WIR Heilpraktiker 1/2012 - Freie Heilpraktiker e.V.

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WIR Heilpraktiker 1/2012 - Freie Heilpraktiker e.V.
wir.Heilpraktiker
März 1/2012 | www.freieheilpraktiker.com
Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und Medizinalpolitik
ISSN 1430-7847 1391
®
Fachbeiträge und Fallbeispiele
Homöopathie heute
ab Seite
14
Heilhypnose
Hospiz
Hildegard-Medizin
Allergien müssen
29
nicht sein
Hilfe beim
Loslassen 34
Bekömmliche
Ernährung
46
Editorial
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
hier ist sie nun: die zweite Ausgabe der neuen WIR.Heilpraktiker mit
dem Schwerpunkt-Thema „Homöopathie“. War das Leitthema der
Ausgabe 3-4/2011 eher innerverbandlich, so wenden wir uns nun der
therapeutischen und diagnostischen Praxis zu.
Die Schwerpunkt-Themen sollen auch eines
deutlich machen: Wir verstehen uns in erster
Linie als Berufsverband der Heilpraktiker. Aber
wir haben auch den Anspruch, als Fachverband
therapeutische und diagnostische Fachrichtungen zu repräsentieren. Wir bieten fundierte
Grundlagenausbildungen an und in den Schulungszentren und Regionalgruppenveranstaltungen die notwendige Weiterbildung. An diesem Konzept wird weiter gefeilt, die Angebote
werden ausgebaut.
Dieter Siewertsen
Hierzu gehören die Facharbeitskreise. Zu
den bereits bestehenden Facharbeitskreisen wie
die für Chiropraktik, Psychotherapie oder Antlitzdiagnose werden
Zug und Zug weitere für Homöopathie, Osteopathie und viele mehr
hinzukommen. Hier sind auch Sie gefordert. Facharbeitskreise werden überall dort entstehen, wo sich Kolleginnen und Kollegen in der
Lage fühlen, diese fachlich und inhaltlich zu leiten. Und überall dort,
wo die Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker den Sinn für sich und
die Patienten erkennen und an den Angeboten teilnehmen.
WIR.Heilpraktiker begleitet diese Arbeit thematisch. Im Juni-Heft
ist als Schwerpunkt TCM und Akupunktur bereits in redaktioneller Vorbereitung. Es folgt im September das Thema Praxisführung/Praxis.Forum: Von A wie Abrechnung bis W wie Werbung.
Dieses Heft erscheint als Begleitheft unseres Symposiums Praxis.
Forum Düsseldorf im swissotel Düsseldorf/Neuss am 15. September 2012. Das Jahr 2012 wird dann im Dezember mit dem HeftThema Diagnosen der Heilpraktiker beendet.
Wir danken allen Mitgliedern, die uns zum ersten neuen Heft
angesprochen oder geschrieben haben. Die Reaktionen waren
sehr positiv. Die Auflage 3-4/2011 ist inzwischen komplett ausverkauft.
Gemeinsam werden wir es schaffen: Sie als selbstbewusste, sich
immer wieder qualifizierende Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker,
die ihre Therapiearbeit als innere Aufgabe empfinden, und wir als
ein Berufs- und Fachverband, der dies unterstützt und nach Kräften
absichert.
Foto: Freie Heilpraktiker e. V.
Herzlichst, Ihr
Dieter Siewertsen
Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.
wir.
1 | 2012
3
Inhalt
Inhalt
14 Titelthema: Homöopathie
3
Ausbildungsangebot wird ausgebaut
news
6
Meldungen und aktuelle Nachrichten in Kürze
aus dem verband
8 „Die Zukunft der Heilpraktiker liegt auch in unseren Händen“
– Eröffnungsrede von Dieter Siewertsen in Dresden
13 Grußwort von Stefan Brangs (MdL Sachsen) zum Kongress
titelthema: homöopathie
14
20
24
28
Klassische Homöopathie: Wahre Heilkunst oder Relikt
der Vergangenheit?
Klassische Homöopathie: Ein unnötiger Alltagsfall
Homöopathen ohne Grenzen: Hilfe zur Selbsthilfe
Buchtipps
heilhypnose
29 Behandlung mit der medizinischen Heilhypnose:
Allergien und Neurodermitis müssen nicht sein
4
traditionelle chinesische medizin
32 Wenn der Pirol mit den Flügeln flattert
hospiz
34 Sterben –Trauer – Neuanfang: Hilfe beim Loslassen
heilpflanzen
37 Passionsblume: Die schöne Beruhigende
osteopathie
42 Blick in die Bauchhöhle: Die abdominale Kavität von A bis Z
psychotherapie
44 Komaarbeit: Raum geben für eine vertiefende Begegnung
hildegard-medizin
46 Bekömmliche Ernährung: Essen in ganzheitlicher Sichtweise
traditionelle europäische naturheilkunde
52 Alte Rezepturen – neu entdeckt
53 Buchbesprechung: Es geht um Ihr Blut
1 | 2012
wir.
Fotos: Shutterstock (4), Schmötzer
editorial
46 Hildegard von Bingens Ernährung
Inhalt
impressum
Herausgeber:
Freie Heilpraktiker e. V.
Benrather Schloßallee 49–53, 40597 Düsseldorf
T: 0211 / 9 01 72 90, F: 0211 / 3 98 27 10
E: [email protected]
www.freieheilpraktiker.com
Redaktionelle Leitung:
Dieter Siewertsen, Heilpraktiker,
Geschäftsführender Vorsitzender Freie Heilpraktiker e. V.
[email protected]
52 Traditionelle Europäische Naturheilkunde
Konzeption und Realisation:
Maenken Kommunikation GmbH
Postfach 920123, 51151 Köln
T: 02203 / 35 84 0, F: 02203 / 35 84 185
E: [email protected], www.maenken.com
Anzeigen:
Maenken Kommunikation GmbH
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Anzeigenverwaltung: Wolfgang Locker
T: 02203 / 35 84 182, F: 02203 / 35 84 186
E: [email protected]
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1. Januar 2012. Ein
Anspruch auf Anzeigenaufnahme besteht nicht.
Druck:
Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH, Bottrop
Auflage: 5.200
56 Heilmethoden mit Metallen
akupunkt-massage
54 APM nach Penzel: Der onkologische Patient in der Praxis
anthroposophie
56 Pharmazeutische Prozesse (Teil 1): Heilmethoden mit Metallen
verband der freien
colon-hydro-therapeuten e. v.
60 Die Geschichte des Buches zur Colon-Hydro-Therapie
freie heilpraktiker e. v. – termine
62 Regionale Arbeitsgruppen und Facharbeitskreise
66 Kongresse, Symposien, Seminare
68 14. Heilpraktikerkongress Süddeutschland in Augsburg
industriemitteilungen
69 Medikamentenpreise für Hevert
kleinanzeigen
70 Stellen-, Kauf-, Verkaufs-, Gelegenheits- und Ausbildungsangebote
Bezugspreis und Erscheinungsweise:
Jährlich im Dauerbezug 18,00 EUR bei Lieferung von vier
Heften pro Jahr, zuzüglich Postgebühren (4,00 EUR). Für Mitglieder Berufsverband „Freie Heilpraktiker e. V.“ im Mitgliederbeitrag enthalten. Bestellungen an den Herausgeber.
Erscheinungsweise alle drei Monate jeweils März, Juni,
September und Dezember. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich vereinbart ist, läuft
das Abonnement bis auf Widerruf. Die Kündigungsfrist ist
8 Wochen vor Quartalsschluss. Bei Nichterscheinen aus
technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein
Anspruch auf Nachlieferung oder Gebührenerstattung.
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des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder sowie Berichte aus der Industrie wird keine Gewähr übernommen. Bei den Beiträgen unter der Rubrik „Industriemitteilungen“ handelt es sich um keine
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WIR ist unabhängig und überverbandlich ausgerichtet.
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nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für alle Veröffentlichungen werden keine Haftung und keine Gewähr übernommen.
Titelfoto: Shutterstock
ISSN 1430-7847 1391
wir.
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News
Ohne Risikoprüfung: Gentechnik-Industrie will umstrittenen
„Goldenen Reis“ einführen
„Goldener Reis“ soll ab 2013 zunächst auf den
Philippinen kommerziell angebaut werden.
Das Vorzeigeprojekt der Gentechnik-Industrie, der umstrittene „Goldene Reis“, soll nach
mehr als zehn Jahren der Produktentwicklung 2013 auf den Markt kommen. Dabei ist
nach wie vor zweifelhaft, ob der in vielen Entwicklungsländern verbreitete gefährliche Vitamin-A-Mangel durch den gentechnisch veränderten Reis überhaupt wirksam bekämpft
werden kann. Auch die Risiken sind unklar.
Das dokumentiert ein aktueller Report der
Verbraucherorganisation foodwatch.
Der wegen seiner gelblichen Färbung
„golden“ genannte Reis soll den wertvollen
Beitrag der Grünen Gentechnik im Kampf
gegen Hunger und Mangelernährung demonstrieren – doch bisher ohne Erfolg: „Die
Gentechnik-Industrie propagiert den Goldenen Reis als Wundermittel gegen Vitamin-AMangel. Allerdings sind diese vollmundigen
Versprechungen durch nichts belegt“, erklärt
foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. „Das
Golden-Rice-Projekt ist vor allem eines: eine
Image-Kampagne der Gentechnik-Lobby.
Die wissenschaftlichen Nachweise für die
Wirkung sind dünn, die Risiken nicht ausreichend untersucht, und es gibt billige und
effektivere Alternativen.“
Nach den Vorstellungen der Projektbetreiber soll der Goldene Reis ab 2013 zunächst
auf den Philippinen kommerziell angebaut
werden. Ein im Auftrag von foodwatch erstellter Report der Organisation Testbiotech
zeigt jedoch, dass noch viele wichtige Fragen
ungeklärt sind:
>Bis heute wurde keine einzige Fütterungsstudie an Tieren zur Untersuchung gesundheitlicher Risiken mit dem Reis veröffentlicht. Trotzdem wurden bereits Versuche an
chinesischen Schulkindern durchgeführt.
>Die langfristigen ökologischen Risiken
wurden bisher nicht untersucht.
>Es fehlen Daten zur Stabilität der Carotinoide, die insbesondere bei einer Lagerung
der Reiskörner abgebaut werden könnten.
Die Carotinoide werden aufgrund der gentechnischen Veränderung im Reis gebildet
und sollen die Versorgung mit Vitamin A
sicherstellen.
>Es fehlen ausreichende Daten zur biologischen Verfügbarkeit. Damit ist unklar,
inwieweit die im Reis produzierten Carotinoide vom menschlichen Körper zur
Deckung des Vitamin-A-Bedarfs verwertet
werden können.
>Es liegen kaum Daten über mögliche ungewollte Veränderungen der Inhaltsstoffe
im Reis und des Stoffwechsels der Pflanzen
vor, ebenso wenig wie systematische Untersuchungen über die Reaktion der Pflanzen
auf wechselnde Umweltbedingungen.
Ein kommerzieller Anbau des Golden Rice
wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer
nicht rückholbaren Ausbreitung des gentechnisch manipulierten Erbgutes in der Umwelt
und zu einer Kontamination des Erbguts der
regionalen Reissorten führen – mit nicht absehbaren langfristigen ökologischen und ökonomischen Folgen.
Quelle: Presseinformation 18.01.2012 www.foodwatch.de;
Kontakt: foodwatch e. V., Brunnenstraße 181,
10119 Berlin
Der Report „Golden Lies“ befasst sich kritisch
mit dem Projekt „Goldener Reis“.
buchempfehlung
Recht in der Naturheilpraxis
Die Autorin Suzan Ulusal, Rechtsanwältin und Heilpraktikerin, beschreibt auf 235 Seiten mit großer
Genauigkeit, übersichtlich gegliedert und sehr umfangreich alle Themen, die sich uns in den Heilpraktiker-Praxen stellen. Dies reicht von
6
Honorar und Abrechnung über Werbungsprobleme und Haftungsrecht
bis hin zu steuerlichen Fragen.
Musterformulare runden das Bild ab.
Wer sich ein Nachschlagewerk
zulegen möchte, ist mit diesem
Buch sehr gut bedient.
Das Buch kostet
EUR 49,95, ist im Haug
Verlag erschienen
und hat die
ISBN-Nr. 978-3-8304-7354-1.
1 | 2012
wir.
News
in kürze
+++ Arznei aktuell +++
Umfangreiche Arzneimitteldatenbank.
Gratis-App fürs iPhone und für Android-Geräte.
Entwickler: ifap Service-Institut. Zu beziehen
über: iTunes Store oder Android Market. Zusatzfunktionen wie die Scan-Ergänzung sind kostenpflichtig.
+++ Rechtliche Orientierungsberatung +++
Aktuelle Ergebnisse der
Cochrane Collaboration lassen
Zweifel am Nutzen von Tamiflu
im Pandemiefall aufkommen.
Fotos: Shutterstock (3), Haug Verlag, foodwatch
Tamiflu-Studiendaten werden zurückgehalten
Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland unterstützt
die Forderung der Cochrane Collaboration
nach einer Offenlegung der bisher zurückgehaltenen Studiendaten zu Tamiflu vom
Hersteller Roche, damit sie unabhängig bewertet werden können. Transparency hatte
im Zusammenhang mit dem Fehlalarm der
sogenannten Schweinegrippe-Pandemie im
Jahr 2009 die intransparenten und von Interessenkonflikten geprägten Vorgänge und
Fehlentscheidungen bei den internationalen
und nationalen Expertengremien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der ständigen Impfkommission (STIKO) und dem Robert-Koch-Institut (RKI) im September 2009
kritisiert. Bis heute haben die WHO und die
verantwortlichen Behörden eine Aufarbeitung dieser Interessenkonflikte versäumt.
Nun lassen aktuelle Ergebnisse der
Cochrane Collaboration auch am bisher von
den zuständigen Behörden und Expertengremien attestierten Nutzen von Tamiflu im
Pandemiefall schwere Zweifel aufkommen.
Aufgrund eines Informationsfreiheitsantrages
erhielt eine Forschergruppe um Tom Jefferson 25.453 Seiten klinische Studienprotokolle und 2.700 Seiten mit Kommentaren der
europäischen Zulassungsbehörde EMA. Von
den jeweils fünf Module umfassenden klinischen Studienprotokollen waren aber nur
wir.
1 | 2012
jeweils Modul 1 und 2 (circa 60 Prozent des
tatsächlichen Umfangs) der Zulassungsbehörde EMA ausgehändigt worden. Auch auf
mehrfaches Drängen der Cochrane-Forschergruppe auf vollständige Dokumenteneinsicht
wurde ihnen diese vom Hersteller Roche verweigert. Die Auswertungen der verfügbaren
Zulassungsdaten stehen im Widerspruch zu
den veröffentlichten Studien und amtlichen
Informationen, die Tamiflu eine hohe Wirksamkeit bei der Vorbeugung von schweren
Komplikationen und der Verbreitung der
Grippeinfektion bescheinigen. Jefferson und
Kollegen fanden lediglich Beweise für eine
Verkürzung der grippalen Symptome um 21
Stunden, jedoch keine Beweise für die Verhinderung von schweren Komplikationen
oder Ansteckung. Zudem deckten sie Diskrepanzen zwischen dem ihnen vorliegenden
Datenmaterial und den hierzu in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichten
Artikeln auf.
Quelle: Presseinformation 3.2.2012 www.transparency.de
info
Transparency Deutschland (Alte Schönhauser Str. 44, 10119 Berlin) bekämpft
Korruption in Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft.
Bei Fragen zum Medizin- oder Sozialrecht können sich sowohl Ärzte und Heilpraktiker als auch
Patienten an das Medizinrechts-Beratungsnetz
wenden. Sie erhalten dort ein für sie kostenloses, juristisches Orientierungsgespräch durch
ausgewählte Vertrauensanwälte. Beratungsscheine gibt es online sowie unter der gebührenfreien Rufnummer 0800/0 73 24 83, Montag
bis Freitag von 9 bis 17 Uhr. Weitere Informationen sowie das Verzeichnis der Vertrauensanwälte unter: www.medizinrechts-beratungsnetz.de
+++ Berufsrechtlicher Anwalts-Newsletter +++
Eine interessante Homepage finden Sie unter
www.sasse-heilpraktikerrecht.de. Hier gibt es
berufsrechtliche Tipps, einen Newsletter im kostenfreien Abo und per Download zum Beispiel
einen Muster-Behandlungsvertrag. Der Betreiber
dieser Seite, Rechtsanwalt Dr. René Sasse, steht
unserem Verband beratend zur Seite. Er ist in die
Mitgliederberatung eingebunden.
+++ Neue meldepflichtige Krankheiten
im Infektionsschutzgesetz (IfSG) +++
Der Bundesrat hat die vom Bundestag beschlossene Änderung des § 6 Absatz 1 IfSG abgelehnt
und an den Vermittlungsausschuss überwiesen:
Es sollen Arztmeldepflichten für Keuchhusten
(Pertussis), Mumps und Windpocken (Varizellen)
sowie Labormeldepflichten bei Nachweis der
entsprechenden Krankheitserreger eingeführt
werden. Die Meldepflicht für MRSA nach der Labormeldepflichtverordnung soll in das In­fek­ti­ons­­
schutzgesetz aufgenommen werden. Die entsprechende Beschlussvorlage Drucksache
17/8615 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode –
wurde auf der Sitzung 9./10. Februar 2012 angenommen. Der Bundesrat wendet sich mit seiner
Ablehnung gegen die von den Ländern zu tragenden Mehrkosten aus der Meldepflicht von
Häfen und Flughäfen.
7
Aus dem Verband
rede von dieter siewertsen in dresden
„Die Zukunft
der Heilpraktiker
liegt auch in
unseren Händen“
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, ich darf
Sie recht herzlich zu unserem 15. Heilpraktiker-Symposium hier in Dresden begrüßen.
15 Mal veranstalten wir dieses Symposium.
Wer von der ersten Stunde an dabei war,
weiß, wir haben klein angefangen, alle zusammen. Wir können über die Jahre mit Freude und Stolz feststellen, dass die Kultur der
Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker Stück
für Stück, Jahr für Jahr gewachsen ist.
Wir haben heute in Sachsen nach der
amtlichen Statistik von 2008 um die 700
Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker. Wenn
man sich die Zahlen vor 20 Jahren anschaut,
dann wissen wir, dass wir mit Fug und Recht
ein klein wenig stolz darauf sein können, dass
die Naturheilkunde über uns Heilpraktiker
wieder ihren wohlverdienten Einzug gefunden hat. Wir richten zusammen, Sie und wir,
dieses Symposium aus als Teil der Weiterbildung, der wir uns freiwillig unterwerfen. Sie
kennen unsere Position als Freie Heilpraktiker zu diesem Thema. Es gibt die Auseinandersetzung zwischen den Positionen „Muss
eine Weiterbildung staatlich reglementiert
sein?“ und „Ist es nicht sehr viel sinnvoller,
dass ein freier Beruf wie die Heilpraktiker
auch die Weiterbildung frei entscheidet?“
Wir haben uns immer für die zweite Variante
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entschieden, und so ist auch ein Symposium mit den vielen Vorträgen, die wir Ihnen
auch heute wieder anbieten, ein wichtiger
Bestandteil, Anregungen und neues Wissen
zu bekommen und sich mit unserem Beruf
auseinanderzusetzen.
Geschichte der Heilpraktiker
Sie haben in unserer Kongresszeitung sicherlich die Überschrift „Die Zukunft der
Heilpraktiker liegt auch in unseren Händen“
gelesen. Wenn wir über unsere Zukunft nachdenken, ist es vor allem unsere Berufsgrundlage, auf die wir achten müssen. Durch sie
heben wir uns stark vom Arztrecht ab, und
es gibt immer wieder periodisch wiederkehrende Diskussionen über die Frage, ob das
denn eigentlich noch zeitgemäß ist, was wir
machen. Diese Diskussion gibt es eigentlich
seit 1939, das heißt, seit es ein Gesetz gab,
Gesetz zur Ausübung der Heilkunde, mit
dem seinerzeit versucht worden ist, die Kurierfreiheit, die die Naturheilkundler hatten,
drastisch einzuschränken. Kurierfreiheit hieß:
Jeder konnte behandeln, durfte sich nur nicht
Arzt nennen. Das Gesetz wurde gemacht, um
die dann so benannten Heilpraktikerinnen
und Heilpraktiker auszudünnen und dann
auszutrocknen. Es gab eine kurze Frist von
wenigen Wochen, in denen sich 1939 bei den
Registrierungsbehörden anmelden musste,
wer weiter naturheilkundlich praktizieren
wollte. Danach gab es keine neuen Zulassungen mehr, und es wurde die Ausbildung
untersagt. Die Absicht war recht deutlich:
Solange sie leben, sollen sie die Arbeit weitermachen, und danach ist Schluss mit den
Heilpraktikern und die gesamte Medizin
wird in die Ärzteschaft überführt. Dieser Plan
ist nicht wirklich zur Ausführung gekommen, nicht zuletzt durch die Gründung der
Bundesrepublik Deutschland 1949 und das
Bundesverfassungsgericht. Durch die demokratische Rechtsprechung wurde aus einem
Gesetz, dass die Heilpraktiker abschaffen
sollte, ein Gesetz – einmalig in Europa –,
das dafür sorgt, dass neben dem ärztlichen
Beruf ein zweiter eigenständiger Heilberuf
mit gesetzlicher und rechtlicher Zulassung
existieren kann. Es ist genau das Gegenteil
von dem, was 1939 durch den nationalsozialistischen Staat und die Reichsärztekammer
beabsichtigt worden war. Wir sind in gewisser Weise ein Anachronismus der Geschichte,
aber für unsere Patientinnen und Patienten
ein sehr wohltuender Anachronismus, um
den es sich auch lohnt zu kämpfen. In der
auslaufenden DDR gab es natürlich das Pro1 | 2012
wir.
Fotos: Freie Heilpraktiker e. V. (2)
In seiner Eröffnungsansprache anlässlich des 15. Heilpraktiker-Symposiums Ost/Mitteldeutscher
Heilpraktikerkongress im ICC Maritim/Dresden am 19. November 2011 beschreibt Dieter Siewertsen,
Heilpraktiker und Vorsitzender Freie Heilpraktiker e. V., unter anderem die Bedeutung des Systems
Heilpraktikerinnen/Heilpraktiker für die Patienten und das Gesundheitssystem in Deutschland.
Aus dem Verband
Dieter Siewertsen hielt die
Eröffnungsansprache zum
15. Heilpraktiker-Symposium
in Dresden.
Zahlreiche Heilpraktiker
folgten der Eröffnungsrede
im Dresdner ICC Maritim.
blem, dass hier die Heilpraktiker abgeschafft
worden waren, dass es nur noch sehr wenige
Kolleginnen und Kollegen gab, und das ist ja
ein Grund mit, weshalb wir uns so freuen –
alle zusammen –, dass wir die heilpraktikertypischen Therapiemethoden auf Grundlage
eben dieses Heilpraktikergesetzes heute wieder in allen Bundesländern anbieten können
zum Wohle der Patientinnen und Patienten.
Berufspolitische Möglichkeiten
Trotzdem muss leider festgestellt werden, dass
viele staatliche Gremien und Institutionen im
parlamentarischen Bereich das System Heilpraktikerinnen/Heilpraktiker immer noch
nicht verstehen und dem auch sehr skeptisch
gegenüberstehen. Wir kennen das hier aus
Sachsen aus mehreren merkwürdig anmutenden Bereichen. Sie wissen, dass die Möglichkeit der Heilpraktiker mit Teilzulassung für
Physiotherapie durch ein höchstrichterliches
Urteil vor einigen Jahren zugelassen wurde,
das heißt, dass Physiotherapeuten eine Teilzulassung ausschließlich für ihr Gebiet bekommen können. Es gab und gibt überall in den
Bundesländern dazu Gesprächsrunden zwischen den Gesundheitsämtern, den Gesundheitsministerien und den Heilpraktikerverbänden, um die Regularien der Zulassung zu
wir.
1 | 2012
besprechen. Gesundheitsämter haben oftmals
immer noch wenig Material in der Hand, wie
sie es eigentlich machen sollen. In Sachsen
hier haben wir feststellen müssen, dass diese
Gesprächsrunde unter Ausschluss der Heilpraktikerverbände gelaufen ist. Da hat man
sich dann zusammengesetzt mit der Arztkammer und Physiotherapieverbänden und
versucht, die Überprüfungsfrage zu regeln.
Das ist dann schon eine ganz merkwürdige
Angelegenheit. Wir haben versucht, an dieser Gesprächsebene teilzunehmen. Die Türen
sind verschlossen geblieben. Viele Monate
waren auch die Durchführungsregeln zur
Heilpraktikerüberprüfung ausgelaufen. Eine
neue wurde erst im Herbst in Kraft gesetzt,
wieder ohne Anhörung der Berufsverbände
der Heilpraktiker. Wir wissen nicht so ganz
genau, was sich die Sächsische Staatsregierung vorstellt. Normalerweise setzt man sich
zusammen oder wird mindestens schriftlich
angehört, so ist es gerade in Hessen geschehen. Auch hier waren die Durchführungsregeln ausgelaufen. Aber es gibt Bundesländer,
und da gehört leider Sachsen dazu, die offensichtlich kein Interesse daran haben, mit
den eigentlich Betroffenen in den Dialog zu
treten. Das müssen wir kritisch anmerken
und kritisch feststellen. Wir können nur
„Wir sind in
gewisser Weise
ein Anachronismus der Geschichte, aber für
unsere Patientinnen und Patienten ein sehr
wohltuender
Anachronismus,
um den es sich
auch lohnt zu
kämpfen.“
Dieter Siewertsen (auch S. 11, 12)
9
Aus dem Verband
Zahlreiche Besucher fanden den Weg zum
15. Heilpraktiker-Symposium.
hoffen, dass sich im Laufe der weiteren Entwicklung eine Veränderung ergibt.
Was aber können wir machen, wenn wir
merken, dass bestimmte politische Gremien
nicht klarkommen mit den Heilpraktikern?
Wir müssen Klinken putzen, anklopfen,
Briefe schreiben und versuchen, persönliche
Drähte aufzunehmen. Auch der Klageweg
muss parallel überprüft werden. Dieses Mittel
kann aber nur das letzte Mittel sein und muss
sehr sorgfältig abgewogen werden. Das alleine
reicht aber nicht aus, wenn ein Unverständnis
der besonderen Art der Heilkunde der Heilpraktiker gegenüber vorhanden ist.
Legitimation und Stärke der Heilpraktiker
Man muss letztendlich feststellen, dass die
Legitimation und Stärke von uns Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern und den Berufsverbänden rechtlich gesehen das Heilpraktikergesetz ist. Aber es gibt eine viel
wichtigere Legitimation, und die besteht
darin, dass wir angenommen werden von
den Patientinnen und Patienten. Eine Praxis,
die von Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern geführt wird, zeichnet sich durch ihre
besondere Heilkunst aus. Sei es zum Beispiel
durch die Osteopathie, die ja immer noch
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nicht als wissenschaftlich anerkannt gilt, sei
es durch Chiropraktik, der es ähnlich geht,
sei es durch die Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin, die zwar von der
WHO, nicht aber von deutschen Kassen und
Versicherungen akzeptiert werden, und vieler,
vieler anderer, ich will jetzt bewusst nicht sagen komplementärmedizinischer Methoden.
Die Methoden, die wir anwenden, sind für
uns nicht der Schulmedizin nebengeordnet,
sondern das sind für uns in aller Regel die
therapeutischen Methoden schlechthin, mit
denen wir die Erkrankungen der Patienten
behandeln. Wir arbeiten mit sehr vielen Therapiemethoden, die es ohne uns nicht geben
würde und für Patienten nicht mehr zur Verfügung ständen.
Die meisten Ärzte, auch die Ärzte für
Naturheilkunde, nehmen immer nur die
Therapiemethoden in ihr Spektrum, die
einen gewissen Umsatz sichern. Natürlich
gibt es auch die Ärzte, die anders arbeiten,
mit denen wir zusammenarbeiten können
und die sich den neuen alten Therapiemethoden nicht verschließen. Trotzdem ist es
so, dass die Kassenmedizin in Deutschland
dazu führt, dass viele therapeutische Methoden nicht abrechnungsfähig sind, und
dann werden sie aus dem Praxis-Leistungskatalog rausgestrichen mit Ausnahme der
Kollegen, Arztkollegen, die das dann privat
machen. Diese Mentalität wird durch die
staatliche Kassenmedizin repräsentiert. Sie
reglementiert, welche Therapiemethode im
geldwerten Elfenbeinturm der sogenannten
bezahlten Wissenschaftlichkeit als wirksam
gelten darf und nur dann auch in die Erstattungskataloge aufgenommen wird. Dieses System führt immer wieder dazu, dass
der große Bereich der Erfahrungsheilkunde
und der Naturheilkunde, der wir uns verschrieben haben, eben kein wesentlicher
Bestandteil der Universitätsmedizin, der
öffentlichen Medizin ist. Entweder gibt es
die Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker
vor Ort, die sich nicht den Kassenregeln
unterwerfen und privat und frei praktizieren. Oder es gibt eine naturheilkundliche
Mangelversorgung.
Wir bieten therapeutische Methoden
an, bei denen wir wissen, dass wir hierfür
ein Händchen, das heißt, eine innere Begabung haben. Wir nehmen uns viel Zeit,
mit den Menschen, mit den erkrankten
Menschen, ausführlich zu sprechen, und
wir nehmen sie dadurch ernst. Sie kennen
1 | 2012
wir.
Fotos: Freie Heilpraktiker e. V. (5)
Auch der Stand des
Freien Heilpraktiker e. V.
stieß in Dresden
auf gute Resonanz.
Aus dem Verband
Das Interesse
an den Ständen
im ICC Maritim
war stets
groß und ...
... der Austausch unter Ausstellern
und Besuchern rege.
„Die viel wichtigere Legitimation besteht darin, dass wir von unseren
Patientinnen und Patienten angenommen werden.“
die Drei-Minuten-Befragungsmedizin im
öffentlichen Gesundheitssektor. Das ist natürlich katastrophal für den großen Bereich
der chronischen Erkrankungen und auch
für die Erkrankungen, zu denen die Schulmedizin gar nichts zu bieten hat. Würde es
die Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker
nicht mehr geben, wäre die heilkundliche,
die therapeutische und auch diagnostische
Landschaft um vieles ärmer, was letztendlich
immer zu Lasten der Erkrankten und der
Patientinnen und Patienten geht. Das heißt,
unsere Legitimation entsteht rechtlich gesehen aus einem Gesetz, aber inhaltlich gesehen besteht die Legitimation darin, den
Patienten in einer Art und Weise helfen zu
können, wie es im öffentlichen Gesundheits-
wir.
1 | 2012
sektor nicht möglich ist. Wenn wir jetzt eine
Situation in manchen Bundesländern feststellen, dass die staatlichen Gremien nicht
so ganz mit uns klarkommen und eventuell
auch manchmal Planspiele existieren, das
Heilpraktikergesetz zu unseren Ungunsten
zu verändern oder gar abzuschaffen, dann
ist die einzige wirkliche Legitimation und
die einzige wirkliche Maßnahme, die Heilpraktiker und Verbände treffen können, mit
den Patientinnen und Patienten zusammen
noch vertrauensvoller, noch intensiver zusammenzuarbeiten. Nur aus einer guten
Arbeit in der Praxis erwächst Legitimation,
erwächst Qualität, die sich dann widerspiegelt in einem öffentlichen Druck, dass auch
Gesundheitsministerien, die uns nicht son-
derlich wohlgesonnen sind, anders entscheiden müssen als sie das gerne wollen.
Aktuelle Entwicklungen
Es gibt eine Bund-Länder-Kommission der
Gesundheitsminister, die tagt und hat den
Auftrag bekommen zu prüfen, ob nicht das
Heilpraktikergesetz verändert werden muss,
weil es nicht mehr zeitgemäß scheint: Es gibt
keine Qualitätsnormen, und die Ausbildung
ist eine reine Gefährdungsüberprüfungsausbildung. Es gibt Ministerien, die stehen hinter den Heilpraktikern, und zurzeit ist nicht
klar, wie die weitere Entwicklung aussehen
wird. Wir hatten in Nordrhein-Westfalen eine
Gesprächsrunde der Heilpraktikerverbände
mit der Gesundheitsministerin zu diesem
11
Aus dem Verband
Zeitweise herrschte dichtes Gedränge an
einigen Ständen, ...
„Berufsverbände, die als Gesprächspartner
der Ministerien
fungieren, werden nur dann
ernst genommen, wenn viele
Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker die Berufsverbände
auch stützen.“
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Thema. Wir haben gemerkt, dass wir einerseits nicht unbedingt Angst haben müssen,
dass man uns morgen unsere Berufsgrundlage
wegnimmt. Wer heute Heilpraktiker ist, hat
zudem Bestandsschutz. Es ist aber trotzdem
so, dass wir wachsam sein müssen, nicht nur
in Nordrhein-Westfalen, nicht nur in Hessen,
nicht nur in Sachsen, in allen Bundesländern,
und ich möchte den heutigen Tag auch dafür nutzen, einen Appell an Sie zu richten:
Berufsverbände, die als Gesprächspartner
der Ministerien fungieren, werden nur dann
ernst genommen, wenn viele Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker die Berufsverbände
auch stützen. Wir müssen eine Einheit sein.
In Ministerien sind wir häufig konfrontiert
mit Aussagen wie: Ihr seid ja viel zu zersplittert, mit wem sollen wir eigentlich sprechen,
und: Wie viele Heilpraktiker sind denn bei
euch organisiert? Das mit der Zersplitterung
stimmt und stimmt gleichzeitig wieder nicht.
Unser Berufsverband ist unter dem neuen
Vorstand angetreten, wieder mit den anderen
Kollegenverbänden zusammenzukommen,
ins Gespräch zu gehen und zu versuchen, auf
der berufspolitischen Ebene eine gemeinsame
Linie abzusprechen. Diese Zusammenarbeit
wird auch deshalb funktionieren, weil es Gott
sei Dank bei vielen anderen Berufsverbän-
den eine ähnliche Stimmung herrscht. Dies
gilt unter anderem für den BDHN e. V. aus
Bayern, und dies gilt für die Heilpraktikerverbände des DDH-Dachverband Deutscher
Heilpraktikerverbände. Wo nötig, werden
wir einheitlich auftreten.
Es ist dann aber auch ein ganz direkter
und persönlicher Punkt, ob in Sachsen oder
in Thüringen, Sachsen-Anhalt oder Brandenburg. Viele sagen, ich gehe in keinen Berufsverband, weil ich die Dinge, die dort verhandelt werden, die möglichen Erfolge, die aus
Verhandlungen erwachsen, sowieso erhalte.
Dies ist aber letztendlich ein gefährlicher
Trugschluss. Die Verbände stehen immer unter dem Druck der Legitimation. Berufsverbände können immer nur so stark sein, wie
Mitglieder sie tragen. Und es ist ein Appell,
den ich an Sie richte: Wer noch nicht Mitglied in einem Berufsverband ist, den bitte
ich zu überlegen, den Schritt zu machen. Er
würde uns allen helfen.
Ich denke, dass wir trotz aller Überlegung,
was die Zukunft noch bringt, stolz darauf
sein können, dass wir Heilpraktikerinnen
und Heilpraktiker sind. Wir haben den festen
Willen, das auch zu bleiben, und wir machen
diese Arbeit aus einer inneren Überzeugung
heraus zum Wohle unserer Patienten.
1 | 2012
wir.
Fotos: Freie Heilpraktiker e. V. (3), Büro Stefan Brangs
... was die Teilnehmer des Symposiums aber nicht davon abhielt, mit den Ausstellern auch mal ausführlich
ins Gespräch zu kommen.
Aus dem Verband
„Ich wünsche mir, dass sich
die Bedingungen für die Naturheilpraxis
noch deutlich verbessern “
Auszug aus dem schriftlichen Grußwort von Stefan Brangs, Parlamentarischer Geschäftsführer der
SPD-Landtagsfraktion Sachsen, 1. Stellvertretender
Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Sächsischen
Landtags.
(...) Vielen Dank für Ihre Einladung zur Eröffnung des
Heilpraktiker-Symposiums Ost. Gerne wäre ich – wie
im vergangenen Jahr auch – Ihrer
Einladung gefolgt. Leider ist es
mir dieses Mal nicht möglich. Ich
möchte daher Ihnen und Ihren
Gästen auf diesem Wege meine
besten Wünsche für eine erfolgreiche Veranstaltung übermitteln.
Schon der schlesische Heilpraktiker Joseph Hieronymus
Hampel hat einen Kampf gegen
die Schulmedizin ausfechten müssen, dem sich die Naturheilpraxis
auch heute noch ausgesetzt sieht.
Theodor Fontane beschreibt in Stefan Brangs
seiner Erzählung „Der letzte Laborant“ die Umstände ziemlich detailliert. Die sogenannten
Laboranten mussten zwar nur eine siebenjährige Ausbildung absolvieren, um die Naturheilpraxis zu erlernen und
um diesen Titel führen zu dürfen. Im Jahr 1843 erwirkte die Schulmedizin dennoch einen Erlass beim König,
der daraufhin, ich zitiere: „diesen Medizinalfuschern das
Handwerk legte“. Nur Hampel selbst durfte nach der
Schließung der Zunft weiter praktizieren. Schließlich
hatte er ein Hoffräulein geheilt. Hand aufs Herz, heute
steht es um den Ruf der Naturheilkunde nicht annähernd
so schlecht, und auch sind Sie nicht in ihrer existenziellen Grundlage bedroht. Und dennoch wünsche ich mir,
dass sich die Bedingungen für die Naturheilpraxis noch
deutlich verbessern und dafür auch die politischen Voraussetzungen geschaffen werden – dies betone ich hier
insbesondere als Sozialdemokrat.
Ich weiß, dass in den vergangenen Monaten manche
Äußerung eines SPD-Politikers auf Bundesebene nicht
immer Vertrauen geschaffen hat. Ich kann Ihnen aber versichern, dass diese Meinung, wenn auch eine gewichtige,
dennoch eine Einzelmeinung ist. Die SPD ist eine große
Volkspartei mit breit angelegten Diskussionsprozessen, in
denen sich die unterschiedlichen Auffassungen kreuzen.
Ich möchte Ihnen daher meine grundsätzliche Unterstützung für Ihre Anliegen ausdrücken. (...)
wir.
1 | 2012
Schließlich ist die Frage, was gut ist und was nicht,
kaum ideologisch zu beantworten. Diese Frage, ob Schulmedizin oder Naturheilverfahren, wird mehr oder weniger
allein durch den Behandlungserfolg beantwortet. Und dadurch, wie sich das Vertrauen der Patientinnen und Patienten entwickelt. Und schon da stoßen wir an das nächste
Problem. Wir wissen in Sachsen gar nicht so genau, wie
sich das Verhältnis von Patientin oder Patient zur Schulmedizin oder zur Naturheilpraxis
entwickelt. Weil diese Daten nicht
aktuell erhoben werden. So ist der
Gesundheitsberichterstattung des
Freistaates Sachsen zu entnehmen,
dass sich die Anzahl der zugelassenen Heilpraktiker in Sachsen von
729 im Jahr 2007 auf 776 im Jahr
2008 erhöht hat. Somit entfielen
auf je 100.000 Einwohner im Jahr
2007 17,22 Heilpraktiker, 2008
waren es 18,45.
In wenigen Wochen schreiben
wir das Jahr 2012. Wie soll Politik
auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren können, wenn diese gar nicht erst nachvollzogen werden können? Zumal die eben genannten
Zahlen auch die einzige Nennung in der Berichterstattung darstellen. Mehr weiß man nicht, weil mehr nicht
erfasst wird. Daher ist es nicht nur in Sachsen dringend
notwendig, eine Gesundheitsberichterstattung zu erstellen, die jede aktuelle Entwicklung auch tatsächlich erfasst.
Nur dann sind wir in der Lage zu bewerten, wie sich der
Bedarf entwickelt und wie sehr die Bevölkerung auf Naturheilverfahren vertraut, um somit angemessen auf die
Nachfrage reagieren zu können. (...)
Abschließend möchte ich ausdrücklich meine Bereitschaft äußern, mit Ihnen weiterhin im Gespräch zu bleiben. Schließlich darf es nicht um Eitelkeiten oder persönliche Meinungen oder gar Befindlichkeiten gehen. Im
Zentrum von Politik und Gesundheitswirtschaft muss der
Mensch stehen, und zwar der Mensch als Ganzes. Oder
um es mit Jil Sander zu sagen: „Wenn man auf seinen
Körper achtet, geht’s auch dem Kopf besser.“
Ich wünsche Ihnen einen guten Kongress.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Brangs
Parlamentarischer Geschäftsführer, MdL
13
Foto: Shutterstock
Titelthema
14
1 | 2012
wir.
Homöopathie
klassische homöopathie
Wahre Heilkunst
oder Relikt der
Vergangenheit?
Eine kritische Betrachtung bezüglich Abgrenzung der klassischen
Homöopathie zur allgemeinen homöopathischen Methodenvielfalt.
wir.
1 | 2012
15
Titelthema
Wird der „Kampf der Allopathen gegen die
Homöopathen“ immer offensichtlicher durch
die im Fokus stehende Auseinandersetzung
zwischen „klassischer Homöopathie und neohomöopathischen Entwicklungen“ ersetzt?
Eine unangenehme Polarisierung spaltet die
große Familie der Homöopathen in mehrere Lager, was uns in der Außendarstellung
meines Erachtens immer unglaubwürdiger
erscheinen lässt! Mir kommt es so vor, dass
dort, wo Vertreter der verschiedenen homöopathischen Denkansätze aufeinander treffen,
man sich immer häufiger mit Intoleranz oder
sogar Feindseligkeit begegnet. Der primäre
Grund liegt natürlich in der vor einigen Jahren realisierten Abgrenzung der klassischen
Homöopathen von allen weiter entwickelten
Homöopathierichtungen der Gegenwart.
„Der einzige und höchste Beruf des Arztes
ist es, kranke Menschen gesund zu machen.
Das nennt man Heilen.“
Samuel Hahnemann
16
BKHD und SHZ haben durchgesetzt, dass
sich alle homöopathisch therapierenden Me­­
diziner, die sich auf ihrem Praxisschild mit
dem Terminus klassische Homöopathie
„schmücken“ möchten, einer Zentralprüfung
zu stellen haben. Viele Kollegen lehnen diese
Bevormundung mit dem durchaus verständlichen Argument ab, dass die Begriffsdefinition
klassische Homöopathie doch viel zu einseitig gesehen werde und nicht zertifizierte Homöopathen eventuell Nachteile zu erwarten
hätten. In besonderer Weise entspreche die zu
konservative Vorgehensweise der klassischen
Homöopathie nicht mehr den Anforderungen einer veränderten Zeit mit veränderten
exogenen Einwirkungen multipler Art.
Interessanterweise erleben gerade die konservativen Vertreter der Genuinen Homöopathie und der Bönninghausen-Boger-Methode
(als Befürworter der „reinen Lehre Samuel
Hahnemanns“ und seiner großen Nachfolger
Hering, Bönninghausen, Jahr und Lippe) seit
Jahren eine beachtenswerte Rennaissance, die
sogar Probleme darin sehen, das großartige
Lebenswerk J.T. Kents (aufgrund seiner Nähe
zum Schweden Swedenborg) in die klassische
Homöopathie mit einzubeziehen! Meiner
Meinung werden hier die Grenzen viel zu eng
gesteckt, haben gerade die Therapeuten, die
alle drei Methoden miteinander verbinden,
herausragende Erfolge in ihrer langjährigen
Praxisarbeit. Alle oben genannten „Meister der Homöopathie“ und weitere, die hier
nicht genannt werden, sind die entscheiden1 | 2012
wir.
Foto: Shutterstock
Zu enge Grenzen
Homöopathie
den Vorreiter der sogenannten klassischen
Homöopathie. Sie haben vor allem gemeinsam, dass primär Einzelmittel verschrieben
wurden (selbst Bönninghausen hat neben
Hauptmitteln komplementäre Mittel parallel gesetzt, wie er in seinen Briefwechseln mit
Hahnemann eingesteht!) und seltene Gaben
waren Auffälligkeiten ihrer Philosophie.
Ein notwendiger Streit?
Ein äußerst interessanter und sehr erfolgreicher Vertreter der genuinen Homöopathie ist
der Kanadier A. Saine – ein Interview von K.
und R. Vigoureux mit A. Saine ist auf www.
thieme.de/viamedici/medizin/alternativ/homoeopathie_interview.html nachzulesen.
Die verschiedenen Heilpraktiker-Verbände
sehen im Alleingang von SHZ und BKHD die
nicht zu unterschätzende Gefahr, sich durch
die Abspaltung rechtlich auf sehr dünnem Eis
zu bewegen. Die Auflösung wesentlicher Verbandsstrukturen könnte durch die sehr sensible juristische Grundlage den Weiterbestand des
Heilpraktikerberufes gefährden!
Wie notwendig ist dieser Streit nun wirklich? Man darf bei aller Emotionalität nicht
vergessen, dass es in der Vergangenheit (und
mit Sicherheit auch noch in der Gegenwart!)
nicht zu akzeptierende Entwicklungen in der
Homöopathie gab und gibt, die durch Mangel an Kenntnis der homöopathischen Heilgesetzmäßigkeiten Patienten mehr gefährden
als sie im Sinne Hahnemanns oder seiner
Nachfolger lege artis zu behandeln. Damit
meine ich auf keinen Fall die oft sehr genialen, aber durchaus andersartigen Entwicklungen namhafter Homöopathen der Neuzeit
(Scholten, Sankaran, Sehgal, Becker u.a.), die
auf Grundlage des Hahnemannschen Fundaments ein eigenes Haus errichtet, ihre Homöopathie aber mit eigenem Zusatzbegriff
erkennbar gemacht haben. Was bleibt, ist die
Frage, ob sie trotzdem als klassische Homöopathen zu gelten haben. Wesentliche Beispiele müssen hier genannt werden:
1. Die aktuell vielleicht populärsten Schulen
mit wachsender Anhängerzahl:
>Bombay-Methode (R. Sankaran) oder die
Sehgal-Methode (Y. Sehgal)
>Homöopathie in Bezug zu Periodensystem
und Elemente (J. Scholten)
2. Schulen mit spiritueller Intention (für spirituell ausgerichtete Therapeuten sehr relevant):
>Prozessorientierte Homöopathie Bad Boll
wir.
1 | 2012
(J. Becker / Andreas Krüger / G. Lang)
>C4-Homöopathie (W. Ehrler / J. Becker)
>Eine neu ausgerichtete, religiöse MiasmenTheorie (A. Masi-Elizalde)
Weitere Beispiele wären hier noch zu nennen,
was allerdings den Rahmen für eine Sensibilisierung zum vorliegenden Konfliktpotential
sprengen würde. Jeder sollte sich über die verschiedenen Medien einen vollständigen Überblick verschaffen, um dann selbst zu entscheiden, welcher Richtung er sich anschließen mag.
Welch phantastische Heilerfolge die unterschiedlichsten Homöopathie-Methoden vor­
zuweisen haben schildern eindrucksvoll der
homöopathische Arzt Dr. J. Hansel und seine
Frau und Journalistin C. Gebhardt in ihrem
Buch „Glücksfälle? Erstaunliche Heilungsgeschichten mit Homöopathie“. Auch wenn die
Autoren den Begriff klassische Homöopathie
allen genannten Homöopathen zuweisen, so
ist das Erstaunliche, dass mit den verschiedensten Methoden nahezu unheilbare Erkrankungen geheilt wurden. Nach Lektüre dieses
Buches musste ich den Begriff des homöopathischen Simile doch sehr in Frage stellen! Das
Heilmittel schlechthin, gibt es das wirklich
oder führen viele Wege nach Rom? Die Fragen bleiben natürlich bestehen: Hätten andere
Kollegen mit ihrer homöopathischen Vorgehensweise den gleichen Erfolg gehabt? Wer
hat nun tatsächlich Recht? Irgendwie alle oder
niemand? Wer sich mit philosophischen, spirituellen Fragen dieser Art auseinandersetzt oder
sich einmal die Mühe macht, die Erkenntnisse der Theoretischen Physik zu verstehen, der
wird sehr vorsichtig im Umgang mit dem Begriff der absoluten Wahrheit! Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir alle, in unserem sehr
begrenzten dreidimensionalen Denken, Täuschungen unterliegen und mit fortschreitender
Erkenntnis davon Abstand nehmen müssen,
jemals zu erfahren, was allumfassende, objektivierbare Wahrheit bedeutet!
Ehrlichkeit ist entscheidend
Wir alle zitieren so gerne Paracelsus, der den so
respektvollen und toleranten Satz prägte: „Wer
heilt hat Recht!“ Er muss zum Zeitpunkt die-
autor
Manfred Klein, Heilpraktiker
[email protected]
ser Aussage sehr genau gewusst haben, warum
er das sagte, und jeder Naturheilkundler mit
homöopathischen Ambitionen sollte von dieser Weisheit für sein eigenes Tun und Denken
lernen. Wie sagte Hahnemann doch so explizit
im Organon der Heilkunst (§ 1): „Der einzige und höchste Beruf des Arztes ist es, kranke
Menschen gesund zu machen. Das nennt man
Heilen.“ Wir vergeuden unsere Energie leider
zu häufig mit unsinnigen Streitereien und vergessen dabei, dass Recht haben eine nur äußerst subjektive Wahrnehmung ist.
Entscheidend bei der Wahl der homöopathischen Therapie ist es aber, dass ich den
mir vertrauenden Patienten mit Ehrlichkeit
begegne! Klassische Homöopathie ist nunmal für viele Kranke und sehr oft verzweifelte Menschen ein besonderes Gütesiegel.
Sie kommen oft mit großen Erwartungen zu
uns und haben sich im Vorfeld genauestens
erkundigt, was klassische Homöopathie bedeutet und vor allem zu leisten im Stande ist.
Damit haben sie das Recht und wir die Verpflichtung, die gewünschten Inhalte zu transportieren. Das ist der einzige und wichtigste
Grund, warum ein wesentlicher Anteil der
klassischen Homöopathen dafür ist, dass ihre
Methode eine deutliche Abgrenzung zu anderen Richtungen erfährt. Es geht hier nicht
um Recht haben oder darum, einer objektiven Wahrheit verpflichtet zu sein.
Mir persönlich geht es in dieser Artikelreihe darum, auf der einen Seite eine Brücke
zu bauen und jedem Ernst zu nehmenden
Ansatz mit dem notwendigen Respekt zu
begegnen, der ihm gebührt. Auf der anderen
Seite besteht aber auch die Notwendigkeit,
die wesentlichen Unterschiede aufzuzeigen,
um zu verstehen, warum klassische Homöopathen ihren eigenen Weg gehen wollen oder
meinen, ihn gehen zu müssen.
Alle homöopathischen Therapeuten, die
sich deutlich von Hahnemann oder den
nachfolgenden Klassikern in ihrem Tun unterscheiden, sollten den Mut haben, sich um
einen eigenständigen Fachterminus zu bemühen, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen,
sich mit fremden Federn zu schmücken! Beispiele habe ich oben genannt.
Für den angehenden oder noch suchenden Heilpraktiker oder komplementärmedizinisch interessierten Allgemeinmediziner
wird es leider immer schwieriger, sich für
diese wunderbare, aber doch so undurch-
17
Titelthema
„Der tragische Irrtum in der Vorgehensweise der Schulmedizin oder
der sogenannten 'naturwissenschaftlich-kritischen Homöpopathie' liegt
ja darin, dass Symptomfreiheit mit Heilung gleichgesetzt wird!“
sichtig gewordene Behandlungstherapie zu
entscheiden. Das größte Problem scheint
nicht nur die Methodenwahl zu sein, sondern die Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstätte. Ob zertifiziert oder nicht, sagt
absolut nichts über die Qualität der Schule
oder der dort lehrenden Dozenten aus. Nur
im Schneeballsystem der Mund-zu-MundPropaganda oder durch umfangreiche, persönliche Recherche über Literatur, Medien
oder Probeunterricht findet man die Lösung
für den eigenen Ausbildungsweg.
Eigenständige Bereiche
Immer wieder hat es in den letzten Jahrzehnten Ansätze gegeben, die eigentliche
Urlehre ihres Begründers, des deutschen
Arztes Samuel Hahnemann, zu vereinfachen
und somit zu verfälschen, noch schlimmer,
die Menschen mit fragmentartig zusammen
geschusterten Büchern, die den Markt mitt-
18
lerweile überschwemmen, zu Eigenbehandlungen zu animieren.
Komplexhomöopathie, Bachblütentherapie, Schüßler-Salze und vor allem die sogenannte „naturwissenschaftlich-kritische Homöopathie“ haben nichts mit Hahnemanns
Lehre in ihrer Anwendung zu tun. Sie alle gehören in einen eigenständigen Bereich, einige
von ihnen sogar in das experimentelle Feld
neuer Denkansätze (s.o.), die natürlich nicht
falsch sein müssen. Sie sollten aus Gründen
der Abgrenzung, als eigenständige Therapien
deklariert werden, die aber nicht in die Hand
homöopathischer Laien gehören!
Mit nur wenigen Symptomen können wir
weder akute noch chronische Krankheiten
sinnvoll behandeln, geschweige denn heilen.
All die oben genannten Richtungen, auch bezüglich Selbstbehandlung, sind auf eine Symp­
tomen bezogene, sogenannte palliativ ausgerichtete Homöopathie ausgerichtet, aber nur in
den seltensten Fällen findet der Laie das Heilmittel, das er tatsächlich benötigt. Hier sind
deutliche Toleranzgrenzen im Umgang mit
solch dubiosen Empfehlungen einzufordern!
Ich warne davor, Eigenbehandlungen
durchzuführen. Die Fehler einer Falschbehandlung sind manchmal fatal, kommt es
doch durch Fehlmedikation nicht selten zur
Verschleppung von Krankheiten, zur Ver­
schiebung oder auch Unterdrückung von
Symptomatiken, was zur Folge haben kann,
dass eine neue chronische Krankheit aus
kompensatorischen Gründen entsteht. Das
Fass der „miasmatischen Disposition“, eine
wesentliche Beobachtung Hahnemanns
und seiner Nachfolger im 19. und 20. Jahrhundert, läuft über und eine nur durch den
Fachmann zu erkennende heilgesetzliche
Reaktion ist in die „richtige“ Richtung zu
lenken, in die Heilrichtung der Neutralisation der genetischen Erbdiathese, nur dann
1 | 2012
wir.
Foto: Shutterstock
Manfred Klein
Homöopathie
haben wir es mit Heilung zu tun! Zum Thema „Recht haben“: Nur die direkten Folgen
einer homöopathischen Behandlung zeigen
uns an, ob wir den Heilgesetzmäßigkeiten
folgen oder ob wir die Patienten durch Fehlmedikation in neue Problemkreise führen.
Ich möchte hier auf die Reaktionsmuster
der Hering’schen Regel hinweisen, die uns
erfahrungsgemäß ein sehr guter Wegweiser
sind, in wie weit wir lege artis Hahnemann,
also klassisch homöopathisch, behandeln
oder nicht.
Gesamtheit der Symptomatik ist wichtig
Der tragische Irrtum in der Vorgehensweise
der Schulmedizin oder der sogenannten „naturwissenschaftlich-kritischen Homöopathie“
liegt ja darin, dass Symptomfreiheit mit Heilung gleichgesetzt wird! Es handelt sich aber
meist nur um eine Unterdrückung, wenn der
kausale Bezug einer Erkrankung nicht berücksichtigt oder erkannt wird! Die Folge ist eine
Abschwächung der Lebenskraft (Vitalität) mit
all seinen negativen Auswirkungen.
„Falsch“ können Krankheiten sowohl mit
homöopathischen als auch mit phytotherapeutischen Mitteln und ebenfalls mit vielen anderen Therapien behandelt werden, die niemals
den „ganzen Menschen“ in ihre Betrachtung
mit einbeziehen! Viele der neuen Homöopathierichtungen werden dem Anspruch, den
ganzen Menschen zu behandeln, leider nicht
gerecht. Entweder man betrachtet nur die
psychogen belastete beziehungsweise seelisch
prädisponierte Ebene oder nur die physischen
Pathologieerscheinungen. In beiden Fällen
wird Hahnemanns Forderung nicht erfüllt, die
Gesamtheit der Symptomatik eines Patienten
in die Heilmittelwahl mit einzubeziehen.
Die Spezies Mensch besteht nicht nur
aus den materiellen Anteilen der Physis. Wie
jeder Mediziner heute wissen sollte, wird
Wohlbefinden und somit Gesundheit in ganz
entscheidender Weise von geistig-seelischkörperlicher Harmonie bestimmt. Geist,
Körper und Seele stehen doch deutlich sichtbar in einem reaktiven Verhältnis! Das Ziel
einer Behandlung muss immer darin bestehen, die drei Ebenen in ein Gleichgewicht zu
bringen, das muss die Intention einer jeden
klassisch-homöopathischen Therapie sein!
Nur so funktioniert die für Gesundheit so
wichtige Homöostase, das heißt die physio-
wir.
1 | 2012
logische Kommunikation der Organsysteme
im Gleichgewicht!
Der Beweis ist über die Neuropsychoimmunologie längst erbracht: Bei jeder massiven psychischen Belastung, wie Tod eines
lieben Menschen, Verlust des Arbeitsplatzes,
Verlassen werden durch den Lebenspartner,
Schock und Schreckfolgen et cetera kommt
es zu einem dramatischen Abfall der Immunglobuline und somit zu einer erheblichen Abwehrschwächung!
Ich könnte viele Fallbeispiele aus meiner
Praxis aufzeigen, die diese wesentliche Aussage belegen. Ein sehr lesenswertes Buch einer
interessanten amerikanischen Bio-Chemikerin und Laborwissenschaftlerin, die über
Jahrzehnte einen Kampf gegen die verkrusteten Strukturen der naturwissenschaftlichen
Forschung führte, möchte ich an dieser Stelle
empfehlen: „Moleküle der Gefühle“ von der
Entdeckerin der Polypeptide, C.B. Pert.
Entsprechende Erkenntnisse sollten nicht
nur der Schulmedizin bekannt sein, auch
den Therapeuten neuartiger, naturheilkundlicher Verfahren, was aus Gründen der Fairness
nicht unerwähnt bleiben darf! Wegen Zeitdrucks, aus kassenspezifischen Überlegungen
heraus oder auch durch Unkenntnis der Zusammenhänge wird nach oberflächlicher Befragung und mit Hilfe maschinenorientierter
Diagnoseverfahren (auf die wir ohne Zweifel
nicht mehr verzichten können und wollen) ein
organischer Symptomenkomplex zusammengestellt, um „gegen“ eine „Erkrankung“ vorzugehen. Viren, Bakterien und andere Erreger
werden „bekämpft“, um angeblich Gesundheit
anzustreben. Welch tragischer Irrtum!
Detektivische Kleinarbeit
Gesundheit erfordert eine Umstimmung des
Milieus und ein zielgerichtetes Abwehrtraining, nur dann funktioniert unser Immunsystem in physiologischer Bestimmung! Als
homöopathische Therapeuten müssen wir
Mediziner, Psychologe und Seelsorger sein,
nur dann sind wir in der Lage, den Patienten zu „öffnen“, Vertrauen zu erwecken und
eventuell Kausalitäten zu eruieren, die es uns
ermöglichen, einen ganzheitlichen Ansatz zur
Gesundung eines Menschen zu finden.
Schon der Einstieg in die Behandlung nach
klassisch homöopathischen Vorgaben ist sehr
richtungweisend. Die homöopathische Anam-
nese bei der Erstkonsultation eines chronisch
kranken Menschen hat das Ziel, die gesamte
Entwicklung der Krankheitsgeschichte des Patienten (bis zur Geburt zurückverfolgend) zu
erfassen. Jede rezidivierende oder chronische
Erkrankung, ob „noch aktiv“ oder auch „überwunden“ spielt in der Betrachtung eine große
Rolle. Ist die jüngste zu behandelnde Schicht
eventuell eine Folge der Unterdrückung einer vorgeschalteten? Ist eine aktive oder alte
Erkrankung kausal begründet (psychische,
exogene, toxische Belastungen, Medikamentenmissbrauch über lange Zeit et cetera), entspringt sie einer genetischen Prädisposition
(genaue Analyse der Familienanamnese ist ein
Muss!) oder haben wir es mit den Folgen einer verschleppten Infektion zu tun? Viele Fragen, die nur durch detektivische Kleinarbeit
zu beantworten sind. Und wir stehen erst am
Anfang einer über oft mehrere Stunden andauernden Befragung!
Literatur und Quellen:
Hahnemann, S.: „Organon der Heilkunst“ – mit
Systematik und Glossar (Neufassung der 6. Auflage
durch J. M. Schmidt/Elsevier – Urban & Fischer)
Homöopathie-Zeitschrift: „Homöopathie nach Sankaran & Sehgal“ – Sonderheft 2004
C. Gebhardt & J. Hansel: „Glücksfälle – erstaunliche
Heilungsgeschichten mit Homöopathie“ (Goldmann
Arkana Verlag)
Wesentliche Internetseiten:
www.de.wikipedia.org
www.vkhd.de
www.medizinderzukunft.de
www.boenninghausen.de
www.dgkh-homoeopathie.de
www.genuine-homöopathie.de
www.thieme.de/viamedici/medizin/.../homoeopathie_interview.html
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14.02.12 14:19
Titelthema
20
1 | 2012
wir.
Homöopathie
klassische homöopathie
Ein unnötiger
Alltagsfall
Wer sich bei diesem Titel eines
homöopathischen Artikels
verwundert die Augen reibt,
tue dies zu Recht, meint Autorin Karin Treppner. Der Fall,
den sie hier schildert, sei zwar
mittlerweile alltäglich in homöopathischen Praxen, dürfe
es aber nicht sein, weil die
zunehmende Zahl von spastischen Bronchitiden bei Kindern bis zu fünf Jahren absolut
vermeidbar sei.
Foto: Shutterstock
„Die Überrumpelung mit Kombiimpfungen bringt
nachweislich
mehr Schaden
als Nutzen“, sagt
Autorin Karin
Treppner.
wir.
1 | 2012
Im Folgenden schildere ich die Zunahme
von Fällen spastischer Bronchitiden bei
Kindern am Beispiel des dreieinhalbjährigen Fabian, der im April 2010 in meine
Sprechstunde kam. Die Diagnose lautete:
rezidivierende spastische Bronchitis. Fabian
hat seit dem vierten Lebensmonat Bronchitiden und Infekte der oberen Luftwege.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme war Fabian
bereits zwölf Mal Antibiose verordnet worden, er inhalierte dreimal täglich mit Bronchodilatatoren, nahm regelmäßig Hustensaft und seine Kurzatmigkeit nahm stetig
zu. Der Kinderarzt dachte sogar über eine
Cortisonbehandlung nach. Die Eltern waren
verzweifelt. Seit Fabians viertem Lebensmonat gab es keine ungestörte Nachtruhe mehr.
Acht Tage vor der ersten Bronchitis hatte Fabian die zweite Sechsfachimpfung erhalten,
in der Nacht nach der Impfung war Fabian
unruhiger als in den Nächten davor, ein Tag
später lief die Nase wässrig, er hustete, und
kurze Zeit später wuchs sich der Husten zu
einer fulminanten Bronchitis aus, die nicht
mehr verschwinden wollte. Obwohl es immer kurze Intervalle von Beschwerdefreiheit
gab, war Fabian nicht mehr richtig gesund
und die Besuche beim Kinderarzt häuften
sich, genau wie die Diagnosen – Husten,
Bronchitis, Spastik, spastoide Bronchitis,
Fast-Lungenentzündung –, die verordneten
Medikamente natürlich ebenso.
Fabian war seit zwei Monaten im Kindergarten und auch hier gab es für ihn Probleme. Fabian wollte sich morgens nicht von
den Eltern trennen, weinte viel und zeigte
im Zusammenspiel mit anderen Kindern
eine starke Bereitschaft, sich wegschubsen
zu lassen sowie eine erhöhte Ängstlichkeit.
Er hielt sich im Kontakt mit seinen Altersgenossen sehr zurück, suchte dagegen stark
den Kontakt zu den Erziehern. Bei den Eltern verstärkte sich die Angst, dass „etwas“
nicht richtig lief.
Er hörte auch noch schlecht
Bei der körperlichen Untersuchung stellte ich
eine Tonsillenhypertrophie und Paukenhöhlenergüsse fest – Fabian hörte also auch noch
schlecht, was den Stress für das Kind sicherlich erhöhte.
Die weitere homöopathische Anamnese
ergab, dass Fabian am liebsten bei der Mutter war und sehr viel Körpernähe brauchte.
Er liebte aber auch das Zusammensein mit
anderen Familienmitgliedern und spielte gerne mit seiner älteren Schwester. Die Mutter
bezeichnete ihn als fröhliches Kind. Seine
Sprachentwicklung war regelrecht, laufen
konnte er mir zwölf Monaten. Die Erörterung der Bronchitis ergab, dass er bei Anstrengung und beim Lachen hustete – er
21
Titelthema
den konnte. Klassisch ist auch in diesem Fall,
dass die Symptome nach der zweiten Impfung auftraten – ein immer wieder zu beobachtendes und erklärbares Phänomen.
Repertorisation
Beschwerden durch Impfung Syn 9.1; S. 1892
>Husten Nachts <<, mit Erwachen KRIII 357
>Husten, Lachen << KR III 367
>Husten, Bewegung << KR III 363
>Husten, Auswurf >>KR III 362
Die Symptome des Schlafs und der Nahrungsgewohnheiten wurden nicht mitrepertorisiert, da sie konstitutionelle Merkmale
sind, die hier durch die Kausalität nicht nachweislich verändert wurden.
Das Mittel, das alle Symptome abdeckt,
ist Phosphorus.
„Krankheiten wie chronische Bronchitis oder chronisch rezidivierende Infekt, die vor dreißig
Jahren noch selten waren, gehören heute (fast) zum Kinderalltag“, meint Karin Treppner.
wurde schnell kurzatmig. Wenn der Husten
einsetzte, hustete er so lang, bis er Schleim
aushustete; das war dann das Ende des Hustenanfalls. Nachts war es besonders schlimm.
Er erwachte durch den Husten, weinte dann
und wollte ins Bett der Eltern. Dort hustete
er weiter. Da er so oft krank war, erlaubten
die Eltern ihm das. Abends schlief er nicht
vor 21 Uhr ein, seine Schlafposition war die
Seitenlage.
Fabian mochte keine Kuhmilch und hatte
immer Durst. Er trank am liebsten Wasser.
22
Seine Lieblingsspeise waren Fischstäbchen
und Süßigkeiten. Seine Haut war immer gut
temperiert, er fror selten.
Fallbesprechung.
Die erste Frage, die man sich als Homöopathin stellt, ist die der methodischen Einordnung – also ob man die chronische oder
kausale Vorgehensweise wählt. Ich habe mich
hier für eine kausale Methodik entschieden,
da die Verbindung zur Impfung sehr deutlich
ist und eine andere Causa nicht eruiert wer-
Fabian wurde mir im April 2010 vorgestellt
und ich verordnete Phosphor C30 1x3 Globuli. Drei Wochen später bestellte ich ihn
wieder ein. Seine Mutter berichtete, dass er in
den ersten Tagen ungewöhnlich viel abgehustet habe, seine Kurzatmigkeit beim Bewegen
habe sich verbessert, die Nächte seien hustenfreier und damit ruhiger gewesen. In der
zweiten Woche nach der Gabe habe er eine
Nacht durchgeschlafen, insgesamt habe der
Husten deutlich nachgelassen und er würde
seltener wach durch den Husten.
Nach fünf Wochen ging es ihm weiter zunehmend besser. Die Hustenfrequenz ging
zurück, er schlief schon mehrere Nächte
durch. Phosphor war also das richtige Simile,
der Verlauf war bis hierhin regelrecht. Fabian
erhielt in den folgenden Wochen noch zweimal eine Gabe Phosphor. Nach zehn Wochen
berichteten die Eltern mir, dass der Husten
um sechzig Prozent besser sei. Ebenso erfreulich war seine mentale Veränderung. Er war
offener, im Kindergarten wurde die Mutter
wegen der positiven Verhaltensänderung angesprochen. Er zeigte mehr Durchsetzungsvermögen. Zu dem Zeitpunkt wendete sich
Fabian in der Sprechstunde zum ersten Mal
direkt an mich – er hatte für „Vau Teppner“
ein Bild gemalt. Die Tonsillen reduzierten
sich um ein Drittel. Die Mutter meinte außerdem, er höre besser. Nach vier Monaten
war Fabian beschwerdefrei. Er hatte in den
letzten Wochen immer weniger gehustet, er
schlief durch und nabelte sich stärker von
1 | 2012
wir.
Foto: Shutterstock
Fallverlauf
Homöopathie
der Mutter ab. Er war unternehmungslustiger und offener. Die Tonsillen entwickelten
sich in ihre physiologische Größe zurück. Er
brauchte natürlich weder Cortison noch Antibiotika mehr, weder Inhalationen und Hustensaft, noch Hustenlöser und Nasentropfen.
Seine Kräfte konnten sich wieder auf Wachsen und Gedeihen konzentrieren.
Fazit
Der Wunsch von Eltern, ihre Kinder vor
Krankheit und deren Komplikationen zu
schützen, ist nachvollziehbar und verständlich. Dennoch sind nicht alle angebotenen
Maßnahmen zuträglich – nicht alles ist zum
Wohle der Kinder, was der Medizinmarkt
heute hergibt. Die Überrumpelung des Immunsystems mit Kombiimpfungen bringt
nachweislich mehr Schaden als Nutzen und
führt zu dem beobachteten Phänomen des
erheblichen Anstiegs von chronischen, spastischen Bronchitiden bei Kindern bis zum
fünften Lebensjahr. Jeder, der jetzt einwenden möchte, dass doch Kinderkrankheiten
Komplikationen mit sich bringen können,
bitte ich zu bedenken, welchen schweren
Belastungen die Kinder durch Impfungen
ausgesetzt sind, welchen negativen Entwicklungseinfluss gestörte Nachtruhe hat und wie
unangenehm die Empfindung ist, schlecht
Luft zu bekommen, nicht gut zu hören und
wegen der vergrößerten Impfmandeln nicht
richtig schlucken zu können.
Warum Homöopathie fürs Kind?
Kinder sollten gesund sein, damit sie wachsen und gedeihen können, damit sie die Fülle dieses Lebens in sich aufnehmen können
und unsere Welt gestalten können. Das ist
nicht zuviel verlangt und sicher der Wunsch
aller Eltern. Dennoch sieht die Gesundheitswirklichkeit vieler Kinder anders aus.
Kinder bis zum fünften Lebensjahr sind
heute Stammgast in Kinderarztpraxen, und
Kinderärzte verordnen mehr Medikamente
als Internisten. Krankheiten wie chronische
Bronchitis oder der chronisch rezidivierende Infekt, die vor dreißig Jahren noch selten
waren, gehören heute (fast) zum Kinderalltag. Warum ist das so? Sind unsere Kinder
heute anfälliger? Geht man heute zu schnell
zum Arzt? Fragen, die sicher sehr ausufernd
behandelt werden können. Dennoch stellt
sich die Situation doch so dar: Gesunde Neu-
wir.
1 | 2012
geborene werden mit drei Monaten das erste Mal geimpft und Probleme, die bis dato
nicht vorhanden waren, beginnen nun. Die
Säuglinge sind ja gesund und sollen nun vor
Krankheiten geschützt werden. Das heißt,
die Schulmedizin injiziert Impfpräparate
unter Umgehung der natürlichen Abwehrschranken. Das Immunsystem, das im ersten
Lebensjahr noch unreif ist und sich erst stabil
entwickelt hat, wenn ein Kind laufen kann,
wird mit Impfkombinationen überrumpelt.
Dieser Effekt ist gewollt, da man davon ausgeht, dass ein unreifes Immunsystem weniger
starke Nebenwirkungen auf Impfstoffe zeigt.
Die Folge sind oft unspezifische Infekte, die
das unreife, überrumpelte Immunsystem
dann wiederum nicht bewältigen kann. Die
Folge sind unzählige Besuche beim Kinderarzt, garniert mit der Versicherung, das alles
in Ordnung ist und dass das jetzt ein Infekt
ist, der gerade umgeht und nichts mit der
Impfung zu tun hat. Leider ist der Infekt
dann nicht harmlos, das Kind hustet weiter
stark, die Bronchien sind entzündet und man
braucht Hilfe. Ein Antibiotikum muss her.
Wie schon der Begriff der Überrumpelung
an eine kriegerische Auseinandersetzung denken lässt, so geht es martialisch weiter. Der
feindliche Keim, hier als Ursache des Infektes
vermutet, wird vernichtet.
Aber wer ist der Gewinner dieser Auseinandersetzung? Das Kind sicher nicht,
denn das Antibiotikum bringt zwar die
Symptome zum Verschwinden, die Krankheit bleibt dem Körper erhalten, und nach
ungefähr drei bis vier Wochen unternimmt
der Organismus einen neuen Anlauf zur Bewältigung der Krankheit und bringt Krankheitssymptome, wieder in Form von Husten
und Fieber, hervor, in der Hoffnung, dass
die Krankheit nun ausheilen möge. Gehen
die Eltern dann zum Kinderarzt, wird bei so
kurz aufeinanderfolgenden Infekten erneut
ein Antibiotikum verordnet, weil wieder
Erreger vermutet werden. Selbstverständlich findet man Erreger auf einem gestörten
Milieu, aber diese sind nicht die Ursache
der Erkrankung, sondern eher eine Folgebesiedelung. Die Folge dieser Maßnahmen
sind immer wiederkehrende, unbewältigte
Infekte und auf der anderen Seite ein immer
stärkeres Aufrüsten der Medizin durch noch
mehr Impfungen und immer stärkere Breitbandantibiotika, Fiebersaft et cetera – das
Immunsystem ist schließlich schwach! Eine
natürliche Reifebildung des Immunsystems
bleibt aus.
Erkrankung als Herausforderung
Ein Kind von Anfang an homöopathisch
zu begleiten heißt, eine kriegerische Herangehensweise an Krankheiten zu untersagen.
Homöopathen betrachten eine Erkrankung
als Herausforderung des Immunsystems und
unterstützen dieses bei der Bewältigung seiner
Aufgaben. Hier greift eher der Mediationsanspruch: Jeder hat ein Recht auf einen Lebensraum – auch der Bazillus. Ein Kind homöopathisch zu begleiten heißt aber auch, sich von
der Idee des Erregers und der Ansteckung zu
verabschieden. Der Keim ist nichts – das Terrain ist alles, soll Robert Koch gesagt haben,
und so unterstützen wir das menschliche Terrain/Immunsystem so effektiv, dass ihm Viren
und Bakterien nichts anhaben können.
Das bedeutet auch für Eltern ein Umdenken. Denn für die homöopathische Begleitung des Kindes braucht man Vertrauen
in sich, sein Kind und einen guten Homöopathen. Das Umdenken fängt da an, wo Reaktionen wie zum Beispiel Fieber erwünscht
sind und nicht zum Verschwinden gebracht
werden sollen. Es beginnt dort, wo der Körper seine Eigenregulation, unterstützt durch
wirksame homöopathische Arzneien, wieder
übernimmt. Man sollte seinem Kind zutrauen, einen Infekt zu bewältigen, auch wenn
Krankheit für Eltern und Kind eine Zeit des
kurzfristigen Rückzugs vom Alltag und von
Aktivitäten bedeutet, also eine Art künstlicher Notzeit, die nicht nur die körperliche
Abwehr betrifft, sondern auch die mentalen
Abwehrkräfte schult, die dann dem Kind in
späteren Zeiten, also etwa zur Schulzeit, zur
Verfügung stehen.
Kinder homöopathisch zu behandeln bedeutet, den Kindern ihre eigenen Ressourcen
zur Verfügung zu stellen. Der Homöopathie
sei Dank!
autorin
Karin Treppner, Heilpraktikerin
Deichhaus-Aue 57, 53721 Siegburg
Tel.: 02241-66501, Fax: - 591017
E-Mail: [email protected]
www.medica-naturana.de
23
Titelthema
homöopathen ohne grenzen
Homoöpathische Hilfe zur
In der Organisation Homöopathen ohne Grenzen engagieren
sich Heilpraktiker, Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen
und spenden einen großen Teil
ihrer Arbeitszeit und ihr Können, um in Ländern, die in großer wirtschaftlicher Not sind
und möglicherweise keinen
Zugang zu einer medizinischen
Versorgung haben, homöopathische Unterstützung zu
leisten. Autorin Bärbel Hommel
erzählt die Geschichte der Vereinigung und erklärt, warum
sie diese unterstützt.
Ein Krieg – egal in welchem Teil der Welt –
erschüttert immer, macht betroffen. Als aber
direkt vor unserer „Haustür“ ein Krieg stattfand, war etwas, das wir uns nicht vorstellen
konnten oder wollten, Realität geworden. Im
ehemaligen Jugoslawien herrschte Krieg.
Die Geschichte der Homöopathen ohne
Grenzen (HOG) beginnt in Bosnien-Herzegowina, in einem Land, in dem bis zu diesem
Krieg Serben, Kroaten und Moslems Nachbarn waren und friedlich zusammengelebt
hatten. Ich war in den 70er-Jahren in Mostar
und habe diese Vielfältigkeit erleben dürfen.
Der Krieg hat alles verändert und viel Leid
gebracht. Neben den körperlichen Verletzungen waren es vor allem psychische Leiden, die
im Vordergrund standen. Aber es gab und
gibt immer Menschen, die in schweren Zeiten durch tatkräftige, mutige Einsätze helfen.
Pilot-Projekt in Bosnien-Herzegowina
Friedegund Kumrow war ehemals Krankenschwester und reiste damals häufig nach
24
Mostar, um private Hilfeleistungen zu geben.
Durch ihre eigene Erfahrung mit der klassischen Homöopathie kam sie auf die Idee, die
homöopathische Öffentlichkeit in Deutschland um Unterstützung für die Menschen in
Bosnien-Herzegowina zu bitten. 1996 wandte sie sich mit einer Anfrage an das Homöopathie-Forum in München. Oliver Müller,
ein Mitglied des damaligen Vorstands, erklärte sich bereit, eine erste Sondierungsreise
nach Mostar zu unternehmen. Der Anfang
war gemacht.
Noch im selben Jahr startete das Homöopathie Forum ein Pilot-Projekt, um mit Hilfe
der klassischen Homöopathie den traumatisierten Menschen in Bosnien-Herzegowina
zu helfen, ihre körperlichen und psychischen
Verletzungen zu verarbeiten. Schon ein Jahr
später, im September 1997, wurde Homöopathen ohne Grenzen e.V., Sektion Deutschland, gegründet.
Was folgte waren Jahre intensiver, ehrenamtlicher Arbeit. Mehr als tausend Patienten
wurden in den folgenden vier Jahren in einer
eingerichteten Lehrpraxis in Mostar behandelt. Gleichzeitig wurde eine erste Ausbildungseinheit gegründet, in der vor Ort Laien
und Ärztinnen in klassischer Homöopathie
unterrichten wurden.
Das Projekt in Mostar war sehr erfolgreich
und wurde mit einem Preis der Robert Bosch
Stiftung ausgezeichnet. Weitere Auszeichnun­
gen sollten folgen.
Mit tatkräftiger Unterstützung Vieler
brach­ten Elisabeth von Wedel (Vorsitzende
von HOG), Stefan Warken und Sonja Weinmann ein Buch über dieses Projekt in Mostar
heraus, das im Peter Irl Verlag veröffentlicht
wurde. Es trägt den Titel „Das Mostar-Projekt – Die Homöopathie zwischen Krieg und
Hoffnung“. In diesem Buch werden die Idee,
die Entstehung und der Verlauf des Projekts
in Mostar genau dokumentiert. Aber es ist
keine „trockene“ Dokumentation, sondern
ein überaus interessant geschriebenes Buch
über die Verwirklichung einer Idee und ihren
1 | 2012
wir.
Fotos: Homöopathen ohne Grenzen (4)
Blick auf die Brücke von Mostar, eines der Wahrzeichen der Stadt
Homöopathie
Selbsthilfe
mostar
Park in Mostar
HOMPraxisschild
in Mostar
Verlauf, mit vielen Fallbeschreibungen, die
einmal mehr zeigen, was die Homöopathie –
richtig angewandt – imstande ist zu leisten.
Die Arbeitsweise der HOG
Oberste Priorität für HOG ist die Hilfe zur
Selbsthilfe. Dies geschieht durch den Einsatz
und die Verbreitung der klassischen Homöopathie in den Projektländern. Das heißt,
engagierte Heilpraktiker, Ärzte, Krankenschwestern und Hebammen in Deutschland
spenden einen großen Teil ihrer Arbeitszeit
und ihres Könnens, um in den verschiedenen
Ländern, die in großer wirtschaftlicher Not
sind und möglicherweise keinen Zugang zu
einer medizinischen Versorgung haben, homöopathische Unterstützung zu leisten und
den Menschen vor Ort durch die Ausbildung
in Homöopathie auch eine berufliche Perspektive zu bieten.
Die Arbeit in den Hilfs- und Ausbildungsprojekten ist häufig auf viele Jahre ausgelegt.
Wichtig dabei ist eine hochwertige Ausbil-
wir.
1 | 2012
Zu Besuch bei
Freunden
Wenn man in Mostar übernachtet
ist es nicht der Klang,
der einen morgens weckt,
sondern das Licht.
Das Licht empfing mich,
als ich in Mostar ankam,
begleitete mich während
meines Aufenthaltes,
vom Morgen bis zum Abend,
und später, nach meiner Abreise,
blieb es als das Eindrucksvollste
in meiner Erinnerung zurück.
Es schien mir immer,
als ob das, was diese Stadt erleuchtet,
ein besonderes Licht sei,
ein durchdringendes Licht
in seiner Art und Intensität.
Ich spürte immer,
dass dieses Licht die Menschen
mit Liebe, Tapferkeit, Lebensfreude
und Kreativität erfüllt.
Durch dieses Licht blieb
mir die Erinnerung an Mostar.
(frei übersetzt nach Ivo Andric, übernommen
aus dem Buch „Das Mostar-Projekt“)
dung. Deshalb wird auch an die homöopathisch arbeitenden Kollegen, die sich bereiterklären, im Ausland zu arbeiten, ein hoher
Qualitätsstandard gesetzt. Voraussetzung ist
eine mindestens fünfjährige Praxistätigkeit
und möglichst der Nachweis einer Zertifizierung bei einer der Zertifizierungsstellen SHZ,
BKHD oder DZVHÄ.
Zunächst einmal ist „Homöopathen ohne
Grenzen e.V.“ gemeinnützig und arbeitet ehrenamtlich nach humanitären Grundsätzen.
HOG ist politisch, religiös und ökonomisch
unabhängig. Projekte werden nur auf Initiative und Anfrage aus den jeweiligen Projektländern übernommen.
Hat es eine Anfrage aus einem Projektland
gegeben, wird ein Team von ehrenamtlich
arbeitenden Homöopathen (Heilpraktiker,
Ärzte) in das entsprechende Land entsendet.
Respekt vor der Kultur und den Bräuchen des
Landes werden natürlich als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt. Jedes Projektteam hat
eine eigene Projekt- und Ausbildungsleitung,
alles wird im Team vorbereitet. Die Ausbildungsinhalte richten sich nach den gesundheitlichen Problemstellungen im Projektland
und an dem Wissenstand der Schüler. Für
diese Ausbildungen hat HOG ein eigenes
Curriculum entwickelt.
Wenn in diesen Ländern die Schüler später imstande sind, selbständig zu arbeiten und
die Versorgung zu übernehmen, ist das Projektziel erreicht.
Die Einsätze der ehrenamtlichen Mitarbeiter von HOG vor Ort belaufen sich auf
circa zwei bis drei Wochen. Da also verschiedene Homöopathen ein Projekt bearbeiten,
kann man sich vorstellen, dass hier vor allem
Teamfähigkeit der Projektmitglieder und Toleranz gegenüber abweichenden Arbeitsauffassungen gefragt sind.
Bei einer Praxis mit wechselnden Therapeuten ist es außerdem von großer Bedeutung
für die nachfolgende Gruppe, dass eine gute
Dokumentation der Fälle mit ausführlicher
Anamnese, Begründung der Mittel- und
25
Titelthema
Projektabschluss in
Bam: Elke SchulteGüstenberg, Sigrid
Reustle-Kretzschmar, Efke Schulte
Güstenberg, Ursel,
Leßmann (stehend,
v.l.); Lucia Wolf, Jutta
Laurentius, Margareta Sasker, Carola
Kistel, Elisabeth
Shahrasbi (kniend,
v.l.)
Zitadelle Arg-é Ba:
Das Weltkulturerbe,
ist beim Erdbeben
fast vollständig eingestürzt.
Mauerbeschriftung in Bam
Potenzwahl et cetera geführt wird. Das ist die
Voraussetzung dafür, dass eine kontinuierliche
Behandlung der Patienten gewährleistet ist und
man später die Arbeit nachvollziehen kann.
Jedes Land hat seine eigenen Anforderungen an die Homöopathen. Damit die Mitarbeiter gut vorbereitet sind, bietet HOG
immer wieder Schulungen in verschiedenen
Bereichen an: Kenntnisse der Tropenkrankheiten, Projektmanagement oder Kommunikation mit den Menschen vor Ort – häufig
werden Dolmetscher benötigt. Viele Themen müssen bearbeitet werden.
Drahtzieher und Mittelpunkt – da wo
alles zusammenläuft – ist die Geschäftsstelle in Hamburg. Hier werden Fragen vorab
beantwortet oder bei Bedarf weitergeleitet.
Bei der Arbeit in dem entsprechenden
Projektland ist es sehr wichtig, dass man
dem „Gastland“ mit Respekt begegnet und
die Gepflogenheiten der Menschen und die
Kultur des Landes akzeptiert. Außerdem
muss man auf die örtlichen Gegebenheiten
autorin
Bärbel Hommel, Heilpraktikerin /
Klassische Homöopathin
Lehrbeauftragte Freie Heilpraktiker e.V.
Uerdingerstraße 670, 47800 Krefeld
E-mail: [email protected]
Tel.: 02151/782713, www.bhommel.de
26
Rücksicht nehmen. Eine homöopathische
Anamnese und Repertorisation kann einen
anderen Stellenwert bekommen. Wenn ich
aus einer „satten“ Gesellschaft komme, hat
das Allgemeinsymptom „Verlangen und Abneigung“ in einem Land, in dem die Menschen hungern, eine andere Aussage als bei
uns. Man muss in den Projektländern „in
den Schuhen der Menschen gehen“, um sie
zu verstehen und ihnen die Möglichkeiten
und Grenzen der Homöopathie vermitteln
zu können.
Bisher haben Projekte in acht Ländern
stattgefunden. Es handelt sich dabei um
Bosnien-Herzegowina (Mostar, Sarajevo),
Bolivien, Kenia, Mazedonien, Sierra Leone,
Sri Lanka, Togo und Iran (Bam).
Beispiel Sierra Leone
Am Beispiel von Sierra Leone möchte ich ein
Projekt etwas genauer vorstellen: Sierra Leone hat eine Fläche von 71.740 Quadratkilometern und circa 5,5 Millionen Einwohner.
Auf den ersten Blick ist dieses landschaftlich
üppige westafrikanische Land ein kleines Paradies. Aber reichhaltige Bodenschätze, vor
allem Diamanten, führten zu einem elfjährigen Bürgerkrieg. Die Berichte über Gräueltaten während dieses Krieges gingen um die
Welt.
Als der Krieg 2002 endete, hinterließ
er ein traumatisiertes Land, das heute zu
den ärmsten Ländern der Welt zählt. Eine
gesundheitliche Versorgung – vor allem in
den ländlichen Gebieten – ist so gut wie gar
nicht vorhanden.
Das Gesundheitsministerium Sierra Leones hat daher nach einer effektiven und
gleichzeitig kostengünstigen gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung gesucht.
Da Homöopathen ohne Grenzen durch die
Arbeit in anderen Krisengebieten auf der
Welt den dortigen Behörden bekannt war,
trat man mit der Bitte an die Organisation
heran, einheimisches medizinisches Personal
in klassischer Homöopathie auszubilden.
Dieser Bitte wurde gerne nachgekommen
und im November 2010 begann man in der
Provinzstadt Makeni mit der Ausbildung
von 25 Krankenschwestern und -pflegern in
klassischer Homöopathie. Bei diesen Ausbildungen findet immer sowohl theoretischer
als auch praktischer Unterricht statt, so dass
während der bisherigen vier Ausbildungsreisen viele Menschen homöopathisch versorgt
werden konnten.
Am 27. Oktober 2011 startete die vierte
Reise. Den Reisebericht über diesen Aufenthalt kann man auf www.homeopathenohnegrenzen.de im Internet nachlesen.
Die Arbeit ist sehr erfolgreich und in
Makeni fragten offizielle Stellen nach, ob es
möglich ist, im dortigen Krankenhaus eine
homöopathische Station einzurichten. Eine
Erweiterung des Lehrpraxisbetriebes auf die
gesamte Region Makeni wird angestrebt.
Ziel ist es – nach Abschluss der Ausbildung
der Schüler in klassischer Homöopathie –
1 | 2012
wir.
Homöopathie
info
Homöopathen ohne Grenzen e.V.
Geschäftsstelle Hamburg
Bernstorffstraße 117, 22767 Hamburg
Tel.: 040-43 27 47 02, Fax: 040-43 27 47 01
[email protected]
www.homoeopathenohnegrenzen.de
Drei Mädchen
im Kindergarten
in Bam
weitere homöopathische Praxen oder mobile
Dienste durch die neuen einheimischen Homöopathen zu betreiben. Langfristig wird so
die medizinische Versorgung und dadurch
natürlich die Lebensbedingungen der Menschen in diesem Gebiet verbessert.
Aber nicht immer laufen die Projekte so
optimal wie in Sierra Leone. Wenn die politischen Gegebenheiten schwieriger sind,
überträgt sich das natürlich auch auf die Arbeit von Homöopathen ohne Grenzen.
Fotos: Homöopathen ohne Grenzen (4)
Beispiel Bam
Bam, im Iran in der Provinz Kerman gelegen, war eine Stadt mit circa 100.000 Einwohnern. Die Sprache der Menschen ist persisch (Farsi), die Religion meist Islam (Schia,
Sunniten). Bam war eine reiche Stadt im
Südosten des Iran, bekannt durch ihre schöne Altstadt und Festungsanlage, eine Oase in
der Nähe der Wüste zu Afghanistan.
Ende 2003 zerstörte ein starkes Erdbeben die Stadt fast völlig. Da das Beben in
der Nacht stattfand, haben viele Menschen
geschlafen. 40.000 der 100.000 Einwohner
überlebten das Beben nicht, fast 800 Menschen sind querschnittgelähmt.
2004 fährt die erste Delegation von
Homöopathen ohne Grenzen nach Bam
und nimmt Kontakte auf. Von iranischer
Seite bekommt HOG viel Unterstützung:
Gesundheitsamt, die Universität in Teheran und örtliche Krankenhäuser sowie die
deutsche Botschaft und Organisationen
wir.
1 | 2012
begrüßen das Projekt. Nach einiger Vorbereitungszeit beginnt 2005 in einem kleinen
Praxiscontainer der Baghe-Khan-Clinic die
Arbeit der Homöopathen. Die körperlichen
Verletzungen sind aufgrund des Erdbebens
erheblich, aber Trauer und psychosomatische Leiden stehen ebenso im Vordergrund.
Ein gutes Einsatzgebiet für die Homöopathie. Die Kinder im Waisenkindergarten
werden besucht und versorgt und Hausbesuche vor allem bei den querschnittsgelähmten
Patienten gemacht, die nicht in die kleine
Praxis kommen können.
Die ersten Heilerfolge sprechen sich rum
und die Nachfrage nach homöopathischer
Behandlung ist groß. Viele hoffen auf eine
Ausbildung in klassischer Homöopathie.
Man arbeitet auf Hochtouren. HOG steht
in Kooperationsverhandlungen mit der Iranian Homeopathic Association (IHA) in Teheran, mit der sie sich den Homöopathieunterricht und die Arbeit in der Praxis in Bam
teilen wollen. Auch die Mitarbeiter des Projekts, die von Deutschland aus tätig sind, arbeiten kontinuierlich an der Verwirklichung
der Hilfe zur Selbsthilfe, damit die Arbeit in
absehbarer Zeit von einheimischen Homöopathen übernommen werden kann.
Leider entziehen die örtlichen Vertreter
des Gesundheitsministeriums 2007 die Behandlungserlaubnis und das Bam-Projekt
muss beendet werden. Doch trotzdem hat
die Arbeit ein Stück zur Völkerverständigung beigetragen und – wenn in diesem Pro-
jekt auch nur für kurze Zeit – Hilfe leisten
können.
Gründe für die HOG-Mitgliedschaft
Ich persönlich unterstütze die Arbeit von
HOG, weil sich hier für mich die Möglichkeit bietet, einer Organisation zu helfen, die
die Not in Ländern zu lindern versucht, in
denen es dringend notwendig ist und die
eine medizinische – vor allem auch kostengünstige – Versorgung aufbaut. Und natürlich bin ich als Homöopathin auch daran interessiert, dass die Homöopathie in Länder
getragen wird, in denen die Kenntnis von
Homöopathie spärlich bis unbekannt ist.
Im Übrigen muss man – um Homöopathen ohne Grenzen zu unterstützen – nicht
unbedingt in einem Projektland mitarbeiten. Es gibt viele Möglichkeiten, vor allem
natürlich die finanzielle Unterstüzung, damit die Projekte überhaupt durchgeführt
werden können.
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Titelthema
Antlitzanalyse in der Biochemie
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Antlitzanalyse in der Biochemie nach Dr. Schüßler
Gebundene Ausgabe, 208 Seiten
Autoren: Susana und Thomas Feichtinger
Verlag: Haug Verlag in der Thieme Verlagsgruppe
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-8304-7363-3
Ladenpreis: 6 9,99 Euro
Dieses Buch bietet in seinem ersten Teil einen
Überblick über die Entstehungsgeschichte
und die Grundlagen der Biochemie sowie der
Antlitzdiagnostik nach Kurt Hickethier. Tabellen der Mineralstoffe und der Einnahmeempfehlungen erleichtern den Einstieg in die
Theorie dieser Therapie. Im umfangreichen
zweiten Teil erfolgen einprägsame Beschreibungen der einzelnen Mineralstoffe und der
Antlitzanalyse verbunden mit anschaulichen
Bildern. Im Anschluss verdeutlichen Gegenüberstellungen von diversen Merkmalen im
Gesicht die Variationen der Farbangaben und
die dazugehörigen Mineralstoffe.
Dieser Atlas kann sowohl eine gute Ergänzung der praktischen Grundausbildung
als auch ein praktisches Nachschlagewerk im
täglichen Praxisbetrieb sein.
Homöopathische Fallanalyse
Die Autoren dieses Buches, größtenteils Ärzte,
bieten mit ihren Beiträgen einen guten Überblick über einige wesentliche, gegenwärtig
praktizierte homöopathische Methoden.
Das Buch ist übersichtlich, gut strukturiert
und konsequent in seinem logischen Aufbau.
Es beginnt mit der Lehre Hahnemanns. Das
Prinzip der klassischen Homöopathie im Sinne Hahnemanns wird verständlich und konkret formuliert. In chronologischer Reihenfolge werden die unterschiedlichen Lehren, die
aufbauend auf Hahnemanns Lehre bis heute
entwickelt wurden, erläutert. Die Autoren setzen sich kritisch mit der Weiterentwicklung
der klassischen Homöopathie durch namhafte Nachfolger Hahnemanns auseinander und
klären durch genaue Definitionen und Beschreibungen die Abweichungen. Es wird jede
Methode für sich kritisch und grundsätzlich
in Bezug zu Hahnemanns Arbeit beleuchtet.
Wesentliche Merkmale werden klar und vorurteilsfrei herausgearbeitet.
Fallbeispiele zu den zitierten Paragraphen
aus dem Organon und zu den einzelnen Methoden zeigen sowohl die Gemeinsamkeiten
als auch die Unterschiede auf dem Weg der
Fallaufnahme, der Hierarchisierung, Repertorisation und dem Fallverlauf.
Homöopathische Fallanalyse
Gebundene Ausgabe, 260 Seiten
Herausgegeben von Gerhard Bleuel
Verlag: Haug Verlag in der
Thieme Verlagsgruppe
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-8304-7320-6
Ladenpreis: 59,99 Euro
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28
1 | 2012
wir.
Heilhypnose
behandlung mit der medizinischen heilhypnose
Allergien und Neurodermitis
müssen nicht sein
Fotos: Haug Verlag (2), Shutterstock (3)
Die medizinische Heilhypnose ist die Möglichkeit, unter Einbeziehung des Unterbewusstseins
auf den ganzen Menschen (Leib, Geist und Seele) Einfluss zu nehmen. Ebenso erreicht man das
immunologische System, um so alle organischen Bereiche zu therapieren.
Bei der Heilhypnose werden positive Suggestionen in das Unterbewusstsein eingegeben.
wir.
1 | 2012
Die deutsche Hypnoseforschung sagt, dass
30 Prozent aller Lebensvorgänge durch das
Tagesbewusstsein gesteuert werden, aber 70
Pro­zent durch das Unterbewusstsein. Die
amerikanische Forschung geht davon aus,
dass zehn Prozent durch das Tagesbewusstsein
und 90 Prozent durch das Unterbewusstsein
gesteuert werden. Professor Dr. med. Brauchle spricht auch in diesem Zusammenhang
von der „Macht des Unterbewusstseins“. Man
geht davon aus, dass jeder Wunsch, der sich
im Unterbewusstsein eines Menschen manifestiert, immer das Bestreben hat, sich zu
verwirklichen; sei es im Positiven, wie im Negativen. Hier setzt die medizinische Heilhypnose ihren therapeutischen Hebel an. In dem
Zustand der Trance (hervorgerufen durch die
Hypnosebehandlung) werden positive Suggestionen in das Unterbewusstsein des Patienten eingegeben. Durch Veränderung des
Denkens auf Seiten des Patienten (positives
Denken = Auslösen der positiven Suggestion
im Unterbewusstsein des Patienten) wird es
eine gewünschte Veränderung in diesem Sinne ergeben. Wir haben hier die Addition von
30 Prozent Tagesbewusstsein und 70 Prozent
Unterbewusstsein zu einer starken positiven
Kraft. Hier ist es unbedingt erforderlich, dass
der Patient dieses veränderte Denken annimmt, sich vom negativen Denken löst. Es
ist sehr wichtig, den Patienten so zu führen,
dass es ihm nicht schwerfällt, auf diese veränderte Situation einzugehen. Nur so kann
ein therapeutischer Erfolg gesichert werden.
Nach dieser kleinen Einführung lassen Sie
mich nun zum eigentlichen Thema, zu den
Allergien und der Neurodermitis, übergehen.
In der Vergangenheit ging die Medizin immer davon aus, dass es sich bei allergischen
Erkrankungen, dazu zählt auch die Neuro-
29
Heilhypnose
dermitis, um rein organische Erkrankungen
handelt. Diesen Denkansatz kann man aber
nicht pauschal akzeptieren. Ich will darum
nicht auf allgemein bekannte Dinge eingehen, sondern hier von mir in meiner Praxis
gemachten Erfahrungen berichten. Diese
Darstellungen sollen aufzeigen, wie intensiv
psychogene Belastungen in Kombination mit
anlagemäßig bedingten organischen Schwächen in der Addition zu allergischen Reaktionen führen können. Hierzu folgen nun einige
Fallbeispiele aus der Praxis.
1. Fall: Neurodermitis
Hier ist der Fall einer Germanistikstudentin, die massivst unter einer Neurodermitis
litt (Diagnose durch Universitätsklinik in
Mainz). Patientin war so massiv betroffen,
dass es ihr nicht mehr möglich war, an Vorlesungen teilzunehmen. Behandlung bestand
aus Einreibungen mit stark kortisonhaltigen
Salben und entsprechenden oral einzunehmenden Medikamenten. Es stellte sich kein
Behandlungserfolg ein. Nach gründlich
durchgeführter Untersuchung und Anamnese stellte sich heraus, dass die Patientin durch
Trennung vom Elternhaus (Eltern wohnen
bei Hannover, ihr Studium in Mainz) psychogen sehr stark belastet war. Dieses wurde
noch erschwert durch die Tatsache, dass sie
Einzelkind war und eine sehr enge Bindung
30
an die Eltern bestand. Diese machten es ihrer Tochter noch besonders dadurch schwer,
dass sie bei der Verabschiedung immer weinend in der Haustür standen. Die Tochter
machte sich dieses zu massiven Selbstvorwürfen, wie undankbar sie sich gegenüber
ihren Eltern verhielt. Infolge dieser Tatsachen
kam es dann zu ersten Hauterscheinungen
mit Juckreiz und Ausblühungen, die sich im
Laufe der Zeit immer mehr verstärkten und
zu oben genannter schulmedizinischen Behandlung führten. Sie wurde außerdem mit
Schwarzlichtbehandlungen kombiniert (alles
ohne Erfolg). Ich habe dann nach Kenntnisnahme dieser Umstände der Patientin eine
Behandlung durch die medizinische Heilhypnose empfohlen. Ich klärte die Patientin auch dahingehend auf, dass es durch die
Hypnoanamnese in Kombination mit der
Altersregression möglich ist, an die Ursache
ihres Leidens heranzukommen (Behandlung
autor
Peter Berg
ist Heilpraktiker mit einer Praxis für
Naturheilverfahren in Holzminden, Leiter der Ausbildungsstätte für medizinische Heilhypnose und Lehrbeaufbeauftragter Freie Heilpraktiker e. V.
der Ursache = Verschwinden der Krankheitssymptome). Die Patientin erklärte sich mit
dieser Behandlung einverstanden. Voraussetzung für eine Heilhypnosebehandlung ist die
Kooperationsbereitschaft des Patienten sowie
der Wunsch, gesund zu werden.
Bei der durchgeführten Altersregression stellte ich fest, dass die Patientin bei der
Geburt Milchschorf auf dem Kopf hatte, außerdem waren Hautbelastungen in den Armbeugen sowie in den Kniekehlen. Es bestand
eine lymphatische Diathese. Auch später als
Kleinkind war die Haut sehr empfindlich.
Die Hypnoanamnese bestätigte die extrem
starke Bindung an die Eltern. Das ging sogar
so weit, dass, wenn die Patientin ihre Eltern
besuchte, sie zwischen den Eltern im Ehebett
schlief. Somit lag die Erkenntnis nahe, dass
durch die Schuldkomplexe der Organbereich
besonders belastet war, der von Natur aus am
empfindlichsten war – hier die Haut. Die
durchgeführte Therapie hatte das Ziel, die
Ablösung vom Elternhaus zu fördern, Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein zu stärken.
Den Eltern empfahl ich, die Tochter nicht
mehr mit Tränen zu verabschieden. Betreffend der Neurodermitis arbeitete ich mit der
sogenannten Spiegeltechnik. Ich suggerierte
der Patientin, sich in einem Spiegel zu betrachten. Folgende Suggestion setzte ich mit
Erfolg ein: „Ihre Haut ist glatt und rein: Sie
1 | 2012
wir.
Foto: Shutterstock
Autor Peter Berg beschreibt einen Fall, bei dem er mithilfe von Heilhypnose Neurodermitis erfolgreich behandelt hat.
Heilhypnose
fühlen sich wohl in ihrer Haut.“ Der feste
Glaube und damit der Einfluss auf das Unterbewusstsein führten zu einer absoluten Beschwerdefreiheit der Patientin. Es kam auch
zu keinem Rezidiv. Die Patientin bestand ihr
Staatsexamen mit Note 1,2. Sie ist inzwischen
verheiratet und Mutter von zwei gesunden
Kindern. Eine Neurodermitis ist bei ihr nie
wieder aufgetreten.
Dieses ist nur ein Fall von vielen, denen
mit der medizinischen Heilhypnose entscheidend geholfen werden konnte. Durch Suggestion in das Unterbewusstsein hat man die
Möglichkeit, Einfluss auf das Immunsystem
zu nehmen sowie das geschädigte Organ direkt anzusprechen. Ich möchte außerdem bemerken, dass die medizinische Heilhypnose
als reine Monotherapie durchgeführt wurde.
2. Fall: Teppichmilbenallergie
In diesem Fall handelt es sich um einen sechsjährigen Jungen, der unter einem massiven
allergischen Asthma auf Teppichmilben litt.
Bei Kontakt mit Teppichmilben kam es bei
ihm zu einem Glottisödem. Dreimal wurde
er mit dem Notarztwagen in die Klinik gebracht, jedesmal im lebensbedrohlichen Zustand. Nach gründlicher Anamnese empfahl
ich der Kindesmutter eine Behandlung ihres
Sohnes mit der medizinischen Heilhypnose.
Behandlungen schulmedizinischer Art hatten
keinen dauerhaften Erfolg gebracht. Durch
Kontakt mit Teppichböden, Teppichen usw.
war immer wieder die Gefahr eines akuten allergischen Asthmas gegeben. Die Mutter war
mit der Behandlung des Jungen einverstanden. Auch der Junge war trotz seiner sechs Le-
bensjahre behandlungsbereit, da er selbst den
Wunsch hatte, diese Atemnot loszuwerden.
Mein Ziel in dieser Behandlung war es,
eine Gegensensibilisierung auf Teppichmilben über das Unterbewusstsein zu erreichen.
Der Junge sprach sehr gut auf die Behandlung an. Ich verwendete die Fantasietechnik nach Berg. Ich suggerierte ihm folgende
Sätze: „Je mehr Teppichmilben vorhanden
sind, umso freier sind deine Atemwege.
Dein Brustkorb ist wie ein großer Saal, du
hast so viel Platz zum Atmen.“ Dieser kleine
Junge ist heute neun Jahre alt. Seit der durchgeführten Behandlung hat er keinen Anfall
mehr gehabt. Er ist vollkommen beschwerdefrei und spielt heute mit Vorliebe auf Teppichböden und Teppichen.
3. Fall: Nahrungsmittelallergie
Dieses ist der Fall einer 32-jährigen Patientin,
die an einer Nahrungsmittelallergie litt. Diese
Allergie machte sich bemerkbar durch Atemnot bis hin zu Erstickungsanfällen sowie Quincke-Ödem und Urtikaria. Ausgelöst wurden
diese Symptome durch Genuss von frischem
Obst jeglicher Art, Konservierungsstoffen und
Nüssen. Behandelt wurde die Patientin bis dahin mit kortisonhaltigen Medikamenten, da
auch schon ein Glottisödem aufgetreten war.
Sie trug immer eine Ampulle mit 1 Gramm
Kortison bei sich, für den Notfall.
Die Anamnese ergab, dass diese Patientin
Belastungen obiger Art nicht als Kind hatte.
Die Augendiagnose bestätigte eine seelischnervliche Schwäche (ausgeprägter Neurasthenikerring). Da auch eine von ihrem Arzt
durchgeführte Gegensensibilisierung keinen
Erfolg gebracht hatte, empfahl ich der Patientin eine Behandlung durch die medizinische
Heilhypnose. Die Patientin war sehr kooperativ und reagierte sehr gut auf diese Therapie.
Es kam mir darauf an, hier die Angst vor den
oben genannten Stoffen zu nehmen. Ich setzte daher folgende Suggestion ein: „Je mehr
frisches Obst, je mehr Konservierungsstoffe und Nüsse Sie essen, umso freier sind
Ihre Atemwege, umso reiner und glatter die
Haut. Sie haben so viel Platz zum Atmen.“
Außerdem wurden die nötigen Standardsuggestionen verabreicht. Diese Patientin konnte
schon sehr bald auf ihre Medikamente verzichten und war vollkommen beschwerdefrei. Sie konnte alle Früchte genießen, ebenso machten ihr Konservierungsstoffe nichts
mehr aus. Es trat bis heute kein Rezidiv auf.
Schlussbemerkungen
Die Erklärung für die Erfolge der medizinischen Heilhypnose liegen wohl darin, dass
in Trance eine Einflussnahme über das „Unterbewusstsein“ auf jedes Organ möglich ist.
Durch Wegnahme der Angst und festem
Glauben an die Suggestionen des Therapeuten ist nur diese Veränderung zum Positiven
zu erklären. Johann Wolfgang von Goethe
sagte einmal: „Der Glaube ist der Vater des
Wunders“. Es lohnt sich wirklich, einmal
über diesen Satz nachzudenken. Darum ist
es sehr wichtig, im vorbereitenden Gespräch
den Patienten so zu führen, dass er an seine Heilung glaubt. Vieles was durch meine
Fallschilderungen als sehr einfach scheint, ist
aber eine harte und verantwortungsbewusste
Arbeit.
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wir.
1 | 2012
31
Traditionelle Chinesische Medizin
ni hao – medizinisches qigong
Wenn der Pirol mit den
Flügeln flattert
Qigong ist arbeiten mit Energie, die in uns ist
und uns umgibt:
> Sie fühlen Energie.
> Sie bekommen Energie.
> Sie bewegen Energie.
Qi/Energie darf nicht blockiert sein, sondern
soll in Ihrem Körper fließen, damit Sie sich
gesund und wohl fühlen. Um den Qi/EnergieFluss anzuregen und Blockaden zu beheben
oder zu vermeiden, müssen Sie Ihren Körper
und Ihren Geist bewegen. Denn – so ein Zitat
aus dem Medizin-Klassiker „Huangdi Neijing“:
> Langes Liegen schadet dem Qi.
> Langes Sitzen schadet den Muskeln.
> Langes Stehen schadet den Knochen.
> Langes Gehen schadet den Sehnen.
Der menschliche Körper ist für Bewegung
geschaffen, aber: übermäßige, leistungsorientierte Bewegung schadet.
Für Sie selbst und zum Weitergeben an Ihre
Patienten haben wir eine Übung aus dem HerzQigong von Prof. Zhang Guangde ausgesucht:
„Der Pirol flattert mit den Flügeln“. In der chinesischen Symbolsprache gilt der Pirol als Vogel
der Freude, der Musik, der Freundschaft.
Übungsablauf
„Qigong kommt
aus China, aber es
gehört der
ganzen Welt.“
Prof. Zhang Guangde
32
>Sie stehen schmal, die Hände liegen, zu
Fäusten eingerollt, links und rechts auf
dem Beckenkamm.
>Sie öffnen die Fäuste und lassen die Arme
seitlich aufsteigen,
>dabei zeigen die Handflächen nach hinten,
die kleinen Finger zeigen nach oben,
>gleichzeitig verlagern Sie das Gewicht auf
rechts und machen einen 1,5 schulterbreiten Schritt nach links.
>Dabei ist Ihr Blick bei der linken Hand,
genauer beim linken kleinen Finger.
>Jetzt ist das Gewicht auf beiden Beinen.
>In Schulterhöhe beschreiben die Arme einen seitlichen Bogen, bis die Hände vor den
Schultern in eine gerundete Position kommen, die Handflächen zeigen zum Körper,
der Blick richtet sich dabei wieder geradeaus.
>Gleichzeitig mit der Armbewegung beugen Sie in den Hüftgelenken, das heißt Sie
kommen in eine tiefe, sitzende Position.
>In dieser Haltung machen Sie mit den
Händen 8 x eine lockere, schüttelnde Bewegung auf und ab („flattern“),
>danach führen Sie die Hände zur Brust,
massieren mit den Handrücken unter den
Achseln nach hinten, streifen links und
rechts entlang der Wirbelsäule nach unten
weiter über Po und Oberschenkel, bis die
Arme wieder in einem Bogen vor dem Körper ankommen.
>Dabei bleiben Sie immer in der tiefen, sitzenden Position.
>Die Handflächen zeigen jetzt wieder zum
Körper und Sie machen 8 x eine schwingende, lockere Bewegung von außen nach
innen („flattern“).
>Sie drehen jetzt die Handflächen nach
oben, verlagern das Gewicht auf das rechte
Bein, stellen den linken Fuß wieder an den
rechten und kommen wieder in den geraden Stand.
>Gleichzeitig bilden Sie mit den Händen
wieder Fäuste, die Sie links und rechts auf
den Beckenkamm legen.
>Nun führen Sie die Bewegung mit Schritt
nach rechts beginnend aus, der Blick geht
zum rechten kleinen Finger.
>Wiederholen Sie die Übung nach links und
rechts, sooft Sie mögen.
>Pausieren Sie zwischen jeder Übung einen
oder zwei Atemzüge lang.
Hinweise
>Führen Sie die Bewegungen langsam aus.
>Ihr Blick, Ihre Aufmerksamkeit ist beim
kleinen Finger, beim Aufsteigen der Arme
im Wechsel links und rechts.
>Beim „Flattern“ ist Ihr Blick, Ihre Aufmerksamkeit bei den Fingerspitzen, insbesondere
von Mittel-, Ring- und kleinen Fingern.
>Beim „Flattern“ sind Ihre Schulter-, Ellbogen- und Handgelenke locker.
>Der Kopf und die Wirbelsäule sind während der ganzen Übung gerade.
1 | 2012
wir.
Fotos: Fotolia, Traudel Bruse
Die Aktiv-Therapie Qigong sorgt für Gesundheit und Wohlgefühl.
Probieren Sie es doch einmal mit der folgenden Übung selbst aus
und geben Sie sie an Ihre Patienten weiter.
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Zum 25-jährigen Bestehen der Naturheilpraxis Klaus Fertig bieten wir einen
Themenkomplex-Lehrgang als Praxis-Seminar an:
„ Alternative Behandlungsmöglichkeiten bei akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates. Von der Diagnose zur Therapie“.
Erfahrungsheilkunde aus 25 Jahren Praxis
7 Tage Intensivkurs für max. 8 Teilnehmer in der Gemeinschaftspraxis für Naturheilkunde des Heilpraktikers Klaus Fertig, der Heilpraktikerin Nina Stickelmann
und der Diplom-Psychologin Dr. rer. medic. Ute Höner (HP Psych).
Alle Diagnose- und Therapieverfahren beziehen sich ausschließlich auf den
Bewegungsapparat und deren möglichen Begleitsymptomatiken, z. B. Kopfschmerzen durch HWS-Syndrom.
Hier die Themenübersicht:
Medizinische Aspekte
>Die wringenden Bewegungen der Arme verbessern den Qi-Fluss in den Leitbahnen, die
in den Armen verlaufen.
>Durch die „Flatter-Bewegung“ werden die
peripheren Akupunkturpunkte und vor allem
die Ursprungspunkte in den Handgelenken
aktiviert, dies führt zur Regulierung der Herzund Kreislauf-Funktion.
>Der tiefe, breite Stand festigt die Beine und
den Hüftbereich.
>Diese Übung beruhigt die mentale Aktivität
und bringt erholsamen Schlaf.
Die Kosten im Gesundheitswesen steigen immer
mehr. Mit der Aktiv-Therapie Qigong haben wir
eine bezahlbare Therapieform zur Hand, die mäßig, aber regelmäßig durchgeführt zu Wohlbefinden und viel Freude führt. Die Abrechnung
erfolgt über die GebüH.
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Sie finden ein Video dieser Übung unter:
www.mydrive.ch
Benutzername: nihao@med-qigong
Passwort: heilpraktiker
Auch wenn Sie die Übung nur zu 70 Prozent
oder weniger richtig machen, allein durch
die Bewegung helfen Sie sich. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim „Gongen“.
autoren
Traudel Bruse
ist Heilpraktikerin in Erlangen.
Michael Peter
ist Lehrer für chinesische Bewegungskunst in Herborn.
wir.
1 | 2012
1. Anamnese: Fragenkatalog
2. Diagnose: Körperliche Untersuchung, bereits ausgestellte Befunde lesen, bildgebende Diagnostik wie Röntgen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT)
3. Laborparameter
4. Hygienevorschriften
5. Funktionsanalyse der Wirbelsäule und Gelenke mit Wiederholung der dazugehörigen Anatomie und Physiologie
6. Statik des menschlichen Körpers mit Einführung in die Posturologie (Lehre
des Haltungssystems)
7. Diagnose und Therapie in der Chiropraktik. Die wichtigsten Griffe zur Blockadelösung in der täglichen Praxis
8. Injektionstherapie bei akuten und chronischen Erkrankungen, Neuraltherapie
mit und ohne Procain
9. Injektionen in Akupunkturpunkte und Ohrakupunktur
10. Physikalische Therapie, Elektrotherapie, Ultraschall, Stoßwellentherapie
11. Taping
12. Psychosomatische Aspekte bei akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates
13. Abrechnung nach GebüH, Korrespondenz mit Versicherungen. Honorarvereinbarung
14. Rezeptierung, Dokumentierung
Der Lehrgang beginnt am Samstag, den 03. November 2012, und endet am
darauffolgenden Freitag, den 09. November 2012. Seminarbeginn vormittags
09:00 bis 12:30, nachmittags 14:00 bis 17:00 Uhr. Die Lehrgangskosten betragen
einschließlich Seminarunterlagen und Zertifikat sowie Mittagessen (2 zur Auswahl), Pausengetränke, Obst und Snacks EUR 1.700,–.
Kursort: Gemeinschaftspraxis für Naturheilkunde, Klaus Fertig, Nina Stickelmann, Dr. rer. medic Ute Höner, 42657 Solingen-Höhscheid, Neuenkamperstr. 10
Tel. 02 12/81 10 81, Fax: 02 12/81 41 81 oder E-Mail: www.klaus-fertig.de, [email protected]
Die Referenten:
Klaus Fertig:
Heilpraktiker. 1987 Praxisgründung mit Schwerpunkt akute und chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates. Lehrbeauftragter des Berufs- und Fachverbandes
„Freie Heilpraktiker e. V.“. Langjähriger Ausbilder für Chiropraktik nach Ackermann,
Stockholm. Arbeitsschwerpunkte: Chiropraktik, Posturologie, Neuraltherapie, Taping.
Nina Stickelmann:
Heilpraktikerin. Seit 2008 selbständig in der Gemeinschaftspraxis. Arbeitsschwerpunkte: Ohrakupunktur nach Nogier. Chiropraktik nach Ackermann,
Neuraltherapie, Taping, Posturologie. Lehrbeauftragte des Berus- und Fachverbandes „Freie Heilpraktiker e. V.“.
Dr. Ute Höner:
Diplom-Psychologin, Promotion im Fachbereich neurologische Schmerzforschung
Lehrbeauftragete des Berufs- und Fachverbandes „Freie Heilpraktiker e. V.“.
Arbeitsschwerpunkte: Psychotherapie, Primärprävention im Bereich Stressreduktion und Entspannungsverfahren, Sachverständigentätigkeit.
Anmeldung: Bitte fordern Sie das Anmeldeformular über Fax, Telefon oder Mail an.
Hospiz
Heilpraktikerin
Petra Stolle hilft
Patienten, ihre
Trauerphase zu
überwinden.
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1 | 2012
wir.
Hospiz
sterben – trauer – neuanfang
Hilfe beim Loslassen
Foto: Shutterstock
Nicht jeder Mensch schafft es von selbst, den Verlust eines geliebten Menschen zu
verarbeiten und für sich selbst Mut und Zuversicht zum Weiterleben zu finden.
Autorin Petra Stolle beschreibt anhand zweier Fallbeispiele, wie Sie Menschen in
dieser schweren Lebensphase unterstützt.
Schon seit meiner Kindheit hat mich das
Thema Sterben und Vergehen interessiert.
Und schon sehr früh habe ich in den Sterbezimmern im Krankenhaus Menschen begleitet und beobachtet. Ich wollte wissen, warum
es bei einigen leicht geht und andere es so
schwer haben, Abschied von ihrem eigenen
Leben zu nehmen, und ich wollte wissen, wie
man Sterbenden und auch Angehörigen in
der letzten Lebensphase beistehen kann, sodass der Übergang für alle gut verläuft.
Meine TCM-Praxis gibt mir die Möglichkeit, weiterhin zu helfen – denen, die von
ihrem Leben Abschied nehmen müssen, und
denen, die zurückbleiben nach einem solchen
Abschied. Nach dem Tod eines Menschen für
Angehörige und Nahestehende da zu sein, ist
ein wichtiger Teil der Sterbebegleitung, denn
für sie beginnt nach dem Tod eines lieben
Menschen eine „neue Lebensphase“, die liebevoller Unterstützung und Anteilnahme bedarf.
Oft kommen Menschen mit schweren Erkrankungen wie Krebs, Aids, Schlaganfall und
anderen Leiden in meine Praxis, wenn sie sich
von der Schulmedizin alleine gelassen fühlen
oder wenn sie einfach nur spüren, dass die
letzte Lebensphase kommt. Meist brauchen
sie dann neben medizinischer Unterstützung,
wie beispielsweise lebensverbessernder Akupunktur, auch vor allem einen Menschen, der
sie unterstützt, mit dem sie sprechen können,
der sich etwas Zeit für sie nimmt.
Es kommen auch Menschen in meine Praxis, die plötzlich vor Jahren chronische Lungen- und Darmerkrankungen bekamen, die
trotz aller Therapien immer schlimmer wurden. Und es ist nicht selten, dass dann immer
mehr Krankheiten dazukommen. In vielen
wir.
1 | 2012
dieser Fälle stelle ich im Rahmen der Anamnese fest, dass vor Jahren ein lieber Mensch
gestorben ist und die Hinterbliebenen in der
Trauerphase des „Loslassens“ steckengeblieben sind. Dadurch sind dann die Krankheiten entstanden. Sehr oft gelingt es mir, mit
Akupunktur diesen Prozess des „Loslassens“
zu aktivieren, und genauso oft verschwinden
dann die Erkrankungen und die Betroffenen
finden den Weg zurück in ein erfülltes Leben.
Durch diese Erfahrungen bestärkt biete ich
Patienten, die mit Problemen rund um Sterben und Tod meine Praxis aufsuchen, für ihren wichtigen „Loslass-Prozess“ Akupunktur
an, damit sich gar nicht erst etwas festsetzt,
das diesen so wichtigen Prozess des Loslassens
während der Trauerphase behindert.
Um meine Arbeit mit Sterbenden, Trauernden und Kranken näher darzustellen, stelle ich
hier zwei Fallbeispiele vor. Im ersten Fall geht
es um eine Sterbebegleitung und im zweiten
Fall um die Trauerauflösung einer Hinterbliebenen.
Dankbarkeit für Vertrauen und Offenheit
Eines Tages bekam ich einen Anruf von einer
78-jährigen Frau – ich möchte sie im weiteren
Bericht gerne bei ihrem Namen Ilse nennen.
Ilse wollte unbedingt zu mir kommen, da ihr
Bauch immer dicker wurde, sie seit Wochen
kaum Verdauung hatte und sich auch sonst
unwohl fühlte. Alle ihre eigenen Maßnahmen
hatten nicht geholfen. Von Ärzten waren sie
und ihr Mann enttäuscht. Seit Jahren waren
sie nicht mehr dort gewesen. Ilse bat mich
sehr eindringlich, sie zu behandeln. Obwohl
ich sie gerne zur Untersuchung zum Arzt geschickt hätte, willigte ich schließlich ein, da
sie sonst nirgendwo hingegangen wäre. Als
Ilse mit ihrem Mann meine Praxis betrat,
erkannte ich den Ernst der Lage sofort, und
ein Blick reichte aus, um zu erkennen, dass
sie an Krebs erkrankt war. Sie hatte eine zarte
Figur, einen Bauch wie kurz vor der Entbindung und Hoffnung in den Augen. Ich bat
beide herein und führte die Anamnese durch.
Ilse fasste schnell Vertrauen zu mir. Am Ende
unseres Gespräches nahm ich ihre Hand und
versprach ihr, dass ich sie jetzt und später behandeln würde, wenn sie mir versprach, direkt von hier zu einem Arzt oder besser sofort
zum Krankenhaus zu fahren. Bei dieser unserer ersten Begegnung half ich ihr, das, was sie
schon in ihrem Inneren spürte, anzunehmen,
und sie folgte meinem Vorschlag. Ich sagte
ihr auch, dass sie mit Sicherheit operiert werden müsste. Am gleichen Abend gaben mir
beide Bescheid, dass die Operation schon für
den nächsten Morgen eingeplant war. Wir
beteten noch zusammen, und dann entließ
ich sie in Gottes Hände.
Die Operation lief gut, die Tumore wurden
entfernt, und abends nach der Operation rief
Ilses Mann mich an, seine Frau sei wach, sie
wolle mich grüßen und fragen, wann sie das
nächste Mal kommen könne. Sie wollte keine
Chemotherapie, keine Strahlentherapie, keine
Kur und keine Medikamente. Sie fand einen
Arzt, der das akzeptierte und sie als Patientin
annahm. 14 Tage nach der Operation kam
autorin
Petra Stolle
Heilpraktikerin in Viersen
35
Hospiz
sie wieder in meine Praxis und wir starteten gemeinsam in die letzten zwei Jahre ihres Lebens.
Wir haben uns alle zwei, drei oder manchmal
vier Wochen gesehen. Sie hat immer selber
entschieden, wann sie das nächste Mal wiederkommt und ob wir in der Sitzung nur Akupunktur machten, ob wir Themen besprachen,
ob ihr Mann dabei war oder ob sie mit mir alleine redete. Manchmal war sie eine Stunde da
und manchmal auch drei Stunden. Mit Empathie, Gelassenheit und Akupunktur gelang
es uns, alle ihr wichtigen Themen zu klären.
Sie hatte nie mehr Schmerzen, konnte wieder
wandern, und auch wenn der Tumormarker
im Blutbild extrem in die Höhe schoss und
der Arzt sie einweisen wollte, blieb sie ihrer Linie treu. Sie war sehr gläubig und wusste, dass
der Herr ihr genug Zeit geben würde, um alle
Dinge aufzuarbeiten. Sie schaffte es auch, noch
einmal mit ihrem Mann in die Berge wandern
zu gehen, alles ohne Medikamente. Kurz vor
Ende der zwei Jahre, nachdem sie ihr Leben
aufgearbeitet hatte, spielte der Körper nicht
mehr mit. Es kamen viele Symptome und die
Schmerzen. Wir beide wussten, die allerletzte
Phase hatte begonnen. Ilse entschied sich, zum
Sterben ins Krankenhaus zu gehen. Dort wurde sie zuletzt mit Palliativmedizin versorgt. Am
Sonntagabend vor ihrem Tod haben wir noch
ein letztes Telefonat geführt. Ilse war glücklich.
Sie war dankbar für die zwei Jahre, in denen sie
viel gelernt hatte. Sie war bereit „nach Hause“
zu gehen, und sie freute sich darauf. Montag,
am Tag nach unserem Gespräch, ist sie friedlich eingeschlafen, an der Hand ihres Mannes.
Ilse hat eine Spur in meinem Leben hinterlassen. Ich trage sehr viel Dankbarkeit in
mir für ihr Vertrauen und ihre Offenheit.
Eine große Herausforderung
Das nächste Beispiel erzählt die Geschichte
von Monika. 58 Jahre zählte sie, als sie mit
chronischer Bronchitis, Hautkrebs, Schlafstörungen und Depressionen in meine Praxis
kam. Sie war schon länger krankgeschrieben,
wollte aber gerne wieder arbeiten.
Zehn Jahre zuvor hatte Monika ihren
Mann durch Lungenkrebs verloren. Ein halbes Jahr später begann ihre eigene Krankengeschichte. Ich erfuhr in unseren Gesprächen,
dass Monika auch zehn Jahre nach dem Tod
ihres Mannes immer wieder von Ohnmacht,
Wut und Verzweiflung übermannt wurde,
dass ihr Mann sie allein gelassen hatte. Denn
„er hatte ihr endlich ein schönes Leben bereitet“ in ihrer zweiten Ehe mit ihm, nach-
Wer in der Phase
der Wut und
Verzweiflung
steckenbleibt,
braucht manchmal Unterstützung von außen.
36
dem ihre erste Ehe ohne Freude gewesen war.
Monika empfand Ungerechtigkeit, dass ihr
erster Mann noch am Leben war, und fühlte
sich hilflos. In ihren Krankheiten schließlich
fand sie sich mit all ihren Gefühlen bestätigt.
Denn würde ihr Mann noch leben, wäre sie
bestimmt nicht krank geworden. Auf Gott
war sie nicht gut zu sprechen. Er hatte ihr das
schließlich eingebrockt. Wenn es einen Gott
gäbe, dann hätte er ihr ihren geliebten Mann
nicht genommen. Ob ihr Mann „im Himmel
weiterlebte“ – sie glaubte nicht daran.
Vor uns lag eine große Herausforderung.
Monika war in der Phase der Wut und Verzweiflung steckengeblieben und konnte die Situation
nicht annehmen. Sie konnte ihren Mann nicht
loslassen und selbst in ein erfülltes Leben weitergehen. Die Akupunktur schaffte es, die Krankheits-Symptome zu verringern, sodass Monika
auf körperlicher Ebene einen Schritt weiterkam.
Sie war selbst sehr erstaunt, dass es ihr schon
nach der zweiten Sitzung besser ging.
Wenn da nicht ihr starker Wille gewesen
wäre. Monika hatte sich nämlich über all die
Jahre fest darauf eingestellt, ihre unglückliche Rolle zu spielen. Ihr Geist, ihre Psyche
wollten diese Rolle nicht aufgeben, sie war
zu ihrem Lebensinhalt geworden. Da sie Vertrauen zu mir hatte, sprach ich das Thema an.
Monika hörte mir zu, aber sie flüchtete sich
wieder in ihre Krankheiten. Sechs Monate
vergingen, bis ihr Geist für die Erkenntnis
bereit war, dass sie für einen erfüllten Neuanfang ihre alten Denkmuster aufgeben musste,
loslassen musste.
In der Zwischenzeit hatten wir für sie
eine neue ehrenamtliche Aufgabe gefunden.
Durch diese Aufgabe und den Kontakt mit
neuen Menschen gewann ihr Leben mit der
Zeit wieder einen Sinn. Schließlich konnte
sie loslassen, und die Trauer konnte sich wandeln. Heute ist sie dankbar für die gemeinsamen Jahre mit ihrem Mann. Sie hat die Freude in ihrem Leben wiedergefunden.
Sterben – Trauer – Neuanfang – ein immerwährender Zyklus allen Lebens. Das Loslassen und Orientieren sind Phasen, die diesem
Zyklus angehören und vor dem Neuanfang
stattfinden müssen. Es sind aktive und sehr
wichtige Phasen, ohne die kein Neuanfang
geht. Wer diese Phasen mit eigener Kraft oder
auch mit Hilfe anderer bewusst durchläuft,
gewinnt nach Erfahrungen von Sterben und
Trauer Weisheit. Diese Weisheit lässt uns in jedem Neuanfang wachsen. Gestärkt und gereift
gehen wir mit jedem Mal weiter, Schritt für
Schritt in eine lebenswerte Zukunft. Mit Menschen an unserer Seite, die uns mit Liebe und
Wertschätzung unterstützen, schaffen wir es,
den Herausforderungen auf unserem Lebensweg mit Mut und Zuversicht zu begegnen.
1 | 2012
wir.
Heilpflanzen
passionsblume – passiflora incarnata l.
Die schöne Beruhigende
Fotos: Shutterstock (2)
Die Passionsblume aus der Familie der Passionsblumengewächse ist nicht nur aufgrund ihrer
prächtigen Blüten bekannt. Die 2011 zur Heilpflanze des Jahres gekürte Blume hat entspannende
und angsthemmende Wirkung und wird als Beruhigungsmittel eingesetzt.
Der Passionsblume
werden beruhigende
und angsthemmende
Wirkungen nachgesagt.
wir.
1 | 2012
37
Heilpflanzen
Die Extrakte aus der Passionsblume besitzen
beruhigende und anxiolytische Effekte und
werden bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafstörungen und nervös bedingten gastrointestinalen Symptomen eingesetzt. Um
die beruhigende Wirkung zu potenzieren,
findet man sie häufig in Verbindung mit anderen Phytotherapeutika, wie zum Beispiel
Baldrian.
Da im Gegensatz zu vielen Psychopharmaka keine muskelrelaxierenden Effekte
beobachtet wurden, ist die Passionsblume
ein Beruhigungsmittel, das sich vor allem
tagsüber gut verwenden lässt, weil es nicht
zu einer Beeinträchtigung der Alltagstauglichkeit führt.
Die beruhigenden und angsthemmenden
Eigenschaften beruhen auf einer Inhibierung
der Bindung des Botenstoffs 3H-GABA am
GABA-Rezeptor im Nervensystem. Die beste Wirksamkeit lässt sich mit Extrakten aus
den Blättern erreichen. Welche Inhaltsstoffe
dafür relevant sind, ist bisher noch unklar.
Vermutlich ist die Hauptwirkung den Flavonoiden zu verdanken.
Die Ursprungsheimat der Passionsblumen sind die tropischen Regenwälder Mittel- und Südamerikas. Weltweit sind mehr
als 400 Arten bekannt, einige davon tragen
essbare Früchte. Für den Handel bedeutsam
ist nur die Maracuja, die Frucht von Passiflora edulis. Auch Maracujasaft soll übrigens
ausgleichend und entspannend wirken.
Historie
Die Passionsblume ist eine relativ alte Heilpflanze. Die Azteken setzten sie bei Harnverhalt, Frakturen und Prellungen ein, wie
Aufzeichnungen aus dem Jahre 1552 zeigen. Schon im 17. Jahrhundert registrierten
Mönche und Ärzte, die mit den spanischen
Eroberern nach Amerika gelangten, wie die
Indianer die Pflanze nutzten. 1649 schrieb
der Arzt Francisco Hernández in seinem Reisebericht, dass das Gewächs bei Schlaflosigkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit gute
Dienste leistet und ein ausgezeichnetes Mittel
gegen Toxine und Melancholie sei. Mediziner
in Nordamerika attestierten der Passionsblume Ende des 19. Jahrhunderts unter anderem
einen lindernden Einfluss bei Krämpfen und
Epilepsie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts
38
war die Passionsblume als Heilpflanze bei
nervösen Unruhezuständen und Einschlafstörungen auch in Europa bekannt.
Name
Passiflora incarnata gehört zur Familie der
Passionsblumengewächse
(Passifloraceae).
Der Gattungsname Passiflora geht auf europäische Missionare in Südamerika zurück. Sie
leiteten ihn vom lateinischen passio (Leiden)
und flos (Blume) ab, und zwar aufgrund der
symbolhaften Struktur der wunderschönen
Blüte, die Ähnlichkeit mit den Folterwerkzeugen an Christus hat. Die drei Narben
stehen für die Nägel, der Fadenkranz soll die
Dornenkrone darstellen, der gestielte Fruchtknoten den Kelch, die fünf Staubblätter die
Wundmale, die Laubblätter die Lanze, die
Ranken die Geißeln, und die weiße Farbe gilt
als Sinnbild für die Unschuld des Erlösers.
Botanik
Die bei uns als Zierpflanze sehr beliebte
mehrjährige Passionsblume bildet lange,
dünne, rankende Stängel aus (bis zehn Meter) mit tief dreilappigen, wechselständig
angeordneten, bis 15 Zentimeter langen
Blättern. Die circa acht Zentimeter großen,
gestielten, dekorativen, weißen und violetten Blüten besitzen fünf Staubgefäße und
drei verwachsene Narbengriffel. Die Pflanze
blüht von Mai bis Juli. Die Frucht ist eine
ovale, blass-orangefarbene Beere mit vielen
Samen und wohlschmeckendem Fruchtfleisch.
Drogen (verwendete Pflanzenteile)
Arzneilich verwendet wird das Kraut der
fleischfarbenen Passionsblume (Passiflorae
herba). Zur Gewinnung der Teedroge wird
das Kraut zur Blütezeit gesammelt und schonend getrocknet.
Inhaltsstoffe
Flavonoide (C-Glykoside von Vitexin, Isovitexin, Apigenin und Luteolin),
autorin
Heike Lück-Knobloch
Heilpraktikerin in Ratingen
γ-Pyronderivate (Maltol und Ethylmaltol),
Polyacetylen (Passicol), cyanogenes Glykosid (Gynocardin), ätherisches Öl in Spuren. Entgegen früheren Ergebnissen konnte
das Vorkommen von Harman-Alkaloiden
(3-Carbolinalkaloide, die die Monoaminooxidase (MAO) hemmen und an Serotonin-Rezeptoren binden) in neuen Analysen
anhand empfindlicher HPLC-Methoden
nicht verifiziert werden. Da Maltol, dem
zentral dämpfende Effekte zugeschrieben
werden, in der Droge nur in Spuren vorhanden ist, kommt es ebenfalls nicht als
Wirkstoff in Frage.
Ein indisches Forscherteam informierte in mehreren Veröffentlichungen über
ein trisubstituiertes Benzoflavon, das sich
nach Fraktionierung eines methanolischen
Extraktes von Passiflora incarnata isolieren
ließ und in vivo anxiolytische Eigenschaften entfaltete. Weitere Tierversuche wiesen
auf einen potenziellen Effekt des Benzoflavons bei der Entwöhnung von Suchtmitteln
wie Morphin, Nicotin, Cannabis, Alkohol
und Benzodiazepinen hin (Krenn 2006).
Die komplette Struktur dieses Benzoflavonabkömmlings ist jedoch noch nicht veröffentlicht. Eine phytochemische Analyse
des Passifloraextraktes KY705P anhand des
Fraktionierungsprotokolls der indischen
Forschergruppe erfolgte an der Universität Wien, um die Substanz noch besser zu
spezifizieren. Dabei zeigte sich, dass keine
der dabei gewonnenen drei Fraktionen Butanol, Petrolether und Chloroform sowie
auch die Restfraktion nicht das beschriebene
Benzoflavonderivat enthielt. Daher kommt
auch das Benzoflavon als wirksamkeitsbestimmende Substanz von Passiflora incarnata nicht in Betracht. Untersuchungsresultate
deuten darauf hin, dass das wirksamkeitsbestimmende Prinzip vermutlich in der Chloroformfraktion und in geringerem Ausmaß
auch in der Butanolfraktion enthalten sein
könnte. Weitere Untersuchungen sind auf
jeden Fall erforderlich, um die Frage nach
dem wirksamkeitsbestimmenden Stoff definitiv beantworten zu können.
Anwendung
Der Gebrauch von Passiflorae herba basiert
auf volksmedizinischen Erfahrungen in Bra1 | 2012
wir.
Heilpflanzen
Foto: Shutterstock
Die Frucht der Passionspflanze
ist eine Beere mit vielen Samen
und wohlschmeckendem
Fruchtfleisch.
silien und Nordamerika und soll bei Schlaflosigkeit, nervlich bedingter Überreizung,
Depressionen und Hysterie hilfreich sein.
Im angelsächsischen Sprachraum werden
neben Schlaflosigkeit und Hysterie, Neuralgie, nervöse Tachycardie und spastisches
Asthma als Indikationen genannt. In Frankreich setzt man die Heilpflanze traditionell
bei funktionellen Herzbeschwerden sowie
zur symptomatischen Therapie nervöser
Beschwerden von Erwachsenen und
Kindern ein. Phytotherapeutisch
hat die Passionsblume eine Mittelstellung
inne zwischen dem ebenfalls C-Flavonglykoside enthaltenden Weißdorn und den
pflanzlichen Sedativa, wie zum Beispiel Baldrian. In Tees und phytotherapeutischen
Zubereitungen wird die Passionsblume
häufig mit anderen Heilpflanzen zusammen
verarbeitet. Es liegen Monographien für fixe
Kombinationen mit Baldrianwurzel, Hopfenzapfen und Passionsblumenkraut sowie
mit Passionsblumenkraut, Baldrianwurzel
und Melissenblättem vor. Anwendungsgebiete sind nervös bedingte Einschlafstörungen und Unruhezustände. Klinische
Studien erbrachten für Verbindungen mit
Baldrianwurzel (mit oder ohne Hopfenzapfen) eine gute Wirksamkeit bei leichten bis
mittelschweren nervös bedingten Ein- und
Durchschlafstörungen.
Aufgrund der guten Datenlage ist die
Dreierkombination auch für Kinder ab drei
Jahren zugelassen. Eine Beobachtungsstudie
weist darauf hin, dass die Zusammensetzung
aus Baldrian, Hopfen und Passionsblume bei
der Therapieumstellung von Benzodiazepinen
bei Patienten mit nicht organisch bedingten
Dyssomnien nützlich sein kann, da sich bei
ihnen sowohl die Schlafqualität als auch die
Tagebefindlichkeit wesentlich verbesserten.
Die Kommission E verfasste für die Passionsblume eine Monografie mit der Heilanzeige nervöse Unruhezustände, in der
ESCOP-Monografie werden zudem Einschlafstörungen genannt, in der Schweiz
und Frankreich werden auch leichte nervöse
Herzbeschwerden als Indikation erwähnt.
Anxiolytische Wirkungen
Mehrere In-vivo-Untersuchungen deuten
darauf hin, dass Passionsblumenkraut angst-
wir.
1 | 2012
„Die Passionsblume ist ein Beruhigungsmittel,
das sich vor allem tagsüber gut verwenden
lässt, weil es nicht zu einer Beeinträchtigung
der Alltagstauglichkeit führt.“
Heike Lück-Knobloch
lösend wirkt. Dies zeigt sich auch in klinischen Studien. In zwei Pilotstudien wurden
das anxiolytische Leistungsvermögen der
Passionsblume anhand der Hamilton-Skala
dem von Benzodiazepinen gegenübergestellt: An der Studie von Akhondzadeh und
Kollegen nahmen 36 Patienten mit generalisierten Angststörungen teil, die entweder
Passionsblumenextrakt oder Oxazepam
bekamen und 28 Tage beobachtet wurden.
Während der Effekt von Oxazepam in den
ersten Tagen stärker war, gab es ab dem
siebten Tag keine signifikanten Unterschiede mehr. In der Untersuchung von Annseau
und Kollegen entfaltete Passionsblumenextrakt im Vergleich zu diversen Benzodiazepinen gute anxiolytische Eigenschaften, ohne dabei jedoch muskelrelaxierend
und stark sedierend zu sein. Ein ähnliches
Nutzen-Risiko-Profil wies eine placebokontrollierte Studie mit 60 Patienten mit
präoperativer Angstsymptomatik auf, in
der die Prämedikation mit Passionsblumenextrakt signifikant die Angstsymptomatik
verringerte, ohne dabei zu sedieren oder die
psychomotorischen Funktionen negativ zu
beeinflussen.
Ein Tee aus Passionsblumenkraut ist besonders für Kinder bei Nervenschwäche,
Schlafstörungen, Angst und Unruhe zu
empfehlen. Hierfür wird ein Teelöffel Passionsblumenkraut mit einer Tasse kochendem
Wasser übergossen, fünf Minuten ziehen gelassen und danach abgeseiht. Kinder ab dem
vierten Lebensjahr sollten zwei- bis dreimal
täglich eine halbe bis dreiviertel Tasse trinken beziehungsweise eine bis zwei Tassen vor
dem Schlafengehen.
Erfahrungsmedizinische Anwendungsgebiete: Nervöse gastrointestinale Symptome,
Krämpfe, nervöses Herzrasen beziehungsweise Herzrhythmusstörungen (funkti-
39
Heilpflanzen
Die gestielten, dekorativen, weißen und violetten Blüten der Passionsblume besitzen
fünfr Staubgefäße
und drei verwachsene
Narbengriffel.
„Passiflora geht auf europäische Missionare in Südamerika zurück. Sie
leiteten ihn vom lateinischen passio (Leiden) und flos (Blume) ab, und
zwar aufgrund der symbolhaften Struktur der wunderschönen Blüte,
die Ähnlichkeit mit den Folterwerkzeugen an Christus hat.“
Heike Lück-Knobloch
onelle Herzbeschwerden), klimakterische
Beschwerden, Depressionen, Hysterie, Neuralgie, spastisches Asthma (Extrakt aus der
Fruchtschale), leichter Bluthochdruck, Erschöpfung, Hämorrhoiden (äußerliche Behandlung): Waschungen: 20 Gramm Droge
40
in 200 Gramm siedendes Wasser geben, filtrieren und nach der Abkühlung verwenden.
Homöopathie
Passiflora incarnata HAB 1; Passionsblume,
die frischen, oberirdischen Pflanzenteile.
In der Homöopathie verwendet man „Passiflora“ als Urtinktur oder niedere Potenz
D1 und D2. Anwendungsgebiete: Erkrankungen des Zentralnervensystems, Schlafstörungen, Unruhezustände, Krampfleiden,
Schmerzen, Rheuma. Man gibt drei Stun1 | 2012
wir.
Heilpflanzen
den vor und zusätzlich direkt vor dem Schlafengehen fünf bis 20 Tropfen.
Eine gute Alternative zu stärkeren Hypnotika ist auch folgendes Rezept: 30 Gramm
Passiflora Urtinktur, 30 Gramm Baldriantinktur, fünf Gramm Pomeranzentinktur
Bei Einschlafschwierigkeiten eine Stunde
vor dem Schlafengehen einen Teelöffel der
Mixtur in Wasser einnehmen.
Fazit
Schlafstörungen, Unruhezustände und
Ängs­te sind oft die Konsequenz von beruflicher oder persönlicher Überforderung und
heutzutage nicht selten. Sowohl die Erfahrungen in der Selbstmedikation als auch
aktuelle Forschungsresultate deuten darauf
hin, dass die Passionsblume eine vielversprechende Therapieoption bei diesen „modernen Leiden“ ist, was die Bedeutung ihres
Namens (lat. passio = Leiden) in ein ganz
neues Licht setzt.
Empfehlenswerte Präparate
Foto: Shutterstock
Passionsblumenkraut kbA geschnitten, Fa.
Kräuter Schulte; Hoggar Balance Tabletten,
Fa. Stada; Kytta-Sedativum Tabletten, Fa.
Merck; Pascoflair 425 Milligramm Tabletten,
Fa. Pascoe; Passionsblume-Kräutertabletten,
Fa. Dr. Dünner; Passiflora Curarina Tropfen,
Fa. Harras-Curarina; Passiflora incarnata D1
Flüssige Verdünnung, Fa. Weleda; Passiflora
incarnata Urtinktur, Fa. Alcea.
Quellen:
Christof Jänicke, Dr. Jörg Grünwald, Thomas Brendler, alle Berlin: Handbuch Phytotherapie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2003;
Volker Fintelmann,Rudolf Fritz Weiss: Lehrbuch
Phytotherapie, 12. Auflage, 2009, Hippokrates Verlag, Stuttgart;
www.pflanzenforschung.de/node/1074;
www.awl.ch/heilpflanzen/passiflora_incarnata/
index/htm;
http://www.phytodoc.de/heilpflanze/passionsblumefleischfarbene/aussehen-herkunft/;
www.pharmazeutische-zeitung.de/index.
php?id=35717&type=0;
www.apotheke-sommer.de/Kraeutergarten/passionsblume.htm;
www.pharmazie.uni-frankfurt.de/Neuer_Sencken-
wir.
1 | 2012
bergischer_Arzneipflanzengarten/Nerven/Passiflor;
www.kup.at/db/phytokodex/datenblatt/Passionsblumenkraut.html;
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Dhawan K., Kumar S., Sharma A.: Suppression
of alcohol-cessation-oriented hyperanxiety by the
benzoflavone moiety from Passiflora incarnata L. in
mice. J Ethnopharmacol 2002; 81: 239-244;
Dhawan K., Kumar S., Sharma A.: Restoration of chronic delta9-THC-induced decline in sexuality in male
rats by a novel benzoflavone moiety from Passiflora
incarnata L. Brit J Pharmacol 2002; 138: 117-120;
Dhawan K., Sharma A.: Prevention of chronic alcohol and nicotine-induced azospermia, sterility and
decreased libido, by a novel tri-substituted benzoflavone moiety from Passiflora incarnata L. in healthy
male rats. Life Sciences 2002; 71: 3059-3069;
Holbik M., Krasteva S., Mayer N., Kahlig H., Krenn
L.: 2010. Apparently no sedative benzoflavone moiety in passiflorae herba. Planta Med 76: 662-664;
Sampath C., Holbik M., Krenn L., Butterweck V.:
2010. Anxiolytic effects of fractions obtained from
passiflora incarnata L in elevated plus maze in mice.
Poster vorgestellt auf dem GA-Kongress September
2010 in Berlin;
Staiger C., Wegener T.: Pflanzliche Dreierkombination bei Schlafstörungen und Unruhezuständen. Eine
Anwendungsbeobachtung. Zeitschrift für Phytotherapie 27 (2006): 12-15;
Gräfe K.: Phytosedativum bei Kindern effektiv. Pharmazeutische Zeitung 2006; 151(33): 31;
Wähling C., Wegener T., Tschaikin M.: Pflanzliche 3erKombination: Wirksame Alternative zu Benzodiazepinen. Zeitschrift für Phytotherapie 2009; 30: 69-72.
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41
14.02.12 15:35
Osteopathie
blick in die bauchhöhle
Die abdominale Kavität
von A bis Z
Gerhard Valerius beschreibt in seinem Beitrag die abdominale Kavität, angefangen bei den ana­
tomischen Grundlagen, und zeigt Untersuchungs- und Behandlungstechniken.
rakalen und abdominalen Raum stattfinden.
Im Retroperitonealraum liegen:
>die Lendenwirbelsäule
>der M. Psoas
>der M. Quatratus lumborum
>die Nieren
>die Nebenniere
>die V. Cava inferior
>die Cisterna Chyli
>der Truncus sympathikus
>die Aorta abdominalis
>die Pankreas
>das Duodenum ascendens
>das Duodenum horizontalis
>das Duodenum descendens
Die extraperitonealen Organe
Faszialer Test – „das Lokal Listening“ – im Bereich des Peritoneum.
Die abdominale Kavität wird kranial vom
Zwerchfell begrenzt. Das Becken mit dem
Perineum und Pelvis begrenzt die abdominale
Kavität von kaudal. Die Lendenwirbelsäule mit
ihrer lumbalen Muskulatur sowie den unteren
Rippen stellt die posteriore Begrenzung der abdominalen Kavität dar. Im abdominalen Raum
befinden sich drei Gruppen von Organen:
>die retroperitonealen Organe
>die extraperitonealen Organe
>die intraperitonealen Organe
Die Gesamtheit der abdominalen Organe
wird dabei durch das Diaphragma thorakolumbalis ständig, insbesondere bei verstärkter
Einatmung, unter Druck gesetzt und beeinflusst. Dabei unterliegt der abdominale Raum
den Gesetzmäßigkeiten des Zwerchfells und
der thorakalen Kavität und seiner Organe.
Fehlende Mobilität der abdominalen Organe
andererseits schränkt umgekehrt die Beweg-
42
lichkeit des Zwerchfells und der thorakalen
Organe ein.
Die retroperitonealen Organe
Die Organe liegen hinter dem parietalen Peritoneum und vor der lumbalen Wirbelsäule
und ihrer Muskulatur. Die dort liegenden
Organe werden mittels dem intrakavitären
Druck der Organe und dem Turgoreffekt der
anderen Organe sowie durch die muskuläre
Spannung an ihrer Stelle gehalten. Sie unterliegen dabei den Veränderungen, die im tho-
autor
Gerhard Valerius
Heilpraktiker und Osteopath. Der Autor
ist Lehrbeauftragter des Berufs- und
Fachverbands Freie Heilpraktiker e. V.
Diese Organe liegen kaudal vom parietalen
Peritoneum. Die Organe des kleinen Beckens
haben eine nach oben gerichtete Kuppelform.
Sie werden durch die im abdominalen und
thorakalen Raum stattfindenden Einflüsse
und Veränderungen stark beeinflusst. Folgende Organe liegen im extraperitonealen Raum:
>der Uterus
>die Blase
>die Prostata
>das Rectum
Die intraperitonealen Organe
Die Gesamtheit der peritonealen Organe wird
durch das Peritoneum eingeschlossen, das
in seiner Form schwer dehnbar, sondern nur
verformbar ist. In der Serosa des Peritoneums
befindet sich eine Flüssigkeit, die dafür sorgt,
dass die peritonealen Organe nicht miteinander verkleben. Die Organe selbst werden
durch den intrakavitären Druck des eigenen
Organs sowie durch den Turgoreffekt der anderen Organe an Ort und Stelle gehalten. Zu
den intraperitonealen Organen zählen:
1 | 2012
wir.
Osteopathie
>die Leber und Galle
>die Milz und der Magen
>das Duodenum Transversum
>das Jejenum und Ileum
>der Colon ascendens (sekundär retroperitoneal)
>der Colon descendens (sekundär retroperitoneal)
>der Colon transversus
>das Colon sigmoideus
>das Colon caecum (mit dem Appendix)
>die Ovaren
>die Tuben (Eileiter)
>die Excavatio vesicouterina
>die Excavatio rectouterina (der DouglasRaum, tiefster Punkt im Peritoneum)
Das Peritoneum
Fotos: Gerhard Valerius (6)
Das Peritoneum besteht aus Blättern:
1.dem äußeren parietalen Peritoneum
2.dem inneren, dem Organ aufliegenden
„viszeralen Peritoneum“
Das parietale Peritoneum ist sehr dünn, hat
Gefäße und Nerven, Gleitflächen zu den retro- und extraperitonealen Organen und wirkt
immunologisch (insbesondere durch Makrophagen). Es aktiviert ein Hormon – „das
VIP“ –, was für eine bessere Durchblutung
sorgt und durch Endo- und Exotoxine und
Zytokine angeregt wird.
Das parietale Peritoneum besteht aus zwei
Schichten: Die Innenfläche wird von einem
Plattenepithelgewebe gebildet, der Mesotheliumschicht, die Kontakt zum viszeralen Peritoneum hat. Die Außenfläche des parietalen
Peritoneum besteht aus elastischen und kollagenen Fasern.
Das iszerale Peritoneum erzeugt Phospholipide, was für die Regeneration von kollagenen Fasern im Bindegewebe wichtig ist. Es
bietet Gleitfläche zu den Organen, aktiviert
Sphinogomyelin, ein Hormon, was das Gewebe verformt, und Thromboplastin, welches
eine aufbauende und ausgleichende Aufgabe
auf das Gewebe hat.
Mikroskopischer Aufbau des Peritoneums
>Es hat eine leicht gelbe Farbe.
Es besteht aus
>einer Mesotheliumschicht,
>einer Basalmembranschicht,
>Bindegewebe mit seinen Bestandteilen,
den Strukturglykoproteinen und den Gly-
wir.
1 | 2012
kosaminoglykanen,
>Wasser sowie
>Zellen mit Fibrozyten, Lipozyten, Mastozyten, Monozyten und Lymphozyten.
Die Mesotheliumschicht hat Haare, die messen und wahrnehmen. Die Organe haben keinen Kontakt zum Mesothelium.
Weitere Strukturen, die zum parietalen Peritoneum gehören, sind:
>das Ligament Teres Hepaticum
>das Ligament Umbikalius mediale
>der Urachus
Sie sind aus Blutgefäßen entstanden und haben sich in der embryonalen Phase zu kollagenen Fasern entwickelt. Das Peritoneum
unterliegt einer rhythmischen Regeneration.
Die Zellen des parietalen Peritoneum werden
nach 300 Tagen neu aufgebaut. Die Zellen
des viszeralen Peritoneum werden schon nach
150 Tagen neu aufgebaut. Das anteriore parietale Peritoneum ist dünner als das posteriore, parietale Peritoneum. Der Grund ist, dass
das posteriore, parietale Peritoneum mit der
Faszie nach Toldt und der Faszie nach Treitz
im Bereich des Mesentrium des Duodenums
eine dreifache Überlappung bildet. Insgesamt
ist das Duodenum nach posterior mit drei
Blättern verbunden. Von innen nach außen:
1.posteriore, parietale Peritoneum
2.Faszie nach Toldt
3.Faszie nach Treitz
Dadurch entsteht eine circa 3–4 cm starke
posteriore Bindegewebsstruktur.
Das Peritoneum und seine embryonale
Entwicklung
Ektoderm, das äußere Keimblatt, und Entoderm, das innere Keimblatt, entwickeln sich
nach der Befruchtung in der ersten bis zweiten
Woche. In der zweiten Woche entsteht dann
das mittlere Keimblatt, das Mesoderm, woraus
später dann Bindegewebe, Knorpel, Knochen
und viele weitere Strukturen entstehen.
Als das erste Bindegewebe entsteht das
Peritoneum. Aus der Anlage des Peritoneums
entstehen die Gliedmaßknospen und Thoraxknospen. Das Peritoneum ist also die Ur-Faszie
für alle Faszien des gesamten Körpers.
Bei osteopathischen Therapien zur Behandlung der Extremitäten, des Brustkorbes
oder des Kraniums wird aus diesem Grund das
Peritoneum immer in die Therapie mit einbezogen.





 Fasziale Behandlungstechnik für die linke
Niere.
 Motilitätstechnik für den Uterus.
 Behandlung für den Recessus und Bursa
omentalis.
 Behandlung des Recessus retrosigmoidalis.
 Behandlung der peritonealen Tasche.
43
Psychotherapie
prozessorientierte komaarbeit
Raum geben
für eine
vertiefende
Begegnung
Prozessorientierte Komaarbeit nach Arnold Mindell ist eine Methode zur Kontaktaufnahme, Begleitung und Kommunikation von
Menschen im Koma, Wachkoma, minimalen Bewusstseinszustand
und anderen zurückgezogenen Zuständen.
Prozessorientierte Komaarbeit ist eine Erweiterung der von Arnold Mindell in den 1970erJahren entwickelten Prozessorientierten Psychologie, kurz Prozessarbeit genannt.
Annahmen der Prozessorientierten
Komaarbeit
Nach Arnold (1989) und Amy Mindell
(2000) befinden sich Menschen im Koma
– auch unter künstlicher Beatmung und
Sedierung – nicht in einem Zustand ohne
Wahrnehmung oder Bewusstsein, sondern in
einem mitunter stark veränderten Bewusstseinszustand. Ihr Potenzial für Bewusstheit
und der Hörsinn existieren, solange das Herz
noch schlägt.
44
Menschen im Koma werden nicht nur
als körperlich krank und hilfebedürftig angesehen, sondern gehen – wie die Arbeit mit
Komapatienten immer wieder zeigt – auch
durch für ihr Leben wichtige Erfahrungen
und Prozesse hindurch, die nach größerer
Bewusstheit und Vollendung streben. Selbst
in solch zurückgezogenen und veränderten
Bewusstseinszuständen können Menschen,
wenn auch teils minimal, ihre Sinne gebrauchen, um sich selbst und ihre Umwelt
wahrzunehmen. Jegliche, auch minimale,
vermeintlich zufällig auftauchende Signale
des Patienten, seien es kleinste Bewegungen,
Muskelreaktionen, Atemgeräusche oder Veränderungen der Hautfarbe, werden als poten-
ziell bedeutsam und als möglicher Ausdruck
einer nach Bewusstsein strebenden Erfahrung
gesehen. Diese Signale können zur Kontaktaufnahme, Begleitung und Kommunikation
genutzt werden.
Da Bewusstseinsprozesse in enger Verbindung zu körperlichen Prozessen stehen, kann
Prozessorientierte Komaarbeit auch zur Rehabilitation beitragen.
Menschen im Koma bedürfen neben der
grundlegenden medizinischen und pflegerischen Versorgung auch einer menschlichen,
psychologischen oder auch spirituellen Unterstützung und Begleitung.
Ziele der Prozessorientierten Komaarbeit
Prozessorientierte Komaarbeit zielt nicht in
erster Linie darauf, Menschen aus dem Koma
zu erwecken, wenngleich dies manchmal geschieht, sondern vorrangig darauf sie zu ermutigen, ihren eigenen Erfahrungen zu vertrauen, sie in der Wahrnehmung ihrer selbst
und der Umwelt zu unterstützen. Es geht
1 | 2012
wir.
Psychotherapie
Prozessorientierte Komaarbeit zielt
vorrangig darauf ab, Komapatienten
zu ermutigen, ihren eigenen Erfahrungen zu vertrauen, sie in der
Wahrnehmung ihrer selbst und der
Umwelt zu unterstützen.
darum, Kontakt herzustellen, Kommunikation aufzubauen und dadurch intensive Begleitung zu ermöglichen. Es gilt die Teilhabe der
Patienten am sozialen Miteinander zu fördern
und sie soweit möglich in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Foto: Shutterstock, privat
Grundlagen der Prozessorientierten
Komaarbeit
Für die Umsetzung der beschriebenen Ziele verfügt Prozessorientierte Psychologie im
Allgemeinen und Komaarbeit im Speziellen
über eine ausgereifte Theorie, erste Studien
(Ammann, 2011) sowie einen großen Schatz
an Methoden und in ihnen zum Ausdruck
gebrachten Haltungen und Meta-Skills (Fühlqualitäten).
Methoden
Es existieren einerseits leicht erlernbare Methoden, die unmittelbar von Familienangehörigen und Freunden gelernt und angewendet werden können, und andererseits
wir.
1 | 2012
komplexere, die von ausgebildeten Begleitern
umgesetzt werden.
Generell geht es darum, sich radikal auf den
Menschen im Koma zu beziehen, in dem man
sich auf den Weg zu ihm macht, seinen Signalen folgt und bemüht, sich auf seine Bewusstseinsebene und Atmosphäre einzustimmen.
Eines der wichtigsten Konzepte der angewendeten Methoden beruht auf Verstärkung1
von Signalen. Eine erste allgemeine Form
der Verstärkung besteht darin, dass selbst die
kleinsten Signale als Träger von Informationen des Patienten vom Therapeuten achtsam
wahrgenommen und willkommen geheißen
werden. Sie werden aufgegriffen und dem Patienten verbal bestärkend rückgemeldet.
Weiterhin kann es hilfreich sein, die Atmos­
phäre oder die in der Begegnung wahrgenommene Qualität in Worten, Bildern oder Tönen
zum Ausdruck zu bringen und auf die Weise
zu verstärken. Die wiederholte Unterstützung
und Ermutigung, den Erfahrungen im Koma
zu trauen und zu folgen, sind wesentlich.
Spezifischere Ansätze in frühen Phasen
können zum Beispiel das Einstimmen auf
und das Sprechen im Atemrhythmus des
Patienten oder das Verstärken von Körpersignalen oder -bewegungen durch sanftes
Berühren, Mitbewegen oder auch leichten
Widerstand sein. In fortgeschritteneren Entwicklungen kann unter Umständen auch eine
beidseitige Kommunikation2 aufgebaut werden. Die Begleitung und die Verstärkung von
Signalen folgen dabei sehr präzise dem vom
Therapeuten wahrgenommenen Feedback
des Patienten.
Haltungen
Mindestens ebenso wichtig wie die skizzierten
Methoden sind die in ihnen verwirklichten
und zum Ausdruck gebrachten Haltungen
gegenüber dem Menschen im Koma. Gerade
in solch veränderten Bewusstseinszuständen
bedarf es mehr als sonst einer liebvoll achtsamen und wertschätzenden Haltung, die alle
Bewusstseinszustände, Wirklichkeitsebenen
und Lebensformen als gleich bedeutsam anerkennt. Sie nimmt somit den Menschen in
seinem bloßen Sein an, unabhängig davon,
wie sich dies äußert.
Meta-Skills (Fühlqualitäten) wie zum Beispiel Feinfühligkeit, Neugier, Offenheit und
willkommen heißen von Erfahrungen, Mitgefühl und Liebe verleihen den angewendeten Methoden eine besondere Wirkung.
Fazit
Prozessorientierte Komaarbeit nach Mindell
ist nicht nur in Prozessen wie Koma, Wachkoma und minimalen Bewusstseinszuständen, sondern auch in anderen non-verbalen
und veränderten Bewusstseinszuständen wie
in Formen der Demenz, Delirium, Autismus oder in Sterbeprozessen hilfreich. Sie
kann dazu beitragen, erlebte Isolation oder
Hilflosigkeit seitens Patienten, Angehörigen oder Pflegenden erheblich zu vermindern und einer sich vertiefenden Begegnung
Raum zu geben. Weitere ausführliche Informationen finden sie auf der Internetseite:
www.PeterAmmann.de
Fußnoten:
1
Verstärkung oder Amplifikation (von Signalen): Ursprünglich eine von C. G. Jung entwickelte Methode
zur Erweiterung des Trauminhaltes durch Anreicherung und Ergänzung der Traumbilder. Später von
Mindell auch auf andere Erfahrungen oder Wahrnehmungen wie zum Beispiel Körpersymptome oder Bewegungen erweitert.
2
gemeint ist eine binäre Kommunikation: Kommunikation, in der Nachrichten durch Sequenzen von
genau zwei verschiedenen Zeichen (beispielsweise 1/0
oder ja/nein) übermittelt werden können. Im Zusammenhang mit Komaarbeit bedeutet dies, dass der
Therapeut dem Komatösen Fragen stellt und dieser
mit vorher vereinbarten Ja-/Nein-Signalen reagiert, in
dem er zum Beispiel den kleinen Finger hebt bei „ja“
oder nicht bewegt bei „nein“.
Literaturempfehlungen:
Mindell, Arnold (1989): Schlüssel zum Erwachen:
Sterbeerlebnisse und Beistand im Koma. Olten, Freiburg im Breisgau, Walter
Mindell, Amy (2000): Koma – Ein Weg der Liebe.
Ratgeber für Familie, Freunde und Helfer. Petersberg,
Verlag Via Nova
Ammann, Peter (2011): Reaching out to People in
Comatose States – Contact and Communication.
Norderstedt, Book-on-demand
autor
Peter Ammann,
Diplom-Psychologe und
Heilpraktiker, arbeitet seit
über 20 Jahren in eigener
Praxis in Wuppertal.
45
Hildegard-Medizin
46
1 | 2012
wir.
Hildegard-Medizin
bekömmliche ernährung
Essen in
ganzheitlicher
Sichtweise
Trotz aller Verwandtschaft mit anderen traditionellen Heilweisen
findet man bei Hildegard von Bingen eine völlig eigenständige
Heilkunde. In zweien ihrer heilkundlichen Werke hat sie sich auch
mit der Ernährung und ihrer Auswirkung auf die Gesundheit auseinandergesetzt.
Kräuter und Gewürze spielen in
der ganzheitlichen Ernährungssichtweise
von Hildegard
von Bingen eine
große Rolle.
In der modernen Ernährungslehre werden
wir vor allem über die verschiedenen Bestandteile der Nahrungsmittel wie zum Beispiel Brennwert, Eiweiß, Vitamine, Mineralien und so weiter informiert. Daraus stellt
sich ein ernährungsbewusster Zeitgenosse
seinen Speisezettel zusammen und hofft,
sich ausgewogen zu ernähren.
Dabei spielt es keine Rolle, welche anderen Wirkstoffe ein Nahrungsmittel besitzt,
in welchem zum Beispiel das Vitamin C vorkommt. Nach Bekömmlichkeit oder gesundheitsfördernden Eigenschaften wird nicht gefragt. Viele Kinderärzte beobachten, dass sich
in der Pfirsichzeit die Magen-Darmprobleme
häufen. Manche Ärzte raten dann diesen
Kindern, dieses Obst wegzulassen, andere
wiederum geben ein Medikament gegen Magen-Darm-Störungen. Die Beispiele könnten
beliebig fortgesetzt werden.
Fotos: Shutterstock, privat
Ungewohnte ganzheitliche Sichtweise
wir.
1 | 2012
Sehr ungewohnt ist deshalb die ganzheitliche Sichtweise der heiligen Hildegard, die
sich am ehesten noch mit den traditionellen Heilweisen anderer Kulturen vergleichen lässt, wie zum Beispiel mit Ayurveda,
Traditioneller Chinesischer Medizin und
afrikanischer Medizin. Gemeinsam mit diesen ist, dass die gewachsenen Organismen
als Ganzes verwendet werden, das heißt es
werden keine Extrakte gewonnen oder einzelne Wirkstoffe extrahiert. Bei Ayurveda
gibt es eine ganze Reihe von erstaunlichen,
grundlegenden Übereinstimmungen bei
der Bewertung von Nahrungsmitteln, ihrer
Verträglichkeit und der Art und Weise ihrer Zubereitung. In unserem Kulturkreis
konnte sich keine traditionelle Medizin wie
zum Beispiel die der heiligen Hildegard entwickeln und erhalten, da das alte Wissen
(Hexen!) durch Renaissance und Aufklärung
völlig verdrängt wurde. Erst in den letzten
30 Jahren wurde, vor allem durch die Pionierarbeit von Dr. med. Gottfried Hertzka,
die Heilkunde Hildegards wieder größeren
Bevölkerungskreisen bekannt.
Von Äpfeln und Birnen
Trotz aller Verwandtschaft mit anderen traditionellen Heilweisen finden wir bei Hil-
autorin
Hildegard Strickerschmidt
Dipl.-Heilpädagogin,
Ehrenpräsidentin der Internationalen Gesellschaft
Hildegard von Bingen
47
Hildegard-Medizin
degard eine völlig eigenständige Heilkunde,
die nicht ausschließlich im christlichen Weltund Menschenbild begründet ist. Die Herkunft ihrer Erkenntnisse gibt Rätsel auf, und
die Meinungsverschiedenheiten darüber sind
noch lange nicht ausgeräumt. Ihre eigene
Angabe besteht darin, dass sie von Gott die
besondere Gabe der „inneren Schau“ erhalten hat, wodurch sie die „Wesensfeinheiten
– subtilitas“ der verschiedenen Naturen der
Geschöpfe erkennen, erspüren und empfinden konnte. Normalerweise ist es dem Menschen nicht möglich, das innere Wesen eines
Geschöpfes, die ihm eigene, einmalige Natur
zu erfassen. Als einfaches Beispiel will ich den
Apfel und die Birne nennen. Beide Früchte
beinhalten Vitamin C, Mineralstoffe und
einige andere Bestandteile. Für einen ernährungsbewussten Zeitgenossen ist es gleich, ob
er einen Apfel oder eine Birne isst. Was macht
den Apfel zum Apfel und die Birne zur Birne?
Worin sind sie ihrem Wesen nach verschieden? Wir können diese Frage nicht beantworten. Hildegard sagt, dass ein Apfel von einem
gesunden Menschen ohne weiteres roh gegessen werden kann, aber er soll ein Stück Brot
dazu verzehren, damit die Säfte aufgesaugt
werden und keine Verdauungsbeschwerden
verursachen. Birnen allerdings schaffen, roh
gegessen, im Menschen eine Verschleimung
und können Atembeschwerden verursachen.
Gekochte Birnen dürfen aber von Kranken
gegessen werden, belasten zwar den Organismus auch etwas, aktivieren aber die Selbstheilungskräfte und helfen dem Patienten, mit
der Krankheit fertig zu werden.
An diesem kleinen Beispiel wird ganz
deutlich, wie fremd dem modernen Menschen die Erkenntnisse Hildegards sind und
wie viel Widerstand sie dementsprechend
hervorrufen.
Wie wir sehen, sind die Angaben äußerst
differenziert, denn es ist wohl einsichtig,
dass ein Kranker nicht das Gleiche essen
kann wie ein Gesunder. Es ist deshalb mehr
als erstaunlich, wie ich es öfter hörte, wenn
Ärzte nach einer schweren Krankheit zum
Patienten sagen: Leben sie wie bisher! Die
Ess- und Trinkgewohnheiten sind auch den
Jahreszeiten anzugleichen, ebenso wie dem
48
Lebensalter und den Lebensgewohnheiten.
Eine besondere Bedeutung haben in der Ernährungslehre Hildegards die Gewürze, auf
die wir später zu sprechen kommen.
Es ist müßig, über die Ernährung nach
Hildegards Erkenntnissen zu diskutieren.
Nach meiner Erfahrung zwingt oft ein starker Leidensdruck durch eine Krankheit den
Menschen dazu, nach anderen Möglichkeiten der Hilfe Ausschau zu halten. Nur die
Erfahrung am eigenen Leib ist überzeugend.
Ich kenne viele Menschen, die sehr hilfreiche Erfahrungen machen durften und bei
Hildegard geblieben sind. Wir selbst gehören auch dazu.
Ernährung in zwei Werken
Heute besitzen wir das heilkundliche Werk
Hildegards, in dem die Ernährung integriert
ist, in zwei Werken:
>„Physica – Heilkraft der Natur“, erschienen im Christiana-Verlag, Stein am
Rhein;
>„Causae et Curae – Ursprung und Behandlung von Krankheiten“, Beuroner
Kunstverlag.
Die „Physica“ ist das Heilmittelbuch und
„Causae et Curae“ das Buch für den Behandler. Hildegard beschreibt die Heilkräfte
in Pflanzen, Tieren, Steinen, Mineralien und
ihre Verwendung für die Ernährung und die
Heilung verschiedenster Krankheiten. Die
Sprache ist gewöhnungsbedürftig und manche Anwendungen überlesen wir am besten,
bis das ganze Werk umfassender bearbeitet
ist. Etwa 300 Rezepturen sind in der Praxis
erprobt, auf die man sich auch beschränken
sollte. Eine Fülle von medizinischer Sekundärliteratur ist heute auf dem Markt, und
man tut gut daran, sich immer wieder an
den Originalwerken zu orientieren. Für den
medizinisch tätigen Behandler ist die Große Hildegard Apotheke von Dr. Hertzka/
Dr. Strehlow eine zuverlässige Quelle.
Vorbeugende Gesundheitsfürsorge
Hildegard bietet in der Tat eine wirksame
Vorsorge an, die nicht erst bei Untersuchungen zur Feststellung von Krankheiten
beginnt. Sie beschreibt bei vielen Nahrungs-
mitteln, in welcher Weise sie der Gesunderhaltung dienen, die „Körpersäfte“ in Harmonie bringen und Krankheiten austreiben
können. Immer ist der ganze Mensch gemeint mit den organischen Vorgängen, Gemütszuständen und seiner geistigen Einstellung. Die Ernährung soll immer eingebettet
sein in eine vernünftige, maßvolle Lebensführung und Lebenseinstellung, wobei die
geistige Ausrichtung auf Gott hin der alles
tragende Grund ist.
Im Folgenden sollen nun einige der gebräuchlichsten und am besten erprobten
Nahrungsmittel besprochen werden.
Dinkel, das beste Getreide
Hildegard von Bingen schreibt: „Der Dinkel
ist das beste Getreide, er ist warm und fett
und kräftig und er ist bekömmlicher als alle
anderen Getreidearten, und er bereitet dem,
der ihn isst, rechtes Fleisch und rechtes Blut
und er macht frohen Sinn und Freude im
Gemüt des Menschen. Und wie auch immer
die Menschen ihn essen, sei es in Brot oder
in anderen Speisen, er ist gut und mild.
Und wenn einer so krank ist, dass er vor
Krankheit nicht essen kann, dann nimm die
ganzen Körner des Dinkels und koche sie in
Wasser (evtl. unter Beigabe von Butter oder
Eidotter) und gib das dem Kranken zu essen
und es heilt ihn innerlich wie eine gute und
heilkräftige Salbe.“ (Physica, Cap. 1,5)
Dinkel ist wirklich das bekömmlichste
Getreide, wird von Kranken bestens vertragen, fördert die Heilung und stärkt die natürlichen Abwehrkräfte. „Er bereitet rechtes
Fleisch und rechtes Blut“. Die stimmungsaufhellende und antidepressive Wirkung wurde
bei der Analyse des Dinkel bestätigt, da er
einen hohen Anteil an sogenannten „Neurotransmittern“ wie Dopamin, Adrenalin,
Noradrenalin und Serotonin besitzt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass er auch auf die Haut
ausgleichend wirkt, zum Beispiel bei Neurodermitis und auch bei Haarausfall.
„... Wenn ein Mensch vor Krankheit nichts essen kann ...“, deutet das auf
Darmerkrankungen hin. Tatsächlich hilft
eine Dinkel-Vollkornsuppe nur mit Wasser
und Salz bei akuten Brechdurchfällen, und
1 | 2012
wir.
Hildegard-Medizin
„... die verschiedenen und
edlen Kräuter, wie auch
die Pulver und die aus
edlen Pflanzen bereiteten
Gewürze werden gesunden Menschen nichts
nützen, wenn sie ordnungslos genommen
werden.“
Hildegard von Bingen
Foto: Shutterstock
bei chronischen Darmleiden hat sich ein
Brei aus Dinkelfeinmehl bewährt.
Dinkel kann als Nahrungsmittel in verschiedener Form verwendet werden, als
Vollkornmehl und Schrot, Kernotto (wie
Reis zu verwenden), Grieß, Dinkelfeinmehl
(ihm fehlt das Vitamin B1), Flocken, Dinkelkaffee, Dinkelbier.
In der Küche kann Weizen problemlos
durch Dinkel ersetzt werden, und Dinkelbrot
ist sehr schmackhaft. Besonderer Beliebtheit
erfreut sich das Dinkelmus, sogenanntes Habermus, am besten aus Dinkelvollkornmehl
oder -grieß: Das Dinkelmehl einfach in Salzwasser einrühren, etwas quellen lassen und
dann kurz aufkochen. Man kann Butter und
Eigelb beigeben und mit Galgant, Bertram,
Quendel und Kubebenpfeffer würzen. Es können auch Petersilie oder Bohnenkraut zugefügt
werden. Wer es gern süß hat, gibt Himbeeroder Quittenmarmelade oder -gelee dazu und
kocht einen Apfel und Weinbeeren mit. Es
wärmt, kräftigt und sättigt für viele Stunden.
Ich kenne Menschen, denen große Teile des
Magens wegen Krebs entfernt wurden und die
sich mit dem Dinkelmus sehr wohl fühlen.
Dinkel ist einfach nur bekömmlich.
Fenchel
„Der Fenchel hat angenehme Wärme und ist
weder von trockener noch kalter Natur. Wenn
man ihn roh isst, schadet er dem Menschen
wir.
1 | 2012
nicht. Wie auch immer er gegessen wird,
macht er den Menschen fröhlich und vermittelt ihm eine angenehme Wärme und guten
Schweiß. Und wer Fenchel oder seinen Samen täglich nüchtern isst, der vermindert im
Organismus Fäulnisherde und Schleimstoffe,
vertreibt schlechten Atem und macht die Augen klar. Er gibt ihm eine schöne Farbe, einen
angenehmen Geruch und gute Verdauung“
(Physica, 1/66). Fenchel ist also als Gemüse
zuträglich; Hildegard beschreibt auch bei ihm
eine frohmachende Wirkung. Morgens nüchtern Fenchelsamen essen ist das beste Mittel,
um sich gesund zu erhalten.
Edelkastanie, Maroni
„Was in diesem Baum ist und auch seine
Frucht, ist sehr nützlich gegen jede Schwäche,
die im Menschen ist“ (Physica, 3/12). Die
Edelkastanie ist nach dem Dinkel das beste
Nahrungsmittel mit vielseitigen heilenden
Wirkungen, zum Beispiel bei Kopf- und Nervenschmerzen, Herzbeschwerden, Leber- und
Milzbeschwerden und bei Gefäßkrankheiten.
Die Anweisungen sind so umfangreich, dass
hier nur der Hinweis genügen soll.
Mandeln
Mandeln sind im Gegensatz zu Nüssen, die
auch Allergien auslösen können, absolut
gesund. „... Wer ein leeres Gehirn hat und
ein Gesicht von schlechter Farbe und daher
Kopfweh hat, der esse oft die inneren Kerne, und es füllt das Gehirn und gibt ihm die
richtige Farbe. Und wer lungenkrank ist und
einen Schaden an der Leber hat, der esse diese Kerne oft“ (Physica, 3/10).
Im Speiseplan gibt es viele Möglichkeiten, Mandeln zu verwenden. Man kann aber
auch einfach tagsüber einige Kerne essen.
Gewürze
Wir finden bei Hildegard auch bei der Verwendung der Gewürze ungewohnte Hinweise, denn Gewürze sind bei ihr nicht in erster
Linie zur Verfeinerung des Geschmacks bestimmt, sondern haben einen maßgeblichen
Einfluss auf Gesundheit oder Krankheit.
„Denn die verschiedenen und edlen Kräuter, wie auch die Pulver und die aus edlen
Pflanzen bereiteten Gewürze werden gesunden
Menschen nichts nützen, wenn sie ordnungslos genossen werden. Sie schaden ihnen vielmehr dadurch, dass sie ihr Blut austrocknen
und ihr Fleisch mager werden lassen, weil sie
in ihnen nicht die kranken Säfte vorfinden, an
denen sie ihre Kräfte ausüben können ... Die
Gewürze sollen mit der Nahrung oder gleich
nach dem Essen genommen werden, weil sie
den Menschen befähigen, die aufgenommene
Nahrung zu verdauen. Bei bestimmten Krankheiten soll er edle, kräftig wirkende Kräuter
oder ein kostbares Pulver nüchtern einnehmen
...“ (Causae et Curae).
49
Hildegard-Medizin
Galgant – Pulver oder Tabletten
Durch die Hildegard-Medizin wurde dieses
scharfe Gewürz aus der Familie der IngwerGewächse weithin bekannt. Galgant ist gut
bei Herzschmerzen, Kreislaufschwäche, Magenschmerzen, Sodbrennen und Blähungen.
Er ist durchblutungsfördernd, krampflösend
und entzündungshemmend.
Eine gute Messerspitze voll Galgantpulver in heißem Wein mit Honig und Pelargonienpulvermischung hilft bei Grippe und
Erkältungskrankheiten. Etwa dreimal täglich ein Teeglas voll warm trinken. Bei Fieber kann ein Teelöffel Galgant-Pulver in lauwarmes Wasser gegeben werden. Es ist eine
Medizin, die ja nicht gut schmecken muss
(Physica, 1/13).
Bertrampulver – anthenis pyretrum
Bertrampulver kann als tägliches Gewürz an
sämtliche Speisen gegeben werden, sowohl
zum Mitkochen als auch an Salate.
„Für einen gesunden Menschen ist er gut
zu essen, weil er die Fäulnis in ihm mindert
und das gute Blut in ihm vermehrt und einen
klaren Verstand im Menschen bereitet. Aber
auch den Kranken, der schon fast in seinem
Körper gestorben ist, bringt er wieder zu Kräften, und im Menschen schickt er nichts unverdaut hinaus, sondern bereitet ihm eine gute
Verdauung. Häufig genossen bereitet er reine
Säfte im Menschen und macht seine Augen
klar. Er ist nützlich und gut sowohl für den
gesunden als auch für den kranken Menschen.
Denn wenn ein Mensch ihn oft isst, vertreibt
er von ihm die Krankheit und verhindert, dass
er krank wird“ (Physica, Cap 1/18).
Es gibt viele spezielle Zubereitungen mit
Gewürzen und Kräutern. Sehr bekannt sind
die sogenannten:
„Nervenkekse“
Mit einer Gewürzmischung aus gleich viel
Muskatnuss und Zimt und deutlich weniger
50
Nelken kann man Kekse oder (Gewürz-)
Kuchen backen. „Sie dämpfen die Bitterkeit des Herzens und des Geistes, öffnen die
stumpfen Sinne, machen den Geist fröhlich
und mindern alle schädlichen Säfte und stärken das Gehirn“ (Physica, 1/21).
Rezept: 20 Gramm Zimt, 20 Gramm
Muskatnuss, 5 Gramm gemahlene Nelken
auf ein Kilogramm Dinkelmehl geben. Daraus einen Mürbeteig oder – für Kuchen –
einen Rührteig bereiten. Es können auch
gemahlene Mandeln dazugegeben werden.
Petersilien-Honigwein
Petersilien-Honigwein gehört auch zu den
Standard-Rezepturen. Er stärkt das Herz,
hilft bei der Entwässerung und außerdem
schmeckt er gut.
Rezept: Ein Liter guten Weiß- oder Rotwein, 2 Esslöffel Weinessig und 8 bis 10
Stängel Petersilienkraut 5 Minuten kochen,
100 Gramm Honig beifügen, 10 Minuten
köcheln lassen, durch ein Tuch abseihen,
möglichst heiß in Flasche zurück füllen.
Täglich 1 bis 3 Likörgläser trinken, je nach
Befinden (Physica, 1/68).
richtig zubereitet wurden. So steigen die
schädlichen Säfte zur Milz auf und verwandeln sie zu einer schmerzhaften Geschwulst,
weil sie durch kein Gewürz gemäßigt sind
... und machen sie wund und schmerzhaft“
(Causae et Curae).
Die erste Mahlzeit am Morgen
„Solange ein Mensch noch nüchtern ist, soll
er zunächst ein Gericht zu sich nehmen, das
aus Früchten und Mehl zubereitet ist, weil
dies eine trockene Speise ist und dem Menschen gesunde Stärke verleiht . ... Alles Obst
und alle Saft und Feuchtigkeit enthaltenden
Dinge, wie zum Beispiel Kräuter, soll er bei
seiner ersten Mahlzeit vermeiden, weil diese
ihm Fäulnis und Schleim sowie Unruhe in
den Säften bringen würden. Nachher, wenn
er schon etwas gegessen hat, kann er sie genießen, und sie bringen ihm dann mehr Gesundheit als Schwäche.“
Als erstes soll der Mensch etwas Warmes
essen oder trinken, weil der Magen nach der
Nachtruhe noch kalt ist und nicht gut verdauen kann.
Rohkost
Zusammenfassend können wir
Folgendes festhalten:
Die weit verbreitete Meinung, dass Hildegard von Bingen von Rohkost abrät, muss
differenziert betrachtet werden. Hier sollen nur einige wenige Aspekte besprochen
werden.
„Eine Speise, die einen triefenden Saft
enthält, wie zum Beispiel Saft von Gartenkräutern und Saft von Obst, löst manchmal,
wenn sie des öfteren ohne trockenes Brot gegessen wird, beim Menschen Kopfweh aus,
das sich jedoch bald wieder legt, weil es durch
einen schwachen Saft entsteht ... Wenn ein
Mensch rohe Äpfel oder rohe Birnen oder
rohes Gemüse oder andere rohe Speisen zu
sich genommen hat, die weder auf dem Feuer
noch mit irgend einem Gewürz, nämlich Salz
oder Essig, zubereitet und abgeschreckt wurden, können sie in seinem Magen nicht leicht
durchgekocht werden, weil sie vorher nicht
>Man soll nicht häufig Rohes essen, weil
es schwer verdaulich ist, somit den Verdauungsapparat belastet, Kopfschmerzen
verursachen und die Milz krank machen
kann. Der Magen kann die Speisen nicht
leicht „durchkochen“, was vor allem für
Menschen mit „kaltem Magen“ gilt.
>Gewürze machen die Speisen leichter verdaulich; sie „erschrecken“ die Speisen.
>Als Salat zubereitet, sind rohe Speisen
bekömmlicher, am besten, wenn man sie
einige Zeit- etwa zwei bis drei Stunden –
„beizt“, das heißt, in einer Beize aus Essig
und Salz ziehen lässt. Das gilt vor allem
für Zwiebeln. Dieses Zubereiten mit Gewürzen als Salat wird dem Zubereiten auf
dem Feuer (Kochen) gleichgestellt. Die
Gewürze „erschrecken“ die Speisen und
machen sie leichter verdaulich.
1 | 2012
wir.
Foto: Shutterstock
Als Beispiel sollen hier auch zwei wichtige Gewürze aufgeführt werden:
Hildegard-Medizin
>Durch das gleichzeitige Essen von trockenem Brot werden die belastenden
Säfte von rohem Obst oder Gemüse
aufgesaugt. Das gute alte Schulfrühstück mit einem Apfel und Brot war
deshalb gut und bekömmlich.
>Hildegard beschreibt darüber hinaus
einzelne Nahrungsmittel, die roh nicht
gegessen werden sollen, wie zum Beispiel die Birnen. Andererseits sagt sie
vom Lauch, der viele giftige Säfte enthält (Aliin), dass er von einem Gesunden roh gegessen werden kann, wenn
er vorher drei Stunden gebeizt wird.
Gekocht aber ist er noch schädlicher
als roh, und ein Kranker darf ihn unter
keinen Umständen essen.
In den sehr umfangreichen Ernährungshinweisen beschreibt Hildegard bekömmliche und schädliche Nahrungsmittel, die sich nicht mit modernen
Ernährungslehren decken. Wie wir gesehen haben, bezieht sie ihre Erkenntnisse aus einer anderen Erkenntnisebene
als derjenigen, die uns normalerweise
zugänglich ist. Es bleibt uns überlassen,
sie einmal genauer anzuschauen und
auf den Prüfstand unserer Erfahrung zu
stellen.
Literaturhinweis
In jüngster Zeit ist ein Buch erschienen, das
sowohl die geistigen Hintergründe als auch alle
einschlägigen Texte aus der Physica zur Ernährung zusammenstellt. Im zweiten Teil finden sich
Rezepte, die aus den Erkenntnissen Hildegards
entwickelt wurden. Hildegard selbst hat nämlich
keine Koch- oder Backrezepte geschrieben.
Empfohlene Literatur
Rezepte und Weisheiten nach Hildegard von
Bingen
Kochen für Leib und Seele
Schwester Hiltrud Gutjahr, Pasquale Piccinno
208 Seiten, durchgehend farbige Abbildungen,
Maße: 17,6 x 24,5 cm, gebunden, Weltbild,
ISBN-10: 3828914764
wir.
1 | 2012
„Hildegard sagt, dass ein Apfel von einem
gesunden Menschen ohne weiteres roh
gegessen werden kann, aber er soll ein
Stück Brot dazu verzehren, damit die Säfte
aufgesaugt werden und keine Verdauungsbeschwerden verursachen.“
Hildegard Strickerschmidt
51
Traditionelle Europäische Naturheilkunde
auf den spuren alter lehrmeister (2. teil)
Alte Rezepturen –
neu entdeckt
Unsere altvorderen Lehrmeister haben einen
Schatz medizinischer Erfahrungen hinterlassen. Das eine oder andere lässt sich noch
heute zum Wohle unserer Patienten anwenden. Die folgenden erprobten Rezepturen
stammen unter anderem aus der Feder von
Rudolf Breuß, Pater P. Thomas Häberle und
Maria Treben.
Die Hafer-Kur
Der gute alte Hafer als Therapeutikum ist
leider in Vergessenheit geraten. Hafer enthält
sehr viele Eiweiße in optimaler Kombination
und außer Mineralstoffen und Vitaminen
zusätzlich Schleimstoffe, die den Verdauungstrakt schützen. Getreide hat auch einen
hohen Gehalt an Protease-Hemmstoffen, die
der Aktivierung vieler Virenarten und krebserregender Stoffe entgegenwirken.
Haferkleie enthält besonders viele Ballaststoffe und senkt erhöhtes Cholesterin.
Hafer, wie auch andere Getreidearten, ist
Vitamin B-Lieferant, enthält Phytosterine,
die anticarcinogen wirken, und entgiftende
Flavonoide.
Zwei Mal monatlich eine HafermüsliTageskur hilft der Abwehr, beim Aufbau von
Muskeln, Organen und allen Muskelstrukturen. Der Cholesterinspiegel wird signifikant
gesenkt, und auch die Hilfe beim Diabetes
mellitus ist erstaunlich. Zu beachten ist, dass
am „Hafertag“ die Aufnahme von Kohlenhydraten am Abend verboten ist. Damit unterstützt man die Insulin-Regulation für die
Nacht-Fettverbrennung.
52
Leber und Schafsläuse
Unsere Lehrmeister wussten sich der Natur
zu bedienen. Bei Lebererkrankungen therapierte man sich mit lebenden Schafsläusen.
Vom Schäfer gesammelte Läuse wurden in
leere Medikamentenkapseln (in der Apotheke erhältlich) gesteckt und mit etwas Wasser oral eingenommen. Aus der Literatur
geht hervor, dass drei Kapseln pro Tag mit
Lebend-Läusen einen positiven Heilverlauf
bei erkrankter Leber zeitigten. Es kostet nur
etwas Überwindung.
Olivenöl und Öltest (Häberle)
Als Heilmittel im Altertum angewendet, von
Pfarrer Kneipp empfohlen, hat kaltgepresstes
Olivenöl gute Dienste am Kranken geleistet.
Thomas Häberle berichtet über seine Erfahrungen mit dem Olivenöl: „Das Olivenöl
wärmt und heilt. Bei allen rheumatischen
Leiden helfen Einreibungen mit Olivenöl.
Bei Ischiasnervenentzündungen und Sehnenscheidenentzündungen soll man aber nicht
massieren, sondern nur einreiben.
Ich verwende das Olivenöl meist in Verbindung mit der Anwendung von Kohlblatt.
Nachts wird das Kohlblatt aufgelegt, am
Morgen folgen die Einreibungen mit Olivenöl. Das ist in allen jenen Fällen das Beste,
wo tagsüber Kohlblattauflagen meist nicht in
Frage kommen.
Man kann mit Olivenöl den Öltest vornehmen. Reibt man nämlich Olivenöl ein
und trocknet nachher mit einem rauen Tuch
ab, so zeigen die kranken Stellen sofort eine
starke Rötung. Zum Beispiel gibt das Olivenöl die Ausdehnung einer Lungenentzündung,
einer Bronchitis oder auch eines einfachen
Katharrs an. Kranke Nieren scheinen auf
durch rote Flecken, und nicht selten zeigt
sich die ganze Niere in ihrer Bohnenform.
Bei Leiden der Wirbelsäule zeigt das Olivenöl augenblicklich die erkrankte Region
an. Knochenrisse und Brüche werden als rote
Striche genau gezeichnet sichtbar. Der Öltest
kann also sehr wichtige
Hinweise geben.“ Wer
wagt, gewinnt!
Herzmuskelschaden
(Breuß)
„Bei
Herzmuskelschaden
macht man acht Tage lang
je ein Armbad (Herzbad).
Man geht mit beiden Armen 20 Sekunden ins
kalte Wasser (Armwanne) und bewegt dabei
die Hände, wie sich ein Wasserrad dreht.
Sogleich ohne abzutrocknen, beide Arme
zehn Minuten lang nach vor- und rückwärts
schwingen (der Patient steht aufrecht). Beide Arme gleichzeitig nach vorn und rückwärts bewegen. Anschließend sofort auf einen Stuhl setzen und beide Hände flach auf
den Tisch legen.
Durch ein solches „Armbad“ und das
zehnminütige kräftige Schwingen beider
Arme werden diese stark mit Blut überfüllt.
Am Ende kann die Prozedur Schmerzen bereiten, besonders in der 10. Minute.
Das Blut, welches man auf diese Weise
vom Herzen fernhält, ist eine Erholung für
den Kreislauf, als wäre man einen Monat
im Sanatorium gewesen. Acht Tage lang gemacht, ist so viel wie acht Monate Sanatorium.“ Versuche bei Herzschwäche könnten
hilfreich sein.
1 | 2012
wir.
Fotos: Shutterstock, Spurbuch-Verlag, privat
In Teil 2 seiner Vorstellung alter
Rezepturen geht Peter O. Neumann unter anderem auf die
Wirkung von Hafer, Schafsläusen und Olivenöl ein.
Traditionelle Europäische Naturheilkunde
buchbesprechung
Es geht um Ihr Blut
Linderung bei
Gürtelrose
Stellen Sie einen
Absud
her
aus:
• 25 g Eichenrinde, 10 g Frauenmantel, 20 g Hafer, 10 g Kamille, 25 g Salbei, 10 g Steinklee.
Man setzt einen Liter kaltes Wasser mit vier Esslöffel gut vermischten
Kräutern zu, bringt sie knapp zum Kochen, nimmt den Topf von der Hitze
und lässt den Sud drei Minuten ziehen.
Mit dem lauwarmen Absud betupft
man behutsam tagsüber öfters die erkrankten Stellen. Die Kräuterrückstände legt man über Nacht, leicht angewärmt in einem Leinentüchlein, auf
die Gürtelrose-Stellen.
Sollte der Behandler die Möglichkeit haben, frische, fleischige Blätter
der Hauswurzpflanze zu erhalten, kann
der gewonnene Saft ebenfalls aufgetragen werden.
autor
Peter O. Neumann
ist Heilpraktiker
und Mitglied der
Regionalleitung
Düsseldorf
wir.
1 | 2012
Herz- und Kreislauferkrankungen
stehen an der Spitze der oft tödlich
endenden Ereignisse. Jährlich sterben in Deutschland über 400.000
Menschen daran. Oft sind diese tragisch verlaufenden Erkrankungen
Folge medizinischer Unsicherheit.
Hier soll nun eine Informationslücke beim naturheilkundigen Behandler geschlossen werden.
bel erklärt und die Wechselwirkung
mit Statinen beschrieben.
In dem Werk geht es um das Verständnis der Problementstehung
sowie von Vermeidung grober Fehler am Patienten bei der Prophylaxe,
Behandlung und auch im Notfall.
Weiter befasst sich der Autor mit
den diagnostischen Maßnahmen
wie Dunkelfeld nach Prof. Dr. Günther Enderlein, Magnetresonanz etc.
Im ersten Teil des Buches befasst
sich der Autor mit dem Herzinfarkt-Geschehen aus schulmedizinischer Sicht und einer anderen
Lesart der Naturheilkunde. Dabei
spielt Strophanthin eine Schlüsselrolle. Ein Kapitel widmet sich
der Strophanthin-Problematik
(nach Dr. med. Bertold Kern, Prof.
Manfred von Ardenne und RolfJürgen Petry). Ein fantastisches
Herzmittel, das jedoch von der
Pharmalobby an den Abgrund gedrängt wurde.
Der Autor räumt mit tradierten
Dingen auf, um neue Erkenntnisse
klar hervorzuheben. Risikofaktoren
wie Stress, Ernährung, Übersäuerung und andere werden unter die
Lupe genommen und penibel analysiert. Weiter geht er auf die vielen,
leider oft nicht sinnvoll angewendeten Untersuchungsmethoden
ein. Ein Weniger wäre ein Mehr!
Ein weiteres Kapitel widmet sich
der Angina pectoris, wobei mit dem
Mythos aufgeräumt wird, dass dieses Krankheitsbild mit Verkrampfung zwangsläufig zum Herzinfarkt
führen muss. Hier ist jedoch Ruhe
und die Gabe von Magnesium und
Basensalzen indiziert.
Ein großer Teil dieses Buches gibt
dem naturheilkundlich arbeitenden
Behandler Hinweise zur milden Alternativ-Medizin wie Verbesserung
der Sauerstoffsituation, der Entgiftung durch Colon-Hydro-Therapie,
Psychotherapie etc.
Viele neue Ansätze zur Behandlung
seiner Patienten findet der Leser
unkompliziert dargestellt. Naturheilkunde soll zu den ursprünglichen Wurzeln zurückführen und
dem Wohle des Menschen dienen.
Eine Fundgrube zur Verhinderung
von Herzinfarkt, Schlaganfall und
Diabetes. Medizin ist so einfach!
Anleitung für effektiven Schutz
Dem Autor geht es um das Verständnis der Problemerkennung bei
Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes und eine Anleitung für einen
effektiven Schutz. Der Leser erhält
Informationen zur Ernährung, Vermeidung gravierender Fehler und
Angaben über schützende Präparate zur Vorbeugung und Erklärungen
zur Notfallbehandlung.
Beim Problem mit dem Cholesterin
wird der Wirkmechanismus plausi-
Jean-Claude Alix: Es geht um Ihr Blut.
Der Schlüssel für ein Leben ohne Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes. 228
Seiten, Kunstdruck, gebunden, ISBN
978-3-88778-299-3, Spurbuch-Verlag,
Euro 24,00
53
Akupunkt-Massage
apm nach penzel
Der onkologische Patient
Die APM (Akupunkt-Massage)
nach Penzel kann auch als Behandlungsmethode bei TumorPatienten eingesetzt werden.
Sämtliche Körper- und Organsysteme
werden über das Meridiansystem und seine
Verzweigungen bedarfsgerecht mit der Energiemenge versorgt, die für die jeweilige Funktion lebensnotwendig ist. Die Lebensenergie
befindet sich beim Gesunden in einem harmonisch-dynamischen Fließgleichgewicht.
Wird diese energetische Homöostase gestört,
entstehen Befindlichkeitsstörungen, Schmerzen und Krankheitssymptome. Auch unkontrollierte Zellvermehrung, Gewebeveränderungen und tumoröse Erkrankungen sind aus
energetisch-ganzheitlicher Sicht Ausdruck
einer Energiefluss-Störung. Sowohl Energiemangel als auch ein Energieüberschuss kann
zu Zellveränderungen führen.
Sämtliche tumorösen Geschehen sind
primär vom Facharzt abzuklären und werden üblicherweise operativ entfernt und medikamentös behandelt. Wünscht der Patient
allerdings eine begleitende Therapie, dann
kann die APM (Akupunkt-Massage) nach
Penzel im Vorfeld der Operation, während
der Bestrahlung und der Chemotherapie
und in der Rekonvaleszenz mit viel Erfolg
autorin
Ingrid Uta Krause
ist als APM-Therapeutin,
Heilpraktikerin und Buchautorin tätig und veröffentlicht regelmäßig in
Fachzeitschriften. Sie ist Referentin auf
zahlreichen Kongressen und Lehrbeauftragte zum Themenkreis AkupunktMassage nach Penzel in den Sparten
Human- und Veterinärmedizin. Sie unterrichtet in Deutschland, Österreich
und in der Schweiz.
54
zur Anwendung gebracht werden.
APM vor dem
operativen Eingriff
Gutartige Tumore erfordern selten eine spontane
Operation. Bei diesem Patienten wird in der APM-Praxis
zusätzlich zur ärztlichen Diagnose der
energetische Befund erstellt.
Test mittels der Samt- und SeideStriche: Fragestellung: Welcher Meridian
versorgt an der Körperoberfläche das Gebiet
des Tumors? Mit leichtem Druck streicht
man im Verlauf des Meridians über das
betroffene Areal und registriert die Hautqualität in Energiefluss-Richtung und in die
Gegenfluss-Richtung. Ein raues Hautgefühl
in Energiefluss-Richtung weist auf einen
Energiefülle-Zustand hin, sofern die „Gegenprobe“, die Tastung gegen die Energiefluss-Richtung, eine glatte Hautqualität ergibt. Analog dazu ist ein „seidiges“ Hautgefühl in Energiefluss-Richtung Ausdruck
einer Energieleere, wenn sich in der Gegenfluss-Richtung die Haut wie Samt anfühlt
(Abb.2).
Therapie bei Gewebeveränderungen
auf der Basis einer Energieleere (beispielsweise eine einseitige Brustzyste
rechts): Man streicht mit einem Massagestäbchen entlang der Meridiane auf
der betroffenen, energieleeren Körperseite,
vom Anfangs- bis zum Endpunkt, bis sich
auf der Haut eine klare rote Linie abzeichnet. Die Reihenfolge der zu behandelnden
Meridiane ist im Energiestern vorgegeben
(Abb. 1). Dieser sanft tonisierende Reiz bewirkt eine Energieverlagerung aus den Arealen des Körpers, die eine Energiefülle aufweisen, hin zur energetisch unterversorgten
rechten Körperseite. Zusätzlich sollte der
Patient täglich sämtliche Narben auf der
betroffenen Körperseite und das Areal der
Brustzyste mit der APM-Creme pflegen,
um die Durchblutung und den Energiefluss
anzuregen.
Im Rahmen einer Behandlungsserie mit APM
werden sämtliche
Narben überprüft
und gegebenenfalls
gezielt behandelt. (Aus
langjähriger Praxiserfahrung kann ich feststellen, dass
Brustzysten häufig auf einem Energiemangel beruhen.) Nach der ärztlichen
Diagnosestellung therapiert man möglichst
zwei bis drei Mal pro Woche. Wenn sich bei
der Kontrolluntersuchung herausstellt, dass
sich die Zyste wesentlich verkleinert hat, besteht kein zwingender Grund zu einer Operation. Ist die Zystengröße unverändert oder
hat sie sich vergrößert, dann sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden.
Therapie bei einem EnergiefülleZustand: Bei einer gutartigen Geschwulstbildung kann durch den dadurch entstehenden permanenten Druck auf gesundes Gewebe ein energetischer Füllezustand entstehen.
Über die sanfte Meridianmassage lässt sich
die gestaute Energie in Energiefluss-Richtung
ableiten (Abb. 3). Man ertastet mit der oben
beschriebenen Technik das betroffene Areal
und markiert die energetische Abgrenzung
des Füllezustandes. Man tonisiert in Energiefluss-Richtung ab dieser Markierung den
entsprechenden Meridian und entlastet dadurch das betroffene Gebiet. Zusätzlich ist es
empfehlenswert, sämtliche Meridiane auf der
nicht betroffenen Körperhälfte anzuregen,
um über diese Energieverlagerung den energetischen Füllezustand abzubauen und die
Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Begleitende Behandlung nach Chemotherapie: Die Chemotherapie ist eine
extreme Belastung für den gesamten Energiekreislauf. Der Körper zeigt dies durch
Haarausfall, Schwächezustände, Übelkeit
und Erbrechen. Wenn möglich, wird der
Patient unmittelbar nach der Chemotherapie harmonisierend behandelt. Idealerweise
sollte man sämtliche Meridiane auf beiden
Körperseiten sanft tonisieren, um den ge1 | 2012
wir.
Abbildungen: Ingrid Uta Krause; Foto: Privat
Abb. 1: Energiestern
Akupunkt-Massage
in der Praxis
samten Körper zu stärken. Diese Behandlung ist allerdings sehr zeitaufwendig. Einen
ähnlichen harmonisierenden Effekt lässt sich
über den sogenannten Kleinen Kreislauf erzielen. Hierbei streicht man mit dem APMMassagestäbchen entlang der beiden übergeordneten Meridiane, Konzeptionsgefäß
(KG) und Gouverneurgefäß (GG), die einen
regulativen Einfluss auf die 24 Körpermeridiane haben (Abb. 4).
Ergänzend sollte man die Übergänge im
Hand- und Fußbereich mit der APM-Creme
massieren, um im Handbereich den Energiefluss der Yin- in die Yang-Meridiane bzw. am
Fuß von den Yang- in die Yin-Meridiane zu
verbessern (Abb. 5 und 6).
Begleitende Behandlung nach Bestrahlung: Die lokale Bestrahlung nach einer
Tumor-Operation erzeugt im bestrahlten
Areal einen Energiefüllezustand. Um die
Begleiterkrankungen und Symptome, die
durch die Bestrahlung auftreten können, zu
lindern, bieten sich die sanften Streichungen
entlang der Meridiane an, die den Energiestau abfließen lassen. Beispielsweise sind
nach einer Prostata-Operation und anschließender Bestrahlung die Meridiane Niere im
Unterbauch und das KG betroffen. Man
streicht mit dem Massagestäbchen in Energieflussrichtung ab Mitte Unterbauch entlang des KG und leitet die Energie auch in
den Folgemeridian, das GG, ein. Der Nieren-Meridian wird bis zu seinem Endpunkt
an der Unterkante des Sterno-clavicularGelenks gezogen, die Verbindung zum Folgemeridian Kreislauf-Sexus wird hergestellt
und der Meridianverlauf sanft stimuliert, bis
sich der lokale Füllezustand an der bestrahlten Stelle abgebaut hat. Üblicherweise kann
der Patient bereits während der Behandlung
eine Schmerzlinderung erfahren.
glatt
Aus energetischer Sicht sollte nach Ende
der Chemo- und/oder Bestrahlungstherapie
möglichst regelmäßig der gesamte Energiekreislauf sanft harmonisiert werden, um die
Rekonvaleszenz zu verbessern und die durch
die CA-Diagnose psychischen Belastungen zu
vermindern.
ende Streichung entlang der Meridiane ist
sowohl eine nonverbale Psychotherapie als
auch eine sehr effektive Behandlungsmethode, die auch beim Tumor-Patienten mit
sehr viel Erfolg zur Anwendung gebracht
werden kann.
Die Akupunkt-Massage nach Penzel beinhaltet das gesamte Therapiespektrum der
Nadelakupunktur, ohne die Haut des Patienten zu penetrieren. Die Be-HAND-lung
steht immer im Vordergrund! Die wohltu-
Literatur:
Penzel, Willy: Spannungs-Ausgleich-Massage, Band 1
Penzel, Willy: Energielehre, Band 2
Köhls, Günter: So hilft mir die Akupunkt-Massage
nach Penzel
Kalbantner-Wernicke, Karin; Müller, Johannes: Handbuch Reflextherapie
Abb. 3: Energieflussrichtung
Abb. 4: Konzeptions- und Gouverneurgefäß
Effektive Methode
rau
Energieflussrichtung
Abb. 2: Tasttechnik Fülle Leere
wir.
1 | 2012
Abb. 5 und 6: Übergänge Hand und Fuß
55
Anthroposophie
pharmazeutische prozesse
Heilmethoden
mit Metallen
tei l 1
Aus Sicht der anthroposophischen Therapierichtung wirken mineralische
Arzneimittel, so auch
Metalle wie Gold, über das
geistige Wesensglied, über
das Ich, auf den menschlichen Organismus.
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1 | 2012
wir.
Anthroposophie
Fotos: Shutterstock (2), privat
Heilpraktiker Werner Schmötzer befasst sich im ersten Teil seines
Artikels zum Thema Pharmazeutische Prozesse unter anderem
mit verschiedenen Wärmestufen bei der Behandlung von natürlichen Substanzen in der anthroposophischen Pharmazie und der
bedeutsamen Rolle, die Metallen zukommt.
Grundsätzliche Voraussetzung für ein Verstehen der hier dargestellten Zusammenhänge ist die Kenntnis der anthroposophischen
Wesensgliederkunde wie auch die der funktionellen Dreigliederung im Sinne Rudolf Steiners. Diese Zusammenhänge wurden bereits
in den Kapiteln zur Einführung in die anthroposophische Heilkunde dargestellt (Hefte
März und Juni 2009).
Die Rationalität der therapeutischen Ansätze ergibt sich ebenso aus den Aspekten
des Wesensgliederwirkens wie auch aus den
Zusammenhängen der funktionellen Dreigliederung.
Rudolf Steiner hat für die anthroposophische Pharmazie angeregt, Substanzen der
verschiedenen Naturreiche im Wesentlichen
diversen Wärmestufen zu unterziehen, den
sogenannten pharmazeutischen Prozessen.
Dabei ist davon auszugehen, dass
> ein Kaltauszug, Mazerat oder
Perkolat, mehr oder weniger unspezifisch auf den gesamten Organismus wirkt:
> eine Digestion, ein Auszug unter
Rühren bei 37 Grad Celsius, auf Herz- und
Kreislauf wirkt;
>ein Infus, ein Aufguss – wobei die Droge
mit kochendem Wasser übergossen wird
und wenige Minuten ziehen muss –, auf
drüsige Organe wirkt (Säftesekretion);
>ein Dekokt, die Abkochung einer Droge
(meist Wurzel), auf Verdauungsprozesse
wirkt;
>eine Destillation, ein Verdampfen und
Kondensieren, auf „feinere StoffwechselProzesse“ wirkt;
>eine Röstung gezielt auf die Verdauung
und die Leber wirkt (Herauslösen aromatischer Substanzen, zum Beispiel Kaffee,
Krustenbraten), Beispiel: Equisetum cum
Sulfure tostum;
wir.
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>eine Verkohlung gezielt auf die astralen
Prozesse der Niere wirkt (Luft – Gasförmiges wird ausgetrieben), Beispiel: Carbo
Betulae;
>eine Veraschung gezielt auf LungenatmungsProzesse wirkt, Beispiel: Cinis Arnicae.
Mit der Veraschung ist das Ende der Skala der
Wärmeprozesse erreicht – mehr als Veraschen
kann man eine Substanz nicht. Es bleiben mit
der Asche die mineralischen Bestandteile zurück. Diese abgestuften Wärmeprozesse werden
auch von anderen pharmazeutischen Herstellern angewandt. Ein Verdienst Rudolf Steiners,
und somit allein typisch für die anthroposophische Therapierichtung, ist die Zuweisung eines
Wirkbereiches in bestimmten Organgruppen
für die einzelnen Wärmestufen.
Anthroposophische Arzneimittelhersteller
Wir kennen im Wesentlichen die zwei großen
Arzneimittelhersteller, die eine sehr breite Palette von Arzneimitteln nach den Kriterien
der anthroposophischen Therapierichtung
herstellen. Das sind Wala und Weleda; die
Firmen Helixor und Abnoba agieren nicht
in der Breite, sie sind primär spezialisiert auf
onkologisch wirksame Präparate.
Die anthroposophische Pharmazie, wie
sie beispielsweise bei Weleda gehandhabt
wird, „dröselt“ gewissermaßen die alchemistischen Prozesse auf und wendet sie getrennt
und gezielt an.
Wala, Soluna und andere spagyrische Hersteller fügen die einzelnen Prozesse wieder zu
einem Ganzen zusammen.
Gesondert zu erwähnen sind in diesem
Zusammenhang noch die speziellen Verfahren der „vegetabilisierten Metalle“ und der
Dreh-Prozess bei der Herstellung antitumoral wirkender Mittel, wie Mistel, Cetraria
und Helleborus. Diese Verfahren sind gesondert beschrieben in meinem Buch „An-
throposophische Naturheilpraxis“(1) in den
Kapiteln 13 „Metalltherapie“ und 15 „Misteltherapie“.
Evolutive Verwandtschaft
In der anthroposophischen Therapie spielen
die Metalle eine wesentliche Rolle. Die Anwendung erfolgt aus der Erkenntnis, dass die
Metalle in einer engen evolutiven Verwandtschaft zum menschlichen Organismus stehen.
Die Metalle, so Rudolf Steiner, sind kosmischer Herkunft, waren gewissermaßen dampfförmig, haben kondensiert, sich mit anderen
Stoffen verbunden, sind oxidiert. Wir haben
es heute in den meisten Fällen mit Erzen oder
mit feinster Metallität beispielsweise in den
Meeren zu tun. Diese Metalle sind Ergebnisse von Evolutions-Prozessen. Deswegen reden
wir heute vom Saturn- oder Blei-Prozess, und
der hat eine Beziehung zu Organen der Grenzziehung, wie Haut und Knochen – oder Beziehung zu Prozessen der Absonderung und Ausfällung, wie dies physiologischerweise beim
Knochen der Fall ist, oder pathologischerweise bei der Arteriosklerose. Hier liegt mit der
Grund, warum wir davon reden, dass Metalle,
Planeten und Organ-Prozesse evolutiv miteinander verwandt sind.
Die Metalle werden in der anthroposophischen Pharmazie häufig nochmals verdampft
und wieder kondensiert, weil sie so dem Status nascendi am nächsten kommen und auf
Organ-Prozesse als Heilmittel zu wirken vermögen.
Anthroposophische Herstellungsprozesse
Die Metalle werden in der anthroposophischen Therapierichtung folgenden pharmazeutischen Herstellungsprozessen unterworfen:
Potenzieren im Festen wie im Flüssigen:
Die Verreibung erfolgt bis etwa zur D6; in
autor
Werner Schmötzer,
Heilpraktiker, Fachautor,
Leiter des Archäus-Institut
für Naturheilkunde
57
Anthroposophie
Aurum metallicum – gediegenes Gold
weiteren Potenzierungschritten kann dann
auf ein flüssiges Medium übergegangen beziehungsweise Globuli benetzt werden.
Spiegelherstellung: Flüssigkeitsspiegel –
aus einer Metallsalzlösung werden durch Reduktion die Metalle ausgefällt.
Destillieren: Die Metalle werden geschmolzen, in die Dampfphase überführt
und anschließend wieder kondensiert.
Vegetabilisierte Metalle: Aus dem Metall
oder metallhaltigen Mineral wird eine potenzierte Lösung hergestellt und damit der Boden gedüngt, in den eine bestimmte Pflanze
gesät wird. Hat die Pflanze geblüht, wird sie
geerntet und kompostiert. Mit diesem Kompost wird im kommenden Frühjahr ein neues
Beet gedüngt und die Pflanze wiederum darauf ausgesät. Im zweiten Jahr wird der Vorgang wiederholt. Erst im dritten Jahr wird aus
der dann geernteten Pflanze das Heilmittel
zubereitet.
Eine Metall-Therapie stellt einen sehr tiefen Eingriff in das Wesensgliedergefüge des
Menschen dar. Aus Sicht der anthroposophischen Therapierichtung wirken mineralische
Arzneimittel, so auch die Metalle, über das
geistige Wesensglied, über das Ich, auf den
menschlichen Organismus. Um den Einstieg
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in eine Metall-Therapie zumindest milder zu
gestalten, hat Rudolf Steiner die Herstellung
der „vegetabilisierten Metalle“ empfohlen.
„Am Berg oben finden Sie ja das eigentliche harte Gestein, das eigentliche Mineral.
Unten im Tal finden Sie eigentlich dasjenige,
was schon vielfach durchschwemmt ist, was
schon vielfach von den Flüssen abgetragen
ist, was also ganz zerklüftet und zerstäubt
ist. Am Berg oben ist natürlich auch dieses
Zerklüftete und Zerstäubte als Boden, aber
immer auch von ganz kleinen Bröselchen,
Körnchen durchsetzt (...) von Quarz, Feldspat und so weiter (...)
(...) Da nimmt die Pflanze in ihre Säfte
die ganz kleinen Teile von diesen Steinen auf,
und das macht sie zu Heilpflanzen.
Aber die Pflanzen (...) sind ja die kostbarsten Homöopathen, denn die nehmen ganz
kleine, winzige Teilchen auf von all diesen
Gesteinen, die man sonst zerreibt, wenn man
die Heilmittel macht! (...) Aber es ist deshalb
durchaus richtig, dass auf den Bergen, auf
den Alpen, die Kräuter viel mehr Heilwert
haben als unten im Tal (...) Die Walderdbeere
gedeiht ganz besonders da, wo Gesteine sind,
die ein bisschen Eisen enthalten. Dieses Eisen
geht in den Erdboden herein; das geht in die
Erdbeere hinein, und von dem hat die Erdbeere ihren aromatischen Geruch.“ (Rudolf
Steiner: Arbeiter-Vortrag vom 9. September
1924 – „Die Schöpfung der Welt und des
Menschen“, 10. Vortrag; GA 354)
Wie Metalle eine Beziehung zu den Planeten aufweisen, so weisen auch Pflanzen
eine solche auf. Die Auswahl von Metall und
Pflanze erfolgt nach ihrer Wesensbeziehung.
Dies drückt sich entweder in der Fähigkeit
der Pflanze aus, mit einem bestimmten Metall besonders umgehen zu können, zum Beispiel es besonders zu speichern (Brennessel),
oder in der gleichen organspezifischen Wirkung von Pflanze und Metall, wie zum Beispiel Eisen und Chelidonium hinsichtlich der
Gallentätigkeit. Durch die vegetabilisierten
Metalle kann sowohl eine umfassendere wie
auch organspezifischere Therapie durchgeführt werden, als dies mit den Einzelkomponenten allein möglich wäre. Durch das Metall wird der Patient in seiner individuellen
Konstitution angesprochen, und durch die
Vegetabilisierung kann diese Wirkung organspezifisch ausgerichtet werden. Die vegetabilsierten Metalle stehen daher oft am Beginn
einer Therapie, die einer nachfolgenden reinen Metall-Therapie vorangeht.
Vegetabilisiere Metall-Präparate
Die bei den einzelnen Präparaten angegebenen Anwendungsgebiete haben nur beispielhaften Charakter. Insbesondere in der
Pädiatrie und in der Heilpädagogik ergeben
sich weitere Indikationen für diese Präparate.
Diese vegetabilisierten Metall-Präparate werden von Weleda als Ampullenpräparate oder
als Tropfen hergestellt.
Die Reihenfolge der nun genannten Präparate ergibt sich analog derjenigen der potenzierten Metalle, also von Plumbum bis
Argentum: Cichorium Plumbo cultum, Cichorium Stanno cultum, Chelidonium Ferro
cultum, Urtica Ferro culta, Hypericum Auro
cultum, Primula Auro culta, Chamomilla Cupro culta, Melissa Cupro culta, Tabacum Cupro cultum, Bryophyllum Mercurio cultum,
Nasturtium Mercurio cultum, Bryophyllum
Argento cultum, Thuja Argento culta.
„Nehmen Sie also an, man versucht es mit
mineralisch-metallischen Heilmitteln. Man
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wir.
Anthroposophie
Fotos: Schmötzer (2) , Shutterstock
wird dann dasjenige, was man schon an der
Wirkung des Pflanzlichen gelernt hat, ganz
besonders leicht durchschauen können (...)
Man wird sich sagen können: Es ist etwas mit
dem Mineralischen vor sich gegangen, indem
das Mineralische in den Pflanzenprozess hinein sich fortgesetzt hat. Und dasjenige, was da
vor sich gegangen ist in der Mineralisierung
und Durch-Vegetabilisierung, das ist ein Umformen der mineralischen Kräfte. Es ist ein
Prozess, bei dem die Pflanze das Mineral zum
Heilmittel umwandelt. Man kann aber dann
noch weitergehen. Man kann nun dasjenige,
was man da an der Pflanze selber nun schon
gewonnen hat als ein Heilmittel, das kann
man nun wiederum als eine Art Düngemittel
verwenden und dann die Kraft noch verschärfen. Man wird da etwas bekommen, was die
gewöhnliche physische Verreibung in einem
wesentlichen Grade wirksamer macht (...),
indem man gewissermaßen die Formung, die
Zubereitung der Natur selber und den in der
Natur wirkenden Kräften dadurch übergibt.“
(Rudolf Steiner aus dem 2. Mediziner-Kurs;
7. Vortrag)
Wala fertigt, in ganz anderer Weise, auch
Zubereitungen von Pflanzen, welche mittels
Metallen rhythmisiert wurden. Man spricht
in diesem Zusammenhang von „Pflanzenheilmitteln, die in der Gegenwart von Metallen
rhythmisiert“ wurden.
Dies sind beispielsweise: Prunuseisen
Amp./Glob.; Levico comp. Amp./Glob.;
Roseneisen Glob. und Roseneisen /Graphit
Amp./Glob.
Allen aufgeführten „pharmazeutischen
Prozessen“ übergeordnet steht der Vorgang
des Potenzierens (meist nicht bei vorausgegangenem Dreh-Prozess, zum Beispiel Mistel,
Cetraria, Helleborus, ...).
Literatur:
Schmötzer, Werner: Anthroposophische Naturheilpraxis“. 1. Aufl. Bonn: Verlag Volksheilkunde, 2008
Hahnemann, Samuel: Organon der Heilkunst.
6. Aufl. Berg am Starnberger See: O.-Verlag, 1985
Klemt, Gertrud: Miasmatik nach Hahnemann.
1. Aufl. Bonn: Verlag Volksheilkunde, 2006
Weiteres auf www.werner-schmoetzer.de
wir.
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Hypericum perfoliatum – ein Johanniskrautgewächs
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Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V.
Die Geschichte des Buches
zur Colon-Hydro-Therapie
Fast 20 Jahre ist das Buch zur Colon-Hydro-Therapie auf dem Markt. Ich schildere Ihnen in einem
kurzen Abriss, welche Probleme, Ärger, Anfeindungen und Unannehmlichkeiten wir nach dem
Erscheinen des Buches über uns ergehen lassen mussten.
Nach der zehnten Behandlung verschlimmerte sich der Zustand.
Nach der Akutphase, nach weiteren Behandlungen, besserte sich ihr
Zustand laufend. Nach 23 Behandlungen konnte sie schmerzlos laufen. Natürlich muss sie immer eine gewisse Diät einhalten. Das war
ein Schlüsselerlebnis.
Die meisten Patienten hatten in der Akutphase starke Verhärtungen im Schulter-Nacken-Bereich. Mit der nächsten Behandlung war
das dann meistens vorbei. Die Lymphe fließt über den Milchbrustgang ins Blutsystem. In der Akutphase wird durch den hohen Anteil an Lymph-Müll das Herz kurzzeitig stärker belastet. Lymphabfall
fließt schlagartig ab und staut sich vor dem Abfluss ins Blutsystem.
Inzwischen gibt es noch eine Möglichkeit, die Zelle selbst zu therapieren und zwar mit der Nichtinvasiven Induktionstherapie (NIIT).
Das CHT-Buch
Patientin bei der Colon-Hydro-Therapie
1989 hatten wir uns das erste Colon-Hydro-Gerät zugelegt. Wir machten uns damals schon Gedanken darüber,
wo die immer häufiger auftretenden chronischen Krankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte, verschiedene Migräneformen, Autoimmunerkrankungen und viele
mehr herkommen.
Viele dieser Krankheiten werden hervorgerufen durch
ein zu schwaches, angeschlagenes Immun- und Lymphsystem. Wo liegt also das Immunsystem und wie können
wir die Immunqualität im menschlichen Körper verbessern? Dr. Medschnikow meinte dazu: „Der Tod sitzt im
Darm“. Also therapierten wir mit der Colon-Hydro-Therapie (CHT) den Dickdarm. 70 bis 80 Prozent des Immunsystems liegen im Darm und im darmnahen Bereich.
Schon im ersten Jahr frequentierte uns eine Patientin
mit einer „unheilbaren“ Krankheit: Lupus erythematodes.
Ich therapierte das, was sich bei der Augendiagnose als
fehlerhaft ansah, den Darm (Morgenrotkrause), mittels
CHT.
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Im CHT-Buch beschrieb ich die Krankheitsverläufe.
>Bei chronischer Obstipation und vielen Jahren Abführmittelmissbrauch 20 bis 40 Behandlungen.
>Bei Neurodermitis circa 40 Behandlungen. Akutphasen um das
zehnte, 20. und 30. Mal
>Bei Lupus erythematodes 20 bis 50 Behandlungen, wenn die ANAWerte vorher 1.000 nicht überschritten haben.
>Bei Schuppenflechte, Psoriasisarthropathie auf der Knochenhaut 40
bis 80 Behandlungen bei drei Akut-Phasen.
>Die Darmflora wird zerstört! Dabei ist bei vielen chronisch Kranken die Darmflora schon vorher zerstört und aus dem letzten Meter
des Dünndarms fließt unter anderem auch Dickdarmflora in den
Darm ein und baut ihn immer wieder auf. Eine Patientin, Frau eines Arztes, hatte seit sieben Jahren circa 20 Stühle pro Tag und lebte
noch. Und zwei künstlich herbeigeführte Colon-Behandlungen in
der Woche sollen gefährlich sein?
>Durch das gestaute Wasser im Darm mit 1,2 m Druck könnte der
Darm platzen! Es ist während der Colon-Behandlung noch nie in
Deutschland ein Darm geplatzt. Der gesunde Darm hält einen
Druck vom 20-fachen aus. Das ging jahrelang so.
>Bekannte Ärzte und Autoren behaupten, mehr als drei Behandlungen sind nur Geldschneiderei. Andere Therapeuten versteiften sich
auf sechs oder sieben Behandlungen und schimpften im Beisein von
Patienten über mich.
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wir.
Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V.
Verband der Freien ColonHydro-Therapeuten e. V.
Fotos: Ullrich, Shutterstock, Spurbuch-Verlag
1. Vorsitzender:
Manfred A. Ullrich
Herbringhauser Straße 12
42889 Remscheid
Tel: 0 21 91/508 46
www.fcht.de
>Die meisten Hersteller von Colon-Hydro-Geräten lehren heute
noch Anfängern, zehn Behandlungen durchzuführen. Das ist Unsinn. Sie können zwar Geräte bauen, aber nicht anwenden. Eine
Ärztin aus Hannover rief mich verzweifelt an und meinte: „Ich habe
jetzt zehn Behandlungen bei einer Patientin, wie der Hersteller im
Einführungsseminar es angab, durchgeführt und der Patientin geht
es jetzt schlechter als vorher. Was soll ich nur tun?“ Mein Rat: „So
schnell wie möglich weiterbehandeln, lesen Sie das Buch gründlich
durch.“ So ging es jahrelang.
>In einer Nachbarstadt beratschlagten mehrere Mediziner, wie sie
gerichtlich gegen mich vorgehen könnten. Daraufhin bat ich einen durchs Fernsehen bekannten Chefarzt, klinischen Leiter und
Freund, mir für die nächste Auflage das Vorwort zu schreiben. Danach war Ruhe eingekehrt.
>Eine große deutsche Versicherungsgesellschaft beauftragte einen
Professor – und bezahlte ihn natürlich auch – zu prüfen, was an
der Colon-Therapie dran ist. Schon nach wenigen Wochen lag das
Ergebnis vor. Gar nichts. Er hatte nur ein paar Wellness-Behandlungen durchführen lassen.
>Der Gipfel war ein Bericht einer großen süddeutschen Zeitung.
Diesen Bericht habe ich verwahrt, eine Millionen Leser. Unter der
Rubrik „Neues aus der Wissenschaft“ wurde ich sogar mit Namen
verunglimpft. Er wurde mir mehrfach von befreundeten Medizinern aus dem Stuttgarter und Leonberger Raum zugeschickt. Der
zweite Satz lautete wörtlich: Der Ort der Pein (Darm) liegt zwischen Magenausgang und Unterhose. In den USA, es gibt dort
keine Heilpraktiker, hätte es schon fünf Tote durch Seifeneinläufe
gegeben, was er nicht beweisen konnte. Ich sei der „Po-Pabst von
Deutschland“, er habe sich über mich erkundigt. Ich rief ihn an und
fragte, bei wem er sich erkundigt habe, und er nannte mir einen
mir völlig unbekannten Namen aus einer entfernten Region. Der
Artikel ging über ein Drittel der Zeitungsseite. Ein Anwalt meinte, eine Anzeige wäre Unsinn. In irgendeiner Ecke würde dann ein
Widerruf erscheinen und immer bleibt etwas beim Leser haften. Ich
solle doch einmal den Umsatz des Buches verfolgen. Und richtig.
Der Umsatz hatte sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Ein Jahr
später rief mich ein Kollege an und meinte: „Ich kenne jetzt die Zusammenhänge. Ein Journalist hat von einem Pharmaunternehmen
den Auftrag bekommen. Das Unternehmen stellt Medikamente zur
wir.
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Darmreinigung her.“ Kurze Zeit später war der Journalist auch Angestellter des Unternehmens. Verehrter
Leser, die CHT ist eine saubere und geruchfreie Therapie zur gründlichen Reinigung des Dickdarms. Circa
1.000 Krankenhäuser, Kurkliniken, Heilpraktiker und
Mediziner wenden die CHT heute an. Sehr viele führen weiterhin nur drei, sechs oder zehn Behandlungen
durch, das reicht für eine Wellness-Behandlung auch
aus, mehr nicht.
>Drei Jahre war ich mit über 90-prozentiger Mehrheit
zum Vorsitzenden des Fachverbandes gewählt worden.
Aber immer wieder wurde ich von anderen, neidischen
Vorstandsmitgliedern gemobbt. Kurz vor einer Vortragsreihe, in der sie auftreten sollten, sagten sie ab.
So ging es nicht weiter. Sie predigen auch heute noch
maximal zehn Behandlungen, und hinter ihnen stehen
auch mehrere Gerätehersteller. Wir trennten uns und
ich gründete den Fachverband der „Freien Colon-Hydro-Therapeuten“ (www.fcht.de). Das Buch erscheint
heute bei einem neuen Verleger, ist kein Taschenbuch
mehr und hat inzwischen 256 Seiten. 20 Jahre hat es
gedauert, bis das Buch endgültig so aussieht, wie ich es
mir immer gewünscht habe.
Manfred A. Ullrich,
Heilpraktiker:
Chronische Krankheiten
durch Colon-Hydro-Therapie
erfolgreich behandeln
ISBN 978-3-88778-357-0
Spurbuch-Verlag
Am Eichenhügel 4
96148 Baunach
61
Termine
Kosten für Veranstaltungsteilnehmer
(soweit nicht anders angegeben):
Euro 5,00; für Mitglieder Freie Heilpraktiker e. V.: kostenfrei
landesbereich
baden-württemberg
regionalgruppe freiburg
Ltg.: Bengt Jacoby, Heilpraktiker
Jeden ersten Donnerstag
im Monat (außer in den Schul­
ferien und an Feiertagen)
Veranstaltungsort:
Hippocrates Heilpraktiker-Schule,
Rosastr. 9, 79098 Freiburg,
Tel. 07 61/27 30 10, Fax 27 30 50
03.05.2012, 19.30–ca. 21.30
Babette Dreyer, Heilpraktikerin: „Die eigene
Melodie finden – was wirklich heilt“; Kosten:
Die Teilnahme ist kostenlos
regionalgruppe heidelberg
Ltg.: Angelika Hochadel,
Heilpraktikerin
Tel. 0 62 23/27 76
Veranstaltungsort: Holiday Inn,
Pleikartsförster Str. 101,
69124 Heidelberg
Tel. 0 62 21/78 8-0,
www.heidelberg-hi-hotel.de
Monika Krebs,
Heilpraktikerin
Tel. 0 62 20/67 76
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
landesbereich bayern
regionalgruppe münchen
Ltg.: Cynthia Roosen,
Heilpraktikerin
Bothmer Straße 14,
80634 München
Tel. 089/20 23 81 18,
Fax 089/13 92 64 66
Jeden vierten Mittwoch eines
jeden Monats, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben:
Eden Hotel Wolff, Arnulfstraße 4,
80335 München
(gegenüber Hauptbahnhof),
Tel. 089/55 115-0, Fax 55 115-555
28.03.2012, 19.00–21.00
Dr. Dr. Erwin Häringer: „Alter Wein in neue
Schläuche – Glukosinolate bei rezidivierenden Infektionen“ mit Firma Repha GmbH
62
25.04.2012, 19.00–21.00
Ulrich-Jürgen Heinz, Heilpraktiker: „Clustermedizin – Informelle Prävention & Diagnostik“
mit Firma Heinz Cluster GmbH
27.06.2012, 19.00–21.00
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker: „Ganzheitliche Therapiekonzepte bei chronischen
Erregertoxikosen“ mit Firma Meta Fackler
Arzneimittel GmbH
25.07.2012, 19.00–21.00
Christina Casagrande, Heilpraktikerin:
„Rheumatischer Formenkreis und die Behandlung mit Solunaten“ mit Firma Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH
landesbereich
berlin/brandenburg
regionalgruppe berlin
Tel. 030/44 03 74 28
Ltg.: Anne-Christine Heuhsen,
Heilpraktikerin
Lorenzstraße 64, 12209 Berlin,
Tel. 030/77 39 12 07
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben: Savoy Hotel
Berlin, Fasanenstr. 9–10,
10623 Berlin-Charlottenburg
Tel. 030/31 103-0,
Fax 030/31 103-333
Hella-Marie Kroworz
Heilpraktikerin
Tel. 0172/877 75 73
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXXXX
21.04.2012, 16.00–19.00
Dr. rer. nat. Gerhard Steidl, Dipl.-Chemiker:
„Rizol – Hilfe bei Infektionen“ mit Firma Rizol
16.06.2012, 16.00–19.00
Prof. em. Prof. Dr. med. habil. Karl Hecht:
„Zeolith - Naturmineralien und Gesundheit“
mit Firma Hecht Bio-Pharma
landesbereich hessen
regionalgruppe kassel
Ltg.: Andrea Meyer-Doll,
Heilpraktikerin
Heisestraße 19, 34128 Kassel
Tel. 05 61/88 71 12
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben:
Phillip-Scheidemann-Haus,
Raum 105, Holländische Straße 74,
34127 Kassel
Tel. 05 61/89 43 92
Parkplätze in der eigenen Tiefgarage; Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahnlinien 1, 2, 5,
Haltestelle Monbachstraße
18.04.2012, 19.00–21.00
Roger Schartel, Medizinprodukte-Berater
Firma Froximun: „Vergiftung – Entgiftung;
Quecksilberintoxikation – Verursacher von
Leaky Gut-Syndrom, Morbus Crohn, Colitis
ulcerosa, Zöliakie“ mit Firma Froximun AG
23.05.2012, 19.00–21.00
Claudia Jäger, Heilpraktikerin: „Hilfe für
die Helfer – bei Stress und Erschöpfung;
Selbsthilfe für Therapeuten und Patienten“
mit Firma Loges
20.06.2012, 19.00–21.00
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und
Apotheker: „Philosophie und Anwendung
der ‚urheimischen‘ Pflanzenprodukte nach
Dr. Pandalis, u. a. bei Migräne, Arthritis und
Gewichtsreduktion“ mit Firma Dr. Pandalis
GmbH & Co. KG
12.09.2012, 19.00–21.00
Dagmar Bahr, Pharmareferentin: „Einführung in die Pekana-Spagyrik mit bewährten
Therapiekonzepten aus der Praxis für die
Praxis“ mit Firma Pekana
10.10.2012, 19.00–21.00
Sabine Springer, Heilpraktikerin: „Medizinisch wirksame Pilze bei Krebs in Verbindung
mit dem Mykotroph-Ernährungs-Konzept“
mit Firma Mykotroph AG
07.11.2012, 19.00–21.00
Dr. med. Klaus Küstermann: „Homöosiniatrie
bei Schmerzen am Bewegungsapparat mit
praktischen Demonstrationen“ mit Firma
Biologische Heilmittel Heel GmbH
05.12.2012, 19.00–21.00
Dr. med. Rainer Matejka: „Nase voll …? Strategien bei Sinubronchialem Syndrom“ mit Firma
Hevert Arzneimittel GmbH
landesbereich nord
regionalgruppe hamburg
Ltg.: Manfred Michaelis,
Heilpraktiker
Tel. 040/38 61 93 32,
Fax 040/38 61 93 32
E-Mail: michaelisheilpraktiker@
freenet.de
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben: RAMADA
Hotel Hamburg-Bergedorf,
Holzhude 2, 21029 Hamburg
Tel. 040/72 595-0,
Fax 040/72 595-187
30.04.2012, 19.00–21.00
Dr. phil. Elke Forbeck: „Wärmeentziehende
Wickel in Theorie und Praxis“ mit Firma Retterspitz GmbH
21.05.2012, 19.00–21.00
Elfriede Schütze, Heilpraktikerin: „BurnoutSyndrom“ mit Firma Laboratorium Soluna
1 | 2012
wir.
Termine
25.06.2012, 19.00–21.00
Dr. rer. nat. Gerlinde Blümel, Diplom-Biologin:
„Fibromyalgie behandeln mit mikrobiologischer Therapie“ mit Firma Symbiopharm
27.08.2012, 19.00–21.00
Angelika Pravida, Heilpraktikerin: „Stressabbau mit Kinesiologie und EFT-Klopfakupressur“ mit Firma Dr. Pflüger GmbH & Co KG;
bitte bringen Sie Trinkwasser in einer verschließbaren Flasche mit.
01.10.2012, 19.00–21.00
Ronald Fischer: „Hydroxypathie – pH-Regulation zur praetherapeutischen Behandlung; Aktivierung der Grundregulation (nach Pischinger)“ mit Firma Sana Care GmbH & Co. KG
29.10.2012, 19.00–21.00
Dr. rer. nat. Edith Göttsche: „Früherkennung
von Herzerkrankungen und therapeutische
Tipps aus der naturheilkundlichen Praxis“
mit Firma Dr. Gustav Klein GmbH & Co. KG
26.11.2012, 19.00–21.00
Angelika Wagner-Bertram, Heilpraktikerin:
„Chronischer Stress“ mit Firma Biologische
Heilmittel Heel GmbH
landesbereich
nordrhein-westfalen
regionalgruppe düsseldorf
Ltg.: Birgit Müller-zur Linden,
Heilpraktikerin
Tel. 0211/28 26 83
Peter Neumann, Heilpraktiker
Tel. 0 21 73/8 15 28
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben:
Rudolf-Steiner-Schule
Düsseldorf/Waldorfschule,
Diepenstr. 15, 40625 Düsseldorf
11.04.2012, 19.00–22.00
Alexander Bechara, Heilpraktiker: „Enzymtherapie in der Naturheilpraxis – systematischer Wirkansatz bei Rheuma, Gelenkverschleiß, Venenerkrankungen, Infektionen,
Herz-Kreislauferkrankungen etc.“ mit Firma
Mucos Pharma GmbH & Co. KG
Fotos: Privat
09.05.2012, 19.00–22.00
Peter Gehrmann, Heilpraktiker: „Die Mikrobe
in der Chronizität – oft der Grund für mannigfaltige Symptomen-Komplexe“ mit den
Firmen Galactopharm und Dr. Klein
13.06.2012, 19.00–22.00
Nicola Gruber, Heilpraktikerin: „Die Spenglersan-Kolliode unter Berücksichtigung der
Miasmenlehre und der Homotoxikologie“
mit Firma Meckel-Spenglersan GmbH
wir.
1 | 2012
10.10.2012, 19.00–22.00
Anja Gatzweiler, Heilpraktikerin: „Mit biologischer Genetik gegen Therapieresistenz –
Was tun, wenn der Mülleimer voll ist?“ mit
Firma Synomed
14.11.2012, 19.00–22.00
Anette Bisping, Heilpraktikerin: „Neue Behandlung in der Kinderhomöopathie bei
Impffolgen, Lernstörungen (ADHS/ADS) und
chronischen Erkrankungen“ mit Firma Staufen-Pharma GmbH & Co. KG
12.12.2012, 19.00–22.00
Jean-Claude Alix, Heilpraktiker: „Zivilisationskrankheiten? – Der moderne Mensch braucht
die Naturheilkunde! Grundprinzipien der natürlichen Medizin bei Diabetes, Herzinfarkt,
Krebs, Apoplexie, Neurodermitis, MS etc.“
regionalgruppe duisburg
Ltg.: Henryk Burghammer,
Heilpraktiker
Duisburger Str. 227,
47166 Duisburg
Tel. 0203/72 82 441
[email protected]
Veranstaltungsort:
Freies Institut Kaiserberg,
Schweizer Str. 9, 47058 Duisburg
21.03.2012, 19:30–21:00
Dr. phil. Elke Forbeck: „Wickel in Theorie und
Praxis“ mit Firma Retterspitz
13.06.2012, 19.30–21.00
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker:
„Borelliose“ mit Firma Meta-Fackler GmbH
regionalgruppe aachen
Ltg.: Elfie Weidenhaupt,
Heilpraktikerin
Maarfeld 11, 52249 Eschweiler
Jeden ersten Mittwoch im
Monat, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: FeG (Freie
evangelische Gemeinde), Kopfstr. 20, 52249 Eschweiler
02.05.2012, 19.00–21.30 Uhr
Silvia Hausmann, Ernährungsberaterin:
„Ernährung und chinesische Medizin“ mit
Firma Hans-Günter Berner GmbH & Co. KG
13.06.2012, 19.00–21.30 Uhr
Esther Kluth, Heilpraktikerin: „Burnout – die
neue Z(w)eiterkrankung. Diagnose, Therapie,
Prävention“
10.10.2012, 19.00–21.30 Uhr
Klaus Schwarzbach, Heilpraktiker: „Aus der
Praxis für die Praxis – Ein erfahrender Heilpraktiker berichtet“ mit Firma Regumed
Regulative Medizintechnik
06.02.2013, 19.00–21.30 Uhr
Esther Kluth, Heilpraktikerin „Der Retterspitz-Wickel und andere Wickeltechniken“
mit Firma Retterspitz GmbH
regionalgruppe köln / Bonn
Ltg.: Kerstin Simon, Heilpraktikerin
Frohnhofstraße 75, 50827 Köln,
Tel. 0221/660 99 72
Sibylle Ernert, Heilpraktikerin
Rösrather Str. 743,
51107 Köln-Rath
Tel. 0221/42 34 87 54
[email protected]
Veranstaltungsort:
Hotel Lyskirchen,
Filzgraben 26–32, 50676 Köln
12.09.2012, 19.00–21.00
Martin Diefenbach, Diplom-Biologe:
„Entgiftungsstrategien der Leber“
regionalgruppe westerwald
Ltg.: Michael Kohl, Heilpraktiker
Hachenburger Str. 9A,
57537 Wissen
Tel. 0 27 42/91 24 62
Veranstaltungsort: Hotel Alte
Post, Siegstr. 1, 57537 Wissen
Tel. 0 27 42/91 36 76,
www.alte-post.de
25.04.2012, 16.00–21.00
Elfriede Schütze, Heilpraktikerin: „Spagyrik in
der täglichen Praxis, Aufbaukurs“ (ist lt. Referentin aber auch für Anfänger geeignet) mit
Firma Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH
30.05.2012, 19.00–21.00
Dagmar Bahr, Heilpraktikerin: „Einführung in
die Pekana-Spagyrik“ mit PEKANA Naturheilmittel GmbH
17.10.2012, 17.00–20.00
Dr. med. Dirk Wiechert, Frank Wedlich (Medizinprodukteberater): „Labordokumentiert
mehr Therapieerfolge im Praxisalltag durch
das Grundlagen-Konzept der Cellsymbiosistherapie® (CST) nach Dr. med. Heinrich Kremer – aus der Praxis für die Praxis“
27.10.2012, 18.30–21.00
Prof. Dr. Dr. (h.c.) Jan Lelley: „Vitalpilze“ mit
Firma Infirmarius GmbH
regionalgruppe rhein-sieg-ahr
Ltg.: Eugen Sprandel, Heilpraktiker
Gudenauer Weg 74, 53127 Bonn
Tel. 0228/928 75 87
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben:
Hotel Rheinterrassen, Römerstr.
99–101, 53332 Bornheim-Widdig
Tel. 0 22 36/92 20 20
23.05.2012, 19.00–ca. 21.00
Eugen Sprandel, Heilpraktiker: „Apitherapie –
Wirkung der Bienenprodukte“
63
Termine
regionalgruppe sauerland
Ltg.:Trudi Finke, Heilpraktikerin
Tel. 0 29 33/32 52
landesbereich rheinland-pfalz
regionalgruppe trier
und
Ltg.: Marliese Conrad
Tel. 0 65 09/99 069
Birgit Münker, Heilpraktikerin
Tel. 0 29 33/92 26 73
Veranstaltungsort:
Marienkrankenhaus Trier-Ehrang,
August-Antz-Str. 22, 54293 Trier-Ehrang
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben: Sunderland
Hotel, Rathausplatz 2, 59846
Sundern, Tel. 0 29 33/987-0
Voranmeldung erbeten.
28.03.2012, 17.00–ca. 20.00
Dr. med. Julia Kleinhenz, Ärztin: „Äußerliche
und innerliche Behandlung mit Luvos Heilerde“ mit Firma Heilerde-Gesellschaft Luvos
Just GmbH & Co. KG. Die Firma spendiert
den Teilnehmern einen Imbiss.
02.06.2012, 09.30–17.00
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker:
„Erkrankungen des Bewegungsapparates“
mit Firma Steierl-Pharma GmbH
27.06.2012, 17.00–ca. 20.00
Anja Gatzweiler, Heilpraktikerin: „Mit biologischer Genetik gegen Therapieresistenz“
mit Firma Synomed GmbH. Die Firma spendiert den Teilnehmern einen Imbiss.
24.10.2012, 17.00–20.00
Gisela Tarbiat, Heilpraktikerin: „Essstörungen, Angst und Panik“ mit Firma StaufenPharma GmbH & Co. KG
12.04.2012, 18.00–ca. 20.30
Irmhild Heinz-Schröder: „Grundzüge der
Clustermedizin und die praktische Anwendung der Vernetzungstherapie“ mit Firma
Heinz Cluster GmbH
14.06.2012, 18.30–ca. 20.30
Michael Schlimpen, Heilpraktiker: „Rheumatischer Formenkreis – ein vielfältiges Beschwerdebild mit breitgefächerten Ursachen“ mit Firma Soluna Heilmittel GmbH
landesbereich ost
regionalgruppe leipzig
Ltg.: Stefan Hüneburg,
Heilpraktiker,
Karl-Liebknecht-Str. 1a,
04107 Leipzig
Tel. 03 61/96 08 521
Ralph-Hagen Zemelka,
Heilpraktiker,
Freiburger Allee 34,
04416 Markkleeberg
Tel. 03 41/96 11 743
Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben: Deutsche
Heilpraktikerschule, Shakespearestr. 34, 04107 Leipzig
Anzeige
11.04.2012, 18.00–20.00
Frau Dr. Martinetz, Augenärztin: „Degenerative
Augenerkrankungen und deren Therapie unter
Einbeziehung naturheilkundlicher Therapiekonzepte“. Veranstaltungsort: Naturheilpraxis &
Gesundheitsschule Stefan Hüneburg, Dittrichring 12, 04109 Leipzig
13.06.2012, 18.00–20.00
Stefan Hüneburg, Heilpraktiker: „Krank
durch Glutenunverträglichkeit“
12.09.2012, 18.00–20.00
N.N.: „Komplementäre Krebstherapie“
14.11.2012, 18.00–20.00
Christine Dietel-Fricke, Heilpraktikerin:
„Wechselwirkungen bei der Gabe von Medikamenten“
regionalbereich thüringen
Ltg.: Manfred Haferanke,
Heilpraktiker
Humboldtstr. 12, 99867 Gotha
Tel. 03 621/40 66 13,
Fax: 40 66 15
E-Mail: [email protected]
Jeden vierten Mittwoch im
Monat, 19.00 Uhr.
Kosten für Nichtmitglieder:
Euro 10,Veranstaltungsort, soweit keine
anderen Angaben: Hotel Waldbahnhotel Gotha, Bahnhofstraße 16, Tel. 0 36 21/23 40
28.03.2012, 18.00–ca. 19.30
Manfred Haferanke, Heilpraktiker: „Alles
über Lachesis“
23.05.2012, 18.00–ca. 19.30
Manfred Haferanke, Heilpraktiker: „Fälle aus
der Praxis“
18.07.2012, 18.00–ca. 19.30
Manfred Haferanke, Heilpraktiker: „Was die
Nase so alles anzeigt – pathologische und
physiognomische Erkenntnisse“
26.09.2012, 18.00– ca. 19.30
Manfred Haferanke, Heilpraktiker: „Fälle aus
der Praxis“
21.11.2012, 18.00– ca. 19.30
Manfred Haferanke, Heilpraktiker: „Die Depression des Aurum-Patienten“
Alle Terminangebote mit Anmeldeformular
finden Sie auch auf unserer Homepage
www.freieheilpraktiker.com
Es lohnt sich, einmal bei uns zu surfen!
64
1 | 2012
wir.
Termine
facharbeitskreise
arbeitskreis antlitzdiagnostik
düsseldorf
Ltg.: Sylvia Kiefer, Heilpraktikerin
Menschenkenntnis, Antlitzdiagnostik und Psychophysiognomik
Veranstaltungsort:
Benrather Schloßallee 49–53,
40597 Düsseldorf
Treffen: 18.30–21.00
Referentin: Sylvia Kiefer
Termine:
03. April 2012
08. Mai 2012
07. August 2012
04. September 2012
02. Oktober 2012
06. November 2012
04. Dezember 2012
Kosten: Euro 150,-/
Euro 110,- Mitglieder Freie Heilpraktiker e. V.
arbeitskreis franken
Infos: Veronika Wette,
Heilpraktikerin
Fichtenstraße 7, 91341 Röttenbach
Tel. 0 91 95/46 96, Fax 99 37 33
E-Mail: veronika.wette@
t-online.de
Fachtreffen alle drei Monate
Ort: Röttenbach
übungskreis chiropraktik
düsseldorf
Ltg.: Gerhard Hildebrandt,
Heilpraktiker
Klaus Fertig, Heilpraktiker
Treffen jeweils 19.30 Uhr
Benrather Schloßallee 49–53,
40597 Düsseldorf
Fotos: Privat
Termine:
18. April 2012
13. Juni 2012
22. August 2012
24. Oktober 2012
05. Dezember 2012
Kosten: Euro 60,-- /
Euro 30,- Mitglieder Freie Heilpraktiker e. V
wir.
1 | 2012
arbeitskreis eav lünen
Arbeitskreis EAV n. Dr. Voll u.
Bioresonanztherapie
Ltg.: Klaus Bayerl, Lünen
Tel.: 02 31/8 80 28 90
E-Mail: [email protected]
Jeden zweiten Monat im Quartal
den zweiten Samstag. Im Gebiet
Dortmund. Jeweils in unterschiedlichen Praxen. Infos auf Anfrage!
arbeitskreis homöopathie nrw
Arbeitsgruppe Rheinland
Jeden dritten Mittwoch im
Monat, 19.30 Uhr
Gerade Monate in Bergisch
Gladbach,
Praxis Peter Evertz, Heilpraktiker
Ferdinandstraße 18,
51469 Bergisch Gladbach
Tel. 0 22 02/55 824, Fax: 95 16 85
Termine:
18. April 2012
20. Juni 2012
17. Oktober 2012
19. Dezember 2012
arbeitskreis ohrakupunktur
düsseldorf
Fallbeispiele und praktische
Übungen
Ltg.: Nina Stickelmann
Veranstaltungsort:
Benrather Schloßallee 49–53,
40597 Düsseldorf
Treffen: 19.00-20.30 Uhr
Termine:
15. Mai 2012
03. Juli 2012
11. September 2012
13. November 2012 Akupunktur
Kosten: Euro 90,-/
Euro 65,- Mitglieder Freie Heilpraktiker e. V.
arbeitskreis pentalogie
düsseldorf
Ltg.: Monika Abud
Treffen jeweils 16.00–19.00 Uhr
Pentalogie/Numerologie
Veranstaltungsort:
Benrather Schloßallee 49–53,
40597 Düsseldorf
arbeitskreis psychotherapie
düsseldorf
Ltg.: Agnes Martin-Dulemba,
Heilpraktikerin Psychotherapie
Veranstaltungsort:
Benrather Schloßallee 49–53,
40597 Düsseldorf
Treffen: 19.00–21.30 Uhr
Termine:
18. April 2012 Neurotische Störungen
09. Mai 2012 Persönlichkeitsstörungen
Aktuelle Themen können im Arbeitskreis bearbeitet werden.
Kosten: Euro 75,-/
Euro 55,- Mitglieder Freie Heilpraktiker e. V.
arbeitskreis psychotherapie
fallsupervision düsseldorf
Ltg.: Dr. rer. medic. Ute Höner,
Heilpraktikerin Psychotherapie
Veranstaltungsort:
Benrather Schloßallee 49-53,
40597 Düsseldorf
Treffen jeweils 18.00–20.00 Uhr
Fallsupervision Psychotherapie Facharbeitskreis Verbindung
von Theorie und Praxis
Termine:
17. April 2012
15. Mai 2012
19. Juni 2012
17. Juli 2012
21. August 2012
18. September 2012
16. Oktober 2012
20. November 2012
Kosten: Euro 135,-/
Euro 95,- Mitglieder Freie Heilpraktiker e. V.
arbeitskreis eav fürth
Ltg.: Jan W. Moestel,
Heilpraktiker
Gebhardtstr. 3, 90762 Fürth
Tel. 09 11/93 77 901,
Fax 93 77 902
E-Mail: [email protected]
Nur für Mitglieder Freie Heilpraktiker e. V., Infos auf Anfrage!
Termine:
20. April 2012
15. Juni 2012
31. August 2012
26. Oktober 2012
07. Dezember 2012
Teilnehmerzahl: begrenzt
Kosten: Euro 150,- / Euro 120,Mitglieder Freie Heilpraktiker e.V.
65
Termine
Kongresse, Symposien, Seminare
kongresse und symposien
2012 und 2013
4. FH Therapie- und Praxis-Symposium
28./29. April 2012 in Bad Honnef
In den Räumen der gleichzeitig stattfindenden regionalen Gesundheitsmesse Sivital im
Seminaris-Hotel Bad Honnef veranstalten
wir wieder unser praxisorientiertes Symposium für HeilpraktikerInnen und Anwärter.
Themen: Eigenblut-Therapie; MigräneBehandlung; Honorare, Gebühren, Beihilfe;
Psychotherapie (Angstbehandlung: Schwere
Depression, Fallbesprechung und Klangtherapie); Notfall-Vortrag Anaphylaktischer
Schock.
14. Heilpraktikerkongress Süddeutschland
Messe Augsburg
19. Mai 2012 in Augsburg
Die Vorbereitungsarbeiten für unseren Kongress Süddeutschland sind angelaufen. Auch
hier werden wir wieder, wie schon 2010 in
der Messe Augsburg, ein umfangreiches Vortragsprogramm bieten, zusammen mit einer
großen Ausstellung der naturheilkundlichen
Pharma- und Geräte-Industrie. Mehr dazu
siehe Seite 68.
Praxis.Forum Freie Heilpraktiker e. V.
swissotel Düsseldorf/Neuss
15. September 2012 in Düsseldorf/Neuss
Vorträge, Informationen, Beratung und Firmenausstellung rund um das Thema Praxisführung, Praxiseröffnung, Werbung, Internet,
Gebührenabrechnung, Steuerliche Fragen,
Marketing u.v.m.
17. November 2012 Dresden
Im International Congress Center Dresden/
Maritim Hotel findet unser 16. HeilpraktikerSymposium/Mitteldeutscher Heilpraktikerkongress statt.
20. April 2013 Hamburg
Nach einer mehrjährigen Pause veranstalten
wir unser erfolgreiches Symposium Nord mit
vielen Vorträgen und einer Ausstellung der
naturheilkundlichen Pharma- und Geräteindustrie in Hamburg-Bergedorf im Kongressbereich des dortigen Ramada-Hotels.
seminare 2012 – neue angebote
Osteopathie
29. März – 01. April 2012 in Düsseldorf
Fasziale Behandlung der abdominalen Kavität (Höhle) durch osteopathische Techniken.
Gerhard Valerius, Heilpraktiker
66
Bach-Blüten-Therapie – Grundlagenkursus
30. März – 01. April 2012 in Düsseldorf
Elisabeth Metz-Melchior, Heilpraktikerin
Die von Dr. Edward Bach begründete Therapie
umfasst 38 Essenzen von Blüten. Bach war der
Auffassung, dass körperliche Leiden ihren Ursprung in negativen Seelenzuständen haben.
Durch seine besonders intensive Beziehung
zur Natur und zu dem Göttlichen erkannte er
in den Blumen und Bäumen die Verhaltensweisen und Reaktionen der Menschen wieder.
Die ihm bekannte Homöopathie regte ihn an,
diese Wirkung beim Menschen zu probieren,
und der Erfolg gab ihm recht. So wurden aus
den anfänglich zehn Essenzen mit der Zeit
mehr, und schließlich war das heute noch bestehende Therapiekonzept vollständig.
Im Seminar erlernen Sie das geistige Konzept,
das hinter den Blüten steht und auf Körper,
Geist und Seele wirkt. Die Therapie mit BachBlüten ermöglicht, Seelen- und Charakterzustände zu erkennen und ihre positive Umsetzung im Leben des Menschen zu unterstützen.
Für den Therapeuten bietet dies die Möglichkeit, schädliche Strukturen, alte Muster und
Belastungen zu ermitteln, die der Patient verdrängt hat oder die ihm nicht bewusst sind.
Daher sind die Bach-Blüten nicht nur Behandlung, sondern auch ein wertvolles Diagnosewerkzeug für die Praxis des Heilpraktikers und
der psychologisch tätigen Therapeuten.
Psychotherapie – Psychische Störungen
31. März/01. April 2012, 12./13. Mai 2012, 07./08.
Juli 2012 jeweils in Düsseldorf
Agnes Martin-Dulemba, Heilpraktikerin
Kinesiologie – Der Muskel-Arm-Test
16. April 2012 in Düsseldorf
Entstehung/Wurzeln der Kinesiologie. Verschiedene Methoden innerhalb der Kinesiologie.Der Muskelarmtest: Erleben von Farben/Geräuschen/Bildern und ihre
Auswirkung auf unser Energiesystem; Prozent-Testung; Chakrenprofil; Prioritäten-Testung; sinnvolle Formulierung der Testfragen;
eindeutige/nicht eindeutige Testergebnisse.
Karmel Herrmann, Heilpraktikerin
Notfall – Medizin
21./22. April 2012 in Dresden
Das praktische Handeln in der Notfallsituation unter Berücksichtigung der Kompetenz
des Heilpraktikers. Erweiterte „Erste Hilfe“.
Die einzelnen Schockarten. Lagerung. Die
Notfallmedikation. Venenpunktion und Venenverweil-Kanüle. Vorbereiten und Anlegen
einer Tropfinfusion. Herz-Lungen-Wiederbelebung. Künstliche Beatmung. Prüfungsabschluss: Norbert Vahl, Heilpraktiker
Anthroposophische Medizin
28./29. April 2012, 23./24. Juni 2012, 21./22. Juli
2012 jeweils in Düsseldorf
Grundlagen der anthroposophischen Heilkunde einschließlich der Mistel- und Metalltherapie Werner Schmötzer, Heilpraktiker
Dorn-Methode
28./29. April 2012, 30. Juni/01. Juli 2012 jeweils
in Leipzig
Massage nach Rudolf Breuß Eine sanfte Wirbelund Gelenktherapie. Peter Bahn, Heilpraktiker
Praxisführung
5. Mai 2012 in München
Möglichkeiten und Grenzen des GebüH –
stressfrei abrechnen. Cynthiea Roosen, Heilpraktikerin
Pentalogie – Numerologie: Grundlagenkursus
5./6. Mai 2012 in Düsseldorf
Monika Abud, Heilpraktikerin
Das innerste und wahre Ich anhand des Geburtsdatums erkennen? Ist das möglich? Ja!!
Das Geburtsdatum ist die „Überschrift des
Lebensplans“, verschlüsselt in den zehn
Grundprinzipien von 1–10. Die Pentalogie ist
eine spezielle und äußerst klare Form der
Numerologie, die anhand des Pentagramms
dem Zusammenspiel der Zahlen des Datums
ein Gesicht verleiht. Die Bedeutung der zehn
Grundprinzipien wird Ihnen leicht verständlich vermittelt. Sie werden nach diesem Seminar bereits in der Lage sein, ein Geburtsdatum zu lesen und zu deuten. Über die
Pentalogie hinaus gibt es noch viele weitere
Möglichkeiten, ein Geburtsdatum zu verstehen. Ein Folgeseminar im September (s.u.)
wird Ihnen dieses Wissen vermitteln.
Ein zusätzliches Skript kann für Euro 15,00
beim Referenten erworben werden.
Schmerztherapie i. d. Naturheilpraxis
5./6. Mai 2012 in Leipzig
Es werden Techniken der Schmerzakupunktur,
der Neuraltherapie und der Eigenblutbehandlung dargelegt, demonstriert und untereinander geübt. Ergänzend die Anwendung von
Ausleitungsverfahren, Infusionsbehandlungen und bewährten Phytotherapeutika. Erarbeitet werden typische Schmerzbilder wie
Kopfschmerzen · Trigeminus-Neuralgien ·
Muskelverspannungen · „Hexenschuss“ ·
Intercostal-(Zwischen­rippen-) Neuralgien ·
Schmerzen im Abdomen · Gelenkbeschwerden · Karpataltunnelsyndrom · Herpes Zoster.
Monika Weber, Heilpraktikerin
Augendiagnose
9./10. Juni 2012, 18./19. August 2012, 3./4.
November 2012 jeweils in Düsseldorf
1 | 2012
wir.
Termine
Dreistufiger Ausbildungsgang
Die Lehrstufen können einzeln gebucht werden. Einführung in die
Anatomie des Auges und die Geschichte der Augendiagnose. Einteilung der Iris. Topographische Lage
der Organe. Grundkonstitutionen,
Dispositionen, Diathesen. Bedeutung der Farben und Pigmente. Erlernen augendiagnostischer Zeichen
für die Organgruppen. Gezielte therapeutische Hinweise aus der Komplexhomöopathie, Biochemie und
Phytotherapie. Claudia Sinclair, Heilpraktikerin
Cranio-Sacrale Therapie
13./14. Juni 2012 in Düsseldorf
Karmel Herrmann, Heilpraktikerin
Klassische Homöopathie
23./24. Juni 2012, 1./2. September
2012 jeweils in Leipzig
Manfred Haferanke, Heilpraktiker
Marketing für Heilpraktiker:
Entdecken Sie Ihre Einzigartigkeit
13. Juli 2012 in Düsseldorf
Esther Kluth, Heilpraktikerin
Marketing-Grundlagen für die Naturheilpraxis. Identität und Echtheit
in der Werbung. Wie will ich werben,
wie darf ich werben? Wen will ich
als Patienten gewinnen (Zielgruppendefinition)? Rechtliche und praktische Gegebenheiten. MarketingMischung, Empfehlungsmarketing.
Pentalogie – Numerologie:
Aufbaukursus
15./16. September 2012 in Düsseldorf
Monika Abud, Heilpraktikerin
Über die Lehre der Pentalogie, die im
Grundlagenkursus (s.o.) angeboten
wurde, hinaus werden hier viele weitere Möglichkeiten erarbeitet, um ein
Geburtsdatum zu lesen und zu deuten. Hier eine Auswahl, welche Fragen sich durch dieses Wissen beantworten lassen:
> G
eistige, seelische und körperliche
Schwingung eines Geburtsdatums
> D
enken/Fühlen und Handeln/Reagieren eines Menschen
> L ebensaufgaben mit Nennung
von Symptomen, falls diese nicht
bewältigt werden können
> B
lick in die Vergangenheit:
Gruppener­fahrung der Seele und
eigenes vergangenes Leben
> Was wünscht sich die Seele in
wir.
1 | 2012
diesem Leben?
> E
inführung in die mathematische
Zerlegung mehrstelliger Zahlen
und Erläuterung des Zusammenhangs zwischen einer Primzahl
und ihrem Rang
> A
usführliche Hilfe bei der Deutung der einzelnen errechneten
Prinzipien
Ein zusätzliches Skript kann für EUR 50,beim Referenten erworben werden.
Energetik-Pressure-Therapie EPT
20./21. Oktober 2012 in Düsseldorf
Elisabeth Metz-Melchior,
Heilpraktikerin
Verhärtungspunkte und Mikroblockaden, die in Muskulatur, Bindegewebe
sowie an Bändern und Gelenken liegen, behindern häufig die Heilungsmöglichkeiten bei Beschwerden des
Bewegungsapparates. Finden sich
Blockaden im Gewebe oder die Ursachen liegen oft lange zurück – zum
Beispiel Unfälle, Operationen –, hat
sich die Kombination von Druck und
Energie in der Praxis bewährt. Die mit
den Händen ertastete Blockade oder
Verhärtung behandelt der Therapeut
mit punktuellem Druck durch Daumen oder Finger. Gleichzeitig lässt er
durch die Finger verstärkt Energie in
die zu behandelnde Stelle fließen. An
Sehnen und Gelenken wird mit Entspannungs-Tiks gearbeitet. Mit dieser
Behandlung werden auch Ablagerungen in den Geweben mobilisiert und
der Körper zum Abbau derselben angeregt. Dies ist hilfreich bei allen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Blutegeltherapie: Geschichte –
Biologie – Wirkungsweise – Praxis
3./4. November 2012 in Düsseldorf
Elke Kubzdela, Heilpraktikerin Basisseminar zur Blutegelbehandlung. Die
Teilnehmer lernen Wissenswertes
über die Biologie des Blutegels, die
Geschichte der Blutegeltherapie, Wirkungsweise des Blutegelsekretes und
über die Praxis der Blutegelbehandlung (inklusive praktischer Übungen).
Indikationen, Kontraindikationen, Nebenwirkungen und rechtliche Aspekte
werden ausführlich besprochen. Für
die praktischen Übungen wäre es
wünschenswert, dass sich viele Teilnehmer einen Blutegel setzen lassen.
Hierzu empfiehlt sich das Tragen von
lockerer Kleidung.
67
Termine
14. Heilpraktikerkongress Süddeutschland
am 19. Mai in Augsburg bietet attraktives
Vortrags- und Ausstellungsprogramm
Am 19. Mai 2012 veranstaltet der Landesbereich Bayern zusammen mit dem Bundesverband Freie Heilpraktiker e. V.
den 14. Heilpraktikerkongress Süddeutschland in der
Messe Augsburg. 31 Referentinnen und Referenten mit
40 Fachvorträgen und Demonstrationen auf der Aktionsfläche bieten ein umfassendes und attraktives Programm
(siehe unten). Auf der begleitenden Industrieausstellung
präsentieren sich annähernd 80 Firmen der naturheil-
kundlich-pharmazeutischen und Geräteindustrie. Der
überverbandliche Kongress ist für Mitglieder des Verbandes Freie Heilpraktiker kostenlos. Teilnahmeberechtigt
mit entsprechendem Nachweis sind alle Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, Berufsanwärterinnen und Berufsanwärter sowie andere Heilberufe und Begleitpersonen.
Die obligatorische vorherige Anmeldung ist zum Beispiel
möglich unter www.heilpraktikerkongress.de.
Uhrzeit
Referent
Vortragsthema
9.00
Dieter Siewertsen
Vorsitzender
Heilpraktiker
Die Zukunft der Heilpraktiker
9.45 bis 10.30
Peter Bahn
Heilpraktiker
Dorntherapie & Breußmassage, Teil 1
S1
Armin Pinl
Nr.
Rendezvous mit Gesichtern – Ausdruckszonen seelischer Spannungen, Teil 1
S2
Manfred Klein
Heilpraktiker
Klassische Homöopathie – Krebserkrankungen, Teil 1
V3
Peter Berg
Heilpraktiker
Medizinische Heilhypnose, Teil 1
V4
Norbert Lindner
Heilpraktiker
Allergietherapie mit Bioresonanz
V5
Peter Bahn
Heilpraktiker
Dorntherapie & Breußmassage, Teil 2
S9
Rendezvous mit Gesichtern – Ausdruckszonen seelischer Spannungen, Teil 2
S10
Pause 30 Min.
11.00 bis 11.45
Armin Pinl
Manfred Klein
Heilpraktiker
Klassische Homöopathie – Krebserkrankungen, Teil 2
V11
Peter Berg
Heilpraktiker
Medizinische Heilhypnose, Teil 2
V12
Gabriele Richter
Heilpraktikerin
Burn-out/übersehene Stoffwechselverschiebung
V13
Zdenka Duile
Heilpraktikerin
Biologische Krebstherapie
V14
Arnd Clostermann
Heilpraktiker
Ischialgie – Ursachen, therapeutische Strategien
V17
Siegfried Hagspiel
Offizinapotheker
Hopfen ist eine Heilpflanze
V18
Manfred Haferanke
Heilpraktiker
Tinnitus-Behandlung,
Schwerpunkt Klassische Homöopathie
V19
Thomas Dunkenberger
Heilpraktiker
Traditionelle Tibetische Medizin
V20
Dr. Anita Kracke
Heilpraktikerin
Blutungen und Blutungsneigung
V21
Hella-Marie Kroworz
Heilpraktikerin
Ernährung (nicht nur) gegen Krebs: „Risikofaktor latente Azidose“
V22
Norbert Vahl
Heilpraktiker
Praktische Schmerztherapie
V25
Claudia Sinclair
Heilpraktikerin
Augendiagnose Niere – Blase – Prostata, Teil 1
S26
Christina Casagrande
Heilpraktikerin
Spagyrik nach v. Bernus: Herz-Kreislauferkrankungen
V27
Traudel Bruse/
Michael Peter
Heilpraktikerin
Qigong – Prophylaxe und Therapie
V28
Ulrike Horn
KommunikationsTrainerin
Fachthemen sicher und souverän präsentieren
V29
Nina Stickelmann
Heilpraktikerin
Triggerpunkte – Einfluss auf das muskuläre Gleichgewicht
V33
Claudia Sinclair
Heilpraktikerin
Augendiagnose Niere – Blase – Prostata, Teil 2
S34
Hildegard von Bingen Medizin-Kräuter
V35
Pause 30 Min.
12.15 bis 13.00
Pause 90 Min.
14.30 bis 15.15
Pause 30 Min.
15.45 bis 16.30
Sebastian Gutsmiedl
68
Bengt Jacoby
Heilpraktiker
Akupunktur/TCM: Susanli – 1 Punkt für 100 Krankheiten
V36
Esther Kluth
Heilpraktikerin
Marketing für Heilpraktiker
V37
Peter Elster
Heilpraktiker
Medizinalpilze – Mykotherapie bei Krebserkrankungen
V38
1 | 2012
wir.
Industriemitteilungen
Medikamentenpreise für Hevert
„Medikamente des Jahres 2012“
– Hevert-Arzneimittel freut sich
über die Auszeichnung von zwei
homöopathischen Komplexmitteln. Die Verleihung fand am
7. Februar 2012 in der „Alten
Oper“ in Frankfurt am Main statt.
Das Ergebnis ging aus einer repräsentativen Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Apotheker
e.V. hervor. Bundesweit wurden
Apotheker dazu befragt, welche
Präparate sie 2012 am häufigsten
empfehlen werden.
„Eine tolle Auszeichnung für
uns“, erklärt Jürgen Kuhlmann,
Trade Marketing Manager bei
Hevert-Arzneimittel. „Homöopathische Produkte treffen den
Zeitgeist unserer Gesellschaft.
Wir sind stolz auf das Vertrauen,
das Hevert und seinen Präparaten
von den Apotheken entgegengebracht wird. Denn seit jeher baut
der Erfolg des Familienunternehmens auf die natürlichen Inhaltsstoffe unserer Präparate, die ein
breites Wirkspektrum haben und
gut verträglich sind.“
In der Kategorie homöopathische Sedativa wurde Calmvalera
Hevert ausgezeichnet. Durch die
Kombination von neun beruhigend und ausgleichend wirken-
den Stoffen bessert das Präparat
zahlreiche nervös bedingte Beschwerden wie Stress, Unruhe,
Schlafstörungen und Verstimmungszustände.
Bei den Sinusitispräparaten
vertrauen die Apotheker auf Si-
nusitis Hevert SL. Das homöopathische Komplexmittel wirkt
auf natürliche Weise entzündungshemmend, schleimlösend,
abschwellend und regenerierend
auf die Schleimhäute im Hals-,
Nasen- und Rachenraum.
Jürgen Kulmann und Annegret
Bauer nehmen die Preise für die
ausgezeichneten Medikamente
entgegen.
Pause 30 Min.
15.45 bis 16.30
Nina Stickelmann
Heilpraktikerin
Triggerpunkte – Einfluss auf das muskuläre Gleichgewicht
V33
Claudia Sinclair
Heilpraktikerin
Augendiagnose Niere – Blase – Prostata, Teil 2
S34
Hildegard von Bingen Medizin-Kräuter
V35
Sebastian Gutsmiedl
Bengt Jacoby
Heilpraktiker
Akupunktur/TCM: Susanli – 1 Punkt für 100 Krankheiten
V36
Esther Kluth
Heilpraktikerin
Marketing für Heilpraktiker
V37
Peter Elster
Heilpraktiker
Medizinalpilze – Mykotherapie bei Krebserkrankungen
V38
Cynthia Roosen
Heilpraktikerin
Osteobalance® zwischen Dorn & Osteopathie
V41
Sigrid Molineus
Heilpraktikerin
Antlitzdiagnose und Pathophysiognomie/Schüßler-Salze
V42
Norbert Vahl
Heilpraktiker
Notfallmedizin in der Naturheilpraxis, Teil 1
S43
Jan W. Moestel
Heilpraktiker
Meridian – Diagnostik und Therapie, Teil 1
S44
Peter Evertz
Heilpraktiker
Praxisorganisation: Rechtliche, steuerliche und praktische Tipps und Anregungen
V45
Bernhard Deipenbrock
Heilpraktiker
Harnwegserkrankungen
V46
Pause 30 Min.
17.00 bis 17.45
Pause 15 Min.
Fotos: Shutterstock, Hevert
Aktionsfläche
11.00 bis 11.45
Bettina Goderbauer
Heilpraktikerin
Retterspitz-Wickel: Ein altes Naturheilmittel neu entdeckt
A15
12.15 bis 13.00
Traudel Bruse/
Michael Peter
Heilpraktikerin
Qigong – Vorführung zum Mitmachen
A23
14.30 bis 15.15
Ute Schaber
Lu-Jong: Tibetisches Heilyoga
A31
15.45 bis 16.30
Norbert Offhaus
Dipl.-Ing.
Eislichtbestrahlung
A39
17.00 bis 17.45
Anna Mebs
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Gemeinschaftliches Wohnen im Alter
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