Die Provinz Macerata - Michael Müller Verlag
Transcrição
Die Provinz Macerata - Michael Müller Verlag
196 Die Provinz Macerata Die Aussicht bei Camerino Die Provinz Macerata Die zweitgrößte Provinz der Marken bestätigt im Kleinen, was für (fast) die ganze Region gilt: Die Küste sollte nicht unbedingt das Ziel sein. Im wenig besuchten „Hinterland“ liegen die schönsten Orte, und je weiter westlich man kommt, umso beschaulicher wird es. Von der flachen und zersiedelten Küste gelangt man in den breiten Tälern der Die ProFlüsse Potenza oder Chienti schnell ins Landesinnere mit seinen sehenswerten vinz MaceStädtchen Tolentino, San Severino Marche und Cingoli, dem „Balkon der Marken“ rata mit tollem Weitblick. Ganz im Westen der Region bieten sich das hoch auf einem Hügel thronende Studentenstädtchen Camerino oder aber das beschauliche Matelica als ideale Standorte für Erkundungsfahrten in die Umgebung an. Die Hauptstadt Macerata ist auch die größte Stadt der Provinz, eine Universitätsstadt, die in ganz Italien für ihre Opernfestspiele bekannt ist. Fast ein Muss für jeden Besucher ist das verschlafene Recanati nahe der Küste, die Geburtsstadt des italienischen Dichters Giacomo Leopardi, dem man hier ein würdiges Denkmal gesetzt hat. Entdecken lassen sich zudem kleine Orte wie Montelupone über dem Tal des Potenza. Trutzige Burgen und uralte romanische Kirchen f inden sich in der Provinz im Überfluss, zum Teil unspektakulär am Wegesrand, andere wiederum imposant auf mächtigen Hügeln thronend. Historisch stand das Gebiet der heutigen Provinz Macerata immer besonders stark unter dem Einfluss des Kirchenstaates, und noch heute f inden sich in vielen Kirchen und auch im kleinsten Provinzmuseum oft hochkarätige Werke bedeutender Künstler. So kann man sich z. B. in der Pinakothek von Recanati gleich mehrere Meisterwerke von Lorenzo Lotto anschauen. Die Provinz Macerata Karte → S. 202/203 EMILIAROMAGNA San Marino TOSC. Montefeltro Gabicce Mare Pesaro Macerata Die Provinz PesaroUrbino Urbino Senigallia Ancona Urbania Cagli Ancona ere Tév Fabriano UMBRIEN Lago Mte. Conero Jesi Loreto Recanati Cingoli Macerata Matelica Macerata Fermo FermoAscoli Piceno San Sa Benedetto Benede Monte- Ascoli monaco Piceno Trasimeno Perugia Visso Tév e re Adria 197 Fano Arquata LAT. ABRUZZEN Die Provinz Macerata Ganz im Südwesten der Provinz liegen die bis zu 2500 m hoch aufragenden Monti Sibillini mit hervorragenden Wandermöglichkeiten. In einer eindrucksvollen Rundfahrt, die zum Teil auch durch die angrenzende Provinz Ascoli Piceno und sogar bis nach Umbrien führt, geht es durch eine alpin anmutende Bergwelt mit beschaulichen Dörfern und intakter Natur (→ S. 228). ca. 22.000 Einwohner Das Provinzstädtchen ist italienweit als Geburtsort des großen Dichters Giacomo Leopardi bekannt. Recanati liegt auf einer Bergkuppe in luftigen 300 m Höhe zwischen den Flüssen Musone und Potenza. Wer nach Recanati kommt, dem werden sofort die kleinstädtische Enge und eine gewisse Verschlafenheit auffallen. Die urbane Geschäftigkeit, die man in den anderen Städtchen der Region vorf indet, fehlt hier, Recanati ist recht still. Dennoch hat der Ort zwei italienische Ausnahmekünstler hervorgebracht: den Dichter Leopardi (→ S. 200), dem man wirklich an fast jeder Ecke der Stadt begegnet, und Beniamino Gigli, den berühmten italienischen Tenor (1890–1957), der im Dom der Stadt als Chorknabe den Grundstein für seine grandiose Karriere legte. Trotz der relativ großen Ausdehnung der Stadt kann man alle Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichen, und auch der Verkehr hält sich in der Altstadt erfreulicherweise in Grenzen. Neben dem Besuch der beiden Hauptsehenswürdigkeiten, dem Palazzo Leopardi (Geburtshaus des Dichters) und dem Museum Villa Colloredo Mels (mit Werken des Renaissancekünstlers Lorenzo Lotto) und angeschlossenem kleinem Park, lohnt der Gang zur schönen Piazza Leopardi mit dem ghibellinischen Uhrturm im Ortszentrum, wo man sich zu Caffè und/oder Gelato niederlassen kann. Überwacht wird das Ganze dann vom großen Dichter der Stadt höchstpersönlich, der alles andere als glücklich auf seinem Sockel mitten auf der Piazza thront. Die Provinz Macerata Karte → S. 202/203 Recanati Die Provinz Macerata 198 Die Provinz Macerata Geschichte Das Gebiet zwischen den Flüssen Musone und Potenza war vermutlich schon in vorrömischer Zeit besiedelt. Der Ort selbst entstand im 12. Jh. und erlebte sehr bald einen großen Aufschwung: Bereits im Jahr 1240 war Recanati Bischofssitz und erhielt das Stadtrecht, außerdem baute man einen Hafen (das heutige Porto Recanati), wodurch eine rege Handelstätigkeit in Gang kam – in Recanati wurden wichtige regionale Messen abgehalten. Der Kirchenstaat gewährte der Stadt Steuerfreiheit, man kam zu immer mehr Wohlstand, eine Entwicklung, die erst mit dem Aufstieg Anconas zur Handelsmacht mit großem Hafen gebremst wurde. Einen Einfluss auf die städtebaulichen Tätigkeiten der Stadt hatte auch das nur wenige Kilometer nördlich gelegene Loreto mit seinen zahlreichen Baumeistern, die auch in Recanati eine Wirkungsstätte fanden. Im 19. Jh. wurde die großzügige Piazza Leopardi im Zentrum angelegt, ansonsten f inden sich nur wenige bauliche Veränderungen im mittelalterlichen Stadtbild. ĒBasis-Infos Information Pro Loco im Palazzo Comunale (Rathaus) an der Piazza Leopardi im Zentrum. Im Sommer tägl. 9–13 und 16– 20 Uhr geöffnet, in den Wintermonaten eingeschränkt. Piazza Leopardi 33, 62019 Recanati (MC), www.recanatiturismo.it. Darüber hinaus gibt es noch das I.A.T.Büro in der Via Leopardi 9a (führt zur Casa Leopardi), im Sommer ebenfalls tägl. 8.30– 13, 15.30–19.30 Uhr geöffnet. ¢ 071-981471. Verbindungen Busse ca. stündlich via Loreto, Castelfidardo und Osimo Stazione nach Ancona, außerdem mehrmals tägl. nach Macerata und nach Porto Recanati. Abfahrt an der Ringstraße (Viale Filippo Cor- ridoni) bei der Via Porta Cerasa, nur wenige Schritte von der Piazza Leopardi entfernt. Nächster Bahnhof in Porto Recanati oder Loreto Stazione. Parken Schwierig, Parkplätze gibt es im Zentrum wenige, und auch an der Ringstraße um Recanati ist Parken fast überall verboten, falls nicht, dann aber doch zumindest gebührenpflichtig. Veranstaltungen Immer am ersten Samstag und Sonntag eines Monats findet auf der Piazza Leopardi im Zentrum die Fiera Antiqua, ein großer Antiquitätenmarkt, statt. ēÜbernachten/Essen & Trinken Übernachten **** Gallery Hotel Recanati, noch recht neues Hotel in einem umfassend renovierten, alten Palazzo gleich bei der Cattedrale San Flaviano und der Villa Coloredo Mels. Mit Café und Ristorante, Terrasse nach hinten hinaus mit Blick auf die Altstadt. 68 komfortable, ganz modern ausgestattete Zimmer und 15 Suiten. EZ 75– 139 €, DZ 89–139 €, die Preise variieren nach Zimmertyp. Frühstück inkl., WiFi kostenlos, Parkplatz vorhanden. Ganzjährig geöffnet. Via Falleroni 85, 62019 Recanati (MC), ¢ 071981914, www.ghr.it. *** La Ginestra, im Centro storico, nur wenige Schritte von der Piazza Leopardi entfernt. Von außen nicht allzu hübsch, aber renoviert und mit kleinem Garten sowie Bar/Ristorante (Di geschlossen), alle Zimmer mit Bad, TV und Aircondition. Freundlicher und hilfsbereiter Service, ganzjährig geöffnet. EZ 55 € (im August keine EZ), DZ 85 €, Dreibett-Zimmer 110 €, Vierbett-Zimmer 130 €, immer inkl. Frühstück. Via Calcagni 2, 62019 Recanati (MC), ¢ 071-980355, www.hotelginestra.it. Wohnmobilstellplatz in der Via Campo Boario (relativ nah zu Porta S. Domenico und Zentrum), beschildert. Essen & Trinken Ristorante Borgo Antico, eines der wenigen Restaurants im Zentrum, in einem Seitengässchen der Via Falleroni (Straße zum Dom) gelegen, beschildert. Stilvoll-elegant und gemütlich im Gewölbe, geboten wird französische und ita- Recanati Recanati 199 Blick auf Recanati lienische Küche zu leicht gehobenen Preisen, es gibt aber auch Pasta für um die 10 €. Freundlicher und aufmerksamer Service. Zur Saison tägl. abends geöffnet, in der Nebensaison Di geschlossen. Vicolo dell’Achilla 2, ¢ 071-7574286, www.ristoranteilborgoantico.it. Osteria di Via Leopardi, rustikal eingerichtetes Restaurant mit Vinothek im und Ver- kauf regionaler Spezialitäten im Eingangsbereich. Einfache, regionale Küche (Primi 10 €, Secondi 12–14 €), serviert mit Liebe zum Detail und natürlich der passenden Weinbegleitung. Im Sommer sitzt man auf der Terrasse zur Straße hin. Auch Café, gut für einen Zwischenstopp. Via Leopardi 7, ♠ 071-7574374. Sehenswertes Die Ausstellung (Mostra) im Erdgeschoss dokumentiert die Lebensstationen Leopardis, dazu Erinnerungsstücke, diverse Dokumente und Texte des Dichters: über Eltern, Geschwister, die Natur, die Liebe etc. Die Bibliothek der Familie Leopardi im ersten Stock des Gebäudes ist während des ca. 25-minütigen Rundgangs mit Führung zu sehen. Auf vier Räume sind hier ungefähr 25.000 Bücher und Schriften verteilt, darunter auch die Werke des Dichters selbst. Obwohl die Führungen ausschließlich auf Italienisch angeboten werden, ist es sehr lohnend, sich hier anzuschließen: Allein das Ambiente in der Biblioteca ist beeindruckend und erlaubt eine genaue Vorstellung von Leopardis Jugendjahren, als er den größten Teil seiner Zeit hier verbrachte. In der Kirche gegenüber dem Palazzo wurde Leopardi übrigens getauft. Lage Der Palazzo Leopardi liegt an der Piazzuola Sabato del Villaggio, von der Piazza Leopardi der Via Cavour und Via Calcagni folgen und dann rechts ab in die Via Roma, beschildert. Öffnungszeiten/Eintritt Im Sommer tägl. 9–18 Uhr, im Winter tägl. 9.30–12.30 und 14.30–17.30 Uhr, Einlass bis 30 Min. vor Schließung. Eintritt: Mostra 5 €, Kinder 6–18 J. 3 €, Rentner über 65 J. 4 €, Biblioteca 7 € (erm. 3/4 €). Empfehlenswert ist das Kombiticket für beides zum Preis von 10 € (erm. 5/7 €). Es gibt auch Führungen. Via Leopardi 14, ¢ 071-7573380, www.giacomoleopardi.it. Die Provinz Macerata Karte → S. 202/203 Casa Leopardi: Das Geburtshaus des Dichters, ein eindrucksvoller Barockpalazzo aus dem 18. Jh., wird noch immer von Mitgliedern der Familie Leopardi bewohnt, entsprechend sind nur einige Teile im Rahmen einer Führung (in italienischer Sprache) zu besichtigen. 200 Die Provinz Macerata Der traurige Poet Das Unglück steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Das Denkmal von Giacomo Leopardi an der zentralen, nach ihm benannten Piazza bestätigt, was jedes italienische Schulkind weiß: Der größte Sohn der Stadt, einer der berühmtesten Dichter des Landes, war ein pessimistischer, durch und durch unglücklicher und am Leben verzweifelnder Mensch. Geboren wurde Giacomo am 29. Juni 1798 als ältester Sohn des Grafen Monaldo Leopardi und dessen Gattin Adelaide, die der recanatischen Familie der Marchesi Antici entstammte. Der Vater, ein gelehrter, aber sehr konservativer Denker, und die praktischer veranlagte Mutter ließen ihren insgesamt drei Kindern eine klassische Schulbildung durch einen Hauslehrer zukommen, auf dessen Dienste Giacomo jedoch bereits im Alter von 13 Jahren verzichten konnte, schließlich hatte er bereits zwei Jahre zuvor Horaz übersetzt. In den folgenden Jahren eignete sich der lebenslang kränkliche und schwache junge Mann vier Fremdsprachen an, darunter auch Altgriechisch; außerdem studierte er sich auf eigene Faust durch die rund 20.000 Bände umfassende Bibliothek des Vaters. In dieser Zeit entstanden Übersetzungen, philologische Abhandlungen, Briefe an hebräische Gelehrte und erste Gedichte, die ab 1819 veröffentlicht wurden. Sein berühmtes Gedicht „L’Inf inito“ datiert aus demselben Jahr, Leopardi war damals 21 Jahre alt. 1822 verließ er zum ersten Mal die Enge seiner Heimatstadt und ging – damals übrigens schon als bekannter und geachteter Gelehrter – für einige Monate zu seinem Onkel nach Rom. Es folgten mehr oder minder kurze Aufenthalte in Mailand, Bologna, Florenz und Pisa, die trostlosen Winter verbrachte er jedoch zumeist in Recanati. Ausgestattet mit einer kleinen Rente, die Freunde und Bewunderer für ihn ausgesetzt hatten, siedelte Leopardi 1830 nach Florenz um, wo er in Antonio Ranieri einen Freund fand, mit dem er 1833 nach Neapel zog. Am 14. Juni 1837 starb der Dichter bei Neapel an einem Asthmaanfall. „Unheilbaren Weltschmerz“ attestiert das Kindler-Literaturlexikon dem dichterischen Werk Leopardis, zu dem neben seinem wohl berühmtesten Gedicht „L’Inf inito“ („Das Unendliche“) auch die „Canti“ („Gesänge“), eine 41 Einzelwerke umfassende Gedichtsammlung (1817–1836) sowie die „Operette Morali“ (Kleine moralische Werke) aus der Zeit um 1824 zählen. Leopardis Lyrik gilt gemeinhin als schwer zu übersetzen, was sicherlich ein Grund für seinen relativ geringen Bekanntheitsgrad außerhalb Italiens ist. Der Stellenwert des Dichters in der italienischen Literatur wird beim Besuch des Geburtshauses allerdings mehr als deutlich: Schulklassenweise pilgert man hierher, ein Ausflug nach Recanati gehört zum Pflichtprogramm des Italienischunterrichts. Recanati 201 Museo Villa Colloredo Mels – Pinacoteca Civica: Ein Besuch in dem vorbildlich aufgebauten Museum lohnt hauptsächlich wegen der Werke des Renaissancekünstlers Lorenzo Lotto. Zu sehen sind hier u. a. der „Polittico di San Domenico“ (1506– 1508), ein riesiges Polyptychon (Flügelaltar), und die „Annunciazione“ („Verkündigung“) aus der Zeit um 1528: Das als eines Meisterwerke Lottos geltende Gemälde zeigt die Ankunft des Erzengels Gabriel auf der Erde, bei der sogar die Katze vor Schreck zur Seite springt. Eben diese Katze hat sich das Museum zum Logo gemacht. Lorenzo Lotto (ca. 1480–1556) wurde in Venedig geboren und kam während seiner künstlerischen Laufbahn immer wieder in die Marken, wo einige seiner Werke auch in kleineren Provinzmuseen zu besichtigen sind. Erst im 20. Jh. hat man die Bedeutung seines Gesamtwerkes für die Renaissance entdeckt. Beeinflusst war Lotto von Giovanni Bellini und Albrecht Dürer, aber auch von Raffael. Lorenzo Lotto gilt als einer der einfallsreichsten, eigenwilligsten Maler und als großartiger Porträtkünstler seiner Zeit. Nach knapp zweijährigem Aufenthalt im dortigen Kloster starb Lotto 1556 verarmt in Loreto. Nach dem umfänglichen Kunstgenuss empfehlen wir einen Spaziergang im angeschlossenen Parco Villa Coloredo Mels: ein hübscher, kleiner Park, schattig und mit vielen Bänken, Kinderspielgeräte, Hunde erlaubt. Zugang durch den Innenhof der Villa (Mai bis September tägl. 7–24 Uhr geöffnet, ansonsten 7–19 Uhr). Lage Die Villa Colloredo Mels liegt am nordwestlichen Rand der Altstadt, von der Piazza Leopardi den Corso Persiani (Hauptstraße) hinunter und links ab auf die Via Falleroni. Das Museum befindet sich neben dem Dom. Hier auch Parkplätze (gebührenpflichtig). Öffnungszeiten/Eintritt Di–So 10–13 und 16–19 Uhr, Mo geschlossen (im Aug. auch Mo geöffnet). Eintritt 4 €, erm. 3 €, ein Audioguide (auch in deutscher Sprache) ist im Preis inbegriffen. Via Gregorio XII, ¢ 0717570410, www.villacolloredomels.it. Cattedrale San Flaviano/Museo Diocesano: Neben der Villa Colloredo Mels erhebt sich der im 18. Jh. grundlegend erneuerte Dom, der in Teilen in das Gebäude des Bischofssitzes aus dem 17. Jh. integriert wurde, sehenswert ist die sehr schöne, bemalte Holzdecke. Der alte Kirchenbau aus dem 14. Jh. nebenan beherbergt – ebenfalls nach einigen Umbauten – heute das Diözesanmuseum mit allerlei Gemälden aus dem 15.–17. Jh. sowie sakralen Gegenständen. Die Cattedrale ist 9–12 und 16–19 Uhr geöffnet, So ganztags. Das Museo ist im Juni Sa/So 16.30–19.30 Uhr und im Juli/Aug. Sa/So 18.30–20.30 Uhr geöffnet, ansonsten nur nach Voranmeldung beim benachbarten Museo Civico Villa Coloredo Mels unter ¢ 071-7570420 zu besichtigen (mind. 3 Pers.). Die Provinz Macerata Karte → S. 202/203 Neben den Werken Lottos in der Pinakothek (Sala 6 und 7) bietet das Museum außerdem im Erdgeschoss eine Abteilung mit zeitgenössischer Kunst und im ersten Obergeschoss (man beachte das prachtvolle Treppenhaus) eine Sezione archeologica, u. a. mit Funden aus prähistorischer Zeit und der Zeit der Picener, der „Bolla Aurea“ mit goldenem Siegel von Friedrich II. aus dem Jahre 1229: Dieses Schriftstück erlaubte es der Stadt Recanati, einen Hafen – das spätere Porto Recanati – zu bauen. Zu sehen gibt es darüber hinaus alte Münzen und Schriften, Altarbilder und Fresken (15. Jh.), Gemälde von Pomarancio (eigentlich Cristoforo Roncalli, 1552–1626) und aus der sog. „Scuola marchigiana“. Seit 2013 bef indet sich auch ein Museum zum Thema Auswanderung, das Museo Emigrazione, in der Villa Colloredo Mels. Castelplanio Parco Serra della Gola San Quirico o in Es la Go Sentinum S. Paolo 502 di Jesi Cupramontana 202 Die Provinz Macerata sa Sassodella Rossa e os ferrato Genga di Frasassi lla R e Filottrano Staffolo d Montef Sant'Urbano all'Estante Grotte di Frasassi Apiro M. Pietroso M. Carcatora 711 M. S. Vicino 1479 Fabriano Melano Treia Macerata M. Canfaito 1111 256 M. Argentaro 1014 Cacciano M. Lavacelli 986 Matelica E sin o Campodonico Urb M. d'Aria 956 Pióraco P ot e n z a 256 Serrapetrona Belforte Colmurano Caldarola Camerino Lago di Borgiano Rocca Varano Camporotondo di Fiastrone San Ginesio Cessapalombo o in nn pe A p S. Marcello Serravalle di Chienti 77 San Giusto Polverina Parco Lago di Polverina Pieve Torina Parroc Rufino Acquacanina Nazionale S Bolognola Santuario di Macereto Appennino U m Passo delle Fornaci 815 Rifugio delle Arette ro M. Fema Borgo 1575 S. Antonio Ussita Aman dei M. Rotondo 2103 M. Bove Nord Frontignagno -M Visso 2112 M. Bove Sud 2169 a Ne ra la Go nf dellI h b S i rc Castel- Monti santangelo sul Nera ia Sibillini nna Te M Montefortino fo ac ern Montemonaco Monte monaco M. Sibilla 2175 A Foce n l i i l ig Gualdo Montegallo n i Passo di Gualdo 1496 M. Amandola 1706 i M o n t b ra Sarnano Lago di Fiastra Fiastra Sant'Ilario Monte Cavallo 209 San Monastero M. di Giulo 1310 M. Cavallo 1500 Tomassucci strone Fia 209 Ris. Nat. Stat. Montagna di Torricchio F Muccia Chien ti Ne Passo Cornello 813 Lago delle Grazie del Chienti M. Letegge 1021 M. Vermenone 1364 M. Linguare 1390 77 Grotta di S. Eustachio Castelraimondo 361 Poggio Castello della Rancia Tolentino Tre Pizzi 1254 Fiuminata 361 Abbadia di Rambona za ten Marche Gagliole Ma ci o Esanatoglia San Severino 3 Pollenza 502 Po Valleremita Santuario del Crocifisso M. Acuto 820 M. la Forcella 1149 Cerreto dEsi 76 Appignano Cingoli 1093 o M. C Porto Recanati Loreto o Montefiore Montefano Montecassiano no Po t Montelupone Civitanova Alta Morrovalle Helvia Ricina o Santa Lucia Ch 77 77 C hie Corridonia Monte San Giusto Urbs Salvia a nn Montegiorgio 78 Magliano di Tenna 239 Falerone Altidona Lapedona Lape dona Ponzano di Fermo Fermo Belmonte Picena Sant' Ángelo in Pontano Torre di Palme Grottazzolina ll a tre Fermo Porto San Giorgio Monterubbiano Mórico Penna San Giovanni 85 Ortezzano Monte San Martino Parrocchia Ss. Rufino e Vitale M. S. Lucia 483 Smerillo 237 238 Comunanza Montefortino Force Montalto delle Marche ci o o sin Castignano Rotella Ascoli Piceno ac rn Montefiore delAso M. dell' Ascensione 1103 Chiesa di Santa Maria della Rocca Appignano del Tronto Monte-gallo o 237 Tro nto As o Lago di Gerosa Venarrotta 4 Acquaviva gn M M. Ceresa Picena Offida Monsampolo del Tronto Castorano Monteprandone San Benedetto T. Ascoli Piceno Spinetoli Colli del Tronto Piceno Folignano Tesino Grottammare na esi Val T San Benedetto S. Giovanni del Tronto in Strada Ascoli Colle San Marco 16 Grottammare Cossignano Palmiano emonaco o A 14 Cupra Marittima Ripatransone As Montefalcone Appennino Amandola andola Montelparo Te Lago di San Ruffino S. Vittoria in Matenano 239 Campofilone Carassai o rnano 238 Pedaso Massignano Montottone Monteleone Monte leone di Fermo di Altidona 238 Servigliano Monsampietro massuccii Marina Pedaso o As Die Provinz Macerata Karte → S. 202/203 F Porto San Giorgio 239 Rapagnano murano ia s Lido di Fermo Fermo Loro Piceno San Ginesio o Porto Sant'Elpidio a Mare 219 Torre San Patrizio Mogliano Urbisaglia do Sant Elpidio Te Santa Maria della Maestà Porto SantElpidio Casette dEte Montegranaro Ris. Nat. Abbadia di Fiastra Abbadia e di Fiastra on astello Rancia nti Cr em di na Civitanova M. Macerata S. Maria a Piè di Chienti San Claudio al Chienti 485 ti ie n Fia str a Macerata Civitanova Marche Montecósaro S. Maria d. Vergini 361 ollenza a Porto Potenza Picena Picena 77 Madonna del Monte eia 16 Potenza Abbazia di San Firmano 203 A d r i a za en 571 Recanati 361 Recanati Loreto - Porto Recanati 11 (4) 235 o T ro n t Colonnella Controguerra Provinz Macerata 4 km 204 Die Provinz Macerata Chiesa di San Domenico: Die ursprünglich romanische Kirche an der Piazza Leopardi wurde in der Renaissance umgebaut und erhielt im Jahr 1481 ihr eindrucksvolles Portal. Freunde Lorenzo Lottos werden im Inneren ein weiteres Meisterwerk des Künstlers f inden: Das Fresko „San Vincenzo Ferrer in Gloria“ aus dem Jahr 1513 (zweiter Altar auf der linken Seite). Tägl. geöffnet, über Mittag 13.30–16 Uhr geschlossen. Museo Gigli: Auch dem zweiten berühmten Sohn der Stadt hat man in Recanati ein Museum gewidmet. Beniamino Gigli wurde am 20. März 1890 in einem Palazzo ganz in der Nähe der Cattedrale San Flaviano geboren, seiner Heimat blieb der berühmte Tenor immer verbunden. Gigli brachte es auf 41 Jahre Bühnenkarriere, darunter ein jahrelanges Engagement an der New Yorker Met, und ein Repertoire von über 40 Opern, darüber hinaus drehte er mehr als ein Dutzend Filme. Gigli starb 1957 in Rom, sein Grab bef indet sich heute in einer äußerst prachtvollen kleinen Pyramide am Rand des Friedhofes von Recanati. Im Museum (untergebracht im Teatro Persiani am Piazzale Beniamino Gigli im Zentrum unweit der Piazza Leopardi) sind u. a. zahlreiche Bühnenkostüme des Künstlers sowie Dokumente zur Geschichte der Oper im 20. Jh. zu sehen. Mo–So 10–13 und 16–19 Uhr, im Winter 15–18 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 3 €, erm. 2 € (Studenten und Rentner über 65 J.), Kinder unter 6 J. frei. ¢ 071-7570410. Die Küste von Porto Recanati bis Civitanova Marche Der Küstenabschnitt der Provinz Macerata ist nicht nur der kürzeste aller vier Provinzen, sondern auch der am wenigsten attraktive. Eine verbaute Gegend mit breiten Stränden, aber ohne besondere Reize. Dabei besitzt Porto Recanati, das nördlichste Städtchen, dank relativer Überschaubarkeit vielleicht noch die meiste Anziehungskraft. Das Manko von Porto Potenza Picena sind die Küstenstraße und die Bahngleise mitten durch den Ort und in Civitanova Marche sorgt besonders viel Innenstadtverkehr nicht unbedingt für Beschaulichkeit. Entspannung verschafft allerdings ein Ausflug in die beiden kleinen alten Orte Potenza Picena und Civitanova Alta, beide nur wenige Kilometer von der Küste entfernt. Porto Recanati: Der Badeort mit ca. 12.000 Einwohnern ist keine wirkliche Augenweide. Auffälligstes Gebäude ist das Castello mit Uhrturm (15. Jh.) am Nordende der Uferpromenade, hier bef indet sich auch die Pinacoteca Comunale. An der Piazza Brancondi ist in einem Pavillon die Touristeninformation Pro Loco untergebracht (nur im Sommer tägl. 9.30–12.30 und 17–23 Uhr, ¢ 071-7591872), südlich davon verläuft die erfreulicherweise völlig autofreie Uferpromenade mit einer recht malerischen Häuserfront. Am Strand bieten morgens einige Fischer ihren bescheidenen Fang an, weiter südlich folgen zahllose Strandbäder. Zwischen der Haupteinkaufsstraße Corso Matteotti und dem Meer liegt ein ruhiges und älteres Wohnviertel. Der Strand von Porto Recanati besteht größtenteils aus groben Kieseln, Betonbarrieren bieten Schutz vor großen Wellen. Südlich von Porto Recanati gibt es einige Campingplätze. Schon im 2. Jh. v. Chr. breitete sich hier an der Mündung des Flusses Potenza eine römische Siedlung aus. Porto Recanati entstand im 13. Jh. und war während seiner Blütezeit der Handelshafen von Recanati. Heute lebt die Stadt hauptsächlich vom Tourismus und der Fischerei. Es bestehen gute Busverbindungen nach Recanati und Macerata, außerdem hervorragende Bahnverbindungen entlang der Küste, der Bahnhof liegt im Zentrum. Die Küste von Porto Recanati bis Civitanova Marche