Kleine Gärten ganz gross
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Kleine Gärten ganz gross
Auszug aus der Zeitschrift Garten erschienen am 23. August 2012 ©Etzel Verlag AG Kleine Gärten ganz gross Wer schon einmal versucht hat, einen kleinen Garten zu planen, der weiss, dass man sich sehr viel dabei überlegen muss, insbesondere, wenn der Garten trotz verschiedener Nutzungsmöglichkeiten dennoch ein zusammenhängendes Erscheinungsbild bieten soll. In Zusammenarbeit mit den Gärtnern von Eden wurden vier Gestaltungsvorschläge erarbeitet, in welche die zahlreichen Vorgaben eines potenziellen Gartennutzers eingebettet wurden. Beitrag von Esther Kall Die Aufgabenstellung für die vier Gartenplaner lauteten wie folgt: Der zur Strasse hin einseitig leicht schräge und ansteigende Garten misst samt bestehendem Sitzplatz am Haus in der Breite 4,80 m und ist ab Fassade bis zur Strasse 11 m tief. Die Fassade des Holzhauses im «Sea Shore»-Stil weist nach Süd-Osten. Einfachheit, Privatsphäre und das Erleben der Elemente soll beim Garten im Vordergrund stehen. Die Bepflanzung besteht idealer Weise aus Sorten, die sowohl dekorativ als auch kulinarisch genutzt werden können (Kräuter als Bodendecker, Lavendel, Rosen, Beeren). VORGABEN Wünsche: • Garten mit verschiedenen, einladenden Plätzchen. • Privatsphäre, dennoch auch von gewissen Stellen (östliche Region) Ausblick in die Ferne. • Wasser, Wind und Feuer erleben. Ideal wäre es, den Garten so zu planen, dass er nach Anlegen der Struktur nach und nach ergänzt werden könnte, damit die Kosten nicht gleichzeitig anfallen (z.B. Platz für Feuerstelle oder Hot Tub bereits vorsehen). • Duft (Teerosen, Lavendel). • Wind sichtbar machen sowie Geräuschkulisse (Trauerweide, Schilf, Kiesflächen begehbar, Wasser erleben). • Terrasse vergrössern (Terrassenüberdachung bis zu einer Tiefe von 3.30 m nicht im Budget einrechnen). • Bewegtes Wasser als Geräuschfilter eher rechts (südlicher Bereich), Nähe Sitzplatz. • Traum: vor fremden Blicken geschütztes KaltwasserTauchbecken/Wasserstelle (Kneipp). • berankte Laube. • Stauraum für Grill und Gartenwerkzeug z.B. in Form von Raumteiler/Trennwand vorsehen. Elemente: • Holzdeck • Kies (Kneippen) • Wasser (Ganzkörper-Tauchbecken). • Beton/Bruchsteinmauer (Wärmespeicher und Sichtschutz). • ev. Spiegel oder reflektierende Flächen (um die Grenzen aufzulösen und die Illusion eines grösseren Gartens zu wecken) • vorhandene Steine (Findlinge) einbinden. Bepflanzung: • Aprikose an einer Mauerscheibe einplanen. • Trauerweide im Topf. • Lavendel und Englische Teerose. • bläulich/gräulich Laub/Blüten (tendenziell verschiedene grau-blau-grüne Strukturen und wenige, ausgewählte Blüten). • als Bodendecker verschiedene Kräuter vorsehen (Thymian, Oregano usw.) • Glyzinie, veilchenblaue Variante. • Hochbeete z.B. als Geländestütze allenfalls zur rechten (südlich gelegenen) Parzelle hin sind willkommen. • div. Beerenbüsche. Besonnung: • Im mittleren Drittel bzw. am Ende des Gartens lässt sich die Sonne besonders im Herbst wesentlich länger geniessen, als gleich am Haus (z.B. in einem Strandkorb). Anhand zahlreicher Vorgaben haben alle vier Gartenplaner ausgezeichnete Vorschläge erarbeitet. Darunter sind: • Ein Designgarten • Ein Geniessergarten • Ein Naturgarten • Ein Ästhetengarten Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen Pläne der vier gelungenen Beispiele in Aufsicht und Schnitt zusammen mit zum jeweiligen Stil passenden Stimmungsbildern sowie einem Kurzinterview mit dem Planer des Garten. Häuser modernisieren 3 – 12 67 Garten Ein Designgarten Plan Dieser Garten lebt durch klar gesetzte Akzente und die grosszügige Leere dazwischen. Das Hochbeet samt Obstspalier entlang der Grenze unterstreicht die Dynamik des beleuchteten, einseitig wellenförmig gestalteten Holzsteges, der über das abgesenkte Gelände zum Tauchbecken hin führt. Im Grenzbereich links des Steges bietet ein lichtes Gehölz Sichtschutz, erlaubt aber dennoch Durchblicke in die Ferne. Drei quer zur Sichtachse stehende Heckenelemente in Folge gliedern den Raum auf verschiedenen Ebenen und rahmen die Feuerstelle ein. Die über Eck laufende Einfassung aus Gräsern schafft einen harmonischen Übergang zur Landschaft im Hintergrund. Planung: Urs Bühlmann Gartentür 0,0 Betonwand 1,60 m Spiegel über Wasseroberfläche Aprikosenspalier an Rückwand 1 Richtpreis Fr. 55 000.– (Dieser Preis ist eine Schätzung und kann je nach Materialwahl stark variieren.) -0,15 Sitzbecken Wasser Hecke 0,5 m (z.B. Buchs/Eibe) 1 Die bekieste Leere ist ein hervorragendes Umfeld zur Inszenierung von Skulpturen. Geräteschrank 2 Cortenstahl wirkt modern und fügt sich mit seiner rostigen Oberfläche sehr gut in die natürliche Umgebung ein. Wasserhahn -0,30 Spalierobst bis Gartentür Lichtes Solitärgehölz mehrstämmig (z.B. Felsenbirne) Blütenstauden 2 3 0,0 «Schwebender» Holzsteg beleuchtet Hecke 0,5 m (z.B. Buchs/Eibe) Kies -0,15 Gräser 3 Die Sichtschutzwand aus schlichten Brettern schafft eine ruhige Kulisse für die vom Steg begleitete Kiesfläche mit ausgewählter Bepflanzung. 4 Sie legen nicht alles offen. Daher lassen sich mit Hilfe von Gräsern verlockende, geheimnisvolle Wege gestalten. Hochbeet (0,50/0,35 m) 5 Hochbeete sind en vogue. Neben ihrer praktischen Vorzüge sind sie auch ein probates Mittel, in einem Garten Räume zu schaffen und Höhen zu setzen. Feuer Hecke 0,50 m Skulptur/Windspiel Terrasse Natursteinplatten Vordachtiefe 3,30 m 4 5 Schnitt Anhand des Schnittes lassen sich die Proportionen der einzelnen Elemente sowie die Sicht auf dieselben gut erkennen. Sichtschutz 1,80 m Metall-Holzkonstruktion 0,0 68 Häuser modernisieren 3 – 12 Häuser modernisieren 3 – 12 69 Garten Interview mit Urs Bühlmann Häuser modernisieren: Was ist für Sie das Wichtigste an einem Garten? Urs Bühlmann: Der Garten soll auf die Bedürfnisse und Wünsche des Nutzers abgestimmt sein. HM: Was ist die grösste Herausforderung an einem kleinen Garten? UB: Aus der kleinen Fläche möglichst viel herauszuholen und trotzdem die Grosszügigkeit wirken zu lassen. Gerade in kleinen Gärten ist es wichtig Privatsphäre zu schaffen und so Gartenräume entstehen zu lassen, welche den Gartenbesitzern das Gefühl von Geborgenheit geben. HM: Welche Elemente sind besonders geeignet, einen kleinen Garten grösser erscheinen zu lassen? UB: Längliche Formen, Verstärkung der Tiefenwirkung durch Verjüngung oder die Laufrichtung der Platten ergeben eine andere Wahrnehmung der Grösse. Zudem können Hilfsmittel wie z.B. Spiegel verwendet werden. HM: Was bringt Ruhe in eine Gestaltung? UB: Abgestimmte Formen und Farben ergeben ein harmonisches Bild und lassen den Garten als Einheit erscheinen. Zu viele Materialien auf kleinem Raum wirken unruhig. HM: Welches sind die Vorzüge von Wasser in einem Garten? UB: Wasser kann in den verschiedensten Formen im Garten eingesetzt werden. Ob als kleines Wasserbecken oder als Badeteich. Es ist möglich das Wasser umzuwälzen, wobei ein beruhigendes Plätschern entsteht, so dass damit auch störende Nebengeräusche überdeckt werden können. HM: Welche Materialien sind besonders pflegeleicht und kostengünstig bei guter Dauerhaftigkeit? UB: Generell sind Natursteine aus unserer Region pflegeleicht und sehr dauerhaft. Das Material ist robust und fügt sich in die Umgebung ein. HM: Worauf ist bei der Höhe und der Materialwahl von Sichtschutzelementen besonders zu achten? UB: Nebst den gesetzlichen Bestimmungen ist es wichtig zu wissen, welche Anforderungen das Element erfüllen muss. Wie stark soll der Sichtschutz sein? Wie fügt er sich ins Gartenbild ein? Hat er sogar weitere Funktionen (Windschutz, Lärmschutz ) zu erfüllen? Die Materialien sind sehr vielfältig und verlangen je nach Produkt mehr oder weniger Pflege. Müller Gartenbau AG Urs Bühlmann Götzentalstrasse 1 6044 Udligenswil Telefon 041 375 80 50 www.mueller-gartenbau.ch Garten Ein Geniessergarten Plan Dieser Garten besticht durch verschlungene Pfade, die Entdeckungsreisen versprechen. Direkt am Sitzplatz kommt der Nutzer in den Genuss plätschernden Wassers, das sich auch gleich hautnah erleben lässt. Der entlang des Wasserbeckens verlaufende Steg lädt zur Entdeckung des restlichen Gartens oder als Sitzgelegenheit, um die Beine ins Wasser baumeln zu lassen. Gleich hinter dem Steg liegt leicht erhöht der mittlere Bereich mit einem kleinen Sitzplatz im Grünen, während der letzte Gartenraum mit Feuerstelle sich wieder auf Terrassenniveau befindet. Planung: Philipp Leuzinger Chaussierung Sitzelement Feuerring Busch 1,0 m Richtpreis Fr. 64 700.– (exkl. Möblierung) Niedrige Stauden Gartenschrank 1,8 m 0,0 1 Ein lauschiger Sitzplatz umgeben von Hecken oder Büschen dient als willkommene Oase der Erholung. 1 2 Zum Geniessergarten passen auch mediterrane Kräuter, Blütenstauden oder Obst in Töpfen. Kletterpflanzen an Gerüst Busch 1–1,5 m Büsche max. 0,50 m 3 Von einem Holzdeck aus zugängliches Wasser weckt unwillkürlich Erinnerungen an Stege am See oder am Meer. Genau richtig für ein bisschen Ferien zuhause. Pflästerung Schnitt Auf dem Schnitt wird neben den unterschiedlichen Niveaus auch das durchgehende Rankgerüst ersichtlich, das auch das Aprikosenspalier trägt. +0,8 Kletterpflanze an Gerüst +0,8 2 Büsche max. 0,50 m +0,3 0,0 +0,8 Aprikosen Wasserpflanzen -0,05 Holzrost überdacht 0,0 Kneippbecken 3 Gräser in Töpfen 72 Häuser modernisieren 3 – 12 Häuser modernisieren 3 – 12 73 Garten Interview mit Philipp Leuzinger Häuser modernisieren: Was ist für Sie das Wichtigste an einem Garten? Philipp Leuzinger: Die Stimmung – Sie ist eine Kombination von Raumbildung, Materialkombinationen, Pflanzenwahl in Form, Farbe und Duft, sowie Kunst und Dekorelemente. HM: Was ist die grösste Herausforderung an einem kleinen Garten? PL: Sich zu beschränken ohne die Raffinesse aufzugeben. HM: Welche Elemente sind besonders geeignet, einen kleinen Garten grösser erscheinen zu lassen? PL: Ruhige Flächen wie Wasser, Kies, geschnittene Pflanzen. HM: Was bringt Ruhe in eine Gestaltung? PL: Elemente die sich wiederholen oder als «roter Faden» eine Gestaltung prägen. HM: Welches sind die Vorzüge von Wasser in einem Garten? PL: Das Element Wasser als Symbol für «Lebensquelle», den steten Lauf des Lebens, die Freiheit der Weltmeere. Für manche Leute kann Wasser eine sehr beruhigende Atmosphäre schaffen und für andere ist das Wasser mit der Tradition des «Dorfbrunnens» verbunden. Wasser kann in manchen Fällen auch zum guten Mikroklima in einem Garten beitragen. HM: Welche Materialien sind besonders pflegeleicht und kostengünstig bei guter Dauerhaftigkeit? PL: Pflegeleicht hat einen Zusammenhang mit der Gartenkonzeption: Ist Dynamik, Veränderung, Patina störend oder erwünscht? Naturstein, Glas, Stahl sind dauerhafter als Holz und Ton. Ein wichtiger Punkt für die Lebendauer ist auch die Qualität der Verarbeitung. HM: Worauf ist bei der Höhe und der Materialwahl von Sichtschutzelementen besonders zu achten? PL: Raumbildung und Weitsicht. Was will ich noch sehen oder nur erahnen. Die Augenhöhe im Sitzen oder im Stehen ist ein wichtiger Faktor im Zusammenspiel mit Distanz. Für die Materialwahl der Sichtschutzelemente ist die Frage zu klären, wie der Übergang zum Erdreich gestaltet wird. So braucht Holz z.B. einen besseren Schutz als Stahl. Leuthold Gärten AG Philipp Leuzinger Dörflistrasse 24a Postfach 118 8942 Oberrieden/Zürich Tel. 043 444 22 88 www.gartenliebhaber.ch Garten Ein Naturgarten Plan Umfangen von einer Natursteinmauer entsteht ein geschützter Hof, der bis zu Hälfte des Gartens reicht. Über drei Stufen erreicht man die obere Ebene, wo man nach Lust und Laune kneippen, das Plätschern des Wassers geniessen und sich auf dem Holzdeck sonnen und ausruhen kann. Abends lässt einen die in den Mauern gespeicherte Sonnenwärme lange Abende im Freien geniessen und die Integrierte Beleuchtung sorgt für Atmosphäre. Planung: Kirsten Wehrli Krustenplatten Sandstein Teich, Wasserzone niedrig Tor Richtpreis Fr. 80 000.– bis Fr. 90 000.–, exkl. Honorar Planung, allfällige Baueingabe etc. Hängeweide 1 Gekieste Flächen wirken einladend und belohnen beim Begehen durch das typische leise Knirschen, das einen stets an lauschige Gartenwirtschaften unter mächtigen Bäumen denken lässt. 1 Kneippweg mit Chromstahlwannen 2 Spaliere und Obstbäume gedeihen besonders gut an speicherfähigen Steinwänden, da sie die zusätzliche Wärme und den Schutz zu schätzen wissen. Obst Holzrost Kiesbelag, Gräser 3 Geflochtene Beeteinfassungen haben einen ganz besonderen Charme und unterstreichen den Charakter der naturnahen Gestaltung. Kiesbelag mit Wildstauden Schrittplatten Sandstein Wassernase, Kleinmauersteine Sandstein Schnitt Der Schnitt lässt die Gliederung der Fläche überblicken. An die geplante Sitzplatzüberdachung schliesst sich der von Natursteinmauern gebildete Hofgarten an. Der Kneipp-Bereich und das Holzdeck jenseits der Mauer verfügen über Sichtschutz durch die Wände entlang des Teichs sowie durch die Sträucher entlang der Grenze. Blockstufen Sandstein 2 Wasserstelle Sandsteinmauer mit Kleinmauersteinen Höhe ca. 1,80 m Sandsteinmauer Kleinmauersteine Sitzhöhe ca. 0,45 m mit Abdeckplatten 3 Beleuchtung Kräuter, Beeren Bodenbelag Sandsteinplatten 76 Häuser modernisieren 3 – 12 Feuerschale Christrosen, Daphne Sonnensegel Häuser modernisieren 3 – 12 77 Garten Interview mit Kirsten Wehrli Häuser Modernisieren: Was ist für Sie das Wichtigste an einem Garten? Kirsten Wehrli: Wohlbefinden, Ruhe, Rückzugsort, Geborgenheit, «Ankommen». HM: Was ist die grösste Herausforderung an einem kleinen Garten? KW: Eine Idee gut in Szene setzen, «Aha-Erlebnis» erzeugen. HM: Welche Elemente sind besonders geeignet, einen kleinen Garten grösser erscheinen zu lassen? KW: Nicht die Elemente stehen in Frage, sondern die Anordnung und der Standort. HM: Was bringt Ruhe in eine Gestaltung? KW: Weiche Formen, ruhige Gestaltung, warme Materialien. HM: Welches sind die Vorzüge von Wasser in einem Garten? KW: Lebendiges Element. Erfrischung. HM: Welche Materialien sind besonders pflegeleicht und kostengünstig bei guter Dauerhaftigkeit? KW: Metall, Glas, Holz, Stein, Kunststoff, Eternit. HM: Worauf ist bei der Höhe und der Materialwahl von Sichtschutzelementen besonders zu achten? KW: Grenzabstände. Einblick von aussen, Ausblick von innen. Keine durchgehenden, geschlossenen Wände und Mauern bauen. Frick – Gärtner von Eden Kirsten Wehrli Hinterwiden, 9245 Oberbüren Telefon 071 952 76 75 www.frickgartenbau.ch Garten Ein Ästhetengarten Gräser Plan Dieser Garten ist in drei Bereiche unterteilt: den mit Naturstein belegten Sitzplatz am Haus einschliesslich Kneippbecken samt Sitzgelegenheit, den zentralen Bereich mit Skulptur als Blickfang und teilweise von Wasser umspülten Natursteinstehlen sowie den, durch eine Pergola teilüberdachten Platz um die Feuerschale. Pergola mit Rankgerüst Richtpreis Fr. 55 000.– bis 60 000.– mit einfacher Skulptur und Feuerschale. Planung: Lars Bauer Trauerweide Feuerschale 1 Das Rankgitter mit Spalierbäumen schützt den Sitzplatz auf angenehm halbdurchlässige Art vor unerwünschten Blicken. Die rundum laufende Geländebefestigung dient zugleich als Sitzgelegenheit. 1 Kiesfläche +0,30 Heckenkörper 0,3 m Natursteinmauer mit Holzauflage 2 Massive Mauern sind der ideale Hintergrund für Spaliere, da sie Schutz und Wärme bieten. Natursteinstele 0,4 m 3 Das über die Beckenstufen rinnende Wasser verspricht ein angenehm gleichmässiges und unaufdringliches Wassergeräusch. Rasenfläche 4 Dem Abbrand eines nächtlichen Feuers beizuwohnen hat etwas vertraut-archaisches an sich und zieht so gut wie jeden in Bann. Skulptur niedrige Buchseinfassung 2 3 5 Die Geborgenheit und die Nähe zur Natur, die eine bewachsene Pergola zu bieten hat, ist unvergleichlich. Pflanzfläche Wasserbecken Buchskubus 0,4 m Quellstein 6 Plätscherndes Wasser ist etwas fürs Gemüt. Allerdings sollte die Stärke des Wassergeräusches bei der Distanz zum ständigen Sitzplatz unbedingt berücksichtigt werden. Schrittplatten Stauden 0,5 – 0,8 m +0,45 Natursteinmauer mit Holzauflage Sitzhöhe 0,45 m Kneippbecken Natursteinplatten 4 5 6 Schnitt Der Sitzplatz befindet sich auf deutlich tieferem Niveau als der Rest des Gartens und die Feuernische ist nur geringfügig eingesenkt. Die Aussicht vom Sitzplatz her gestaltet sich ruhig und beschränkt sich auf die Skulptur als Blickfang vor dem Hintergrund von Sträuchern und Pergola. Natursteinmauer 0,0 Spalierbaum Rankgerüst 80 Häuser modernisieren 3 – 12 Häuser modernisieren 3 – 12 81 Garten Interview mit Lars Bauer Häuser modernisieren: Was ist für Sie das Wichtigste an einem Garten? Lars Bauer: Die Gestaltung, das Design, die Ausstrahlung des Gartens. Die Proportionen müssen stimmen. Das Raumgefühl im Garten ist sehr wichtig, aber auch die Pflanzenauswahl und die Ausstattung sind bedeutende Kriterien bei der Planung eines Gartens. Sie beeinflussen den Charakter des Gartens massgeblich. HM: Was ist die grösste Herausforderung an einem kleinen Garten? LB: Der Garten sollte nicht zu überladen sein: wenige gute, geeignete (die richtigen) Gestaltungselemente auswählen, auch bei wenig Fläche Räume schaffen. HM: Welche Elemente sind besonders geeignet, einen kleinen Garten grösser erscheinen zu lassen? LB: Die Raumabfolge kann kleine Gärten grösser erscheinen lassen. Aber auch durch geschicktes einsetzen von Texturen, Strukturen, Farben und Beleuchtung kann man einen Garten optisch grösser erscheinen lassen. HM: Was bringt Ruhe in eine Gestaltung? LB: Weniger ist manchmal mehr: Konzentration auf sorgfältig ausgewählte, harmonisch abgestimmte Materialien und Gestaltungselemente. HM: Welches sind die Vorzüge von Wasser im Garten? LB: Wasser ist ein lebendiges Element und Anziehungspunkt für Mensch und Tier. Wasser wirkt oft beruhigend kann jedoch je nach Intensität eines Sprudels oder Bachlaufes akustisch auch als störend empfunden werden. Wasser kann das Mikroklima in seiner Umgebung verbessern. Wasserflächen wirken optisch erweiternd. Wichtig ist also das wunderbare Element Wasser richtig einzusetzen. HM: Welche Materialien sind besonders pflegeleicht und kostengünstig bei guter Dauerhaftigkeit? LB: Diese Frage ist so gestellt schwierig zu beantworten. Je nach Perspektive und Wertschätzung kommen andere Ergebnisse heraus. Z.B: Betonplatten sind im Vergleich zu Natursteinplatten eher günstiger in der Anschaffung. Die üblicherweise im Garten verwendeten Natursteine sind in der Anschaffung eher teurer aber dauerhafter und auch pflegeleichter. So kann ein Sitzplatz aus Lärche oder Douglasie in der Anschaffung günstiger sein als Thermoholz oder FSC-Tropenholz, die Lebensdauer von Lärche etc. beträgt jedoch nur ca. 12 Jahre und die von Thermo- oder Tropenholz (SFC od. FSC) ca. 25-30 Jahre). Langfristig betrachtet sind oft die Produkte die in der Anschaffung etwas teurer sind, dann trotzdem kostengünstiger. HM: Worauf ist bei der Höhe und der Materialwahl von Sichtschutzelementen besonders zu achten? LB: Technische Überlegungen sind zu berücksichtigen, wie Standfestigkeit, Stabilität etc. Auch gesetzliche Rahmenbedingungen wie Grenzabstände, Bauhöhe etc. sind zu beachten. Man sollte sich auch überlegen, ob der Sichtschutz ganz geschlossen sein soll oder teilweise auch etwas transparent sein kann. Nicht zu vergessen ist auch der Schattenwurf. Wichtig ist es, dass man sich mit einem Sichtschutz nicht «einschliesst» wie in einem Gefängnis. Der Sichtschutz soll dort wo nötig die Blicke von aussen nach innen verhindern, nicht umgekehrt. Forster Gartenbau AG Lars Bauer Kirchmattweg 20 4425 Titterten Telefon 061 941 10 14 www.forster-gartenbau.ch