Tettanger kreieren Markenzeichen

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Tettanger kreieren Markenzeichen
Tettnanger kreieren
MARKENZEICHEN
Tettnang Hop Growers
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Hopfenpflanzer vom Bodensee ergänzen das EU-Prädikat
„geschützte geografische Angabe“ um einen einprägsamen
Slogan.
Hop growers from Lake Constance add catchy slogan to EU
label "Protected Geographic Indication" (PGI)
Jürgen Weishaupt, Geschäftsführer des Tettnanger Hopfenpflanzerverbands, und Pflanzerchef Johann Heimpel haben
einen Traum: Auf jeder Flasche Bier, die mit Hopfen aus dem
Bodensee-Anbaugebiet gebraut ist, prangt das neue Logo „Tettnang Hops inside“. Und jeder Verbraucher sieht schon von Weitem, dass er sich auf feinstes Aroma und gehobenen Biergenuss
einlässt.
Vor allem kleine, mittelständische Brauereien, bei denen der
Inhaber beziehungsweise einer seiner Familienangehörigen das
Sagen hat, schreiben schon heute zumindest für ihr Pils aufs Etikett, woher der Hopfen stammt. Gottfried Härle, Chef der
gleichnamigen und mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis
ausgezeichneten Brauerei aus der württembergischen Stadt
Leutkirch, will künftig auf allen seiner 13 ober- und untergärigen Bierspezialitäten die Zutat „Tettnanger Hopfen“
auflisten. „Wir brauen ausschließlich
mit Hopfen aus dem Anbaugebiet
zwischen Allgäu und Bodensee“,
sagt Härle zur Begründung.
Ob auch das Logo „Tettnang Hops
inside“ auf die Flaschen der Leutkircher Brauerei kommt, bleibt abzuwarten. Der Platz auf dem Etikett sei
ziemlich beschränkt – und auf das
Logo der „Brauer mit Leib und Seele“
könne und wolle er nicht verzichten,
sagt der Chef. „Ich werd das aber mit
unserem Grafiker noch mal in Ruhe besprechen“, verspricht
Gottfried Härle.
Wenig Platz und viele gesetzliche Vorgaben bezüglich der
Muss-Einträge auf dem Etikett sprechen momentan auch bei
der Meckatzer Löwenbräu in Heimenkirch/Allgäu gegen das
Verwenden des Logos „Tettnang Hops inside“, sagt Michael
Weiß, Geschäftsführender Gesellschafter, Diplom-Braumeister
und Diplom-Kaufmann des bald 275 Jahre alten Familienunternehmens. Dass Tettnanger Hopfen für den feinen Biergenuss
sorgt, erfahren aber zumindest die Pilstrinker beim Blick aufs
Etikett.
Ähnliche Gründe führt auch Ron Barchet, Braumeister und
Geschäftsführer der Victory Brewing Company in Downington/USA an. „Die US-Regierung muss alle Bier-Etiketten
genehmigen, bevor sie benutzt werden dürfen.“ Das Verwenden des „Tettnang Hops inside“-Logos auf dem Pilsner-Etikett
würde zeitaufwändige Prüfungen verursachen. „Wir werden
das aber auf jeden Fall im Auge behalten.“ Auf speziellen Infor-
Jürgen Weishaupt, Director of the Tettnang Hop Growers' Association, and chief grower Johann Heimpel have a dream: to have the
new "Tettnang hops inside" label on every bottle of beer brewed
with hops from the Lake Constance growing area. Even from a distance, consumers will notice the product's exquisite aroma and
first-class beer experience. At least for pilsner, especially small and
medium-sized breweries headed by the owner or by one of his family members already indicate the origin of the hops on their bottles.
Gottfried Härle, head of the brewery of the same name from Württemberg's city of Leutkirch, which has won the German sustainability award, wants to include "Tettnang hops" in the list of ingredients of his 13 top and bottom-fermented specialty beers. He
explains the reason for this as follows: "We brew exclusively with
hops from the growing area between Allgäu and Lake Constance." It remains to be seen whether the "Tettnang hops
inside" logo will also be attached to the
bottles of the brewery in Leutkirch. The
boss explains that the space on the label
is rather limited, and he cannot and
does not want to abandon the "Brewer
with heart and soul" logo. Nevertheless, Gottfried Härle promises to review
this subject with his graphic designer.
According to Michael Weiss, managing
partner, graduate master brewer, and
graduate business administrator of
Meckatzer Löwenbräu in Heimenkirch,
Allgäu, a family-owned brewery with a history of almost 275 years,
the lack of space and the many legal requirements concerning the
mandatory information on the label are what prevents this brewery
as well from using the "Tettnang hops inside" logo. However, at
least pilsner labels will indicate that Tettnang hops are responsible
for the superb beer experience. Ron Barchet, master brewer and
director of Victory Brewing Company in Downington, USA, mentions similar reasons. "Before they can be used, all beer labels are
subject to the approval of the US government." Use of the "Tettnang hops inside" logo on the pilsner label would necessitate timeconsuming examinations. "Still, we will continue to consider this
option." However, as Ron explains, the hop varieties are indicated
on special information sheets for restaurants, bars, and stores when
describing beers containing more hops than malt. At the Craft
Brewers Conference in San Francisco, there was a surprise for the
guests from Germany: Ron Barchet had brewed "Tettnang Tripel"
for them, not according to the German purity law, but Belgian
style, and with record-level hop doses: 1 kg/hl in four doses, all
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mationsblättern für Restaurants, Bars und Läden werden die
Hopfensorten jedoch genannt, wenn es ums Beschreiben von
Bieren geht, die stärker gehopft als gemalzt sind, ergänzt Ron.
Bei der „Craft Brewers Conference“ in San Francisco gab's
jedoch eine Überraschung für die Gäste aus Deutschland: Speziell für sie hatte Ron Barchet „Tettnang Tripel“ gebraut – zwar
nicht nach deutschem Reinheitsgebot, sondern „belgian style“,
aber mit rekordverdächtiger Hopfengabe: 1 kg/hl – in vier
Gaben, ausschließlich Tettnang Tettnanger. Stammwürze: 18,5
%, Alkoholgehalt: 9,0 % Vol. Und zur Krönung prangte sogar
das Logo „Tettnang Hops inside“ auf dem Etikett. „Das war
nur möglich, weil wir das Bier nur auf der Conference präsentierten“, sagt Ron. Gerd Ahrendt
"Tettnang Tettnanger". Malt content: 18.5%, alcohol content:
9.0% by volume. Plus: The label featured the "Tettnang hops
inside" logo. "This was only possible because we only presented the
beer at the conference", says Ron. Gerd Ahrendt
www.tettnanger-hopfen.de
Europas Brauer: jährlich 1 000 000 000 Euro für öffentliche Veranstaltungen
Laut einer Studie des europäischen Brauerverbands The Brewers of Europe sind öffentliche Veranstaltungen in ganz Europa
vom Sponsoring durch Brauereien abhängig und könnten aufgrund der anhaltenden Prüfung dieser finanziellen Unterstützung in Höhe von fast 1 Mrd. Euro pro Jahr gefährdet sein.
Während große und werbewirksame Sport-Sponsorings die
Schlagzeilen beherrschen, finden 62 % der von Brauereien
unterstützten Veranstaltungen auf lokaler und regionaler Ebene
statt, so lautet das Ergebnis einer Studie, die von Sponsorship
Ideas durchgeführt wurde und laut der über 8 000 Veranstaltungen von lokalen Brauereien unterstützt wurden. Weniger als
12% des Sponsorings ging dabei an große Sportveranstaltungen.
In Zeiten tief greifender Kürzungen der öffentlichen Haushalte infolge der Wirtschaftskrise benötigen öffentliche Veranstaltungen mehr denn je die Unterstützung des Privatsektors, wie
beispielsweise von Brauereien, die bereits seit Jahrhunderten
eine wichtige gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche
Rolle in Europa spielen, so Pierre-Olivier Bergeron, Generalsekretär von The Brewers of Europe (Foto), dessen Organisation
3 300 Brauer in Europa vertritt.
Anlässlich der Veröffentlichung des Berichts erklärte Bergeron
in einer Rede vor dem Europäischen Parlament: „Europas Brauer stehen ihren lokalen Gemeinden traditionell sehr nahe und
leisten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen und kulturellen Wohlstand und Erfolg der Gemeinschaft. Die 8 000 Beispiele für das gemeinschaftliche Engagement der europäischen
Brauereien machen deutlich, wie nützlich diese Art der Unterstützung für die Organisatoren von Veranstaltungen, die Bürger
und die Brauereien ist.“ Laut Studie wird die Förderung in
Höhe von 928 Millionen Euro für verschiedenste Veranstaltungen bereitgestellt, beispielsweise für Kunst, Kultur, Innovation
und Wissenschaft sowie Sport – manchmal sogar ohne einen
expliziten Hinweis auf die Sponsor-Brauerei. Hinzu kommen
bekanntere Aktionen im Bereich soziale Verantwortung wie beispielsweise Kampagnen gegen Alkohol am Steuer, die europäische Brauereien bereits seit Jahrzehnten durchführen.
Das gemeinschaftliche Engagement der Brauereien bezieht
sich vor allem auf viele kleine Aktionen, bei denen es um vergleichsweise kleine Beträge geht. Die durchschnittlichen Ausgaben für ein Sponsoring belaufen sich auf nur 8 544 Euro, wobei
36 % der Aktivität lokal und 48 % regional stattfindet.
Europe’s Brewers:
€ 1 billion per year to support
community events
Thousands of public events across Europe
depend heavily on sponsorships by European
brewers and could be in danger amid ongoing scrutiny of such financial support that
totals nearly EUR 1 billion annually, according to a new study commissioned by The
Brewers of Europe.
While major high-profile sports sponsorships grab the headlines, 62% of brewer-supported events take place at local and regional
level, says the first-of-its-kind study by
Sponsorship Ideas, which counted over 8,000 events supported by local
brewers. Less than 12% went to major sports.
At a time of deep public budget cuts as a result of the economic crisis,
community events need support more than ever from the private sector
including brewers, who have played an important social, cultural and
economic role in Europe for centuries, said Pierre-Olivier Bergeron,
Secretary General of The Brewers of Europe (photo), whose organisation represents Europe’s 3,300 brewers.
Speaking at the launch of the report in the European Parliament,
Bergeron said, “Europe’s brewers are traditionally close to their local
communities and have a stake in ensuring the social and cultural wellbeing and prosperity of the community. The 8,000 examples of community involvement by Europe’s brewers reflect that commitment and the
benefits that this kind of support brings to event organisers, citizens
and brewers.” The EUR 928 million funds a broad range of activities
including the arts, culture, innovation and science as well as sport,
sometimes even without explicit reference to the brewer sponsor, the
study said. This is in addition to the better-known social responsibility
activities such as anti drink driving campaigns that Europe’s brewers
have run for decades.
Community involvement by brewers is about many small actions
involving relatively small amounts of money. Taking out the major
deals, the average spend is just EUR 8,544, with 36% of activities
being local and 48% regional.
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