Li.Wu. Programm 2001/05 hinten
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Li.Wu. Programm 2001/05 hinten
Prolog LXXIX Nun wird also gemutmaßt. Wer hat auf die goldene Kugel geschossenen? Da sich offenbar niemand erinnern will, soll die Schtorri hier berichtet werden. In der Nacht vom 7. auf den 8. März 1967 fanden im Rahmen der Woche der Waffenbrüderschaft die Vorfeiern zum Internationalen Frauentag statt.Aufgetragen war ein opulentes Bankett. Später wußte es niemand mehr genau zu sagen, war es männlicher Überschwang, wirkte der flaschenweis getrunkene Klare, jedenfalls – die Uhr zeitigte eine fortgeschrittene Nachtstunde – beugte sich plötzlich Stabsfeldwebel Rainer F. aus dem oberen, rechten Eckfenster des Ständehauses, vormals Haus der Armee, vormals Ständehaus, und ballerte sechs Schuß aus seiner Handfeuerwaffe, Typ Makarow, geradewegs ab auf die goldene Wetterhahnkugel des Steintors. Bravo, Jubel! Ein metallischer Nachklang hallte vom Turm zurück. Vier Treffer! Im Li.Wu. können Sie im Mai sechs Erstaufführungen erleben, Filme aus Frankreich, Island, Deutschland und Brasilien. Regisseurin Catherine Breillat und Hauptdarsteller Lasha Bakradze sind bei uns zu Gast und möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen. Daß zwei Projektile in der Kugel steckengeblieben waren, konnte freilich niemand ahnen. Und im Überschwange des Erfolges beschloß Stabsfeldwebel Rainer F. eine Aktion von Wagehals. Das »F« aus der Inschrift am Steintor (es gibt nur eines im Worte Felicitas) schien ihm recht als Zier der neugebauten Datschenpforte. Hausmeister Horst M. meldete am 8. März 1967 die offengestandene Kellertür und eine fehlende Leiter (Tagebucheintragung, OvD Leutnant S., Haus der Armee). Notaufnahmeprotokoll der Südstadtklinik: 8.03.67, 5:30 Uhr, Herr Rainer F., Unfallfolge, Schürfwunden Hände bds., Distorsion re. SG, Erstversorgung, Weiterbehandlung durch militärmedizinischen Dienst der Einheit XXX. Im April 2001 sollten Bauarbeiter Einschußlöcher und klötternde Stückchen in der zu rekonstruierenden Wetterhahnkugel bemerken. Ein Zusammenhang mit dem beschädigten Gesims an der Nordseite des Tores wurde nicht hergestellt. Das war die Geschichte, wie den Rostockern das F in ihrem Glück geblieben ist. Doch wer hat die Leiter versteckt? Es kann gemutmaßt werden. Film im Dienste des Nationalsozialismus Wochenschauen 1933 – 45 Sechs Wochenschauen veranschaulichen die Darstellung von drei Feiertagen, die im Jahresablauf des Nationalsozialismus von besonderer Wichtigkeit waren. Je zwei Beispiele demonstrieren, wie sich unter den verschiedenen Zeitumständen die Deutung veränderte, die 1933 und 1945 dem Gedenktag an die Kriegstoten, 1933 und 1939 dem Geburtstag Adolf Hitlers sowie 1934 und 1938 dem Marsch auf die Feldherrenhalle gegeben wurde.Allerdings bestand eine Wochenschau aus mehreren Berichten. In diesem Zusammenhang bleiben die Beiträge über die einzelnen Feiertage eingebettet, um so die politische Situation des entsprechenden Zeitabschnittes besser zur Geltung kommen zu lassen. Kommentiert durch Dr. Gerd Albrecht (Bundeszentrale für politische Bildung) und anschließender Diskussion Wunschfilm des Monats Dead Man Regie: Jim Jarmusch, USA 1995, 134 min, OmU (Englisch) William Blake (Johnny Depp) fährt ohne Rückfahrticket in den Wilden Westen, wo er eine Buchhalterstelle anzutreten gedenkt. Das Kaff am Ende der Welt erscheint recht rauh und unwirtlich.Alsbald wird William zweier Morde beschuldigt, es steckt ihm eine Kugel in der Brust und etliche Kopfgeldjäger wollen seiner habhaft werden. Er ist sozusagen ein toter Mann. Es beginnt eine Flucht vor den Verfolgern, und was da wie ein Western daherkommt wirkt immer fremder, irrealer – eine Reise in den Tod. Jarmusch erzählt auch kaum die Geschichte einer Flucht, sondern die eines Übergangs: das Sterbens. Ein uraltes Thema, diesmal begleitet von den geradezu jenseitigen Klängen der E-Gitarre Neil Youngs. Kinostarts für Rostock Uneasy Rider Regie: Jean-Pierre Sinapi, Fkr. 1999, 90 min, DF Die führenden Männer der NSDAP hatten von Anfang an die Massenmedien, insbesondere Rundfunk und Film, als bedeutsame Mittel ihrer politischen Arbeit angesehen und genutzt. Mit der Machtergreifung 1933 standen sämtliche Medien unter starker Kontrolle des Goebbelschen Propagadaministeriums. Die Filmindustrie wurde schrittweise verstaatlicht und unter dem Dach der UFA in zahlreichen Gesellschaften neu organisiert. Eine direkte Einflußnahme fand auf allen Produktionsstufen bis hin zu Vertrieb und Aufführung statt. Trotzdem gehörte das Gros der Spielfilmproduktion des Dritten Reiches zum Unterhaltungsgenre. Musikalische Lustspiele, Heimatund Liebesfilme, Schwänke und Operetten bestimmten das Bild.Vordergründig politisch-ideologisch wirksam wurde man im Kino auf zwei Wegen, zum einen mit der Wochenschau, zum anderen mit »Großprojekten«, die mit oft enormem Budget hergestellt waren und deren Aufführungen mit entsprechenden propagandistischem Aufwand begleitet worden sind. Zu den wichtigsten Regisseuren derartiger Propaganda-Filme gehörten Wolfgang Liebeneiner (»Ich klage an«, »Bismark«, »Die Entlassung«) und Veit Harlan (»Jud Süß«, »Der große König«, »Kolberg«). Eine Veranstaltung mit freundlicher Unterstützung der Murnau-Stiftung und des Instituts für Kinound Filmkultur Köln. Ich klage an Regie: Wolfgang Liebeneiner, D 1941, 124 min Der Propagandafilm des Dritten Reichs zur Euthanasiefrage. Professor Dr. Thomas Heyt, dessen junge Frau Hanna an multipler Sklerose erkrankt, sucht in seinem pathologischen Forschungsinstitut den Erreger der Krankheit. Als sich Hannas Leiden rasch und qualvoll, ohne jede Aussicht auf Heilung, verschlimmert und sie zu sterben wünscht, verabreicht er ihr die erlösenden Arsentropfen. Der befreundete Hausarzt, der eine Tötung auf Verlangen zunächst verwarf, befürwortet den Gnadentod nachträglich: überzeugt hat ihn das Schicksal eines an Gehirnhautentzündung erkrankten und von ihm behandelten Kleinkindes, das inzwischen blind, taub und »ganz idiotisch« ist. Heyt wird wegen Tötung seiner Frau angeklagt. Sein Schlußwort vor Gericht steigert sich zur flammenden Anklage gegen § 216 des Strafgesetzbuches, in der er die Vollstrecker überwundener Anschauungen und überholter Gesetze anklagt. Der dramaturgisch geschickt gebaute, sehr suggestiv inszenierte Agitationsfilm diente den NS-Behörden zur Rechtfertigung ihrer systematischen Vernichtung von Geisteskranken sowie zur psychologischen Vorbereitung eines »Sterbehilfegesetzes«. (Lexikon des internationalen Films) Mit einer Einführung durch Dr. Gerd Albrecht (Bundeszentrale für politische Bildung) und anschließender Diskussion Jud Süß Regie: Veit Harlan, D 1940, 96 min Stuttgart 1733.Herzog Karl Alexander von Württemberg wünscht bald nach seinem Regierungsantritt eine ähnliche absolutistische Pracht wie an anderen Fürstenhöfen seiner Zeit. Die notwendigen finanziellen Mittel zu besorgen, nimmt er Kontakt mit dem Frankfurter Bankier Süß-Oppenheimer auf, der ihm glänzende Offerten macht und alsbald zum Finanzminister berufen wird. Süß erhält weitreichende Befugnisse zur Steuereintreibung. Die Widerstände des notleidenden Volkes werden rücksichtslos unterdrückt.Aber nicht nur, daß Süß sich persönlich bereichert, er ermöglicht es auch zahlreichen Juden nach Württemberg einzuwandern und unter seiner Protektion beste Geschäfte zu tätigen. Schließlich spitzt sich die Situation derart zu, daß ein Aufstand losbricht. Der Herzog überläßt Süß freie Hand, stirbt aber kurz darauf an einem Schlaganfall. Ohne diesen persönlichen Rückhalt wird Süß verhaftet. Ein Tribunal verurteilt ihn zum Tode. Alle Juden haben in Monatsfrist das Land zu verlassen.Angelehnt an historische Vorgänge, die auch Lion Feuchtwanger in seinem gleichnamigen Roman gestaltete, entstand in engem Kontakt mit dem Propagandaministerium einer der berüchtigten antisemitischen Filme. Seine außerordentliche staatliche Förderung und die Mitwirkung von populären Schauspielern wie Ferdinand Marian, Heinrich George und Werner Krauss haben sich bezahlt gemacht: fast 25 Millionen Zuschauer sahen diesen Film bis 1945. Mit einer Einführung durch Dr. Gerd Albrecht (Bundeszentrale für politische Bildung) und anschließender Diskussion René lebt in einem katholischen Behindertenheim, ein beleibter 50er, der an einer degenerativen Muskelerkrankung leidet. Seinen Frust läßt er ohne Rücksichten an der Umwelt aus, niemand im Heim kann ihn leiden. Darum muß auch die neu angestellte Julie seine Betreuung übernehmen. Die beherzte junge Frau denkt allerdings nicht daran, sich René’s Provokationen gefallen zu lassen, und sie versteht seinen dringlichen Wunsch: Einmals wieder Sex haben! Die Vorbereitungen für dieses Unternehmen erfordern einigen organisatorischen Aufwand.Alles soll geheim bleiben, doch benimmt sich René anschließend wie ausgewechselt. So ist die Neugier der anderen Heimbewohner auf die Ursache der seltsamen Wesensveränderung geweckt… Mit großer Selbstverständlichkeit und ohne Scheu geht »Uneasy Rider« mit der Hilfsbedürftigkeit Behinderter um. Gedreht wurde in einem wirklichen Pflegeheim, ein Teil der Darsteller sind Laien. So kommt denn diese sehr amüsante, warmherzige Geschichte ganz ohne Rührseligkeit aus und beschreibt auf erfrischende Weise, daß für den souveränen Umgang mit zwischenmenschlichen Problemen eine Behinderung nicht unbedingt entscheidend ist. Publikumspreis bei den Berliner Filmfestspielen 2000 Heidi M. Regie: Michael Klier, BRD 2001, 89 min Heidi M. (Katrin Saß) ist fast 50. Sie betreibt eine Spätverkaufsstelle in Ostberlin, einen Laden, in dem man sich kennt und auch mal ein privates Gespräch zustande kommt. Heidi hat ihr Leben eigentlich im Griff, aber es besteht kein Zweifel, daß sie von einer inneren Unruhe getrieben ist. Mehr als es Heidi zugeben will, beschäftigt sie die gescheiterte Ehe mit Winnie, der längst eine jüngere Frau gefunden hat. Bis dann Franz (Dominique Horwitz) auftaucht. Zunächst zögernd, öffnet sie sich dem neuen Partner.Vielleicht ist es die Chance für einen neuen Anfang. Ein Film der leisen Töne, der sich genau und sensibel einer unspektakulären Alltagsgeschichte zuwendet und dabei auf seine hervorragenden Darsteller bauen kann. Engel des Universums Regie: Fridrik Thór Fridriksson, Island/Norwegen/BRD 2000, 95 min, DF Island in den 60er Jahren. Paul ist ein wenig anders als seine Freunde, lebhafter und unkonventionell. Er malt, trommelt und kann verrückte Geschichten erzählen. Doch eine Liebesgeschichte zu einem schönen Mädchen aus besseren Verhältnissen endet abrupt. Das will der junge Mann nicht einsehen und sein Gemüt verfinstert sich zunehmend. Grundlos wittert er Verschwörungen, wird schließlich immer unberechenbarer. So folgt die Zwangseinweisung in eine Nervenklinik. Pauls neue Bekannte haben sonderbare Vorstellungen kultiviert. Hin und wieder beleben erlebnisreiche Freigänge die Monotonie des Anstaltsalltags, Szenen voller Tragikomik. Aber etwas Inneres scheint zerbrochen, die Rückkehr in ein »normales« Leben wird Paul nicht gelingen. Lost Killers Regie: Dito Tsintsadze, BRD 1999/2000, 101 min Der georgische Regisseur erzählt von einer Gruppe illegaler Ausländer, die sich in Mannheim mehr schlecht als recht durchschlagen. So haben der Kroate Branko und der Georgier Merab endlich die Chance, das große Geld zu verdienen. Einen zwielichtigen russischen Geschäftsmann sollen die beiden beseitigen. Doch wird der Erfolg der Aktion durch absurde Zwischenfälle ständig verhindert. Hinzu kommt, neben anderen skurrilen Gestalten, das bei all seiner Tragik ebenso komisch angelegte Schicksal der nuschelnden Vietnamesin Lan, die sich als Prostituierte Geld verdienen will, um ihre Zähne richten zu lassen. Ihr Freund Carlos, der Ex-Kampfsportler aus Haiti, sorgt für den nötigen Begleitschutz. Die zunächst parallel entwickelten Geschichten finden bald zueinander und sorgen für zusätzliche Verwicklungen. Trotzdem ist »Lost Killers« kein weiterer cooler Spaß um unfähige Gangster und andere Nachtgestalten, sondern findet einen eher ruhigen, unaufgeregten Rhythmus. Regisseur Dito Tsintsadze verkauft seine kleinen Wunder und großen Katastrophen als gar nicht sonderbare Normalität. Dabei gelingt es ihm, bei dem schwierigen Milieu den richtigen Ton zu treffen und jeden seiner Antihelden bis zuletzt zu respektieren. Am 22.05.01 in Anwesenheit des Hauptdarstellers Lasha Bakradze Ich Du Sie – Darlenes Männer König Drosselbart Regie: Andrucha Waddington, Brasilien 2000, 104 min, DF Regie: Walter Beck, DDR 1965, 73 min Die brasilianische Provinz – die Landschaft ist weit und verdorrt, der Himmel von einem betörenden Blau. In diese Gegend kehrt Darlene mit ihrem unehelichen Kind heim. Der Versuch eines neuen Anfangs in der Metropole scheiterte, nun heiratet sie Osias. Der ist zwar schon Pensionär, besitzt aber ein geregeltes Einkommen nebst einer geräumigen Lehmhütte. Ein Fehlgriff für Darlene, denn Osias erweist sich als ausgemachter Macho. Bald ändert sich die Situation, denn Vetter Zezinho zieht zu den beiden. Der ist äußerst liebevoll und versteht sich auf ’s Kochen. Ein heimliches Verhältnis beginnt.Aber auch Zezinho zählt schon etliche Jahre, so komplettiert Darlene ihren Männerreigen mit dem jungen Erntehelfer Circo. In großartigen Bildern erzählt dieser Film von einem entbehrungsreichen Leben und von einer stillen, fast verschlossen wirkenden Frau, die ihm ein wenig Glück abzutrotzen versucht. Prinzessin Roswitha sucht einen Freier, aber keiner ist ihr gut genug. Als sie einen jungen Reiter wegen seines Bartes verspottet, beschließt der König, sie dem nächsten Bettler zum Mann zu geben. Roswitha muß einem Spielmann in seine ärmliche Hütte folgen. Durch einige heilsame Lehren ändert sie sich, und aus beiden wird ein glückliches Paar. Lesung, Film und Gespräch mit Catherine Breillat Ein Mädchen – Une vraie jeune fille Regie: Catherine Breillat, Fkr. 1976, 93 min, OmeU (Französisch) Die Verfilmung des Romans »Ein Mädchen« wurde erst im letzten Jahr für die französischen Kinos freigegeben.Alice, die junge Heldin macht sich selbst zur Zuschauerin ihrer erwachenden Sexualität. Schwankend zwischen Lust und Scham, dem Erkunden des eigenen Begehrens und dem Zurückschrecken davor verbringt sie die großen Ferien bei ihren Eltern in der Provinz. Ein Mädchen am Ende der Pubertät, einer Zeit, in der das Begehren erwacht und die Phantasien blühen. Catherine Breillat, Schriftstellerin und Regisseurin, hat sieben Romane geschrieben und acht Filme gedreht, teilweise Adaptationen ihrer umstrittenen literarischen Arbeiten. Im Zentrum stehen immer wieder Sexualität und die Suche nach sexueller Identität. »Romance« war im letzten Jahr der erste Film der Regisseurin, der auch in deutschen Kinos lief. »Une vraie jeune fille« ist ihr erster Roman, der in deutscher Übersetzung vorliegt. Catherine Breillat wird vor der Aufführung des Films aus ihrem Roman »Ein Mädchen« lesen (mit deutscher Übersetzung). Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Institut Français und dem Literaturhaus Kuhtor. Mit freundlicher Unterstützung des Bureau du Cinéma der Französischen Botschaft und des Kowalke Verlages. Sade Regie: Benoit Jacquot, Fkr. 2000, 97 min, DF Paris 1794. Der Terror der Revolution hat seinen Höhepunkt erreicht. Unzählige Adlige sind inhaftiert und warten auf die Guillotine, darunter auch der Marquis de Sade (Daniel Auteuil). Der Freigeist ist den Jakobinern ebenso suspekt wie vormals den Monarchisten. Seine langjährige Geliebte erreicht allerdings, daß er in das Sanatorium Picpus verlegt wird, einer Art Luxusgefängnis. Hier lernt er die junge, bezaubernde Emilie kennen, gewinnt ihre Zuneigung, ist ihr ein väterlicher Freund und genießt schließlich die Inszenierung eines Spiels, das für Emilie der Eintritt in die Welt des Begehrens bedeutet. Regisseur Benoit Jacquot gestaltet sein Bild des Marquis de Sade nicht nach den gängigen Klischees als bizzarren Lüstling, sondern beschreibt einen sensiblen Mann mit großer Menschenkenntnis, der seine Würde und seine Leidenschaften auch unter bedrückenden Umständen zu wahren versteht. Forrester – Gefunden! Regie: Gus van Sant, USA 2000, 133 min, OmU (Englisch) William Forrester (Sean Connery) lebt zurückgezogen in einem alten Backsteinhaus in der South Bronx. Die ehemals weiße Wohngegend ist längst ein schwarzes Viertel geworden. Nicht nur hier ist Forrester mittlerweile ein Fremder, vor 40 Jahren hatte er sich nach dem großartigen Erfolg seines Debütromans und einer persönlichen Katastrophe von der Öffentlichkeit zurückgezogen. In diese Abgeschlossenheit bricht plötzlich der 16jährige Afroamerikaner Jamal hinein, der neben seinem großem Geschick als Basketballspieler auch über ein überdurchschnittliches literarisches Talent verfügt. Beide besitzen sehr eigenwillige Charaktere und so gestaltet sich die beginnende Freundschaft nicht unproblematisch. Ein solide und sympathisch unspektakulär gemachter Film um jugendliche Identitätssuche und das Aufbrechen erstarrter Lebensmaximen. Angebot für Schulen Für den Philosophieunterricht Sofies Welt Regie: Erik Gustavson, Norwegen 1999, 112 min 1991 erschien der Roman »Sofies Welt«, der den ehemaligen Philosophielehrer Jostein Gaarder zum Erfolgsautor machte. Das Buch wurde bisher mehr als 15 Millionen Mal verkauft. Die Norweger selber sicherten sich die Filmrechte an dem als »unverfilmbar« geltenden Stoff.Mit Produktionskosten von rund zehn Millionen Dollar wurde der Film zum teuersten norwegischen Film aller Zeiten. Entstanden ist ein Film über die 14jährige Sofie, die sich mit dem mysteriösen Alberto Knox auf nächtliche Zeitreisen zu den Quellen der Philosophie aufmacht. Altersempfehlung: ab 14 J Alaska.de Regie: Esther Gronenborn, BRD 2000, 86 min Gerade ist die 16jährige Sabine zu ihrem Vater nach Hohenschönhausen gezogen. Sie passt nicht mehr in die Lebensplanung der Mutter. Über ihre Mitschüler hat sie Kontakt mit der Clique um Micha, der gerade aus dem Jugendknast entlassen wurde. Man spielt Billard, hört Musik, dreht vielleicht mal ein kleines Ding, bis es am Rande eines Streetballspiels zur Auseinandersetzung mit einem jungen Mann kommt, die einen tödlichen Ausgang nimmt. Sabine ist die einzige Zeugin und so schickt Micha Eddie vor, herauszufinden, wieviel Sabine wirklich weiß. Es ist der Anfang einer Liebesgeschichte, doch sind die Umstände denkbar ungünstig. Die junge Regisseurin Esther Gronenborn hat sich seit der Produktion ihres Clips zu »Meine kleine Schwester« intensiv mit dem Thema Gewalt unter Jugendlichen beschäftigt. Gekonnt benutzt sie fließende, rappende Montagesequenzen, blitzartige Perspektivwechsel zur Musik der Berliner Avandgarde-Band mosermeyerdöring. Talentierte Laiendarsteller konnten ihre Sprache und ihre Lebenserfahrungen in das Drehbuch einbringen, um Aussagen über ihre Figuren und deren Lebensgefühl zu treffen. Weitere ausführlichere Materialien zum Film können angefordert werden. Altersempfehlung: ab 14 J Für den Geschichtsunterricht Seminar »Berüchtigte NS-Propaganda-Filme« In der Zeit vom 08.05. bis 10.05. um jeweils 10.00 Uhr führen wir drei Seminare unter Leitung von Dr. Gerd Albrecht durch. 08.05. Jüd Süß 09.05. Wochenschau-Auswahl: Feiertage des Dritten Reiches (1933 bis 1945) 10.05. Ich klage an (nur gymnasiale Oberstufe) Filmbeschreibungen im Abendprogramm bzw. im Informationsmaterial an die Fachschaften Geschichte der Schulen Eine Veranstaltung dauert etwa 3 Stunden. (30 min Einführung, Film, Diskussion) Altersempfehlung: ab 16 J Weiterbildung für Geschichtslehrer & Lehramtsstudententen Termin: 09.05.01 um 15.00 Uhr mit den Wochenschau Berichten Das Seminar ist durch das L.I.S.A. Schwerin als Weiterbildungsveranstaltung anerkannt. Für den Englischunterricht Soul in the Hole Regie: Danielle Gardner, USA 1995/97, 98 min, OmU (Englisch) Wunderlinchen zeigt: Die Brüder Löwenherz Regie: Olle Hellbom, Schweden/Dänemark 1976/77, 101 min, empf. ab 10 J Schweden zu Beginn dieses Jahrhunderts: Der kranke Karl und sein älterer Bruder Jonathan treffen sich nach ihrem Tod im wunderschönen, geheimnisvollen Land Nangijala wieder. Endlich kann Karl all das tun, was ihm zuvor versagt war: schwimmen, reiten und herumtollen. Doch das unbesorgte Leben ist nur von kurzer Dauer. Nangijalas Frieden wird vom Tyrannen Tengil mit seinen schwarzen Rittern und dem Drachen Katla bedroht. Mutig stellen sich Jonathan, respektvoll Löwenherz genannt, und sein kleiner Bruder Karl den gefährlichen Abenteuern. Der Film sorgte seinerzeit für Aufregung, da er einer der wenigen Kinderfilme ist, der sich offensiv mit dem Thema Tod auseinandersetzt. Der Schatz, der vom Himmel fiel Regie: Wolfram Paulus, Österreich 1999, 90 min, empf. ab 6 J Flory,Ali und Lucy, die in Deutschland die gleiche Schule besuchen, machen Ferien in der Türkei. Es hätte ein ganz normaler Badeurlaub werden können, wenn nicht Lucy den Feriengeist Ahmed kennengelernt hätte,der sie auffordert,bei der Burgmauer von Bodrum nach einem Schatz Ausschau zu halten. Flori und Ali halten diese Idee für ziemlich blöd und begleiten Lucy nur widerwillig. Als Lucy dann tatsächlich einen Beutel mit Juwelen findet, beschließen die drei, den Fund zu verkaufen. Bei der Fahrt zum Juwelier kommen ihnen aber die zwei Ganoven Henry und Heiner in die Quere. Die beiden haben die kostbaren Steine gestohlen und wollen sie nun unbedingt wiederhaben. Eine wilde Verfolgungsjagd per Auto, Flugzeug und zu Fuß quer durch die Türkei beginnt und endet auf einem Bazar in Istanbul. Bei einem großen Open-Air-Konzert von Alis Schwester Kutsal löst sich dann das Rätsel des Schatzes... Soul in The Hole heißt eins von über 40 Baskettball-Turnieren, die in jedem Sommer in den Straßen des New Yorker Stadtteils Brooklyn stattfinden. Hier treffen sich seit 1969 Jugendliche aus den »neighborhoods« zum Streetball - abseits des organisierten Sports in Schulen und Vereinen. Nicht selten beginnen auf diese Weise legendäre Baskettball-Karrieren, wie z.B. die von Michael Jordan. Es geht aber nicht nur um die sportliche Karriere, sondern auch um den potentiellen sozialen Aufstieg: als guter Sportler hat man die Chance, ein Stipendium für ein College oder eine Universität zu bekommen. »Soul in the Hole« begleitet die Mannschaft der Kenny´s Kings einen Sommer lang auf ihrem Siegeszug bei Turnieren in Brooklyn. Die Kenny´s Kings sind so etwas wie die Stars unter den Streetball-Teams, da bei ihnen die besten Spieler der verschiedenen Highschools versammelt sind. Im Mittelpunkt des semidokumentarischen Films stehen Ed »Booger« Smith, ein Genie mit dem Basketball, sein Adoptivvater und Trainer Kenny Jones, der Begründer der Kenny´s Kings. Der Soundtrack wurde von »Wu Tang Clan«, den einflußreichsten und bekanntesten Rappern der East-Coast, produziert. Weitere ausführlichere Materialien zum Film können angefordert werden. Altersempfehlung: ab 14 J Am 17.05. um 18.00 Uhr für Schüler 4,00 DM Eintritt. Forrester – Gefunden! Regie: Gus van Sant, USA 2000, 133 min, OmU (Englisch) Filmbeschreibung im Abendprogramm Altersempfehlung: ab 14 J Vorschau Juni: 07.06. – 13.06. Die Abenteuer des Werner Holt 14.06. – 20.06. Billie Elliot (OmU) für den Englischunterricht