schwangerschaft - gestörtes essverhalten und essstörungen
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schwangerschaft - gestörtes essverhalten und essstörungen
SCHWANGERSCHAFT GESTÖRTES ESSVERHALTEN UND ESSSTÖRUNGEN FRAUENGESUNDHEITSTAG Wien, September 2009 Dr. Inge Frech ESS- STÖRUNGEN • 90-97% sind Mädchen, junge Frauen • Ca 200.00 Österreicherinnen einmal in ihrem Leben betroffen • BULIMIE: 2 – 4% (Altersprävalenz 18-35J) • BINGE EATING DISORDER: ca 2-4,6% • 5 – 7 % ALLER FRAUEN IM GEBÄRFÄHIGEN ALTER SIND VON EINER ESSSTÖRUNG BETROFFEN ESS- STÖRUNGEN und MENSTRUATIONSZYKLUS • ANOREXIA NERVOSA: primäre oder sekundäre Amenorrhoe • BULIMIA NERVOSA: über 50% Zyklusstörungen trotz normalem Körpergewicht! - anovulatorische Zyklen - verkürzte Lutealphase - meist regelmäßiger Menstruationszyklus EINFLUSS DER SCHWANGERSCHAFT AUF EINE ESSSTÖRUNG • BULIMIA NERVOSA Symptomatik häufig besser; Cave: Rezidiv pp • ANOREXIA NERVOSA geringere Gewichtszunahme; Verschlechterung der Symptome, bes. im 3.Trimenon und pp • BINGE EATING deutlicher Anstieg in der Schwangerschaft • Ca 21% aller Essstörungen dauern während Schwangerschaft an! EINFLUSS DER ESSSTÖRUNG AUF DIE SCHWANGERSCHAFT • • • • • • • Schwangerschaftsabbruch Fehlgeburten deutlich erhöht Elektrolytstörungen - Nephropathie Herzrhythmusstörung Kreislaufdysregulation - Kollaps Geringere Gewichtszunahme Gestationsdiabetes - Makrosomie SCHWANGERSCHAFTSERLEBEN • Schwangerschaft = massivsten und schnellsten Veränderungen, die eine junge gesunde Erwachsene erlebt • Weibliche Identität, Körpererleben, Partnerschaft, soziale Beziehungen • Wachsende Bauch: weibliche Kraft versus Verlust an Selbstkontrolle • Angst vor Auslieferung: „fremdes“ Leben wächst im eigenen Körper PROBLEME FÜR FETUS UND NEUGEBORENES • • • • Verzögertes Wachstum - SGA Eisenmangel – Anämie Vitaminmangel (- Fehlbildungen) Frühgeburt POST PARTUM: • Neonatale Hypoglykämie, Pneumonie • Stoffwechselstörungen SPÄTER: Diabetes mellitus, Hypertonie, Herzerkrankungen GEBURTSMODUS ERHÖHTE SECTIORATE aufgrund kindlicher Indikationen: • • • • • Small for gestational age Anämie – pathologisches CTG – DIA Frühgeburt Gestationsdiabetes Makrosomie POST PARTALE PHASE • Häufig STILLPROBLEME und Probleme mit dem Füttern • POSTPARTALE DEPRESSION: - 54% bei Essstörung während der Schwangerschaft; - ca 15% bei einer anamnestisch bekannten Essstörung • CAVE: Diäten und Abnehmversuche – „POSTNATALE ANOREXIE“ MUTTER - KIND - INTERAKTION • • • • • CAVE: Post partum Depression („emotionale Leere“) Still- und Fütterungsprobleme Angst, Kind könne zu dick sein (Babyspeck) FOLGEN: Risiko für gestörtes Essverhalten Psychische Probleme RELEVANZ FÜR DIE PRAXIS • Essstörungen haben Auswirkungen auf Schwangerschaft, Geburtsmodus, post partale Phase und kindliche Entwicklung • Genaue Anamnese! • Während der Schwangerschaft professionelle, stützende Hilfe • Interdisziplinäres Betreuungsteam während der Schwangerschaft und post partum