadership 1. Grundlage der Ganzheitlichkeit Systemtheorie und Zordnung im Tourismus Begriff der Ganzheitlichkeit • Betriebswirtschaftliche Interpretation - Unternehmensführung als Komplexitätsbewältigung als direktes Wechselspiel der Varietätsreduktion und -erhöhung - Komplexität = Möglichkeit zur Erfassung und Beherrschung von Systemen - Varietät = Grad der Komplexität sprich unterscheidbare Zustände System • Philosophische und grenzwissenschaftliche Betrachtung - Gesetz der Polarität - Morphogenetisches Feld – bewusste und unbewusste Systeme - Technische Praxis – „Gesetz von Murphy“ – Null-Fehler-Programm - Wandlung durch den Quantensprung - Führen im Sinne der Gegenüberstellung von Fähigkeiten und Unfähigkeiten Seite Dr. Prof. 6 Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Hospitality Leadership 1. Grundlage der Ganzheitlichkeit Systemtheorie und Zordnung im Tourismus Das Ganze und die Teile Das System und seine Umwelt Vernetztheit 7 Bausteine der Ganzheitlichkeit Komplexität Lenkung Ordnung Entwicklung (VertriefendeLiteratur: Ulrich, Hans/Probst, Gilbert, Anleitung zum ganzheitlichen Denken und Handeln, Haupt, Bern, 1995) Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 7 Hospitality Leadership 1. Grundlage der Ganzheitlichkeit Systemtheorie und Zordnung im Tourismus Das Kontingenzmodell der Díenstleistung tief Bedeutung der zwischenmenschlichen Interaktion • Dienstleistung = „Dienen“ + „Leistung“ hoch 100% Industriell orientiertes Management • Dienen = emotionaler Herzensaspekt Luxuskategorie First Class Mittelklasse Managementaktivitäten Interaktionsorientiertes Management 0% Industriell orientierte Dienstleistung Interaktionsorientierte Dienstleistung (In Anlehnung an Vavrik [Multivariate Methode] und Lehmann [Dienstleistungsmanagement]) Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hotelmanagement Hospitality Leadership • Leistung = materieller und intellektueller Aspekt • Interaktionsorientiertes Management: Mitarbeiter ist wertvoll, erfasst die Komplexität der Bedürfnisse der Gäste und bezieht sie in der Leistungserstellung mit ein • Industriell orientiertes Management: geringer Grad der Interaktion, hoher Grad der Standardprozesse Quelle: Buer, Ganzheitliches Management, 77 Seite 8 Hospitality Leadership 1. Grundlage der Ganzheitlichkeit Systemtheorie und Zordnung im Tourismus Distribution: Hotelverkauf und Packaging Ÿ Reiseveranstalter Ÿ Reisebüros/-vermittler Ÿ Fremdenverkehrsorganisationen, -ämter und -verbände Ÿ Fluglinien, Bahnen Ÿ Reservierungszentralen Ÿ HotelmarketingOrganisationen Ÿ Online-Dienste Transport Ÿ Ÿ Ÿ Ÿ Ÿ Fluggesellschaften Eisenbahngesellschaften Schiffgesellschaften Straßenverkehrsmittel Terminalbetreiber Beherbergung und Verpflegung klassische Beherbergung: Ÿ Hotellerie Ÿ Parahotellerie Ÿ Ferienclub Touristische Nebenleistungen Ÿ Kongreß- und Tagungseinrichtungen Ÿ Messen und Ausstellungen Ÿ Bäder- und Kurwesen Destinations-/ Ferienort ž Airline-Reservierungssysteme ž Hotel-CRS ž Switch Companies ž Online Services ž Kooperationen z.B. Ringhotel, Utell ž Flughafen ž Bahnhöfe ž Schiffsterminal ž Straßenverkehrsstationen ž Straßen Quelle: Buer, Ganzheitliches Management, 73 ž Immobilien ž Boden/Land für zeitlich unbe-schränkte Bebauung und zeitlich be-grenzte Nutzung ž Destinationsspezifische Einrichtungen Hospitality Leadership 2. Führung Grundlage Begriff der Kybernetik als Grundlage für systemisches Führung • Lenkungssysteme in der Hotellerie - learning loup (in der Sachselbst und den daraus entwickelnden Modellen) - cybernetic inner loop (bezogen auf die jeweilige Situation) • Kybernetische Ordnungen - 1. Ordnung (=Manager / Controller steht außerhalb des Systems) - 2. Ordnung (=Manager / Controller ist Teil des Systems) • = Führung als Differenzierung der Ereignisse • Denkfehler der Problemlösung (z. B.) - Ursache liegt beim Hotelgast - Struktur (=Organisationseinheit ist ein statisches System) - Vernetzung der Subsysteme wird negiert - Relationsanalyse zwischen Ursache und Wirkung wird verallgemeinert Seite Dr. Prof. 10 Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Hospitality Leadership 5. Der ganzheitliche Hotelbetrieb Das Hotelmanagement – Die Unternehmensführung D operative Verwirklichung Marketing Konzept Finanzierung Strategie und Konzept operative Verwirklichung Finanzkonzept Ab on d ti un isa u an ba rg f Au uf-O R la TU A LT EN Finanzwirtschaftliches Konzept H UK UL UNTERNEHMUNGS Leistungswirtschaftliches Konzept Marketing Strategie und Konzept (Produktion und Absatz) AN UN G S O O tr So N K rg ukt ZE z i on an ur al es PT ze isa -/ Ko pt ti on nz s- V ep er Fü ha t K h r lt on u en ze ng s-/ pt sFü h v M erh run ot al gs iv te V at n ER io n Geschäftsstrategien PL K UNTERNEHMUNGS Unternehmungsstrategie M b u ar hr i- Fü n a rg O tion sa LE IT strategische Ebene UPOL UV F Unternehmerische UN TE RN EH MU r NG it- eite ng S BI L Vi si normative Ebene MgmtPhilosophie on UPOL: Unternehmungspolitik UVK: Unternehmungsverfassung UKUL: Unternehmungskultur UK R ST AKTIVITÄTEN UNTERNEHMUNGSENTWICKLUNG (Quelle: Kaspar, Claude, Management im Tourismus, Haupt, Bern, 1995 Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 11 Hospitality Leadership 2. Führung Grundlage Intuition Ordnung / Unordnung Geist, Spirit Gefühl Anziehung / Abhängigkeit Energie, Seele Intellekt Erträge / Kosten Bewegung Leib Materie Wissen Aktiva / Passiva (Quelle: Mann, Rudolf, Die fünfte Dimension in der Führung, ECON Verlag, Düsseldorf, 1993 Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 12 Hospitality Leadership 2. Führung Grundlage Komplexitätsbewältigung und Rekursive Strukturen • Rekursivität = Rückkopplung - Jeder Mitarbeiter ist ein Manager - Systeme und Subsysteme sind lebensfähige Einheiten mit Rückkopplungen auf das Teil- und Gesamtsystem • Grundlage der Führung = Visionsmanagement - Partizipative Struktur des Visionsmanagement - Motivatoren und Hygienefaktoren ermitteln als Grundlage zur Visionsbereitschaft • Grundlage der Kommunikation = Schaffung von gemeinsamen Verständnis - Gerüchte - Transparenz - Öffentlichkeit - Vertrauenseigenschaft durch Vertrauensbildung & gemeinsames Verständnis - Morphogenetisches Feld der Kommunikation Seite Dr. Prof. 13 Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Hospitality Leadership 2. Führung Das Hotelmanagement – Die Unternehmensführung Rekursive Strukturen des Hotelbetriebes tec hn isc he Um ök we on lt om isc he Um we lt so z ial e ök olo gis c he Um we lt Um we lt andere Institutionen Arbeitnehmer Normativ Hoteldirektor Abteilung Abteilung Gast ate Str sch gi Abteilung v ati r e Op Subsystem Kapitalgeber Kooperationen Lieferanten Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 14 Hospitality Leadership 2.Führung Das Hotelmanagement – Die Unternehmensführung durch Achtsamkeit EIN=SICHT VERANTWORTUNG BEWUSST= WERDEN/ SEIN VI "ES DÄMMERT" "ICH ERAHNE" "ES WIRD/ STIRBT" ERKENNTNIS VII WEISHEIT HARMONIE V INNENREISE TRANFORMATION WENDEZEIT ESOTERIK IV "ES GESCHIEHT" "ICH LASSE LOS" ERFAHRUNG "ES MACHT" "ICH DENKE" III EGO KOMPLEXITÄT "ICH WANDLE (MICH)" AUSSENREISE GELASSENHEIT/LIEBE KURSWECHSEL I EXOTERIK "ES IST" "ICH BIN" FORM EXISTENZ II "ES BEWEGT SICH/MICH" "ICH FÜHLE" EMOTION WANDEL/UNSICHERHEIT (Quelle: Buer, Ganzheitliches Hotelmanagement , 1997 Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 15 Hospitality Leadership 2. Führung Das Hotelmanagement – Die Unternehmensführung Unternehmenspolitik / Prozesse Philosophie Leitbild Unternehmensorganisation Unternehmenspolitik Leistungswirtschaftliche Konzept Zielfindung, Planung- und Kontrolle • Budgetierung: - Liquiditätsplanung - Ertragswirtschaftliches Budget - Investitionsbudget • Disposition der Hotelkapazitäten - Logis - Restauration - Bankett- und Konferenzräume - Sport und Nebeneinrichtungen sowie Guest Relation Wertmanagement • Hotel-Rechnungswesen: - Klassisches Rechnungswesen & Forecast - Finanzierung & Controlling Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Unternehmenskultur Finanzwirtschaftliches Konzept Managementinformationen • Marktinformationen: - Makro-/Mirko-Standort - Trends - Saisonalitäten • Mitanbieterinformationen • Marketinginformation - Produkt - Preis - Promotion / Absatzförderung - Place – Distribution • Kundeninformationen • Lieferanteninformation • Warenwirtschaftssystem • Kennzahlen • Qualitätsmanagement • Umweltmanagement Seite 16 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Philosophie Leitbild Unternehmensorganisation Unternehmenspolitik Unternehmenskultur Soziales Konzept Unternehmensverfassung – Struktur und Organisation • Firmenverfassung - Rechtliche Unternehmensstruktur • Aufbauorganisation - Unternehmensorganisation (Modelle) • Ablauforganisation • Sonderfall „Saisonhotellerie“ • Hotelketten Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Unternehmenskultur – Mitarbeiterführung und Führungskonzepte • Mitarbeitersteuerungsinstrumente - Informationen - Planung - Rekrutierung • Aus- und Weiterbildung • Instrumente des Personalmanagements Mitarbeiterbefragung - Selbsteinschätzung - Fremdbefragung (intern / Extern) • Motivationssysteme • Führungsstil • Zielvereinbarung – Management by Objectives • Entlohnung in Deutschland Seite 17 Hospitality Leadership 2. Führung Das soziale Konzept Grundlagen der Hotel-Organisation HOTELDIREKTOR Empfang Hausdame Küche Restauration Verkauf Technik Verwaltung/ Konferenzen Emfpangsleiter stv. Direktor Hausdame Küchenchef Restaurationsleiter Verkaufsleiter Techniker Verwaltungsleiter Reservierung Auszubildende Köche Bar Emfpangsmitarbeiter Praktikanten Küchenhilfen Service-Mitarbeiter Konferenzen & Verwaltung Night Auditor (Tagesaffbschluß) Ziel der Organisation muss es sein, die zu erbringende DIENST-Leistung ganzheitlich zu erfassen und integrativ in Zahlen widerzuspiegeln. Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 18 Hospitality Leadership 2. Führung Das soziale Konzept Grundlagen der Hotel-Organisation Marktanforderungen TEAM Standards • zeitliche Ablaufpläne • Schichtaufgaben • Produktionsprozesse • etc. Sonderaufgaben • Gästewünsche • Sonderprogramme • „Full-House“ • Sonderveranstaltungen • etc. Ziel Der Gast genießt die Früchte, sieht aber nicht die Arbeit Die Herausforderung ist, die Organisation so zu steuern, dass „Sonderwünsche“ gleich Standard werden, um so die Steuerungsaufgaben der Unternehmensleitung auf Finanzen, Marketing, Management/Personalführung und EDV konzentrieren zu können. Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 19 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Grundlagen der Hotel-Organisation – Sonderfall „Saisonhotellerie“ • Merkmal 1. Beschränkte Öffnungszeiten 2. Existenzbedingungen – limitiertes Absatzvolumen • Prozessoptimierung durch strenge hierarchische Führung • Optimiertes Zeitmanagement in der Hauptsaison • Verknüpfung der Arbeitsteile durch klare autoritäre Strukturen Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 20 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Unternehmenskultur - Mitarbeiterführung • Mitarbeitersteuerungsinstrumente 1. Mitarbeiterinformationen 2. Bedarfsplanung 3. Rekrutierung Personalhonorierung Personalhonorierung Personal gewinnung- Ganzheitliche Leistung Personalbeurteilung Personalentwicklung Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Personal gewinnung- Ganzheitliche Leistung Personalbeurteilung Personalentwicklung Seite 21 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Unternehmenskultur – Mitarbeiterführung Bedarfsermittlung & -probleme • Bedarf an Fachkräfte / = Mangel in 2030 Bedeutung der Tätigkeit Hotel-Vision Arbeitsplatz Nachfrage der Arbeit Ganzheitliche Bedarfsermittlung Entbürokratisierung Mitarbeiterstamm Humanisierung Automatisierung Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 22 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Unternehmenskultur – Mitarbeiterführung Mitarbeiterbildung • Ausbildung (Lehre, BA, Studium etc.) • Weiterbildungs- und –entwicklung - Mitarbeiterpotentiale erfassen (Persönlichkeit, Soziale Kompetenz, Fachund Führungspotentiale) - „Lebensphasen der Mitarbeiter“ Potentiale hoch Phase der Einführung Phase des Wachstums ? gering Phase der Sättigung gering Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Phase der Reife hoch Leistung Seite 23 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Unternehmenskultur – Mitarbeiterführung Mitarbeiterbeurteilung • Selbsteinschätzung • Fremdbefragung (intern/extern) Interne Fremdbeurteilung Mitarbeiter Beurteiler Geführtenbeurteilung Kollegenbeurteilung Vorgesetzter Kollegenbeurteilung Mitarbeiterbeurteilung Vorgesetzter Mitarbeiter Beurteilter Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 24 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Unternehmenskultur – Mitarbeiterführung Mitarbeitermotivation • Intrinsische Arbeitsmotive (Arbeitsverhalten befriedigt selbst) • Extrinsische Arbeitsmotive (Ergebnis und Begleitumstände) • Maslowsche Bedürfnispyramide • Herzberg – Inhaltstheorie – Hygienefaktor (Unzufriedenheitsmacher) und Motivatoren (Zufriendenheitsmacher) • Kognitive Prozesstheorie (selbständig handelnder Mitarbeiter mit variabler Leistungsbereitschaft) • Phänomen der inneren Kündigung • Hotellerie - Geld als „Hauptmotivator“? Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 25 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Unternehmenskultur – Mitarbeiterführung/Führungsstil • Interaktionelle Führung (Beziehung zwischen Mitarbeiter und Führung) • Strukturelle Führung (formalisierte Organisationseinheit) • Situative Führungsmodelle (Black/Mouton – managerial grid, Tannenbaum/ Schmidt – autoritär bis kooperativer Führungsstil) • Führungsklassifikation – sechs Führungsstile Prosoziale Dimension der Führung Wechselseitige Kooperation („Teilnahme“) kooperativ konsultativ patriarchalisch autoritär delegativ autonom Partizipation/Autonomie der Mitarbeiter („Teilhaber“) Machtdimension der Führung Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 26 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Unternehmenskultur – Mitarbeiterführung Führungsstil • Multikulturelles Personalmanagement Betonung lokaler multikultureller Vorteil Unterschiede Bilateralter groß (polyzentrischer) Ansatz gering Gloabler (geozentrischer) Ansatz Kolonialer Regionaler (ethnozentrischer)(„regio-zentrischer“) Ansatz Ansatz regionaler Vorteil gering groß Betonung Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 27 Hospitality Leadership 2. Führung Das Soziale Konzept Unternehmenskultur – Mitarbeiterführung Führungsstil • Führen mit Zielen • Partizipative Führungsstruktur • Verantwortung für ein klar definiertes Aufgabengebiet übertragen • Zielvorgaben können nicht Belegung und Preis alleine sein • Qualitative Kriterien als Bestandteil des Zielsystems • Problem des Instrumentes ist die Gefahr der reinen „Quantifizierung“ • Angewandte Form ist das Profit Center Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 28 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Leadership Pyramide Ergebnis Aktion Wer? Was? Wann? Strategie Pläne, Projekte, Machbarkeit Vision Ideen, Ziele, Möglichkeit Beziehung und Vertrauen Affinität, Gemeinsames Verständnis Innere Souveränität Selbst Quelle: H2R Hamburg & Berlin, 2008 (M. Haensch/F. Goldberg) Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership © H2R 2008 Seite 29 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung durch Macht 1. Macht durch Expertenwissen 2. Macht durch Legitimation 3. Macht durch Bestrafung 4. Macht durch Zuwendung 5. Macht durch Vorbildcharakter à Finden Sie jeweils ein Beispiel aus Ihrem Leben, in dem Sie eine der o.g. Formen von Macht auf jemanden ausüben bzw. ausgeübt haben Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 30 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung und Lückenbildung durch „unerledigtes“ Erstellen Sie eine Liste mit allen Zyklen, die derzeit in Deinem Leben offen sind. Gehen Sie dabei nach folgendem Schema vor: Welche Zyklen sind bei mir beruflich oder privat offen in Bezug auf: 1. Meine Kommunikation / meine Beziehungen 2. Mein Physisches Umfeld 3. Meinen Körper / meine Gesundheit 4. Meine Finanzen Aufgabe bis morgen früh: Schließen Sie mindestens einen Zyklus. Je fetter, desto besser! Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 31 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung durch Sprechhandlungen Klatsch und Tratsch Egal, wie Ihre Position ist, Verurteilen weigern Sie sich, und Bewerten sich an Klatsch und Tratsch zu Bezwingen Sie beteiligen! Ihre Neigung, Kommunizieren andere zu Sie nur mit Leuten, verurteilen oder die zu einer zu bewerten. Lösung beitragen Vielleicht sind können. Bieten Sie Menschen in Lösungen an, Wirklichkeit völlig anstatt sich mit anders, Problemen als Sie sie aufzuhalten! wahrnehmen! Erklärungen und Entschuldigungen Hüten Sie sich vor dem Wort „weil“. Was immer darauf folgt, ist eine Entschuldigung, Rechtfertigung oder Erklärung. Drohung und Ultimatum Denken Sie daran: Drohungen sind immer ein Zeichen von Schwäche Quelle: H2R Hamburg & Berlin, 2008 (M. Haensch/F. Goldberg) Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 32 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung durch Zuhörenshandlung Quelle: H2R Hamburg & Berlin, 2008 (M. Haensch/F. Goldberg) Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 33 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung: Hören als Prinzip wird zur Grundlage für Unternehmenspolitik “No one has a thing to fear about coming to me and lodging a complaint or making a suggestion. In all of my companies, janitors to the highest level of management can come to me. No supervisor or manager is permitted to criticize an employee who has come to talk to me rather than to the department manager. If the manager were to do this, he or she would be immediately fired. We manage by respect, not by fear. We respect our employees’ opinions and suggestions. They have the right to get upset and angry, and they have the right to be heard.” -- Neil Kadisha, CEO, HPM Corporation Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 34 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung: Prinzip des Fragenden Denken als Grundlage der Kommunikation 1. Fragen Sie zunächst um Erlaubnis Feedback geben zu dürfen z.B.: "Hätten Sie einen Moment Zeit für mich? Ich würde Ihnen gerne etwas mitteilen.„ 2. Beschreiben Sie genau, was passiert ist z.B. : “Gestern gab es die Situation ...”. 3. Sprechen Sie über Ihr Erleben, z.B.: "Für mich war es ...." oder "Ich hatte das Gefühl (den Eindruck), dass...„ 4. Sprechen Sie über die Konsequenzen des Erlebten, z.B.: “... das führt bei mir zur inneren Distanzierung …” 5. Fragen Sie, ob Ihr Gesprächspartner dazu bereit ist, mit Ihnen an einer Lösung zu arbeiten, z.B.: " Wären Sie grundsätzlich bereit mit mir an einer Lösung zu arbeiten? ... Was könnten wir tun?" Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 35 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung: „Aus Fehlern lerne ich“ – Rückschlage sind die Grundlage des Erfolgs Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 36 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung: „Aus Fehlern lerne ich“ - Analyse 1. Deklaration des Fehlers / der Panne (=eingestehen, dass ein Fehler vorliegt= Bewusstsseinsprozess) 2. Welche Verpflichtung habe ich zugesagt (=ursprüngliche Ziel und Selbstverpflichtung) ? 3. Was ist geschehen? 4. Wie formuliert sich die Selbstverpflichtung nach der Analyse der Ereignisse (= Ist mit Hintergrundinformationen die Selbstverpflichtung noch haltbar?) 5. GAP-Analyse: Welche Lücke bzw. welche Inhalte müssen vorliegen um die Selbstverpflichtung noch erfüllen zu können? Welcher Rahmen / Inhalt kann selbst erschaffen werden, um Verpflichtung erfüllen zu können? 6. Welche Aktionen sind notwendig, um Verpflichtung erfüllen zu können (Ergänzung des Fehlenden). 7. Aktionsgespräche: Was wird wann getan, wenn Ereignisse geschehen. Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 37 Hospitality Leadership 3. Führung in der Anwendung Führung: „Eigeneinschätzung“ • Eigeneinschätzung: rd. 75% der befragten Stufen sich als “oberes Drittel ein” • Konsequent: Zwei arbeiten am Projekt; beide sind der Überzeugung den “entscheidenden Beitrag” zu leisten! • Lösung: Strukturiertes und “nicht-bedrohliches-Feedback” = Aussprache der jeweiligen Wahrnehmung der erbrachten Leistungen Prof. Dr. Christian Buer (SS 2012) - Hospitality Leadership Seite 38