TIERHILFE-VERBINDET, herzlich willkommen

Transcrição

TIERHILFE-VERBINDET, herzlich willkommen
TIERHILFE VERBINDET
Jahresbericht 2005
der
TIERHILFE VERBINDET
Informatives zu Projekten, lustige, nachdenkliche und
traurige Geschichten, Gedanken, Schicksale und Bilder aus
unserem Tierschutzjahr 2005.
Seite 1 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Vorwort
1. Vorstellung der Organisation
2. Rückblick auf das Jahr 2005
3. Besondere Projekte
4. Unsere Kooperationspartner
5. Besondere Happy-Ends
6. Plädoyer
7. In Memory
8. Pflegestellen – ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit
9. Unterstützung
10. Ausblick auf das Jahr 2006
Vorwort
Mit unserem Jahresbericht möchten wir Ihnen einen Überblick über unsere Arbeit des Jahres
2005 geben. Viele Tierfreunde besuchen unsere Homepage regelmäßig und verfolgen das
Schicksal und den Werdegang unserer Schützlinge aufmerksam und können nun in diesem
Jahresbericht nochmals all die Geschichten wieder finden, die uns besonders ans Herz
gingen, die uns besonders viel Freude oder auch besonders viele Tränen gekostet haben.
Außerdem möchte ich mich damit bei unseren Pflegestellen bedanken ohne die unsere
Organisation nicht so erfolgreich arbeiten könnte. Wir alle sind im Tierschutz ehrenamtlich
neben unseren Vollzeitberufen tätig und umso mehr gilt der Dank den Helfern, die ihre ganze
Freizeit dafür opfern und oft auch einen beachtlichen Anteil an Kosten übernehmen um
unseren Tieren in Not zu helfen. Damit Sie als Leser einen Einblick erhalten, welche Leistung
diese Leute erbringen haben wir diese Geschichten zusammengestellt.
Und nicht zuletzt soll mit unserem Jahresbericht auf den Tierschutz im Allgemeinen und
unsere verschiedenen Projekte hingewiesen werden, denn mit viel Einsatz ist auch viel zu
erreichen. Sowohl im Inland als auch im Ausland; getreu unserem Motto, dass Tierschutz
keine Landesgrenzen kennen darf.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Tina Hamp
1. Vorstellung der Organisation
Wer wir sind…
Die TIERHILFE VERBINDET ist eine private Tierschutzorganisation mit engagierten
Menschen, die sich für die vielen Vierbeiner in Not einsetzen. Wir sind ein junges Team, das
gerne solidarisch zusammen arbeitet, mit anderen Organisationen kooperiert und mit viel
Freude und Herzblut bei der Sache ist.
Seite 2 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Wir machen viel regionale Tierschutzarbeit für die Tierschutzvereine der Landkreise
Schleißheim und Ebersberg, die kein Tierheim besitzen und auf Pflegestellen angewiesen
sind.
Wir kooperieren auch mit einigen anderen Tierschützer / innen in Spanien und Griechenland
und versuchen sie soweit uns dies möglich ist tatkräftig zu unterstützen. Tierschützer / innen
im Süden arbeiten meist unter den widrigsten Umständen, Vermittlungen vor Ort sind oft
nicht möglich. Auch ihre Tiere haben eine Chance verdient und brauchen unser aller Hilfe.
Denn Tierschutz sollte keine Grenzen kennen!
Als der alte Mann bei Sonnenuntergang den Strand entlang ging, sah er vor sich einen jungen Mann,
der Seesterne aufhob und ins Meer warf. Nachdem er ihn schließlich eingeholt hatte fragte er ihn,
warum er das denn tue. Seine Antwort war, dass die gestrandeten Seesterne
sterben würden, wenn sie bis Sonnenaufgang hier liegen blieben. "Aber der Strand ist viele, viele
Kilometer lang und tausende Seesterne liegen hier", erwiderte der Alte.
"Was macht es also für einen Unterschied, wenn Du Dich so abmühst?" Der junge Mann blickte auf
den Seestern in seiner Hand und warf ihn in die rettenden Wellen.
Dann meinte er: "Für diesen hier macht es einen Unterschied!
Verfasser unbekannt
Unsere Ziele…
Zusammenarbeit, Vernetzung und Austausch mit anderen Tierschutzorganisationen. Denn
der Tierschutz wird mehr bewegen, wenn sich Tierschützer / innen endlich gegenseitig
anerkennen und unterstützen, ohne aus Angst um Konkurrenz wichtige Kooperationspartner
nicht zu nutzen.
Wir stellen Pflegestellen für Tiere die in Not geraten zur Verfügung, und kümmern uns um
deren Vermittlung.
Allen neuen Adoptivfamilien unserer Vierbeiner stehen wir mit Rat und Tat zur Seite.
Wir helfen verschiedenen Tierschutzorganisationen wilde Katzen einzufangen und kastrieren
zu lassen, damit die Katzenflut heimatloser und häufig verletzter aber unversorgter und
kranker Katzen gestoppt werden kann.
Wir unterstützen unsere Partnerorganisationen im Süden bei der Organisation von
Spendengeldern, der Vermittlung ihrer Schützlinge, etc.
Eines unserer wichtigsten Ziele ist die verantwortungsvolle Suche nach einem neuen
Zuhause für unsere Schützlinge!
Wir verkaufen keine Tiere, wie das Züchter und Zoogeschäfte tun. Wir suchen für die Tiere,
die bei uns auf Pflegeplätzen leben, neue Familien.
Wo kommen unsere Schützlinge her?
Unsere Tiere werden entweder bei Tierschutzvereinen abgegeben, da beispielsweise bei den
ehemaligen Besitzern Allergien auftraten, keine Zeit mehr für das Tier erübrigt werden kann
oder will, Menschen sich aufgrund eines Umzuges von ihrem Tier trennen mussten oder
schlicht kein Interesse mehr an dem Tier da ist. Einige Tiere werden außerdem immer
wieder aus schlechten Haltungen übernommen.
Viele unserer Katzen und Hunde kommen außerdem aus dem Süden. Wir übernehmen die
geimpften und gechipten Tiere von anderen Organisationen, um hier in Deutschland endlich
ein liebevolles Zuhause für sie finden zu können. Denn das Tierelend im Süden ist groß.
Seite 3 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Wir möchten Sie persönlich kennen lernen
Aufgrund unserer Erfahrungen wollen wir deshalb natürlich genau wissen, wie das neue und
hoffentlich dauerhafte neue Heim für unsere Schützlinge aussehen wird.
Wir suchen Menschen, die die Bedürfnisse des Tieres ernst nehmen und einen vierbeinigen
Freund suchen, den sie sein ganzes Leben liebevoll begleiten möchten.
Vor der Tierübernahme vereinbaren wir deshalb mit Ihnen einen Termin, um Sie und das
neue potentielle neue Zuhause kennen zu lernen.
In dem persönlichen Gespräch mit Ihnen wird ermittelt, welche Vorstellungen und
Erwartungen Sie haben und welches Tier in Ihr zu Hause passen könnte. Im Rahmen dessen
geben wir Tipps zur Eingewöhnung und zur Haltung der Tiere.
Bitte lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Unsere Schützlinge sind uns natürlich sehr ans
Herz gewachsen und wir möchten, dass jedes Tier ein passendes zu Hause findet, bei dem
Mensch und Vierbeiner auf Dauer miteinander glücklich sind.
Abgabe per Schutzvertrag und gegen Schutzgebühr
Unsere Tiere werden mit Schutzvertrag abgegeben, in dem Sie sich zur artgerechten Haltung
des Tieres verpflichten. Bei Interesse an einem unserer Schützlinge erhalten Sie diesen
Vertrag vorab, um sich auch darüber ein Bild machen zu können.
Die Schutzgebühr stellt eine Kostenbeteiligung dar, um die vielen Kosten der Pflegestelle für
Futter, Tierarztkosten (Impfen, Chipen, Kastrieren, Tätowieren, Medikamente, weitere
Behandlungen und Operationen, etc.) und was sonst noch rund um unsere Schützlinge
ansteht, zu decken. unsere sämtlichen Verwaltungskosten wie Telefon, Bürobedarf, etc.
werden von den Pflegestellen privat getragen.
Weiterer Kontakt
Auch nach der Vermittlung stehen wir Ihnen gerne weiter zu Verfügung, um Sie bei Fragen
oder Problemen zu unterstützen. Wir behalten uns auch vor, Sie und Ihren neuen
Mitbewohner auch nach der Vermittlung zu besuchen, um weiter mit Rat und Tat zur Seite
zu stehen. Wir sind immer gerne für Sie da und freuen uns auf viele positive Nachrichten
nach der erfolgreichen Adoption Ihres vierbeinigen Familienmitgliedes.
In einer Tierhandlung war ein großes Schild zu lesen auf dem stand „Welpen zu verkaufen“.
Ein kleiner Junge kam vorbei und las dieses Schild. Da der Ladenbesitzer gerade an der Tür stand
fragte er ihn: „Was kosten die Hundebabys?“ „Zwischen 350,- und 400,- Euro“ sagte der Mann.
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog einige Münzen heraus. „Ich habe 7 Euro und 65
Cents.“ sagte der Junge. „Darf ich sie mir bitte anschauen?“ Der Ladenbesitzer lächelte und pfiff nach
seiner Hündin. Fünf kleine Hundewelpen stolperten hinter ihr her. Eines von ihnen war deutlich
langsamer als die anderen und humpelte deutlich. „Was hat der Kleine da hinten“ fragte der Junge.
Der Ladenbesitzer erklärte ihm, dass der Welpe einen Geburtsschaden hatte und nie richtig laufen
würde. „Den möchte ich kaufen“ sagte der Junge. „Also den würde ich nicht nehmen - der wird nie
ganz gesund“ antwortete der Mann. „Aber, wenn Du unbedingt willst, dann schenke ich ihn Dir“.
Da wurde der kleine Junge wütend. Er blickte dem Mann direkt in die Augen und sagte: „Ich möchte
ihn nicht geschenkt haben. Dieser kleine Hund ist jeden Cent wert, genauso wie die anderen auch. Ich
gebe ihnen meine 7,65 Euro und werde jede Woche einen Euro bringen bis er abgezahlt ist.“
Der Mann entgegnete nur: „Ich würde ihn wirklich nicht kaufen – er wird niemals in der Lage sein mit
Dir zu rennen und zu toben wie die anderen.“ Da hob der Junge sein Hosenbein und sichtbar wurde
eine Metallschiene, die sein verkrüppeltes Bein stützte.
Seite 4 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Liebevoll auf den Hund blickend sagte er: „Ach, ich renne selbst nicht so gut und dieser kleine Hund
wird Jemanden brauchen, der ihn versteht.“
2. Rückblick auf das Jahr 2005
Von Oktober 2004 bis Dezember 2005 konnten von unserem Team viele unserer vierbeinigen
Schützlinge ein neues Zuhause finden. Die strahlenden Augen der Adoptanten sind der
Beweis dafür, dass sich unsere Mühen und unser Engagement lohnen. Immer wieder
erhalten wir Post von diesen Familien, die uns aktuelle Bilder der Hunde, Katzen und
Kleintiere übersenden. An dieser Stelle möchten wir uns dafür ganz herzlich bedanken.
Wenn alle Tiere, die umsonst gelitten haben, im gleichen Moment schreien würden, würde eine
unglaubliche Katastrophe die Welt verwüsten, und die wenigen Überlebenden Menschen würden taub
und im Wahnsinn umherirren.
OSCAR GRAZIOLI
Tierarzt, Journalist Medico Veterinario, giornalista pubblicista
3. Besondere Projekte
Rettung der Hunde aus Cadiz
Cadiz, diese Tötungsstation trägt ihren Namen noch zu Recht, denn hier wird jeder Hund
getötet, dessen Zeit abgelaufen ist, egal ob Yorkie, Pudel oder Galgo. Sind die Hunde alt,
krank oder verletzt geht es mit dem Töten oft noch schneller. Aber wo sollen sie auch hin mit
den vielen Hunden? Dort gibt es niemanden, der deutsch spricht oder Kontakt in ein
anderssprachiges Ausland hat, niemand, der die Hunde reisefertig machen könnte, sie
werden nicht geimpft, nicht medizinisch versorgt und auch nicht anständig gefüttert, sie
werden nur verwahrt, bis ihre Zeit um ist. Wie trost- und hoffnungslos, als Tierschützer kann
man sich einfach nicht damit abfinden!! Es gibt so viele nette, kleine Hunde dort, auf die ein
schönes Leben in Deutschland warten würde und wenn wir nichts tun, dann haben sie nur
noch Tage des Hungers und der Angst vor sich, ehe ihr Leben ein Ende nimmt.
Man muss keine Hundefachfrau sein, um in diesen Augen lesen zu können......
Deshalb sind wir nun tätig geworden! Mit Hilfe von Antje von "Tiere in Spanien e.V." und
Silvia, eine weitere spanische Tierschützerin, werden wir Hunde per Kurierdienst nach
Barcelona transportieren lassen, wo sie in Zwingern einer Hundepension untergebracht
werden, dort werden sie geimpft, getestet, gechipt....und dürfen dann nach Deutschland
fliegen in eine hoffungsvolle Zukunft. Es ist ein langer Weg von Cadiz bis zu uns, manche der
Hunde werden es nicht schaffen, sie sind entkräftet und haben den Krankheiten, die sie sich
Seite 5 von 24
TIERHILFE VERBINDET
in der Perrera (Tötungsstation) holen, nichts entgegen zu setzen. In der umgekehrten
Richtung gibt es aufgrund der sprachlichen Barriere Missverständnisse, wir bekommen
manchmal ganz andere Hunde als wir uns ausgesucht haben. Zu allem Überfluss ist es ein
finanzielles Risiko, wir wissen nicht, ob die Hunde gesund sind, oder verträglich, ob sie
vielleicht alleine in einem Zwinger gehalten werden müssen. Das alles verursacht Kosten, wir
wissen es erst, wenn die Hunde in Barcelona angekommen sind. Aber können wir deshalb
untätig bleiben?? Nein, wir können nicht!
Bitte helfen auch Sie! Nur wenn SIE uns helfen, können WIR helfen.
Wie für alle unsere Schützlinge brauchen wir...
•
•
weiter dringend Pflegestellen
Menschen die sich in unseren Email-Verteiler eintragen lassen, um unsere
„Zuhause-Gesucht-Plakate“ zu verteilen
• liebe Familien, die die heimatlosen Vierbeiner adoptieren
• Menschen, die anderen Menschen von unserer Arbeit berichten
• Menschen, die unser Projekt finanziell unterstützen wollen, damit wir Transport- und
Flugkosten, Impfungen, Chip, Zwingermieten, Behandlungskosten, Bluttests, etc.
bezahlen können, denn allein mit Schutzgebühren lassen sich diese Kosten nicht
decken
Im Jahr 2005 konnten aus dieser Tötungsstation von uns bereits 6 Hunde gerettet werden,
zwei haben bereits ein neues wunderbares Zuhause finden können!
Ein herzliches Dankeschön an die Pflegestelle, die die Rettung der Hunde durch Ihr
Aufnahmeangebot erst möglich machten und auch an die Adoptanten, ohne sie könnten wir
nichts erreichen.
4. Unsere Kooperationspartner
Mit den folgenden Organisationen arbeiten wir nun intensiv zusammen:
„Tiere in Spanien“
Antje Perlwitz, Tötungsstationen in und um Barcelona
und Cadiz, Spanien
„Hunde ohne Lobby“
Durchführung gemeinsamer Projekte wie das der Hunde
aus Cadiz
„Tierschutzverein Schleißheim e.V.“ Durchführung gemeinsamer Projekte und Unterbringung
von Fund- und Abgabetieren aus Schleißheim in unseren
Pflegestellen
Auch die private Tierschützerin Elke aus Athen, Griechenland, schickt uns bei Gelegenheit
Tiere, die wir gerne vermitteln.
Seite 6 von 24
TIERHILFE VERBINDET
5. Besondere Happy-Ends
Happy End für Kater Cato
Cato
Helena
Das letzte Wochenende bedeutete für eine unserer Langzeitkatzen ein großes Glück. Endlich
wurde auch Kater Cato von einer Familie ins Herz geschlossen und adoptiert. Kater Cato wird
uns und wohl allen die ihn kennen nie in Vergessenheit geraten.
Als er im Juni letzten Jahres zu uns kam, war er schwer traumatisiert gewesen. Er hatte
ausgesetzt in einem spanischen Park gelebt, wo ihn eines Tages ein Rudel wild lebender
Hunde erwischt und übel zurichtet hatte. Nach langer tierärztlicher Behandlung und
erfolgreich zusammen geflickt, streifte er wieder durch den Park. Das zweite Trauma waren
ein paar Jugendliche, die ihm fast alle Knochen brachen. Die Tierschützer ließen ihn wieder
lange in einer Tierklinik behandeln und beschlossen, ihn nicht mehr zurück in den Park zu
bringen. So kam Cato nach seiner körperlichen Heilung zu uns nach Deutschland in die
Pflegestelle. Ihn plagten nicht nur Milben unter der Haut, die ihn völlig verrückt machten,
aber behandelt werden konnten, auch seine psychischen Wunden waren tief. Schwerst
verstört griff Cato alle Zwei- und Vierbeiner im Haus an. Lange Zeit war eine Vermittlung
undenkbar.
Seine Pflegeherrchen Andreas nahm sich seiner speziell an und schwor, alles Erlebte an dem
Kater wieder gut zu machen und ihm zu zeigen, dass das Leben und die Menschen es ab nun
gut mit ihm meinten.
Cato ist wohl bisher der Kater, der sich hier am meisten entwickelt hat. Er hat wieder
Vertrauen gefasst, genießt heute Schmuseeinheiten als gelte es all´ die verlorene Zeit nach
zu holen.
Der absolut unverträgliche Kater hatte sich hier in der Pflegestelle sogar im November
letzten Jahres in das schicke Katzenmäderl Helena verliebt.
Ein Traum wurde nun wahr, Cato wurde gemeinsam mit seiner Helena von ganz lieben
Menschen adoptiert.
Als sie das erste Mal anriefen konnten wir es kaum glauben, denn sie waren die ersten
Interessenten für Cato nach all´ diesen Monaten gewesen. Wir befürchteten schon, dass
Catos Pechsträhne auch hier kein Ende nehmen würde. Aber sie kamen wirklich vorbei und
verliebten sich in Kater Cato. Einen Tag später riefen sie an und teilten mit, sie hätten sich
entschlossen, Cato nicht von seiner Freundin zu trennen und statt einer nun doch zwei
Katzen adoptieren zu wollen!
Der Abschied nach so langer Zeit war nicht leicht, aber wir wissen, dass Cato nun endlich das
Zuhause gefunden hat, dass er verdient hat und sind überglücklich, dass er seine schöne
Helena mit dem Silberblick mitnehmen durfte.
Lieber Cato, wir wünschen dir von ganzem Herzen alles Gute, Du hast uns gezeigt, dass
jeder seine Chance verdient und dass mit viel Geduld und Zeit Wunden heilen können.
Auch der neuen Familie der beiden Vierbeiner alles Liebe und herzlichen Dank!
Tina Hamp
Seite 7 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Pflegehund Tino ist ausgezogen...
Nach fast einem halben Jahr ist heute unser Pflegehund Tino ausgezogen. Wir haben in
diesen Monaten viel mit ihm erlebt. Sehr scheu und voller Angst kam er zu uns. Es hat
Wochen gedauert, bis er uns so weit vertraute, dass er angeleint mit uns Gassi ging. Jegliche
andere Spaziergänger lösten Panikattacken aus, weshalb wir viel mitten in der Nacht
draußen waren. Später folgten Besuche in belebteren Gegenden und der Besuch einer
Hundeschule.
Wir ließen sein behindertes Bein in einer großen OP operieren, es folgten Wochen der
Physiotherapie. Später wurde Tino noch kastriert.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass wir überhaupt nicht wussten, was bei einem scheuen,
ängstlichen Hund auf uns zukommt. Oft lagen meine Nerven blank, die Verzweiflung wuchs,
wenn irgendwelche Ereignisse ihn um Wochen zurück warfen, ...
Wir rannten auf Seminare, lasen Bücher, gaben Bachblüten und Globulis, telefonierten mit
Fachleuten,...
Es war eine immens anstrengende Zeit, aber sie war es wert!
Tino war heute so weit in ein neues und endgültiges Zuhause zu ziehen, auch wenn es für
ihn erst Mal ein Schock sein wird. Er wird sicher erst Mal wieder in alte Muster zurück fallen,
aber er wird diesmal schneller lernen und vertrauen. Er hat die Stärke auch diesen Schritt
nun zu schaffen! Und um sich ein nettes Ehepaar, welches ihn jetzt schon so sehr ins Herz
geschlossen hat. Endlich ist sein Traum in Erfüllung gegangen, nicht durch eine gute Fee,
aber durch Menschen die ihm endlich eine Chance geben.
Auch wenn es uns unendlich schwer fiel, Tino diesen Abschied zuzumuten, wissen wir doch,
dass es das Richtige ist.
Beim Spaziergang heute Abend drehte ich mich immer wieder automatisch um, um zu sehen,
ob er wieder mal eine interessante Spur gefunden hat und einige Meter zurück geblieben ist.
Doch da war Tino schon auf dem Weg in seine Familie...
Immer wieder fragen mich Menschen, wie wir Pflegestellen das können, ein Tier wieder
herzugeben. Ich glaube, kaum jemand kann sich wirklich vorstellen, wie schwer diesen
Schritt wirklich fällt!!! Besonders wenn ein Tier lange da war oder... es gibt Tiere, die
schleichen sich in den ersten Sekunden so fest in dein Herz, dass Du es nicht mal in Worte
fassen kannst.
Aber wissen Sie was ich und das Team der TIERHILFE VERBINDET noch weniger ertragen
können? Die viele Tiere die einfach in Not sind, hier in unseren Straßen, heimatlos oder
ausgesetzt. Oder die vielen Tiere im Süden, die dort kaum Vermittlungschancen haben. Die
Welpen, die in Tötungsstationen im Winter erfrieren, die behinderten und alten Hunde, die
erst recht keine Chance hätten…
Ich würde mich so wahnsinnig freuen, wenn mehr Leute über ihren Schatten springen
würden und für die vielen hilflosen Tiere den Abschiedsschmerz auf sich nehmen würden.
Die Tiere brauchen dringend noch viel mehr Unterstützung...
Wir haben heute einen Hund nach einem halben Jahr abgegeben!!! Er war täglich um uns
und teilte mit uns den Alltag. Was wir können, können Sie auch! Das eigene Leid beim
Abschied ist so ungleich leichter gegen das Elend und die Not so vieler einzelner Tiere...
Seite 8 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Alles Gute Tino, Du hast uns gezeigt, was man alles im Lebens schaffen kann, wie man mit
einem ängstlichen Tier kommuniziert, so immens vieles an Kommunikation von Hunden, wie
man Welpen erzieht, Du hast uns gezeigt, dass Hunde vor Freude tanzen können, Du hast
uns Dein Vertrauen geschenkt... DANKE
Tina Hamp
Wenn Neujahrswünsche in Erfüllung gehen... Heini wurde ausgewählt!
Im Oktober kam Heini zu uns, zusammen mit seinen drei Geschwistern. Sie wurden in einem
Heustadl gefunden, ihre Mutter hatte sie verlassen. Für eines der Kätzchen kam jede Rettung
zu spät, es war erfroren. Alle anderen hatten Untertemperatur, wurden sofort notbehandelt
und auf Wärmekissen platziert.
Dann ging es los: Zufüttern, Aufbaupräparate geben und... vor allem Daumen drücken und
lieb haben.
Einer fiel von Anfang an aus dem Rahmen: Heini! Etwas kleiner als die anderen und vor
allem in seiner Entwicklung schien er sehr zurück. Bald stand fest, dass Heini wohl
neurologische Störungen habe, eine geistige Behinderung die Folge sei.
Viele Tierarztbesuche folgten, das ganze Praxisteam liebte den kleinen Kerl und durfte ihm
deshalb einen Namen geben.
Heini musste lange mit der Flasche gefüttert werden, er brauchte mehr Zeit als seine
Geschwister um das Fressen zu lernen. Als er damit anfing, schmierte er sich vollkommen
damit ein, so dass er täglich gebadet werden musste. Auch das Stubenreinwerden brauchte
seine Zeit.
Aber Heini hat gelernt und... ja, und er hat einen Lebenswillen wie man es selten sieht. Wir
hätten nie gedacht, dass er es schaffen würde, aber Heini ist zäh...und stets glücklich!
Heute kam eine Interessentin, die eigentlich ein anderes Kätzchen ansehen wollte. Aber
Heini setzte sich immer wieder vor sie, schaute sie aus seinen Kulleraugen an, das Köpfchen
schief und watschelte ihr was vor.
Tja, was sollen wir noch sagen? Heinis Neujahrswunsch ging in Erfüllung! Nicht wie
anfänglich vermutet, mussten wir bei Tierschützerinnen rumfragen, wer ihn aufnehmen
würde. Nein, Heini wurde ausgesucht!!!! Und warum wir wissen, dass das ein guter Platz ist?
Weil die Interessentin Heinis Lebensmotto schnell erkannt hat, nämlich „Jeder Tag ist wie
Weihnachten“ und wir alle können von so viel Lebenswillen und -freude so immens viel
lernen...
Heini wird innerhalb der nächsten Tage zusammen mit seinem Bruder Henry dann umziehen
dürfen!
Tina Hamp
Seite 9 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Karlchen!!!!
Das alte Karlchen kam nach einer langen Odyssee aus Barcelona endlich in München an.
Recht schnell konnte ein Platz für den Opi gefunden werden. Leider stelle sich jedoch
heraus, dass Karlchen dort nicht bleiben sollte. Bereits nach wenigen Stunden mussten wir
diesen kleinen gebrechlichen Hund wieder abholen und wir konnten die Welt nicht mehr
verstehen wie das passieren konnte! So ein liebenswerter alter Knabe und jetzt musste er
noch mal umziehen. Die Gründe dafür waren im wahrsten Sinne des Wortes „phantastisch“
aber wir haben uns damit nicht lange aufgehalten sondern für das Karlchen sofort versucht
eine neue Familie zu finden. Er sollte schließlich ja nicht mehr allzu viel Zeit vor sich haben,
war er doch schwer an Krebs erkrankt. Schließlich gelang es, für Karlchen eine Familie zu
finden in der er erwünscht war und in der die letzten Lebenswochen gepäppelt werden
sollte. Aus dem sterbenskranken Hund wurde jetzt ein aufgeweckter Knopf, der seinen
kleinen Wuscheldickkopf auch seinem großen neuen Freund gegenüber durchsetzt (Sammy,
ein Labradormix mit 60 cm Schulterhöhe und ca. 45kg Körpergewicht…). Die Tierärzte zittern
vor jedem „Karlchen-Termin“, weil er sie doch bei jedem Besuch in Angst und Schrecken zu
versetzen, denn nichts hasst dieser kleine Mann mehr als Tierärzte… oder doch, eines gibt
es, das findet er noch schrecklicher: Fotoapparate: will man ihn fotografieren muss man sich
einen Fluchtweg offen halten!
Das Karlchen wurde inzwischen am Kiefer operiert, man hatte festgestellt, dass er einen
nicht behandelten Kieferbruch mit sich herumschleppte. Also hat er von (seinem geliebten)
Tierarzt in einer komplizierten OP eine Zahnspange implantiert bekommen. Ein Hoch auf das
Handwerksgeschick unserer Klinik!
Und außerdem hat Karlchen seinen Namen gewechselt: aus ihm wurde nun „Carletto“ der
Stolze. Denn hoch erhobenen Hauptes trabt er neben seinem Riesenfreund Sammy her und
schlägt den ganzen Arztprognosen ein Schnippchen. Denn ans Sterben denkt dieser alte
Knabe glücklicherweise noch gaaaaanz lange nicht.
Seite 10 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Unser Toby
Tierschützerin Irene Kellner ließ im April 2005 einen kleinen alten Mischlingshund
(Pekingesen-Dackelmix) einfliegen, der gesundheitlich schon sehr angeschlagen war. Er
hatte noch eine sehr begrenzte Lebenszeit vor sich und sollte aber diese nicht einer
Tötungsstation in Spanien verbringen, sondern noch ein paar schöne Wochen in einer
Familie genießen dürfen.
Leider verstand sich aber dieser alte Mann nicht mit einigen von Irene Kellners anderen
Hunden und so musste ein neuer Platz für den Opi Toby gefunden werden. Irene schicke mir
per Mail die Bitte, ob ich diesen alten Kameraden denn nicht aufnehmen könnte. Als ich nach
einigen vergeblichen Versuchen meinen Mann dann schließlich doch davon überzeugt hatte,
dem kleinen Toby noch ein paar schöne Wochen, vielleicht auch nur Tage zu geben, wurde
er mir zur Pflege übergeben. Es ging ihm zum Teil wirklich sehr schlecht und ich bekam bei
der Übergabe nicht nur den Hund samt Körbchen, sondern auch eine Schuhschachtel voller
Medikamente die er alle nehmen sollte. Ich war wirklich am Zweifeln, ob man diesem Hund
einen Gefallen getan hatte, ihn noch solchen Reisestrapazen auszusetzen und hier vielleicht
schon eine bestimmte Grenze überschritten war. Dass es so schlecht um ihn stand, hatte ich
nicht erwartet. Als erstes besorgte ich also ein Tablettentablett - wie es meine Oma schon
hatte - für die tägliche Medikamentenflut.
Das schlimmste was er an Krankheiten hatte, war ein riesiger Analtumor an der linken
Analdrüse. Er war ungefähr so groß wie ein flachgedrückter Tennisball und saß außen, also
gut sichtbar - am Popo. Er war blutig, eitrig, war aufgeplatzt und sah wirklich schrecklich
aus, obwohl ich bei so etwas eigentlich hart im Nehmen bin. Außerdem verbreitete er einen
üblen Geruch. Anfangs versuchten wir das Geschwür mit Tabletten in den Griff zu
bekommen. Als die nicht recht halfen, kaufte ich ein ganzes Regiment an natürlichen
Heilwässerchen mit Calendula etc... Täglich musste Toby ein Sitzbad über sich ergehen
lassen. Er motze zwar, ließ aber alles mit sich machen, saß minutenlang still auf einem
Calendula-Lappen und schnappte nur ein ganz klein wenig beim eincremen. Voller Freude
nahmen wir zur Kenntnis, dass sich der Tumor schloss. Er war fast ganz zu, als er eines
Tages doch komplett wieder aufplatzte. Mein Mann und ich sind beide nicht empfindlich,
aber der nun ausströmende Geruch, die Blut- und Eiterschmierspuren konnten wir nur
wenige Tage ertragen. Toby musste ständig ein Hoserl tragen, damit nicht die ganze
Wohnumgebung wie Teppiche, Körbchen etc. in Mitleidenschaft gezogen wurde. Besucher
verließen beim Geruch und Anblick des Geschwürs rückwärts wieder das Haus...
So konnte es also nicht weitergehen und wir suchten unseren Tierarzt, Herrn Dr. Pöschl in
Gut Geiselbullach auf. Er ist ein hervorragender Operateur und hat schon einige unserer
Tiere dem Teufel von der Schippe geholt...
Als er Toby sah, hatte er allerdings keine zu großen Hoffnungen. Der Tumor war im
Vergleich zur Größe des Hundes riesig.
Aber ansonsten beurteilte er den
Gesundheitszustand des alten Herrn als nicht allzu kritisch. Wir sollten alle Tabletten
weglassen und nur die Herztabletten weitergeben.
Und wegen des Tumors fanden wir die Lösung, dass er eine Operation zur Entfernung
desselbigen versuchen würde. Wenn er merken sollte, dass der Tumor auch innerlich schon
zu sehr verbreitet war, dann würde er den alten Hund einfach weiterschlafen lassen. Mit
dieser Entscheidung konnten wir uns anfreunden. Wir dachten: dieser Hund ist jetzt 15 Jahre
alt, er hatte sein Leben gelebt - nur hätte das Ende nicht in einer Tötungsstation sein
Seite 11 von 24
TIERHILFE VERBINDET
müssen. Wenn es jetzt so passiert, dann würden wir uns damit abfinden. Wir wussten ja im
Vorfeld, dass er eigentlich nur für die letzten Lebenswochen hierher gekommen war…
Als der Tag der OP kam und wir Toby beim Tierarzt abgaben, hatten wir trotzdem einen Kloß
im Hals. Wir hatten dieses Kerlchen jetzt erst ein paar Wochen, und manchmal nervte er uns
mit seinem ständigen Gekläffe bis an den Rand der Zulässigkeit, aber trotzdem hatten wir
ihn schon sehr ins Herz geschlossen. Den ganzen Tag über kam kein Anruf von Dr. Pöschl.
Erst am Abend, gegen 19:00 Uhr klingelte das Telefon, der Tierarzt war dran und meldete
sich mit den Worten: "Wir leben noch"! Ein großer Stein fiel uns vom Herzen.
Seit diesem Tag hat für Toby ein neues Leben begonnen. Der Hund, der nur zum Sterben
nach Deutschland gekommen war, denkt glücklicherweise gar nicht daran abzutreten. Trotz
seiner Herzschwäche und seines instabilen Hintergestells (Seemann bei Windstärke 18 geht
im Vergleich dazu noch schnurstracks geradeaus), liebt er das Leben. Und unsere Katzen.
Und uns. Und Hundeweibchen ganz besonders. Und überhaupt eigentlich alles was so
kreucht und fleucht - nur sein Gefährte, der wesentlich jüngere Pekinesenrüde Janosch wird
hauptsächlich "hingenommen". Jeder Besucher wird nach einem wilden Schlinger-Galopp mit
fröhlichen Hallo-Gebell und unentwegtem Schwanzwedeln begrüßt und abgeleckt. Toby
findet einfach alles toll und will immer und überall mit dabei sein. Wenn er Gassi will, dann
holt er selbst seine Leine. Inzwischen ist er auch stubenrein und meldet sich, wenn er raus
will. Außerdem hat er einen totalen Schuh-Tick: er schläft immer mit mindestens einem
unserer Schuhe im Körbchen. Stellen wir die Treter außer Reichweite, macht er uns durch
ärgerliches Gebell auf unseren Fehler aufmerksam. Wir haben uns inzwischen daran
gewöhnt, dass wir unsere Schuhe morgens im ganzen Haus zusammensammeln müssen...
Er ist sehr intelligent und hat auch in seinem Alter noch kleine Kunststücke gelernt. (Für ein
Stückerl Wurst würde er glaube ich einen Salto rückwärts mit eingesprungener
Doppelschraube machen...). Seine Augen haben schon einen Grauschleier und seine Ohren
sind eigentlich nur noch zur Zierde da - er ist so gut wie taub. Viele Passanten denken sicher,
wie gemein, dass wir den kleinen alten Hund immer so anschreien obwohl er nur zwei Meter
entfernt steht...Aber wenn er uns dann mal hört, dann folgt er immer wie aufs Wort - klar, er
könnte ja was verpassen wenn er nicht zu uns kommt..
Anfangs war es wirklich sehr sehr anstrengend mit ihm. Die vielen Krankheiten, die Taubheit,
das viiiiele laute Gebell (an das wir und die Nachbarn uns inzwischen gewöhnt haben), er
konnte keine Sekunde alleine bleiben, an Autofahren war nicht zu denken. Da waren wir
wirklich manchmal am Verzweifeln. Aber inzwischen hat er schon unheimlich viel gelernt, er
bemüht sich so uns alles recht zumachen (aber natürlich trotzdem auch seinen DackelPekingesen-Dickschädel durchzusetzen). Er ist ein vollwertiges Familienmitglied geworden
und wir hoffen wir haben noch recht lange Freude an diesem fidelen Kerlchen mit seinen
lustigen Macken!
Sylvia Enders
6. Plädoyer
Diese wahre Geschichte ist ein Plädoyer für alte Hunde
14.1.2005 - Pia hat gestern ihre Augen für immer geschlossen...
Sie war ein Segen für meine Seele, ein nicht zu ersetzender unerschütterlicher Fels in der
Brandung immer unauffällig aber immer mit einem guten Blick in meiner Nähe und sie hat
mir ohne das sie etwas sagen konnte manche Frage beantwortet die ich in mir hatte. Ich
brauchte nur in ihre Augen schauen und dann wusste ich was richtig war. Nun ist sie nicht
mehr da und ich vermisse sie so sehr.
Seite 12 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Sie ein Wegwerfprodukt unserer Gesellschaft. Angeschafft aus Unüberlegtheit oder
Langeweile und dann einfach genauso gleichgültig wieder abgegeben. Kam sie vor einigen
Jahren im Tierheim in Begleitung ihrer beiden Gefährten im greisen Alter von 18 Jahren an.
Wohnungswechsel war der Grund und sie wurde, trotzdem sie immer wieder vorgestellt
wurde von keinem genommen.
So blieb sie dann allein zurück und wollte nicht mehr leben. Sie stand einfach nicht mehr auf
und urinierte im liegen, blieb dann in ihrer Pipipfütze liegen und verweigerte die Nahrung.
Immer sagten die Leute „neee, wissen sie ich habe gerade einen Hund verloren und das
kann ich nicht“. Oder „so ein alter Hund muss bestimmt sofort zu Tierarzt und ich hab
gerade so viel Geld in meinen verstorbenen Hund gesteckt. Ist die denn überhaupt
stubenrein?“
Ich schaute mir das eine Weile an und konnte diesen Leidensweg nicht länger ansehen,
nahm sie ohne wenn und aber auf und liebte sie vom ersten Tag an abgöttisch. Sie war mein
Erdferkel, meine Arbeitspia die riesengroße Äste über kilometerlange Spaziergänge
schleppte, die wieder lebendig geworden, Bälle liebte und spielte auch als sie schon langsam
und tüddelig geworden immer noch an einen jungen Hund erinnerte, weil ihr Herz wieder
froh war..
Sie, die keine Güllepfütze ausließ, und mit Vergnügen über die Felder stromerte, wurde
wieder ein glücklicher Hund.
Ich kann nur sagen all die Leute die sie nicht genommen haben wissen nicht was sie
verpasst haben. Sie konnte weinen wie ein Kind, wenn ihr etwas wehtat, und sie konnte sich
freuen wie eines.
Was ich damit sagen will ist Folgendes:
Im Namen von Pia möchte ich es in diese verdammte materiell eingestellte Welt
hinausschreien.
- Ist es wirklich so unerträglich wenn man einen Hund hat der einem den Teppich voll
pinkelt?
- Der nicht mehr so jung und frisch aussieht?
- Der keinen Garantieschein für ein so langes Leben in der Tasche hat?
- Ist euch diese Liebe zwischen Mensch und Tier eigentlich so wenig wert?
- Wie eng sind die Menschen in ihrem Denken?
- Ist es nur wichtig was die Nachbarn sagen oder was der Besuch denkt?
Meine Möbel haben arg gelitten in den Jahren der Hundehaltung und ich habe auch mal
saubere Tapeten und Wände gehabt und ich weiß, weil ich es kenne, wie unabhängig ein
Leben ohne Hunde ist, aber glaubt mir bitte, ich möchte mit keinem von denen tauschen, die
ihr Leben so leben und am Ende ihre Geldscheine mit ins Grab nehmen und sich im Alter an
nichts anderes als ihre sauberen Tapeten erinnern können.
Ich dagegen kann mich an ihre wunderbaren Augen erinnern, an ihren Geruch und ihr
zotteliges Fell und ihren Übermut.
Ich möchte euch im Namen von Pia bitten, solltet ihr noch einmal den Entschluss fassen,
irgendeinem Tier ein Zuhause zu schenken, nehmt es so wie es ist und lasst es nicht aus
Altersgründen dort zurück. Ich bitte euch, seid geduldig und zeigt diesen Tieren, dass ihr sie
mit ihren körperlichen Macken und Fehlern liebt, denkt daran, ihr werdet auch einmal alt.
Möchtet ihr dasselbe Schicksal erleiden? Aus Altersgründen irgendwo einsam in der Ecke
liegen und vergessen werden? Euer Hund würde euch nie vergessen. Deswegen frage ich
Seite 13 von 24
TIERHILFE VERBINDET
mich, warum legen die Menschen soviel Wert auf das Denken ihrer Mitmenschen? Diese
Menschen sind es doch, die so Gefühlskalt reagieren.
Pia wird mir leider keiner mehr wiedergeben können, aber ich bitte euch nun, prüft doch mal
nach, ob ihr nicht noch einen Platz frei habt für irgendeinen Hund, der vielleicht sehr
glücklich wäre, wenn er euch auf den Teppich pinkeln dürfte. Einen alten Hund begleiten zu
dürfen macht euch weise, ihr werdet zufrieden und ihr werdet die wichtigen Dinge im Leben
zu schätzen wissen.
Ich bitte euch im Namen von Pia um Weiterverbreitung, Gruß R.
(quelle:hundjo.de)
Die Regenbogenbrücke
Eine Brücke verbindet Himmel und Erde. Wegen der vielen Farben nennt man sie “Brücke des
Regenbogens”.
Auf dieser Seite des Regenbogens liegt ein Land mit Wiesen, Hügeln und saftigem, grünen Gras.
Wenn ein geliebtes Tier auf Erden für immer eingeschlafen ist, geht es zu diesem schönen Ort. Dort
gibt es immer zu fressen, zu trinken und es ist warm - es ist schönes Frühlingswetter.
Die alten und kranken Tiere sind hier wieder jung und gesund. Sie spielen den ganzen Tag
zusammen. Es gibt nur eins, was sie vermissen:
Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen, die sie auf Erden so geliebt haben.
So rennen und spielen sie jeden Tag zusammen, bis eines Tages plötzlich eines innehält und aufsieht:
die Nase bebt, die Ohren stellen sich auf und die Augen werden ganz groß!!!
Plötzlich rennt es aus der Gruppe heraus und fliegt förmlich über die grüne Wiese. Die Pfoten tragen
es schneller und immer schneller. Es hat Dich gesehen!!!
Und wenn Du und Dein spezieller Freund einander treffen, nimmst Du ihn in Deine Arme und hälst ihn
fest.
Dein Gesicht wird wieder und wieder geküsst, und Du schaust in die Augen Deines geliebten Tieres,
das solange aus Deinem Leben verschwunden war, aber nie aus Deinem Herzen.
Dann überschreitet Ihr gemeinsam die Brücke des Regenbogens, um nie wieder getrennt zu sein.
7. In Memory
Leider gab es bei den vielen, vielen Erfolgserlebnissen auch einige traurige Ereignisse.
Manche Tiere die in unserer Obhut waren, konnten ihr neues Glück nicht lange genießen.
Sie wurden viel zu schnell über die „Regenbogenbrücke“ geschickt, und wir haben viele
Tränen um sie vergossen:
•
•
•
•
•
•
•
•
Der unvergessliche Kater „Herr Rossi“ starb noch in der Pflegestelle
Der Kater Odin starb 6 Monate nach seiner Adoption an einen traumhaften Platz
Die kleine tapfere Kätzin Finia kämpfte vergeblich gegen ihre Krankheit und starb in
der Pflegestelle
Das zarte Siammäderl hat den Kampf gegen eine Lungenentzündung verloren
Katerchen Lukas starb wenige Monate nach seiner Vermittlung
Der sanfte Kater Fuchur wurde 10 Monate nach seiner Adoption auf einem seiner
Streifzüge von einem Auto überfahren und einsam am Straßenrand zurückgelassen
Unser Miezenkind Lieserl musste nach schwerer Krankheit erlöst werden
Der liebenswerte Kater Karlsson durfte seinen neuen Platz nur zwei Monate genießen.
Nachdem er endlich kennen gelernt hatte, wie gut es einer Katze gehen kann wurde
er von einem Taxi in einer 30er Zone – 20 Meter vor seinem Zuhause – angefahren
Seite 14 von 24
TIERHILFE VERBINDET
•
•
•
•
•
•
•
und noch lebend (unter Zeugen!) einfach an den Straßenrand gelegt um dort einsam
zu sterben. Sein Fraule fand ihn und er wurde beim Tierarzt erlöst
Der liebe dicke Kater Moro aus Griechenland kämpfte gegen seine andauernden
Krankheiten an, aber die Energie reichte nicht mehr aus. In seinem 3. Zuhause
mussten die Familie und seine große Liebe Katze Helena Abschied von ihm nehmen
Das schöne Katerchen Benny wurde nach schwerer Entscheidung erlöst. Viel zu kurz
war die Zeit in seiner Familie
Der kleine Tigerkater Pucky überstand den totalen Verlust seines Schwanzerls gut,
aber das Schicksal hatte anderes mit ihm vor…
Die grazile Tessa kränkelte seit der Ankunft in der Pflegestelle. Sie lies aber jegliche
Medikamentierung trotzdem geduldig über sich ergehen. Aber es half nichts…
Der herzensgute alte Perserkater Pimboli hat den tapferen Kampf gegen seine
unbehandelte chronische Niereninsuffizienz verloren. Herzlose Menschen hatten ihn
todkrank im kalten Herbst ausgesetzt und er irrte wochenlang umher bis er in einer
Pflegestelle bis zum Ende bleiben durfte
Welpe Mingus litt seit Eintreffen in der Pflegestelle an undefinierbaren AgressionsReaktionen. Trotzdem fand er eine liebe Familie die damit leben wollte. Für Mingus
war aber anscheinend etwas anderes vorherbestimmt, er musste nach 7 Monaten in
seinem neuen Heim eingeschläfert werden – er hatte Wasser im Gehirn
Kater Mickey wurde mit 16 Jahren einfach vor die Tür gesetzt, man wollte seine
Unsauberkeit und die daraus resultierenden Krankheiten nicht mehr hinnehmen. Dass
dieses durch menschliches Desinteresse und ebenso menschliches Fehlverhalten
verursacht war interessierte die ehemaligen Besitzer nicht. Die wenigen glücklichen
Monate in seiner neuen Familie war er weder unsauber noch krank. Er wird dort nach
seinem Gang über die Regenbogenbrücke unsäglich vermisst.
Alle diese lieben Tiere haben noch einmal kennen lernen dürfen, wie sich Geborgenheit,
Umsorgt sein und Liebe anfühlt. Wir werden Euch nie vergessen.
Sylvia Enders
Sorgenkind Moro…
An und für meine lieben Vierbeiner!
Moro!
Hast mich berührt, so unendlich tief und so bescheiden.
Hast alles erduldet und die Liebe schwand nie.
Unvergessen bleibt der Blick, den du schenktest
Auf dem letzten Weg zu Dir.
Wie groß du warst.
Lara!
mein Herz, gehst deinen Weg mit mir,
ohne Moro und doch am Leben,
Gott sein Dank! Wenn du spielst, heilst du mich,
Seite 15 von 24
TIERHILFE VERBINDET
deine Seele wissend, wenn ich traurig bin.
Wie groß du bist!
Friedolin!
Sieben Wochen und schon ausgesetzt.
Ein Auto war dein Dach, Abfall dein Fressen.
Dein Bauch voller Würmchen und Gift.
Ich berühre Dich und du dankst es mir
mit einem zärtlichen Biss.
Wie groß du bist!
Lucinka!
Meine Älteste! Wie schwer war Dein Leben.
Hast es getragen wie ein Meister. Du hast mich
gelehrt, zu achten und zu wahren.
Mein erster Abschied!
Wie ruhig du warst.
Ich danke dir.
Einzigartig, dass ward und seid ihr alle. Wie die Menschen, die euch fanden,
lieben und für euch sorgen.
Ich wünsche allen ein gesegnetes Fest, viel Kraft, Gesundheit und Liebe für
das neue Jahr!
Ingrid Völkl
Testament einer Katze
"Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament, um ihr Heim und alles, was
sie haben denen zu hinterlassen, die sie lieben. Ich würde auch solch´ ein
Testament machen, wenn ich schreiben könnte.
Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner würde ich mein glückliches
Zuhause hinterlassen, meinen Napf, mein kuscheliges Bett, mein weiches
Kissen, mein Spielzeug und den so geliebten Schoß, die sanft streichelnde
Hand, die liebevolle Stimme, den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte,
die Liebe, die mir zu guter Letzt zu einem friedlichen und schmerzfreien
Ende helfen wird, gehalten im liebendem Arm.
Wenn ich einmal sterbe, dann sag´ bitte nicht: Nie wieder werde ich ein Tier
haben, der Verlust tut viel zu weh! Such Dir eine einsame, ungeliebte Katze
aus und gib´ ihr meinen Platz. Das ist mein Erbe. Die Liebe, die ich zurück
lasse, ist alles, was ich geben kann."
Autor unbekannt
8. Pflegestellen – ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit
Einen richtigen „Boom“ erlebten wir mit neuen Pflegestellen! Wir konnten uns über so viel
Interesse freuen. Leider – oder eigentlich ja glücklicherweise – kamen uns einige davon
bereits mit dem ersten Pflegetier wieder „abhanden“ – sie konnten sich von ihrem Schützling
nicht mehr trennen und er oder sie durfte in der Pflegefamilie bleiben.
Und wiederum manche dieser Pflegestellen nahmen dann trotzdem noch einen weiteren
Pflegling bei sich auf. Von diesen Pflegestellen kamen und nun jedoch weit weniger wieder
Seite 16 von 24
TIERHILFE VERBINDET
abhanden, die auch das zweite Pflegetierchen behielten. Aber eine gab es doch. Diese ist
jetzt unsere absolute „Hardcore-Pflegestelle“, weil sie nun eben drei Hunde beherbergt: zwei
eigene und einen Pflegehund…. (Wir ahnen gar Schreckliches…). Und nachdem in
Pflegestellen viel Unglaubliches, Schönes, aber manchmal auch Trauriges passiert, haben
einige davon ihre Erlebnisse aufgeschrieben.
Sylvia Enders
Leben in der Achterbahn
Hm... Gefühlsmäßig wohl vergleichbar mit einer Achterbahnfahrt, nur viel intensiver, denn es
geht um mehr......
Die TIERHILFE VERBINDET übernimmt wieder mal Tiere aus dem Süden. Ich fahre los zum
Flughafen und bin wie immer nervös, ob alle den Flug gut überstanden haben. Die Tiere
werden aus dem Flughafengebäude auf einem kleinen Laster raus gefahren. Mir steigen die
Tränen in die Augen, vor Glück, sie ab jetzt in Sicherheit zu wissen, aber auch, weil man oft
in ihren Augen noch die Schrecken der letzten Zeit deutlich lesen kann.
Wieder ein Tier vermittelt, die glücklichen Adoptanten holen es ab. Vorher bin ich wieder
total nervös, hoffe, dass es das richtige Zuhause ist. Sie schließen ihr neues Familienmitglied
in die Arme, ich verabschiede mich von meinen Schützling, kaum ist die Türe hinter ihnen zu,
kommen mir wieder die Tränen, der Abschied fällt so unendlich schwer, auch wenn ich mich
freue, dass wieder jemand ein Zuhause finden durfte. Dann der erste Anruf einer Familie, die
vor wenigen Tagen ein Tier adoptiert hat. Sind begeistert, alles läuft prima und ich bin
überglücklich.
Lange Diskussionen mit Menschen aus meinem Umfeld, warum ich mir das alles antue und
man können doch eh nix ändern....ich gebe auf, ich scheine eine andere Sprache zu
sprechen, sie verstehen nicht. Bin enttäuscht...Das Telefon klingelt, jemand interessiert sich
für einen unserer ältesten Hunde, möchte ihm ein Zuhause geben. Es gibt doch viele, die
scheinen zu verstehen....
Im Briefkasten ein Umschlag mit Fotos eines meiner ehemaligen Schützlinge und ein Brief in
dem steht wie gut es allen geht. Und ich weiß, dass mein Engagement für die Tiere das
Richtige ist.
Ein Anruf, es wurde ein kleines Katzenkind gefunden. Ich hole es ab und bin geschockt über
seinen Zustand. Es wird tierärztlich versorgt und wochenlang gepäppelt...Aber der Start ins
Leben war wohl zu schwer, es stirbt eines Tages in meinen Armen und ich denke, alles ist
umsonst, das steh ich nicht mehr öfter durch.
Jemand ruft uns an, sagt sein Tier müsse sofort weg, sonst würde es ausgesetzt oder
schlimmer.....Ich bin wie immer fassungslos, setz mich ins Auto und hole es ab. Finde einen
Vierbeiner vor, der schon einige Jahre in der Familie lebte und jetzt einfach keinen Platz
mehr haben soll. Kein Abschied, kein Zettel auf dem geschrieben steht, was das Tier gern
isst, mag, etc. Nehme meinen neuen Schützling mit, auf der Autofahrt betrachten mich
Augen mit fragendem Blick... Ich kann kaum hinsehen, ich weiß die Antwort doch auch nicht,
schäm mich für Meinesgleichen.
Wieder mal eine Nachtschicht, weil ein Tier krank ist. Total übermüdet steh ich morgens auf,
schau zu meinem Schützling und es geht im besser. Und die schlaflosen Stunden sind sofort
vergessen.
Seite 17 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Eine Pflegestelle ruft mich an, sie hat ein Tier einer anderen Organisation aufgenommen.
Das Tier muss operiert werden, die Organisation hat, wie wir auch, kein Geld dafür. Was
tun??? Nein, einschläfern lassen wir es nicht, nicht wegen fehlendem Geld. Ich tippe meine
Ratlosigkeit in die Tasten, schicke alles per Email in den Rundlauf und bin ratlos. Kurze Zeit
später blinkt mein Briefkasten auf dem Monitor auf, jemand sagt mir eine Spende zu, eine
Adoptantin ruft an und erzählt mir, dass ihr Sohn von seinem Taschengeld spenden möchte.
Ich sitze da und lächle nur noch vor mich hin....
Und ich weiß, dass sich das Richtige tue!
Tina Hamp
Ich bin Pflegestelle...
Es war einmal der Tag, als ich mich entschloss, Pflegestelle für die TIERHILFE VERBINDET
zu werden. Da ich selbst mit einem Hund groß geworden bin und seither der sehnliche
Wunsch bestand, wieder einen Hund bei mir zu haben, schien mir das als passende
Gelegenheit. Ein „Hund auf Probe“ sozusagen, denn Sinn der Pflegestelle ist es ja, den Hund
in ein neues Zuhause zu vermitteln. Doch wo sollte ich helfen? Da fiel mir bei unserer
Tierärztin eine Visitenkarte der TIERHILFE VERBINDET in die Hände und ich nahm sofort
Kontakt mit Frau Hamp auf. Ihre Art, wie sie meine Mails und tausende von Fragen geduldig
beantwortet hat, hat mir gefallen, so dass ich mich hier gut aufgehoben fühlte und wir uns
sehr bald auch persönlich kennen gelernt haben.
Aber so wirklich weiß man vorher nie, auf was man sich einlässt. Ich war von Zweifeln
gepackt, ob ich das auch alles durchstehe und meine Entscheidung die richtige war. Nun gut,
es dauerte nicht allzu lange und mein erster Einsatz stand vor der Tür. Schluck! Natürlich
wurde ich vorher gefragt, was ich mir denn so vorstellen könnte. Und heute weiß ich: es
wäre eigentlich die Absicht gewesen, meinem Wunsch NICHT zu entsprechen, zumindest
was das Äußere des Hundes anging. Denn andernfalls ist die Gefahr immer sehr groß, dass
man schon den ersten Pflegehund nicht mehr hergeben möchte. So kam dann bald eine
kleine, beige, verschreckte Hundedame zu mir und gucke mich mit riesengroßen braunen
Äuglein ängstlich an. Frau Hamp meinte, dass das so gar nicht mein Typ Hund wäre und
sowieso schnell vermittelt sei. Tja!
Daheim angekommen war dann erstmal eine „Grundreinigung“ angesagt. Denn meistens
riechen die Neuankömmlinge nicht gerade nach Veilchen. Sie haben ja schließlich eine
längere Zeit in einer Transportbox ausharren müssen. Danach rührte mein Schützling sich
erstmal 14 Tage nicht aus ihrem „sicheren“ Körbchen und zum Gassi gehen musste ich sie
raus und die Treppen runter tragen. Ich vergaß zu erwähnen, dass die kleine Dame natürlich
NICHT stubenrein war, was auch zu erwarten war, nachdem sie längere Zeit in einer
spanischen Tötungsstation verbracht hatte. Frau Hamp hatte mich bestens aufgeklärt und
mit wahren Horrorszenarien konfrontiert. So gaben wir beide, der Hund und ich, unser
Bestes: sie im Pfützchen machen und ich im Pfützchen wegwischen. Aber sie hat ziemlich
schnell begriffen, dass es sich einfach nicht schickt, auf das weiße Sofa, den Läufer, den
Badvorleger oder sonstiges zu „pippien“ und die Leckerlies, die es dann draußen immer gab,
wenn man dort sein Geschäftchen verrichtete, waren auch allzu schmackhaft… so haben wir
uns sehr schnell zusammengerauft. Nur die panische Angst vor Kindern und auch Männern
hielt sehr lange an.
Aber mit der Vermittlung ging es leider doch nicht schnell genug, so dass mir die kleine
Hundedame mehr und mehr ans Herz wuchs… lange Rede, kurzer Sinn: die Pflegestelle hat
beim ersten Pflegehund „versagt“ und Milly ist nun mein Hund!
So, was nun, fragte ich mich?!? Es war ja nicht Sinn und Zweck der Sache, dass ich EINEM
Hund helfe… Also kam zu Milly ein weiterer Pflegehund dazu. Und das Spiel begann von
Neuem: Kampfaktion „Baden“ zur Begrüßung, Pfützchen und Häufchen entfernen, Alleine
bleiben üben, Nachbarn vorwarnen, falls er bellen oder winseln sollte, Grundkommandos
Seite 18 von 24
TIERHILFE VERBINDET
trainieren, Sofa neu beziehen, Schuhe und andere Dinge in Sicherheit bringen, sich auf den
neuen Schützling einstellen undundund. Aber die wohl nervenaufreibendste Aufgabe ist die
Betreuung von Welpen: immer wenn man ein Pfützchen entfernt hat, warten bereits drei
neue auf „Entsorgung“, alles, was nicht niet und nagelfest ist, wird zerbissen, bespielt aber
auf jeden Fall unbrauchbar gemacht. Des Nachts wird geweint, wenn man alleine in seinem
Körbchen schlafen muss… na gut, dann eben doch mit ins Bett, damit die Nachbarn auch
ihre Ruhe finden. Morgens dann beim ersten Zucken ne feuchte Hundenase im Gesicht:
„o.k., o.k. ich habe verstanden, wir gehen ja schon Gassi…“ und dabei tritt man dann auch
schon in die erste Pfütze des Tages, weil man nicht schnell genug in die Jeans gesprungen
ist. Die erste Bewegung scheint beim Welpen schon den Pippireiz auszulösen.
Ehrlich gesagt denkt man sich bei jedem Neuankömmling, der einem die Wohnung
vollpieselt: Nie wieder! Warum tu ich mir das an?? Doch wer einmal in die traurigen Augen
eines abgeschobenen, ungeliebten oder sogar misshandelten Hundes gesehen hat und sieht,
wie das Leuchten in den Hundeaugen wieder erscheint und das Vertrauen in den Menschen
wieder wächst, der kann gar nicht anders: er wird immer wieder helfen wollen, diesen
lieben, treuen und dankbaren Geschöpfen in eine neue, bessere Zukunft zu schicken und
putzt geduldig und fast liebevoll die Pfützchen weg.
Ich kann daher nur jedem empfehlen, der heute noch unsicher ist, ob er dem gewachsen ist:
probieren Sie es aus – trauen Sie sich! Sie werden mit jedem Tier sicherer!
Meine Zweifel sind nun nach 10 Pflegehunden seit März mehr als verflogen und ich freue
mich schon auf jeden neuen Gast, den wir bei uns begrüßen dürfen. Es ist immer wieder
eine spannende Herausforderung.
Petra Hofrock
Artikel eines Pflegestellen-Mannes
Ihre Frau möchte Pflegestelle werden? NEIN NEIN NEIN!!!
Meine Frau hat sich vor einigen Monaten in den Haufen der Irren eingereiht, die Pflegestellen
machen. Anfangs hielt ich es für eine kurzfristige Macke (die Frauen ja schon mal haben).
Da es sich, wie gesagt, hier um einen Haufen irrer Frauen handelte war ich ganz sicher, dass
dies sowieso früher oder später in Weibergezanke enden würde. Aber es kam anders, mein
Leidensweg begann:
Unser Haus ist seit dem eine Ruine. Die Stahlkanten schauen aus den Wänden, der Garten
gleicht einem Wildschweingehege, ich werde immer dünner und unser ruhiges gemütliches
Haus ist oft zu vergleichen mit dem Frankfurter Hauptbahnhof...
Das Übel kam direkt mit dem bzw. den ersten Hunden. Es sollte EIN Hund kommen, das
reichte zu unseren 2 Hunden. Abends saßen dann plötzlich direkt SECHS Hunde auf meinem
Sofa!
Da ich eine Katzenhaarallergie habe, muss ich mit unseren Hunden unten auf dem Sofa
schlafen (Katze liegt mit meiner Frau im Bett). Der erste Pflegehund Goofy zerfetzte mir
mein schönes Sofa bis zur Unkenntlichkeit. Meine Schwiegereltern haben mir Weihnachten
ein neues geschenkt - sie haben wohl recht große Angst das sie ihre Tochter samt 4beinigem Anhang retour bekommen (mein Schwiegervater hatte mich vor der Hochzeit
bereits eingehend gewarnt!).
Da ich, wie gesagt, auf dem Sofa schlafe, werde ich auch als Schlafplatz für Welpen
missbraucht. Meine edle Tierschützergattin wartet (telefonierend mit ihren Kolleginnen)
abends bis ich auf dem Sofa eingeschlafen bin. Dann legt sie mir leise die müden
Hundebabys auf den Bauch, schleicht mit ihrer Katze und ihrem Pinscher ins Bett, macht die
Türe zu damit sie nicht in ihrem Schönheitsschlaf gestört wird. Und nach ihr die Sintflut!
Seite 19 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Morgens stehe ich dann gerädert auf... und raten sie worin ich fast ausrutsche! Ich könnte
jetzt noch weitermachen mit: Wollte meine Schuhe anziehen - die Hälfte fehlte da jemand
sie gefressen hat!
Oder: Wegen der nervigen vielen Köter habe ich mir einen Kopfhörer gekauft (o.K., auch
damit ich nicht ständig diese dumme Hundegequatsche meiner Frau beim telefonieren hören
muss). Muss ich ihnen sagen was aus meinem Kopfhörer geworden ist??? Oder dieser Husky
den meine Frau gnädig in Pflegestelle nahm, weil keiner für diesen armen Tropf ein
Plätzchen hatte (einfach aus dem Grunde, weil keiner ist so blöd ist und einen Huskywelpen
aufnimmt...). Wissen Sie wie das ist, wenn Sie morgens müde in die Küche kriechen,
Häufchen und Pippi ausweichen müssen, in der Hoffnung wenigstens einen Kaffee zu
bekommen...
Und wo früher eine schöne weiße Wand war ist nun ein grosses (wirklich grosses!), graues
Loch in der Wand? Ja, der arme liebe Husky hat ja schließlich Kalkmangel heißt es dann...
Oder: Es ist heiß, und Sie versuchen, ein guter Vater zu sein und kaufen mit ihren Kindern
ein schönes Planschbecken, lassen dieses voll Wasser laufen, gehen rein und rufen die
Kinder zum Badevergnügen.... Kinder ziehen sich um und kommen mit leuchten Augen in
den Garten gelaufen. Sie sehen von weitem: Hä, kein Wasser mehr drin????? Treten näher
an das Becken...
Und raten Sie mal was Sie vorfinden!!! Das Planschbecken hat keinen Boden mehr, anstelle
des Becken-Bodens öffnet sich vor Ihnen ein großer Krater - und ein nasser Husky mit
Dreckspfoten rennt freudig an Ihnen vorbei, rein ins Haus, Fußspuren auf dem Teppichboden
hinterlassend ballert er wie ein junges Kalb über Ihr Sofa. Klasse, echt klasse!
Oder: Es kommen wieder Hunde... Meine Frau kriecht vor mir rum: Mein Schatzilein, heute
Abend landen Hunde. Wir machen kurz die Vermittlung hier. Hunde kommen um 19 Uhr, um
20.15 Uhr (Fernsehabend) ist wieder Ruhe...
So, dann kommen Sie gegen 19 Uhr von der Arbeit. Natürlich gibt es nur Pizza da meine
Frau ja mal wieder keine Zeit hatte. Sie sind müde, hatten Ärger in der Firma und Sie haben
HUNGER. Tja, der Flieger hat Verspätung, die Interessenten essen die Pizza, mein Sofa ist
besetzt.
Oder meine Frau möchte mit ihren Hunde-Freundinnen grillen: Katastrophe, alles Vegetarier!
Haben Sie schon mal so eine Soja-Wurst gegessen? Die rühren noch nicht mal unsere Hunde
an.
Oder diese Vermittlungen immer: Wenn wir einen Pflegehund hatten und meine Frau MUSS
ihn abgeben - dann gibt es wieder kein Abendessen. Weil: Die Dame heult und heult und
heult weil sie den armen Hund verstoßen musste (das muss natürlich dann per Telefon bis in
die Puppen "weitergeheult" werden). Oder: es gibt rohe Hähnchen weil meine Frau es eilig
hatte uns abzufüttern damit die Küche frei wird für die Interessenten die gleich kommen
(auch schon passiert!).
Ich muss gestehen: Ich wünschte mir sogar schon einmal ich wäre ein armer spanischer
Welpe mit Durchfall - die bekommen hier prima Essen gekocht!
Und dann die Telefonrechnungen! Da könnte ich mir glatt einen Ferrari für leasen. Aber
wenn ich dann mal was sage, heißt es direkt: Andere Frauen gehen dafür eben zum Friseur,
ins Nagelstudio oder ins Fitnessstudio wo sie Liebhaber kennen lernen. Würde meine Frau
wenigstens einmal zum Friseur gehen oder das Geld in ein gesichertes Abendessen
investieren - ohne dass diverse Hunde es klauen...
Oder dann: Sie schreibt weinerlich Emails über arme Hunde an ihre Freundinnen. Stunden
später: Sie rennt wütend im Schlafzimmer rum und brüllt recht tierfeindliche Wort: Unser
Chinchilla (welcher Nachts immer Freilauf im Kinderzimmer genießt, weil er die Aufgabe
übernommen hat in der ersten Etage die Tapeten zu zerfetzen) ist entflohen und sitzt
hartnäckig unter ihrem Bett. Sie kann nicht schlafen weil der Chinchilla den Bettkasten
zernagt. DA sollten sie mal die Tierschützerin hören!
Und: Wenn Sie Widerworte leisten, kommt weibisches Gekicher: Hä, hä, der wird vermittelt
als Notfall........wir setzen dich bei "Tiere suchen ein Zuhause rein" unter "Graue Schnauzen".
Seite 20 von 24
TIERHILFE VERBINDET
So, ich könnte noch einiges erzählen - da wir zur Zeit 7 Hunde hier haben...
Mein Tipp: Lassen Sie Ihre Frau nicht in die Nähe dieser Weiber - ihr bisheriges Leben nimmt
ein jähes Ende!
Der Autor ist uns leider unbekannt, wir würden seine Frau mal gerne kennen lernen…
Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen Mätzchen und
brachte dich zum Lachen. Du nanntest mich "dein Kind" und trotz einer
Anzahl von gekauten Schuhen und einigen Sofakissen, die ich "ermordete",
wurde ich dein bester Freund. Wann immer ich "ungezogen" war, zeigtest
du mir mahnend den Zeigefinger und sagtest: "Wie konntest Du?" - aber
dann hattest du dich sofort erweichen lassen und rolltest mich zur
Seite, um meinen Bauch zu kraulen. Meine Aufenthalte in der Wohnung
wurden während deines Studiums immer länger, aber ich riss mich
zusammen. Ich erinnere mich an jene Nächte, als ich mich an dich im Bett
ganze nahe anschmiegte und dir zuhörte, wie du im Schlaf gesprochen
hattest und ich glaubte, dass das Leben nicht vollkommener sein könnte.
Wir gingen in den Park, um dort lange spazieren zu gehen oder um
herumzutollen, wir fuhren mit dem Auto irgendwohin, kauften uns ein Eis
(ich erhielt nur den Rest der Waffel mit ein wenig Eis, weil, "zuviel
Eiscreme ist für Hunde nicht gesund", sagtest Du), und ich hielt im
Sonnenstrahl, der durch die Balkontüre ins Wohnzimmer hinein schien, ein
langes Schläfchen und wartete so, bis du von der Arbeit nach Hause
kamst.
Allmählich verbrachtes du mehr Zeit auf der Arbeit als zu Hause mit mir,
um "Karriere" zu machen. Auch verbrachtest du nun sehr viel Zeit damit,
um einen "menschlichen Partner" finden zu können. Ich wartete immer
geduldig auf dich, tröstete dich bei Liebeskummer und deinen
Enttäuschungen und freute mich ebenso mit dir, als du Erfolg bei einer
Frau hattest. Sie, jetzt ist sie deine Ehefrau, ist kein
"Hundeliebhaber", aber trotzdem begrüßte ich sie in unserem Heim,
respektiere sie und zeigte ihr, dass ich sie mag. Ich war glücklich,
weil du glücklich warst!
Dann kam die Zeit, in der Babys zur Welt kamen. Ich teilte die Aufregung
mit dir. Ich war von der glatten Haut und vom angenehmen Geruch des
Babys fasziniert, so dass auch ich sie bemuttern wollte. Aber du und
deine Frau dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden und sie
verletzen könnte. Daher musste ich die meiste Zeit nun verbannt in einem
anderen Raum verbringen, Oh, wie ich sie lieben wollte, aber es war mir
vergönnt, denn ich war ein "Gefangener der Liebe". Während sie anfingen
zu wachsen, wurde ich ihr Freund. Sie zogen an meinem Fell, griffen auf
wackeligen Beinen nach mir, stießen ihre Finger in meine Augen,
forschten an meinen Ohren und gaben mir Küsse auf meine Schnauze.
Ich liebte alles an ihnen, besonders ihre Berührungen, weil Deine so
selten wurden. Ich war soweit, dass ich die Kinder notfalls mit meinem
Leben verteidigen würde. Ich war soweit, in ihre Betten zu schleichen,
um ihren Sorgen und geheimsten Träume zuzuhören. Zusammen mit ihnen das
Motorengeräusch deines Autos zu erwarten, während du in die Einfahrt
fuhrst.
Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst
du aus deiner Brieftasche ein Foto von mir und erzähltest mit vollem
Stolz über mich. Die letzten Jahre antwortest du nur noch mit "Ja" und
wechselst das Thema. Ich war früher "Dein Hund" und bin heute "nur ein
Seite 21 von 24
TIERHILFE VERBINDET
Hund"!
Dann hattest Du eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt,
und du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht
erlaubt waren. Du hattest für dich und deine Familie die richtige
Entscheidung zu finden, obwohl es einmal eine Zeit gab, in der "ich"
deine Familie war.
Mann oh Mann, hatte die Autofahrt Spaß gemacht, bis ich bemerkte, wo wir
angekommen waren. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Furcht und nach
Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wissen
würdest, dass man ein gutes Heim für mich finden würde. Die beiden Damen
hinter der Theke zuckten mit den Achseln und zeigten dir einen
geschmerzten Blick. Sie verstanden die Wirklichkeit, der ein Hund
mittleren Alters gegenüberstand, ja sogar ein Hund mit "Papieren", Du
hattest die Finger deines Sohnes von meinem Halsband lösen müssen,
während er weinend schrie "Nein Papa, bitte lass mir meinen Hund nicht
wegnehmen!" Ich wunderte mich in diesem Moment nur, wie du ihm gerade
Lektionen über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und
Verantwortlichkeit beibringen konntest. Zum Abschied gabst du mir einen
Klaps auf den Kopf, vermiedest dabei, mir in meine Augen zu schauen und
lehntest höflich ab, mein Halsband und meine Leine mitzunehmen. Du
hattest einen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen! Kurz nachdem
du gegangen warst, sagten die zwei netten Damen, dass du vermutlich
Monate voraus vom Umzug wusstest und somit auch eine Möglichkeit
vorhanden gewesen sein musste, einen "guten Platz" für mich zu finden.
Sie schüttelten ihre Köpfe und fragten sich ... "Wie konntest Du?"
Die beiden netten Damen widmeten uns ihre ganze Aufmerksamkeit, wann
immer es ihre Zeit zuließ. Sie fütterten uns täglich und ausreichend,
aber ich verlor meinen Appetit bereits vor Tagen. Anfangs, wann immer
jemand an meinen Gehege vorbei ging, hetzte ich zur Frontseite und
hoffte, dass du es bist, dass du deine Meinung geändert hättest und dass
alles nur ein böser Traum war, oder ich hoffte, dass es zumindest jemand
sein würde, der mich mögen könnte, der mich retten würde.
Aber die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den liebenswerten, kleinen
und so tollpatschigen Welpen aufnehmen konnte. Weltvergessen in meinem
eigenen Schicksal zog ich mich in einer weichen Ecke zurück und wartete
ab.
Eines Tages, es war am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man holte mich
ab, ich ging über einen langen Korridor, bis ich an dessen Ende einen
Raum betrat. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau platzierte mich
auf einen Tisch, kraulte meine Ohren und erklärt mir, dass ich mich
nicht zu sorgen hätte. Mein Herz schlug in voller Erwartung auf das, was
da kommen sollte.
Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl der Entlastung. Mir, dem Gefangenen
der Liebe, gingen die Tage aus. Gemäß meiner Natur war ich mehr um die
nette Frau besorgt, als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie eine
Belastung trägt, die tonnenschwer sein musste. Sie platzierte leicht
einen Aderlass um mein Vorderbein, während eine Träne ihre Wange
hinunterkullerte. Ich leckte ihre Hand in der gleichen Art und Weise,
wie ich es bereits Jahre vorher tat, um dich zu trösten. Sie schob
sachverständig die hypodermatische Nadel in meine Vene. Nachdem ich den
Einstich und den Eintritt der kühlenden Flüssigkeit in meinen Körper
verspürte, lehnte ich mich schläfrig zurück, schaute dabei in ihre
freundlichen Augen und murmelte: "Wie konntest Du?". Möglicherweise
Seite 22 von 24
TIERHILFE VERBINDET
verstand sie meine Hundesprache, denn sie sagte, "Es tut mir leid!". Sie
umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen
besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht ignoriert, missbraucht oder
verlassen würde. Einem Platz, an dem ich mich nicht verstecken müsse,
einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden.
Mit meinem letzten Bissen von Energie wedelte ich mit meinem Schwanz und
versuchte ihr so zu sagen, dass mein "Wie konntest Du?", nicht gegen sie
gerichtet war. Ich dacht an dich, mein geliebtes Herrchen. Ich werde
immer an dich denken und auf dich warten. Möge jeder dir in deinem Leben
immer diese Loyalität zeigen.
Einige Worte des Autors:
Wenn "Wie konntest Du?" Tränen in Ihre Augen trieb, dann erging es Ihnen
genauso wie mir, als ich dies schrieb. Jedermann ist es erlaubt diese
Geschichte weiterzugeben, solange es einem nicht kommerziellen Zweck
dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein
Haustier in eine Familie aufzunehmen, eine wichtige für das Leben ist,
dass Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen
Autor unbekannt
9. Unterstützung
Helfen Sie uns bitte, damit wir helfen können!
Ohne die Unterstützung vieler freiwilliger Helfer ist unser Ziel, möglichst vielen Tieren eine
Chance auf Leben zu schenken, einfach nicht möglich und darum unsere Bitte:
Wir brauchen Ihre Hilfe!!!
•
Berichten Sie Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen / innen von unserer Arbeit.
Vielleicht sucht gerade dort jemand einen “tierischen Lebenspartner“ oder möchte
uns in irgendeiner Weise unterstützen.
•
Laden Sie sich unseren Flyer herunter und legen ihn bei Tierärzten, Zooläden,
Arztpraxen, in Geschäften, etc. aus und geben ihn an Freunde weiter.
•
Wir mailen monatlich neue Plakate an unseren Verteiler, auf denen unsere aktuellen
Vierbeiner, die in Pflegestellen warten, abgebildet und beschrieben sind. Wenn Sie
uns diesbezüglich eine Email schicken, nehmen wir Sie gerne in unseren Verteiler auf
und freuen uns, wenn Sie eines unserer aktuellen Plakate an einem geeigneten Ort
aushängen.
•
Haben Sie Interesse als Pflegestelle mit zu arbeiten? Sie selbst bestimmen natürlich
welches Tier Sie vorübergehend aufnehmen können und möchten. Besonders für
Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht dauerhaft ein Tier anschaffen
Möchten / können, ist dies eine Möglichkeit hin und wieder einen Gast auf Zeit zu
haben.
•
Helfen Sie uns dringend benötigte Sach- und Futterspenden zu sammeln, wie
Halsbänder, Geschirre und Leinen, Decken , Transportboxen, Katzenstreu, Tierfutter,
Seite 23 von 24
TIERHILFE VERBINDET
etc.
•
Unterstützen Sie uns bei der Durchführung von Vor- und Nachkontrollen.
•
Wir besuchen die neuen Zuhause unserer Vierbeiner, um zu sehen, wie es unseren
Schützlingen geht und um mit Tipps und Infos bei auftretenden Problemen zu helfen.
Wir freuen uns über weitere Teammitglieder.
Wir bedanken uns von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung!
10. Ausblick auf das Jahr 2006
So, nun sollen wir an dieser Stelle schreiben was wir im Jahr 2006 vorhaben.
Hm...da gibt es viele Dinge:
•
•
•
•
•
•
•
Ein Sommerfest
Info-Seminare für Adoptanten
Gewinnung weiterer engagierter Menschen
Hilfe die nicht an regionale oder nationale Grenzen denkt
Ganz wichtig: Lange steht es an, nun wird es bald erreicht sein: Die Gründung
unseres Vereins und damit die Hoffnung auf viele Mitglieder, die uns und unsere
Arbeit unterstützen
Unser neues Hilfsprojekt „Leuchtende Katzenaugen“ für Samtpfoten aus spanischen
Tötungsstationen
Und das Wichtigste: Viele Tieraugen wieder zum Leuchten zu bringen!!!
Wir danken Ihnen von ganzem Herzen für das Interesse an den Tieren und unserem
Engagement für sie.
Ihr TIERHILFE-VERBINDET-Team
Seite 24 von 24

Documentos relacionados