Der Notenbestand der Hauptbücherei
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Der Notenbestand der Hauptbücherei
Susanne Gotsmy Büchereien Wien – Hauptbücherei Urban‐Loritz‐Platz 2a, 1070 Wien Der Notenbestand der Hauptbücherei: ein mögliches Erfolgskonzept Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekar/innen (Ausbildungslehrgang 2006‐2008/B) Eingereicht am 09. Mai 2008 Wenn wir einander mit Musik berühren, berührt einer des anderen Herz, Verstand und Seele, alles auf einmal. Leonard Bernstein Susanne Gotsmy Büchereien Wien – Hauptbücherei Urban‐Loritz‐Platz 2a, 1070 Wien Der Notenbestand der Hauptbücherei: ein mögliches Erfolgskonzept Abstract Die vorliegende Arbeit soll einen kleinen Einblick in die Geschichte der Musikbücherei Skodagasse geben, die mit ihrem immensen und vielfältigen Angebot als prägende Basis für weiterführende Tätigkeiten der Musikabteilung im neuen Haus Urban‐Loritz‐Platz 2a zu sehen ist. Neben einer kurzen Darstellung der Tätigkeitsbereiche eines „Musik“‐Bibliothekars von heute, habe ich ein besonderes Hauptaugenmerk auf die Kundenorientierung im College 5 der Hauptbücherei gelegt. Die Absicht war es, mittels Leserumfrage unsere Leserschaft und deren Bedürfnisse nä‐ her kennen zu lernen, andererseits anhand von zwei Bestandsbereichen der Notenlite‐ ratur (E‐Bereich) den Ist‐Stand und dessen Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dabei kommt den Händlern als Bindeglied zwischen BibliothekarInnen und LeserInnen besondere Bedeutung zu. Die Zusammenarbeit mit anderen Wiener Musikbibliotheken ist als zukunftsweisende Serviceleistung der Bibliotheken in ihrer Gesamtheit zu sehen, zur Zufriedenheit unse‐ rer KundInnen. Mehrere Fotos sollen Geschriebenes optisch veranschaulichen. Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Team sehr herzlich bedanken. Besonderen Dank für Ihre Informationen, Unterstützung und aufgewendete Zeit möchte ich folgenden Personen aussprechen: meiner Collegeleiterin Frau Anita Pravits und meinem Kollegen Herrn Stefan Lichtenegger, weiters großen Dank auch Mag.a Karin Claudi Robert Kellner Luigi Manta Mag. Claus Oszuszky Dr. Alfred Pfoser Bernadette Posch Brigitte Weiss Für die Unterstützung in technischen Fragen herzlichen Dank meinen Brüdern Peter, Rudolf und Stefan Gotsmy sowie meinem Kollegen Herrn Richard Wissinger. Anmerkung zum Sprachgebrauch: In der vorliegenden Arbeit wurde wegen der leichte‐ ren Lesbarkeit durchgehend die männliche Anredeform benutzt, Abstract und Fragebo‐ gen ausgenommen. INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG.........................................................................................................................................1 1. HAUPTBÜCHEREI SKODAGASSE / MUSIKBÜCHEREI .......................................................2 1.1 EIN KURZER RÜCKBLICK ZUR GESCHICHTE DER MUSIKBÜCHEREI ....................................................................2 2. IM NEUEN HAUS ............................................................................................................................3 2.1 RÄUMLICHE GESTALTUNG DES COLLEGE 5.................................................................................................................3 2.2 DIE TECHNOLOGIE RFID ...............................................................................................................................................4 2.3 AUFBAU ‐ BUDGET...........................................................................................................................................................5 3. TÄTIGKEITSBEREICHE EINES „MUSIK“BIBLIOTHEKARS:.............................................8 3.1 TEILSCHRITTE ZUM ANKAUF .........................................................................................................................................8 3.1.1 RECHERCHIEREN VON NOTEN ...................................................................................................................................8 3.1.2 AUF DER SUCHE NACH WEITEREN HÄNDLERADRESSEN:......................................................................................9 3.2 BESTELLUNG/EINKAUF/WARENEINGANG .............................................................................. 10 3.2.1 DER LANGE WEG ZUR VERFÜGBARKEIT................................................................................................................10 3.2.1.1 DAS KATALOGISIEREN VON MUSIKNOTEN ...............................................................................................................................10 3.2.1.2 BUCHBINDER .................................................................................................................................................................................11 3.2.1.3 BEILAGENVERMERKE ...................................................................................................................................................................11 3.3 MAKULIEREN VON NOTEN ..........................................................................................................................................14 3.4 ABGRENZUNG ZU WISSENSCHAFTLICHEN BIBLIOTHEKEN .....................................................................................14 4. STATISTIKEN ZUM NOTENBESTAND.................................................................................. 16 4.1 ALLGEMEINES: ..............................................................................................................................................................16 4.2 PROJEKT: VERANSCHAULICHUNG DES IST‐STANDES UND DER ENTWICKLUNGSMÖGLICHKEITEN DES NOTENBESTANDES ANHAND ZWEIER KONKRETER BEISPIELE.....................................................................................17 4.2.1 KM.NH11 QUERFLÖTE ...........................................................................................................................................17 4.2.2 KM.NL111 VIOLINE MIT KLAVIER .......................................................................................................................19 5. LESERUMFRAGE ............................................................................................................................ 21 5.1 AUSWERTUNG ...............................................................................................................................................................23 6. BIBLIOTHECASTATISTIK ZUM VERGLEICH: ................................................................... 38 7. VERTIEFUNG DER SYSTEMATIK........................................................................................... 43 8. ZUSAMMENARBEIT MIT ANDEREN MUSIKBIBLIOTHEKEN IN HINBLICK AUF DIE BEDEUTUNG WIENS ALS MUSIKSTADT.................................................................................. 45 8.1 KONSERVATORIUM WIEN PRIVATUNIVERSITÄT .....................................................................................................45 8.2 UNIVERSITÄT FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST WIEN .............................................................................45 8.3 HILFREICHER INFORMATIONSAUSTAUSCH – IAML/VÖB ....................................................................................46 ZUSAMMENFASSUNG: ..........................................................................................................................................................47 LITERATURVERZEICHNIS:...................................................................................................................................................48 INTERVIEWS: ........................................................................................................................................................................49 VERZEICHNIS VERWENDETER INTERNETADRESSEN: ...................................................................................................49 ANHANG ZUR LESERUMFRAGE......................................................................................................................BLATT A BIS E Einleitung Wien genießt weltweit den Ruf als Musikstadt. Doch will man diesem gerecht bleiben, muss man auch etwas dafür tun. Das gilt einerseits für Bibliotheken, die über einen viel‐ fältigen Bestand an Musikalien verfügen sollen, als auch für Institutionen, die für die Ausbildung des Nachwuchses Sorge zu tragen haben. Diskussionen um mehr Musikschu‐ len und Musikschulplätze sind aktueller denn je. Projekte wie „Musik zum Anfassen“, das von Dietmar Flosdorf initiiert wurde und unter der Schirmherrschaft von Nikolaus Har‐ noncourt steht, machen das Bedürfnis nach aktiver Auseinandersetzung mit Musik deut‐ lich. Es wäre wünschenswert, wenn die folgenden Seiten ein wenig dazu beitragen könnten, diesbezügliche Entwicklungschancen zu erkennen und entsprechend zu reagieren. In dieser Arbeit wird ausschließlich der Notenbestand in der Hauptbücherei beleuchtet. Dies ergibt sich aus der langen Tradition der Musikbücherei, die seit 1970 Teil der Hauptbücherei ist. Zwar verfügt die Zweigstelle „Philadelphiabrücke“ ebenfalls über No‐ tenbände, doch in wesentlich geringerer Stückzahl und auf jugendliche Leser abge‐ stimmt. Zu betonen ist, dass in den Zweigstellen der Büchereien Wien Kollegen tätig sind, die im Wissensbereich „Musik“ ebenfalls über enorme Kenntnisse verfügen und auch aktiv mu‐ sizieren. Seite 1 1. Hauptbücherei Skodagasse / Musikbücherei 1.1Ein kurzer Rückblick zur Geschichte der Musikbücherei Die frühere Hauptbücherei hatte ihren Standort im achten Bezirk Ecke Laudongas‐ se/Skodagasse. Sie wurde 1970 unter dem damaligen Direktor Dr. Rudolf Müller1 eröff‐ net und mit ihr die erste öffentliche Wiener Musikbücherei. Ursprünglich war beabsich‐ tigt, die Musikbücherei mit einem Schwerpunkt „Volksmusik“ einzurichten.2 „ ... doch Dr. Müller wurde von seinem Freund Prof. Eibner, der an der damaligen Musik‐ akademie tätig war, der Blick geöffnet. Für die Gründung, praktisch von Null an, und den Aufbau der Musikbücherei wurde Herr Rudolf Komarnicki beauftragt. Dies betraf den Bestand an Musikbüchern gleichermaßen, wie Noten und Schallplatten. Herr Komarni‐ cki war ein Musikbibliothekar mit außergewöhnlichen Fachkenntnissen. Es kamen sehr viele Musikstudenten, vor allem viele Orgelstudenten, denn Herr Komarnicki hatte selbst Klavier, Orgel und Cembalo studiert. Es kamen auch viele Berufsmusiker und sehr viele Sänger. Es hatte sich herumgesprochen, dass die Musikbücherei über einen großen Schallplattenbestand verfügt. Sänger konnten vor Ort Vergleichsmöglichkeiten anstel‐ len. Aber es kamen nicht nur Spezialisten, sondern auch Laien – Musikliebhaber von Herzen. .... Für Schulklassen wurde ein kleines Programm vorbereitet, z.B. wurde den Schülern über Lautsprecher verschiedenste Aufnahmen zu einem Werk vorgestellt.“3 Das Konzept war, der Leserschaft die E‐Musik (ernste Musik) mittels Noten und ent‐ sprechenden Einspielungen auf Schallplatte näher zu bringen. Dies hatte all die Jahre in der Skodagasse Gültigkeit und findet im neuen Haus am Urban‐Loritz‐Platz 2a seine Fortsetzung. Schon lange aber war die Schallplatte von der Compact Disc (CD) abgelöst worden. „Sobald das Medium CD populär wurde, investierte man verstärkt in diesen Bereich ... Mit der Idee, dass ein neues Gebäude errichtet werden soll, wurden vermehrt Noten zur U‐Musik (Unterhaltungsmusik) angekauft. Jazz Songbooks, Literatur für Gitarre, ... 4 Luigi Manta war ab Mai 2000 bei den Büchereien Wien beschäftigt. Damals schon hieß es altes Notenmaterial zu makulieren und entsprechend zu ersetzen. Besonders in Kla‐ vierauszüge wurde viel Geld investiert, denn die Nachfrage war sehr groß, weiters in Notenliteratur zu Klavier (E‐Bereich). Auf Leserwünsche versuchte er immer einzuge‐ hen. Weitere Schwerpunkte setzte er mit dem Ankauf sämtlicher Bach‐Kantaten, ein Projekt, das aus budgetären Gründen im neuen Haus seine Fortsetzung fand. Er kaufte Noten zu Chormusik, „Alte Musik“ (Renaissance, Mittelalter), Messen und Kammermusik an. Er hatte den Eindruck, dass die Musikbücherei von vielen Musikstudenten und eher älteren Leute besucht wurde.5 1 Quelle: Pfoser, Alfred: Die Wiener Städtischen Büchereien : zur Bibliothekskultur in Österreich / Alfred Pfoser. – Wien : WUV‐Univ.‐Verl., 1994 ISBN 3‐85114‐153‐9 (S.96 ff.) 2 Posch, Bernadette: Öffentliche Musikbücherei Wien : Entwicklungen‐Vergleiche‐Tendenzen. Hausarbeit im Rahmen des bibliothekarischen Ausbildungskurses 1999/2000. 3 Ausschnitte eines Interviews (April 2008) mit Brigitte Weiss, Leiterin der Musikbücherei von 1987‐1996. 4 Ausschnitte eines Interviews (2007) mit Bernadette Posch, Leiterin der Musikbücherei ab 1996‐1999. 5 Zusammenfassung eines Interviews (2007) mit Luigi Manta, ehemaliger Kollege der Musikbücherei Seite 2 Einer unserer Stammleser erzählte mir, dass ihm die Skodagasse von einem Freund empfohlen worden war. Er kam fast ausschließlich wegen der umfangreichen Notenlite‐ ratur und interessierte sich vor allem für Partituren. Auch heute noch nimmt er diese in Konzerte zum Mitlesen mit: „Sieht man Komponiertes optisch, macht das doppelt so viel Freude!“ Er bemerkte zudem, dass das Publikum verglichen mit heute ein eher älteres war. Der Standort der neuen Hauptbücherei gefällt ihm sehr, nicht zuletzt wegen der besseren Parkmöglichkeiten. Das große Angebot an Notenliteratur erfreut ihn, auch wenn er die Aufstellung in manchen Bereichen als nicht so geglückt empfindet. Doch: „Kennt man sich erst einmal aus, ist auch das kein Problem.“ Der große „Run“ auf die Bücherei hat auch einen kleinen Nachteil: „Ich bin offensichtlich nicht der einzige, der die gewünschte Partitur ins Konzert mitnehmen möchte.“ ... und schmunzelt.6 2. Im neuen Haus Das neue Gebäude am Urban‐Loritz‐Platz 2a wurde am 8.4.2003 feierlich eröffnet. Mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar, war der Ansturm von Beginn weg entsprechend groß. Die Hauptbücherei ist auf zwei Etagen in 6 „Colleges“ aufgeteilt. 2.1 Räumliche Gestaltung des College 5 Das College 5 / Kunstraum‐Musikbücherei befindet sich in der Mitte der oberen Etage. Unterteilt ist es in die Bereiche „Szene“ (Theater, Tanz, Film, Musik‐CDs, Videos und DVDs, Songbooks,...), „Kunst“ (Bildende Kunst, Architektur, Fotografie, Design sowie Kunsthandwerk und eben „Musik“ (Bücher, Noten/Gesamtausgaben, Schallplatten). Leser, die Notenliteratur zur U‐Musik suchen, finden diese in „Szene“ (Songbooks) und „Musik“ (z.B. Gitarre U‐Musik). Unsere Collegeleiterin, Frau Anita Pravits (Leiterin seit 2001), startete den Versuch, Leser, die ausschließlich nach U‐Musik suchen, in die Welt der E‐Musik einzuladen. Ob diese Leser auch zur E‐Musik greifen, ist nicht eindeutig feststellbar, doch besuchen viele den integrierten Bereich der U‐Musik. So wie schon in der Skodagasse ist der Schallplattenbestand unmittelbar neben der No‐ tenliteratur ‐in einem versperrten Glaskasten‐ aufgestellt. Dieser von Fachleuten wie Liebhabern hochgeschätzte Bestand umfasst ca. 10.000 Stück und wird als Präsenzbe‐ stand geführt. 6 Ausschnitte und Zusammenfassung eines Interviews (März 2008) mit einem unserer Stammleser Seite 3 Abb. 1: Die Gesamtausgaben zum Schaffen einzelner Komponisten sind entweder komplett vorhanden (z.B. die Gesamtausgabe der Werke Mozarts), zum Großteil jedoch steht der Leserschaft ein Querschnitt zur Verfügung. Gut sichtbare, gelbe Etiketten mit der Aufschrift „Lesesaal“ weisen darauf hin, dass diese Notenbände nicht entliehen werden können. Fachkundige haben somit jederzeit eine Einblickmöglichkeit in die Notenliteratur. 2.2 Die Technologie RFID Mit dem Ziel, für die Leserschaft eine möglichst rasche und selbständige Ausleihsituati‐ on zu schaffen, wurde vor Eröffnung des neuen Hauses der gesamte Bestand auf die RFID‐Technologie (Radio Frequenzy Identification) umgerüstet. Mein Teamkollege, Herr Stefan Lichtenegger, hat im Rahmen seiner Projektarbeit Vor‐ und Nachteile dieser Technologie herausgearbeitet.7 Daher werde ich im Rahmen meiner Projektarbeit nicht näher auf dieses Thema eingehen. 7 Lichtenegger, Stefan: U‐Musikmedien als Anziehungspunkt in Öffentlichen Bibliotheken : am Beispiel der Büchereien Wien. Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekar/Innen (Ausbildungslehrgang 2006‐ 2008/B) (S.39ff.) Seite 4 2.3 Aufbau Budget Um für die Leserschaft im neuen, verglichen mit der Skodagasse, viel größeren Haus möglichst gut vorbereitet zu sein, wurde für den Zeitraum von 3 Jahren ein Aufbau‐ Budget zugestanden. Dieses Budget wurde zum einen für die Bestandserweiterung sämtlicher Bereiche genutzt. Vermehrt angekauft wurden und werden neue Medien wie z.B. die so genannten Play‐along‐CD's (Karaoke) und Music Minus One‐Medien.8 Diese Ausgaben bestehen aus einem Notenteil mit CD und überschwemmen zurzeit den Markt. Sie sind zum Üben (=Einstudieren) von Musikwerken gedacht bzw. dafür, um mit viel Spaß zu einer Begleitstimme ungezwungen mitspielen/mitträllern zu können. Die Nachfrage seitens unserer Leserschaft ist groß. Ein anderer Teil des Budgets wurde genutzt, um den „alten“ Notenbestand weiter auszu‐ tauschen. Viele Notenbände der E‐Musik sind seit 1970 in den Regalen. Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden, sofern diese nicht total „zerbröseln“ oder angestrichen bzw. zerrissen sind, unangenehm riechen und so keine besondere Attraktivität mehr aufweisen. Hinzu kommen die vom musikwissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen „veralteten“ Notenbände. Dass in den Regalen eine größere Zahl solcher veralteter No‐ tenbände steht, wurde in der Leserumfrage mehrmals angesprochen. Für Studenten z.B. ist diese Literatur für ihre Ausbildung kaum brauchbar. In wissenschaftlichen Musikbib‐ liotheken können und sollen aber solche Ausgaben stehen bleiben, um Musikinteressier‐ ten die Möglichkeit des Vergleiches zu bieten. In Öffentlichen Bibliotheken ist das etwas anders. Medien, die nicht mehr gefragt sind, drücken die Entlehnstatistiken. Aufgrund der hohen Ankaufspreise geht der Austausch nur sehr langsam voran. Ein Blick in die Regale zeigt aber, wo bereits in (Historisch‐)kritische Ausgaben und Urtext‐ ausgaben investiert wurde (Klavierauszüge, Partituren,...). Jene gehen „von den best‐ möglichen Quellen aus.“9„...weite Verbreitung erhielt die Idee von der Mitte des 20. Jahr‐ hunderts ab.“10 Beispiele dafür: http://www.musicminus1.de/ (Recherche am 21.4.2008); http://www.worldjazz.ch/ Dorfmüller, Kurt: Musik in Bibliotheken : Materialien‐Sammlungstypen‐Musikbibliothekarische Praxis / von Kurt Dorfmüller ; Markus Müller‐Benedict. – Wiesbaden : Reichert, 1997. – 302 S. – (Elemente des Buch‐ und Bibliotheks‐ wesens ; Bd. 15) ISBN 3‐88226‐887‐5 NE: Müller‐Benedict, Markus (S.42‐43) 10 ebda. 8 9 Seite 5 Abb. 2: Zahlreiche private Markierungen sind nicht für alle Leser von Nutzen. Abb. 3: Dieser Band muss makuliert werden. Abb. 4: Vermerk der Büchereien Wien für ausge‐ schiedene Medien. Seite 6 Abb. 5: Anlässlich des 250. Geburtsjahres von W. A. Mozart sind u.a. vermehrt Opern‐Klavierauszüge an‐ gekauft worden, siehe hellblaue Bände. Dieses Foto wurde im Sommer 2007 aufgenommen. Auf diesem sind überwiegend alte Notenbände zu sehen, die bereits in den ersten Jahren des Bestehens der Hauptbücherei Skodagasse angekauft wurden. Seite 7 3. Tätigkeitsbereiche eines „Musik“Bibliothekars: 3.1 Teilschritte zum Ankauf 3.1.1 Recherchieren von Noten Für die Recherche bzw. den Ankauf von Musik‐CDs gibt es die Möglichkeit, auf eine brauchbare Anzahl an Informationen in Fachzeitschriften zurückzugreifen. Hier werden in einer Vielzahl Neuerscheinungen präsentiert und besprochen. Weitere Tipps erhalten Interessierte in Tageszeiten oder im Radio. Bei den Noten gestaltet sich das ein wenig anders. Für meinen Berufsalltag sind Informationen aus der Musikzeitschrift „Das Orchester“11 (ist auch im Internet zu finden) gut brauchbar. Hier finde ich sowohl Neuerscheinungen von Noten als auch Rezensionen dazu. Doch ist „Das Orchester“ die einzige Zeitschrift mit Neuerscheinungen „größerer“ Zahl, die wir in der Hauptbücherei aufliegen haben. Auf den Homepages diverser Musikverlage12 (z.B. Bärenreiter) erfährt man ebenfalls Aktuelles. Doch nimmt der Weg über das Internet viel mehr Zeit in Anspruch als die Möglichkeit, bei Gelegenheit ein paar informative Zeitschriften durchzublättern. In Musik‐Fachgeschäften liegen nur wenige gedruckte Verlagskataloge auf, alle weiteren Informationen sind selbst zu recherchieren. Seit Februar 2008 versorgt uns einer unse‐ rer Händler mit Newslettern; wie sehr uns diese Unterstützung hilfreich sein kann, wird sich in nächster Zukunft zeigen. Überlegenswert wäre ein Abonnement des IDNV‐Kataloges13 (Internationale Datenbank für Noten und Verlagsartikel). Die IDNV ist als vollständiges, aktuelles und verlässliches Verzeichnis national und international erhältlicher Noten und Verlagsartikel konzipiert, als ein Nachschlagewerk und Arbeitsinstrument für Verlage, Handel, Bibliotheken und alle Musikinteressenten. Sie wurde und wird in enger Abstimmung mit dem zuständigen Fachausschuss des Deutschen Musikverleger‐Verbandes (DMV) und dem Gesamtver‐ band Deutscher Musikfachgeschäfte (GDM) entwickelt und bearbeitet. Ich selbst recherchiere sehr gerne unter dem Link „Haus der Musik“ (http://www.musikalienhandel.de/cgi‐bin/shopv2/shopv2.pl) sowie: Musikhaus Doblinger (http://www.doblinger.at/start.asp) Mayrische Musikalienhandlung & Musik Müller (http://www.mayrische.at/shop_frameset.htm) 11 http://www.schott‐international.com/cms/php/Proxy.php/de_DE/ze_oj/aktuell/neu/allreviews,multi,43.html („Das Orchester – Neuerscheinungen/Noten. Recherche am Sonntag, 20.4.2008. 16.50h) 12 https://www.baerenreiter.com/cgi‐ bin/baer_V5_my/baerenreiter?op=newuid&ln=de&wrap_html=indexframe.htm (Bärenreiter – Neuerscheinun‐ gen/Noten. Recherche am Sonntag, 20.4.2008. 16.58h) 13 http://www.idnv.de/idnv/de/Ue/index.html (Recherche am Sonntag, 20.4.2008. 18.53h) Seite 8 und seit kurzem Notenversand Laimer (http://www.notenversand‐laimer.at/frames/shop.htm). 3.1.2 Auf der Suche nach weiteren Händleradressen: Als für mich Frühling 2007 feststand, dass ich ein Projekt im Bereich Querflötenliteratur durchführen kann, suchte ich nach einem geeigneten Händler, einem Spezialisten für diesen Bereich. Mit der „Wiener Flötenwerkstatt“ (http://www.flute.at/) habe ich ein Fachgeschäft gefunden, das mit der Literatur zu diesem Instrument bestens vertraut ist. Ich startete mein Projekt, das aufgrund des hohen Interesses seitens der Leserschaft seine Fortsetzung finden wird. Im Gespräch über „Standardwerke“ für Musikschüler machte mich das Team der „Wie‐ ner Flötenwerkstatt“ auf eine interessante Adresse aufmerksam: „Konferenz der Öster‐ reichischen Musikschulwerke“ (http://www.komu.at/home/home.asp).14 Hier findet man zu diversen Musikinstrumenten einen detailreichen Lehrplan‐ Literaturteil.15 Für meine Vorarbeiten zukünftiger Notenkäufe sind diese Vorschläge eine interessante und wichtige Bereicherung. Bei der Auswertung der Leserumfrage wurde auch der Wunsch nach mehr Literatur zu „Alter Musik“ genannt. Um einen besseren Einblick über die Verlagswelt zu bekommen, die diesen Bereich zum Schwerpunkt hat, besuchte ich Jänner 2008 im Wiener Konzert‐ haus die Ausstellung zum „Resonanzen Festival Alte Musik“ und sammelte eifrig Pros‐ pekte und Visitenkarten der dort ausstellenden Händler.16 Sie sind für mich eine wert‐ volle Basis für zukünftige Projekte. http://www.komu.at/ueberuns/wasist.asp (Recherche 20.4.2008. 19.47h) http://www.komu.at/lehrplan/literaturteil.asp 16 http://www.konzerthaus.at/konzerthaus/festivals/ 14 15 Seite 9 3.2 Bestellung/Einkauf/Wareneingang Meine Bestelllisten führe ich auf einer Excel‐Tabelle. Sind mir die Bestellnummern be‐ kannt (eine Nummer oder eine Kombination von Buchstaben und Zahlen, die der einzel‐ ne Verlag jeder seiner Musikausgaben zuteilt)17, gebe ich diese an. Fehlen genauere An‐ gaben, sind die Händler darüber informiert, möglichst „Urtext‐Ausgaben“ zu bestellen. Da manche Literatur weit mehr als € 100,‐ kostet, habe ich darum gebeten, in solchen Fällen zuvor darüber informiert zu werden. Somit habe ich die Möglichkeit von einem Ankauf abzusehen und Leser gegebenenfalls an wissenschaftliche Bibliotheken zu ver‐ weisen. Der Rechnungseingang gestaltet sich oft etwas mühsam. Für Noten gibt es die Internati‐ onale Standard Musik Nummer (ISMN)18; „diese ISMN besteht aus dem Präfix M mit an‐ schließender Verlags‐, Stück‐ und Prüfnummer, womit jede Musikausgabe identifizier‐ bar ist, ohne dass weitere Angaben nötig sind.“ In Deutschland kommt diese Identifika‐ tionsnummer seit 1995 zur Anwendung. Aus der Praxis weiß ich allerdings zu berichten, dass erst seit wenigen Jahren Noten mit einer „M“‐Nummer an uns geliefert werden. Das heißt, dass ich beim Wareneingang immer wieder in unserem Katalog recherchieren muss, ob wir bereits ein Exemplar im Bestand haben. Es gibt zwar die Möglichkeit der Dublettenkontrolle, doch wird diese erst dann ein geeignetes Hilfsmittel sein, sobald ein größerer Teil des Notenbestandes mit einer Identfikationsnummer gekennzeichnet ist. Eine weitere Problematik besteht darin, dass bis vor ein paar Jahren nicht nach RAK‐ Musik katalogisiert wurde, sondern nach dem bibliothekarischen Regelwerk „Preußi‐ sche Instruktionen“. Folglich muss bei Recherchen auch gemäß dieser „alten Regeln“ gesucht werden. Früher katalogisierte man ausschließlich den Einheitssachtitel. 3.2.1 Der lange Weg zur Verfügbarkeit 3.2.1.1 Das Katalogisieren von Musiknoten Dieses Thema ist sehr umfangreich, weshalb ich hier nur einige Punkte erwähnen möch‐ te. Katalogisiert wird nach den RAK‐Musik (=Regeln für die alphabetische Katalogisie‐ rung von Ausgaben musikalischer Werke).19 „Die RAK‐Musik sind Sonderregeln der all‐ gemeinen RAK. Sie ergänzen die RAK und legen abweichende Bestimmungen fest, die der besonderen Veröffentlichungsform von Musikdrucken, Musiktonträgern und Musik‐ Bildtonträgern Rechnung tragen.“20 Dieses Regelwerk ist sehr komplex, weshalb immer wieder Fragen im Raum stehen bleiben. Für die Zukunft wünsche ich mir ein Jour fixe unter Interessierten, um Fragen zu klären und Vorgangsweisen aufeinander abzustim‐ men. Ein korrektes Katalogisat begünstigt eine genaue Recherche. Dorfmüller, Kurt: Musik in Bibliotheken : Materialien‐Sammlungstypen‐Musikbibliothekarische Praxis / Kurt Dorfmüller ; Markus Müller‐Benedict. – Wiesbaden ; Reichert, 1997. – 302 S. – (Elemente des Buch‐ und Bibiothekswesens ; 15) ISBN 3‐88226‐887‐5 18 ebda. 19 http://www.d‐nb.de/standardisierung/pdf/rak_musik_2003.pdf (Recherche am 20.4.2008, 21.40h) 20 Oszuszky, Claus: Einführung in die „Regeln für die alphabetische Katalogisierung“ (RAK) / Claus Os‐ zuszky. – Wien : BVÖ, 2006. – 112 S. – (BVÖ‐Materialien ; 11) ISBN 10: 3‐901639‐11‐X 17 Seite 10 Erwähnenswert ist die Möglichkeit der Fremddatenübernahme. Da bis dato eher wenige Notenausgaben im System zu finden sind, ist dies von relativer Bedeutung.21 3.2.1.2 Buchbinder Vor dem verstärkten Ankauf an Notenliteratur zur E‐ und U‐ Musik wurden sämtliche Notenbände zum Buchbinder gebracht. Das hatte den Vorteil, dass die stabil eingebun‐ denen Medien besonders lange hielten. Ein Nachteil der auch noch heute besteht, ist die zeitintensive Vorarbeit. Die Exemplare die gebunden werden sollen, müssen auf einer Liste zusammengefasst werden, danach wird mit dem Buchbinder die jeweilige Bindungsart besprochen. Sobald das Binden ab‐ geschlossen ist, werden von meiner Kollegin die Deckblätter aufgeklebt und die Um‐ schläge filmoluxiert. Das Binden des gesamten Ankaufs, würde aufgrund des großen Zuwachses der Notenli‐ teratur den budgetären Rahmen sprengen. Seit der Übersiedelung ins neue Haus werden deshalb ausschließlich besonders teure (Kammermusik‐)Noten oder Noten mit Spiral‐ bindung vom Buchbinder außer Haus gebunden. Da wir für einen Auftrag eine bestimm‐ te Menge an Notenbänden zusammenkommen lassen müssen, verzögert sich das „Ver‐ fügbar machen“ von Medien manchmal um Monate. Um der Leserschaft entsprechend Auskunft geben zu können, vergeben wir den Status „Beim Buchbinder“. 3.2.1.3 Beilagenvermerke Das College 5 hat mit der für den Bibliotheksalltag so wichtigen Ausstattung der Medien mit den so genannten Beilagenvermerken besonders viel zu tun. Auf CDs mit losem Bei‐ heft, auf Mehrfachboxen, auf Notenbände mit extra Stimmbeilagen oder mit CD‐ Beilagen,... überall sollen die Etiketten drauf. Die Leserschaft ist dazu angehalten, die Medien vor der Entlehnung auf Vollständigkeit zu überprüfen (siehe „Allgemeine Ge‐ schäftsbedingungen der Büchereien Wien“ / Entlehnbedingungen Punkt 4e22. Dass sie dem auch Folge leisten kann, muss sie auf einen Blick informiert darüber sein, aus wie vielen Teilen das entsprechende Medium besteht. Diese Etiketten werden an der Vor‐ derseite bzw. dem Frontcover angebracht. Dieser notwendige Arbeitsschritt nimmt sehr viel Zeit in Anspruch, doch lohnt sich der Aufwand. Die Zahl der Sonderfälle zur Notenli‐ teratur, wo Leser mit der lapidaren Meldung „Das war schon so!“ unvollständige Medien zurückbringen, ist deutlich zurückgegangen, und damit auch das Verhandeln, ob und in welcher Form Ersatz gebracht werden muss. Ein reibungsloser Ablauf im Bibliotheksall‐ tag kommt sowohl der Leserschaft als auch den Bibliothekaren zugute und ist eindeutig als Erfolg zu werten. 21 http://opus.tu‐bs.de/zack/ (Recherche am 20.4.2008; 22.23h) 22 http://www.buechereien.wien.at/media/file/144_Buechereien_Wien_AGB301107.pdf Seite 11 Die vielen Sonderfälle zu CDs hingegen (vertauschte Hüllen und CD‐Scheiben,...) be‐ lasten unseren Arbeitsalltag nach wie vor sehr stark und kosten viel Zeit. Für die folgenden Fotos möchte ich zur besseren Erklärung einen kleinen Rückblick ge‐ ben: Vor der Übersiedlung von der Skodagasse ins neue Haus wurde bei Noten der Hinweis auf Beilagen auf der Rückseite angebracht. Handschriftlich wurde auf den Impressal‐ Bildern (=Abziehbildern) die Anzahl dieser festgehalten. Nach dem Umzug gingen wir dazu über, größere weiße Etiketten ‐ ebenfalls auf der Rückseite – anzubringen. Doch mit der Zunahme der „Sonderfälle“ bat ich um eine weitere Änderung, die gleich von allen Colleges übernommen wurde: der Eigentumsvermerk bei Büchern und Noten mit Beilagen erfolgt nun ausschließlich auf der Vorderseite. Zusätzlich ist bei vielen mehrtei‐ ligen Medien des Colleges 5 der Hinweis angebracht, das Medium vor der Ausleihe auf Vollständigkeit zu kontrollieren. Abb. 6: Handschriftlicher Beilagenvermerk auf der Rückseite, der auf 4 Stimmbeilagen hinweist. Abb. 7: In Folge ist man dazu übergegangen, den Beilagenvermerk in Form eines Vordrucks – eben‐ falls auf der Rückseite – anzubringen. Seite 12 Abb. 8: Auf dieser Abbildung ist ein Beispiel für eine Buchbinderarbeit zu sehen. Der Beilagenvermerk ist bereits vorne angebracht worden, die einzelnen Stimmbeilagen sind mit Mediennummer und der Beila‐ genanzahl gekennzeichnet. Abb. 9: Laut der Entlehnbedingungen der Büchereien Wien sind die Leser dazu aufgefordert, Medien auf Ihre Vollständigkeit zu kontrollieren. Seite 13 3.3 Makulieren von Noten Medien, die eine niedrige Entlehnquote aufweisen, drücken die Statistik. Warum diese nicht entlehnt werden, hat unter anderem mit der Aktualität des Mediums zu tun. Man‐ che Komponisten bzw. bestimmte Werke werden über Jahre nicht gespielt und somit ist entsprechendes Notenmaterial nicht gefragt. Da bei den Büchereien Wien nicht archi‐ viert wird, werden diese Noten behutsam ausgesondert. Ein weiterer Grund für eine niedrige Benutzungshäufigkeit wäre der schlechte Zustand der Notenbände. Stark abge‐ nutztes Material ist wenig ansprechend. Notenbände sollten jedoch sehr behutsam makuliert werden. Eine sorgfältige Recherche muss zuvor abklären, ob entsprechende Literatur überhaupt noch erhältlich ist. Vergrif‐ fene Werke, die gefragt sind, sollten im Bestand bleiben, auch wenn diese in einem sehr schlechten Zustand sind. Makulierte Bände können im Rahmen unseres hauseigenen Flohmarktes erworben werden. 3.4 Abgrenzung zu wissenschaftlichen Bibliotheken Einer der Unterschiede zu wissenschaftlichen Musikbüchereien ist das Messen von Er‐ folg. In Öffentlichen Bibliotheken wird stetig kontrolliert, wie gut bestimmte Bereiche „gehen“ und je nachdem entsprechend aufgestockt oder abgebaut. Ein weiterer Punkt ist, dass wir in der Hauptbücherei aus Budgetgründen einen be‐ stimmten Exemplarpreis nicht überschreiten können. Leserwünsche zu Exemplaren, die mehr als € 200,‐ kosten, werden wir ablehnen müssen. Bei Notenliteratur, die zwischen € 100,‐ und € 200,‐ kostet, überlegen wir sehr sorgfältig, ob diese Anschaffung für eine breitere Leserschaft von Bedeutung sein könnte. Dieses Problem wird sich in wissen‐ schaftlichen Bibliotheken eher nicht stellen. Ihr Auftrag lautet, zur Erfüllung der Lehr‐ und Forschungsaufgaben entsprechende Informationsträger zur Verfügung zu stellen. Ist es uns nicht möglich, aus den oben genannten Gründen bestimmte Wünsche zu erfül‐ len, ist es als wichtiges Kundenservice anzusehen, Suchende an wissenschaftliche Biblio‐ theken zu verweisen. Seite 14 Resümee: Eine attraktive Auswahl an Musikalien, entsprechend dem Bildungsauftrag und der Nachfrage seitens der Leserschaft, trägt wesentlich zum Erfolg der Öffentlichen Biblio‐ theken bei. Neben der laufenden Ergänzung des Bestandes, der Schließung von Bestandslücken und dem Ankauf „neuer“ Medien ist das Abschreiben und Ersetzen des Altbestandes ein wichtiger Handlungsschritt, um den Bestand ansprechend und aktuell zu halten23. Bereits in der Skodagasse waren die Kollegen der Musikbücherei bemüht, neben der Bestandserweiterung den Altbestand zu aktualisieren. Dies zeigt nur einmal mehr, wie lange so ein Prozess, primär aufgrund der hohen Preisgestaltung, dauert. Die Leitung unterstützte 2008 dankenswerterweise diesen Prozess mithilfe eines groß‐ zügigen Budgets zur erfolgreichen Fortführung. : Leitner, Gerald: Aufgaben, Organisation und Verwaltung Öffentlicher Bibliotheken : Ausbildungsskrip‐ tum für Hauptberufliche Bibliothekare / Gerald Leitner und Franz Pascher. – 2., veränd. Aufl. – Wien : BVÖ, 2001. – 155 S. – (BVÖ‐Arbeitshilfen ; 7) kart. NE: Pascher, Franz 23 Seite 15 4. Statistiken zum Notenbestand 4.1 Allgemeines: Als Orientierungshilfe zum Auf‐ und Abbau des Notenbestandes in den einzelnen Berei‐ chen bzw. des Medienbestandes in seiner Gesamtheit dienen dem Bibliothekar u.a. Sta‐ tistiken zu den Absenzquoten.24 „Unter Absenzquote versteht man die durchschnittliche Abwesenheit von Medieneinheiten im Regal. Eine Faustregel besagt, dass durchschnittlich nicht mehr als ein Drittel des Bestandes ausgeliehen sein sollte, die Absenzquote also nicht unter 25 Prozent und nicht höher als 35 Pro‐ zent liegen sollte. Ist sie wesentlich höher, besteht die Gefahr, dass der Benutzer nicht findet, was er braucht, weil die gesuchten Medien ständig ausgeliehen sind. Hohe Absenzwerte weisen darauf hin, dass das Titelangebot vergrößert werden muss.“ Absenzquoten zum gesamten Notenbestand Betrachtungszeitraum Bestandgröße Mai/Juni 2006 12.086 November/Dezember 2006 12.144 Mai/Juni 2007 12.303 November/Dezember 2007 12.485 Jänner/Februar 2008 12.604 März/April 2008 11.991 Absenzquote 32,82% 36,14% 33,38% 36,92% 33,20% 34,83% Beim Betrachten der Zahlenergebnisse stellt man fest, dass November/Dezember meist sehr starke Monate sind. Warum? Weihnachtsliteratur, die das ganze Jahr in den Rega‐ len schlummert, findet endlich ihre verdiente Aufmerksamkeit. Alle zwei Monate wird von Frau Pravits eine Abfrage für das College 5 gemacht, wobei das Verhältnis der Bestandsgröße zur Absenzquote zu beachten ist. Gezählt werden jene Medien mit dem Status „Verfügbar“ und „Entliehen“. Erwähnenswert ist, dass einige Bereiche die Absenzquoten über 50% aufweisen; so z.B. KM.NC10 (Klavierschulen) über 57% oder KM.NA202 (Arienalben ‐ Liedsammlungen) in den Monaten März / April 2008 gar über 65%. Schwerpunktsetzung ist anzustreben, wobei jedoch eine gewisse Fächerbreite nicht vernachlässigt werden darf. Es gibt natürlich auch Bereiche die nicht so gut gehen (z.B. Partituren derzeit knapp ü‐ ber 20%), doch ist auch hier zu beobachten, dass gezielte Investitionen eine Steigerung der Entlehnquote mit sich ziehen. Teigelkämper, Sabine (2003): http://209.85.129.104/search?q=cache:g8EEHbtjlAUJ:www.lfs.bsb‐ muen‐ chen.de/Informationen/bestandsaufbau/dokumente/neu/kalkulation/kalkulation.doc+wie+viel+prozent+absenzquo te+in+bibliotheken&hl=de&ct=clnk&cd=1&client=safari (Recherche am Samstag, den 19.4.2008. 21.45h) 24 Seite 16 Die Ergebnisse der Abfrage können für weitere Handlungsentscheidungen sehr hilfreich sein. Doch auch der tägliche Blick in die Regale spiegelt das Ausleihverhalten wieder (z.B. beim Einstellen der Medien). 4.2 Projekt: Veranschaulichung des Ist‐Standes und der Entwicklungsmög‐ lichkeiten des Notenbestandes anhand zweier konkreter Beispiele Mittels gezielten Investitionen in die Bereiche KM.NH11 (Querflöte) und KM.NL111 (Vi‐ oline mit Klavier) wollte ich untersuchen, ob es zu einer verstärkten Nachfrage seitens der Benutzer kommen kann. Ich ersetzte Noten, die bereits zerfielen oder unangenehm rochen bzw. deren Stimm‐ Beilage fehlte und kaufte u.a. Urtext‐Ausgaben an. Zusätzlich erweiterte ich im Bereich „Querflöte“ den Bestand mit Schulen, Etüden und Sammelbänden, den Bereich „Violine mit Klavier“ vor allem mit Werken zeitgenössischer Komponisten. Den Großteil erwarb ich Ende Mai bis Ende Juni 2007. Jetzt hieß es, den Neuankauf möglichst rasch einzuar‐ beiten, da ich die Daten für meine Projektarbeit nutzen wollte. Aus der Erfahrung heraus ist zu berichten, dass es oft bis zu einem halben Jahr dauert, bis die Leserschaft Neuer‐ werbe registriert und nutzt. 4.2.1 KM.NH11 Querflöte Abb. 10: Altbestand der Querflötenliteratur. Abb. 11: Die projektbezogenen Neuinvestitionen sind auf dieser Abbildung erkennbar. Seite 17 Bestand / Absenzquote in % für Querflöte KM.NH11 Betrachtungszeitraum Bestandgröße Absenzquote Mai/Juni 2006 129 38,28% November/Dezember 2006 136 37,12% Mai/Juni 2007 138 35,07% September/Oktober 2007 163 31,79% November/Dezember 2007 163 38,89% Jänner/Februar 2008 164 51,55% März/April 2008 163 42,14% Die gute Entwicklung der Absenzquoten zur Querflötenliteratur bedingt einen baldigen, weiteren Zukauf. Die Neuzugänge werden sehr gut angenommen und es gibt Phasen, wo ausschließlich alte Notenbände im Regal zu sehen und die neuen Notenbände alle ent‐ lehnt sind. Jahr 2007 Benutzergruppe Ermäßigte Jahreskarte Jahresleser Jugendliche Kinder Personal Tagesleser Studierende Zweigstellen Noten für Querflöte Anzahl der Entlehnungen KM.NH11 100 187 53 29 5 9 267 1 Die Gruppe der Studierenden greift besonders oft zu dieser Notenliteratur. Seite 18 4.2.2 KM.NL111 Violine mit Klavier Abb. 12: Bildausschnitt der Gruppe Violine mit Klavier vor der Investition. Abb. 13: Auf diesem Bild ist der Neuzugang gut er‐ kennbar. Abb. 14: Der Notenliteraturbestand ist ersetzt und erweitert worden. Seite 19 Bestand / Absenzquote in % für Violine mit Klavier KM.NL111 Werke eines Komponisten Betrachtungszeitraum Bestandgröße Absenzquote Mai/Juni 2006 192 25,13% November/Dezember 2006 201 36,00% Mai/Juni 2007 202 18,18% September/Oktober 2007 223 27,15% November/Dezember 2007 226 26,48% Jänner/Februar 2008 225 25,56% März/April 2008 221 25,57% Den Spitzenwert von November/Dezember 2006 konnten wir bis dato nicht erreichen, doch gab es einen kleinen Zuwachs. Dieser ist im Vergleich zum Querflöten‐Projekt um einiges geringer ausgefallen. Zu überlegen ist, wie die Nachfrage weiter gesteigert wer‐ den kann. Jahr 2007 Benutzergruppe Ermäßigte Jahreskarte Jahresleser Jugendliche Kinder Personal Tagesleser Studierende Zweigstellen Noten für Violine mit Klavier Anzahl der Entlehnungen KM.NL111 158 236 49 3 5 16 143 1 Notenliteratur für Violine mit Klavier wurde im Jahr 2007 verstärkt von der Benutzer‐ gruppe „Jahresleser“ genutzt. Seite 20 5. Leserumfrage Schallplattenkasten Abb. 15: Hinweisschild, Fragebogen und Einwurfbox laden zum Mitmachen an der Leserumfrage ein. Da ich einen Überblick darüber bekommen wollte, wer unsere Leser sind (Hobbymusi‐ ker, Berufsmusiker,...), woher sie kommen, welche Bedürfnisse und Wünsche sie haben, beschloss ich, eine Leserumfrage mittels Fragebogen durchzuführen. Zwar werden be‐ reits seit der Musikbücherei Skodagasse Leserwünsche berücksichtigt, doch war für mich interessant zu erfahren, ob noch ganz andere Wünsche im Raum stehen, die bis jetzt nicht an uns herangetragen wurden. Zuvor aber war es wichtig abzuklären, ob meine Kollegen Frau Anita Pravits (unsere College‐Leiterin) und Herr Stefan Lichtenegger bereit sind, Anregungen, die in ihren Kompetenzbereich fallen, in ihren Bestellungen zu berücksichtigen. Meine Kollegen stimmten dankenswerterweise zu und so sollte der Durchführung dieses Projekts nichts mehr im Wege stehen. Frau Pravits betreut im so genannten E‐Musik–Bereich Notenliteratur zu Sologesang, Chormusik, Operette, Musical, Orgel, Gitarre, Gesamtausgaben, Sammlungen, Faksimilia und seit Jänner 2008 Partituren und Klavierauszüge zu Instrumentalwerken. Seite 21 Herr Lichtenegger ist für den U‐Musik‐Bereich verantwortlich und betreut u.a. den No‐ tenbestand zu Klavier, Keyboard, Gitarre, zu Blas‐ und Streichinstrumenten (Lehrbü‐ cher, Pop, Worldmusic, Jazz und Blues), zu Harmonika‐Instrumenten, Schlagzeug und Songbooks. Anlässlich seiner Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekare schrieb er über U‐Musikmedien und arbeitete hierin sehr detailliert den Unterschied zwischen E‐ und U‐Musik heraus.25 Ich selbst betreue im E‐Musik‐Bereich neben dem CD‐Bestand zu „Klassik instrumental“ den Notenbestand zu Klavierauszügen (Opern, weltliche und geistliche Werke), Kla‐ viermusik (Schulen, Anfängerliteratur, Sammlungen, Werke eines Komponisten), Har‐ monika‐Instrumente, den Bereich Holz‐ Blechblas‐ und Streichinstrumente und das gro‐ ße Gebiet der Kammermusik. Vom Jahr 2006 bis 2007 war ich auch noch für die Berei‐ che Klavierauszüge zu Instrumentalwerken und Partituren zuständig. Ursprünglich wollte ich im Frühling 2007 mit der Leserumfrage beginnen. Da aber ab Herbst 2007 die Praktikantin Kirsten Feenstra aus Holland, die im Rahmen ihrer Ausbil‐ dung an der Akademie für „Kommunikation Informationstechnologie und Informati‐ onsmanagement“26 ebenfalls eine Umfrage in der Musikbücherei mit dem Schwerpunkt „Zufriedenheit der Musikstudenten“ durchführen wollte, zu uns kommen sollte, hieß es warten, denn zwei Abfragen innerhalb kürzester Zeit wären für eine erfolgreiche Durch‐ führung kontraproduktiv gewesen. Kirsten Feenstra kam am 3.9.2007 zu uns und blieb bis 8.2.2008. Zuerst haben wir un‐ sere beiden Vorstellungen zu Gestaltung und Ablauf aufeinander abgestimmt. Nach mehrmaligem Abgleichen bat ich auch meine Kollegen, Korrekturvorschläge und bei Bedarf weitere Fragen einzubringen. So wurde der Entwurf z.B. um die Frage zum Schallplattenbestand erweitert. Der Fragebogen beinhaltete offene und geschlossene Fragen, weshalb er relativ rasch auszufüllen war und Abwechslung bot. Erwähnenswert ist, dass ich vorerst eigentlich nicht an eine statistische Auswertung dachte, ich wollte vielmehr einen Stimmungsbericht schreiben. Das erklärt auch die ungenaue Fragenstel‐ lung zum Punkt Gesang. Durchführung: Um unsere Leser auf die Umfrage aufmerksam zu machen, brachten wir im College 5 an drei Standorten Hinweisschilder an (siehe Anhang). Der Text war zwei‐ sprachig gehalten (deutsch und englisch) und sollte zum Mitmachen einladen. An zwei gut überschaubaren Plätzen wurden eine Einwurfbox, Fragebogen und Bleistifte bereit‐ gestellt. Zusätzlich baten wir die Kollegen an den Verbuchungstheken und an der Infor‐ mationstheke des Colleges 5 darauf hinzuweisen. Der Anlauf Mitte Oktober war etwas schleppend, doch mit den Wochen wurde es besser. Da Frau Feenstra bereits Mitte De‐ zember einen Bericht nach Holland schicken musste, klinkte sie sich zu diesem Zeit‐ punkt mit einem für sie ausreichenden Zwischenergebnis aus dem Projekt aus. Ich selbst ließ die Umfrage noch bis Anfang Februar weiter laufen. Lichtenegger, Stefan: U‐Musikmedien als Anziehungspunkt in Öffentlichen Bibliotheken : am Beispiel der Bücherei‐ en Wien. Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekar/innen 2006‐2008. 26 Feenstra, Kirsten: Plan von Unternehmen : Externes Thema 1: Büchereien Wien. Wien 2007/2008 25 Seite 22 5.1 Auswertung 129 Leser nahmen an dieser Umfrage teil. Davon griffen nur zwei Teilnehmer zum Fra‐ gebogen in englischer Sprache. Die Fragen nummerierte ich nachträglich, um die Aus‐ wertung überschaubarer zu gestalten. Die Angaben in den Fragebögen wurden im Programm Excel erfasst und mittels Pivot‐ Tabelle ausgewertet. Auf den folgenden Seiten möchte ich Punkt für Punkt des Fragebogens durchgehen, die Ergebnisse sind meist selbsterklärend. Folgende Tabelle zeigt die Teilnehmer nach Geschlecht im Zusammenhang mit den Al‐ terskategorien auf (Frage 1 und Frage 2): Alterskategorie Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 Alter 71‐80 Gesamtergebnis keine An gabe 1 ‐ 2 ‐ ‐ ‐ ‐ 3 Gesamt männlich weiblich ergebnis 9 16 12 9 7 6 1 60 17 26 14 7 2 ‐ ‐ 66 27 42 28 16 9 6 1 129 Auf dem Fragebogen waren auch die Alterskategorien bis 10 Jahre und 81 oder älter angegeben. In diesen Alterskategorien gab es jedoch keine Teilnehmer. Zwischen 11‐40 gab es mehr weibliche Teilnehmer, zwischen 41‐60 mehr männliche, ab 61 ausschließlich männliche Teilnehmer. Seite 23 Frage 3: Zugang zur Musik. Mehrere Felder konnten angekreuzt werden: Musikschüler, Musikstudent, Hobbymusi‐ ker, Berufsmusiker, Musiklehrer, allgemein an Musik interessiert Alter 1120 Alter 2130 Alter 3140 Allg. Interesse Berufsmusiker Berufsmusiker; Musiklehrer Hobbymusiker Hobbymusiker; allg. Interesse Hobbymusiker; Musiklehrer; allg. Interesse 6 ‐ ‐ 4 1 ‐ 9 2 8 3 2 8 7 4 2 2 3 2 6 2 1 5 ‐ 2 ‐ ‐ 1 1 3 ‐ ‐ 1 ‐ ‐ ‐ 11 27 12 27 8 ‐ ‐ ‐ ‐ 1 ‐ ‐ 1 Musiklehrer Musiklehrer; allg. Interesse Musikschüler Musikschüler; allg. Interesse Musikschüler; Hobbymusiker Musikschüler; Musikstudent; Hob‐ bymusiker; allg. Interesse ‐ ‐ 3 1 2 2 ‐ ‐ ‐ 1 2 ‐ 2 ‐ ‐ 1 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 1 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 5 1 5 1 3 1 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 1 Musikstudent Musikstudent; Berufsmusiker Gesamtergebnis 9 ‐ 27 17 ‐ 42 ‐ 1 28 ‐ ‐ 16 ‐ ‐ 9 ‐ ‐ 6 ‐ ‐ 1 26 1 129 Zugang zur Musik Alter Alter Alter Alter Gesamt 4150 5160 6170 7180 Für mich überraschend war, dass an der Umfrage viele Berufsmusiker (Alter 21‐30, 31‐ 40) und Hobbymusiker (Alter 21‐30) teilgenommen haben. Ich dachte, dass mindestens die Hälfte der 129 Teilnehmer (Musik‐)Studenten sein wür‐ den. Hier haben aber nur 28 mitgemacht (Alter 11‐20, 21‐30). Frage 4: Wohnort Wohnort anderswo keine Angaben Wien Gesamtergebnis Ergebnis 15 1 113 129 Seite 24 Frage 5: Anzahl Geschlecht pro Herkunftsland Herkunftsland Keine Angaben Ägypten Brasilien China Dänemark Deutschland England Indien Irland Italien Japan Korea Kroatien Österreich Philippinen Polen Rumänien Serbien Spanien Ungarn Gesamtergebnis männlich 2 1 1 ‐ ‐ 3 2 1 1 1 ‐ 1 ‐ 43 1 ‐ ‐ 1 2 ‐ 60 weiblich ‐ ‐ ‐ 1 1 4 ‐ ‐ ‐ ‐ 2 ‐ 1 51 ‐ 2 1 1 1 1 66 keine Angaben ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 1 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 2 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 3 Gesamt 2 1 1 1 1 8 2 1 1 1 2 1 1 96 1 2 1 2 3 1 129 Frage 6: Spielen Sie ein oder mehrere Instrumente? Folgende Wahlmöglichkeiten standen zur Verfügung: Klavier, Blockflöte, Querflöte, Vio‐ line, Violoncello, Gitarre, sonstige Instrumente, kein Instrument. Neben den am Fragebogen vorgegebenen Instrumenten Klavier, Blockflöte, Querflöte, Violine, Violoncello und Gitarre wurden von den Teilnehmern folgende hinzugefügt: Ak‐ kordeon, Bassgitarre, Keyboard, Klarinette, Viola, Panflöte, Schlagzeug, Horn, Oboe, Or‐ gel, Cembalo, Pauke, Percussion, Saxophon, Elektronikmusik, Viola da Gamba, Kontra‐ bass und Trompete. Auswertung: spielt Instrument? ja/nein Alterskategorie ja nein Alter 11‐20 24 3 Alter 21‐30 40 2 Alter 31‐40 28 ‐ Alter 41‐50 13 3 Alter 51‐60 9 ‐ Alter 61‐70 6 ‐ Alter 71‐80 1 ‐ Gesamtergebnis 121 8 Gesamt 27 42 28 16 9 6 1 129 Seite 25 Auswertung: spielt Klavier Alterskategorie Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 Alter 71‐80 Gesamtergebnis ja 18 33 20 8 5 4 1 89 nein 9 9 8 8 4 2 ‐ 40 Gesamt 27 42 28 16 9 6 1 129 Auswertung: spielt mehrere Instrumente Anzahl d. Instrumente Alterskategorie 1 2 3 4 5 7 Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 Alter 71‐80 Gesamtergebnis 14 17 15 11 3 2 ‐ 62 7 14 9 1 3 2 ‐ 36 3 10 1 4 2 1 1 22 3 ‐ 2 ‐ 1 1 ‐ 7 ‐ ‐ 1 ‐ ‐ ‐ ‐ 1 ‐ 1 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 1 ∑ 27 42 28 16 9 6 1 129 Die häufigsten 2er‐Kombinationen sind Blockflöte/Gitarre, Blockflöte/Klavier, Gitar‐ re/Klavier, Querflöte/Klavier bzw. Klavier mit Horn, Oboe oder Violine. 3er‐ und 4er‐ Kombinationen wurden ebenfalls beachtlich oft angegeben. Ein Teilnehmer in der Alterskategorie 21‐30 gab sieben Instrumente an: Klavier, Block‐ flöte, Querflöte, Violine, Gitarre, Klarinette, Panflöte. Seite 26 Frage 7: Nehmen Sie Gesangsunterricht/ Singen Sie? (Solo, Ensemble, Chor) Hier habe ich zwei Fragen in eine verpackt. Für eine statistische Auswertung mittels Pi‐ vot‐Tabelle ist diese Fragenstellung nicht geeignet. Da mich das Ergebnis jedoch sehr interessierte, habe ich das ganze händisch ausgezählt. Alterskategorie Singen Sie Gesangs unterricht Solo Chor Ensemble 18 30 18 2 6 2 1 77 1 1 ‐ ‐ ‐ ‐ ‐ 2 2 5 4 1 ‐ ‐ ‐ 12 ‐ 1 2 ‐ ‐ ‐ ‐ 3 1 1 1 ‐ ‐ ‐ ‐ 3 Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 Alter 71‐80 Gesamt Die meisten Teilnehmer machten – wahrscheinlich aufgrund der ungenauen Fragenstel‐ lung ‐ keine weiteren Angaben, ob sie Gesangsunterricht nehmen oder in einem Chor singen, ... . Frage 8: Haben Sie eine Büchereikarte? Büchereikarte ja ja Ergebnis keine Angaben keine Angaben Ergebnis nein Alterskategorie Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 Alter 71‐80 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 41‐50 nein Ergebnis Gesamtergebnis Ergebnis 25 38 27 15 9 6 1 121 1 1 2 2 3 1 6 129 Frage 9: Anzahl der Besuche in der Musikabteilung Anzahl der Besuche Seltener als 1x im Monat 1x im Monat 2x im Monat Keine Angaben Gesamtergebnis Ergebnis 21 39 67 2 129 Seite 27 Frage 10: Woher beziehen Sie Ihre Informationen über unseren Bestand? Informationsquellen Alterskategorie andere Quellen (Informationen und Emp‐ Alter 11‐20 fehlungen von Freunden und Bekannten Alter 21‐30 und Kollegen, direkt in den Regalen schau‐ Alter 31‐40 en) Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 andere Quellen Ergebnis Homepage Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 Homepage Ergebnis Homepage; andere Quellen Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 51‐60 Homepage; andere Quellen Ergebnis Infotheke Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Infotheke Ergebnis Infotheke; andere Quellen Alter 11‐20 Alter 61‐70 Alter 71‐80 Infotheke; andere Quellen Ergebnis Infotheke; Homepage Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 Infotheke; Homepage Ergebnis Infotheke; Homepage; andere Quellen Alter 21‐30 Infotheke; Homepage; andere Quellen Ergebnis keine Angaben Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 keine Angaben Ergebnis Gesamtergebnis Ergebnis 4 4 2 2 1 1 14 12 23 16 10 2 1 64 1 3 3 1 8 5 4 2 2 4 17 1 1 1 3 3 2 3 1 1 3 13 4 4 1 2 2 1 6 129 Seite 28 Das Ergebnis macht deutlich, dass die Homepage der Büchereien Wien für das Einholen von Informationen sehr gerne genutzt wird. Frage 11: Finden Sie die Beratung bezüglich des Musikbestandes durch unsere Biblio‐ thekarInnen zufrieden stellend? Die Fragenstellung kam von Frau Feenstra. 89 Teilnehmer beantworteten diese mit „Ja“, zwei mit „Nein“ und fügten die Anmerkungen „manchmal“ bzw. „noch nicht in Anspruch genommen“ hinzu. Einige Leser ließen diese Frage unbeantwortet, manche schrieben z.B. in die Mitte des Fragenfeldes, dass alles, was sie brauchen, entlehnt, bestellt oder „in Arbeit“ ist. Frage 12: Haben wir genügend Literatur über Komponisten? Diese Frage sollte eigentlich abklären, ob unsere Leserschaft den Wunsch nach mehr Sekundärliteratur hat. Ausreichend Literatur Frage falsch verstanden ja keine Angaben nein Gesamtergebnis Ergebnis 3 77 26 23 129 3 Leser verstanden die Frage falsch und deponierten hier den kurz formulierten Wunsch „Mehr CDs“ bzw. „Mehr Filme auf DVD“. Relativ hoch ist auch die Zahl jener, die keine Angabe dazu machten. Konnten sie nichts mit der Frage anfangen? Die Frage kam ebenfalls von Frau Feenstra, die Formulierung ist uns vielleicht nicht wirklich gelungen. Es gab auch relativ viele „Neins“. Hier wurden hauptsächlich Notenwünsche festgehal‐ ten. Einige „Neins“ machten jedoch sehr interessante Vorschläge zu Büchern, die wir nicht im Bestand haben ‐ samt Bestellnummer! Seite 29 Frage 13: Wissen Sie, dass wir einen gut sortierten Schallplattenbestand haben? Über Schallplattenbe stand informiert ja ja Ergebnis keine Angaben Zugang zur Musik allg. Interesse Berufsmusiker Berufsmusiker; Musiklehrer Hobbymusiker Hobbymusiker; allg. Interesse Hobbymusiker; Musiklehrer; allg. Interesse Musiklehrer Musiklehrer; allg. Interesse Musikschüler Musikschüler; allg. Interesse Musikstudent Musikstudent; Berufsmusiker Musiklehrer Musikschüler Musikstudent keine Angaben Ergebnis nein allg. Interesse Berufsmusiker Berufsmusiker; Musiklehrer Hobbymusiker Hobbymusiker; allg. Interesse Musikschüler Musikschüler; Hobbymusiker Musikschüler; Musikstudent; Hobbymusiker; allg. Interesse Musikstudent nein Ergebnis Gesamtergebnis Ergebnis 6 18 9 18 4 1 4 1 1 1 12 1 76 1 1 3 5 5 9 3 9 4 3 3 1 11 48 129 Das Wissen zu unseren Schallplattenbestand ist mit 59% „Ja“ erfreulich hoch, genutzt wird dieser eher im geringen Ausmaß (siehe Frage 14). Seite 30 Frage 14: Haben Sie diesen schon genutzt? Alterskategorie Schallplattenbestand schon genutzt mehrmals Alter 11‐20 nein einmal keine Angaben Alter 21‐30 mehrmals nein keine Angaben Alter 31‐40 mehrmals nein mehrmals Alter 41‐50 nein einmal Alter 51‐60 mehrmals nein einmal Alter 61‐70 mehrmals nein Alter 71‐80 mehrmals Gesamtergebnis Ergebnis 3 24 3 2 8 29 1 10 17 7 9 2 1 6 1 1 4 1 129 Unser Schallplattenbestand beinhaltet derzeit ca. 10.000 Stück – fast ausschließlich aus dem E‐Musik‐Bereich, auch aus dem ethnologischen, manches aus dem Bereich Pop und Jazz und sogar Sprechplatten. Zu verdanken ist das dem bereits erwähnten Herrn Rudolf Komarnicki, der den Bestand zum Großteil aufbaute, zusammen mit der damaligen Lei‐ terin der Musikabteilung, Frau Dr. Edith Hossarek, die besonders um einen gut erfassten Zettelkatalog bemüht war. Mehr über Geschichte und Hintergrund ist in der Hausarbeit meiner Kollegin Bernadette Posch nachzulesen.27 Seit dem erfolgreichen Einzug der CD kamen jedoch kaum mehr „neue“ Schallplatten hinzu (von etwaigen Spenden abgesehen). Viele Raritäten von unschätzbarem Wert ste‐ hen unseren Lesern zur Verfügung, Hörerlebnisse, die es bis jetzt nicht auf CD gibt. Das erklärt auch die Tatsache, dass hauptsächlich Berufsmusiker von diesem Angebot wis‐ sen. Sie haben hier die seltene Möglichkeit, große Meister und legendäre Produktionen zu hören sowie Interpretationsvergleiche anzustellen. Aufgrund des hohen Wertes füh‐ ren wir die Plattensammlung als Präsenzbestand. Zwei Abspielgeräte, die neben dem Notenbereich in einer eher ruhigeren Zone aufgestellt sind, ermöglichen ein echtes Hör‐ vergnügen. Häufig wird die entsprechende Notenliteratur zum Mitlesen und Einstudie‐ ren zur Hand genommen. Diese aktive Auseinandersetzung mit der Musik begeistert und berührt mich sehr. Manchmal gewähren Leser Einblick in ihr Berufsleben, erzählen, dass sie sich für ihr Konzert vorbereiten, froh sind, diese Aufnahme gefunden zu haben, dass sie für einen erkrankten Kollegen einspringen müssen und zwei Tage Zeit haben, diese Musik einzustudieren, usw. Posch, Bernadette: Öffentliche Musikbücherei Wien : Entwicklung – Vergleiche – Tendenzen. Hausarbeit im Rahmen des bibliothekarischen Ausbildungskurses 1999/2000. S. 6 ff. 27 Seite 31 Der Zettelkatalog existiert noch immer. Aufgrund des leichten Zugriffs seitens der Leser ist er jedoch nicht mehr so geordnet, wie er einmal war. Frau Pravits hat damit begon‐ nen, diesen nach und nach im ONLINE‐Katalog recherchierbar zu machen. Dieses Pro‐ jekt ist neben den vielen anderen Aufgaben zu bewerkstelligen und wird ohne zusätzli‐ che personelle Unterstützung aufgrund des Umfanges sicher Jahre dauern. Frage 15: Ist die Aufstellung unserer Medien klar genug und sind diese gut zu finden? Alterska tegorie Aufstellung der Me dien klar genug Alter 11‐20 ja nein ja Alter 21‐30 keine Angaben nein Alter 31‐40 ja keine Angaben nein Alter 41‐50 ja nein Alter 51‐60 ja nein Alter 61‐70 ja nein Alter 71‐80 ja Gesamtergebnis Ergebnis 21 6 35 3 4 22 1 5 15 1 8 1 5 1 1 129 Für 83% der Teilnehmer ist die Aufstellung klar. Jene Leser, die mit „Nein“ antworteten, meinten, anfänglich Schwierigkeiten gehabt zu haben und dass sie sich jetzt schon bes‐ ser orientieren können. Manche machten Vorschläge für eine andere Form der Medien‐ aufstellung, z.B. Notenliteratur nach Epochen zusammenzustellen. Seite 32 Frage 16: Sind Sie mit dem Notenbestand in der Hauptbücherei zufrieden? Alterskategorie Alter 11‐20 Alter 21‐30 Alter 31‐40 Alter 41‐50 Alter 51‐60 Alter 61‐70 Alter 71‐80 Gesamtergebnis Sehr zu frieden 6 7 4 2 2 3 ‐ 24 zufrieden weniger 15 20 18 12 5 3 ‐ 73 5 11 4 1 2 ‐ 1 24 nicht zu frieden 1 2 1 1 ‐ ‐ ‐ 5 keine Angaben ‐ 2 1 ‐ ‐ ‐ ‐ 3 Gesamt 27 42 28 16 9 6 1 129 Anmerkungen zu Frage 16: Hier möchte ich kurz die Antworten jener Leser beschreiben, die „weniger zufrieden“ bzw. „nicht zufrieden“ ankreuzten. Es kam nicht nur einmal vor, dass uns Teilnehmer weniger gut beurteilten, dann aber keine Vorschläge machten ‐ weder für Notenliteratur noch in organisatorischen Belangen. Insofern ist es natürlich etwas schwierig, herauszu‐ filtern, wo konkrete Änderungswünsche gegeben sind. Oder es wurden Notenwünsche angeführt, die uns ein wenig verwunderten, nämlich Musical‐Klavierauszüge. Gerade in diesen Bereich wurde sehr viel Geld investiert. Ich denke, es hat mit dem medialen Hype zu tun, der diesem Genre zum großen Comeback verhalf. Manchmal gab es auch Wün‐ sche, die einfach nicht erfüllt werden können, da sie nur als Leihmaterial oder gar nicht zu haben sind. Der „Noten‐Markt“ ist nicht leicht durchschaubar. Für die Zukunft hoffe ich sehr und werde mir etwas einfallen lassen, dass Leser nicht einfach enttäuscht die Bibliothek verlassen, sondern in irgendeiner Form Kontakt mit uns aufnehmen. Nur dann haben wir die Möglichkeit, sie darüber zu informieren, wenn uns diesbezüglich die Hände gebunden sind. Einige Teilnehmer beurteilten uns nicht so gut, gaben aber No‐ Seite 33 tenwünsche an, die aus budgetären Gründen tatsächlich vernachlässigt worden waren (z.B. Oboenliteratur). Es kam auch öfter vor, dass Wünsche angegeben wurden, die wir sehr wohl im Bestand haben. Dieses Problem konnte ich schon öfter beobachten ‐ nach dem Motto, „was nicht im Regal steht bzw. was ich nicht finde, gibt’s nicht“. Zu dieser Problematik möchte ich gerne von einem für mich amüsanten Gespräch erzäh‐ len. Eine Englisch sprechende Dame suchte den Klavierauszug von Mozarts Oper „Don Giovanni“ (zu diesem Zeitpunkt waren für kurze Zeit alle Exemplare ausgeborgt). Sie kam zu mir und fragte mich ernsthaft, ob man in Wien nur die „Zauberflöte“ kennt. Was mich bei einem der „Nicht Zufriedenen“ besonders freute, war der Umstand, dass trotz der harschen Kritik die Schlussworte zu lesen waren: „Danke! Die Hauptbücherei ist großartig!“ Frage 17: Haben Sie allgemeine Notenwünsche an uns? Die meisten Notenwünsche gaben Teilnehmer in der Alterskategorie 21‐30 an. Ziemlich gleich viele Wünsche gab es in den Alterskategorien 11‐20 und 31‐40. In den Alterskate‐ gorien von 41 bis 70 gab es ebenfalls einige sehr konkrete Vorschläge, in der Alterskate‐ gorie über 70 wurden keine Anschaffungswünsche angeführt. Bei den Auswertungen der Fragebögen hatte ich bei drei Teilnehmern das Gefühl, dass sie nicht darüber informiert waren, dass Songbooks, Real‐Books und Play‐Along‐ Literatur im Bereich 5a „Szene“ untergebracht sind. Im Großen und Ganzen ist zu sagen, dass Notenliteratur aller Musikrichtungen, musika‐ lischer Gattungen und Epochen gewünscht wurde. Dies dokumentiert die Vielfalt an Le‐ sern, vom Hobbymusiker bis zum Profi, wie auch die unterschiedlichsten Interessen. Eine schöne, bunte Mischung! Seit einiger Zeit sind wir bereits dabei, die Wunschliste aufzuarbeiten und Noten anzukaufen. Da sehr oft der Wunsch nach mehr Klavierauszü‐ gen kam, habe ich mir für das Jahr 2008 vorgenommen, den Bestand an Klavierauszügen (Opern, weltliche und geistliche Werke) aufzustocken und auszubauen. Gerade in die‐ sem Bereich liegen die Anschaffungspreise auf sehr hohem Niveau. Notenbände kosten selten unter € 50,‐, meistens bewegen sich die Preise zwischen € 60 ‐ € 90,‐. Mittlerwei‐ le sind Ausgaben auf dem Markt, die € 140,‐ übersteigen und bis zu € 180,‐ kosten. Das betrifft Werke, auf die in einer Musikstadt wie Wien nicht verzichtet werden kann und darf (Giuseppe Verdi „Don Carlos“ ital. und franz. Fassung, Alban Berg „Lulu“, ...). Mein zweites Projekt für 2008 betrifft den Ankauf von Blockflötenliteratur ‐ aufgrund mehrerer Leserwünsche dazu und da wir in diesem Bereich sehr viel Literatur mit deut‐ scher Griffweise haben. Diese Griffweise hat sich im 20. Jahrhundert wegen der leichte‐ ren Spielbarkeit etabliert, mittlerweile verliert sie jedoch wieder an Bedeutung. Für die heutige Spielpraxis ist wegen der reineren Intonation die „barocke“ oder besser gesagt „internationale“ Griffweise gefragt.28 28 http://de.wikipedia.org/wiki/Blockflöte#Griffweise {Recherche am Freitag, den 18.4.2008. 13h} Seite 34 Aus budgetären Gründen sind mehr als zwei größere Projekte pro Jahr nicht durchführ‐ bar. Das heißt für alle anderen Bereiche (Blas‐ und Streichinstrumente), dass nur mehr wenig in diese investiert werden kann. Doch ist für den Leser auch hier sichtbar, dass der Bestand, wenn auch langsam, aufgestockt wird und dass Wünsche ernst genommen werden. Das ist aus meiner Sicht eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Ba‐ sisarbeit. Für 2009 sollen alle anderen Instrumentengruppen sowie die Kammermusik‐Literatur zum Zug kommen. Weiters feiern wir im kommenden Jahr u.a.29 Joseph Haydn (1732‐ 1809), Georg Friedrich Händel (1685‐1759) und Henry Purcell (1659‐1695) ganz be‐ sonders. So intensiv wie das Mozart‐Jahr wird es wahrscheinlich nicht werden. Eine kleine Anekdote aus der Praxis: Schüler: „Ich brauche eine CD von Mozart!“ Unser Bestand war schon ziemlich leer geräumt: „Na, was brauchst Du denn? Eine Opern‐ Aufnahme oder eine Symphonie?“ ... Schüler: „Wurscht, geben’s ma irgendwas!“ Jedenfalls sollte unseren Lesern ausreichend Notenmaterial zu den oben genannten Ju‐ bilaren zur Verfügung stehen. Um Missverständnisse zu vermeiden, versuchen wir auch zu vermitteln, dass Neuzugän‐ ge ihre Zeit brauchen, bis sie den Weg ins Regal finden. Sie müssen erst katalogisiert und ausleihfertig gemacht werden (das heißt: Notenbände filmoluxieren, Signaturetiketten und Beilagenvermerke anbringen, ...). Manche Leser verstehen erst durch ein Gespräch, welche Arbeitsprozesse nötig sind. http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Haydn#Leben; http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Friedrich_Händel#Leben; http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Purcell (Recher‐ che am Samstag, 19.4.2008, 17.15ff.) 29 Seite 35 Frage 18: Nutzen Sie unsere Lernhilfen im Notenbereich? Alterska tegorie Nutzung von Lernhilfen Notenbereich Alter 11‐20 ja nein ja Alter 21‐30 keine Angaben nein ja Alter 31‐40 keine Angaben nein ja Alter 41‐50 keine Angaben nein ja Alter 51‐60 keine Angaben nein Alter 61‐70 ja nein Alter 71‐80 nein Gesamtergebnis Ergebnis 7 20 21 3 18 16 1 11 7 1 8 4 1 4 3 3 1 129 Lernhilfen im Notenbereich sind häufig mit CD‐Beilagen ausgestattet, diese Beilagen unterstützen bei der Erarbeitung eines Stückes bzw. beim Erlernen eines Instrumentes. Die Nutzung der Lernhilfen fällt zwischen den Altersgruppen unterschiedlich aus, liegt aber gesamt bei 45%. Frage 19 und 20: Sind Sie darüber informiert, dass die Möglichkeit besteht, ONLINE Medienwünsche zu artikulieren? Machen Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch? Über Elektronisches Wunschbuch informiert? ja ja Ergebnis nein nein Ergebnis keine Angaben keine Angaben Ergebnis Gesamtergebnis Machen Sie Gebrauch davon? manchmal nie oft manchmal nie oft keine Angaben keine Angaben Ergebnis 34 30 6 70 2 44 1 10 57 2 2 129 Seite 36 Jene Leser, die nicht über unser Elektronisches Wunschbuch Bescheid wissen, können das auch nicht nutzen (siehe: nein – manchmal, nein – oft). 3 Leser füllten diesen Punkt ungenau aus. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer weiß über die Möglichkeit Bescheid, ONLINE Me‐ dienwünsche30 zu artikulieren. Da uns im Jahr 2007 und auch davor nur wenige Notenwünsche auf diesem Weg mitge‐ teilt worden waren, stellte ich die Überlegung an, ob es auch nicht daran liegen könnte, dass auf unserer Homepage kein eigenes Feld für Noten angeboten wurde. Leser muss‐ ten ihre Wünsche in der Rubrik „Buch“ eintragen. Deshalb bat ich meine Teamkollegin Frau Mag.a Monika Reitprecht, eine der Betreue‐ rinnen unserer Homepage, Anfang Jänner darum, einen eigenen Punkt für Notenwün‐ sche31 einzurichten. Wenige Tage später schon kam von einem Leser die erste sehr positive Nachricht per E‐ Mail, in der er sich für die übersichtliche Trennung der Medienwünsche nach Medientyp bedankte. Eines ist uns sicher gelungen: die Teilnehmer sind nun über das Elektronische Wunsch‐ buch informiert. Wie sehr unsere Botschaft greift, dass unsere Leser die Möglichkeit ha‐ ben, das Angebot aktiv mitzugestalten, wird sich erst in nächster Zukunft zeigen. Frage 21: Möchten Sie uns sonst noch etwas mitteilen? Kritik, Feststellungen, Anregungen: Ein Leser regte die Anschaffung eines kleinen Stuhls an, da er für die Auswahl der No‐ tenliteratur oft länger Zeit braucht. Ein anderer Leser beschwerte sich über die langen Warteschlangen an der Verbuchungstheke. Weiters wurde das gute Service der Büche‐ reien Wien gelobt, doch beanstandet, dass die Medien oft sehr schmutzig sind. Positive Rückmeldungen betrafen unter anderem das freundliche Personal, die vielen Sitzgelegenheiten und das beachtliche Medienangebot. Viele Leser nutzten hier die Gelegenheit, ihren Dank und guten Wünsche für die Zukunft auszusprechen und betonten, wie gerne sie in die Büche‐ rei kommen. 30 (http://www.buechereien.wien.at/de/tipps/medienwuensche) 31 (http://www‐buechereien.wien.at/de/tipps/medienwuensche/notenwuensche) Seite 37 6. BibliothecaStatistik zum Vergleich: Da an der Leserumfrage weniger Studenten mitmachten als ursprünglich vermutet, bat ich meinen Kollegen, Herrn Robert Kellner um eine Benutzer‐Statistik32 für das Jahr 2007. Das Ergebnis der Abfrage zum Notenbestand im Gesamten zeigt, dass die Lesergruppe „Studenten“ sehr wohl vom Angebot der Musikbücherei Gebrauch macht. Jahr 2007 Benutzergruppe Ermäßigte Jahreskarte Institutionen Jahresleser Jugendliche Kinder Personal Tagesleser Studierende Zweigstellen Ausleihen 11.356 157 21.942 3.275 1.346 862 1.100 15.616 371 Mediengruppe Noten Entlehnstatistik zur Notenliteratur 2007 32 Kellner, Robert: bibliotheca‐Abfrage über Entlehnungen von Noten Seite 38 Bei folgender Abfrage wurde jede Altersgruppe einzeln aufgelistet. Somit sind die aus‐ leihstarken Jahrgänge gut abzulesen. Leser im Alter zwischen 16 und 41 nutzen unseren Notenbestand besonders häufig. ALTER Summe 0‐1 Jahr* 1 Jahr* 2 Jahre* 3 Jahre* 4 Jahre* 5 Jahre* 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre 11 Jahre 12 Jahre 13 Jahre 14 Jahre 15 Jahre 16 Jahre 17 Jahre 18 Jahre 19 Jahre 20 Jahre 21 Jahre 22 Jahre 23 Jahre 24 Jahre 25 Jahre 26 Jahre 27 Jahre 28 Jahre 7 6 5 60 72 62 45 145 202 137 130 186 220 314 567 732 1.174 1.366 1.277 1.515 1.626 2.310 2.640 2.453 3.106 2.836 3.091 2.910 2.686 ALTER 29 Jahre 30 Jahre 31 Jahre 32 Jahre 33 Jahre 34 Jahre 35 Jahre 36 Jahre 37 Jahre 38 Jahre 39 Jahre 40 Jahre 41 Jahre 42 Jahre 43 Jahre 44 Jahre 45 Jahre 46 Jahre 47 Jahre 48 Jahre 49 Jahre 50 Jahre 51 Jahre 52 Jahre 53 Jahre 54 Jahre 55 Jahre 56 Jahre 57 Jahre Summe 2.334 2.156 2.138 2.160 1.798 1.442 1.315 1.159 1.128 1.191 1.270 1.544 1.265 892 997 1.016 1.013 819 833 1.163 531 550 756 858 517 244 172 183 114 ALTER 58 Jahre 59 Jahre 60 Jahre 61 Jahre 62 Jahre 63 Jahre 64 Jahre 65 Jahre 66 Jahre 67 Jahre 68 Jahre 69 Jahre 70 Jahre 71 Jahre 72 Jahre 73 Jahre 74 Jahre 75 Jahre 76 Jahre 77 Jahre 78 Jahre 79 Jahre 80 Jahre 81 Jahre 82 Jahre 84 Jahre 85 Jahre 87 Jahre 90 Jahre Summe 276 288 150 114 178 254 439 133 371 150 103 36 32 9 27 32 77 93 5 36 130 78 24 17 13 14 23 1 4 * Das Entlehnen von Noten in der Altersgruppe von 0 bis 5 Jahre bezieht sich wahrscheinlich auf Medien mit Kinderliedern, die von den Eltern auf die Entlehnkarte ihrer Kinder gebucht werden können. Seite 39 Folgende Fragenstellung dokumentiert die Entlehnung von Klaviernoten KM.NC13 (Werke eines Komponisten/E‐Musik) nach der Häufigkeit pro Benutzergruppe, mit dem Ergebnis, dass besonders viele Studierende auf diese Notenliteratur zurückgreifen. Jahr 2007 Benutzergruppe Ermäßigte Jahreskarte Institutionen Jahresleser Jugendliche Kinder Personal Tagesleser Studierende Zweigstellen Summe 917 4 1.593 274 91 126 81 1.813 32 Seite 40 Die folgende Auswertung bezieht sich auf die Häufigkeit der Entlehnungen von Klavier‐ auszügen KM.NU10 (Opern, weltliche und geistliche Musik) pro Benutzergruppe. Jahr 2007 Benutzergruppe Ermäßigte Jahreskarte Institutionen Jahresleser Jugendliche Kinder Personal Tagesleser Studierende Zweigstellen Summe 1.149 11 2.378 99 66 77 134 969 32 Da meiner Meinung nach Kinder (bis 14 Jahre) nur wenig mit Klavierauszügen dieser Musik anfangen können, gehe ich davon aus, dass Erwachsene mit Kinderkarten entleh‐ nen, was gegen die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ der Büchereien Wien spricht. Erstaunlich viele Jahresleser entlehnen aus dieser Systematikgruppe. Es wäre interes‐ sant zu wissen, aus welchen Interessensgruppen diese Leserschaft kommt. Sind es überwiegend Berufssänger? Seite 41 In dieser Abfrage sind die Vormerkungen (=Reservierungen) von Noten in den einzel‐ nen Zweigstellen dokumentiert: Jahr 2007 Vormerkende 7., Hauptbücherei 2., Zirkusgasse 4., Favoritenstraße 3., Erdbergstraße 10., Laxenburger Str. 11., Dommesgasse 12., Philadelphiabrücke 14., Hütteldorfer Straße 17., Hormayrgasse 20., Pappenheimgasse 23., Breitenfurter Str. 23., A.‐Baumgartner Str. Zweigstellen Mediengruppe Noten 1 3 4 5 6 7 8 10 12 13 14 15 16 18 19 21 23 26 27 30 32 35 36 39 40 41 43 45 46 47 48 49 51 52 53 54 56 Anzahl 1.306 3 11 3 13 1 2 5 27 3 1 4 11 13 3 1 29 4 4 21 5 7 2 12 2 5 9 2 2 31 8 7 7 4 3 13 10 Jene Zweigstellen, die über 10 Vormerkungen aufweisen, wurden namentlich erwähnt. Seite 42 7. Vertiefung der Systematik Gegen Ende des Jahres 2007 überlegten wir im Team des College 5 eine weitere Unter‐ teilung von bestehenden Systematikgruppen. Unserer Meinung nach war es höchste Zeit, den Notenbereich optisch neu zu strukturieren und eine bessere Orientierungshilfe zu geben. Notenmaterial für Gitarre, Klavier und Violine hatten wir zu dem Zeitpunkt bereits un‐ terteilt in „Schulen“, „Sammlungen“, „Werke eines Komponisten“ und „U‐Musik“. Für Blas‐ und Streichinstrumente (außer Violine) gab es keine weiteren Unterteilungen, z.B. steht alle Literatur für Querflöte unter der Systematik KM.NH11 beisammen ‐ Schulen, Etüden, Werke für Querflöte solo sowie Querflöte mit Klavier (obwohl letzteres eigentlich zur Kammermusik gehört).33 Mit dem verstärkten Ankauf von Querflötenliteratur (siehe Kapitel 4.2) war dieser Be‐ reich etwas unübersichtlich geworden. Weiters war der Bestand vor allem im U‐Musik‐ Bereich stark angewachsen. So ist z.B. die gesamte U‐Musik‐Notenliteratur für Blasin‐ strumente in der Systematikgruppe KM.NH4 untergebracht. Voraussetzung für die neue Unterteilung der Systematikgruppen war, dass keine Zweig‐ stelle dazu angehalten ist, alte Medien auf die neuen Systematik‐Unterteilungen umzu‐ arbeiten. Zur Erklärung: Auch der CD.01‐Bereich (Klassik instrumental) wird mehrfach unterteilt werden (Projekt ab Frühling 2008). In: • CD.01A – Solo (Kompositionen für ein Instrument) • CD.01B – Kammermusik • CD.01C – Konzerte • CD.01D – Orchestermusik Die Obergruppe CD.01 bleibt. Das bedeutet, dass die Kollegen in den Zweigstellen ent‐ scheiden können, ob sie bei der Systematik‐Zuteilung „CD.01“ bleiben wollen oder ihren CD.01‐Bestand auf die vier oben genannten Unterteilungen umarbeiten möchten. Re‐ cherchierbar sind beide Varianten. Die Suche nach bestimmten CDs wird aufgrund der optischen und sachlichen Neustrukturierung leserfreundlicher zu handhaben sein. Eine weitere Bedingung war die Orientierung an der ÖSÖB, der „Österreichischen Sys‐ tematik für Öffentliche Bibliotheken“.34 33: http://lexikon.meyers.de/meyers/Kammermusik (Recherche am 18.4.2008. 19.25h) Österreichische Systematik für Öffentliche Bibliotheken (ÖSÖB) : systematische Gliederung und alphabetisches Schlagwortregister / Claus Oszuszky ... (Hrsg.). – Wien : BVÖ, 2005. ‐ (BVÖ‐Materialien ; 9) ISBN 3‐901639‐09‐8 Weitere Info http://www.bvoe.at/Systematik 34 Seite 43 Es folgten mehrere Gespräche mit allen betroffenen Teamkollegen im College 5, eine zeitaufwendige Ausarbeitung von Frau Pravits und eine letzte Kontrolle seitens unseres Kollegen Hrn. Mag. Oszuszky (wichtiger Ansprechpartner in „Systematik‐Angelegen‐ heiten“). Unsere Vorschläge wurden Anfang April 2008 genehmigt. Die Umarbeitung der betref‐ fenden Medien wird nach und nach erfolgen und wegen der Vielzahl der Medien und der täglichen intensiven Arbeitsabläufe sicher bis 2009 dauern. Hier zwei Beispiele zum besseren Verständnis: Querflötenliteratur: Jetzt: • • • • • In Zukunft: KM.NH11 Querflöte solo (Schulen, Etüden, Solostücke) Querflöte mit Klavier KM.NH4 Blasinstrumente U‐Musik • • • • • KM.NH11 KM.NH111 KM.NH112 KM.NH113 KM.NH114 mit den Unterteilungen: Schulen Sololiteratur Querflöte mit Klavier Querflöte U‐Musik Literatur für Violoncello: Jetzt: • KM.NL3 • KM.NL6 In Zukunft: Violoncello solo oder mit Klavier Streichinstrumente U‐Musik • • • • • KM.NL3 KM.NL30 KM.NL310 KM.NL311 KM.NL32 mit den Unterteilungen: Schulen Sololiteratur Violoncello mit Klavier Violoncello U‐Musik Weiters nutzten wir die Gelegenheit und unterteilten u.a. die Literatur für Kammermu‐ sik, für Schlagwerk bzw. Klavier‐U‐Musik, hier wird es aufgrund des Zuwachses und der großen Nachfrage einen eigenen Bereich für Filmmusik geben (KM.NC16). Seite 44 8. Zusammenarbeit mit anderen Musikbibliotheken in Hin blick auf die Bedeutung Wiens als Musikstadt Der Erfolg der Öffentlichen Bibliotheken wird u.a. anhand der Absenzquoten (= Entlehn‐ zahlen) gemessen. Je besser ein Bereich „geht“, umso leichter ist bei Budgetverhandlun‐ gen zu argumentieren, dass hier noch mehr Geld investiert werden könnte. Das beinhal‐ tet jedoch, dass ein Bereich sinnvoll mit weiteren Exemplaren aufgestockt werden sollte. Besonders im Notenbereich kommt es dazu, dass für eine bestimmte Zeit (Spielplan, Jahresfeste) alle Exemplare (z.B. Klavierauszug zu Bachs „Matthäus‐Passion“) entlehnt sind und dann aber wieder monatelang im Regal stehen. Aus diesem Grund nahm ich Kontakt zu den „Musik“‐Bibliotheken „Konservatorium Wien Privatuniversität“ und „Universität für Musik und darstellende Kunst Wien“ zwecks einer zukünftigen Zusammenarbeit auf, denn ein Entlehnen für Interessierte, die nicht diesen Ausbildungsstätten angehören, ist – neben uns ‐ nur an diesen beiden Bib‐ liotheken möglich. Die Vorarbeit dazu leistete meine Kollegin, Frau Mag. a Isabelle Bene, die im Rahmen ih‐ rer Projektarbeit Wiener Musikbibliotheken näher beschrieben hat.35 8.1 Konservatorium Wien Privatuniversität Johannesgasse 4 a, 1010 Wien In einem Gespräch mit Frau Mag.a Eva Smekal, Leiterin der Bibliothek erhielt ich die In‐ formation, dass alle Studierenden die Möglichkeit haben, Medien dieser Bibliothek zu entlehnen, (e‐Mail: [email protected], Tel: 512 77 47 ‐89381) 8.2 Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Eine zweite, wichtige Adresse ist die Bibliothek der Universität für Musik und darstel‐ lende Kunst (3., Lothringerstraße 18, e‐Mail: [email protected], www.mdw.ac.at/bib , Tel: 711 55‐0). Hier können auch Nicht‐Studenten entlehnen, eine wichtige Möglichkeit z.B. für alle Be‐ rufsmusiker. Dieses Angebot ist als sehr positiv zu betrachten. Sind bei den Büchereien Wien alle Ex‐ emplare zu einer bestimmten Notenliteratur entlehnt, gibt es Ausweichmöglichkeiten. Dies hat selbstverständlich auch umgekehrt Gültigkeit und wird bereits praktiziert, zur Bene, Isabelle: Wiener Musikbibliotheken im Vergleich. Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für BibliothekarInnen (2004‐2006/B) 35 Seite 45 Zufriedenheit der Leserschaft und, im Größeren gesehen, als kundenfreundliches Servi‐ ce der Musikstadt Wien. 8.3 Hilfreicher Informationsaustausch – IAML/VÖB Einen Wissensaustausch unter Fachleuten ermöglicht IAML Austria 36 „(IAML: Internati‐ onal Association of Music Libraries, Archives and Documentation Centers). Im Dezember 2002 wurde die österreichische Landesgruppe von IAML (IAML Austria) gegründet. Sie vereinigt Musikbibliotheken unterschiedlicher Ausrichtung (wissenschaftliche und öf‐ fentliche Bibliotheken und Archive, Bibliotheken an musikpädagogischen Einrichtungen, Musikinformationszentren, Tonträgerarchive etc.)“. Die Büchereien Wien sind als Mit‐ glied geführt. Wenn immer es zeitlich möglich ist, besuchen wir die Informations‐ und Arbeitssitzungen. Eine weitere wichtige Adresse ist die VÖB.37 „Die Vereinigung österreichischer Biblio‐ thekarinnen und Bibliothekare, VÖB, mit Sitz in Bregenz, ist die größte Interessensver‐ tretung für Bibliothekarinnen und Bibliothekare in Österreich. Der Schwerpunkt liegt dabei auf wissenschaftlichen Informationseinrichtungen“. 36http://www.iaml.at/ (Recherche am 22.4.08, 23.13h) 37http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigung_österreichischer_Bibliothekarinnen_und_Bibliothekare (Recherche am 22.4.08, 23.22h) Seite 46 Zusammenfassung: Zusammengefasst sind für mich die wichtigsten Erfolge: o mittels Leserumfrage konnten wir die Leserschaft und ihre Bedürfnisse kennen ler‐ nen und so heraus finden, ob wir in die richtigen Bereiche investieren o das College 5 hat aufgrund der Leserumfrage an Bekanntheitsgrad gewonnen o Leser haben verstärkt von der Möglichkeit erfahren, den Notenbestand aktiv mitges‐ talten zu können o es konnte ersichtlich gemacht werden, dass die Nachfrage bzw. Absenzquote bei ge‐ zielten Investitionen steigt o die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch mit anderen Wiener Musikbib‐ liotheken bietet die Basis für eine optimale Orientierung am Kunden. Ich hoffe sehr, den begonnenen Weg erfolgreich fortsetzten zu können. Seite 47 Literaturverzeichnis: Bene, Isabelle: Wiener Musikbibliotheken im Vergleich. Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekarinnen (2004‐2006/B). Wien : 2006. – 55 S. : Ill., graph. Darst. Dorfmüller, Kurt: Musik in Bibliotheken : Materialien‐Sammlungstypen‐ Musikbibliothekarische Praxis / von Kurt Dorfmüller ; Markus Müller‐Benedict. ‐ Wiesbaden : Reichert, 1997. – 302 S. – (Elemente des Buch‐ und Bibliothekswesens ; Bd. 15) ISBN 3‐88226‐887‐5 NE: Müller‐Benedict, Markus VW: Benedict, Markus Müller‐ s. Müller‐Benedict, Markus Feenstra, Kirsten: Plan von Unternehmen: Externes Thema 1: Büchereien Wien. Wien 2007/2008. Leitner, Gerald: Aufgaben, Organisation und Verwaltung Öffentlicher Bibliotheken : Aus‐ bildungsskriptum für Hauptberufliche Bibliothekare / Gerald Leitner und Franz Pascher. – 2., veränd. Aufl. – Wien : BVÖ, 2001. – 155 S. – (BVÖ‐Arbeitshilfen ; 7) kart. NE: Pascher, Franz Lichtenegger, Stefan: U‐Musikmedien als Anziehungspunkt in Öffentlichen Bibliotheken : am Beispiel der Büchereien Wien. Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbil‐ dung für Bibliothekar/Innen (Ausbildungslehrgang 2006‐2008/B). Wien : 2008. – 76 S. : Ill., graph. Darst. Österreichische Systematik für Öffentliche Bibliotheken (ÖSÖB) : systematische Gliede‐ rung und alphabetisches Schlagwortregister / Claus Oszuszky ... (Hrsg.). – Wien : BVÖ, 2005. – (BVÖ‐Materialien ; 9) ISBN 3‐901639‐09‐8 Pfoser, Alfred: Die Wiener Städtischen Büchereien : zur Bibliothekskultur in Österreich / Alfred Pfoser. – Wien : WUV‐Univ.‐Verl., 1994. – 264 S. : Ill., graph. Darst. ISBN 3‐85114‐153‐9 Posch, Bernadette: Öffentliche Musikbücherei Wien : Entwicklungen‐Vergleiche‐ Tendenzen. Hausarbeit im Rahmen des bibliothekarischen Ausbildungskurses 1999/2000. – Wien : 2000. – 34 S. : graph. Darst. Seite 48 Interviews: Interview mit Luigi Manta, ehemaliger Kollege der Musikbücherei (2007) Interview mit Bernadette Posch, Leiterin der Musikbücherei von 1996‐1999. (2007) Interview mit einem Stammleser (März 2008) Interview mit Brigitte Weiss, Leiterin der Musikbücherei von 1987‐1996. (April 2008) Verzeichnis verwendeter Internetadressen: lexikon.meyers.de www.baerenreiter.com www.buechereien.wien.at www.bvoe.at www.d‐nb.de www.doblinger.at www.flute.at www.iaml.at www.idnv.de www.komu.at www.konzerthaus.at www.lfs.bsb‐muenchen.de www.mayrische.at www.musikalienandel.de www.musicminus1.de www.notenversand‐laimer.at opus.tu‐bs.de www.schott‐international.com de.wikipedia.org www.worldjazz.ch Seite 49 Anhang zur Leserumfrage Hinweisschilder/Leserumfrage Ihre Meinung ist uns wichtig! UMFRAGE ZUR MUSIKBÜCHEREI Schwerpunkt „Notenbestand“ Liebe Leserinnen, liebe Leser! Wir möchten gerne Ihre Meinung zur Musikbücherei, sowie Ihre Bedürfnisse (Anregun‐ gen und Medienwünsche) näher kennen lernen. Deshalb bitten wir Sie, möglichst zahl‐ reich an unserer Umfrage teilzunehmen. Die Fragebögen liegen an der Informationsthe‐ ke des College 5 und im Musikbereich (5 b) auf. Dort finden Sie auch die blauen Ein‐ wurfboxen. Kinder und Jugendliche sind ebenfalls herzlich dazu eingeladen mitzumachen! Vielen Dank im Voraus! Your opinion is important to us! Questionnaire concerning our music library Main focus “sheet music‐stock” Dear reader, We would like to get to know your opinion on the music library and on your needs re‐ garding this matter (suggestions and wishes concerning media). We therefore ask you ‐ and as many other readers as possible ‐ to take part in this sur‐ vey. The questionnaires are available at the information desk of College 5 and in the mu‐ sic department (5 b). You will also find the blue boxes there where you can insert the filled‐in‐questionnaires. Children and young persons are likewise friendly invited to take part in this survey! Thank you in advance! Blatt A Umfrage Musikbücherei Geschlecht männlich weiblich Alter bis 10 31 bis 40 61 bis 70 11 bis 20 41 bis 50 71 bis 80 21 bis 30 51 bis 60 81 oder älter Sind Sie MusikschülerIn BerufsmusikerIn MusikstudentIn MusiklehrerIn HobbymusikerIn allgemein an Musik interessiert Wohnort: Herkunftsland: Spielen Sie ein oder mehrere Instrument/e? Klavier Blockflöte Querflöte Gitarre sonstige/s Instrument/e: Violine Violoncello nein, ich spiele kein Instrument Nehmen Sie Gesangsunterricht / singen Sie (Solo, Ensemble, Chor)? ja nein Blatt B Haben Sie eine Büchereikarte? ja nein Anzahl der Besuche in der Musikabteilung seltener als 1 x im Monat 1 x im Monat 2x im Monat oder öfter Woher beziehen Sie Ihre Informationen über unseren Bestand? Informationstheke College 5 Homepage der Büchereien Wien andere Quellen: Informationstheke: Finden Sie die Beratung bezüglich des Musikbestandes durch unsere BibliothekarInnen zufrieden stellend? ja nein Haben wir genügend Literatur über KomponistInnen? ja nein, möchte gerne noch Wissen Sie, dass wir einen gut sortierten Schallplattenbestand haben? ja nein Haben Sie diesen schon genutzt? nein einmal mehrmals Blatt C Ist die Aufstellung unserer Medien klar genug und sind diese gut zu finden? (Orientierung, Leitsystem) ja nein Zum Notenbestand: Unser Angebot beinhaltet Noten aus den Bereichen U und EMusik: Sologesang, Chorliteratur, Klavier, Orgel, Harmonika, Schlagzeug und Percussion, Gitar‐ re, sonstige Zupfinstrumente, Block‐ und Querflöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Saxophon, Horn, Trompete, Posaune, Tuba, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, ..., Kammermu‐ sik, Liederbücher und Songbooks, Partituren, Klavierauszüge zu Instrumental‐ und Vo‐ kalwerken (Opern, Geistliche Werke, Operetten, Musicals), Gesamtausgaben, Sammlun‐ gen und Faksimilia. Sind Sie mit dem Notenbestand hier in der Hauptbücherei zufrieden? sehr zufrieden wenig zufrieden zufrieden nicht zufrieden Haben Sie allgemeine bzw. konkrete Notenwünsche an uns? Nach Möglichkeit werden wir diese gerne berücksichtigen. Blatt D Nutzen Sie unsere Lernhilfen im Notenbereich? (Schulen, Anfängerliteratur, Noten mit Übungs‐CDs) ja nein Sind Sie darüber informiert, dass die Möglichkeit besteht, ONLINE Medienwünsche zu artikulieren? (http://www.buechereien.wien.at/de/tipps/medienwuensche) ja nein Machen Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch? oft manchmal nie Möchten Sie uns sonst noch etwas mitteilen? Vielen Dank fürs Mitmachen! Blatt E