Wie lange reicht die Ressource Wasser?
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Wie lange reicht die Ressource Wasser?
Wie lange reicht die Ressource Wasser? Prof. Dr. Wolfram Mauser Ludwig-Maximilians-Universität München Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Globale Wasserknappheit 2025 Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 1 Die Erde ist der Wasserplanet 3.5% Grundwasser 1.7% Ocean Salzwasser 96.5% Mut zur Nachhaltigkeit Atmosphäre 0.001% 0.03% Eisschilde und Gletscher 1.77% Bodenwasser, Feuchtgebiete, Permafrost, und Flüsse 0.03% BoKu Wien 10.12.09 Komponenten des Wasserkreislaufs Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 2 Der Wasserkreislauf ist dynamisch Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Die Biosphäre folgt dem Regen 0.01 0.05 0.2 0.5 1. 2. 3. 5. 10. 20. 50. Ocean: Chlorophyll a Concentration [mg/m³] Maximum Minimum Land: Normalized Difference Vegetation Index Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 3 Die Biosphäre steuert den C-Kreislauf Die Verteilung der Netto-Primärproduktion: in g C/m² CO2-Konzentration in der Atmosphäre in Abhängigkeit von Breitenkreis und Zeit: • Differenz Nord- und Südhalbkugel • Allgemeiner Anstieg der Konzentration Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Beide steuern die Temperatur der Erde! C*dT/dt = - dU/dT mit U(T) = I*a(T) – s*T4*b(T) C = Wärmekapazität der Oberfläche I = Sonneneinstrahlung s*T4 = langwellige Emission 1-a(T) = planetare Albedo 1-b(T) = planetarer Treibhauseffekt Gorshkov et.al.(2000) Ohne Leben besitzt die Erde wegen ihrer Wasservorkommens zwei stabile Zustände: 1. bei etwa -80 Grad Durchschnittstemperatur 2. bei etwa +320 Grad Durchschnittstemperatur Das Leben hat einen dritten, empfindlichen Gleichgewichtszustand geschaffen: 3. bei etwa +15 Grad Durchschnittstemperatur Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 4 Die Schwankungen im 3. Gleichgewicht IPCC Projektionen Jahr 2100 CO2 (450-1100) CH4 (1500-3700) heute-> Quelle: Petit et al., (1999) Nature 399 Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Wie nutzt die Erde das Wasser? Das Konzept des grünen und blauen Wassers 3 3X 3 3 Grüner Wasserstrom 3 in die Atmosphäre 3 3 3 3 3 3 3 Blauer Wasserstrom in Flüssen/Seen • grünes Wasser: wird von der Vegetation verdunstet (Einmalnutzung) • blaues Wasser: fliesst in Flüssen und Seen (Mehrfachnutzung) Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 5 Wasser und die Menschen Bevölkerungsdichte [pro km²] Niederschlag [mm/a] Menschen leben dort, wo es Wasser gibt! Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Bevölkerungswachstum 1. Wir werden mehr – Wachstum mit Grenzen? 07/01/09 6,768,167,712 08/01/09 6,774,705,647 09/01/09 6,781,243,583 10/01/09 6,787,570,618 11/01/09 6,794,108,554 12/01/09 6,800,435,588 01/01/10 6,806,973,524 02/01/10 6,813,511,460 03/01/10 6,819,416,692 04/01/10 6,825,954,628 05/01/10 6,832,281,663 06/01/10 6,838,819,599 07/01/10 6,845,146,634 2009: Zeitschritt Geburten Todesfälle Zunahme ------------------------------------------------------------Jahr Monat Tag Stunde Minute Sekunde 134,434,533 56,622,740 77,811,793 11,202,878 4,718,562 6,484,316 368,314 155,131 213,183 15,346 6,464 8,883 256 108 148 4.3 1.8 2.5 / Wien Mut zur ------------------------------------------------------------Nachhaltigkeit BoKu 10.12.09 6 Wie nutzt der Mensch das grüne Wasser? Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Wie nutzt der Mensch das grüne Wasser? Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 7 Wie verändert der Mensch die Nutzung des grünen Wassers? Landnutzung Fazit: • Landnutzungsänderungen finden zur Sicherung der Nahrungsmittelproduktion statt • Sie bestehen fast ausschließlich in Entwaldung zugunsten von Ackerland • Sie haben fast ausschließlich dazu geführt, dass der Fluss an grünem Wasser reduziert und der Fluss an blauem Wasser vergrößert wurde. -> Reduzierung der Dienstleistungen des Lebenserhaltungssystems zugunsten der Nahrungsmittelproduktion Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Grünes Wasser und Landwirtschaft Wasser und CO2 benutzen die gleichen Diffusionspfade Æ enge Beziehung zwischen grünem Wasserstrom und Kohlenstofffixierung Nutzpflanze Transpirationskoeffizient (l/kg Trockenmasse) Kartoffel 250 – 500 Zuckerrübe 350 – 450 Hafer 400 – 600 Mais 300 – 400 Weizen 250 – 550 Roggen 400 – 700 Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 8 Ertragssteigerung im Getreideanbau Resultat von Sortenwahl, Düngung und Pestiziden Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Ertragssteigerung im Getreideanbau Die Produktionssteigerung hat im Wesentlichen mit dem Bevölkerungswachstum Schritt gehalten …oder…. Die Produktionssteigerung wurde im Wesentlichen vom Bevölkerungswachstum aufgezehrt Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 9 Stickstoff als Treiber des Wasserkreislaufs heute • In der Natur herrscht Nährstoffmangel, der Mensch tut alles, um ihn zu beheben! • ca. 70% des globalen Stickstoffkreislauf wird z.Zt. vom Menschen bestimmt • Spielregeln geändert: von Stabilität nach Prodiktivität Combustion of Fossil Fuels 21 Biological N2 Fixation 90-130 Synthetic Fertilizer 78 N2 Fixation Rice, Soybeans, Alfalfa 43 Lightning <3 in Tg N pro Jahr, Kroeze(1998) Green (2002) Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Wie nutzt die Erde das Wasser? Das Konzept des grünen und blauen Wassers 3 3X 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 • grünes Wasser: der Mensch nutzt heute bereits 67% der Weltreserven Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 10 Wofür nutzen Menschen das Wasser? Globaler durchschnittlicher Wasserverbrauch pro Tag: Blaues Wasser: Trink-, Sanitär- und Industriewasser Grünes Wasser: Nahrung 2400 kcal pflanzlich 600 kcal tierisch 2300 Liter 1200 Liter tierisch pflanzlich Die globale Wasserknappheit steht in enger Beziehung zur Frage der Nutzung grünen Wassers für die Nahrungsmittelproduktion!! Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Erstes Fazit Wir nutzen heute global: mehr als 9000 km³/a Verdunstungswasser durch die agrarischen Nutzpflanzen. Davon werden: • 2500 km³/a im Bereich der Bewässerungslandwirtschaft • 6900 km³/a im Bereich des Regenfeldbaus genutzt • Das macht, wenn man es durch die Bevölkerung der Erde dividiert einen grünen Wasserverbrauch von : 1200 m³/a und Person • Das steht in Beziehung zu ca. 36 m³/a und Person Fazit an blauem Wasserverbrauch. Die Frage, ob Wasser knapp wird oder ist, ist also eine Frage, ob grünes Wasser knapp wird! Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 11 Wieviel grünes Wasser steckt in unseren Grundnahrungsmitteln? 900 l => 1 kg 900 l => 1 kg 3,400 l => 1 kg 1,300 l => 1 kg 1,000 l => 1 l 6,100 l => 1 kg 3,900 l => 1 kg 4,800 l => 1 kg 16 000 l => 1 kg Der Wasser (grün oder blau), das für die Produktion von Nahrungsmitteln gebraucht wird, wird als “virtuelles Wasser” bezeichnet Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Virtuelles Wasser in Produkten Produkt 1 Tomate (70g) 10 1 Kartoffel (100 g) 25 1 Glas Bier (250 ml) USA 75 1 Tasse Kaffee (125 ml) 140 1 Hamburger (150 g) 2400 1 Paar Schuhe Land Gehalt an virtuellem Wasser [Liter] 8000 Fazit: • Wenns nach dem virtuellen Wasser geht ist ein Glass Bier allemal besser als eine Tasse Kaffee! • Für den Gehalt an virtuellem Wasser ist es wichtig wo (und wie) Nahrung produziert wird! Mut zur Nachhaltigkeit Getreide Rind [l/kg] [l/kg] 849 13193 12560 China 690 Indien 1654 16482 Russland 2375 21028 Indonesien - 14818 Australien 1588 17112 Brasilien 1616 16961 Japan 734 11019 Mexiko 1066 37762 Italien 2421 21167 Niederlande 619 11681 Global 1300 15500 BoKu Wien 10.12.09 12 Anzahl der Länder mit McDonalds Restaurants Anzahl der McDonalds Restaurants weltweit Warum steigt der virtuelle Wasserverbrauch? Restaurants Länder Land Verbrauch grünen Wassers [m³/P/Jahr] USA 2400 Deutschland 1700 China 700 Indien 500 Jahr Der Verbrauch an virtuellem Wasser ist eng verbunden mit Lebensstilen und Essgewohnheiten Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Wie stark sind wir heute vom Handel mit virtuellem Wasser abhängig? Handel mit realen Produkten ist zugleich Handel mit virtuellem Wasser Land Interner Grüner Wasser-Verbrauch (109 m³/yr) Externer Grüner Wasser-Verbrauch (109 m³/yr) Abhängigkeit vom Import grünen Wassers % Indonesien 242 28 10 Ägypten 56 13 19 Südafrika 31 9 22 Mexiko 98 42 30 Spanien 60 34 36 Deutschand 60 67 53 Japan 52 94 64 UK 22 51 70 Jordanien 1.7 4.6 73 4 16 82 Niederlande Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 13 Was bringt die Zukunft? Szenarien zukünftiger Entwicklung bis 2050: • Anwachsen der Erdbevölkerung auf 9.5 Milliarden Menschen • Mehr Autos • Anstieg des Erdtemperatur um 1.2 bis 5 Grad (IPCC). • Auftauen von Permafrostböden in Kanada, Skandinavien und Sibirien, • Reduzierung der Niederschläge im Mittelmeerraum • Ausweitung der Wüsten um 50 000 km²/Jahr (~ Fläche Bayerns) • Moderate Veränderungen des Niederschlags in Mitteleuropa • Anstieg des Lebensstandards in China und Indien mit Erhöhung des Fleischkonsums in China und Indien Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Zukunftsperpektive Land: knapp und ist nicht vermehrbar! • Wo liegt das Dilemma? • 70 Mio. mehr Menschen pro Jahr auf der Erde brauchen jedes Jahr 3 Mio. Hektar mehr Landwirtschaftsfläche. Bis 2050 sind das ungefähr 120 Mio. Hektar mehr. Das ist doppelt so viel, wie die gesamte Agrarfläche der EU. • Jedes Auto braucht zwischen 0.07 Hektar (USA) und 0.02 Hektar (Europa, Indien) zum Parken und zum Fahren. • Eine Million neue Autos (z.B. in Indien) verwandeln 20 000 Hektar Land in versiegelte Flächen, verhindern damit 75 Mio m³ Verdunstung von grünem Wasser pro Jahr damit 50 000 Tonnen Weizen. • Mit 50 000 Tonnen Weizen kann man ungefähr 250 000 Menschen ernähren. • Hochgerechnet werden bis 2050 weitere 60 Mio. Hektar Land für Autos gebraucht, die gesamte Landwirtschaftsfläche der EU. Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 14 Zukunftsperpektive Land: knapp und ist nicht vermehrbar! • Wo liegt das Dilemma? • 70 Mio. mehr Menschen pro Jahr auf der Erde brauchen jedes Jahr 3 Mio. Hektar mehr Landwirtschaftsfläche. Bis 2050 sind das ungefähr 120 Mio. Hektar mehr. Das ist doppelt so viel, wie die gesamte Agrarfläche der EU. Dallas/Fort Worth 1983 1993 2003 • Jedes Auto braucht zwischen 0.07 Hektar (USA) und 0.02 Hektar (Europa, Indien) zum Parken und zum Fahren. • Eine Million neue Autos (z.B. in Indien) verwandeln 20 000 Hektar Land in versiegelte Flächen, verhindern damit 75 Mio m³ Verdunstung von grünem Wasser pro Jahr damit 50 000 Tonnen Weizen. • Mit 50 000 Tonnen Weizen kann man ungefähr 250 000 Menschen ernähren. • Hochgerechnet werden bis 2050 weitere 60 Mio. Hektar Land für Autos gebraucht, die gesamte Landwirtschaftsfläche der EU. Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Zukunftsperspektive Wasser Grüne Wasserflüsse weltweit 2050 [km³/Year] Zweck Nahrungsmittelversorgung heute 7 800 Auslöschung des Hungers 2 200 Nahrungsmittel für 3 Milliarden Menschen 3 900 Total 13 900 Wenn im Jahr 2050 • jeder Mensch genügend zu Essen und sauberes Trinkwasser haben soll • und sich gleichzeitig die Konsumgewohnheiten in den industrialisierten Ländern nicht ändern • und die Art, wie wir Nahrungsmittel produzieren nicht ändert dann brauchen wir 6000 km³ mehr grünes Wasser pro Jahr Woher nehmen? Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 15 Es gibt keinen goldenen Weg! Aber mehrere Optionen bis 2050: • Ausweitung der Agrarflächen zur Nutzung von mehr grünem Wasser: Bevölkerungsdichte [pro/km²] Niederschlag [mm/a] Keine wirkliche Option, weil fast alles schon genutzt wird! Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Zweites Fazit Auf einer Erde, die nicht größer wird besteht der Kernkonflikt im globalen und regionalen Wassermanagement zwischen: • einer notwendigen Erweiterung der Nahrungsmittelproduktion zur Sicherung der Existenz der Menschen auf der Erde • dem Schutz der Wasserressourcen für die natürlichen Ökosysteme zur Sicherung der Funktionstüchtigkeit des Lebenserhaltungssystems der Erde Mehr grünem Wasser für eine erweiterte Landwirtschaft bei Gesichertem blauen Wasser für die aquatischen Ökosysteme Die Antwort der Vergangenheit: „Flächenausweitung“ geht nicht mehr! Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 16 Es gibt keine goldenen Weg! Aber mehrere Optionen bis 2050: • Ausweitung der Bewässerung: möglich auf bis zu etwa 150 % der heutigen Fläche • Wasser effizienter nutzen: – More crop per drop = Reduzierung der Wasserverluste in der Landwirtschaft durch verbesserte Produktionsweisen – Verbesserte Wassernutzungseffizienz der Pflanzen durch Züchtung (genetisch oder konventionell) – Wasser sparen durch den Handel mit virtuellem Wasser – Änderung der Lebensstile und Konsummuster Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 More Crop per Drop Gewaltige Potentiale für Effizienzsteigerung: • Weltweit liegt der Maisertrag bei ca. 1 Tonne pro Hektar • In Europa liegt der durchschnittliche Maisertrag bei ca. 8 Tonnen pro Hektar • Die theoretische Grenze liegt bei 20 Tonnen pro Hektar Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 17 Handel mit virtuellem Wasser spart reales Wasser Bespiel Mexiko: • Mexiko importiert Getreide, Mais und Hirse aus den USA. Es braucht dort 7.1 Milliarde m³ grünes Wasser pro Jahr, um zu wachsen, • wenn Mexiko die importierten Güter im Land produzieren würde, würde das dort 15.6 Milliarden m³ grünes Wasser pro Jahr benötigen • aus globaler Sicht hat der Handel virtuellen Wassers zwischen USA to Mexiko in Form von Getreiden 8.5 Milliarden m³ grünes Wasser gespart! Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Ein paar Gedanken Wassernutzung in einer globalisierten Welt: effizient, nachhaltig und gerecht • Das globale Umgang mit den Wasserressourcen ist z.Zt. nicht nachhaltig! • Der globale Wasserkreislauf würde zusammen brechen, wenn jeder Menschauf der Erde das Wasser wie ein Europäer oder Amerikaner nutzen würde (USA: 2400 m³/Jahr, China: 700 m³/Jahr) • Der Handel mit virtuellem Wasser kann dazu beitragen, Wasserresssoucen in den Trockengebieten zu schützen (z.B. Jordanien, das 4x so viel virtuelles Wasser importiert, wie es auf seinem eigenen Staatsgebiet verbraucht) • Allerdings: der Schutz der Naturressourcen erzeugt eine erhöhte Abhängigkeit von importierten Wasser (z.B. virtuelles Wasser für reales Öl im Sudan und im Tschad!) • Die Abhängigkeit von importiertem virtuellem Wasser steigt in den Industrieländern durch wasserintensive Lebensstile (Deutschland importiert 53% des verbrauchten virtuellen Wassers) • Dabei ist das eigentliche Problem für die Nachhaltigkeit: die Schäden bei der Nutzung von virtuellem Wasser zur Erzeugung von importierten Futtermitteln entstehen in Regionen, von denen wir keine Ahnung haben (Externalisierung). • Der beste Schutz der regionalen Wasserressourcen in den Trockengebieten ist Import von Nahrungsmitteln und Export von Energie d.h. Intensivierung des Welthandels Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 18 Ein paar Notwendigkeiten für die Zukunft Wassernutzung in einer globalisierten Welt: effizient, nachhaltig und gerecht Wir brauchen globale institutionelle Übereinkommen um: • die Kleinfarmer weltweit darin zu unterstützen, grünes Wasser zu sparen • uns auf auf den maximale zulässgen nachhaltigen Wasserverbrauch pro Person zu einigen, • uns auf eine globale Preispolitik für Wasser zu einigen. Sie muß die vollen Kosten für die Wassernutzung abdecken (Investitionen, Betrieb, Wartung, Wasserknappheitsaufschläge, Kosten für Umweltschäden) • auf minimale Wasserrechte für jeden Menschen zu einigen: – Zugang zu sauberem Drinkwasser – Minimaler Anteil an den grünen Weltwasserreserven für jeden Menschen • auf handelbare Wasser-Verbrauchsrechte zu einigen Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 Drittes Fazit Wie wertvoll ist Wasser? Ein intakter globaler wie regionaler Wasserkreislauf und ein darauf aufbauendes funktionierendes Lebenserhaltungssystem der Erde ist ökonomisch so „wertvoll“, wie • • • • • • Entwicklung, Bau und Betrieb einer globalen Sauerstoff-Maschine Entwicklung, Bau und Betrieb einer globalen CO2-Fress-Maschine Entwicklung, Bau und Betrieb einer globalen Denitrifizierungs-Maschine ...... ..... .. Wie lange reicht die Ressource Wasser? • bei funktionierendem Lebenserhaltungssystem der Erde ewig! • Voraussetzung: wir lernen als Teil der Erde mit dem Wasserkreislauf und seiner Begrenzung umzugehen Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 19 Danke für die Aufmerksamkeit! Mut zur Nachhaltigkeit BoKu Wien 10.12.09 20