pdf - bei Doblinger

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39 | Herbst / Winter 14
klan punkte
sound:files
:prisma
Durchgestrichen
Zur „Enteignung“ der jüdischen
Komponisten im März 1938
:focus
Weniger ist mehr
Mozart und Strauss
für Kammerorchester
:echo
Jean Langlais
Ein wiederentdecktes Orgelkonzert
:pädagogik
Hoppla, ein Rockodil!
Don Giovanni (Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien) ©b. pálffy
Doblinger Verlagsnachrichten
d
Ludwig van Beethoven
Thematisch-bibliographisches
Werkverzeichnis
revidierte und wesentlich erweiterte
Neuausgabe des Werkverzeichnisses
(von 1955)
2 Bände | Leinen | Lesebändchen
ca. 1.800 Seiten | 18,5 x 26,5 cm
Subskriptionspreis bis 31.12.2014: € 452,40
Preis ab 01.01.2015: € 514,80
Erscheinungstermin: 01.11.2014
Musikhaus Doblinger
Telefon: +43-(01)-51503-15
E-Mail: [email protected]
Dorotheergasse 10, 1010 Wien
Mo-Fr 9.30 – 18.30, Sa 10.00 – 13.00
Webshop: www.doblinger.at
Bruckner_Ins_4c_184brx126_RZ 10.05.12 08:39 Seite 1
Internationale Bruckner-Gesellschaft • Österreichische Nationalbibliothek
Edition
NeueNeue
Anton Bruckner
Bruckner Gesamtausgabe
unter
WienerPhilharmoniker
Philharmoniker
unter der
der Patronanz der Wiener
.
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.
EDITIONSLEITUNG:
EDITIONSLEITUNG:
Paul Hawkshaw
Thomas
Leibnitz• Andreas
Andreas Lindner
Lindner •Angela
Pachovsky
Thomas
RöderRöder
Paul Hawkshaw
• Thomas
Leibnitz
Angela
Pachovsky
• Thomas
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Wissenschaftlicher Beirat:
Die Gesamtausgabe der Werke von Anton Bruckner steht mittlerweile in einer über 80-jährigen Tradition. Ein Pionierwerk zum Anfang,
Mario Aschauer Otto Biba Hans-Joachim Hinrichsen Erich Wolfgang Partsch Robert Pascall Larry Todd
ließen bis in allerjüngste Zeit durchgeführte Revisionen im Abgleich mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Ausgabe heranreifen.
Dienun
Gesamtausgabe
der Werke
von Anton
Bruckner steht mittlerweile
einer über 80-jährigen Tradition.
Ein Pionierwerk
zum Anfang,
ließen
in allerUm
über 30 Jahre
intensiver
Bruckner-Forschung
in das in
Langzeitunternehmen
Gesamtausgabe
einzubinden,
werden
die bis
Bände
im
jüngste Zeit
durchgeführte
Revisionen
AbgleichStand
mit neuen
wissenschaftlichen
Erkenntnissen
die Ausgabe
heranreifen.
Rahmen
einer
Neuausgabe
auf den im
aktuellen
der Forschung
gebracht
und erhalten
ein einheitliches
Erscheinungsbild.
Um nun über 30 Jahre intensiver Bruckner-Forschung in das Langzeitunternehmen Gesamtausgabe einzubinden, werden die Bände im Rahmen einer
Gleichzeitig
sollen
Ausgaben
Ausmaß
Aspekte berücksichtigen, wobei die Nachvollziehbarkeit
Neuausgabe auf
den die
aktuellen
Standin
derverstärktem
Forschung gebracht
undaufführungspraktische
erhalten ein einheitliches Erscheinungsbild.
editorischer
Zusätze
für
den
Benützer
oberste
Priorität
hat.
Ein
aus
Bruckner-Experten
undwobei
editorisch
versierten Fachleuten
gebildetes
Gleichzeitig sollen die Ausgaben in verstärktem Ausmaß aufführungspraktische Aspekte berücksichtigen,
die Nachvollziehbarkeit
editorischer
Zusätze
Editionsleitungsteam
erarbeitet
einheitliche
Editionsrichtlinien
heutigen
Erkenntnissen.
Die einzelnen
Bände werden
durch internafür den Benützer oberste
Priorität hat.
Ein aus Bruckner-Experten
und nach
editorisch
versierten
Fachleuten gebildetes
Editionsleitungsteam
erarbeitet
einheitliche Editionsrichtlinien
nach heutigen Erkenntnissen.
Die einzelnen Bände werden durch international renommierte Bruckner-Spezialisten herausgegeben.
tional
renommierte Bruckner-Spezialisten
herausgegeben.
wichtigsten
Merkmale
im Überblick:
DieDie
wichtigsten
Merkmale
im Überblick:
❖ Alle
(Dirigierpartituren
und Studienpartituren)
AlleBände
Bändein
alsVollpartitur
Dirigierpartituren
und Studienpartituren
❖ Jeder
ausführlichem
Vorwort
in Deutsch
und Englisch
JederBand
Band mit
mit ausführlichem
Vorwort
in Deutsch
und Englisch
Notenbildnach
nach modernen
❖ Notenbild
modernenStandards
Standards
JederBand
Band mit
mit Editionsbericht
mitmit
denden
wesentlichen
philologischen
Informationen
❖ Jeder
Editionsbericht
wesentlichen
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Ausgabenauf
auf dem
Stand
der der
Forschung
nach zeitgemäßen
Editionskriterien
❖ Ausgaben
demneuesten
neuesten
Stand
Forschung
nach zeitgemäßen
Editionskriterien
Ergänzendeund
und weiterführende
Informationen
im World
Wide Wide
Web Web
❖ Ergänzende
weiterführende
Informationen
im World
Nach dem Notentext der
ANTON BRUCKNER
GESAMTAUSGABE
die Linzer Fassung der I. Symphonie am 9. August 2014 im
AlsNEUEN
Erscheinungstermin
für die
erste Partitur ist wurde
2012 vorgesehen.
Rahmen der Salzburger Festspiele vom RSO Wien unter der Leitung von Cornelius Meister erstmals aufgeführt.
Aufführungsmaterial: Verlag Doblinger (für Österreich) sowie Alkor Edition Kassel (International außer Österreich).
MUSIKWISSENSCHAFTLICHER
M U S I KW I S S E N S C H A F T LI C H EVERLAG
R V E R LAGWIEN
W I E N www.mwv.at
www.mwv.at
39 | Herbst / Winter 14
klan punkte
sound:files
inhalt
klang:prisma
:prisma
DURCHGESTRICHEN
Zur „Enteignung“ der jüdischen
Komponisten im März 1938
Durchgestrichen
:focus
WENIGER IST MEHR /
Mozart und Strauss in neuem Gewande
:echo
Zur „Enteignung“ der jüdischen Komponisten
im März 1938 .................................................... Seite 4
JEAN LANGLAIS
Ein wiederentdecktes Orgelkonzert
:pädagogik
HOPPLA, EIN ROCKODIL!
Don Giovanni (Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien) ©b.pálffy
Doblinger Verlagsnachrichten
d
klang:focus
Weniger ist mehr
Mozart und Johann Strauss für Kammerorchester . . ... Seite 8
klang:echo
Später Erfolg
Wiederentdeckt: Orgelkonzert von Jean Langlais .... Seite 11
CONTENTS
klang:pädagogik
sound:prisma
Hoppla, ein Rockodil!
Cut out
Doblingers neue E-Gitarren-Schule ........................ Seite 13
On the dispossession of Jewish composers
in March 1938 .......................................................... Page 4
klang:novitäten ................................................ Seite 14
klang:träger ..................................................... Seite 16
klang:splitter .................................................... Seite 18
klang:daten . . .................................................... Seite 18
sound:focus
Less is more
Mozart and Strauss for chamber orchestra ......... Page 8
sound:echo
Late success
Rediscovered organ concerto by Jean Langlais ..... Page 11
sound:education
Rockodil
Doblinger’s new electric guitar method ............. Page 13
sound:novelties ...................................................... Page 14
sound:carriers ........................................................ Page 16
sound:dates ............................................................ Page 18
Impressum
klang:punkte 39 (99 539), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger: Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien. Redaktion: Renate Publig, M. A., Mag. Markus
Hennerfeind. Für den Inhalt verantwortlich: Dir. Peter Pany. Beiträge von Mag. Claudia Böckle, Katharina
Knessl, Dr. Hartmut Krones, Guido Mancusi, Dir. Peter Pany, Renate Publig M. A., Mag. Walter Weidringer.
Englische Übersetzung: Mag. Nicolas Radulescu. Layout: Mira Valenta. Druck: Plöchl (Freistadt).
Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen:
INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: + 43 1 515 03-51,
[email protected], www.doblinger-musikverlag.at
klang:prisma
Durchgestrichen
Abbildungen: Sogenannter „Judenspiegel“, Wienbibliothek im Rathaus
Zur „Enteignung“ der jüdischen Komponisten im März 1938
Von Hartmut Krones
Bekanntlich brachten die Nationalsozialisten nach dem „Anschluß“ 1) neben den Staatsstellen auch alle bedeutenden Organisationen unter ihre Kontrolle, so auch die „A.K.M.“, die
österreichische Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger. Ging es hier doch um durchaus ansehnliche materielle Werte, die in die Hand zu bekommen von Interesse war; und so
beschlagnahmte man bereits am 17. März deren sämtliche Vermögenswerte. Doch schon am 12. März (!) hatte der „Landeskulturleiter“ für Österreich, Hermann Stuppäck, „Herrn Dr. Friedrich
Reidinger zum kommissarischen Präsidenten“ der A.K.M. ernannt; einige Tage später wurden Othmar Wetchy und Mauriz
Hans Heger seine Stellvertreter, Rudolf Tlascal sowie Otto Beran
Direktoren.
Zunächst stellte sich die neue Führung mit Geldgeschenken wie
der Erhöhung der Pensionen ein, doch bald wurde der „neue
Wind“ spürbar: Friedrich Reidinger erfuhr Anfang April aus
Berlin, daß die „jetzt fälligen [...] 600.000 Schillinge noch nicht
ausbezahlt werden dürfen [...]. Wenn das Geld aber frei werden
sollte, dann darf es nur an Arier zur Auszahlung gelangen.“ (In
Deutschland waren 1935/36 fast alle Juden aus der zunächst
von Richard Strauss geleiteten Reichsmusikkammer ausgeschlossen worden, ab Mai 1939 mußten die deutschen Musikverlage
Werke von jüdischen Autoren aus ihren Katalogen nehmen.)
Um „jüdische Mitglieder“ zweifelsfrei identifizieren zu können,
beschloß man die „Herstellung eines Judenspiegels“ 2) – siehe Abbildungen. „Bis dahin haben die Herren Professor Damisch und
Wobisch als verlässliche Auskunftspersonen der Judenfrage zu
gelten.“ – Bekanntlich wurden diese „Auskunftspersonen“ nach
dem Ende des Zweiten Weltkrieges hochgeehrte Persönlichkeiten.
Heinrich Damisch, 1913-1945 Präsident der Mozartgemeinde
Wien und 1938 Verfasser eines Artikels über die „Verjudung
des österreichischen Musiklebens“, erhielt 1956 die „Goldene
Medaille der Stadt Salzburg“; Helmut Wobisch war 1954-1968
Geschäftsführer der Wiener Philharmoniker, gründete 1969 das
von ihm dann bis 1980 geleitete Festival „Carinthischer Sommer“
und erhielt 1967 das „Große Ehrenzeichen für Verdienste um die
Republik Österreich“.
Zur Klärung der Judenfrage entwarf der Vorstand einen Fragebogen, in den man u. a. Kriegsdienste, die Zugehörigkeit zu Freimaurern, Schlaraffia, Parteien, „militanten Formationen der Systemzeit“ oder „Heimatschutz, Richtung Starhemberg“, vor allem
aber die Konfession sowie die Konfession der Eltern und Großeltern eintragen mußte. Und eine Rubrik lautete: „Abstammung:
Deutschblütig, artverwandt oder nichtarisch:“ 3)
Bereits im April ging es auch um „ein Zuschuss-System für die
ernste Musik“ – für Komponisten, „die während der Zeit 1934–
1936 keine Aufführungen hatten, [...] wobei an jüdische Mitglieder eine Nachzahlung über höhere Weisung zu unterbleiben
hat[te]“. Das Vorhaben bedachte dann vor allem Kollegen, deren „Lieder der Bewegung“ in den Jahren des Austrofaschismus
nicht aufgeführt worden waren. Die erstmals am 25. Juli 1938 4),
dem „Gedenktag der nationalen Erhebung (1934) in Österreich“,
tagende Kommission vergab unter dem Vorsitz von Heinrich
Strecker jedenfalls hohe Beträge („Wiedergutmachungen“ und
„Haftentschädigungen“), und dies vor allem an Funktionäre wie
Heinrich Strecker, Mauriz Hans Heger oder den am 5. Mai 1938
als kommissarischer Leiter bestellten Ernst Geutebrück. Die Gelder
stammten aus jener „Prozeßrücklage“, die man „zurücklegte“,
nachdem die Regierung Dollfuß den – weitgehend sozialdemokratischen – Österreichischen Musikerverband aufgelöst und
enteignet hatte. Die A.K.M. konnte diesem Verband daher keine
Gelder mehr ausbezahlen, worauf mehrere Subvereine klagten.
Diese „Auszahlung“ entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie,
standen die Gelder doch keineswegs „den vielen hunderten jüdischen Mitgliedern zu“ (wie oft behauptet wird), sondern sozialdemokratischen Musiker-Vereinigungen. Wenn man die Verteilung der Gelder also pointiert beschreiben wollte, könnte man
sagen, daß die nationalsozialistischen Leiter der A.K.M. Gelder,
die in den Jahren 1934 bis 1938 „illegalen“ Sozialdemokraten
gestohlen wurden, an in den Jahren 1933 bis 1938 „illegale“
Nationalsozialisten verschenkten.
Im übrigen mußten die Mitglieder der A.K.M. ihre Ansprüche auf
diese „Wiedergutmachungen“ „einschlägig“ begründen, was u. a.
folgendermaßen protokolliert wurde:
„Dr. Geutebrück: SS-Sturmbannführer, wegen der Teilnahme an
der Juli-Erhebung 1934 zu sechsjährigem schweren Kerker verurteilt, ist Blutordensanwärter. [...] Musste 1936 ins Altreich fliehen.
Von Beruf Rechtsanwalt. – Heinrich Strecker: Aktiver Kampf gegen die Verjudung der A.K.M., Verleumdungsfeldzug, Verhöre,
Beschlagnahme der Kampflieder, 1.5.36 verhaftet, Flucht ins Altreich [...]. Komponist von [...] Liedern der Bewegung. – Hauer, Jos.
Math.: [laut seinem Bewerbungsschreiben:] Ich kann nichts dafür,
dass meine Werke von Schönberg und seinem Klüngel schlecht
nachgeahmt werden, dass meine arischen Schüler die Zwölftonmusik nur halb verstanden haben. Ich fühle mich unschuldig zurückgesetzt. Zwölftonmusik ist eine absolut geniale, eminent positive Leistung, die in erster Linie den Deutschen zugute kommt.“
Die Fragen, inwieweit Tantiemen an Juden ausbezahlt werden
dürften, wurden dann aus Berlin beantwortet:
„Bei Ausländern, ob sie nun in Deutschland wohnen oder im
Ausland, ist keine Unterscheidung zwischen Juden und Ariern zu
machen, Ausländern ist daher auf jeden Fall auszuzahlen.“ Das
gleiche galt für „Mischlinge 2. Grades [...] Juden und Mischlingen
1. Grades, die die deutsche (österr.) Staatszugehörigkeit besitzen
und im Inland wohnen, sind vorläufig keine Auszahlungen zu
leisten. [...] Juden und Mischlingen 1. Grades, die die deutsche
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Erich Zeisl
Oscar Straus
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Ernst Bachrich
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Edmund Eysler
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Hermann Leopoldi
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Joseph Beer
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Doblinger-Komponisten als Opfer des NS-Regimes
Apostel Hans Erich Arlen Walter Bachrich Ernst Beer Joseph Benatzky Ralph Brammer Julius
Eysler Edmund Fall Richard Farkacs Karl Frank Marco Gál Hans Granichstaedten Bruno
Grünbaum Fritz Grünwald Alfred Herz Peter Ippisch Franz Jokl Otto Jurmann Walter Katscher
Robert Kauder Hugo Kohn Arthur Krenek Ernst Léon Victor Leopoldi Hermann Löhner-Beda
Fritz Märker Leonhard May Hans Mittler Franz Pahlen Kurt Reiner Karel Roger Kurt Rosé
Alfred Rotter Fritz Rubin Marcel Schulhof Otto lving Bert Spielmann Fritz Spoliansky Mischa
Stimmer Karl Josef Stöhr Richard Straus Oscar Urbancic Viktor Weigel Hans Wellesz Egon
Wildgans Friedrich Wolfsohn Juliusz Zeisl Erich Zeisner Hans Zemlinsky Alexander Zipper Herbert
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(österr.) Staatszugehörigkeit besitzen und im Ausland wohnen,
sind vorläufig grundsätzlich keine Zahlungen zu leisten. In besonderen Fällen, die ich selbst überprüfen will, kann aber ausgezahlt werden. [...] Individuell zu behandeln sind Pensionszahlungen an Juden, jüdische Witwen und Mischlinge 1. Grades.
Entscheidung behalte ich mir vor. [...] Alle Zahlungen an Ausländer und Deutsche im Ausland sind zu unterlassen, wenn es sich
um deutschfeindlich eingestellte Emigranten, die im Ausland
sich gegen das Reich betätigen, handelt. Entscheidung darüber
behalte ich mir im Einzelfalle vor.“
Am 8. Juni 1938 fand dann unter Beisein von STAGMA-Funktionären die Generalversammlung der A.K.M. statt, die (u. a.)
die Komponisten Friedrich Bayer, Ernst Geutebrück, Franz Lehár,
Lothar Riedinger und Heinrich Strecker, die Autoren Günter
Franzke, Otto Emerich Groh, Karl Maria Haslbruner, Mauriz
Hans Heger und Ernst Marischka sowie die Verleger Alwin
Cranz, Ludwig Krenn und Hans Sikorski in das Präsidium wählte; Geutebrück wurde Präsident. Strecker stellte schließlich den
Antrag, „mit Rücksicht auf die Absendung von Begrüssungs-Telegrammen an den Führer und an Dr. Goebbels die nichtarischen
Mitglieder zum Verlassen des Saales zu ersuchen“. Dann, „nach
Entfernen dieser Mitglieder“, verlas er die Telegramme.
Die weiteren Ereignisse sind schnell aufgezählt. Am 17. Juni 1938
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ging „die Leitung des Einhebungsdienstes der A.K.M. auf die
Stagma über“, am 23. August 1938 fand die letzte Generalversammlung statt, bei der neben hochrangigen Nationalsozialisten
„Herr Leo Ritter als Leiter der Stagma“ anwesend war. 5) Hier
erklärte Geutebrück, daß die A.K.M. nunmehr „in die Stagma
übergeleitet werden solle“, und Leo Ritter betonte, daß Reichsminister Dr. Joseph Goebbels deshalb den Ehrenpräsidenten der
A.K.M., „Meister Franz Lehár“, als „den grössten deutschen, ja
den grössten lebenden Unterhaltungskomponisten in den Beirat
der Stagma“ berief. Lehár habe „dieser Berufung Folge geleistet“.
Danach wurden die Statutenänderungen beschlossen, die die
Überführung der A.K.M. in die STAGMA rechtlich absicherten.
Und schließlich beschloß man „einstimmig die Liquidation und
die Überleitung des grössten Teiles der ehemaligen A.K.M.-Mitglieder in die Stagma“. Verschwiegen wurde dabei, daß es keine
andere Wahl gab und daß der „kleinere“ Teil der ehemaligen
A.K.M.-Mitglieder, die nicht in die Stagma „übergeleitet“ wurden, die inzwischen entrechten Juden waren.
Nach dem Krieg bemühten sich die Funktionäre der AKM, die
im März zurücktreten mußten, sofort um eine Neugründung, die
dann von der eilig einberufenen „konstituierenden Generalversammlung“ vom 8. August 1945 beschlossen wurde. Präsident
wurde wieder Bernhard Herzmansky vom Verlag Doblinger,
On the Dispossession of Jewish Composers in March 1938
After the “Anschluss”, Austria’s joining Hitler’s Germany, the
National Socialists brought all significant organisations under
their control. One of these was the “A.K.M.”, the Austrian Society of Authors, Composers and Music Publishers. Its assets were
confiscated as soon as 17 March, and Friedrich Reidinger was
named “acting president” even before, on 12 March (!).
Early in April Friedrich Reidinger was informed by Berlin that
the “600,000 Schilling now due must not yet be paid out
[…]. If the money should become available it must be paid to
Aryans only.” – In order to identify the “Jewish members” the
“preparation of a Jew index” was ordered. “Until then Professors
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Damisch and Wobisch must be counted as reliable informants
on the Jewish question.” (As is well known, these “informants”
became highly decorated public figures in post-war Austria.) A
questionnaire was sent out in which one had to record war service, memberships in masonic lodges, the Schlaraffia society, political parties or “militant formations of the Systemzeit” (i.e. the
inter-war period), most importantly, however, the religion as well
as that of the parents and grandparents. And one heading was
“descent: German blood, kindred blood, non-Aryan:”
Composers whose works “had no performances in the time
1934 – 1936” received “compensations”, “whereby Jewish mem-
klang:prisma
w
Franz Mittler
Marcel Rubin
Richard Fall
der dann in der ersten „echten“ Generalversammlung vom 14.
Dezember 1945 „aller jener Mitglieder, die uns das Naziregime entrissen hat“, gedachte, wobei die näheren Erklärungen
von „gestorben im Exil“ bis hin zu „gestorben im KZ“ reichten.
Herzmansky war in der Folge von 1951 bis zu seinem Tod (1954)
auch „Sachwalter“ der Vermögenswerte der „alten AKM“ und
versuchte, sowohl den von
den Nationalsozialisten Enteigneten als auch der AKM
selbst die ihnen geraubten
bzw. vorenthaltenen Gelder
zukommen zu lassen. Daran,
daß dies letztlich bis 1964 (!)
dauerte, war nicht er schuld,
sondern die diesbezüglich
äußerst zögerliche Gesetzgebung und Rechtsprechung
der Republik Österreich.
Hartmut Krones:
Geächtet, verboten, vertrieben
Verlag: böhlau
Der Artikel ist in alter Rechtschreibung abgefaßt; einerseits, um bei unmittelbarem Hintereinander von Zitat und Neutext nicht durch unterschiedliche Schreibweisen zu verwirren, andererseits, um die zahlreichen „ss“ in den Dokumenten als
„original“ (und nicht als „neue Rechtschreibung“) erkennen zu lassen.
2)
Einen solchen „Judenspiegel“ der AKM besitzt die Wiener Stadtbibliothek
(91314 A / 1937): In einem Mitgliederverzeichnis der AKM befindet sich der Hinweis, daß die Namen der Juden „nach dem Stande 10./II. 39“ durchgestrichen
seien. Näheres hiezu siehe Hartmut Krones, 100 Jahre Österreichischer Komponistenbund. 1913-2013, Wien 2013, S. 41-43.
3)
Zitate nach dem Personalakt von Marcel Rubin, den sein Vater ausfüllte, da er
selbst sich bereits in der französischen Emigration befand.
4)
Die Protokolle der „Wiedergutmachungs-Sitzungen“ sowie der auf sie Bezug
nehmenden Akten befinden sich im Archiv der Republik: AdR, 04, StiKo Wien,
37–C1 V, fol. 225-249, VIII, fol. 474, und IX, fol. 536f.
5)
Protokoll der Generalversammlung: AdR, 04, StiKo Wien, 37–C1 VII, fol. 365ff
1)
bers [were], by higher order, to receive no payments”. With
Heinrich Strecker as chairman high amounts were paid out; the
funds were mainly taken from the “Prozeßrücklage“ (legal dispute reserve fund) called into being after the Dollfuß government
had dissolved and dispossessed the primarily social democratic
Österreichischer Musikerverband; non-dissolved sub-societies
had sued against this. It is rather piquant that these funds were
in no way meant for “the many hundreds of Jewish members” (as
can often be read), but for social democratic musician societies.
To put it bluntly one could say that the Nazi functionaries gave
money stolen from “illegal” social democrats to “illegal” Nazis.
Fritz Grünbaum
Fritz Löhner-Beda
The payment of royalties to Jews was almost completely prohibited by Berlin: Jewish foreigners and “2nd degree mixedbloods” were allowed to collect money, but “Jews and 1st
degree mixed-bloods in possession of the German [Austrian]
citizenship with inland residence” were not. “Jews and 1st
degree mixed-bloods residing […] abroad” were also “preliminarily and generally not allowed to receive payments”.
And finally “all payments to foreigners and Germans abroad
[were] prohibited if they [were] émigrés inimical to Germany
taking action against the Reich from abroad.”
On 8 June 1938 a general assembly of A.K.M. was held; one
of the actions passed there was to elect Ernst Geutebrück
president. Vice president Strecker brought forward the motion “to request the non-Aryan members to leave the room
considering the sending of welcome telegrams to the Führer
and Dr. Goebbels”. “After the removal of these members” he
read the telegrams aloud.
The following events are quickly recounted. On 17 June 1938
“the leadership of the A.K.M. levy service was transferred to
the Stagma”, on 23 August 1938 the last general assembly
was held, “Herr Leo Ritter [being present] as Stagma director”.
Geutebrück declared that the A.K.M. “was to be transferred
to Stagma”, and Leo Ritter emphasised that this was the reason for Reichsminister Dr. Joseph Goebbels calling the A.K.M.’s
honorary president, “Meister Franz Lehar”, being “the greatest
German, indeed, the greatest living composer of light music to
the Stagma board”. Lehar “followed this appointment”.
Then charter changes were passed which legally secured the
A.K.M.’s transferral to STAGMA. And finally “the liquidation
and the transferral of the greater part of the former A.K.M.
members to Stagma was [passed] unanimously.” It was kept
quiet that there was no other option and that the “smaller”
part of the former A.K.M. members not “transferred” to
Stagma consisted of the meanwhile disenfranchised Jews.
After the War the AKM functionaries who had to resign in
March immediately strove to re-establish the organisation;
this was indeed accomplished in the hurriedly convened
“constitutive general assembly” of 8 August 1945.
Bernhard Herzmansky of the music publishing house Doblinger
became once again president; commemorating in the first
“real” general assembly of 14 December 1945 “all members
the Nazi regime snatched away from us”, the explanations
of which ranging from “died in exile” to “died in a concentration camp”. Herzmansky then became trustee of the “old
AKM”’s property assets until his death (1954) and tried to
accord those musicians dispossessed by the Nazis as well as
the AKM itself the monies stolen respectively withheld from
them. He was not responsible for the fact that this finally
took until 1964 (!); this fault lay with the extremely hesitant
legislature and judicature of the Republic of Austria.
Seite 7
klang:fokus
Weniger ist mehr
Foto: b. pálffy (Musikuniversität Wien)
Neu bei Doblinger: Mozart und Johann Strauss für Kammerorchester
Von Guido Mancusi
Es war im Jahr 2000, als mich Peter Hosek (Gründer und administrativer Leiter des Schloss Schönbrunn Orchesters Wien) beauftragte, einige Werke von Mozart zu arrangieren. Aus budgetären Gründen war lediglich eine Kammerorchesterbesetzung
möglich, bestehend aus je einem Blasinstrument, Streichern und
Pauken. Dies stellte mich als Arrangeur vor neue Herausforderungen: Wie kann ich die Werke von Mozart, später auch Haydn
und Schubert, für diese Besetzung adaptieren und klanglich verändern, ohne den Geist der Musik dabei zu stören?
Nur durch das analytisch genaue Studium der Partituren in Hinblick auf Stimmführung, Harmonieaufbau und Dramaturgie war
es möglich, mich auf ein derartiges Unterfangen einzulassen. Bei
einigen Stücken stellte sich die Aufgabe als relativ einfach dar, andere Werke bedurften eines sehr intensiven Vorstudiums.
2011 eröffnete mir Peter Hosek seine Pläne, im Schlosstheater
Schönbrunn Mozarts „Da-Ponte-Opern“, später auch „Die Fledermaus“ von Johann Strauss als Kammeroper aufführen zu
wollen. Die Arbeiten gestalteten sich derart aufwändig, dass ich
aufgrund meiner Doppelfunktion als Arrangeur und als Dirigent
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nicht mehr in der Lage war, sie alleine zu bewältigen. Mein damaliger Assistent für die Produktion von „Le Nozze di Figaro“,
David Salazar, kannte bereits meine Arbeitsweise bezüglich der
Arrangements klassischer Stücke und konnte in das Projekt eingebunden werden.
Die Besetzung von Mozarts Da-Ponte-Opern:
1 Flöte, 1 Oboe, 1 Klarinette, 1 Fagott, 2 Hörner, 1 Trompete
(Flügelhorn 1)), Pauken, Streicher
Die Streicherbesetzung sollte klein gehalten sein, maximal
3-3(2)-1-1-1. Jene Stellen, in denen im Original die Viola geteilt
ist, wurden so arrangiert, dass man nun mit nur einer Viola auskommen kann. Der Sinn ist hier, diese Opern mit einer kleinstmöglichen Besetzung in kleinen Häusern / Aufführungsorten
wiedergeben zu können. Natürlich ist eine Besetzung 4-3-2-2-1
klangvoller, entspricht aber nicht dem Arrangement.
1)
das Flügelhorn kann in „Cosí fan tutte“ bei einer Nummer, in „Don Giovanni“ bei
vier Nummern eingesetzt werden, es ist jedoch nicht verpflichtend.
Die Besetzung von „Die Fledermaus“:
1 Flöte, 1 Oboe, 1 Klarinette, 1 Fagott, 1 Horn, 1 Flügelhorn,
Pauken/Perkussion (ein Spieler), Streicher
Hier empfiehlt es sich, bei den Streichern unbedingt vier 1. Violinen zu besetzen, damit der Strauß’sche Klang ohne Obertonverluste im Tutti wiedergegeben werden kann. Eine Besetzung
4-3-2-2-1 ist ideal; doch auch 4-2-1-1-1 funktioniert gut.
In kammermusikalischen Besetzungen ist das Klangergebnis
natürlich erheblich von der Qualität jedes einzelnen Musikers
abhängig; dies sollte man speziell berücksichtigen, wenn man
diese Arrangements aufführen möchte.
Eine besonders große Herausforderung waren die vielen Verdopplungen in den Bläserstimmen bei Mozart, vor allem in „Don
Giovanni“ die Nummer 15 (Terzett „Ah taci, ingiusto core“). Hier
sind dem Arrangeur Grenzen gesetzt, denn man muss sich vom
gängigen Klangbild verabschieden und einen Mozartstil finden,
den er selbst in anderen Teilen der Oper bzw. anderen Opern
vorgibt. Natürlich stellt man sich in derartigen Fällen die Frage
der Sinnhaftigkeit, Mozart so zu „verstellen“, dass im Endeffekt
der von ihm gewünschte Klang dieser Passagen nicht mehr zum
Vorschein kommen kann. Das beantwortet mir kein geringerer
als Dmitri Schostakowitsch mit dem Satz, der an seine Studenten
gerichtet war: „Wenn Ihnen nichts zu komponieren einfällt, dann
arrangieren Sie etwas, das stärkt den Charakter und hebt Ihr
Können.“
Das genaue Studium anderer Partituren hat stets den Komponisten in mir eher beflügelt, selbst wenn es sich, wie in diesem
Fall, um dreihundert Jahre alte Musik handelt. Doch auch Meister wie Strawinsky, Prokofjew oder Poulenc haben sich der Klassiker angenommen.
Foto Guido Mancusi: Matthias Leonhard
klang:fokus
Ursprünglich war vorgesehen, nur
die Bläserstimmen zu arrangieren.
Dies hatte zur Folge, dass an einigen
Stellen nicht die richtige Prägnanz
der Dramaturgie in der Partitur wiedergegeben werden konnte. Also
mussten auch die Streicherstimmen
bearbeitet werden. Bei „Le nozze
die Figaro“ war es sehr leicht, da hier die Partitur auch in ihrer
Struktur der einzelnen Stimmen sehr einfach gehalten ist. Die
Polyphonie erhält Mozart fast gänzlich ohne Verdopplungen
oder Ausschmückungen, die Stimmführung ist klar und frei von
Manierismen.
Bei den anderen beiden Opern wird die Partitur in jeder Beziehung komplexer. Das Ineinander der Bläser- und Streicherstimmen ist bei „Cosí fan tutte“ manchmal so extrem, dass oben
angemerktes Loslösen von Mozarts Gedanken vonnöten ist,
um der Kammermusik freien Raum geben zu können. Manche
Nummern konnten jedoch direkt übernommen werden, da sich
Mozart selbst nur auf zwei oder drei, manchmal vier BläserSolostimmen beschränkt.
Was die Agogik und Phrasierung betrifft, haben wir uns an die
handschriftlichen Partituren gehalten. Die Manuskripte der
Komponisten enthalten fast immer ausreichende Informationen
über Bögen, Legati oder sonstige technischen Details. In ganz
wenigen Fällen haben wir der kammermusikalischen Eigenheiten wegen gegen den sonstigen Usus entschieden und eigene
Phrasierungen angebracht.
Abschließend ist noch zu bemerken, dass das Arrangieren dieser Werke nicht nur arbeitsaufwändig war, sondern vor allem ein
positives und unwiederbringliches Erlebnis. Das viel strapazierte
Fotos: C. Mari (Musikuniversität Wien)
It was in 2000 that Peter Hosek, the founder and administrative director of the “Schloss Schönbrunn Orchester Wien” asked
me to arrange some works by Wolfgang Amadeus Mozart. For
budgetary reasons they should be performable by a chamber
orchestra consisting of one wind instrument each, strings and
timpani. As an arranger I was faced with new challenges: how
can I arrange and timbrally modify works by Mozart, later also
by Haydn and Schubert, for this new orchestral ensemble without disturbing the music’s spirit?
It became possible for me to get involved in such an undertaking
only by analytically meticulous studies of the scores in terms of
voice leading, harmonic structure and dramaturgy.
In 2011 Peter Hosek informed me of his plans to produce
Mozart’s “Da Ponte operas”, later also “Die Fledermaus” by
Strauss as chamber operas in the Schlosstheater Schönbrunn.
The workload became so intensive that I was unable to cope
with it alone. My assistant at the time for the production of “Le
nozze di Figaro”, David Salazar, already knew my approach to
arranging classical pieces and I therefore was able to integrate
him into the project.
Scoring in the Mozart Operas:
1 flute, 1 oboe, 1 clarinet, 1 bassoon, 2 horns, 1 trumpet (flugelhorn 1), timpani, strings
Seite 9
klang:fokus
Wort „Spaß“ möchte ich hier nur bedingt verwenden. Jeder Musiker weiß aber, was ich darunter verstehe, wenn ich sage, dass
es oft Spaß gemacht hat, daran zu arbeiten. Akribie bei der Ar-
beit wird oft nicht gewürdigt, und trotz aller genauen Vorbereitung ist immer wieder sowohl bei den Kompositionen als auch
bei den Arrangements zu bemerken: „Weniger ist mehr“.
Bald bei Doblinger leihweise erhältlich ([email protected]): Don Giovanni, Cosí fan tutte, Le nozze di Figaro & Die Fledermaus
Fotos: Alois Rasinger, Marlene Redtenbacher (Musikuniversität Wien)
The string ensemble should be kept small, at a maximum of
3-3(2)-1-1-1. Of course the string parts are redistributed in the
case of divided viola parts; thus enabling a performance with
just one single viola. The aim here is to make production of these
operas possible with as small an orchestra as possible in small
venues. Of course a scoring of 4-3-2-2-1 is more resonant, but
does not fit this arrangement.
The flugelhorn can be used in one piece in “Cosí fan tutte” and in four in “Don
Giovanni”, but is not compulsory.
1)
Scoring in “Die Fledermaus”:
1 flute, 1 oboe, 1 clarinet, 1 bassoon, 1 flugelhorn, timpani/percussion (one player), strings.
Here it is advisable to score no less than four 1st violins in order to
retain the Straussian orchestral sound in tutti passages without
any loss in overtone structure. An ensemble of 4-3-2-2-1 is ideal;
4-2-1-1-1 also works well.
Of course the result is enormously dependent on the quality
of each and every single musician in chamber scorings; which
circumstance one should bear in mind already in the earliest
stages of organising the performance if one strives for a satisfying result.
The many doublings in the wind instruments in Mozart were especially challenging, most importantly no. 15 in “Don Giovanni”
(trio “Ah taci, ingiusto core”). Here, one has to find a Mozart style
that he himself exhibits in other parts of the opera or in other
operas. The meticulous study of other scores has always rather
inspired the composer in me, even if the score in question is already 300 years old. But masters like Stravinsky, Prokofiev and
Poulenc were also inspired by classical music.
Seite 10
At first only an arrangement of the wind parts was aimed at; but
this resulted, in some instances, in the poignancy of the dramaturgy being only insufficiently realized in the score. And so the
string parts, too, had to be reworked. In “Le nozze di Figaro” this
was very easy, as the score structure is kept very simple also in
the individual parts. Mozart achieves polyphony almost without
any doublings or ornamentation at all. The part writing is clear
and free of mannerisms.
In the other two operas the score becomes much more complex in every sense of the word. The interweaving of winds
and string parts in “Cosí” is sometimes so extreme that the
above mentioned departure from Mozart’s thoughts is necessary in order to give the chamber music room. However, some pieces
could be retained in their original setting as Mozart himself
restrains himself to only two, three, sometimes four solo wind parts.
As concerns agogics and phrasing we have kept to the manuscript scores. The composers’ manuscripts almost invariably
supply enough details concerning slurs, legatos and other
technical details. In a tiny minority of cases we have decided
against this general practice for the sake of chamber music
specific characteristics and supplied our own phrasings.
Finally I wish to note that arranging these works was not exclusively labour-intensive, but, above all, a very positive and unforgettable experience. I do not want to use the much overused term
“fun” unconditionally. But every musician will understand what
I mean when I say that this work often was fun. Meticulousness
in work often remains unappreciated; and in spite of all careful preparation we note, time and again, both in compositions
and in their arrangements: “less is more”.
Rental material soon available at Doblinger ([email protected]):
Don Giovanni, Cosí fan tutte, Le nozze di Figaro & Die Fledermaus
klang:echo
Später Erfolg
Doblinger veröffentlicht wiederentdecktes Orgelkonzert von Jean Langlais
Foto: Jean Langlais en 1977 © Marie-Louise Langlais
Bombenerfolg für ein vergessenes Meisterwerk: Beim Eröffnungskonzert der AGO (American Guild of Organists) National
Convention am 23. Juni 2014 in der Boston Symphony Hall präsentierten der US-Organist James David Christie und das Boston Landmarks Orchestra unter der Leitung von Christopher
Wilkins 77 Jahre nach seiner Entstehung ein Orgelkonzert des
französischen Komponisten Jean Langlais
(1907 – 1991). 1700 Organisten aus den
Vereinigten Staaten, die am AGO-Kongress teilnahmen, hörten zu – und applaudierten begeistert!
Jean Langlais, seit frühester Kindheit
blind, wurde als Konzert-Organist und
Komponist berühmt. Er schrieb Thème,
variations et final op. 28 im Stil einer
Passacaglia 1937 für einen Kompositionswettbewerb in Paris, ausgeschrieben von
der L’Association des amis de l’orgue. Die
Vorgabe: ein Werk für Orgel und Streichorchester, optional mit Blechbläsern und
Schlagwerk. Langlais’ Komposition für Orgel, Streicher, drei Trompeten und drei Posaunen wurde einstimmig zum Siegerwerk
gekürt (Première mention à l’unanimité).
Das Uraufführungsbudget der Vereinigung war jedoch beschränkt. Zwar spielte
André Fleury die Solostimme an einer Orgel, das Orchester aber ersetzten Maurice Béché und der Komponist vierhändig am Klavier. Die Jury war dennoch tief beeindruckt von der Qualität des Werks. Langlais selbst dürfte von
seiner Komposition nicht vollkommen überzeugt gewesen sein
und legte sie danach einfach zur Seite. Unglücklicherweise hörte
er seine Passacaglia nie mit Orchesterbegleitung – wahrscheinlich hätte er seine Meinung geändert.
Das Werk verließ Langlais gedanklich jedoch nie. 1961 adaptierte er die Komposition und verwendete Orgel und Streicherstimmen ohne Blechbläser für den 1. Satz seines großen
Deuxième Concerto pour orgue et cordes op. 122 (Orgelkonzert
Nr. 2 für Orgel und Streicher, Universal Edition). Das Originalwerk, Thème, variations et final op. 28 für Orgel, Streichorchester
und Blechbläser blieb einem größeren Publikum vorenthalten und
unveröffentlicht – bis jetzt.
Dank Marie-Louise Langlais, der Witwe des Komponisten, wurde das Werk wiederentdeckt: Die namhafte Organistin und Pianistin zeigte dem Organisten James David Christie die Partitur,
der das Orgelkonzert daraufhin unbedingt aufführen wollte.
Christie, international gefeiert als einer der besten Organisten
Doblinger Vienna publishes rediscovered
organ concerto by Jean Langlais
Striking success for a long forgotten masterpiece: At the
opening-concert of the AGO National Convention on June
23, 2014 at Boston Symphony Hall, US organist James
David Christie and the Boston Landmarks
Orchestra conducted by Christopher
Wilkins, presented an organ concerto by
French composer Jean Langlais (1907 –
1991), 77 years after its creation. 1700
organists from all over the United States
who attended the AGO National Convention in Boston listened – and applauded
full of enthusiasm!
Jean Langlais, blind since his early childhood, became famous as a concert organist and composer. He wrote this passacaglia-like piece named Thème, variations
et final, op. 28, in 1937 for a composition
award in Paris sponsored by L’Association
des amis de l’orgue. The requirements
were a work for organ and string orchestra with optional brass and percussion.
Langlais’ composition for organ, strings,
three trumpets and three trombones was
awarded first prize unanimously (Première mention à l’unanimité). The association’s budget for the
private first performance was limited, though: André Fleury
took the solo part, but the orchestra had to be replaced by
piano four hands, with Maurice Béché and the composer
playing. The jury was deeply impressed by the work’s quality,
but Langlais himself was apparently not fully satisfied with
his composition and simply put it aside. Unfortunately, he
never heard this exciting passacaglia performed with organ
and orchestra – he probably would have changed his mind.
However, the work never left his mind. In 1961 Langlais adapted the work and reused the organ and string parts without the brass for the first movement of his large Deuxième
Concerto pour orgue et cordes, op. 122 (Organ Concerto
No. 2 for organ and strings, Universal Edition). The original
Thème, variations et final, op. 28, for organ, string orchestra
and brass unfortunately remained unknown to a wider audience – and unpublished – until today.
Thanks to the composer’s widow, Marie-Louise Langlais, an
esteemed organist and pianist herself, the concerto was
rediscovered. She showed the score to US organist James
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seiner Generation, konzertiert weltweit mit Orchestern, Originalklangensembles und in Recitals. Er ist Vorsitzender und Professor der Orgelabteilung des Oberlin Conservatory College of
Music. Während er das Werk eingehend studierte, entdeckte er
einige Fehler in der Partitur (die auch im Orgelkonzert Nr. 2 von
1961 enthalten sind). Christie korrigierte die Originalpartitur,
um die Komposition endlich so klingen zu lassen, wie der Komponist sie ursprünglich im Sinn hatte – und er sagt über das Werk:
„Jean Langlais’ Thème, variations et final für Orgel, Streicher
und Blechbläser war eine wundervolle Entdeckung! Es ist ein
zehnminütiges Kompakt-Meisterwerk. Es war ein Vergnügen,
dieses 1937 komponierte unbekannte Juwel zu studieren; ich
David Christie, who became eager to perform it. Mr. Christie
is internationally acclaimed as one of the finest organists of his
generation. He performs around the world with symphony orchestras and period-instrument ensembles, as well as in solo recitals.
He holds positions as chair and professor of organ at the Oberlin
Conservatory College of Music. While studying the work closely, he discovered a few mistakes in the score (which also can be
found in the 1961 Organ Concerto No. 2). So Christie corrected
the original score to make it sound the way the composer originally intended it – and he says about the work:
“Jean Langlais’s Thème, variations et final for solo organ, strings
and brass was a wonderful discovery and it is a ten minute compact masterpiece. It was a joy to learn this unknown gem which
was composed in 1937; I am very grateful to Mme. Marie-Louise
Langlais for allowing me access to the original manuscript and
orchestral materials for my performance at the 2014 National
Convention of the American Guild of Organists opening concert
at Symphony Hall, Boston. I feel this work should become one of
the pillars of the organ and orchestra repertoire in the future.
Seite 12
bin Mme. Marie-Louise Langlais sehr dankbar, dass sie mir für
meine Aufführung beim Eröffnungskonzert der American Guild
of Organists National Convention 2014 in der Boston Symphony
Hall Zugang zum Originalmanuskript und den Orchesterstimmen ermöglichte. Ich finde, dieses Werk muss eine Säule des
Repertoires für Orgel und Orchester werden. Orgel und Streicher eröffnen das Konzert. Es baut sich um ein sehnsüchtiges
Thema auf, das erst nur im Pedal erklingt. Dadurch entsteht
der Eindruck, das Werk sei eine Passacaglia. Der Streichersatz
ist wunderschön und idiomatisch; bei unserer Aufführung in
Boston betonten viele im Orchester, wie angenehm die Stimmen
zu spielen seien und dass sie anscheinend von jemandem geschrieben wurden, der mit Streichinstrumenten vertraut wäre.
Den meisten Leuten war nicht bekannt, dass
der Pianist und Organist Langlais auch ein
hervorragender Geiger war. Jede Variation
fließt organisch in die nächste, und die Intensität wächst dadurch, dass jede Variation an
Komplexität und Dichte gewinnt. Die sechs
Blechblasinstrumente treten erst in der letzten Variation hinzu, wodurch ein intensives
Gefühl von Dramatik entsteht. Die Orgelstimme ist moderat schwierig, und die Orchesterstimmen könnten bereits von einem guten
College- oder Konservatoriumsorchester gespielt werden.“
Thème, variations et final op. 28 für Orgel
und Orchester wird ein Höhepunkt in Doblingers international renommiertem Orgelkatalog.
Die Verfügbarkeit dieser aufregenden Entdeckung sollte viele Organisten ansprechen –
besonders jene, die auf der Suche nach einem
kurzen Konzert sind.
The work begins with organ and strings only. It is built upon a
haunting theme first heard in the pedals of the organ and one
has the impression the work is a passacaglia. The string writing
is very beautiful and idiomatic; many of the orchestra at our
Boston performance remarked that they found it very comfortable to perform and were sure that it had been written by someone who understood strings. Most people are unaware that Jean
Langlais was a fine violist as well as a pianist/organist. Each variation flows smoothly from one into the next and the intensity
grows as each variation becomes more complex and dense. The
six brass instruments enter only in the final variation and this
gives a sense of both drama and added intensity. The organ part
is of moderate difficulty and the orchestral parts could be performed by a fine college or conservatory orchestra.”
Thème, variations et final, op. 28, for organ & orchestra will
now become one of the highlights of Doblinger’s internationally
renowned organ music catalogue. The availability of this exciting
work should be appealing to many concert organists, especially
those looking for a short concerto.
Foto: AGO, Boston; organ: J. D. Christie © Will Sherwood
klang:echo
klang:pädagogik
Hoppla, ein Rockodil!
Wir stellen vor: Doblingers neue bunte Schule für junge
(und junggebliebene) E-Gitarristen ab 7 Jahren
ROBERT MORANDELL
CHRISTOPH GRUBER
n
Doblinger 35 954
Robert Morandell/Christoph Gruber
E-Gitarre von Anfang an
n
Die Gitarre rockt! Doblingers neuestes Kind im Bereich der LehrE-Gitarre von
Anfang an
werke für Gitarre ist das „Rockodil“,
eine bunte E-Gitarrenschule für
Kinder ab sieben Jahren. Das mehr
als 100 Seiten starke, poppige
Lehrwerk haben wir bereits auf
der „Music Austria“ in Ried unter grossem Beifall vorgestellt. Seit Oktober
2014 ist das „Rockodil“ erhältlich.
Warum eine E-Gitarrenschule für
diese Altersgruppe? Kinder möglichst früh zum aktiven Musizieren anzuregen und ihre Fähigkeit
für Begeisterung und für ein unbeschwertes Spielen zu nutzen,
ist Ziel vieler Instrumentalpädagogen. Gerade die E-Gitarre mit
ihren schier unendlichen Klangmöglichkeiten spricht viele Kinder an. Bisher jedoch mussten die Grundlagen im klassischen
Gitarreunterricht ein bis zwei Jahre erarbeitet werden, bevor ein
Umstieg möglich war, denn für die E-Gitarre gab es keine geeigneten altersadäquaten Unterrichtsmateriale. Dank „Rockodil“
ist dieser Umweg nicht mehr nötig: Zukünftige Rockstars können jetzt auch sofort auf der E-Gitarre beginnen!
Auch LehrerInnen, die primär klassische Gitarre unterrichten,
erhalten mit dem „Rockodil“ nun ein Unterrichtsmaterial, das
für Volksschulkinder didaktisch altersadäquat aufgebaut und
attraktiv gestaltet ist. Zusätzlich bieten wir ein eigenes Lehrerhandbuch als Gratis-Download an. Für die altersgerechte Umsetzung rund um das E-Gitarre-Lernen haben wir uns einiges
einfallen lassen. Um die Orientierung zu erleichtern und fantasievoller kindgerecht das Spielerische mit einzubeziehen, sind die
E-Gitarresaiten farbig auf die Farbpalette des bunten Saitensatzes
der Firma DR Strings abgestimmt. Auf der beiliegenden MP3CD laden überdies mehr als vier Stunden rockige Playalongs
die Kleinen (und durchaus auch Großen) zum Mitspielen ein.
Zusätzliches Material stellen die Autoren auf der Website
www.rockodil.at zur Verfügung.
Apropos Autoren: Robert Morandell und Christoph Gruber, beide erfahrene Pädagogen und ausübende Musiker, erarbeiteten
im Team die didaktischen Grundlagen des „Rockodil“. Robert
Morandell unterrichtet seit 2000 klassische Gitarre, E-Gitarre,
E-Bass, Ensemble und Musikkunde am Tiroler Landesmusikschulwerk und ist dort seit 2007 Fachgruppenleiter für Zupfinstrumente, außerdem Organisator (in Tirol) und Juror von
PODIUM.JAZZ.POP.ROCK sowie Juror bei Prima la Musica.
Christoph Gruber studierte Jazzgitarre und Komposition an der
Anton Bruckner Privatuniversität Linz, seit 1999 arbeitet er neben seiner Lehrtätigkeit als Live- und Studiogitarrist, Theatermusiker, Komponist und Musikproduzent.
• 350 rockige Playalongs
auf der beiliegenden CD
• Bonusmaterial auf
www.rockodil.at
• Lehrerhandbuch
als Download
• Gratis Plektrum im Buch
Foto: Doblinger
Doblinger
35 954
Dank ihrer langjährigen Praxis als Musiker und E-Gitarrenlehrer
und des außergewöhnlichen Teamgeists der beiden Autoren
entstand ein Meilenstein der Unterrichtsliteratur, ein praxisbezogenes Spiel- und Arbeitsbuch, das Spaß am Spiel mit dem Ernst
des Instrumentalunterrichts auf einzigartige Weise verbindet.
Robert Morandell und Christoph Gruber sind mittlerweile auch
auf der Präsentationsbühne ein erfahrenes Team. Die Workshops
der beiden verbinden auf ansprechende Weise einen mitreißenden
Mix aus didaktischem Seminar und unterhaltsamem Konzert.
Im Rahmen von Workshops präsentierten Robert Morandell und
Christoph Gruber die neue E-Gitarrenschule für Kinder auf der
„Music Austria Ried“ und dem „ESTA-Kongress“ (European String
Teachers Association) in Frohndorf bei Salzburg. Auch auf der
Frankfurter Musikmesse im April 2015 wird das Autorenteam
vertreten sein.
Christoph Gruber und Robert Morandell
Rockodil. E-Gitarre von Anfang an.
Inkl. MP3-CD, Plektrum und einem Rhythmus-Spiel (zum Ausschneiden). Durchgehend farbig, 112 Seiten, Wire-O Bindung.
35 954, ISMN 979-0-012-20373-5, € 24,95
Weitere Details: www.rockodil.at
“Rockodile” – that’s the name of the new electric guitar method for children from 7 years published by Doblinger and
prepared by the author team Christoph Gruber (electric guitar) and Robert Morandell (classical guitar). Many children
wish to begin their lessons straightaway with the electric
guitar without having to switch over from first learning the
classical guitar. We address these wishes of this young age
group with our new method that is didactically prepared
with high focus on the age requirements. A special feature is
the use of coloured strings in order to facilitate orientation;
DR Strings supplies strings colored to these specifications.
The method is meant for individual and group lessons and is
also suitable for teachers who wish to teach the electric guitar in addition to the classical instrument. A CD with more
than four hours of rock play-alongs is included and even
more additional material is available from www.rockodil.at.
Seite 13
klang:novitäten
Neuerscheinungen
zeitgenössischer Musik
in einer Fassung für Instrumentalensemble erhältlich).
A quotation from Shakespeare’s „Macbeth“ inspired the composer to write an instrumental piece about twilight (also available
in a version for ensemble).
Bestellnr.: 03 521 – www.michael-amann.at
Tasteninstrumente / Keyboard instruments
Augustinus Franz KROPFREITER: Partita Mauritiana für Orgel /
for organ
Der Orgelzyklus des großen St. Florianer Organisten wurde für die
Schweizer Augustiner-Chorherrenabtei St. Maurice geschrieben. Er
ist für den Gebrauch innerhalb der Eucharistiefeier gedacht und
basiert auf den Choralgesängen für das Fest des hl. Mauritius.
The eponym of this organ cycle by the great St. Florian organist
is the Swiss Augustinian Canon Regular Abbey of St. Maurice.
It is meant for use in Eucharist celebration and is based upon
plainchant for the feast of St. Maurice.
Bestellnr.: 02 499
Friedrich CERHA: 12 Duette für zwei Violinen / 12 Duets for
two violins
„Es sind wirkungs- und klangvolle Stücke, die den Ausführenden
nicht mehr abverlangen als eine gewisse technische Beweglichkeit, Spielfreude und Klangsinn. Dafür wird man belohnt mit fantasievollen Klängen.“ (Ensemble 5/2014)
Bestellnr.: 03 131 – www.friedrich-cerha.com
Rainer BISCHOF: Wer ist wer? Fantasia amorosa für zwei Violinen / Who is who? – Fantasy for two violins
Bestellnr.: 03 127
Johanna DODERER: Morgen. 4. Klaviertrio / Morning. 4th piano
trio, DWV 79
Das 4. Klaviertrio ist wie die vorangeJohanna Doderer
gangenen beiden auf Initiative von
Morgen
Harald Kosik entstanden und mit dem
vieldeutigen Titel „Morgen“ versehen –
als Zeitpunkt des Sonnenaufgangs, aber
auch ganz allgemein als Symbol einer
offenen Zukunft. Aus zart flirrenden
Tremoli und spärlichen Klaviertönen entwickeln sich blühende, aber auch umkämpfte melodische Linien, rhythmisch prägnante, fast skurrilbeharrliche Gestalten, die im letzten Abschnitt von melancholisch gefärbter Poesie abgelöst werden. (Walter Weidringer)
Bestellnr.: 37 237 www.doderer.at
4. Klaviertrio
4th Piano Trio
Ernst Ludwig LEITNER: Konzert für Orgel, Streicher, Schlagzeug
und Celesta (Solostimme) / Concerto for organ, strings, percussion and celesta
Bestellnr.: 02 502, Aufführungsmaterial leihweise / Performance
materials available on hire – www.ernstludwigleitner.com
DWV 79
d 37 237
Doblinger
Peter PLANYAVSKY: Toccata Mauritiana für Orgel / for organ
Bestellnr.: 02 503 – www.peterplanyavsky.at
Helmut SCHMIDINGER: Das Leben ist eben nicht einfach nur
schwarz oder weiß … perSPEktiven für Orgel / Life is not simply
black or white… for organ
Angeregt vom sprachlichen Bild, dass das Leben als Kategorien
nicht nur schwarz und weiß kennt, habe ich für diese Komposition
ein Instrument gewählt, das neben den im wahrsten Sinn des
Wortes schwarzen und weißen Möglichkeiten auch über unzählige Farbschattierungen durch eine Vielzahl an Registern und
eine noch größere Kombinationsmöglichkeit derselben verfügt.
(H. Schmidinger)
Bestellnr.: 02 481 – www.litmus.at
Gitarre / Guitar
Gerald RESCH: Zwei Stücke für Gitarre /
Two pieces for guitar: Ohne Titel / Scordatura
Bestellnr.: 35 952 – www.geraldresch.at
Gerald Resch
Zwei Stücke
für
Gitarre
two PieceS
for
Guitar
I. Ohne Titel (Engel)
II. Scordatura
Streicher / Strings
d 35 952
Doblinger
Michael AMANN: Light thickens für
Viola / for viola
Ein Zitat aus Shakespeare’s „Macbeth“ inspirierte den Komponisten zu einem Instrumentalstück über die Dämmerung. (Auch
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J. Peter KOENE: Bioluminescence für Streichquartett / for string
quartet
Die geheimnisvolle Welt der Tiefseebewohner und deren Fähigkeit, mittels chemischer Prozesse Licht zu erzeugen, sind der
Ausgangspunkt für die fantasievolle Stimmung dieses Werks.
The mysterious world of the deep sea inhabitants and their ability to create light by means of chemical processes are the point
of departure fort he imaginative atmosphere of this work.
Bestellnr.: 36 109
Roman PAWOLLEK: Lebenslinien. Drei Reflexionen für Violoncello solo / Life Lines. Three Reflections for cello
Die Reflexionen waren ein Auftragswerk für die Vernissage von
Christine Pellikan unter dem Titel „Gebrochene Linie“. Verblüffend war die Tatsache, dass die Musik bereits den genannten
Arbeiten entsprach, obwohl ich sie erst nach Fertigstellung der
Skizzen gesehen habe. Hier wird der Zusammenhang meiner
Musik mit der bildenden Kunst deutlich. (Roman Pawollek)
Bestellnr.: 33 718 – www.romanpawollek.com
Roman PAWOLLEK: Streichquartett / String Quartet
Die leeren Saiten und ihre natürlichen Flageolett-Töne bilden
das Ausgangsmaterial für dieses Stück. Daraus entspringt die
klang:novitäten
„Tonalität“, oder besser gesagt die „Obertonalität“ des Stückes.
Eine weitere Schicht steht für die emotionalen Zustände zwischen
den beiden Polen Liebe und Angst. Dem leicht fließenden Teil
„Traum“ folgen statisch-stockende „Zweifel“, die in motorischer,
scheinbar nicht vom-Fleck-kommender „Wut“ ausbrechen. Schließlich bringen uns diese Erfahrungen nach dem zum Innehalten
einladenden „Gesang“ eine „Erkenntnis“, die das Quartett in
einem „Oberton-Reigen“ ausklingen lässt. (Roman Pawollek)
Bestellnr.: 36 110 – www.romanpawollek.com
Helmut SCHMIDINGER: „…schickt sich wahrscheinlich nicht in
einem so ernsten Konzert.“ für Violine, Violoncello und Klavier /
„…probably oughtn’t to do that in such a serious concert“ for
violin, cello and piano
Bestellnr.: 07 195 – www.litmus.at
Helmut SCHMIDINGER: sub rosa. Zwei Lieder ohne Worte
nach Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe für Violoncello
und Klavier / Two Songs without words to Goethe Poems for cello
and piano
„Als Inspiration für das Duo ‚sub rosa‘ dienten zwei Gedichte
von Johann Wolfgang von Goethe, deren Gegenüberstellung
Schmidinger schon länger gereizt hat: Das Veilchen und Heidenröslein. Da Goethe durch die Wahl der ‚Blumenthematik‘ bestimmte inhaltliche Aspekte offensichtlich ‚durch die Blume‘
mitteilen wollte, scheint die Redewendung ‚sub rosa‘, was so
viel bedeutet wie ‚unter uns gesagt‘, ein naheliegender Titel.
Schmidinger konstruiert ein Spannungsfeld aus weitreichenden
strukturellen Parallelen auf der einen Seite und inhaltlichen Unterschieden auf der anderen Seite, so dass sich am Ende eine Art
‚Lied ohne Worte‘ ergibt.“ (Ensemble 5/2014)
Bestellnr.: 33 760 – www.litmus.at
Arnold SCHÖNBERG: Fragment (10. November 1938) [Kristallnachtfuge], bearbeitet für Violine, Violoncello und Klavier von
Rainer BISCHOF / arranged for piano trio by Rainer Bischof
Unter dem unmittelbaren Eindruck des November-Pogroms
1938 entwarf Arnold Schönberg ein Klavierstück, das als Fragment überliefert ist. Die vorliegende Instrumentation für Klaviertrio bringt das Werk erstmals in eine spielbare Fassung.
Under the immediate impression of the November pogrom of
1938 Arnold Schoenberg sketched out a piano work that survived as a fragment. This arrangement for piano trio for the first
time makes the piece performable.
Bestellnr.: 37 238
Tomasz SKWERES: Hesitation für Violoncello und Klavier / for
cello and piano
Hesitation – im Spannungsfeld zwischen dem Versuch, eigene Obsessionen zu bekämpfen und der Unfähigkeit, sich von ihnen zu
lösen. Ein Zustand, in dem die Angst neue Wege zu gehen in einer
ständigen Wechselwirkung zu dem natürlichen Bedürfnis nach
Veränderung (oder Entwicklung) steht. Die zwei Instrumente –
Cello und Klavier – bilden zusammen einen gemeinsamen, äußerst
heterogenen und instabilen Klangkörper, der sich ständig in mehrere Individuen zu spalten versucht. (T. Skweres)
Bestellnr.: 33 761 – www.skweres-music.com
Bläser / Winds
Reinhard AMON: Fünf kleine Stücke
für Oboe oder Sopransaxophon und
Klavier / Five Little Pieces for oboe or
soprano saxophone and piano
Seerosen / Iris / Freesien / Hyazinthen /
Amaryllis
Die fünf Miniaturen wurden durch Naturbetrachtungen, konkret: Blumen, angeregt. Sie können als Zyklus oder einzeln
gespielt werden. Bezüglich Oboentechnik wurde Amon vom Widmungsträger Harald Hörth beraten.
Bestellnr.: 05 267 http://personal.mdw.ac.at/amon
Reinhard Amon
Fünf kleine Stücke
Five Little Pieces
Seerosen / Iris / Freesien / Hyazinthen / Amaryllis
für Oboe oder Sopransaxophon und Klavier
for Oboe or Soprano Saxophone and Piano
d 05 267
Doblinger
Roman PAWOLLEK: Monolog für Bariton-Saxophon / Monologue for baritone saxophone
Das „Selbstgespräch“ darf durchaus ernst und (selbst-)ironisch
zugleich verstanden werden. Die Sehnsucht nach Erfüllung,
einem (Gesprächs)Partner; ein grotesker Streit mit sich selbst,
der besonders im 2. Satz zur Geltung kommt – das war der emotional-dramatische Ausgangspunkt der Komposition. Klanglich
gibt es einige Multiphonics, also akkordische Klänge, die mit
speziellen Griffen erzeugt werden, als harmonisch-melodische
Grundlage. (Roman Pawollek)
Bestellnr.: 05 486 – www.romanpawollek.com
Peter PLANYAVSKY: mass.brass.org. Suite für 3 Trompeten, 3
Posaunen und Orgel / for 3 trumpets, 3 trombones and organ
(In / L.A. Sun / Glory / Hall ! / Offa / ’Sanna / Come, Union / Out)
Die Suite hat keine tiefschürfenden Hintergründe, wie man nach
den Titeln vermuten könnte, sondern will einfach unterhalten. Es
stimmt schon, dass hier etwas undeutlich und mit einem bunten
Pinsel die Kurve einer Messe nachgezogen wird – aber nur, was
die Abfolge der Sätze betrifft; es gibt keinerlei inhaltliche Berührungspunkte. (Peter Planyavsky)
Bestellnr.: 02 957 – www.peterplanyavsky.at
Gemischte Kammermusik / mixed chamber music
Johannes BERAUER: Free Fall für Flöte, Violine, Violoncello und
Klavier / for flute, violin, cello and piano
Aus dem Album „The Vienna Chamber Diaries“ mit Transkriptionen der originalen Improvisationen von Klaus Gesing und
Gwilym Simcock.
From the album „The Vienna Chamber Diaries“, including transcriptions of the original improvisations by Klaus Gesing and
Gwilym Simcock.
„…eine Musik, die mühelos Gegensätze vereint und es dabei
schafft, Lust auf mehr zu machen.” (Ralf Dombrowski – Audio
Magazin 11/2013)
Bestellnr.: 07 374 – www.johannesberauer.com
Rainer BISCHOF: Para hablar sobre… (um über … zu sprechen)
für Flöte und Streichtrio / for flute and string trio
Das Stück wurde anlässlich des Haydn-Jahres von der Flötistin
Luisa Sello in Auftrag gegeben, die auch die jüngsten EntwickSeite 15
klang:novitäten
lungen im Bereich der Flötentechnik beherrscht und im Unterricht vermittelt. Es entstand im Kloster Santo Domingo de
Silos in Spanien. Im örtlichen Musikinstrumentenmuseum entdeckte Bischof eine ganz kleine Flöte aus Pakistan, die den Namen „Para hablar con dios“ trägt.
Bestellnr.: 06 775
Friedrich CERHA: Ricercar, Toccata und Passacaglia für Flöte,
Viola d’amore und Cembalo oder Laute (Gitarre) / for flute, viola
d’amore and harpsichord or lute (guitar)
Bereits 1951/52 entstanden, erfüllt dieses Werk die steigende Nachfrage nach zeitgenössischen Kompositionen für Alte
Instrumente.
„Die meisten seiner Violinstücke hat Cerha ursprünglich für
sich selbst geschrieben, in den 1940er und 1950er Jahren
trat er selbst mit der Geige auf. Wie das geklungen hat, zeigt
seine ,Ricercar, Toccata und Passacaglia‘. Stilistisch erinnert
es an Hindemith und Strawinsky, auch der nach dem Krieg ungemein populäre Wolfgang Fortner scheint als Vorbild durch,
und die Besetzung mit ‚alten Instrumenten‘ erinnert sogar an
die Musik der kirchenmusikalischen Erneuerungsbewegung.“
(Ensemble 5/2014)
Bestellnr.: 06 745 – www.friedrich-cerha.com
Gernot WOLFGANG: Lyrical Intermezzo für Violine, Fagott und
Klavier / for violin, bassoon and piano
Vier Gedichte aus Heinrich Heines gleichnamigem Gedichtband
waren der Ausgangspunkt dieser vier kurzen Tondichtungen, die
jeweils einem bestimmtem Lied zugeordnet sind.
Four poems from Heinrich Heine’s book of poetry of the same
name were the point of departure for these four short tone poems that also are related to a certain country.
The Autumn Wind (Spanien / Spain) / A Single Fir Tree (Norwegen / Norway) / Flutes, Trumpets and Violins (Irland / Ireland) /
Midnight (Wien / Vienna)
Bestellnr.: 06 746 – www.gernotwolfgang.com
Chor und Gesang / Choir and vocal music
Michael RADULESCU: Sonetti. Recitativo a 6 für sechs Solosänger oder gemischten Chor a cappella / for six soloists or mixed
choir a cappella
Bestellnr.: 44 137 – www.radulescu.at
Wolfram WAGNER: Ad Glyceram. Achtstimmiges Madrigal für
Vokalensemble oder Chor a cappella / Madrigal for 8 voices for
vocal ensemble or choir a cappella
Der trüben Stimmung des Textes entsprechend beginnt die Vertonung als Klage, zum Teil in lauten Ausbrüchen, zum Teil im
verhaltenen Pianissimo. Erst im Schlussabschnitt erfolgt nach
einem langen Crescendo eine leise verklingende harmonische
Aufhellung. (W. Wagner)
Bestellnr.: 42 886 – www.wolfram-wagner.com
Wolfram WAGNER: Erinnerung für gemischten Chor
Bestellnr.: 42 895 – www.wolfram-wagner.com
Seite 16
klang:träger
Neue CDs
APOLLON MUSAGÉTE QUARTETT
Multitude für Streichquartett
(+ Lutosławski, Penderecki, Górecki)
Apollon Musagète Quartett
CD Decca 374 544 6 (Vertrieb Universal)
„Eindringlich interpretierte Moderne
aus Polen: (…) Mit Effekt, Spannung und
wunderbarer Lyrik, wo sie herzzerreissend aufkommt, spielt das Quartett – brillant! (…) Und dann
das Werk ‘Multitude’, ein Stück, das das Quartett gemeinsam
im Jahr 2010 komponiert hat und das eine Ansammlung von
Ereignissen darstellt, die wie ein Kaleidoskop zusammengesetzt
sind. Es gibt den Interpreten die Möglichkeit, sich innerhalb des
Ensembles als Persönlichkeiten darzustellen, ohne dabei den
Fokus auf das gemeinsame Spiel zu verlieren. Ein persönliches,
extrem modernes Stück Musik, das zeigt, dass auch Interpreten
moderne Komponisten sein können. Und das mit Recht, wenn
sie sich so intensiv mit der Erforschung moderner Klangsprache
beschäftigt haben.“ (Carsten Dürer, ENSEMBLE 1/2014)
Walter ARLEN
Die letzte Blaue (Klaviermusik, Lieder)
CD Gramola 98996
Die Katastrophe der Auslöschung
von Kultur und Zivilgesellschaft
durch die NS-Herrschaft stellt – verstärkt durch die eigene Betroffenheit
und folgende Zwangsmigration – die
Grundlage des kompositorischen Schaffens Walter Arlens
dar. Sinnbildlich für diesen Niedergang steht Die letzte Blaue,
so der Name der letzten nächtlichen, an ihrem blauen Licht
erkennbaren Straßenbahn der Wiener Linien, und einer Hommage an einen unvergänglichen Schlager jener Zeiten. Neben
Werken wie diesem für Klavier solo (Monotypes, Mementos)
finden sich auf dieser Doppel-CD des polnisch-kanadischen
Pianisten Daniel Wnukowski auch Werke für Klavier und Violine (Daniel Hope) und Lieder für Sopran (Rebecca Nelsen)
als auch Bariton (Christian Immler). Eine Besonderheit bietet das
dreiteilige Werk Arbeit macht frei für Klavier und Metronom,
das 1995 nach einem Besuch des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz entstand.
Friedrich CERHA
Trio für Violine, Violoncello und Klavier
(+ Resch, Webern)
Trio 3 : 0 (Eva Steinschaden – Violine, Detlef Mielke – Violoncello,
Alexander Vavtar – Klavier)
CD Coviello Classics COV 91 407
„Ich habe mit großem Vergnügen und Freude die Aufnahme
meines Trios gehört. Sie ist von hoher natürlicher Musikalität und
Spielfreude getragen. Ich hatte den Eindruck, dass Sie das Stück
gerne gespielt haben, was ja bei gegenwärtiger Musik oft nicht
klang:träger
der Fall ist. Haben Sie also Dank für Ihre wunderbare Arbeit und
deren eindrucksvolles Ergebnis.“ (Friedrich Cerha, Juni 2014)
„… überzeugte restlos mit Cerhas Klaviertrio. Viel Jubel der
interessierten Zuhörerschaft.“ (Kronenzeitung, Okt. 2012)
„… eine hochkarätige Interpretation, die ausschließlich Anlass
zur Begeisterung bot” („Drehpunkt Kultur“ zur Aufführung beim
Salzburger Aspekte-Festival 2008)
Johanna DODERER
The Piano Trios
Klaviertrios Nr. 1, Nr. 2 (“Dedicated to
Haydn”), Nr. 3 (“Zu den Gustav Mahler
Jahren 2010 und 2011”), Nr. 4 („Morgen“)
Vilos Trio
CD Capriccio C5220
Für diese „klassische Besetzung“ zu
schreiben, sei „das Schwierigste überhaupt“, ist die Komponistin überzeugt. Innerhalb von zwölf Jahren entstanden,
sind die vier Werke auch jeweils recht direkt mit konkreten
Inspirationen verknüpft, die dem assoziativen Hören eine
Richtung weisen. Das 2002 komponierte 1. Trio stellt etwa
„fast eine Hommage“ an Dmitri Schostakowitsch dar, weil
Doderer sich damals ganz in dessen musikalischer Welt gefangen erachtete. (…) Das 2. Trio, im Haydn-Jahr 2009 entstanden und aus diesem Anlass geschrieben, bedeutete die
Auseinandersetzung mit einem Komponisten, der Doderer
nach eigener Aussage viel näher sei als etwa Mozart: Haydns
„Giocoso“, die „Fröhlichkeit und Leichtigkeit“, die sie an seiner
Musik wahrnimmt und vor allem durch ein humorvolles, rhythmisch pointiertes Thema in Erinnerung ruft (…), konfrontiert sie
hier auf ihre eigene Weise mit dem „tiefen Ernst“, den abgründigkunstvollen Durchführungstechniken seiner Werke. (…) Ihr 3.
Trio, komponiert 2009 aus Anlass der bevorstehenden MahlerJubiläen der Jahre 2010 und 2011, fußt auf dem titelgebenden
Vers von Mahlers entrücktem Rückert-Lied „Ich bin der Welt abhanden gekommen“. (…) Den vorläufigen Abschluss bildet das
4. Trio (2013), wie die vorangegangenen beiden auf Initiative
von Harald Kosik entstanden, und mit dem vieldeutigen Titel
„Morgen“ versehen – als Zeitpunkt des Sonnenaufgangs, aber
auch ganz allgemein als Symbol einer offenen Zukunft. (…) (aus
dem CD-Booklet-Text von Walter Weidringer)
Peter PLANYAVSKY
Proprium Propaulium für zwei Orgeln
(+ Bach, Frescobaldi, Muffat, Sauseng)
Ines Schüttengruber und Peter Planyavsky – Orgeln
CD Stift Melk – Nr. 04
Gerald RESCH
Fünf Versuche nach Italo Calvino für
Violine, Violoncello und Klavier
(+ Cerha, Webern)
Trio 3:0
Eva Steinschaden – Violine
Detlef Mielke – Violoncello
Alexander Vavtar – Klavier
CD Coviello Classics COV 91 407
„Ich gratuliere dem Trio 3:0 zu seiner Debut-CD! Zum einen wegen des Muts, sich der Herausforderung zu stellen, große Spielfreude ausschließlich anhand von Werken dreier österreichischer
Komponisten der Moderne und Gegenwart zu präsentieren.
Zum anderen wegen des ausdrucksvollen Musizierens ganz
im Sinne der eingespielten Werke, das stringente Verbindungslinien quer durch Zeiten und Stile klarmacht. Und zum dritten
wegen des klugen Reagierens auf die jeweils unterschiedlichen
Anforderungen der Stücke und das sensible Gestalten der verschiedenen Klangwelten. Auf der anderen Seite: keine Abstriche
gemacht, null Kompromisse eingegangen. Daher für mich: ein
klares 3:0!“ (Gerald Resch, August 2014)
Norbert STERK
PORTRÄT-CD (Reihe 21st Century Portraits)
CD Capriccio C5164
Die Ankunft des Atemzugs für Violine
und Ensemble / Vertigo. Saxophon.
Desaster für Saxophon und Orchester /
...aus Finsternissen losgelöst für Klaviertrio / land der wachen spiegel für Flöte solo / Hôtel de la
Paix für Stimme und Klaviertrio / ...wenn die Vögel die Nacht
aufritzen für Vokalquintett
Kari Ronnekleiv – Violine, Oslo Sinfonietta, Dirigent: Andrea
Pestalozza / Gerald Preinfalk – Saxophon, Ensemble Kontrapunkte,
Dirigent: Peter Keuschnig / Christian Hilz – Bariton, Haydn Trio
Eisenstadt / Vera Klug – Flöte / Christian Hilz – Bariton, HaydnTrio Eisenstadt / Ensemble Stimmwerck
Gernot WOLFGANG
Another Life (aus: Trilogy for Oboe, Bassoon and Piano)
(+ Hope, Brandon, Douglas u.a.)
Sundance Trio (Salt Lake City)
Centaur Records CRC 3344
Gernot WOLFGANG
Low Agenda für Fagott und Kontrabass
(+ Villa-Lobos, Berauer, Cech u.a.)
Matthias Kronsteiner – Fagott, Ernst Weissensteiner – Kontrabass
CD Composers Concordance Records (Naxos) – Comcon 005
Erich ZEISL
Sonate für Viola und Klavier
(+ Wellesz, Weigl, Kreisler, Gal)
Julia Rebecca Adler – Viola
Axel Gremmelspacher – Klavier
CD „Viola in Exile“ – Gramola
GRAM99026
Die Viola-Sonaten von Hans Gál
(1941), Karl Weigl (1940) und Erich Zeisl (1950) geben klare
Hinweise auf die Schrecken des Holocaust und das Leid von
Millionen Menschen: vorherrschende Dunkelheit, Klagen und
Elemente jüdischer Musik bezeugen die Verarbeitung der Erfahrungen. Der Evergreen „Schön Rosmarin“ von Fritz Kreisler
beendet die CD mit einem kurzen Rückblick auf den Charme
des „Alten Wien“.
Seite 17
klang:splitter
Die „Lustige Witwe“ komplett und einzeln
Doblinger präsentiert die ersten neu herausgegebenen Einzeltitel aus Franz Lehárs Die lustige Witwe! Übrigens hätte dies
auch das Ehepaar Mahler begeistert, wie wir aus Alma Mahlers
reichen „Erinnerungen“ wissen, die auch Franz Lehár und das
Musikhaus Doblinger betreffen: „Einmal (…) waren wir in der
Operette Die lustige Witwe, die uns vergnügt machte. Mahler
und ich haben nachher zu Hause getanzt und uns den Walzer
von Lehár nach dem Gedächtnis rekonstruiert. (…) Eine Wendung konnten wir nicht finden, wie wir uns auch bemühten. (…) So
gingen wir beide zur Musikalienhandlung Doblinger.
Mahler begann ein Gespräch mit dem Geschäftsführer über den Verkauf
seiner Werke, und ich blätterte scheinbar achtlos in
den vielen Klavierauszü-
gen und Potpourris der Lustigen Witwe, bis ich den Walzer und
die Wendung hatte.“
Damit die Orchester in Konzerten ebenso alle diese herrlichen
„Wendungen“ der eingängigen Melodien genau wiedergeben
können, sind bereits seit vielen Jahren Einzelausgaben der Operettentitel erhältlich. Später machte sich Doblinger an eine historisch-kritische Neuausgabe der Partitur, die 2006 mit dem Deutschen Editionspreis ausgezeichnet wurde, und endlich ist es so
weit: Die ersten Einzelausgaben aus diesem prämierten Material sind erschienen! Die Nummern 4 (Da geh ich zu Maxim), 7
(Vilja-Lied), 9 (Weibermarsch) und 15 (Lippen schweigen) sind
nun mit Partitur und Klavierauszug leihweise erhältlich, weitere Einzeltitel sind
in Vorbereitung. … und wer
weiß, wer dieser Tage unser
Musikhaus besucht, um in
den Noten der „Lustigen
Witwe“ zu blättern …?
klang:daten
Uraufgeführt MAI – OKTOBER 2014
URAUFFÜHRUNGEN DEZEMBER 2014 – MAI 2015
25. Mai – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien:
Erich URBANNER: Gruppen im Dialog für 8 Spieler
Ensemble Reconsil, Dirigent Roland Freisitzer
Roman PAWOLLEK: abstract landscapes (mirrors of the past)
Ensemble Kontrapunkte, Dirigent: Peter Keuschnig
01. Dezember 2014 Wien, Musikverein – Gläserner Saal
04. Juni – Wien, Konzerthaus (Mittagskonzert):
Johannes KROPFITSCH: Sonate für Violoncello und Klavier op. 6
Stefan Kropfitsch – Violoncello, Johannes Kropfitsch – Klavier
Michael RADANOVICS: im tiefen Raum… Konzert für Kontrabass und Orchester
Musikschul-Auswahlorchester der Stadt Wien,
Dirigent: Peter Wolf
08. Dezember 2014 Wien, Radiokulturhaus
25. Juni – Wien, Technische Universität:
Helmut SCHMIDINGER: Neue Stimmen in der Stadt. (Chorzyklus)
WU-Chor, Andrés Garcia
20. September – Innsbruck:
Kurt ESTERMANN: Aufbrechen – Deutsches Ordinarium
Jubiläumsgottesdienst zum 50-Jahr-Jubiläum der Diözese Innsbruck
11. Oktober – Salzburg, Mozarteum:
Christian OFENBAUER: Seitensicht / Nacht 2013 für symphonisches Blasorchester
Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg
Leitung: Martin Fuchsberger
Seite 18
Johannes KROPFITSCH: Trio serioso für Klaviertrio
Jess-Trio Wien
04. März 2015 Wien, Konzerthaus – Mozart-Saal
Friedrich CERHA: Phantasie für Klarinette in A und Klavier
Andreas Schablas – Klarinette, Janna Polyzoides – Klavier
27. Mai 2015 Wien, Musikverein – Gläserner Saal
Michael RADULESCU: Neues Chorwerk
Company of Music, Leitung: Johannes Hiemetsberger
31. Mai 2015 Wien, Konzerthaus – Mozart-Saal
klang:daten
Geburts- und gedenktage
2015
02. 01.: Carl GOLDMARK 100. Todestag
08. 02.: Helmut EDER 10. Todestag
02. 03.: Wolfgang MUTHSPIEL 50
30. 03.: Gerhard DALLINGER 75
02. 04.: Heinz KRATOCHWIL 20. Todestag
04. 04.: Fritz LEITERMEYER 90 (gest. 2006)
20. 04.: Eugene HARTZELL 15. Todestag
05. 05.: Gerald RESCH 40
11. 05.: Karl Maria KUBIZEK 90 (gest. 1995)
12. 05.: Marcel RUBIN 20. Todestag
16. 05.: Horst EBENHÖH 85
04. 06.: Alfred PRINZ 85 (gest. 2014)
06. 06.: Wolfgang SEIERL 60
18. 06.: Herbert PAULMICHL 80
24. 06.: Hans KANN 10. Todestag
25. 06.: Kurt SCHWERTSIK 80
31. 07.: Walter ARLEN 95
31. 07.: Martin BJELIK 75
05. 08.: Hans GÁL 125 (gest. 1987)
18. 08.: Stefan OSER 50
22. 09.: Heimo ERBSE 10. Todestag
22. 09.: Franz SALMHOFER 40. Todestag
07. 11.: Friedrich WILDGANS 50. Todestag
07. 11.: Herbert LAUERMANN 60
14. 11.: Jenö TAKÁCS 10. Todestag
29. 11.: SHIH 65
30. 11.: Gerhard SCHEDL 15. Todestag
04. 12.: Günter KAHOWEZ 75
22. 12.: Thomas Christian DAVID 90 (gest. 2006)
26. 12.: Paul KONT 15. Todestag
2016
02. 01.: Iván ERÖD 80
03. 01.: Herbert BLENDINGER 80
07. 01.: Herbert WILLI 60
19. 01.: Thomas Christian DAVID 10. Todestag
08. 02.: Fritz LEITERMEYER 10. Todestag
12. 02.: Karl SCHISKE 100 (gest. 1969)
17. 02.: Friedrich CERHA 90
01. 03.: Ernst VOGEL 90 (gest. 1990)
06. 03.: Howard Chandler ROBBINS-LANDON 90 (gest. 2009)
26. 03.: Erich URBANNER 80
26. 03.: Rupert Gottfried FRIEBERGER 65
02. 04.: Gerald SCHWERTBERGER 75 (gest. 2014)
15. 04.: Karl ETTI 20. Todestag
25. 04.: Paul Walter FÜRST 90 (gest. 2013)
14. 05.: Egon KORNAUTH 125 (gest. 1959)
14. 05.: Viktor FORTIN 80
12. 07.: Gottfried von EINEM 20. Todestag
10. 08.: Werner PIRCHNER 15.Todestag
19. 08.: Roland BATIK 65
09. 09.: Augustinus Franz KROPFREITER 80 (gest. 2003)
20. 12.: Josef Maria HORVATH 85
22. 12.: Ernst KRENEK 25. Todestag
26. 12.: Helmut EDER 100 (gest. 2005)
2017
07. 01.: Markus LEHMANN-HORN 40
13. 01.: Rupert DOPPELBAUER 25. Todestag
14. 02.: Hans KANN 90 (gest. 2005)
25. 02.: Günther MITTERGRADNEGGER 25. Todestag
09. 03.: Kurt RAPF 10. Todestag
10. 03.: Robert HOLL 70
21. 04.: Herbert ZIPPER 20. Todestag
09. 05.: Peter PLANYAVSKY 70
15. 05.: Bernd Richard DEUTSCH 40
16. 05.: Paul ANGERER 90
08. 06.: Alfred UHL 25. Todestag
20. 06.: Rainer BISCHOF 70
21. 06.: Gerhard PRÄSENT 60
20. 07.: Gernot WOLFGANG 60
05. 08.: Gerhard SCHEDL 60 (gest. 2000)
04. 09.: Karl Heinz FÜSSL 25. Todestag
29. 09.: Christian DIENDORFER 60
30. 09.: Robert SCHOLLUM 30. Todestag
26. 10.: Thomas Daniel SCHLEE 60
23. 11.: Joseph BEER 30. Todestag
08. 12.: Mathias RÜEGG 65
Komplette Listen der Geburts- und Gedenktage der
Doblinger-Komponisten finden Sie unter www.doblingermusikverlag.at -> Komponisten -> Gedenktage!
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Wir setzen uns für den Schutz des geistigen Eigentums ein.
Wir sorgen für eine faire Bezahlung der Musikurheber.
Wir bieten Veranstaltern ein One Stop-Shop für den Musikrechteer werb.
Wir fördern die öster reichische Musik.
Wir leisten einen wichtigen Beitrag für Kultur und Gesellschaft.
AKM, WEIL MUSIK ET WAS WERT IST

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