christine gruber
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christine gruber
AUSGABE Nr. 25 5. Jhrg. MÄRZ - APRIL 2016 MENSCHENBILDER Die besten Bilder der besten Events DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION KUFSTEIN – KITZBÜHEL – ROSENHEIM WWW.KUFSTEINERIN.COM WIR FEIERN 25 AUSGABEN UND BELIEFERN 17.483 HAUSHALTE KOSTENLOS IN 13 GEMEINDEN. IM INTERVIEW BESTSELLERAUTOR VEIT LINDAU EIN GESPRÄCH ÜBER WEGE, DIE ZUM GLÜCK FÜHREN. SPECIAL IMMOBILIEN BAU & WOHNEN EIN BLICK AUF DIE BOOMENDEN PREISE IN DER IMMOBILIENBRANCHE. 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Beide haben die Tourismusschule in St. Johann besucht. Victoria Anker hat danach eine Lehre zur Reisekauffrau gemacht und sechs Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Seit 2013 kocht sie zu Hause »Beim Dresch«. Isabella Anker hat nach der Schule die HTL für Kunst- und Mediendesign absolviert und ist seit Juli 2015 Teil des Küchenteams um ihren Vater Karl Anker. SCH 15 text: NINA KARNER foto: VANMEY PHOTOGRAPHY kochprofis victoria und isabella anker im portrait schwestern an den Herd SEIT EINEM HALBEN JAHR IST DAS KÜCHENTEAM »BEIM DRESCH« KOMPLETT. ISABELLA ANKER FOLGTE IHRER ÄLTEREN SCHWESTER VICTORIA ANKER ZU PAPA KARL AN DEN HERD. ZU DRITT HABEN SIE SICH IN DIE HERZEN DER ERLER FESTSPIELGÄSTE GEKOCHT. AUCH EINHEIMISCHE HABEN SIE MIT IHREN MUTIGEN KOMPOSITIONEN ÜBERZEUGT. DABEI IST ES FAST SCHADE, DASS DIESE HÜBSCHEN SCHWESTERN IN DER KÜCHE STEHEN. D ie Tourismusschule in St. Johann war für Victoria und Isabella Anker die Basis ihres heutigen Berufes. Danach sind sie ausgeschwirrt: Victoria hat sechs Jahre in einem Reisebüro gearbeitet, Isabella die HTL für Kunst- und Mediendesign gemacht. Doch seit letztem Juli ist der Traum ihres Vaters Karl Anker wahr geworden. Endlich. Seine beiden Mädels sind an den heimischen Herd gekommen. Zur Unterstützung ihrer Schwester Lisa, die schon seit Längerem mit Mama Martina im Service die Gäste verzaubert. 2015 wurde der familiäre Einsatz zum vierten Mal in Folge mit einer Haube von Gault&Millau belohnt. GEKOMMEN, UM ZU BLEIBEN Den Weg in die Küchen haben Victoria und ihre »kleine« Schwester Isabella ganz unterschiedlich gefunden. Victoria wurde schon bei ihrem Praktikum prophezeit, dass sie in der Küche landen würde. Nicht abwertend, sondern wertschätzend gemeint. Es sieht so natürlich aus, wie sie sich dort bewegt. Ähnlich einem Schlagzeuger hantiert sie am Herd. Flink und konzentriert. Doch bevor sie sich für die Gastronomie entschieden hat, wollte sie eine Zeit lang freie Wochenenden genießen. »Kochen hat mir immer schon Spaß gemacht. Ich finde es spannend, was man mit einfachen Lebensmitteln machen kann«, erzählt sie. Ganz anders Isabella. Für sie war der heimische Herd nur eine Zwischenlösung. Ursprünglich. Doch dann ist sie nach der Festspielsaison geblieben. Ihr Vater hat sich Zeit genommen, ihr die Hintergründe für jeden Handgriff erklärt. Mit Erfolg. »Ich probiere gerne Sachen aus, deshalb war mir ein kreativer Beruf immer sehr wichtig«, sprudelt es aus ihr heraus. Sie findet es lustig, mit der Tageskarte zu spielen. Da kann sie die Abwechslung reinbringen, die sie so sehr liebt. MEINES, DEINES, UNSERES Jeder in der Küche hat seinen fixen Platz. Deshalb funktioniert das gemeinsame Kochen wahrscheinlich auch so gut. »Der Vorteil, wenn Familienmitglieder in der Küche sind, ist, dass jeder weiß, was an jedem Platz passiert und überall einspringen kann.« Es spricht Begeisterung für diese Konstellation aus den Worten der Schwestern. Natürlich gibt es auch mal Knatsch. Aber selten. »Jeder 16 VICTORIA UND ISA BELLA ANKER » Der Vorteil, wenn Familienmitglieder in der Küche sind, ist, dass jeder weiss, was an jedem Platz passiert und überall einspringen kann . « victoria & ISABELLA ANKER BEIM DRESCH SCH 17 » Wir haben den gleichen Freundeskreis und die gleichen Hobbys « victoria anker BEIM DRESCH Gemüsetaschen und Saubohnenpüree das ganze Jahr auf ihrer Karte. »Irgendwann musst du dich für eine Linie entscheiden«, erklären die Schwestern. sagt, was er denkt und dann ist’s wieder gut«, wirft Isabella Anker ein. In dieser Zusammensetzung können sie auch wirklich alles selber machen. Von den Nudeln übers Eis bis zu den Saucen. »Das ist für uns Standard«, sagt Victoria Anker selbstbewusst. Deshalb war es auch kein Problem für sie, die Allergikerinformationen auf die Karte zu schreiben. »Wir wissen ja, was in jeder Speise steckt. Es war nur einmal ein bisschen Arbeit, das aufzulisten«, erzählt Isabella Anker. Ein weiterer Mitarbeiter und ein Lehrling unterstützt sie im Team. Doch wer weiß, vielleicht kommt irgendwann ein Schwiegersohn dazu? Den dürfte allerdings so viel Familie nicht schrecken. WIE PECH UND SCHWEFEL Ihre Freizeit verbringt das Schwesternduo ebenfalls gerne zusammen. »Wir haben den gleichen Freundeskreis und die gleichen Hobbys«, schmunzelt Victoria Anker. Und die gleichen Arbeitszeiten. Skifahren, Skitouren gehen, Laufen, Wandern: Hauptsache in der Natur bewegen. Auch während der Festspielzeit, wenn sie 12 Tage durchgehend bis Mitternacht in der Küche stehen. Dann gehen sie gerne um Mitternacht noch eine Runde spazieren. Gemeinsam. Um sich neue Inspirationen zu holen, gehen sie an Ruhetagen meistens essen. Alle zusammen. Der ganze Clan. Oft landen sie dann in der Küche zum Rezeptaustausch mit anderen Köchen. Um später die Tageskarte mit neuen Kreationen zu ergänzen. Früher gab es für die Festspielzeit eine separate Karte mit Besonderheiten. Mittlerweile finden sich »Exoten« wie zum Beispiel der Schwertfisch in Asiabutter mit OSTERMENÜ FÜR DIE KUFSTEINERIN Gemeinsam haben die beiden hübschen Köchinnen ein Ostermenü für die Kufsteinerin zusammengestellt. Victoria Anker, die zuständig ist für Fisch und Fleisch, hat ein Lamm ausgewählt. Das Lammfleisch sollte schön rot sein, dann passt die Qualität. »Besonders beim Fleisch bin ich heikel. Das sollte man nur von Profis aus erster Hand kaufen«, rät sie. Grundsätzlich achtet sie darauf, einheimische Lebensmittel aus der Genussregion Untere Schranne zu bekommen. Die Eier stammen gar von den Hühnern ihrer Oma. Für etwas ausgefallenere Lebensmittel hat sie inzwischen Lieferanten gefunden, denen sie vertraut. Isabella Anker ist gemeinsam mit ihrem Vater für die Beilagen zuständig. Da kann sie viel experimentieren. »Wichtig ist, mit Gewürzen und Kräutern herumzuprobieren, dann entsteht irgendwann die eigene Kreation«, empfiehlt sie. Zum Osterlamm hat sie eine Couscousroulade mit Ratatouillegemüse kombiniert. » Ich probiere gerne Sachen aus, deshalb war mir ein kreativer Beruf immer sehr wichtig« ISABELLA ANKER BEIM DRESCH DAS REZEPT Lamm auf Ratatouillegemüse und Couscousroulade Couscousroulade: Für die Couscousroulade zunächst einen Frittatenteig zubereiten: 60 g Mehl (glatt) 2 Eier 1/8 Liter Milch Mehl, Ei, Milch und Prise Salz zu einem dickflüssigen Teig verrühren. Den Teig in einer heißen Pfanne dünn herausbacken und abkühlen lassen. 200g Couscous 400ml Wasser 1 rote Paprikaschote Paprika dünn in Streifen schneiden, in einer Pfanne anschwitzen, mit Wasser oder Brühe aufgießen. Kurz bevor es zu kochen beginnt den Couscous dazu und ein paar Minuten ziehen lassen. Mit Chiliöl, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Frittaten mit dem Couscous füllen und einrollen. Die Couscousrouladen panieren und in Fett herausbacken. Ratatouillegemüse: 1 Zucchini 1 rote Paprikaschote 1 Karotte 1 Stange Staudensellerie 1 Tomate 1 Knoblauchzehe 200 ml Brühe 300 ml Tomatensoße Basilikum Das Gemüse und den Knoblauch klein schneiden, alles in einem Topf mit Olivenöl anschwitzen und mit Brühe ablöschen. Ein wenig einkochen lassen und mit Tomatensoße aufgießen und mindestens eine Stunde köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Basilikum abschmecken. Lamm: Die Lammkronen im Ganzen mit Salz, Pfeffer und fein geschnittenem Rosmarin würzen und scharf von allen Seiten anbraten. Das Fleisch auf ein Blech und bei ca. 145°C Heißluft 20 Minuten in den Ofen geben. Dann das Fleisch in Alufolie zirka fünf Minuten rasten lassen. Die medium gegarten Lammkronen schneiden und falls gewünscht noch etwas anbraten.