Zur Geschichte des Hüninger Kanal

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Zur Geschichte des Hüninger Kanal
Kanalführer
Stille Wasserwege
Im Elsass und Lothringen
mit
Hüninger Kanal
Rhein – Rhône Kanal Südabschnitt
Montbeliard – Haute Saône Kanal
Colmar Kanal
Rhein – Rhône Kanal Nordabschnitt
Die Ill (Südabschnitt)
Wasserwege in Straßburg
Kanalführer„Stille Wasserwege – Im Elsass und Lothringen“
von Bertram Janowski Im Falkenstein 1, D-79219 Staufen, Tel.: 07633/50158
E-Mail : BJanowski @ aol.com
Ausgabe 03/2006
Janowski, Bertram:
© Kanalführer Stille Wasserwege – Im Elsass und Lothringen
Staufen: 2006
Pläne: Darstellungen auf topographischer Grundlage.
Plan und Foto auf Seite 39 mit freundlicher Genehmigung des
Sportboothafens Colmar.
Die Fotografien auf den Seiten 41 und 42 stammen aus dem
Buch „ Canaux et Batellerie en Alsace“ von René Descombes
erschienen im Verlag Le Verger, Illkirch 1988.
Für die freundliche Genehmigung meinen besonderen Dank!
Fotos auf Seite 24 und 61 mit freundlicher Genehmigung von Doris Sutter
Foto auf Seite 51 mit freundlicher Genehmigung vom Speedteam Freiburg.
Foto auf Seite 67 mit freundlicher Genehmigung von Canal Evasion Mittersheim
Weiteren Fotografien: Bertram Janowski und Karsten Wegner
Titelfoto: Colmar Kanal bei Wickerschwihr / Karsten Wegner
Übersetzt von Martin Faulhaber / Kehl
Quellennachweis:
Hugh McKnight: Frankreichs Flüsse und Kanäle
René Descombes: Canaux et Batellerie en Alsace
David Edwards-May : Binnengewässer Frankreichs
Bertram Janowski: Pénichen - gestern und heute
Germany 2006
2.Auflage
Alle Rechte vorbehalten! Ohne Schriftliche Erlaubnis von Bertram Janowski darf der
Kanalführer „Stille Wasserwege – Im Elsass und Lothringen I“, auch Teile davon, nicht
reproduziert oder kopiert werden.
Kanalführer
Stille Wasserwege Im Elsass und Lothringen
von Bertram Janowski
Kartenmaßstab 1 : 25000 als Grundlage
Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis ................................................................
Übersichtskarte.....................................................................
Information zur Schifffahrt auf dem Hüninger Kanal.........
Kanalkarte Rheinschleuse Niffer – Kembs...........................
Karte des Hafen Kembs........................................................
Zur Geschichte des Hüninger Kanal.....................................
Infos zur Schifffahrt auf dem Rhein-Rhône Kanal Süd……
Kanalkarten Niffer - Montbéliard
Infos zur Schifffahrt auf dem Montbéliard – Saône Kanal...
Kanalkarten Allenjoie – Botans……………………………
Zur Geschichte des Montbéliard – Saône Kanal…………...
Infos zur Schifffahrt auf dem Canal de Colmar...................
Kanalkarten Rheinschleuse – Hafen Colmar .......................
Karte des Hafen Colmar........................................................
Zur Geschichte des Canal de Colmar....................................
Infos zur Schifffahrt auf dem Rhein-Rhône Kanal Nord......
Kanalkarten Abzweig Colmar – Friesenheim.......................
Kanalkarten Abzweig Rhinau – Strasbourg..........................
Wasserstraßenkarte: Die südliche Ill.....................................
Wasserstraßenkarte: Strasbourg............................................
Zur Geschichte des Rhein – Rhône Kanal............................
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Ich bedanke mich bei allen, die das Projekt “Kanalführer“ unterstützt und somit Ermöglicht haben!
1.Auflage
Bertram Janowski
Im Falkenstein 1 D-79219 STAUFEN
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Übersichtskarte
Wichtiger Hinweis !
Die in diesem Kanalführer genannten Kanäle sind auf der Übersichtskarte in
Hellblau dargestellt.
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Der Hüninger Kanal
Schifffahrt
Der Schifffahrtsweg:
Von den ehemals 28 Kilometer schiffbarer Strecke sind heute nur noch 2 Kilometer mit Booten
befahrbar. Der Kanal beginnt oberhalb der alten Schleuse Niffer und endet im Hafenbecken Nord in
Kembs. Eine Weiterfahrt ist nicht möglich, da die Klappbrücke von Kembs nicht mehr bedient werden
kann. Der Kanal führt eine Strömung, die nicht außer Acht gelassen werden sollte. Speziell bei der engen
Einfahrt in den kleinen Kanal sollte man das Fahrwasser genau beobachten. Auch beim An– oder
Ablegen kann es zu Schwierigkeiten in dem engen Hafen kommen
.
Schifffahrtsvorschriften:
Die Höchstgeschwindigkeit auf dem Hüninger Kanal beträgt 6 Km/h, und sollte nicht überschritten
werden. Die Durchfahrtshöhe unter der Brücke beträgt 3,50 m. Der Tiefgang der Schiffe soll 1,50 m nicht
überschreiten.
Sportbooten ist das Ankern und Festmachen an Pfählen in der Fahrrinne verboten. Es gelten auf dem
Kanal die Vorschriften des „Code fluvial“.
Slipanlagen:
Im Oberwasser der alten Schleuse Niffer LU und Unterwasser der großen Schleuse Niffer RU.
Mietboote:
Oberhalb des Hafens von Kembs ist eine Mietbootfirma ansässig. Für weitere Informationen wählen Sie
die Telefonnummer:
0033 3 87 62 88 18
Telefon und Funkverbindung:
Die Rheinschleuse von Niffer ist erreichbar über
VHF 22
oder
Tel.: 0033 3 89 48 37 42
Zur Weiterfahrt auf dem Rhein – Rhône Kanal in Richtung Saône, muss man sich 24Std.
vor der Fahrt bei der Schleuse 41 in Mulhouse anmelden!
Tel.: 0033 3 89 44 48 25
Vignette: (Gebührenmarke der VNF)
Für die Benutzung der Wasserwege wird eine Gebühr erhoben. Die Gebührenmarke erhalten sie an der
neuen Schleuse Niffer. Da die Preise jährlichen Änderungen unterliegen, sollten Sie diese bei der
Schleuse Niffer erfragen.
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Der Hüninger Kanal
N
Sportboothafen im Oberwasser der alten
Schleuse von Niffer.
Slipmöglichkeiten
•
•
Unterwasser der neuen Schleuse
Oberwasser der alten Schleuse
LU
RU
Kembs bietet für den Skipper alle
Versorgungsmöglichkeiten.
Ein Supermarkt mit Tankstelle in ca. 1 Km
Entfernung vom Hafen im Ort.
Bootsservice im Hafen Kembs erfragen.
Der Hüninger Kanal bei Kembs
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der Hüninger kanal
port de plaisance de Kembs
Am Sportboothafen von Kembs, einem alten Flößerhafen, endet der Schiffbare Teil des
Hüninger Kanals und geht in ein Hafenbecken über, das ca. 250 m lang und 30 m breit ist.
Der moderne Hafen, der 1999 Wiedereröffnet wurde, bietet 53 Liegeplätze. Alle Liegeplätze
sind ausgestattet mit Wasser und Strom (230V CEE Norm Stecker).
Im Hafen finden Sie:
Informationen
Sanitäre Einrichtungen
Capitainerie Nautic Club Kembs
0033 3 89 75 50 74
Handy 0033 6 83 89 18 50
Restaurant „La Peniche“
Parkplätze
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Zur Geschichte des Hüninger Kanal
Die besondere technische Problemstellung beim Bau des Hüninger Kanal konnte nur mit größten
Schwierigkeiten bewältigt werden.
Ursprünglich war der Kanal lediglich dazu ausersehen, den Rhein-Rhône Kanal nördlich des
Knotenpunktes der Ile Napoléon mit Wasser zu speisen. Dennoch wurde er gleich zu beginn in
schiffbarer Größe gebaut, mit lediglich vier Schleusen, wobei die fünfte (Homburg) erst wesentlich später
hinzugefügt worden ist. Dieser Kanal hat sich im Laufe der Zeit zu einem besonders wichtigen
Zweigkanal des Rhein – Rhône Kanals entwickelt.
Die ersten Erdarbeiten wurden 1810 ausgeführt. Im Jahre 1827 waren die gesamten Erdarbeiten nebst den
hydraulischen Werken (Schleusen, Brücken) fertiggestellt. Damals hoffte man, das Kanalbett mit der
Methode der trüben Wasser abzudichten. Es wurde daher trübes Wasser der Ill auf Höhe der Ile
Napoléon eingeleitet. Doch bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 7 m³/Sek. versickerte das Wasser
restlos nach 6 Kilometer. Das Experiment wurde 15 Mal mit stets gleichem Ausgang wiederholt. Im Jahre
1828 wurde ein weiterer Versuch mit schlammigem Wasser aus dem Rhein unternommen. Der Kanal
wurde mit 5 m³/Sek. geflutet. Das Wasser benötigte vier Tage, um eine Strecke von insgesamt 17
Kilometer zu passieren, ohne je einen Wasserstand von 30 cm zu überschreiten, bevor es gänzlich
versickerte. Hingegen waren die umliegenden Wiesen vollkommen von durchgetretenem Sickerwasser
überschwemmt!
Hüninger Kanal 1962 oberhalb der Pont du Bouc
Kanaldreieck „Ile Napoleon“ im Jahr 1960
Die folgenden Abdichtungsarbeiten mit Tonerde waren sehr Zeit- und Kostenintensiv. Im Jahre 1829
konnte immerhin bei einer Einlassgeschwindigkeit von 13,5 m³ ein Wasserstand von 1,00 Meter auf Höhe
der Ile Napoléon erzielt werden. Trotz allem wurde die normale Schiffbarkeit des Kanals erst im Jahre
1832 erreicht. Die Dichtungsarbeiten nahmen aber im Grunde nie ein Ende.
Die Schleusen wurden von 30,50 m auf 34,50 Meter verlängert, und die nutzbare Wassertiefe wurde
zwischen 1863 und 1867 auf 1,70 m erhöht. Dieselben Schleusen wurden anschließend erneut auf des
Freycinet Maß (38,50 m) verlängert, und zwischen 1912 und 1914 wurde eine fünfte Schleuse (Homburg)
erbaut, um die Strömung zu verlangsamen, die die Schifffahrt in diesem Abschnitt stark beeinträchtigt
hatte. So benötigte man zum ziehen einer Péniche von der Ile Napoleon bis Hüningen drei Pferde. Im Mai
1929 wurde die elektrische Zugeinrichtung in Betrieb genommen und es war möglich, die Strecke
Strasbourg – Hüningen (124 Km) in 47 Stunden zu bewältigen. Bis zum Jahr 1933 steigerte sich der
Schiffsverkehr bis auf 6900(!) Lastkähne pro Jahr. Die Fertigstellung des Grand Canal d´Alsace im Jahr
1959 und der Ausbau des Teilstückes Niffer – Ile Napoleon 1961 brachte dann das aus für den Hüninger
Kanal als Schifffahrtsweg und er bekam wieder seine ursprüngliche Bestimmung zurück. 1986 wurde das
nördliche Becken des Kembser Hafen zu einem Sportboothafen ausgebaut. Eine Neugestaltung der
Hafenanlage wurde bis 1999 durchgeführt und mit einem Hafenfest gefeiert.
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