Tettanger kreieren Markenzeichen
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Tettanger kreieren Markenzeichen
Tettnanger kreieren MARKENZEICHEN Tettnang Hop Growers Create Brand 62 Hopfenpflanzer vom Bodensee ergänzen das EU-Prädikat „geschützte geografische Angabe“ um einen einprägsamen Slogan. Hop growers from Lake Constance add catchy slogan to EU label "Protected Geographic Indication" (PGI) Jürgen Weishaupt, Geschäftsführer des Tettnanger Hopfenpflanzerverbands, und Pflanzerchef Johann Heimpel haben einen Traum: Auf jeder Flasche Bier, die mit Hopfen aus dem Bodensee-Anbaugebiet gebraut ist, prangt das neue Logo „Tettnang Hops inside“. Und jeder Verbraucher sieht schon von Weitem, dass er sich auf feinstes Aroma und gehobenen Biergenuss einlässt. Vor allem kleine, mittelständische Brauereien, bei denen der Inhaber beziehungsweise einer seiner Familienangehörigen das Sagen hat, schreiben schon heute zumindest für ihr Pils aufs Etikett, woher der Hopfen stammt. Gottfried Härle, Chef der gleichnamigen und mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichneten Brauerei aus der württembergischen Stadt Leutkirch, will künftig auf allen seiner 13 ober- und untergärigen Bierspezialitäten die Zutat „Tettnanger Hopfen“ auflisten. „Wir brauen ausschließlich mit Hopfen aus dem Anbaugebiet zwischen Allgäu und Bodensee“, sagt Härle zur Begründung. Ob auch das Logo „Tettnang Hops inside“ auf die Flaschen der Leutkircher Brauerei kommt, bleibt abzuwarten. Der Platz auf dem Etikett sei ziemlich beschränkt – und auf das Logo der „Brauer mit Leib und Seele“ könne und wolle er nicht verzichten, sagt der Chef. „Ich werd das aber mit unserem Grafiker noch mal in Ruhe besprechen“, verspricht Gottfried Härle. Wenig Platz und viele gesetzliche Vorgaben bezüglich der Muss-Einträge auf dem Etikett sprechen momentan auch bei der Meckatzer Löwenbräu in Heimenkirch/Allgäu gegen das Verwenden des Logos „Tettnang Hops inside“, sagt Michael Weiß, Geschäftsführender Gesellschafter, Diplom-Braumeister und Diplom-Kaufmann des bald 275 Jahre alten Familienunternehmens. Dass Tettnanger Hopfen für den feinen Biergenuss sorgt, erfahren aber zumindest die Pilstrinker beim Blick aufs Etikett. Ähnliche Gründe führt auch Ron Barchet, Braumeister und Geschäftsführer der Victory Brewing Company in Downington/USA an. „Die US-Regierung muss alle Bier-Etiketten genehmigen, bevor sie benutzt werden dürfen.“ Das Verwenden des „Tettnang Hops inside“-Logos auf dem Pilsner-Etikett würde zeitaufwändige Prüfungen verursachen. „Wir werden das aber auf jeden Fall im Auge behalten.“ Auf speziellen Infor- Jürgen Weishaupt, Director of the Tettnang Hop Growers' Association, and chief grower Johann Heimpel have a dream: to have the new "Tettnang hops inside" label on every bottle of beer brewed with hops from the Lake Constance growing area. Even from a distance, consumers will notice the product's exquisite aroma and first-class beer experience. At least for pilsner, especially small and medium-sized breweries headed by the owner or by one of his family members already indicate the origin of the hops on their bottles. Gottfried Härle, head of the brewery of the same name from Württemberg's city of Leutkirch, which has won the German sustainability award, wants to include "Tettnang hops" in the list of ingredients of his 13 top and bottom-fermented specialty beers. He explains the reason for this as follows: "We brew exclusively with hops from the growing area between Allgäu and Lake Constance." It remains to be seen whether the "Tettnang hops inside" logo will also be attached to the bottles of the brewery in Leutkirch. The boss explains that the space on the label is rather limited, and he cannot and does not want to abandon the "Brewer with heart and soul" logo. Nevertheless, Gottfried Härle promises to review this subject with his graphic designer. According to Michael Weiss, managing partner, graduate master brewer, and graduate business administrator of Meckatzer Löwenbräu in Heimenkirch, Allgäu, a family-owned brewery with a history of almost 275 years, the lack of space and the many legal requirements concerning the mandatory information on the label are what prevents this brewery as well from using the "Tettnang hops inside" logo. However, at least pilsner labels will indicate that Tettnang hops are responsible for the superb beer experience. Ron Barchet, master brewer and director of Victory Brewing Company in Downington, USA, mentions similar reasons. "Before they can be used, all beer labels are subject to the approval of the US government." Use of the "Tettnang hops inside" logo on the pilsner label would necessitate timeconsuming examinations. "Still, we will continue to consider this option." However, as Ron explains, the hop varieties are indicated on special information sheets for restaurants, bars, and stores when describing beers containing more hops than malt. At the Craft Brewers Conference in San Francisco, there was a surprise for the guests from Germany: Ron Barchet had brewed "Tettnang Tripel" for them, not according to the German purity law, but Belgian style, and with record-level hop doses: 1 kg/hl in four doses, all HOPFENRUNDSCHAU INTERNATIONAL 2011/2012 12 FL. OZ. mationsblättern für Restaurants, Bars und Läden werden die Hopfensorten jedoch genannt, wenn es ums Beschreiben von Bieren geht, die stärker gehopft als gemalzt sind, ergänzt Ron. Bei der „Craft Brewers Conference“ in San Francisco gab's jedoch eine Überraschung für die Gäste aus Deutschland: Speziell für sie hatte Ron Barchet „Tettnang Tripel“ gebraut – zwar nicht nach deutschem Reinheitsgebot, sondern „belgian style“, aber mit rekordverdächtiger Hopfengabe: 1 kg/hl – in vier Gaben, ausschließlich Tettnang Tettnanger. Stammwürze: 18,5 %, Alkoholgehalt: 9,0 % Vol. Und zur Krönung prangte sogar das Logo „Tettnang Hops inside“ auf dem Etikett. „Das war nur möglich, weil wir das Bier nur auf der Conference präsentierten“, sagt Ron. Gerd Ahrendt "Tettnang Tettnanger". Malt content: 18.5%, alcohol content: 9.0% by volume. Plus: The label featured the "Tettnang hops inside" logo. "This was only possible because we only presented the beer at the conference", says Ron. Gerd Ahrendt www.tettnanger-hopfen.de Europas Brauer: jährlich 1 000 000 000 Euro für öffentliche Veranstaltungen Laut einer Studie des europäischen Brauerverbands The Brewers of Europe sind öffentliche Veranstaltungen in ganz Europa vom Sponsoring durch Brauereien abhängig und könnten aufgrund der anhaltenden Prüfung dieser finanziellen Unterstützung in Höhe von fast 1 Mrd. Euro pro Jahr gefährdet sein. Während große und werbewirksame Sport-Sponsorings die Schlagzeilen beherrschen, finden 62 % der von Brauereien unterstützten Veranstaltungen auf lokaler und regionaler Ebene statt, so lautet das Ergebnis einer Studie, die von Sponsorship Ideas durchgeführt wurde und laut der über 8 000 Veranstaltungen von lokalen Brauereien unterstützt wurden. Weniger als 12% des Sponsorings ging dabei an große Sportveranstaltungen. In Zeiten tief greifender Kürzungen der öffentlichen Haushalte infolge der Wirtschaftskrise benötigen öffentliche Veranstaltungen mehr denn je die Unterstützung des Privatsektors, wie beispielsweise von Brauereien, die bereits seit Jahrhunderten eine wichtige gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Rolle in Europa spielen, so Pierre-Olivier Bergeron, Generalsekretär von The Brewers of Europe (Foto), dessen Organisation 3 300 Brauer in Europa vertritt. Anlässlich der Veröffentlichung des Berichts erklärte Bergeron in einer Rede vor dem Europäischen Parlament: „Europas Brauer stehen ihren lokalen Gemeinden traditionell sehr nahe und leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen und kulturellen Wohlstand und Erfolg der Gemeinschaft. Die 8 000 Beispiele für das gemeinschaftliche Engagement der europäischen Brauereien machen deutlich, wie nützlich diese Art der Unterstützung für die Organisatoren von Veranstaltungen, die Bürger und die Brauereien ist.“ Laut Studie wird die Förderung in Höhe von 928 Millionen Euro für verschiedenste Veranstaltungen bereitgestellt, beispielsweise für Kunst, Kultur, Innovation und Wissenschaft sowie Sport – manchmal sogar ohne einen expliziten Hinweis auf die Sponsor-Brauerei. Hinzu kommen bekanntere Aktionen im Bereich soziale Verantwortung wie beispielsweise Kampagnen gegen Alkohol am Steuer, die europäische Brauereien bereits seit Jahrzehnten durchführen. Das gemeinschaftliche Engagement der Brauereien bezieht sich vor allem auf viele kleine Aktionen, bei denen es um vergleichsweise kleine Beträge geht. Die durchschnittlichen Ausgaben für ein Sponsoring belaufen sich auf nur 8 544 Euro, wobei 36 % der Aktivität lokal und 48 % regional stattfindet. Europe’s Brewers: € 1 billion per year to support community events Thousands of public events across Europe depend heavily on sponsorships by European brewers and could be in danger amid ongoing scrutiny of such financial support that totals nearly EUR 1 billion annually, according to a new study commissioned by The Brewers of Europe. While major high-profile sports sponsorships grab the headlines, 62% of brewer-supported events take place at local and regional level, says the first-of-its-kind study by Sponsorship Ideas, which counted over 8,000 events supported by local brewers. Less than 12% went to major sports. At a time of deep public budget cuts as a result of the economic crisis, community events need support more than ever from the private sector including brewers, who have played an important social, cultural and economic role in Europe for centuries, said Pierre-Olivier Bergeron, Secretary General of The Brewers of Europe (photo), whose organisation represents Europe’s 3,300 brewers. Speaking at the launch of the report in the European Parliament, Bergeron said, “Europe’s brewers are traditionally close to their local communities and have a stake in ensuring the social and cultural wellbeing and prosperity of the community. The 8,000 examples of community involvement by Europe’s brewers reflect that commitment and the benefits that this kind of support brings to event organisers, citizens and brewers.” The EUR 928 million funds a broad range of activities including the arts, culture, innovation and science as well as sport, sometimes even without explicit reference to the brewer sponsor, the study said. This is in addition to the better-known social responsibility activities such as anti drink driving campaigns that Europe’s brewers have run for decades. Community involvement by brewers is about many small actions involving relatively small amounts of money. Taking out the major deals, the average spend is just EUR 8,544, with 36% of activities being local and 48% regional. HOPFENRUNDSCHAU INTERNATIONAL 2011/2012 63