digitale musik
Transcrição
digitale musik
digitale musik Die Band aus Das Internet ist auch ein Tonträger. Es verdrängt die CD aus den Regalen. Musik in Form von Dateien lässt sich vielseitiger nutzen. anthrazit zeigt wie und erschliesst Ihnen die besten Soundquellen. Wenn man der Musikindustrie vor 15 Jahren gesagt hätte, dass ihre Musiker bald ohne sie auskommen werden, hätte sie wohl so verständnislos reagiert wie der Wirt eines Wüsten-Restaurants. Doch genau dies zeichnet sich ab: Bands und Künstler können sich via Internet selbst vermarkten. Und für Musikfans sind herrliche Zeiten angebrochen. Vorbei die aufwändige Suche nach Raritäten, nach Musikperlen im Mainstream-Klangmist. Im Internet spielt die Musik. Legale Musik im Trend Kein Wunder, jammert die Musikindustrie, die sich ihre Brötchen bisher mit dem Verkauf von Tonscheiben verdient hat. Gemäss jüngsten Zahlen des Branchenverbandes IFPI befand sich im letzten Jahr der Umsatz mit Tonträgern in der Schweiz auf dem Niveau von 1986. Damals wurden Tonträger im Wert von 174 Millionen Franken abgesetzt. Gleichzeitig liegen die Umsätze mit rein digitaler Musik aus dem Netz beinahe doppelt so hoch wie noch im Jahr zuvor: Die Industrie hat 2007 in der Schweiz 13 Millionen Franken mit Download-Musik umgesetzt. Auch der deutsche Bundesverband Musikindustrie freut sich über zunehmendes Interesse an legaler digitaler Musik. Gemäss neuer Studien kaufen Jugendliche vermehrt Musik. Auch würden mehr Menschen Musik legal nutzen als sie aus Tauschbörsen herunterzuladen. Tauschbörsen sind gefährlich Dabei handelt es sich um Programme, die eine Datenverbindung zu anderen Nutzern derselben Software aufbauen. Sie können auf die Festplatte und bestimmte Ordner zugreifen und die dort liegende Musik auf die eigene Festplatte herunterladen. Wer mitmacht, stellt auch auf der eigenen Festplatte einen Ordner zur Verfügung – daher der Begriff «Tauschbörse». anthrazit rät dringend vor der Nutzung ab. Nicht weil die Musikindustrie das so will. Sondern weil das Anbieten von Musik in einer solchen Tauschbörse illegal ist. Und weil sich 18 anthrazit Juni 2008 Anwender über solche Programme häufig auch Schädlinge auf die eigene Festplatte holen. Mehr über Recht und Unrecht lesen Sie auf Seite 21. Musik dicht verpackt Das Internet ist der Tonträger der Zukunft. War der Umstieg von Vinyl auf CD noch relativ leicht zu bewältigen, ist der neue Trend für viele Menschen schwerer zu fassen. Schliesslich gehts um nicht weniger als die Abkehr vom physischen Tonträger. Wer den Anschluss nicht verpassen will, muss umdenken und sich näher mit seinem PC befassen – und mit Dateiformaten. Denn die Musik kommt sozusagen in unterschiedlicher Verpackung daher. Manche Dateien tragen die Endung mp3, andere wma oder eine andere Abkürzung – das sagt mit wenigen Ausnahmen nichts über die Qualität aus, sondern bedeutet bloss, dass sie mit einer bestimmten technischen Methode verdichtet worden sind, um weniger Speicherplatz zu verbrauchen und schneller aus dem Internet heruntergeladen werden zu können. Musikhörer müssen sich bloss vergewissern, dass ihre Geräte – zum Beispiel der Musikspieler – das entsprechende Format abspielen können. Für die Qualität sind die kbit pro Sekunde (kbps) massgebend. Je höher, desto eher klingts wie eine Musik-CD. CD-Qualität bieten nur verlustfreie Dateiformate wie FLAC, M4A oder WAVE-Dateien. Ein Musikprofi erklärt im Interview auf Seite 23, was digitaler Wohlklang bedeutet. Wo die Musik spielt Früher wars ganz einfach: Man geht in den CD-Shop, sucht sich eine Scheibe aus und nimmt diese nach Hause. Doch woher bekommen Sie Musikdateien? CD kaufen und umwandeln: Sie können eine CD ins Laufwerk Ihres PCs einlegen und mit Hilfe von Software (siehe Seite 22) in eine Reihe von Musikdateien umwandeln. Diese kopieren Sie dann auf einen Musikspieler, den Sie per Kabel mit der Stereoanlage (z.B. Line-In-Anschluss) verbinden. Daten herunterladen: Sie können bereits vorgefertigte Daten aus diversen Musikshops beziehen. Diese stehen jeweils in unterschiedlichen Formaten und Qualitäten zur Verfügung. Manche sind kopiergeschützt. Das heisst: Sie lassen sich nur beschränkt kopieren und nur auf dem PC nutzen, mit dem sie bestellt worden sind. Dieser Kopierschutz muss vom Abspielgerät oder der Abspielsoftware unterstützt werden. In unseren Links auf Seite xx und auf www. anthrazit.org finden Sie zahlreiche Online-Musikläden. Nicht alle Shops sind für Schweizer Kunden offen. Aus Gründen digitale musik dem Netz Internetradios aufnehmen: Alles, was aus den Lautsprechern Ihres PCs erklingt, dürfen Sie ganz legal aufnehmen – weil Sie ja beim Aufnehmen keine 1:1-Kopie des Original-Songs machen. Das heisst: Sie können auch den Sound von Tausenden von Internetradioprogrammen oder anderen «Musiksendern» im Internet auf Ihre Festplatte bannen und immer wieder anhören. Verschiedene Programme (siehe Seite 22) erledigen den Job für Sie. Die Hardware: Klingendes Heimnetz der juristischen und technischen Sicherheit raten wir vom Gebrauch von Musik-Portalen in Ländern wie Russland ab. Beliebt sind sie trotzdem: Hier gibts ganze Alben für 2 USDollar. Damit sich der neue Sound aus dem Internet überhaupt in Ihrem Zuhause ausbreiten kann, benötigen Sie die passenden Geräte. Denn herkömmliche Stereoanlagen können mit den Dateien nichts anfangen. Sie können ihre Fähigkeiten aber rasch erweitern. Ein sogenannter Media Adapter bildet die Brücke zwischen Unterhaltungselektronik und Computertechnologie. Auf der einen Seite transportiert er Musik über ein Netzwerkkabel oder per Funk («WLAN»), auf der anderen Seite bietet der Mini-Computer traditionelle Anschlüsse für die Stereoanlage. Solche Geräte kosten rund 300 Franken. Damit der PC nicht ständig laufen muss – der hält ja die Songdateien bereit – empfiehlt sich die Anschaffung einer Netzwerkfestplatte (technisch «NAS»). Diese verbraucht deutlich weniger Strom, ist leise und darf rund um die Uhr laufen. Sie ist der ideale Speicher für die zentrale Lagerung von Musik. In jedem Zimmer kann ein Network Media Adapter aufgestellt werden, der sich sein eigenes Musikprogramm vom zentralen Netzwerkspeicher holt. Weil es sich um Netzwerkgeräte handelt, steht auch der Internetanschluss (Kabelmodem, DSL) zur Verfügung – und damit die grosse weite Welt des Internetradios. Achten Sie bei der Auswahl der Geräte darauf, dass sie alle Universal Plug and Play (UPnP) und Digital Audio Access Profile (DAAP) verstehen. Diese beiden Standards sorgen dafür, dass die Musik problemlos von allen Beteiligten im Netzwerk gesendet und auch empfangen wird. Das DLNA-Zertifikat (www.dlna.org) soll Gewähr bieten, dass sich die Geräte verschiedener Hersteller miteinander vertragen. Vielleicht klingt das alles für Sie zu kompliziert und sie benötigen zu Hause gar kein Musiknetzwerk. Sie haben aber einen MP3-Player, etwa einen iPod. Dann befüllen Sie diesen wie gewohnt am PC und stecken ihn dann im Wohnzimmer per Kabel an die Stereoanlage. Zum Joggen stecken Sie ihn aus und in die Tasche. Einfacher gehts nicht – und ist Musik in vielen Ohren. Code-Inhalt: Artikel auf dem Handy lesen anthrazit Juni 2008 19 digitale musik Der richtige Kopfhörer Der beste Musikplayer ist ohne gute Kopfhörer nur ein mittelmässiger Spieler. Gute Kopfhörer übertragen die Musik unverfälscht und nötigen den Hörer nicht dazu, die Lautstärke hochzudrehen. Sie sorgen für sein sattes, ausgewogenes Klangbild. Doch gerade im Bassbereich sind die meisten Kopfhörer zu dünn, haben die Tester von K-Tipp und Kassensturz herausgefunden. Getestet wurden Geräte ohne Bügel zum Stecken in den Gehörgang. Von 10 getesteten Kopfhörern erhielten nur vier die Note gut, darunter die Apple iPod Earphones. Gleichauf liegt der Sennheiser CX 300 black, gefolgt vom Philips SHE2550/00 black, mit 9.50 das billigste Gerät. Den richtigen Kopfhörer zu finden ist gar nicht so einfach – er muss angenehm zu tragen sein, keinen Kabelsalat verursachen und für den besten Klang optimal passen. Ohrkanalhörer dichten das Ohr vom Umgebungslärm ab, strahlen nicht auf die Umwelt ab und sitzen fest im Gehörgang. Sie sind im Strassenverkehr besonders gefährlich, da Fussgänger damit jede Gefahr überhören. Handys als Musikplayer – die Checkliste t 8FSEBVFSOENJUEFN)BOEZ.VTJLIÚSUNVTT den Akku öfters aufladen. Und stets einen vollen Zweitakku mit sich führen. t )ÊVGJHTJOEEJFEFN)BOEZCFJMJFHFOEFO,PQGIÚrer nicht gerade von allerbester Qualität. t %BT )BOEZ TPMMUF FJOFO 4UBOEBSEBOTDIMVTT GàS Kopfhörer aufweisen, am besten 3,5-mm-Klinkenstecker – so können Sie ein besseres Fabrikat kaufen. t 6.54CFOÚUJHFO4JFOVSXFOO4JFÚGUFST.VTJL herunterladen. Dann ist aber ein Datenabo mit Flatrate Pflicht. Oder Sie nutzen das DownloadPortal Ihres Providers. Hier bezahlen Sie nur die Datei. t "DIUFO4JFBVGFJOFONÚHMJDITUHSPTTFOJOUFSOFO Speicher. Ausserdem sollte das Handy möglichst schnelle Speicherkarten mit grosser Kapazität akzeptieren. t %BT,PQJFSFOEFS4POHTWPN1$BVGT)BOEZQFS Kabel sollte unkompliziert sein und möglichst keine Spezialsoftware voraussetzen. Fragen Sie nach, ob das Handy wie eine Festplatte im Betriebssystem erscheint. t %BT )BOEZ TPMMUF àCFS 4UFVFSUBTUFO GàS EJF Player-Software verfügen, idealerweise auch über einen Equalizer. Mit dieser Software kann das Klangbild fein eingestellt werden. 20 anthrazit Juni 2008 Mittlerweile entsprechen die klanglichen Eigenschaften eines Handys mit integriertem MP3-Player denjenigen eines «Spezialisten». Sie können also gut auf einen separaten Player verzichten – zumal sich immer mehr Anwender ihre Musik direkt aus dem Internet aufs Handy laden. Dennoch gibt es einige Unterschiede und Dinge, die Sie beim Kauf bedenken müssen: digitale musik Recht oder Unrecht? Ab dem 1. Juli 2008 gilt in der Schweiz ein neues Urheberrecht. Dieses gilt im Vergleich zur EU als relativ liberal. Es bringt einige Neuerungen mit sich. Das wirft Fragen auf, die anthrazit hier beantwortet. Was ist überhaupt ein Urheberrecht? Musik ist kein Produkt wie Brot oder Gipfeli. Melodien, Harmonien und Arrangements entstehen im Kopf eines Urhebers – im Falle von Musik des Komponisten oder Arrangeurs. Der Song gehört ihm – und nicht etwa dem Sänger (Interpret) oder dem Käufer der Musik. Das Urheberrecht schützt seine «Erfindung». Wer diese nutzt oder gar mit ihr Geld verdient, muss zahlen. Urheberrechtsgesellschaften wie die SUISA www.suisa.ch erheben die entsprechenden Entschädigungen zugunsten der Musikschaffenden. Aber wenn ich eine CD kaufe oder einen Song herunterlade, dann gehört die Musik doch mir? Nein. Ihnen gehört nur die Scheibe oder die Datei auf der Festplatte. Sie erwerben mit dem Kauf nur eine Lizenz, den Song zu hören oder zu speichern. Was darf ich denn mit den Liedern machen? Ganz einfach: hören. Und kopieren, aber nur im privaten Kreis. Dieser umfasst die Familie, den nahen Freundeskreis und enge Verwandte. Selbstkopierte CDs auf dem Schulhof zu verschenken oder gar zu verkaufen ist hingegen strafbar. Problemlos dürfen Sie jedoch eine Kopie der CD erstellen und diese im Auto hören. Oder den MP3-Song von der Festplatte auf den MP3-Player kopieren. Für die Nutzung der Musik im privaten Kreis erhebt die SUISA bei den Herstellern von MP3Playern und Datenträgern eine Gebühr. Ich habe gehört, mit dem neuen Urheberrecht wird Kopieren verboten? Jein. Neu wird bloss der Kopierschutz vom Gesetz geschützt. Er darf nicht mehr geknackt werden. Mit einer Ausnahme: Wenn man die geschützte CD oder den Song bestimmungsgemäss verwendet – also etwa den Kopierschutz knackt, um sich eine Kopie fürs Auto anzulegen. Das Problem: Die entsprechende Software darf in der Schweiz nicht mehr angeboten werden. Aber Google ist gross. Ein echtes Problem ist das nicht: Die Musikindustrie hat sich weitgehend vom bei Musikkäufern verhassten Kopierschutz verabschiedet. Darf ich denn Musik aus einer Tauschbörse herunterladen? Nach einhelliger Meinung der meisten Experten ja. Allerdings auch nur dann, wenn die Tauschbörsensoftware nicht gleichzeitig Daten ins Internet stellt. Konkrete Gerichtsurteile fehlen für den Download allerdings. Was bedeutet das für mich, wenn es noch keine Gerichtsurteile gibt? Generell muss sich ein neues Gesetz zuerst vor Gericht bewähren. Die Urteile legen fest, wie das Gesetz ausgelegt wird. Dass etwas nicht verboten ist, bedeutet nicht unbedingt, dass es erlaubt ist. Wer Grauzonen ausreizt, könnte unter Umständen in ein teures, aufwändiges Verfahren gezogen werden. Darum sollten Anwender immer auf Nummer sicher gehen. Schliesslich wird das legale Angebot im Internet immer grösser. anthrazit Juni 2008 21 digitale musik Nützliche Gratis-Software für Musikliebhaber Zum Auslesen und Brennen von Musik-CDs CDBurnerXP Express Rip CD Ripper E Kostenlose Brennsoftware für Windows – bietet sogar Coverdruck. www.cdburnerxp.se L Liest Musik-CDs besonders schnell aus und sspeichert sie in Form von MP3-Dateien ab. www.nch.com.au/rip/de/ w Exact Audio Copy Windows Media Player W Erstellt exakte Kopien und holt sich Titelinfos aus dem Internet. www.exactaudiocopy.de D Musiksoftware von Windows kann auch Die CDs einlesen und im WMA-Format ablegen. C www.microsoft.com/windowsmedia w FinalBurner Free Brennsoftware mit Auslese-Funktion. www.protectedsoft.com Internetradios & mehr Clickster Phonostar P Durchsucht das Internet nach legalen MP3-Dateien. www.remlapsoftware.com/clickster.htm M der Software kann man tausende Mit vvon Radiostationen abhören und als MP3 speichern. www.phonostar.de w Songbird No23 Recorder N Umfassende Abspielsoftware mit integrierten Internetradios. www.songbirdnest.com M der Software wird alles aufgezeichnet, Mit was über die Soundkarte läuft. w www.no23.de w Geschenke der Stars Das Internet eröffnet den Künstlern neue Vertriebswege, an der Musikindustrie vorbei in die eigene Tasche zu singen. So manch einer verschenkt für kurze Zeit Songs oder Alben exklusiv über die eigene Homepage. Es lohnt sich also, öfters beim Lieblingsstar vorbeizusurfen. So veröffentlichte letzten Herbst die britische Kultband Radiohead ihr neues Album exklusiv auf ihrer Homepage www.radiohead.tv. Und liess die Fans frei über den Kaufpreis entscheiden. Nine Inch 22 anthrazit Juni 2008 Nails verzichtet auf Spielchen und verschenkt auf theslip. nin.com ein Album. Coldplay www.coldplay.com und Bruce Springsteen www.brucespringsteen.net gingen da etwas weniger weit und verschenkten kürzlich nur einen Song ihres neuen Albums. Die deutschen Spassrocker Die Ärzte www. bademeister.com sagten im letzten Dezember Danke für die Blocher-Abwahl und offerierten für kurze Zeit Schweizer Fans ein Album. digitale musik «MP3 kann überraschend attraktiv klingen» Musik wird heute meist im komprimierten Format gehört – in einer schlechteren Tonqualität. Musiker und Musikproduzent Mauro Grossud*, 44, digitalisiert in seinem Tonstudio auch alte Aufnahmen. Er verrät im Interview seine Tipps. Interview: Bruno Habegger anthrazit: Sie als Profi sind doch bestimmt ein Fan von Schallplatten? Klingen diese besser als eine CD? Mauro Grossud: Da erwischen Sie mich mit der Gretchenfrage in Sachen Digital oder Analog. Im direkten Hörvergleich stellt jeder einen Unterschied fest, der letztlich Geschmacksache ist. Tonqualität ist also nicht unbedingt entscheidend? Die Tonqualität ist wichtig, aber genauso wichtig sind die persönlichen Hörgewohnheiten, wo, wie und über welche technischen Geräte man hört. Um es mit einem Gemälde zu vergleichen: Man kann den Original-Picasso im Museum bewundern oder sich eine exakte Kopie ins Wohnzimmer hängen. Was ist der Unterschied? ist aber, wie und worüber die Musik gehört wird. Mit dem Ohr an den meisten PC-Lautsprechern beispielsweise klingt für mich nicht nur der MP3-Sound, als hätte ich einen Hörsturz. Lesen Sie das ganze Interview online auf www.anthrazit.org. Mauro Grossud digitalisiert unter anderem für Private Schallplatten und Musikkassetten. Sonderangebot für anthrazit-Leser: 3 LPs/Spulentonbänder oder Kompaktkassetten zum Preis von zwei (Fr. 100.–). Bestellung: [email protected] Auf Anhieb keiner. Genau. Zumal nur wenige ein Gemälde genauer studieren. Es soll ja das Auge erfreuen. Eine MP3-Datei würde ich allerdings eher mit einem Abdruck im Museumführer zur aktuellen Picassoausstellung vergleichen. Zuerst kommt aber immer die künstlerische Idee. Als Musiker sind Sie aber sicher kein Freund komprimierter Formate wie MP3 oder Ogg? Ach, im täglichen Gebrauch ist MP3 sehr praktisch und kann überraschend attraktiv klingen. Es hängt davon ab, wie die Datei entstanden ist und welches Ausgangsmaterial verwendet worden ist. Grundsätzlich fehlen einer solchen Datei Klanginformationen – wie das Salz in einer faden Suppe. Ob man dies wahrnimmt oder nicht ist sehr persönliche Sache. Das heisst, das Format ist eigentlich egal? Man hört zwar den Unterschied zwischen einer CD (WAVFormat 16–24 Bit ) – die momentan das Mass der Dinge ist – und einer MP3-Datei im Direktvergleich. Entscheidender anthrazit Juni 2008 23 digitale musik Legale Musik I Steve Jobs hatte den richtigen Riecher. iTunes ist der führende Musikshop. Auf Jamendo können Musiker ihre Sounds hinterlegen und Spenden der Hörer erhalten. Die Suchfledermaus findet viele Klänge und bewertet auch gleich die technische Qualität. Legale Musik II Guter Job! Peter Gabriels neuester Streich Apple hat vorgemacht, wie man Musik im Internet Das Prinzip ist simpel: Wer die Musik gratis herunter- verkauft. Seit kurzem auch ohne Kopierschutz. lädt, erhält die Datei mit einem Werbevorspann. www.itunes.ch www.we7.com Mehr als Bücher Weltmusik Die Migros-Tochter führt einen vorbildlichen, jedoch Die Songs sind zwar nicht gratis. Dafür erhalten kleineren Shop mit fairen Preisen und CH-Sounds. Musikliebhaber Perlen abseits der Hitparade. www.exlibris.ch www.emusic.com Freie Sounds – ohne Kosten Familienfreundlich Die Plattform für unbekannte Künstler bietet verschie- Nebst dem üblichen Sound gibts hier Hits für Kinder, dene Formate. Spenden gehen direkt an die Musiker. von Mozart für Babys bis Peter Maffays Tabaluga. www.jamendo.com www.weltbild-downloads.ch Playerstoff Ohrenfreundlich Das Portal gehört einem MP3-Player-Shop. Hier fin- Zwei Schweizer MP3-Compilations für die Freunde den sich spannende Schweizer Sounds. Gratis! gepflegter elektronischer Musik. www.mp3.ch www.ohrlab.ch Songperlen entdecken In voller Fahrt Die Site ist ähnlich wie Jamendo aufgebaut. Von ukra- Die beliebten Mixed Tapes mit Songs junger Künstler inischen Mönchen bis zu Hardrockern – alles gratis. sind nach längerer Pause wieder da – mit Volume 20. www.magnatune.com www.mercedes-benz.com/mixedtape Suchmaschinen Der Musikladen We7 von Weltstar Peter Gabriel bietet interessante Musik, mit Werbung finanziert. Was auf die Ohren: Die beiden Compilations von Ohrlab.ch enthalten gepflegte Elektro-Sounds. Musikgemeinschaften Klang-Google Die Schweizer Musikszene lebt Die Suchmaschine grast das Netz nach ungeschütz- Davon kann man sich auf der Plattform der DRS- ten Audio-Dateien, Podcasts und anderem Klingklang Radios überzeugen. Hier treffen sich Fans, Musiker mehr ab. Praktisch: Sie bewertet auch die Qualität. und Fachleute, um Talente zu entdecken. www.skreemr.com www.mx3.ch Spürhund Persönliches Radio Clickster ist eine Gratis-Software, die frei im Internet Wer sich gratis registriert, kann sich einen herumliegende Songs aufspürt. Sie dürfen diese aller- Radiosender nach persönlichen Vorlieben anlegen. dings nur privat verwenden. Oder bei anderen Nutzern neue Sounds entdecken. www.remlapsoftware.com/clickster.htm www.last.fm Elegante Musicbox Musikalischer Marktplatz Die Suchmaschine verfügt über ein brillant einfaches Stars und solche die es werden wollen, präsentieren Design und spielt gefundene Sounds auf Knopfdruck sich mit ihren eigenen Profilen und eingebetteter gleich ab. Die Qualität ist nicht immer berauschend. Musik sowie Videos. Mit dabei: Stefanie Heinzmann. www.songza.com music.myspace.com last.fm ist der Klassiker unter den personalisierbaren Radios, eine lebendige Gemeinschaft. Aufgrund der Dynamik des Internets kann keine Garantie für funktionierende Links übernommen werden. Der anthrazit Link-Guide erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Vorschläge und Hinweise auf veraltete oder nicht mehr funktionierende Angebote nimmt die Redaktion gerne entgegen: [email protected] anthrazit Juni 2008 25