- Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH

Transcrição

- Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH
Ihre Plattform für kreative Ideen
Fotografie | Bildbearbeitung | Grafikdesign | Webdesign | Imagefilmproduktion | Künstlervermittlung
www.whitedesk.de
Editorial
In dieser Ausgabe
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
04 Thema des Monats
vor über 20 Jahren kam zusammen, was zusammengehört. Ost- und Westdeutschland
wurden wieder zu einer Einheit. Was das
Ergebnis langer und friedlicher Demonstrationen auf der einen Seite war, zog auch
auf der anderen Seite intensive Arbeiten
zum Zusammenwachsen der Infrastruktur
nach sich. Im Rahmen des LückenschlussProgramms beispielsweise wurden mehrere
Schienenverbindungen über die ehemalige
innerdeutsche Grenze wieder belebt. Thüringen als zentrales Bundesland rückte in
dieser Zeit in den besonderen Fokus. Und
am 28. September 1991, vor genau 20 Jahren, konnten gleich zwei Strecken wiedereröffnet werden. Zwischen Sonneberg und
Neustadt bei Coburg sowie zwischen Rentwertshausen und Mellrichstadt verbindet
das Eisenbahnnetz seit diesem Datum wieder die Bürger der beiden Freistaaten.
§ Als die Züge wieder gen Westen
fuhren
06 Reiseziele
§ Zu Besuch im Freizeitpark Possen,
der Heimat des Possibärs
07 Zug um Zug
§ Interview mit dem SoftwareIngenieur Jürgen Jensch
08 Poster
§ 125 Jahre Strecke Sonneberg –
Lauscha
10 RegioTakte zieht Kreise
§ In Suhl sind Akteure des
ÖPNV von Strukturwandel
und Mobiltätssicherung gefordert
11 Kolumne
§ Kolumne des Thüringer
Verkehrsministers
12 Netz und Technik
§ Bauprojekt Wagenstedter Knoten
entlastet den Innenstadtverkehr in
Mühlhausen
13 Veranstaltungen
14 Aktuelles
§ Bahnsteighalle Gera feiert Jubiläum
§ NVS auf der „Reisen & Caravan 2011“
§ Mit Zusatzzügen zum Zwiebelmarkt
§ Gewinnspiel
15 Baumaßnahmen
Im Rahmen des Jubiläums reiste RegioTakte durch den Freistaat und sprach mit drei
Akteuren dieser schnelllebigen Nachwendezeit. Sie erinnern sich an Monate und Jahre
schneller Entscheidungen und euphorischer
Entwicklungen.
Währenddessen war RegioTakte-Reporter
Henryk Balkow in Suhl zu Gast und betrachtete den Nahverkehr der kreisfreien Stadt
genauer. Durch den Strukturwandel der
Region steht man hier vor großen Herausforderungen. Für deren Lösungen bedarf es
intensiver Dialoge zwischen allen Akteuren.
Näheres finden Sie in der Rubrik „RegioTakte
zieht Kreise“.
Einen ganz besonderen Dank möchten wir
an dieser Stelle Otto Mayer ausrichten. Der
ehemalige Geschäftsführer der NVS – Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH
stand uns nicht nur als interessanter Gesprächspartner für unser Titelthema zur Verfügung, sondern ziert auch das Titelbild der
aktuellen Ausgabe. In seinen Händen hält er
die Festschrift zur Wiedereröffnung der Strecke Eisenach – Gerstungen, einem weiteren
Lückenschluss im Eisenbahnnetz, der ebenfalls vor 20 Jahren vollendet worden ist.
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen der RegioTakte und hoffe, Sie können
während Ihrer Zugfahrten auch ein paar
schöne herbstliche Eindrücke aus dem Zugfenster genießen.
plus S Information – Jens Sendler
Tel.: 0361 – 555 9205 | www.pluss-information.de
Nachdruck bzw. Nutzung in elektronischen
und Print-Medien, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Herausgebers. Weiterverkauf
untersagt. Alle Informationen sind sorgfältig
gemäß Pressekodex recherchiert. Dennoch sind
alle Angaben ohne Gewähr.
Leserservice: Die RegioTakte ab Ausgabe 1 sind
unter www.nvsthueringen.de als PDF-Datei abrufbar.
Das Jahresabonnement der RegioTakte kostet
19,99 Euro (Verpackung + Versand) und ist unter
Angabe Ihrer Postanschrift bei der NVS Thüringen zu beziehen: [email protected]
Ihr
Volker M. Heepen
Geschäftsführer
Impressum
Herausgeber
NVS – Nahverkehrsservicegesellschaft
Thüringen mbH, Tel.: 0361 34981-0
Schmidtstedter Straße 34, 99084 Erfurt
Geschäftsführer: Volker M. Heepen (V. i. S. d. P.)
© NVS Thüringen Erfurt 2011
Ausgabe 65 Redaktionsschluss für die
Ausgabe Oktober: 1. September 2011
Redaktion, Layout, Anzeigenschaltung
ames Medien | Management Balkow, Frank &
Fischer GbR, Tel: 0361 6001991,
Web: www.ames-service.de
Druck: Art + Image GmbH, Minden
Bildnachweis: Andy Dietrich: S. 5, S. 7, S. 8, S. 9,
S. 12, Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr: S. 11, Michael Ritzinger S.
1, S. 6, NVS – Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH S. 3, BSW - Archiv Bahnhof Eisenach S.
4, Wolfgang Beyer S. 4, (historisches Foto:) Sammlung Wolfgang Wiegand S. 9, SNG S. 10, (Grafik:)
Tiefbauamt Mühlhausen S. 12, Maik Schmuck/
weimar GmbH S. 13, Gera Hauptbahnhof S. 14
10.2011
REGIOTAKTE
3
Thema des Monats
Ein letzter Gruß: Am 25. Mai 1991 wurde die Strecke Eisenach – Gerstungen durch
das Werratal wieder eröffnet. 28 Jahre zuvor hatte der Aufsichtsbeamte des Grenzbahnhofs Wartha seine rote Mütze an den letzten westwärts fahrenden Schnellzug
gehängt. 1991 kehrte sie nach Eisenach zurück. Foto: BSW - Archiv Bahnhof Eisenach
Als die Züge wieder gen Westen fuhren
Mit dem Mauerfall konnte endlich wieder vereint werden, was zuvor durch Grenzen für Jahrzehnte getrennt wurde.
Viele Akteure arbeiteten in den Folgejahren mit, um auch den Schienenverkehr wieder zu einem Ganzen werden
zu lassen und den Bürgern einen nahtlosen Übergang zwischen alten und neuen Bundesländern zu ermöglichen.
Vor 20 Jahren, im September 1991, gelang es, zwei Lücken im deutsch-deutschen Eisenbahnnetz zu schließen:
Zwischen Sonneberg und Neustadt bei Coburg sowie zwischen Rentwertshausen und Mellrichstadt rollten nach
der langen Unterbrechung wieder Züge. Anlässlich des Jubiläums sprach RegioTakte mit verschiedenen Zeitzeugen einer spannenden Epoche.
Von Andy DIETRICH
Es waren schnelle Jahre der Nachwendezeit.
Die Pressekonferenz von Günter Schabowski am 9. November 1989 und sein Verlauten einer freien Ausreise Richtung Westen
waren nur der Auslöser. Der Motor war der
Wille vieler ost- und westdeutscher Akteure,
die Hand in Hand versuchten, Deutschland
wieder zu einer Einheit werden zu lassen,
á Premiere: Nach 46 Jahren fuhr der erste
á Sonderzug gen Westen: Für geladene
öffentliche Reisezug auf der Strecke von
Sonneberg nach Neustadt bei Coburg.
Fotos: Wolfgang Beyer
4
REGIOTAKTE
10.2011
Gäste beförderte die E-Lok 2443 306 den
Sonderzug am 28.9.1991 von Sonneberg
über die alte Grenze Richtung Bayern.
auch im Schienenverkehr. Entlang des alten
Grenzgebietes wurden zahlreiche Baustellen
im Rahmen des Lückenschluss-Programms
und der „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“
(VDE) der Bundesrepublik Deutschland eröffnet. Auch der Freistaat Thüringen rückte
in diesen Jahren in den baulichen Fokus. In
direkter Nachbarschaft zu drei alten Bundesländern, Hessen, Bayern und Niedersachsen,
war Thüringen schon damals ein wichtiger
Ausgangspunkt für die deutsche Einheit.
Am 29. Mai 1990 fuhr zum ersten Mal ein
Zug nach dem Mauerfall von Thüringen in
den Westen, genauer von Arenshausen im
Eichsfeld nach Eichenberg im hessischen
Werra-Meißner-Kreis. Doch damit war die
Arbeit noch nicht getan.
Südlich von Meiningen, genauer im beschaulichen Dorf Rentwertshausen, konnte
man das Zusammenwachsen zwischen al-
Thema des Monats
ten und neuen Bundesländern direkt verfolgen. Der Bahnhof Rentwertshausen lag
bis 1989 direkt im ehemaligen Grenzgebiet.
Seit 1945 fuhren keine Züge mehr durchgehend Richtung Mellrichstadt im bayrischen
Landkreis Rhön-Grabfeld. Nach der Wende
ging es dann Schlag auf Schlag. Im Juli 1990
hatte die zuständige Kommission Verkehrswege beschlossen, Thüringen und Bayern
über die Strecke Meiningen – Mellrichstadt
– Schweinfurt wieder zu verbinden. Lediglich fünf Monate dauerte die Planung, im
März 1991 begannen die Bauarbeiten auf
der Strecke. 50 Millionen DM, Sanierungen
auf fünf Kilometer Schienenabschnitt und
etliche Brückenbauarbeiten später konnte
dann am 28. September 1991, vor genau 20
Jahren, der erste planmäßige Zug von Mellrichstadt nach Rentwertshausen fahren. Um
10.50 Uhr passierte der Zug begleitet von
lautem Signalgetöse und Beifallsstürmen
zahlreicher Gäste die ehemalige innerdeutsche Grenze. Heute kommt hier in jeder Richtung ein Zug pro Stunde vorbei. Abwechselnd verbinden die RegionalExpress-Züge
Erfurt – Würzburg und die Züge der Erfurter
Bahn zwischen Meiningen und Schweinfurt
die beiden Bundesländer.
Auch in Sonneberg, rund 80 Bahnkilometer
von Meiningen entfernt, war der Mauerfall
Anlass für einen schnellen Lückenschluss.
„Als am 12. November 1989 hier die Grenze
aufging, entstand der Wunsch nach einer
Eisenbahnverbindung Richtung Neustadt
bei Coburg“, erinnert sich Wolfgang Beyer,
Bahnexperte und Autor aus Sonneberg. „Im
Februar 1990 gab der damalige Bundesverkehrsminister Friedrich Zimmermann die
Zusage für den Wiederaufbau der seit 1951
unterbrochenen Linie von Sonneberg nach
Neustadt bei Coburg. Im Sommer des gleichen Jahres gab es dann endgültig grünes
Licht für die Bauarbeiten. 33 Millionen DM
wurden zur Verfügung gestellt. Zwischen
Neustadt und Sonneberg entstand eine
neue, elektrifizierte Hauptbahn. Sonnebergs Hauptbahnhof erhielt einen neuen
Gleisplan und an vier Gleisen wurden Fahrleitungen installiert“, so Beyer. An die folgenden Monate, vor allem aber an den 28.
September 1991 erinnert sich der Sonneberger besonders gern. „An diesem Tag hatten
sich tausende Bürger an den Bahnhöfen in
Sonneberg und Neustadt bei Coburg eingefunden, als der erste Zug um 15.13 Uhr
von Sonneberg Richtung Bayern fuhr. Es war
ein unbeschreiblich schönes Gefühl und die
Erfüllung eines lang gehegten Wunsches“,
freut sich Wolfgang Beyer. 20 Jahre später
ist die Verbindung, ähnlich wie die Strecke
Mellrichstadt – Rentwertshausen, längst Alltag geworden. Stündlich geht es von Sonneberg nach Coburg und Lichtenfels, alle zwei
Stunden sogar direkt und ohne Umsteigen
bis nach Nürnberg.
Im Eichsfeld sah man sich ebenfalls vor großen Herausforderungen. Dr. Werner Henning,
Landrat des Landkreises Eichsfeld, erinnert
sich immer noch gern an die schnelllebige
Wendezeit. „Mit der Wiedervereinigung traten die Räte des Kreises weitgehend zurück.
Auch im Eichsfeld war das der Fall. Das Amt
hier war also verwaist. Und da ich einer der
Hauptredner der Montagsdemonstrationen
in Heiligenstadt war, musste ich mich dann
auch ansprechen lassen, für die Nachfolge
zu kandidieren“, erklärt Dr. Henning. Und für
den damals 33-Jährigen gab es viel zu tun
ab dem Jahr 1989. Das Eichsfeld hatte den
Vorsatz, möglichst schnell den Anschluss
an Göttingen und Kassel wiederzuerlangen.
Dafür konnte Dr. Werner Henning auf die
Unterstützung der deutschen Politik hoffen. „Wir wollten eine engere Verbindung
zu Göttingen, unserem alten politischen
Oberzentrum. Damals traten wir deswegen
sehr stark für das Lückenschluss-Projekt ein.
Unser Augenmerk legten wir vor allem auf
die Eichenberger Kurve als ein Modell für
die Verzahnung zwischen Ost und West“,
so Dr. Henning, „Im Juni 1990 war die erste
Trassenbegehung in dem Bereich. 1991 begannen die Planungen. Und es sollte dann
sieben Jahre dauern, bis das Projekt Eichenberger Kurve fertig gestellt werden konnte.
So konnte Norddeutschland über das Eichsfeld mit Sachsen verbunden werden“. 14
Jahre später ist die Eichenberger Kurve ein
fester Bestandteil des Eisenbahnnetzes. Sie
wird heute von den RegionalExpress-Zügen
befahren, die im Zweistundentakt die Verbindung zwischen Westsachsen, Ost- und
Mittelthüringen, dem Eichsfeld und Göttingen herstellen.
Ein wenig weiter südlich im Freistaat, genauer gesagt in Eisenach und dem Wartburgkreis, gab es ein anderes Projekt rund um den
ehemaligen Grenzbahnhof Gerstungen, die
Wiederinbetriebnahme der Strecke Eisenach
– Gerstungen entlang der Werra. Otto Mayer, ein wichtiger Akteur des Lückenschlusses im Werratal und ab 1. September 1996
Geschäftsführer der neu gegründeten NVS
– Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen
mbH, erinnert sich. „Bis zur Bahnreform war
ich Bahnhofsvorsteher in Eisenach“, erklärt
Mayer. Priorität in den Jahren nach 1989 hatte der Lückenschluss auf der Strecke durch
das Werratal, einem Abschnitt der „Thüringer Bahn“ von Halle (Saale) über Erfurt und
Gerstungen nach Bebra im Nordosten Hessens, den die innerdeutsche Grenze mehrfach durchschnitten hatte. „Bis 1991 wollten
wir den Anschluss fertig gestellt haben. Ein
schwieriges Stück Arbeit, da man in den
letzten Monaten der DDR noch begonnen
hatte, die Strecke zurückzubauen“, erinnert
sich Otto Mayer. Bis zum Mai 1991 wurde die
durchgehende Strecke wieder aufgebaut.
„Am 26. April 1990 wurde mit dem symboli-
schen Schließen einer Lücke im Gleiskörper
zwischen den Bahnhöfen Herleshausen und
Wartha (Werra) begonnen“, so Mayer weiter.
Am 25. Mai 1991 wurde die Strecke durch
das Werratal dann wieder zunächst eingleisig in Betrieb genommen, begleitet von
einer Festveranstaltung in Herleshausen,
an der der Bundesverkehrsminister und die
Ministerpräsidenten von Hessen und Thüringen teilnahmen sowie einem Bahnhofsfest in Eisenach und einem umfangreichen
Sonderzugprogramm. Gleichzeitig hatte die
1961/62 eilig errichtete Umfahrungsstrecke
Förtha – Gerstungen, die wegen ihrer starken Steigungen und nur eines Gleises stets
ein Nadelöhr war, ausgedient.
Im Grenzbahnhofmuseum Probstzella im
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt können die
Besucher noch heute das bedrückende
Gefühl der DDR-Zeit und der innerdeutschen Grenze nachempfinden. Mit Liebe
zum Detail werden hier Ausstellungsstücke
und Tonband- sowie Videoaufnahmen der
damaligen Zeit präsentiert. Für drei Euro
Eintritt taucht man ein in ein dunkles Stück
Vergangenheit und die beklemmende Atmosphäre eines Bahnhofs an der Grenze zu
einer schier anderen Welt.
Weitere Informationen unter:
www.grenzbahnhof-probstzella.de
á Wir sind das Volk: Da, wo vor über 20 Jah-
ren die Bürger des Eichsfeldes demonstrierten, erinnert heute noch ein Denkmal an
die friedliche Revolution. Foto: A. Dietrich
10.2011
REGIOTAKTE
5
Reiseziele
Zu Besuch beim Possibär
Sondershausen ist nicht nur für sein eindrucksvolles Schloss bekannt. Ein paar Kilometer außerhalb befindet sich
der Freizeitpark „Possen“ mit Bärengehege, Streichelzoo und altem Jagdschloss. RegioTakte-Reporterin Marie Neuwald reiste mit dem Zug in den Kyffhäuserkreis und erkundete die frühere Residenz der Fürsten von SchwarzburgSondershausen samt Umgebung. Während die einen bei geführten Wanderritten hoch zu Ross ihren Spaß haben,
können die anderen auf den weiten Wanderwegen die Seele baumeln lassen.
Weit hinaus: Der Possenturm ist das markanteste Merkmal des Freizeitparks. Auf ihm hat
man einen herrlichen Ausblick auf die wunderschöne Umgebung. Foto: M. Ritzinger
Nebelschwaden hängen über den Feldern,
die Bäume sind nur schemenhaft zu erkennen. Es ist 9 Uhr morgens und wir sitzen
im Zug von Erfurt nach Sondershausen.
Die Zweifel an unserem spätsommerlichen
Outfit erweisen sich zum Glück als unbegründet. Nach einer Stunde erreichen wir
den Bahnhof der Residenzstadt und blinzeln in die Vormittagssonne. Da wir uns den
Anblick des prächtigen Sondershausener
Schlosses nicht entgehen lassen wollen,
laufen wir die knappen eineinhalb Kilometer ins Stadtzentrum. Vom nahe gelegenen
Busbahnhof nehmen wir anschließend um
10.45 Uhr den Bus zu unserem heutigen
Reiseziel: dem Freizeit- und Erholungspark
Possen. Dort angekommen werden wir von
Geschäftsführer Bernd Jahn begrüßt. Der
gebürtige Sondershausener leitet den Park
seit 15 Jahren zusammen mit seiner Familie.
Auf unsere Frage, wie viel denn der Eintritt
koste, antwortet er vergnügt, dass die Besichtigung des Geländes umsonst sei. Nur
für den 230 Jahre alten „Possenturm“, der
über dem Park thront, ist eine kleine Gebühr
zu zahlen. Mit seinen 42 Metern ist er der
höchste Fachwerkturm in Europa, die Sicht
reicht sogar bis zur Südspitze des Thüringer
Waldes. Wir gehen weiter direkt zu einer der
Hauptattraktionen, dem Bärenzwinger. Bei
dem Wort denke ich an dunkle Gefängnisse
und resignierte Tiere. Doch hier bietet sich
ein anderes Bild: die drei Braunbären Possi,
Balu und Pepe, ein waschechter Spanier,
können sich in ihrem rund 3000 Quadratmeter großen Gehege frei bewegen und
im Dickicht verstecken. Danach scheint es
ihnen aber nicht zu sein, wir bekommen
alle drei zu Gesicht – Wahnsinn, wie groß
sie doch sind. Zum Schmusen sollte sich jedoch niemand hinreißen lassen, zahm sind
sie nämlich nicht. Gegenüber befindet sich
ein großes Gehege für Dam- und Rotwild.
Nun geht es zum Gehege der Wildschweine.
Die Keiler und Bachen lassen es sich hier gut
gehen, graben den Boden mit ihren Rüsseln
Anreiseempfehlung:
Von Erfurt und Greußen sowie von Nordhausen gibt es eine stündliche Zugverbindung mit
dem RegionalExpress nach Sondershausen.
In Sondershausen fährt noch bis zum 31. Oktober vier Mal täglich die Stadtbuslinie 4 von der
Bushaltestelle „Franzberg“, die in der Nähe des Bahnhofs liegt, zum Endpunkt „Possen“. Da
nur ein Kleinbus verkehrt, sollten sich Gruppen vorher unter Tel. 0 36 32 / 77 01 00 anmelden.
Weitere Infos auf: www.regionalbus.de
6
REGIOTAKTE
10.2011
um und genießen die Sonne. Die kleinen
Frischlinge sind da schon agiler, mit hohem
Gegrunze flitzen sie durch ihr Revier. Weiter
geht es zur Pferdekoppel, mein Herz schlägt
höher. Die edlen Tiere grasen friedlich auf
der Weide, durch die Offenstallhaltung
können sie jeder Zeit an die frische Luft. Im
Sommer bieten die Jahns Feriencamps für
Kinder und Jugendliche an – jedes Jahr sind
sie ausgebucht. Aus ganz Deutschland, aber
auch von weiter her kommen die kleinen
und großen Tierliebhaber. Untergebracht
sind sie im Bungalowdorf, der Western-Stil
lässt Gedanken an laue Sommerabende und
Lagerfeuer mit Stockbrot aufkommen. Doch
nicht nur Kinder sind willkommen. Ganzjährig können die Unterkünfte gemietet werden, zum Beispiel für den Kurzurlaub in den
Herbstferien.
Der Possen befindet sich im größten zusammenhängenden Buchenwald Europas. Die
ruhige Lage und die wenigen Straßen laden
ein zu Tagesritten und Wanderungen. Die
ganz kleinen Abenteurer drängen jedoch in
den Streichelzoo. Hier warten Hasen, Meerschweinchen und Minischweine. Ein Mädchen streichelt aufgeregt eine Ziege und
meint: „Das riecht hier ja wie der Käse“. Herr
Jahn schmunzelt und sagt, dass die Tore das
ganze Jahr über für jeden offen stünden. Familien, Seniorengruppen und Schulklassen
– sie alle sind begeistert. Auch kulinarisch
kann sich der Park sehen lassen. Im alten
Jagdschloss wird Thüringer Küche und natürlich Wild angeboten. Wir essen noch ein
kleines Eis im Biergarten und lauschen den
Anekdoten von Herrn Jahn, der hier alles in
Eigenregie aufgebaut hat. Bewundernswert,
das ist das richtige Wort.
Nach dem Spaziergang durch den Park wollen wir noch ein Stück weiter laufen. Wir
entscheiden uns, die sechs Kilometer lange Strecke über das sogenannte „Rondell“
nach Sondershausen zu wandern. Von der
alten Plattform eröffnet sich uns ein sagenhafter Blick über ganz Sondershausen und
die umliegende Landschaft. Ein kurzes Foto
und schon geht es weiter hinunter in die
Stadt und zurück zum Bahnhof. Während
der Rückfahrt im Zug fliegen die kleinen
Dörfer und Seen an uns vorbei. Die Bäume
im grünen Herzen Deutschlands beginnen
langsam, sich bunt zu färben.
Zug um Zug
„Hier kann man
einfach mal schauen“
Wer rastet, der rostet: Jürgen Jensch liebt die Herausforderung.
Dafür reiste er schon durch ganz Deutschland. Foto: Andy Dietrich
Zugfahren ist für viele Thüringer normaler Alltag. So auch für Jürgen Jensch (60). In seiner beruflichen Laufbahn
hat er schon nahezu überall in Deutschland gearbeitet und war dabei ständig im Zug unterwegs. Und noch immer
genießt er es. Auf seinem Heimweg von Mühlhausen nach Gotha traf er auf RegioTakte-Reporter Andy Dietrich.
Zeit für ein kurzes Gespräch.
Wo kommen Sie gerade her?
Ich komme gerade aus Mühlhausen. Dort
arbeite ich als Software-Ingenieur und entwickle optimierte Methoden für Heizkostenabrechnungen. Aber nun geht es nach
Hause Richtung Gotha.
im Zug. Hier kann man einfach mal schauen.
Jeder Tag hat etwas Neues an sich und nicht
jedes Wetter ist gleich. Es ist schön zu sehen, wenn sich der erste Reif auf die weiten
Wiesen legt oder der Nebel die Landschaft
ziert.
Warum fahren Sie mit dem Zug und nicht
mit dem Auto?
Zugfahren finde ich einfacher und bequemer
und die Reisezeit ist für mich die gleiche. Im
Zug gerät man nicht einfach in den Berufsverkehr, um dann morgens mit schlechter
Laune auf Arbeit zu erscheinen. Ich bewege
mich so wesentlich entspannter voran und
stehe nicht in langen Autoschlangen an.
Wo kommen Sie ursprünglich her?
Geboren wurde ich in Querfurt bei Merseburg, doch aufgewachsen bin ich in Sondershausen. Allerdings habe ich schon nahezu überall in Deutschland gewohnt und
gearbeitet.
Wie vertreiben Sie sich die Zeit während
Ihrer Fahrten?
Normalerweise lese ich, meistens allerdings
Fachliteratur. Als Software-Ingenieur ist es
wichtig, auf dem neuesten Stand zu bleiben.
In meinem Beruf sind oft neue Innovationen,
aber auch altbewährte Methoden gefragt.
Das macht es für mich spannend.
Doch ab und zu mache ich auch gar nichts
Dann sind Sie also ständig auf Achse?
(lacht) Nein, das würde ich nicht sagen. Ich
liebe einfach neue Herausforderungen. Ursprünglich wollte ich eigentlich auch gar
kein Software-Ingenieur sein, sondern habe
Physik studiert. Anschließend kam ich aber
beruflich mit dem Programmieren in Kontakt und absolvierte ein Fernstudium in Informatik. Und seitdem bin ich schon in ganz
Deutschland aktiv gewesen. Einmal habe
ich sogar in Nordrhein-Westfalen gewohnt
und in Frankfurt (Oder) gearbeitet. Da bin
ich auch immer am Wochenende mit dem
Zug gependelt. Der Beruf ist ein wichtiger
Teil meines Lebens. Auch in meiner Freizeit
arbeite ich häufig am Computer.
Was hat Sie dann wieder nach Thüringen
verschlagen?
Ich denke, es war die Herausforderung. Als
meine beiden Söhne aus dem Haus waren,
suchte ich nach etwas Neuem. Und meine jetzige Arbeitsstelle in Mühlhausen konnte mir
genau das bieten. Ich denke, genau so bleibt
man auch jung im Kopf. Ab und zu muss man
einfach mal etwas anderes erleben und ein
Wechsel der Herausforderungen ist da genau
das Richtige für mich.
Wissen Sie schon, wo es als Nächstes
hingehen soll?
Wo es als nächstes hingehen wird, kann ich
noch nicht sagen. Eigentlich möchte ich in
der Region bleiben und nach Jahren des Herumreisens sesshaft werden. Aber solange ich
den Arbeitsort mit Bahn und Bus in vertretbarer Zeit erreichen kann, bin ich für nahezu
alles zu haben.
10.2011
REGIOTAKTE
7
Seit 125 Jahren ein fester Bestandteil des Eisenbahnnetzes
Am 1. Oktober 1886 wurde die Strecke Sonneberg – Lauscha eröffnet. Für die Porzellan-, Glasund Eisenindustrie der Region war das eine wichtige Voraussetzung, um den Gütertransport zu
vereinfachen und den Warenabsatz zu steigern. Auch heute noch, genau 125 Jahre später, ist
die Verbindung ein bedeutender Bestandteil des Nahverkehrs in Südthüringen. Dass sich in der
langen Zeit einiges auf und an der Strecke verändert hat, wird wohl jedem bewusst sein. Doch
noch immer kann man die Spuren einer längst vergangenen Zeit entlang der Strecke entdecken.
Foto: A. Dietrich
Bahnhof Blechhammer zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Quelle: Sammlung Wolfgang Wiegand
Dorf Blechhammer zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Quelle: Sammlung Wolfgang Wiegand
RegioTakte zieht Kreise
Mobilität zwischen Buchen, Fichten, Tannen
und dem Wandel eines Stadtverkehrs
Eckdaten Stadt Suhl
á
Fläche: 102,7 km²
Einwohnerzahl: 38.776 (Stand 31.12.2010)
Bevölkerungsdichte: 378 Einwohner/km²
Höchster Punkt: 983 m ü NN
Tiefster Punkt: 380 m ü NN
Länge der Eisenbahnstrecken mit SPNV: 14 km
Anzahl Stationen mit SPNV: 3
ÖPNV-Unternehmen:
Städtische Nahverkehrsgesellschaft mbH Suhl/
Zella-Mehlis (SNG) und weitere Unternehmen im
Interessenverband Regionaler Personenverkehr
Südthüringen e. V. (IVRPV)
Nachbarn: In Suhl liegt zwar der Busbahnhof Kommerstraße direkt am Hauptbahnhof, aber zu den wichtigsten Stadtlinien in der Innenstadt werden Reisende mit
einer speziellen Pendel-Linie gebracht. Foto: SNG
Nicht weit entfernt vom Rennsteig liegt Thüringens kleinste kreisfreie Stadt umgeben vom Thüringer Wald und
dem Biosphärenreservat Vessertal. Zusammen mit dem benachbarten Zella-Mehlis bildet die Stadt Suhl ein bedeutendes Zentrum in Südthüringen. Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen hier vielen Menschen bedarfsgerechte
Mobilität ermöglichen. Für eine gute Erreichbarkeit der Region erwarten die Bürgerinnen und Bürger aber auch
die Vernetzung zum Nahverkehr auf der Schiene. Das ist auch das gemeinsame Ziel im Thüringer ÖPNV-Gesetz.
Angesichts der demografischen Entwicklung ist das keine leichte Aufgabe für die Verkehrsplaner in Suhl.
Von Henryk BALKOW
Die kreisfreie Stadt Suhl liegt am Südhang des
Thüringer Waldes. Inmitten der idyllischen
Natur lockt die ehemalige Bergbaustadt Jahr
für Jahr zahlreiche Touristen an, die von dort
aus die Natur erobern oder auch zum Einkauf
oder Kulturgenuss in die Innenstadt Suhls
wollen. Das Zentrum liegt aber etwas entfernt von Busbahnhof und Hauptbahnhof.
Alle zwei Stunden verbindet die RegionalExpress-Linie RE 7 Suhl mit Erfurt und
Würzburg. Außerdem stellen die Züge
der Süd-Thüringen-Bahn direkte Verbindungen in Richtung Erfurt und Meiningen sowie in der Woche auch nach
Schmalkalden und Wernshausen her.
Im städtischen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind die Einwohner und
Berufspendler die wichtigste Zielgruppe.
Dabei stehen die Verkehrsplaner der Busbetriebe und der Eisenbahnverkehrsunternehmen, die sich im Interessenverband
Regionaler Personenverkehr Südthüringen
e.V. koordinieren, vor schwierigen Aufgaben, erklärt Vorstandsmitglied Eberhard
Smolka. „Wie in vielen Kommunen im ländlichen Raum wandern zahlreiche junge
10
REGIOTAKTE
10.2011
Menschen ab. Der Anteil älterer und arbeitssuchender Mitbürger erhöht sich Jahr
für Jahr. Diese sind in Suhl und der direkten
Nachbarstadt Zella-Mehlis stark auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Das
sind bei uns vor allem Buslinien“, erklärt
der Suhler ÖPNV-Experte und Geschäftsführer der Städtischen Nahverkehrsgesellschaft mbH Suhl/Zella-Mehlis (SNG).
Daher habe man einerseits ein vereinfachtes
Tarifsystem eingeführt, aber auch das sogenannte „Rendezvous-System“. Die sechs
wichtigsten Stadtbus-Linien treffen sich in
der Woche tagsüber im 20-Minuten-Takt
direkt in der City. Mit dieser Entscheidung
hat der Suhler Nahverkehr sein Dreh- und
Angelkreuz weg vom Hauptbahnhof mit
benachbartem Busbahnhof in die Stadt
nahe Einkaufsmeile und Congress-Centrum
verlegt. Am Busbahnhof fahren vor allem
die Regionalbusse in die Ortschaften der
benachbarten Landkreise sowie die Stadtbusse abends und am Wochenende. Ein Teil
der Stadtbuslinien stellt die Verbindung zwischen dem Bahnhof und dem RendezvousKnoten im Zentrum her. Für den Umstieg auf
andere Stadtbuslinien müssen die Fahrgäste
dann nicht noch ein zweites Mal bezahlen.
So ist der Bahnhof in der Woche tagsüber
alle 20 Minuten angebunden. Abends
und am Wochenende besteht einmal pro
Stunde eine Verbindung mit dem Stadtbus. „In diesen Zeiten ist die Verknüpfung
mit den Zügen der Süd-Thüringen-Bahn
regelmäßig gut“, meint Thomas Grewing,
Abteilungsleiter bei der NVS – Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH. „Für
Fahrgäste vom und zum RegionalExpress
Richtung Erfurt und Würzburg bestehen
dagegen längere Übergangszeiten. Hier
gibt es noch Verbesserungspotenzial für
die Verknüpfung zwischen Bahn und Bus“.
Die demografisch und wirtschaftlich bedingte Haushaltslage ermögliche aber
schlichtweg keine häufigere Frequenz des
Stadtverkehrs, so Eberhard Smolka. Zudem
würden nur vergleichsweise wenig ankommende Zugreisende die Leistung bisher in
Anspruch nehmen. Ein solches Angebot sei
nur mit Hilfe des Landes machbar, so Smolka weiter. „Wir tun, was wir können, um allen
Fahrgästen einen hohen und bezahlbaren
Kolumne des Thüringer Verkehrsministers
Komfort im ÖPNV-Netz bis in die kleinsten
Ortsteile und Ortschaften zu ermöglichen.
Die Anschlüsse zu vielen benachbarten
ÖPNV-Angeboten wie dem der IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau oder der Meininger Busbetriebs-GmbH (MBB) konnten
wir bereits optimieren“, bekräftigt das Vorstandsmitglied des Interessenverbandes
und Sprecher der SNG. Die Priorität habe
in Suhl aber das für den innerstädtischen
Verkehr wichtige „Rendezvous-System“,
dem sich andere Angebote anpassen müssten. „Wir verstehen den Wunsch, auch Anschlüsse an den Fernverkehr herzustellen.
Wir können aber in Suhl lokal nicht für wenige Fahrgäste im Fernverkehr das ÖPNVAngebot stutzen. Für diese Betriebskosten
reichen die Mittel vom Aufgabenträger
nicht. Indes hat Suhl als Kommune trotz
knapper Mittel auch in die ÖPNV-Stationen investiert“, betont Smolka. Man müsse
schließlich auch zunehmend in die Barrierefreiheit der Haltestellen investieren.
Die Bezahlbarkeit der ÖPNV-Nutzung ist in
Suhl und Zella-Mehlis auch für die Fahrgäste
wegen der häufigen Nutzung ein sehr wichtiges Thema. Ein Kombi-Angebot wie im Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) sehe
man in Südthüringen als nicht realisierbar.
„Wir haben hier viele kleine Städte und Landkreise mit wenigen Einwohnern in großen
Flächen verteilt. Das ist nicht mit der Städtekette Erfurt-Weimar-Jena vergleichbar“, so
Smolka. „Im Interessenverband handeln wir
sehr kooperativ als ÖPNV-Unternehmen. Da
wir einige Teilstrecken parallel bedienen, wie
beispielsweise die SNG und die MBB zwischen
Wichtshausen und Suhl, erkennen unsere
Betriebe auf dem gemeinsamen Streckenabschnitt gegenseitig die Fahrscheine an“.
Für die NVS, so Thomas Grewing, sei eine
Verbesserung der Anschlüsse indes ebenso
wichtig. „Das ist nicht unbedingt eine Frage
des Geldes, sondern manchmal nur der Abstimmung und Feinjustierung“. So komme
momentan der letzte RegionalExpress aus
Erfurt um 23.11 Uhr an, der letzte Stadtbus
fahre aber bereits 23.05 Uhr vom Bahnhof
ab. „Wir haben vor zwei Jahren schon einmal
den Spätbus an die ankommenden Bahnreisenden angepasst. Auf Fahrplanänderungen im SPNV können wir mit Rücksicht auf
andere Fahrgäste, die für ihre Alltagsgestaltung Fahrplan-Kontinuität erwarten, nicht
so leicht reagieren“ erklärt Eberhard Smolka.
„Wir verstehen bei der NVS die Zwänge
des städtischen Nahverkehrs und die Priorität des Rendezvous-Systems. Unsere
Aufgabe ist es aber auch, gemeinsam mit
den Trägern vor Ort im Sinne des Thüringer ÖPNV-Gesetzes und der Fahrgäste
langfristig verlässliche und nutzerfreundliche Angebote herzustellen“, so Grewing.
Hierzu gehöre auch die Verbesserung der
überregionalen Verknüpfung im ÖPNV.
Thüringen – seit 20 Jahren wieder
mobiles Herz Deutschlands
Liebe Leserinnen und Leser,
Thüringen ist Bahnland. Die Bahn verbindet die Regionen – und sie verbindet Thüringen mit seinen Nachbarländern. Doch
für eine freie und schnelle Fahrt nach Hessen oder Bayern mussten die zuvor durch
die Teilung unterbrochenen Schienenwege erst wieder in Betrieb genommen werden. Im September haben 2 Verbindungen
das 20-jährige Jubiläum ihrer Wiedereröffnung gefeiert: Auf den Strecken Erfurt –
Würzburg und Sonneberg – Coburg waren
im September 1991 erstmals seit 1945 wieder Züge unterwegs. Nach über 40 Jahren
Trennung wurden die neuen Schienenstränge zu einem besonders starken Symbol des wiedervereinigten Deutschlands.
Heute erinnert – Gott sei Dank – nur noch
wenig an die Vergangenheit. Gemeinsam
mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft
mbH (BEG) bestellt der Freistaat auf beiden Strecken das Nahverkehrszugangebot
bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen.
Auf den Strecken herrscht wieder normaler Bahnverkehr, mit jeweils einem Zug pro
Stunde. Von Sonneberg aus ist Coburg in
22 Minuten zu erreichen. Nach Nürnberg
ist man etwas mehr als zwei Stunden unterwegs.
Auf der Strecke Erfurt – Würzburg fand mehr
als ein „Lückenschluss“ statt. Die Strecke
wurde insbesondere im Abschnitt Neudietendorf – Schweinfurt mit erheblichen Investitionen ausgebaut und für den Betrieb
mit Neigetechnik ausgerüstet. Dadurch können die Züge des „Mainfranken-ThüringenExpress“ seit 2008 auf der Strecke mit bis
zu 160 km/h fahren. Die Reisezeit zwischen
Erfurt und Würzburg sank auf unter zweieinhalb Stunden. Wegen technischer Probleme
an den Triebwagen mussten die RegionalExpress-Züge seit Herbst 2009 allerdings
ohne Neigetechnik verkehren, wodurch sich
die Reisezeiten wieder verlängerten. Umso
mehr freue ich mich, dass nach Behebung
der technischen Probleme die Züge seit Juni
dieses Jahres wieder mit Neigetechnik unterwegs sein können.
Christian Carius
Thüringer Minister für Bau,
Landesentwicklung und Verkehr
10.2011
REGIOTAKTE
11
Netz und Technik
Neuer Wagenstedter Knoten
erleichtert Reisen in Mühlhausen
Schneller durch Mühlhausen:
Das Trogbauwerk in der Wendewehrstraße in
Mühlhausen wird Autofahrer unter den Schienen hindurch führen. Somit werden lange
Wartezeiten am beschrankten Bahnübergang
der Vergangenheit angehören.
Fotos: A. Dietrich
In Mühlhausen wird zur Zeit ein Großprojekt realisiert, dessen Idee schon in den 1930er Jahren aufgekommen ist.
Der Ausbau des sogenannten Wagenstedter Knotens in unmittelbarer Nähe zum Mühlhäuser Bahnhof soll künftig
Autofahrern, Zugreisenden sowie Fußgängern und Radfahrern das Reisen durch die Innenstadt erleichtern. Worauf ganz Mühlhausen schon seit Jahrzehnten gewartet hat, wird seit 2010 eifrig in die Tat umgesetzt. Und dafür
packen alle mit an. Schließlich soll die neue Unterführung unter den Schienen entlang bis Weihnachten fertig
gestellt sein.
Von Andy DIETRICH
Das Bauvorhaben kostet rund 8 Millionen
Euro und umfasst insgesamt vier große
Bauwerke. Die Kosten tragen die Stadt
Mühlhausen, der Freistaat Thüringen und
die DB Netz AG zu je einem Drittel. „Es war
alles recht problemlos. Im Vorfeld gab es
noch ein Planfeststellungsverfahren, doch
dann konnte die Arbeit schon beginnen“, so
Volkmar Schelzke. 2010 gab es den ersten
Spatenstich. Bis Weihnachten dieses Jahres soll es den Autofahrern in Mühlhausen
möglich sein, durch eine Unterführung, ein
sogenanntes Trogbauwerk, unter den Gleisanlagen hindurch zu fahren.
Das Trogbauwerk, das von der Wendewehrstraße aus Autofahrer unter den Schienen
hindurch lotst, besteht aus rund 3000 Kubikmetern Beton und 400 Tonnen Stahl. „Für
den Bau verwendeten wir wasserdichten
Beton, da wir hier bereits in Grundwassertiefe arbeiteten. Der Punkt an der Wendewehrstraße war dafür ideal. Hier lagen wir
zu Baubeginn rund zwei Meter höher als am
Bahnübergang in der Wagenstedter Straße.
Während der Bauarbeiten um und an den
Gleisanlagen kam es dann zu drei Sperrpausen für den Zugverkehr. Doch inzwischen
sind die Schienen über den Tunnel gelegt.
Seit Frühjahr dieses Jahres liegt der Trog unter den Schienen“, erklärt Volkmar Schelzke
á
Viele Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer
kennen das Problem. Man wartet minutenlang am Bahnübergang, bis der Zug vorbeigefahren ist und man selbst weiterfahren
kann. Die Stadt Mühlhausen hat dieses Problem nun in Angriff genommen. „Der beschrankte Bahnübergang in der Wagenstedter Straße ist den Bürgern Mühlhausens seit
eh und je ein Dorn im Auge. Ständig kommt
es hier zu langen Wartezeiten. Deshalb haben wir 2007 mit der Planung für das Projekt
Wagenstedter Knoten begonnen“, erklärt
Volkmar Schelzke, Amtsleiter des Tiefbauamtes der Stadt Mühlhausen.
12
REGIOTAKTE
10.2011
Großes Vorhaben: Das Projekt Wagenstedter Knoten beinhaltet vier große
Bauvorhaben auf einer Länge von fast 500
Metern. Insgesamt acht Millionen Euro
stellen das Land, die Stadt Mühlhausen
und DB Netz AG für das Bauvorhaben zur
Verfügung. In Zukunft sollen über 20.000
Fahrzeuge pro Tag uneingeschränkt die
Schienen überwinden können. Auch die
Fußgänger und Radfahrer kommen in Zukunft ohne Hindernisse durch die Stadt.
Quelle: Tiefbauamt Mühlhausen
Netz und Technik / Veranstaltungen
weiter. Die rund 20.000 Fahrzeuge pro Tag,
die laut aktueller Schätzung an diesem Verkehrsknoten unterwegs sind, werden künftig ohne beschrankten Bahnübergang und
lange Wartezeiten auf die andere Seite der
Gleise gelangen können.
Nach Fertigstellung des Autotunnels wird
ein Fußgänger- und Radfahrertunnel errichtet. Dieser soll sich dort befinden, wo
heute noch der Bahnübergang ist. „Wir können damit natürlich erst beginnen, wenn
das Trogbauwerk für die Autofahrer fertig
gestellt und geöffnet wurde, sonst würde
der Verkehr durch Mühlhausen blockiert
werden. Der Fußgängertrog verläuft mit einer Steigung von lediglich 6 %, damit sich
auch Rollstuhlfahrer barrierefrei unter den
Gleisanlagen hindurch bewegen können“,
so der Amtsleiter des Tiefbauamtes Mühlhausen. Weiterhin entsteht derzeit in der
Wagenstedter Straße ein Kreisverkehr, der
eine weitere Reisezeitverkürzung für die
Autofahrer erzielen soll. „Heute ist es noch
so, dass Autofahrer an den Ampelanlagen in
der Wagenstedter Straße und Windeberger
Straße mit erheblichen Wartezeiten rechnen
müssen. Der Kreisverkehr soll dieses Problem lösen“, so Schelzke weiter.
Eine Begehung der Baustelle zeigt das
gesamte Ausmaß des Bauvorhabens. Auf
rund 460 Metern Länge rund um die Wagenstedter Straße und das Trogbauwerk in
der Wendewehrstraße wird gebaut. „Man ist
auch mal außer Atem, wenn man zügig von
einem Ende zum anderen muss“, lacht Volkmar Schelzke. Doch für den neuen, bequemeren Verkehr durch die Stadt nehme man
das gern in Kauf. Auch die zeitweiligen Unterbrechungen im Stadtverkehr sind für die
Mühlhäuser ertragbar. „Ganz Mühlhausen
hat sich dieses Bauvorhaben gewünscht. Da
zeigen die Bürger gern ein wenig Geduld“.
Großes Theaterfest in Rudolstadt
17.09.2011, 15.00 Uhr,
Theater Rudolstadt
Bahnhof: Rudolstadt (Thür)
Nach fast zweimonatiger Sommerpause
lädt das Rudolstädter Theater zu Beginn
der neuen Spielzeit zum großen Theaterfest ein. Ab 15 Uhr begrüßen die Musiker
und Schauspieler im und rund um das Theater auf vielen Bühnen ihre kleinen und
großen Gäste. Weitere Informationen unter: www.theater-rudolstadt.com
17. Köstritzer Werfertag
und Highland Games
17.-18.09.2011, 10.00 Uhr, Bad Köstritz
Bahnhof: Bad Köstritz
An diesem Wochenende verwandelt sich
Bad Köstritz erneut in ein kleines Schottland. Bereits am Vorabend werden die Besucher mit keltischer Musik auf das Event
eingestimmt. Highlander, Lowlander und
Kinder treten in ihren traditionellen „Clans“
an und stellen sich dem Kräftemessen in
ganz unterschiedlichen Disziplinen.
Infos unter: www.werfertag.de
Apoldaer Zwiebelmarkt &
Bockbieranstich
23.-25.09.2011, 10.00 Uhr, Apolda
Bahnhof: Apolda
Traditionell am letzten Wochenende des
Septembers beginnt der Apoldaer Zwiebelmarkt, zu dem mehr als 300 Händler in
der Innenstadt ihre Zwiebelprodukte aller
Art anbieten. Zur großen Eröffnung im
Festsaal der hiesigen Brauerei wird auch in
diesem Jahr dem städtischen Bürgermeister die Ehre des ersten Anstichs des Bockbierfasses zuteil. Informationen unter:
www.apolda.de
Public Viewing zum
Papstbesuch in Erfurt
24.09.2011, 9.00 Uhr, Universität und
Thüringer Landtag Erfurt
Bahnhof: Erfurt Hbf
Zum ersten Mal besucht ein Papst während seiner Amtszeit den Freistaat Thürin-
á Zum 358. Mal können Besucher auf dem Weimarer Zwiebelmarkt unter anderem auch die
berühmten Zwiebelzöpfe erwerben. Foto: Maik Schmuck/weimar GmbH
gen. Zum Gottesdienst auf dem Domplatz
werden bis zu 30.000 Pilger erwartet. Alle
Interessierten, die keine Karten mehr bekommen haben, seien aber vertröstet. Auf
dem Campus der Universität Erfurt sowie
vor dem Thüringer Landtag wird die Heilige
Messe ab 9.00 Uhr live übertragen. Informationen unter: www.erfurt.de
Pyro Games
01.10.2011, 18.00 Uhr, Erfurt Messe
Bahnhof: Erfurt Hbf
Auf ihrer Tour durch Deutschland machen
die Pyro Games 2011 auch in Thüringens
Landeshauptstadt halt. Ein spektakuläres
Erlebnis der Sinne bietet das große Feuerwerksduell auf dem Messegelände Erfurt.
Lasershow und musikalische Unterhaltung
lassen die Veranstaltung zu einem Highlight
der Extraklasse werden. Weitere Informationen unter: www.pyrogames.de
358. Weimarer Zwiebelmarkt
07.-09.10.2011, 12.00 Uhr, Weimar
Bahnhof: Weimar
Zum 358. Weimarer Zwiebelmarkt am zweiten Oktoberwochenende werden über
300.000 Besucher in der Klassikerstadt
erwartet. Auf den mehr als zehn Veranstaltungsorten des größten Volksfestes
Thüringens steht alles im Namen der Zwiebel. Die Eröffnung erfolgt in traditioneller
Manier durch das Anschneiden des Zwiebelkuchens auf dem Marktplatz durch den
Oberbürgermeister der Stadt und der neu
gekrönten Zwiebelkönigin. Zur An- und
Abreise fahren an diesem Wochenende zusätzliche Züge und der Dampfzug
„Zwiebelmarkt-Express“ (siehe Seite 14).
Informationen unter:
www.weimar.de/zwiebelmarkt
Eisenbahnfest zum
Zwiebelmarkt
08.-09.10.2011, 9.00 Uhr, Weimar
Bahnhof: Weimar
Zum Saisonausklang 2011 findet auf dem
ehemaligen Bahnbetriebswerk Weimar das
zweitägige Eisenbahnfest statt. Bahnliebhaber erwartet eine große Fahrzeugschau,
Schnuppersonderzüge, Drehscheibenparaden sowie die Möglichkeit, einmal selbst
im Führerstand mitzufahren. Weitere Infos:
www.thueringer-eisenbahnverein.de
10.2011
REGIOTAKTE
13
Aktuelles
Gewinnspiel
Fotografieren hat eine lange Tradition.
Die erste Fotografie wurde 1826 durch
Joseph Nicéphore Nièpce mit dem sehr
aufwändigen Heliografie-Verfahren erstellt. Den eigentlichen Durchbruch erreichte jedoch erst Louis Daguerre im
Jahre 1837 durch die deutlich vereinfachte Fotoentwicklung mit Quecksilber und
Natriumsulfat. Doch wodurch kam die
Kamera zu ihrem Namen?
a) Camera finala
b) Camera obscura
c) Camera baltica
á Am 2. Oktober wird die Bahnsteighalle des Geraer Hauptbahnhofs in einem neuen
Licht erstrahlen. Foto: Gera Hauptbahnhof
Geras Bahnsteighalle feiert Jubiläum
Am 2. Oktober 2011 von 17 bis 20 Uhr lädt
der Hauptbahnhof Gera Jung und Alt zum
großen Fest ein. Die denkmalgeschützte
Bahnsteighalle wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Dazu wird den Gästen ein umfangreiches Programm geboten. Am Bahnsteig 6
beispielsweise präsentieren sich die Vogtlandbahn, DB Regio und Erfurter Bahn mit
einer Fahrzeugschau. Höhepunkt der Ver-
anstaltung wird die große Lasershow sein,
die die einzige historische Bahnsteighalle
in Thüringen in einem vollkommen neuen
Glanz erstrahlen lässt. In Vorbereitung auf
das Fest wurden kürzlich am Hauptbahnhof
umfangreiche Sanierungsarbeiten im Umfang von etwa 40.000 Euro durchgeführt.
Seitdem können Bahnreisende unter anderem renovierte Sanitäranlagen nutzen.
Erweitertes Zugangebot zum 358. Weimarer
Zwiebelmarkt
Für die bequeme An- und Abreise zum Weimarer Zwiebelmarkt vom 7. bis zum 9. Oktober hat die NVS bei DB Regio zusätzliche
Nahverkehrszüge bestellt. Am Samstag und
Sonntag fahren zwischen Weimar und JenaGöschwitz von 9 bis 20, am Samstag sogar
bis 22 Uhr, zwei Züge pro Stunde und Richtung. Die RegionalExpress-Linien Saalfeld
– Arnstadt – Erfurt und Würzburg – Suhl –
Arnstadt werden an diesem Wochenende
von 9 bis 20 Uhr (am Sonntag bis 19 Uhr) bis
Weimar verlängert. Für alle Nachtschwärmer werden am Freitag- und Samstagabend
zusätzliche Züge eingesetzt. Von Weimar
aus Richtung Bad Berka – Kranichfeld fahren um 0.02 Uhr und 1.12 Uhr zusätzliche
Züge. Die letzte Regionalbahn von Weimar
(Abfahrt 0.49 Uhr) wird am Samstagabend
verlängert bis Gera Hbf (Ankunft 1.51 Uhr).
Fahrplanübersichten zum Herunterladen,
Ausdrucken und Mitnehmen gibt es unter:
www.nvsthueringen.de
P.S.: Zugliebhaber erwartet in diesem Jahr
erstmalig ein besonderes Erlebnis. Am 8.
Oktober startet der Zwiebelmarkt-Express
um 9.21 Uhr in Altenburg und kommt 11.50
Uhr in Weimar an. Bis zur Rückfahrt um
18.10 Uhr bleibt viel Zeit für einen Bummel über den Zwiebelmarkt oder einen
Besuch des Eisenbahnfestes im ehemaligen
Bahnbetriebswerk, das der Thüringer Eisenbahnverein diesmal unter dem Motto „DRSchnellzugloktreffen“ veranstaltet. Weitere
Informationen unter:
www.bahnnostalgie-thueringen.de.
NVS auf der Messe „Reisen & Caravan 2011“
Gemeinsam mit den Thüringer Eisenbahnverkehrsunternehmen präsentiert sich
die NVS – Nahverkehrsservicegesellschaft
Thüringen mbH auf der „Reisen & Caravan
2011“. Vom 28. bis 31. Oktober können Besucher auf der Messe Erfurt Fragen zum
14
REGIOTAKTE
10.2011
Schienenpersonennahverkehr stellen und
sich über die Arbeit der Bahnen in Thüringen informieren. Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.nvsthueringen.de
www.reisen-caravan.de.
Einsendeschluss ist der 10. Oktober 2011
(Datum des Poststempels). Die richtige
Antwort senden Sie bitte an:
NVS - Nahverkehrsservicegesellschaft
Thüringen mbH
Kennwort: RegioTakte/Gewinnspiel
Schmidtstedter Straße 34
99084 Erfurt
Oder per E-Mail an:
[email protected]
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir in dieser Ausgabe:
Ein exklusives Hochglanzfotoshooting.
Werden Sie an einem Tag ihrer Wahl zum
Topmodel und lassen Sie sich von den
professionellen Fotografen der Agentur
Whitedesk in einem Ambiente ihrer Wahl
glamourös in Szene setzen. Erleben Sie in
dem bis zu dreistündigen Fotoshooting
die fachmännische Arbeit am Set. Auch
die professionelle Nachbereitung der
von Ihnen gewählten besten drei Motive
ist im Preis enthalten. Die finalen Fotos
werden digital überreicht.
Auswertung und Gewinner
August 2011:
In der August-Ausgabe haben wir gefragt, wie das Mitmach-Museum in den
Saalfelder Feengrotten heißt. Richtig war
die Antwort: a) Grottoneum.
Zu gewinnen gab es dreimal einen Gutschein der Saalfelder Feengrotten für die
ganze Familie (2 Erwachsene, 3 Kinder)
und je ein Thüringen-Ticket für die bequeme An- und Abreise. Gewonnen haben:
Mike Richter aus Leipzig
Horst Kessel aus Suhl
Daniela Fuchs aus Uhingen
Herzlichen Glückwunsch!
Teilnahmebedingungen: Mitarbeitende der NVSNahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH sind
nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird aus den eingegangenen richtigen Antworten ausgelost und persönlich
benachrichtigt.
Aktuelles
Baustellen und Schienenersatzverkehr (SEV)
Gera – Weischlitz VB 4
noch bis Fr, 14.10., jeweils ganztägig
• SEV im Abschnitt Elsterberg – Barthmühle
• zusätzliche Busse Elsterberg – Plauen (Vogtl) ob Bf, dort Anschluss Richtung Weischlitz – Adorf (Vogtl) – Cheb
• Die Züge im Abschnitt Barthmühle – Plauen (Vogtl) unt Bf – Weischlitz fahren in Richtung Weischlitz später, in der Gegenrichtung früher; kein Anschluss in Weischlitz in/aus Richtung Adorf (Vogtl) – Cheb
• Achtung: längere Reisezeit
Sonneberg – Neuhaus am Rennweg STB 1
Sa, 17.09. – So, 18.09., jeweils ganztägig
• SEV im Abschnitt Sonneberg (Thür) Hbf – Blechhammer (Thür)
• Züge von Blechhammer nach Neuhaus am Rennweg fahren bis zu 10 min später, in der Gegenrichtung bis zu 29 min früher
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Kassel / Göttingen – Leinefelde –
Erfurt / Halle (Saale) RE 1, RE 9, RB 41, EB 1
Fr, 23.09., ganztägig
• Pendelzüge auf den Linien Kassel-Wilhelmshöhe –
Leinefelde (ab 4 Uhr) und Göttingen – Leinefelde
(ab 10 Uhr), jeweils im 30-min-Takt
• RE 9 Kassel – Halle fährt nur im Abschnitt Leinefelde – Halle (Saale)
• RB 41 Eichenberg – Nordhausen fährt nur im Abschnitt Leinefelde – Nordhausen
• EB 1 Kassel – Erfurt fährt nur im Abschnitt Leinefelde – Erfurt
• RE 1 fährt auf planmäßigem Linienweg Göttingen
– Erfurt – Zwickau, frühere Abfahrt bzw. spätere
Ankunft in Göttingen (kein Anschluss vom/zum
Fernverkehr Richtung Hamburg/Bremen)
• in Beuren, Wingerode und Bodenrode halten die
Züge nur eingeschränkt
• Anschlussverluste, längere Reisezeit, hohes Reisendenaufkommen
Knoten Leipzig
RE 12, RB 51, RB 125, Nahverkehr, Fernverkehr
Sa, 24.09., 6.00 Uhr – So, 25.09., 14.00 Uhr
• Strecke Leipzig – Gera (RE 12, RB 51): SEV im Abschnitt Leipzig Hbf – Leipzig-Plagwitz
• Strecke Leipzig – Weißenfels (RB 125): SEV im Abschnitt Leipzig Hbf – Leipzig-Leutzsch
• ICE-Linie 28 Berlin – München: alle Züge fahren
über Halle (Saale) Hbf und halten zusätzlich in
Naumburg (Saale) Hbf mit Anschluss von/zur Linie
ICE/IC 50 aus/in Richtung Leipzig, außerdem SEV
Bitterfeld – Leipzig Hbf
• ICE/IC-Linie 50 Dresden / Leipzig – Frankfurt (Main) / Wiesbaden: Umleitung über Leipzig/Halle Flughafen, SEV Flughafen – Leipzig
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Eisenach – Meiningen STB 1
Sa, 24.09. – So, 25.09., jeweils ganztägig
• SEV im Abschnitt Marksuhl – Bad Salzungen
• Züge fahren von Eisenach nach Marksuhl früher, in
der Gegenrichtung später
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Eisenach – Fulda – Frankfurt (Main)
Fernverkehr
Fr, 30.09., 22.00 Uhr – Mo, 03.10., 14.00 Uhr
• Umleitung der ICE-/IC-Züge ab Eisenach nach KasselWilhelmshöhe, dort Anschluss an andere Züge Richtung Fulda – Frankfurt (Main)
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Erfurt – Nordhausen RE 5, RE 6
Sa, 01.10. ganztägig
• SEV im Abschnitt Straußfurt – Greußen
• Züge fahren mit veränderten Fahrzeiten
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Eisenach – Meiningen STB 1
Sa, 01.10. – Do, 20.10., jeweils ganztägig
• SEV im Abschnitt Eisenach – Förtha
• Ersatzbusse fahren in Eisenach früher ab bzw. kommen später an
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Nordhausen – Leinefelde / Erfurt
RE 5, RE 6, RE 9, RB 41
Di, 04.10., 7.20 Uhr – Do, 06.10., 14.50 Uhr
• SEV im Abschnitt Nordhausen – Wolkramshausen
(für RE 5 und RE 6) bzw. Nordhausen – Bleicherode
Ost (für RB 41)
• RE 9 Halle (Saale) – Kassel fährt durchgehend mit
veränderten Fahrzeiten
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Leipzig – Gera RE 12, RB 51
Sa, 8.10., 7.00 – 18.00 Uhr
• SEV im Abschnitt Leipzig Hbf – Leipzig-Plagwitz
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Knoten Leipzig
RE 12, RB 51, RB 125, Fernverkehr
Fr, 14.10. – So, 16.10. und Fr, 21.10. – So, 23.10.,
jeweils Fr 23.30 Uhr – So 11.30 Uhr
• RE 12 und RB 51: SEV im Abschnitt Leipzig Hbf –
Leipzig-Plagwitz
• RB 125: SEV im Abschnitt Leipzig Hbf – Markranstädt
• Fernverkehr Umleitung über Leipzig/Halle Flughafen
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
(Halle –) Nordhausen – Leinefelde (– Kassel)
RE 9, RB 41
Sa, 08.10. und So, 09.10., jeweils ganztägig
• Züge fahren teilweise später als laut Regelfahrplan
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Gera – Saalfeld (Saale) RE 4, RB 33
So, 09.10., ganztägig
• SEV im Abschnitt Oppurg – Pößneck ob Bf
• Züge fahren von Pößneck nach Saalfeld später, in
der Gegenrichtung früher
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Jena – Pößneck unt. Bhf. RB 52
So, 09.10., ganztägig
• SEV im Abschnitt Kahla (Thür) – Pößneck unt. Bhf
• Züge fahren im Abschnitt Jena Saalbf – Orlamünde
• längere Reisezeit
Fröttstädt – Friedrichroda RB 48
Fr, 14.10., abends – So, 16.10., 24.00 Uhr
• SEV im Abschnitt Fröttstädt – Friedrichroda
Leipzig – Gera RE 12, RB 51
Sa, 15.10., 23.00 Uhr – Fr, 04.11., 4.00 Uhr
• SEV im Abschnitt Crossen (Elster) – Gera Hbf
• Züge fahren in veränderten Fahrzeiten
• besondere Fahrplanregelungen an den Wochenenden 15.-16.10. und 22.-23.10.
• Anschlussverluste, längere Reisezeit
Nachtbaustellen
In den Abend- und Nachtstunden sowie frühmorgens kann es an einzelnen Tagen zu weiteren Einschränkungen kommen. Betroffen sind vsl. folgende
Strecken bzw. Streckenabschnitte:
• Saalfeld (Saale) – Rudolstadt (Thür) (17.9. früh)
• Gößnitz – Zwickau / Adorf (Vogtl) (17./18.9.)
• Knoten Leipzig (17./18.9.)
• Bad Langensalza / Eisenach – Gotha – Erfurt
(17./18.9.-24./25.9.)
• Bad Langensalza – Großengottern (24.9. abends)
• Großheringen – Weimar (30.9./1.10.)
• Zeitz – Gera (30.9./1.10. und 8./9.-14./15.10.)
• Gera – Altenburg (9.-13.10. abends)
• Jena-Göschwitz – Großheringen (10.-13.10.
abends)
• Jena-Göschwitz – Weimar (10./11.-14./15.10.)
Kurzfristige Fahrplanänderungen:
• http://bauarbeiten.bahn.de
• Telefon 01805 996633 (Regionaler Kundendialog, 14 ct/min aus dem
deutschen Festnetz).
10.2011
REGIOTAKTE
15

Documentos relacionados