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18 Vergleichstest Sommerreifen in 225/45 R 17 Kontakt-Anzeige E s gibt nur wenige Reifendimensionen, die sich über viele Jahre am Markt halten können. Zu schnell läuft die technische Entwicklung der Fahrzeuge weiter, nehmen wir nur die sprunghaft gestiegenen Leistungen. 110 PS waren beim Golf mal ein sportlicher GTI-Wert, heute hat das jeder Einstiegs-TDI. Schon der feuert zudem 250 Nm Drehmoment auf die angetriebenen Vorderräder, was den Reifen einiges abverlangt. Doch damit nicht genug, Die Reifendimension 225/45 R 17 ist seit Jahren eine feste Größe bei Golf und A3. Gefragt sind heute Alleskönner mit der perfekten Mischung aus Komfort, Sport und Effizienz. 10 aktuelle Pneus konnten im GF-Reifentest zeigen, was sie drauf haben nimmt man den starken Zweiliter-Diesel müssen die Pneus gar mit 150 PS und 340 Nm zurecht kommen. Dennoch hält Volkswagen hauptsächlich aus Komfortgründen am Reifen-Urgestein 195/65 R 15 zumindest in der Basis-Ausstattung fest. Daneben hat sich eine Stufe höher ebenfalls über viele Jahre die AllroundGröße 205/55 R 16 etabliert, die wir zuletzt vor zwei Jahren im großen GF-Reifentest unter die Lupe genom men haben. Doch der Trend geht zur Größe. Weshalb der ebenfalls seit Jahren beliebten Dimension 225/45 19 GUTE FAHRT 03 2015 Eine gemeine Kuppe auf dem Nasshandling-Kurs verlangt nicht nur nach einem unempfindlichen Fahrer-Magen sondern deckt auch Schwächen der Pneus bei Traktion und Bremsen gnadenlos auf R 17 eine immer größere Bedeutung zukommt. Volkswagen spendiert sie etwa dem Highline-Golf bereits in Serie und auch bei vielen anderen Modellen der Wolfsburger, wie etwa bei Sportsvan, Touran und Jetta, ist sie zu haben. Audi setzt die bewährten 17 Zöller ebenfalls ein – und zwar am A3. Auch in 17 Zoll sind echte Allrounder gefragt Grund genug, die Dimension mal wieder in den GUTE FAHRT-Reifentest zu schicken. Schließlich hat sich ja gerade in den vergangenen zwei Jahren viel getan am Markt. Stichwort Effizienz. Vorbei sind die Zeiten als nur sportliche Qualitäten zählten, heute müssen auch 225er Pneus im 45er Format zeigen, was sie in Sachen Rollwiderstand und Komfort drauf haben. Dazu zeigt auch das seit Ende 2012 vorgeschriebene Reifenlabel Wirkung. Zumindest bei den Herstellern. Denn die sind der Meinung, dass sich Pneus mit Doppel-A-Kennung m Konstante Außentemperaturen sind wichtig – also top sowohl in der Nasshaftung als auch beim beim Reifentest. Das Pirelli-Testgelände in Vizzola Rollwiderstand – blendend verkaufen sollten. nahe Mailand hat sie auch noch Ende Oktober Ist im Grunde genommen auch richtig, doch eben nicht g Ein konstant bewässerter Kreis mit einem ganz einfach. Denn dummerweise behindert ein TopDurchmesser von 42 Meter führt die Reifen an Rowi den Nass-Bremswert. Weshalb die Pneu-Bäcker die wahren Grenzen ihrer Seitenführung einen legalen Trick anwenden: So kommen immer mehr J Alle Räder werden zunächst per Schlagschrauber montiert, anschließend werden die Schrauben noch per Drehmomentschlüssel angezogen h Sämtliche Daten wie Rundenzeiten oder Bremswege laufen im Kon trollzentrum des Testgeländes ein und werden dort sofort überprüft Reifen in verstärkter XL-Ausführung auf den Markt, die mit ihrem etwas stabileren Unterbau die Walkarbeit minimieren und damit dem Rowi auf die Sprünge helfen. Womit wir bei den 10 Marken sind, die sich in diesem Frühjahr dem GF-Reifentest an Golf 7 und Audi A3 stellen. Obwohl als Tragfähigkeit nur der Index 91 gefordert war, nutzten gleich sechs Hersteller die XL-Chance und schickten Pneus in 94er-Ausführung. So auch Pirelli, deren brandneuer Cinturato P 7 Blue als einziger Reifen jetzt tatsächlich in A/A gelabelt ist. Doch um es vorweg zu nehmen: Bei uns werden alle gleich behandelt. Weshalb der Rollwiderstand generell nach den 91er Vorgaben gemessen wurde. Bleibt noch die Geschwindigkeit. W bis 270 km/h sollte es sein, Y bis 300 km/h und V mit Zulassung bis 240 km/h wurden nur akzeptiert, wenn der Reifen anders nicht zu haben war. Mit Uniroyal stellte sich nur ein V-Pneu der Herausforderung. Und der Rainsport 3 punktet auch gleich optisch, nur er glänzt mit einem asymmetrischen Profil 20 Vergleichstest Sommerreifen in 225/45 R 17 t Gute Fahr Die Testfelgen Info Wer seinen Golf als edlen Highline oder den Audi A3 als sportiven Ambition geordert hat, ist fein raus. Denn hier spendieren die Hersteller die 17 Zoll Reifen in 225/45 samt passenden Alufelgen bereits ab Werk. Doch Trend-und Comfortline sowie Attraction und Ambiente müssen sich mit 15 oder 16 Zöllern begnügen, oft gar in Verbindung mit Stahlfelgen. Da kommt schnell der Wunsch nach fahraktiveren 17 Zöllern auf, die nebenbei auch noch die Optik des Fahrzeugs aufwerten. Der Zubehörhandel bietet hier eine riesige Auswahl. Doch Vorsicht: viele vermeintlich günstige Produkte glänzen nur im Katalog. Meist sind die Teile bleischwer, was das Fahrverhalten negativ beeinflusst. Dazu ist der Lack selbst bei reinem Sommerbetrieb oft bereits nach wenigen Monaten im wahrsten Sinn des Wortes ab. Die GF-Empfehlung: Halten Sie sich an Markenprodukte wie etwa unsere Test-Felgen des renommierten Herstellers BORBET. Diese tragen die Bezeichnung „BS5“ und sind entweder in brilliant silver oder black polished erhältlich. Wir fuhren auf den aktuellen Golf 7 und Audi A3 die Dimension 7,5 J x 17 Zoll mit einer Einpresstiefe von 50 Millimetern. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für diese Größe beträgt 127 Euro für die silbern schimmernde Version, 150 Euro für die schicke schwarze Variante mit der polierten Front. Die BORBET-Modelle BS5 sind aber auch in 8 J x 18 Zoll und einer Einpresstiefe von 35 Millimetern zu haben. Die unverbindlich empfohlenen Preise liegen hier für die Variante in brilliant silver bei 169 sowie bei 194 Euro pro Stück für das Modell in black polished. So oder so passen die leichten, hervorragend verarbeiteten Felgen mit ihrem filigranen Design perfekt zu Volkswagens Golf 7 oder Audis A3. Die modernsten elektronischen Messgeräte zur Erfassung der Testergebnisse sind heute viel kleiner und noch exakter als früher Handling trocken sehr gut sehr gut sehr gut Conti SportContact 5 Dunlop SP Sport Maxx RT gut Nexen N’Fera SU1 Nokian Line Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 gut befriedigend Dunlop SP Sport Maxx RT befriedigend sehr gut Hankook Ventus S1 evo 2 Nexen N’Fera SU1 Handlingstrecke 2.400 Meter. Entscheidend ist der subjektive Eindruck mit einem weiten Grenzbereich ohne Lastwechselreaktionen. Die Rundenzeit selbst ist völlig zweitrangig. sehr gut sehr gut Conti SportContact 5 Kumho Ecsta Le Sport sehr gut sehr gut sehr gut gut Bridgestone Potenza S001 Goodyear Efficient Grip Performance sehr gut Hankook Ventus S1 evo 2 Kumho Ecsta Le Sport ohne Laufrichtungsbindung. Das soll samt „Shark Skin Technolgy“ eine superschnelle Wasserableitung bringen. Wir waren gespannt. Elf Prüfungen galt es zu absolvieren, wie immer müssen sich alle Reifen an einer Vergleichsbasis orientieren, die mit der Werksfreigabe von Volkswagen gesegnet ist. Diesmal fiel die Wahl auf den bekannt guten Dunlop SP Sport Maxx RT, der die Messlatte schon mal weit nach oben legt. Ebenfalls in Werksspezifikation trat der Conti SportContact 5 an, dazu gesellten sich neben dem Pirelli Cinturato P7 Blue der Bridgestone Potenza S001, Goodyear Efficient Grip Performance, Hankook Ventus S1 evo², Kumho Ecsta Le Sport, Nokian Line und der bereits erwähnte Uniroyal Rainsport 3. Womit nur noch ein Platz zu vergeben war. Den besetzte die aufstrebende koreanische Marke Nexen, die mit dem N’Fera SU1 zum ersten Mal an einem GF-Reifentest teilnahm. Handling nass Bridgestone Potenza S001 Goodyear Efficient Grip Performance Das ständige Fahren am absoluten Limit verlangt nach einem Könner am Lenkrad, der auch feinste Reaktionen der Reifen richtig zu deuten weiß Nokian Line ausreichend befriedigend befriedigend sehr gut Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 ausreichend Handlingstrecke 1.250 Meter. Auch bei Nässe ist die Subjektiv-Beurteilung das entscheidende Kriterium. Nur eine leichte Beherrschbarkeit, Grip und eine exakte Lenkung sichern Bestnoten. 21 GUTE FAHRT 03 2015 Beim Bremsen auf trockener Fahrbahn liegt die Ausgangsgeschwindigkeit bei 100 km/h. Mit dem Dunlop stand der A3 nach 32,7 Metern, mit Kumho erst nach exakt 36 Metern Der fand erneut auf dem bewährten Pirelli-Testgelände im italienischen Vizzola statt. Als Fahrzeuge kamen Golf und A3 mit Frontantrieb sowie identischer 150 PS-TDI-Motorisierung zum Einsatz. Unsere rund 100 Testreifen wurden auf feinen BS5-Borbet-Alufelgen in der Größe 7,5 J x 17 montiert, sorgfältig ausgewuchtet und mit dem korrekten Luftdruck nach Werksvorgabe auf Gleichstand gebracht. Elf Prüfungen waren zu absolvieren Als wichtige subjektive Tests standen zunächst das Handling nass und trocken sowie die ebenfalls nasse ABS-Bremsen nass ABS-Bremsen trocken Bridgestone Potenza S001 35,2 m 92 % Conti SportContact 5 Dunlop SP Sport Maxx RT Goodyear Efficient Grip Performance Hankook Ventus S1 evo 2 Kumho Ecsta Le Sport Nexen N’Fera SU1 Nokian Line Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 35,1 m 93 % 32,7 m 100 % 34,2 m 95 % 33,5 m 98 % 36,0 m 90 % 35,7 m 91 % 34,8 m 94 % 34,0 m 96 % 35,6 m 91 % Vollbremsung bei 100 km/h mit ABS. Messung bis 10 km/h auf trockenem Asphalt. Bridgestone Potenza S001 45,2 m 99 % Conti SportContact 5 Dunlop SP Sport Maxx RT Goodyear Efficient Grip Performance Hankook Ventus S1 evo 2 Kumho Ecsta Le Sport Nexen N’Fera SU1 Nokian Line Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 46,0 m 98 % 44,9 m 100 % 43,1 m 104 % 43,8 m 103 % 46,6 m 96 % 46,3 m 97 % 43,8 m 103 % 41,4 m 108 % 43,0 m 104 % Vollbremsung bei 100 km/h mit ABS. Messung bis 10 km/h auf nassem Asphalt. 22 Vergleichstest Sommerreifen in 225/45 R 17 Beim Trocken handling ist der schnellste Reifen nicht automatisch auch immer der Beste. Was hier zählt sind ein weiter Grenzbereich ohne Lastwechsel reaktionen sowie Neutralität i Der exakt gleiche und vom Fahrzeug-Hersteller vorgegebene Luftdruck aller Reifen ist für den Test von entscheidender Bedeutung Kreisbahn auf dem Programm. Auch bei der Beurteilung von Abrollgeräusch und Komforteigenschaften der Reifen vertrauen wir gerne auf die menschliche Komponente. Der modernen Messelektronik überlassen wir dagegen die Prüfungen in Sachen ABS-Bremsen nass, Aquaplaning längs und quer, Trockenbrem sen sowie Rollwiderstand, den wir erneut nach dem Label-Prüfverfahren ermittelten. Quasi zur Einstimmung durften zunächst je zwei Reifen ihr Leben beim Schnelllauftest auf dem Prüfstand aushauchen. Dies erledigten alle im Rahmen der DIN-Vor gaben sowie der Maximalgeschwindigkeit problemlos. Beruhigend zu wissen, dass sich beispielsweise unse re Dunlop-Basis mit der Vorgabe 270 km/h erst bei 311 km/h der Physik geschlagen gibt. Was zeigt das Trockenhandling? Hier entscheidet bei uns keine Rundenzeit, sondern die Fahrsicherheit. Also der harmoni sche Gesamteindruck samt einem weiten Grenzbereich ohne Lastwechselreaktionen und einem stimmigem Lenkverhalten. Das Trocken-Handling meistern alle Pneus Top und auf höchstem Niveau ausgewogen zieht der Golf mit den Pneus von Bridgestone, Conti, Dunlop, Hankook, Nokian, Pirelli und Uniroyal seine Bahn, aber auch Goodyear und Kumho sind mit ihrer etwas leichtgängigeren Lenkung gute Reifen. Unser befriedigender Aquaplaning längs Bridgestone Potenza S001 Aquaplaning quer 78,9 km/h 102 % Conti SportContact 5 78,7 km/h 101 % Conti SportContact 5 Dunlop SP Sport Maxx RT 77,6 km/h 100 % Dunlop SP Sport Maxx RT Goodyear Efficient Grip Performance Hankook Ventus S1 evo 2 Kumho Ecsta Le Sport Nexen N’Fera SU1 Nokian Line Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 Wasserhöhe 7 Millimeter 73,4 km/h 95 % 77,9 km/h 100 % 71,8 km/h 93 % 74,9 km/h 97 % 78,5 km/h 101 % 75,7 km/h 98 % 73,3 km/h 94 % 4,0 m/s2 105 % Bridgestone Potenza S001 3,9 m/s2 103 % 3,8 m/s2 100 % 3,7 m/s2 97 % Goodyear Efficient Grip Performance 3,8 m/s2 100 % Hankook Ventus S1 evo 2 Kumho Ecsta Le Sport 3,4 m/s2 89 % Nexen N’Fera SU1 3,4 m/s2 89 % 3,9 m/s2 103 % Nokian Line Pirelli Cinturato P7 Blue 3,4 m/s 89 % 2 Uniroyal Rainsport 3 Wasserhöhe 6 Millimeter. Maximale Querbeschleunigung in m/s² 4,1 m/s2 108 % 23 GUTE FAHRT 03 2015 EMP FE H L U NG Bridgestone Potenza S001 Conti SportContact 5 Dunlop SP Sport Maxx RT Goodyear Efficient Grip Performance Der Japaner bietet auf trockener Fahrbahn ein sportiv neutrales Handling mit befriedigendem Bremsen. Gut ist er auf nassem Asphalt und beim Nassbremsen, zeigt nur leichte Lastwechselrektionen und die Tendenz zum Untersteuern im Grenzbereich. Die Aquaplaningvorsorge ist sehr gut, beim Rollwiderstand kommt er aber über ein „Ausreichend“ nicht hinaus. Dafür rollt er ruhig ab und zeigt gute Komforteigenschaften. Dass der Hannoveraner von VW freigegeben ist zeigen seine auf höchstem Niveau ausgewogenen Fahreigenschaften. Neutral und frei von Lastwechseln meistert er die Handlingwertungen, sehr gut. Gut ist er beim Nassbremsen, aber nur befriedigend auf trockener Bahn. Dazu kommen sehr gute Ergebnisse bei Aquaplaning sowie in Sachen Komfort und Geräusch. Bleibt der Rollwiderstand, hier fährt der Conti ein „Gut“ ein. Unsere Testbasis Dunlop hat natürlich auch die VW-Werksfreigabe. Und der Sport Maxx RT legt die Messlatte extrem hoch, bietet ungemein harmonische und präzise Handlingeigenschaften mit gleichmäßiger Lenkung und weitem Grenzbereich. Gut ist der komfortable Maxx RT beim Nassbremsen und beim Rowi, top sind auch das Trockenbremsen und das Längs-Aquaplaning. Die GF-Empfehlung ist ihm daher sicher. Der Goodyear ist auf Bestwerte beim Rowi abonniert, fährt auch hier auf Platz 1. Doch beim Nasshandling zeigt er am Golf Schwächen. Hier verlangt der Efficient Grip nach großen Lenkwinkeln, untersteuert zudem stark und fordert bei Lastwechseln mehr Aufmerksamkeit. Dafür bremst er auf Nässe prima. Gut sind das Trockenbremsen und das Handling auf trockener Fahrbahn. Dazu gut beim Komfort und angenehm laufruhig. Preis: ca. 103 Euro Preis: ca. 107 Euro Preis: ca. 103 Euro Preis: ca. 105 Euro Gute Fahrt Urteil Gut Gute Fahrt Urteil Gut + Beim Längsaquaplaning-Test fährt das Auto mit definierter Geschwindigkeit in ein Becken mit konstant sieben Millimeter Wasserhöhe Kreisbahn nass Bridgestone Potenza S001 8,64 m/s2 102 % 8,42 m/s2 100 % Dunlop SP Sport Maxx RT 8,44 m/s 100 % Hankook Ventus S1 evo 2 Kumho Ecsta Le Sport Nexen N’Fera SU1 Nokian Line Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 Sehr gut – Gut + Gute Fahrt Urteil Nexen erfordert spürbar mehr Lenkarbeit und damit Aufmerksamkeit, stabil ist er trotzdem. Ein somit erfreuliches Auftakt-Ergebnis, das aber auch die Golf-Fahrwerksqualitäten aufzeigt, die zu nahezu jedem Reifen passen. Es ist also wieder einmal die nasse Fahrbahn, die die Spreu vom Weizen trennen muss. Erneut zeigen hier Conti, Dunlop, Hankook und Pirelli, was sie können. Nur sie bieten das Rundum-Sorglospaket. Dahinter reiht sich der spürbar untersteuernde aber dennoch gut kontrollierbare Bridgestone ein, gefolgt von den befriedigenden Pneus von Goodyear, Nexen und Nokian. Die fordern größere Lenkwinkel, zeigen bereits spürbare Lastwechseraktionen und ein etwas geringeres Haftungsniveau. Bleiben Kumho und Uniroyal. Während der Koreaner stark untersteuert und aufgrund seiner schwachen Haftung nach hoher Aufmerksamkeit am Steuer verlangt, scheint der Rainsport 3 kein wirklicher Freund des Golf zu werden. Auch er untersteuert heftig, ringt um Grip, benötigt sehr große Lenk- Rollwiderstand Conti SportContact 5 Goodyear Efficient Grip Performance Gute Fahrt Urteil 2 8,60 m/s2 102 % 8,21 m/s 97 % 2 7,91 m/s2 94 % 8,71 m/s2 103 % 8,59 m/s2 102 % 8,47 m/s2 100 % 8,70 m/s 103 % Kreis-Durchmesser 42 Meter. Maximale Querbeschleunigung in m/s² 2 Bridgestone Potenza S001 1,35 PS 77 % Conti SportContact 5 1,08 PS 102 % Dunlop SP Sport Maxx RT 1,10 PS 100 % 0,92 PS 116 % Goodyear Efficient Grip Performance Hankook Ventus S1 evo 1,31 PS 81 % Kumho Ecsta Le Sport 1,33 PS 79 % 2 Nexen N’Fera SU1 1,15 PS 95 % Nokian Line 1,17 PS 94 % Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 Messung bei konstant 80 km/h. Verlustleistung pro Rad in PS 0,93 PS 115 % 1,06 PS 104 % 24 Vergleichstest EMP FE H L Sommerreifen in 225/45 R 17 U NG Hankook Ventus S1 evo2 Kumho Ecsta Le Sport Nexen N’Fera SU1 Nokian Line Als einziger Reifen im gesamten Testfeld schafft es der etablierte und zudem preisgünstige Koreaner in allen Brems- und Handling-Prüfungen ein „Sehr gut“ einzufahren. Ungemein harmonisch und sicher zieht der S1 seine Bahn, offeriert kleine Lenkwinkel und ein gutes Rückstellmoment. Dafür verzichtet Hankook wohl bewusst auf ein besseres Ergebniss beim Rollwiderstand. Die GF-Empfehlung ist ihm natürlich dennoch sicher. Leider ist der Name des Kumho kein Programm. Zwar bietet der hart dämpfende Pneu auf trockner Bahn noch eine gute Seitenführung, doch schon hier ist der Bremsweg zu lang. Auch auf Nässe gibt es die rote Laterne, zudem bricht das Heck nun nach zunächst starkem Untersteuern bei Lastwechseln aus. Dazu ist die Haftung schwach. Auch bei Aquaplaning und im Kreis Letzter, nur ausreichender Rollwiderstand. Erstmals nimmt Nexen an einem GF-Reifentest teil. Und der preisgünstige N’Fera SU1 patzt in keiner Übung gravierend, kommt allerdings an die etablierte Konkurrenz noch nicht heran. Beim Handling sind die Lenkreaktionen zu ungleichmäßig, dazu kommen ein ausgeprägtes Untersteuern sowie deutliche Lastwechselreaktionen. Befriedigend beim Nassbremen und im Komfort, sowie beim Rollwiderstand. Der Reifen aus Finnland fährt beim Nassbremsen vorne mit, bietet kleine Lenkwinkel und auf trockener Fahrbahn auch eine gute Seitenführung sowie ein sicheres Handling. Geht es auf den nassen Kurs, ist der Golf aber nur untersteuernd zu fahren, bricht im Grenzbereich bei Lastwechseln mit dem Heck aus, was das ESP auf den Plan ruft. Top sind Aquaplaningvorsorge, Komfort und Geräusch, befriedigender Rollwiderstand. Preis: ca. 90 Euro Preis: ca. 85 Euro Preis: ca. 78 Euro Preis: ca. 97 Euro Gute Fahrt Urteil Sehr gut – Gute Fahrt Urteil Befriedigend – Gute Fahrt Urteil Befriedigend Gute Fahrt Urteil Gut + winkel und bricht bei Lastwechseln im Grenzbereich mit dem Heck aus. All dies pariert freilich das ESP, Spaß macht es aber keinen. Jetzt folgt die Königsdisziplin jedes GF-Reifentests, das Nassbremsen mit ABS aus 100 km/h. Und Pirelli zeigt, dass einen die neueste Reifentechnologie nach vorne bringt. Nach nur 41,4 Meter steht der Golf, dahinter folgen mit 43er Werten Uniroyal, Goodyear, Nokian und Hankook. Alle erhalten dafür ein „Sehr gut“. Mit einem „Gut“ beenden die Pneus von Dunlop, Conti und Bridgestone die Übung, Nexen und Kumho ziehen sich mit „Befriedigend“ aus der Affäre, kommen allerdings erst rund 5 Meter nach dem Pirelli zum Stehen. Und die können im Fall der Fälle bereits einen Totalschaden bedeuten. Dennoch ist es erfreulich, dass dieses Mal keine mangelhaften Reifen beim Nass-Bremsen zu beanstanden sind. Allerdings hatten wir auch bewusst auf die Teilnahme asiatischer No-NameWare verzichtet, die hier in den vergangenen Tests ausnahmslos versagte. Der nächste Programmpunkt ist das Aquaplaning. Dabei scheint das haltlose Aufschwimmen von Reifen für viele Zeitgenossen nicht zu existieren, wenn man sieht, wie manche Autofaher bei strömendem Regen über die Autobahn brettern! Dazu nur soviel: Selbst der beste Reifen im aktuellen Längsaquaplaning-Test, der Bridgestone, verliert bei bereits 78,9 km/h jedweden Bodenkontakt. Komfort Geräusch gut Bridgestone Potenza S001 Dunlop SP Sport Maxx RT Goodyear Efficient Grip Performance Hankook Ventus S1 evo 2 Kumho Ecsta Le Sport Nexen N’Fera SU1 gut gut befriedigend befriedigend Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 Subjektive Beurteilung auf Asphalt, Beton und Kopfsteinpflaster sowie bei Querfugen und beim Überfahren von Kanaldeckeln gut gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut Conti SportContact 5 Dunlop SP Sport Maxx RT Goodyear Efficient Grip Performance Hankook Ventus S1 evo2 Kumho Ecsta Le Sport Nexen N’Fera SU1 sehr gut Nokian Line Dafür bekommt er wie auch die nur wenig schwächeren Reifen von Conti, Nokian, Hankook und Dunlop ein „Sehr gut“. Ganz hinten liegt der Kumho, der es Bridgestone Potenza S001 sehr gut sehr gut Conti SportContact 5 Bei Aquaplaning hilft nur Fuß vom Gas g Das gefürchtete Quer-Aquaplaning führt den A3 auf eine plötzlich auftauchende nasse Fläche mit einer Wasserhöhe von 6 Millimetern gut gut sehr gut Nokian Line Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 gut gut Subjektive Beurteilung des Innengeräusches bei 60 km/h und abgeschaltetem Motor 25 GUTE FAHRT 03 2015 EMP FE H L U NG Pirelli Cinturato P7 Blue Uniroyal Rainsport 3 Der brandneue Italiener schafft als XL-Reifen die Label-Einstufung A/A. Das hindert ihn nicht daran sowohl auf trockener wie auch nasser Bahn mit einem ausgewogenen, neutralen Handling zu glänzen. Lastwechselreaktionen sind ihm nahezu fremd, auch die gleichmäßige Lenkung überzeugt. Gut ist der P7 Blue beim Trockenbremsen wie auch in Sachen Komfort und beim Rowi. Auch er fährt vorne mit und bekommt die GF-Empfehlung. Ein auffälliges, asymmetrisches Profil soll beim Rainsport 3 für perfekte Nässeeigenschaften sorgen. Das gelingt aber nur beim Bremsen sowie bei Quer-Aquaplaning. Geht es um das Nasshandling zeigt der Uniroyal ein ausgeprägtes Untersteuern samt Lastwechselreaktionen, benötigt große Lenkwinkel. Ist es trocken kennt er diese Probleme nicht, hat aber einen langen Bremsweg. Gut sind dagegen Rowi, Komfort und Geräusch. Preis: ca. 104 Euro Preis: ca. 90 Euro Gute Fahrt Urteil Sehr gut – Gute Fahrt Urteil Gut – Fein aufgereiht warten die Testräder satzweise auf ihren Einsatz. Insgesamt mussten vorher fast 100 Reifen montiert und penibel ausgewuchtet werden f Zur subjektiven Komfort-Beurteilung warten kook und Goodyear. Der Rest ist befriedigend. Zum Abschluss der Näsauf die Reifen rissiger Asphalt, gemeine Quer- se-Prüfungen geht es nun auf den Kreis mit einem Durchmesser von 42 fugen und altertümliches Kopfsteinpflaster Meter. Ein perfekter Grip samt neutralem Lenkverhalten sorgt hier für Seitenführung und damit für eine hohe Querbeschleunigung. Und siehe aber auch noch auf 71,8 km/h bringt. da, der Newcomer Nexen setzt sich mit minimalem Abstand an die SpitWas letztlich die Bewertungen et- ze des Feldes. Dahinter reihen sich Uniroyal, Bridgestone, Goodyear und was relativiert. Nokian mit einem ebenfalls sehr guten Ergebnis ein. Nur einen Lidschlag Ähnlich eng geht es beim Quer- später folgt der Rest des Feldes, lediglich Kumho fällt mit einem „BefrieAquaplaning zu, hier zeigt das un- digend“ und spürbar schwächerer Haftung etwas ab. konventionelle Profil des Uniroyal Bleibt als letzte relevante Übung auf der Strecke das Bremsen auf trocke dann doch seine Wirkung. Der Rain nem Asphalt. Wieder liegt die Ausgangs-Geschwindigkeit bei 100 km/h. sport 3 wird Sieger im Becken mit Wer nun der Meinung ist, dass hier doch eigentlich die Qualität der Bremsechs Millimeter Wasserhöhe, ge- sen wie auch des ABS-Regelsystems der entscheidende Faktor seien, folgt von Bridgestone, Nokian und der irrt gewaltig. Denn nur der Reifen sorgt für den notwendigen Grip. Ist Conti. Sehr gut sind diese alle. Da- der schlecht, regelt das ABS zwar unablässig, doch der Bremweg wird hinter folgen mit minimalem Abstand dadurch nicht kürzer. Im Gegenteil! Jetzt schlägt erneut die Stunde der die guten Reifen von Dunlop, Han- Dunlop-Basis, nach nur 32,7 Metern steht unser A3. Hankook als Zweiter 26 Vergleichstest Sommerreifen in 225/45 R 17 Nach wie vor trennt die nasse Fahrbahn beim Reifentest die Spreu vom Weizen. Die wichtigste Disziplin ist hier das Bremsen, nur wer hier punktet fährt ganz vorne mit t k a p m o k t Tes Wer sich heute beim Audi A3 oder dem Golf mit all seinen Derivaten für einen 17 Zoll Reifen entscheidet, der darf sich auf ein großes Angebot an wirklich guten Reifen freuen. Erstmals fahren im GUTE FAHRTReifentest mit Dunlop, Hankook und Pirelli gleich drei Marken gleichauf über die Ziellinie, alle drei sind sehr gut und bekommen dafür natürlich die GF-Empfehlung. Wobei Hankook zusätzlich auch noch mit einem günstigen Preis punkten kann. Mit nur geringen Abstrichen sind aber auch die Pneus von Bridgestone, Conti, Good year, Nokian und Uniroyal gute Reifen, mit denen man im normalen Alltagsbetrieb nichts wirklich falsch machen kann. Bleiben Kumho und Neuling Nexen: Die beiden wie Hankook aus Korea stammenden 17 Zöller erhalten „Befriedigend“, sind dabei aber weit besser als die asiatische No-Name-Billigkonkurrenz. Ihre Brems- und Handling-Qualitäten zeigen allerdings noch ein deutliches Verbesserungspotenzial. braucht schon 33,5 Meter, sehr gut ist aber auch er. Gut sind Pirelli und Goodyear, Nokian, Bridgestone und Conti bilden das Mittelfeld mit Bremswegen um die 35 Meter. Hinten liegen Uniroyal, Nexen und Kumho. Wie auch bereits in den vergangenen Jahren geht es bei der subjektiven Beurteilung von Komfort und Geräusch im Grunde genommen um sehr geringe Unterschiede. So rollen alle Pneus angenehm ruhig ab, keiner ist schlechter als „Gut“. Und auch über mangeln den Komfort kann man sich heute bei den 17 Zöllern nicht mehr beklagen, allenfalls die sportlich ausgelegten Reifen von Kumho und Nexen nehmen Querfugen so knackig, dass es stören könnte. Doch nun zur End-Wertung. Das Nass-Bremsen macht 25 Prozent aus, Nass-Handling und Trocken-Bremsen Die hochmodernen Fahrwerke von Golf und A3 samt ihrer feinfühligen ESP-Steuerung sorgen für Sicherheit, zeigen im Grenzbereich die Schwächen der Reifen aber auch deutlich auf 27 GUTE FAHRT 03 2015 www.gute-fahrt.de eingeben und mehr erfahren unter Webcode #13185 E X TR A-I N HALT E kommen auf je 15 Prozent. Der Anteil von TrockenHandling und Rollwiderstand liegt bei jeweils 10 Prozent, alle anderen Übungen haben einen Anteil am Gesamtkuchen von je 5 Prozent. Und erstmals in einem GF-Reifentest gibt es gleich drei Testsieger! Mit exakt gleicher Punktzahl rollen Dunlop, Hankook und Pirelli über die Ziellinie, alle drei sind top und erhalten dafür natürlich die begehrte GUTE FAHRT-Empfehlung. Im Minutentakt rollen der Golf und der A3 in die Montagehalle zum Reifenwechsel. Das fordert die Schrauber-Crew, die höchst konzentriert zu Werke gehen muss Drei Reifen teilen sich den Testsieg Doch auch die Reifen von Bridgestone, Conti, Good year, Nokian und Uniroyal sind unterm Strich gut, auch mit ihnen gibt es im Alltagseinsatz keine Probleme. Bleiben Kumho und Nexen. Beide ziehen sich letztlich mit einem „Befriedigend“ aus der Affäre, zeigen aber Verbesserungs-Potential. Diese Feststellung zielt insbe sondere auf das Brems-Vermögen, aber auch die Hand ling-Eigenschaften liegen nicht mehr auf dem Niveau von Reifen des Baujahres 2015. Somit ist der geringe Aufpreis – etwa zum Hankook – eine gute Investition. + ++ – ++ + ++ – + ++ ++ ABS-BREMSEN trocken ABS-BREMSEN nass + + + ++ ++ AQUAPLANING längs ++ ++ ++ + ++ AQUAPLANING quer ++ ++ + + + KREISBAHN nass ++ + + ++ + ROLLWIDERSTAND – + + ++ – KOMFORT + ++ ++ + + GERÄUSCH ++ ++ ++ ++ ++ G UT + SEHR G UT – G UT + SEHR G UT – GESAMTERGEBNIS ++ = sehr gut + = gut G UT O = befriedigend – = ausreichend –– = mangelhaft Uniroyal Rainsport 3 ++ Pirelli Cinturato P7 Blue Kumho Ecsta Le Sport + ++ Nokian Line Hankook Ventus S1 evo2 ++ ++ Nexen N’Fera SU1 Goodyear Efficient Grip Performance HANDLING trocken HANDLING nass Conti SportContact 5 REIFENTYP Bridgestone Potenza S001 Testergebnis Mit völlig identischer Endwertung fahren Dunlop, Hankook und Pirelli als Testsieger vorne weg. Dafür gibt es die GUTE-FAHRT-Empfehlung Dunlop SP Sport Maxx RT Text Bernd Weiser Fotos Stefan Bau In den engen Ecken des Nasshandling-Parcours sind Stabilität und insbesondere eine sichere Haftung gefragt. Wer die nicht hat kämpft mit schlechter Traktion ++ ++ ++ ++ – + – ++ ++ ++ ++ + – + ++ ++ ++ – + + B E FR IE D IGEND – B E FR IE D IGEND ++ + ++ ++ + ++ + + ++ + + G UT + SEHR G UT – G UT –