Flyer Dorfspaziergang mit Wilhelm Busch
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Flyer Dorfspaziergang mit Wilhelm Busch
3056_Wiedensahl_RZ_ Flyer Wiedensahl_RZ 30.08.13 / 35.KW 08:47 Seite 1 14 13 14 14 15 14 16 13 Ein Gemälde von Franz von Lenbach war Vorlage für das Wilhelm-Busch- Bronze-Relief des Wilhelm-Busch-Denkmals. Kurz nach Denkmal Buschs Tod 1908 hatte die Gemeinde begonnen, in einer reichsweiten Spendenaktion Geld für den Bau zu sammeln. Das 1913 errichtete Denkmal zeigt den Künstler rauchend. Trotz zweier Nikotinvergiftungen blieb Wilhelm Busch bis zum Lebensende ein Freund des Tabaks. Meist rauchte er selbst gedrehte Zigaretten. Anders als das LenbachGemälde zeigt das Relief im Hintergrund Buschs Lieblingsblume: die Rose. Der Entwurf stammt von Prof. Karl Gundelach aus Hannover. 14 Um 1275 wurde die heutige St. Nikolai Kirche aus FeldSt. Nikolai Kirche steinen und grob behauenem Sandstein errichtet. Die barocke Innenausstattung stammt aus der Zeit von 1669 bis 1701 und ist vor allem ein Werk des Schweizer Holzbildhauers Hans Eggelin. Wilhelm Busch, der kein eifriger Kirchgänger war, wurde hier am 16. Mai 1832 getauft. Auf dem Friedhof findet man unter der in Stein gemeißelten Inschrift ›Die Liebe höret nimmer auf‹ die Grabstätte der Busch-Familie. 15 Wiedensahl, platt Wiensaol, hat seinen Namen zum Teil von Der Sahl dem in der Mitte des Ortes befindlichen Teiche, dat saol genannt, so dass jemand, der Freud am Vermuten findet, sich denken mag, die Bedeutung des Ganzen könnte vielleicht Wald-, Weiden- oder Heiligensee sein. Das schrieb Wilhelm Busch 1901 zum Namensursprung seines Geburtsortes. Diese Debatte lebt bis heute fort. Der heutige Sahl ist der Rest dieses kleinen Sees. Die durch die Schaumburger Grafen zu Beginn des 13. Jahrhunderts einsetzende planmäßige Besiedelung des großen Dülwaldes, dessen Rest der heutige Schaumburger Wald ist, ließ das 12 1 17 einzige doppelseitig bebaute Hagenhufendorf der Region entstehen. Nach 1640 fiel Wiedensahl an das Kloster Loccum. Vom Niedergang als Folge des Dreißigjährigen Krieges konnte sich das Dorf erst im 18. Jahrhundert erholen. Dazu trug besonders das Handwerk bei. In einem Dreiländereck gelegen, entwickelte sich Wiedensahl durch Handwerk und Handel zu einem Marktort. 16 Bei Pflasterarbeiten 2012 wurde an dieser Stelle ein histoHistorischer rischer Brunnen freigelegt. Ein behauener Stein im InneBrunnen ren des mit Sandsteinen aufgeschichteten unterirdischen Speichers datiert den Bau auf das Jahr 1699. Der Brunnen mit einem Durchmesser von ca. 1,20 Metern ist rund sieben Meter tief. Wahrscheinlich hat er auch die ehemals benachbarte und 1974 abgerissene ›große Schule‹ mit Frischwasser versorgt. Wilhelm Busch hat ihn als Ziehbrunnen auf einer Wiedensahl-Zeichnungen festgehalten. Anschließend führt die Bahnhofstraße hinaus in die östliche Feldmark. Zwischen einer Weißdornhecke und einer alten Hofmauer aus roten Klinkern gelangen Sie zu einer Kreuzung, von der geradeaus eine Allee mit alten Linden und Blaubasalt-Pflaster an einer Kuhweide entlang zum Bahnhof führt. So häufig, wie sie in seinem Werk autaucht, scheint die Kuh Wilhelm Buschs Lieblingstier gewesen zu sein. Wenn Sie den Bahnhof nur von weitem sehen möchten, können Sie an der Kreuzung gleich rechts abbiegen, wo Sie nach etwa 200 Metern rechtsab wieder das WilhelmBusch-Geburtshaus erreichen. 17 Den Wiedensahler Bahnhof gab es zu Wilhelm Buschs Zeit Bahnhof noch nicht. Die Bahnstrecke Stadthagen–Leese–Stolzenau hatte nur eine kurze Lebensdauer. Sie wurde 1921 fertig 18 19 gestellt und war bis 1969 in Betrieb. Für Wilhelm Busch wäre dieser Verkehrsweg ein bequemer Beginn seiner vielen Reisen gewesen. Nicht ungern aber fuhr er auch mit der Postkutsche zum Stadthäger Bahnhof, weil ihm der Kutscher auf der Fahrt alle Neuigkeiten des Dorfes berichtete. Die kleine Holzbrücke über den Abflussgraben gegenüber Holzbrücke dem Bahnhofsgebäude erinnert an die Brücken und Stege, die man von Wilhelm Buschs Zeichnungen und Gemälden kennt. Max und Moritz würden sich hier jedoch mit ihrer Säge – Ritzeratze – an den Eisenträgern die Zähne ausbeißen. Von diesem Standort aus hat man einen umfassenden Blick auf das Dorf. Noch immer sticht die Kirche aus der Dorfsilhouette hervor. Wilhelm Busch betrachtete sein Dorf gerne aus der Distanz. 18 An einer Schranke vorbei verläuft der Weg ein Stück auf der ehemaligen Bahntrasse. Sie dient an dieser Stelle dem Gemeindebauhof als Lagerplatz. Nach einer weiteren Schranke erreichen Sie einen der Feldwege, die aus dem Dorf heraus bis zum Waldrand führen. Solche Spaziergänge – aus dem Ort durch die Felder in den Wald – hat Wilhelm Busch oft unternommen. 19 Der Weg zurück ins Dorf führt an einem alten Garten Flüchtlingsgarten vorbei, der nach dem Zweiten Weltkrieg von einer Flüchtlingsfamilie als Gemüsegarten angelegt wurde. Beim Blick über den Gartenzaun wirkt eine zarte Melancholie, die an den großen Lebenskreislauf des Werdens und Vergehens erinnert. Wilhelm Busch hätte seine Freude an diesem Stück Natur gehabt! 1 An der Kreuzung bei der Reithalle geht es nach rechts und nach etwa 200 Metern gelangen Sie linksab zum Anfangsund Endpunkt des Spazierganges, zum Wilhelm-BuschGeburtshaus. Das Grundstück des Elternhauses von Wilhelm Busch lässt noch die typische Hagenhufenstruktur der alten Bauerndörfer erkennen. Entlang der Dorfstraße reihten sich damals die Höfe. Auf den Misthaufen davor pickten die Hühner. Hinter den Häusern lagen die Gemüsegärten und vielleicht auch ein Stück Wiese mit Obstbäumen. Daran anschließend bis zum Wald zogen sich die langen Feldstreifen hin. 12 Wenn Sie sich Wilhelm Buschs Heimatdorf zeigen lassen möchten, können Sie über das Wilhelm-Busch-Geburtshaus eine Dorfführung buchen. Wer Wiedensahl nicht zu Fuß sondern lieber mit dem Rad erkunden will, kann über das Wilhelm-Busch-Geburtshaus Fahrräder leihen. Für Radtouristen gibt es eine 26,5 km lange, ausgeschilderte Radroute, die ›Auf den Spuren von Wilhelm Busch‹ durch die Umgebung von Wiedensahl führt. Museen Gastronomie Café Busch-Keller Hauptstraße 68 · 31719 Wiedensahl · Tel. (0 57 26) 4 88 www.cafe-busch-keller.de (am Wochenende und auf Anmeldung) Dörp Kaffee Hauptstraße 93 · 31719 Wiedensahl · Tel. (0 57 26) 3 83 www.doerpkaffee-wiedensahl.de Bolten’s Deele Hauptstraße 79 · 31719 Wiedensahl · Tel. (0 57 26) 14 81 Gasthaus Ronnenberg Hauptstraße 106 · 31719 Wiedensahl · Tel. (0 57 26) 4 26 Gasthaus Steuber Hauptstraße 83 · 31719 Wiedensahl · Tel./Fax (0 57 26) 3 54 1 Das Wilhelm-Busch-Geburtshaus zeigt die Räume seiner Wilhelm-Busch- Kindheit und lädt dazu ein, die vielschichtige KünstlerGeburtshaus persönlichkeit zu entdecken: Originale, Briefe, Fotos, Skizzen, viele persönliche Gegenstände und auch Figuren aus Wilhelm Buschs Bildergeschichten sind Teil der spannenden und unterhaltsamen Ausstellung für Jung und Alt. Hauptstraße 68A, 31719 Wiedensahl Telefon (0 57 26) 3 88, Fax (0 57 26) 92 13 28 www.wilhelm-busch-geburtshaus.de [email protected] Öffnungszeiten: April bis Oktober Dienstag bis Freitag, 10–12 und 14–17 Uhr Samstag, Sonntag und Feiertage 10–17 Uhr November bis März Dienstag bis Sonntag und Feiertage 11–16 Uhr (Gruppen nach Vereinbarung) 12 Das Museum im Alten Pfarrhaus – Kloses heimatMuseum im geschichtliche Sammlung und Wilhelm Busch WohnAlten Pfarrhaus stätte – zeigt neben den von Wilhelm-Busch von 1872 bis 1879 bewohnten Räumen mehr als 1500 Ausstellungsstücke. Von Saurier-Fußabdrücken, Mineralien, Fossilien und Ton- bzw. Steingeräten aus einer nahe gelegenen Cherusker-Siedlung über Haus- und Küchengeräte sowie landwirtschaftliche und handwerkliche Werkzeuge aus späteren Epochen führen die Exponate durch die Historie des Marktfleckens Wiedensahl und seiner Umgebung. Hauptstraße 89, 31719 Wiedensahl Telefon (0 57 26) 7 74, Fax (0 57 26) 13 22 www.heimatbund-wiedensahl.de Öffnungszeiten April bis Oktober Dienstag bis Freitag, Samstag, Sonntag und 11–17 Uhr Feiertage 14–17 Uhr (Gruppen nach Vereinbarung) Dorfspaziergang mit Wilhelm Busch durch Wiedensahl 3056_Wiedensahl_RZ_ Flyer Wiedensahl_RZ 30.08.13 / 35.KW 08:48 Seite 8 9 10 8 3 9 8 5 11 7 1 12 13 14 15 16 P 5 Ich gehe wieder den Fußweg durch das Feld, ich streife mit der Hand die herandrängenden Ähren… 4 2 10 11 12 6 3 17 1 2 18 Wilhelm Busch, der große Zeichner, Maler und Dichter, lebte mehr als 40 Jahre in seinem Dorf Wiedensahl. Hier fand er den Abstand zum Getriebe der großen Welt und die Ruhe, um in den Laubengängen des intimeren Gehirns zu lustwandeln, wo’s bekanntlich schön schattig ist. In Wiedensahl entstanden viele seiner berühmten Bildergeschichten. Hier malte, dichtete, zeichnete er und lebte ein stilles, beschauliches Leben. Sein Geburtsort hat sich viel vom Charme vergangener Zeiten bewahrt. Schauen Sie sich um! Unser Vorschlag für einen kleinen Spaziergang führt Sie zu den Sehenswürdigkeiten des Marktfleckens Wiedensahl und seiner nahen Umgebung. Dieses Faltblatt ist Ihr Führer zu den Busch-Stätten des Ortes und bietet Ihnen neben biografischen Informationen auch einiges Wissenswerte zur Ortsgeschichte. Der Rundweg ist ca. 3,5 km lang. Er lässt sich aber auch gut abkürzen, so dass Sie zwischen einer halben und etwa zwei Stunden unterwegs sein können. Bringen Sie jedoch so viel Zeit mit, wie Wilhelm Busch sie damals noch hatte, können Sie an den schönsten Stellen auch gerne länger verweilen. 6 4 19 Der Dorfspaziergang durch Wiedensahl ist 3,5 km lang. Er lässt sich – je nach Lust und Laune – entlang der gestrichelten Wege gut abkürzen. Wenn Sie länger gehen möchten, werden Sie sich in der recht übersichtlichen Feldmark um das Dorf bestimmt nicht verlaufen. Den Kirchturm behalten Sie immer im Blick … P Gute Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Marktplatz. Bis zum Wilhelm-Busch-Geburtshaus sind es von dort 200 Meter. Den für Ihr GPS-Gerät digitalisierten Dorfspaziergang finden Sie auch unter www.schaumburgerland-tourismus.de. 1 Ausgangspunkt für den Dorfspaziergang durch WiedenWilhelm-Busch- sahl ist das Wilhelm-Busch-Geburtshaus. Hier kam der Geburtshaus Vater von Max & Moritz am 15. April 1832 zur Welt. Zwei Hauptstraße 68 A Zimmer des originalen Gebäudes sind noch erhalten. Sie wurden 1927 in den Neubau integriert und sind jetzt Teil des Museums. Der Rundweg beginnt auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptstraße. 2 Schon bevor Wilhelm Niemitz 1871 an dieser Stelle die Ehemalige Postagentur eröffnete, war sein Vater Christian Niemitz Poststelle mit dem Postdienst betraut. Er sammelte die Briefe in Hauptstraße 65 Wiedensahl ein und schaffte sie zweimal wöchentlich nach Loccum. Auf dem Rückweg brachte er die eingegangenen Postsendungen mit und verteilte sie im Dorf. Ab 1880 hielt hier die Postkutsche. Mit ihr gelangten Wilhelm Buschs Druckstöcke für die Bildergeschichten zu den Verlegern. 3 Wilhelm Buschs Vater, der Kaufmann Friedrich Wilhelm Neues Elternhaus Busch, ließ 1846 dieses Wohn- und Geschäftshaus bauen. Hauptstraße 68 Das alte Haus wurde fortan als Wirtschaftsgebäude und Lager genutzt. Das Geschäft, das Wilhelms Bruder Adolf vom Vater übernahm, führten die Nachfahren bis in die 1960er Jahre weiter. Das Anwesen ist noch heute im Familienbesitz. Die Ur-Ur-Großnichte Wilhelm Buschs betreibt hier mit ihrer Familie ein Café mit Kaffeegarten. 4 Der Name Bolte taucht in Wiedensahl häufiger auf. Bolte-Stein Wen genau Wilhelm Busch im Sinn hatte, als er für seine Hauptstraße 71 Max & Moritz-Geschichte die Figur der Witwe Bolte schuf, ist nicht geklärt. platz: ›Witwe Boltes Hühnerwiese‹, daneben die moderne Friedhofskapelle. Nach Westen schweift ein weiter Blick über die Felder bis hin zum Kraftwerk Lahde. Die markante Dampfwolke des Kühlturms wäre, lebte und malte Busch heute, sicherlich auf vielen seiner Gemälde zu sehen. Kurz nach dem höchsten Punkt des Ortes (68,8 m ü. NN) biegt die Route am nächsten geteerten Weg rechts ab in Richtung Hauptstraße. 5 Steubers Gaststätte und Geschäftshaus ist das größte Haus Gasthaus Steuber im Ort. Es wurde 1896 durch den Architekten Meßwarp Hauptstraße 83 aus Rehburg im neugotischen Stil (Rehburger Stil) gebaut. Seit ca. 1860 gab es hier einen Laden der Familie Schweinitz, in die Friedrich Conrad Christian Steuber 1875 einheiratete. Er war damit ein direkter Konkurrent zu Wilhelm Buschs Familie. Da Wiedensahl als Handelsplatz jedoch einen großen Kundenkreis auch von außerhalb anzog, konnten hier mehrere Kaufleute gut existieren. Georg Kleine, der Großvater von Wilhelm Busch, praktiDer Keller zierte als Wundarzt. Er war aus dem Hessischen nach Hauptstraße 82 Wiedensahl geflohen, um einer drohenden Rekrutierung zum Militär und einer möglichen Versendung nach Amerika zu entgehen. Bald nach der Hochzeit 1802 pachtete er mit seiner Frau Amalie den ›Keller‹ an der Ecke Hauptstraße/Bahnhofstraße. Hier begründete Amalie Kleine einen Kramladen, den später Wilhelm Buschs Vater übernahm. 1817 kaufte Georg Kleine das spätere BuschGeburtshaus und verlegte den Laden dorthin. Der Name ›Keller‹ bezieht sich darauf, dass dieses Haus ab 1620 als Ratskeller der Gemeinde Braurecht genoss. Hier wurde auch Bier ausgeschenkt, jedoch nicht während des sonntäglichen Gottesdienstes. 6 Die Wilhelm-Busch-Straße führt in die westliche Feldmark. Sie durchquert die älteste Siedlungsstelle Wiedensahls. Um 500 n. Chr. soll hier ein Edelhof den Ursprung des Dorfes gebildet haben. 7 Gehen Sie nun an der Kreuzung auf dem parallel zur Spielplatz, Witwe Hauptstraße verlaufenden Wirtschaftsweg ein Stück nach Boltes Hühnerwiese rechts, so stehen Sie direkt vor einem öffentlichen Spiel- 8 Das 1577 erbaute Haupthaus ist laut Experten ›bezüglich Der Rimphof, des Umfangs des vorhandenen Bestandes aus der Bauzeit Hauptstraße 111 das am umfassendsten erhaltene Bauernhaus des 16. Jahrhunderts in Schaumburg‹. Aus Sanierungsgründen wurde 1789 die heute sichtbare Hauswand vor die alte, noch vollständig erhaltene gezogen. Darüber hinaus lebten in diesem Stammhof der Familie die beiden Wiedensahler Pastoren Johann Rimphoff, der von 1587 bis 1622 im Ort predigte, und der hier von 1622 bis 1638 amtierende Heinrich Rimphoff. Dieser gilt nach Busch als der bedeutendste Wiedensahler, ist allerdings als Hexenverfolger zu unehrenhaftem Ruf gekommen. Direkt gegenüber auf der anderen Seite der Hauptstraße Pfarrwitwenhaus fällt der Blick auf das einstige Pfarrwitwenhaus und den Hauptstraße 116 Oetker-Stammhof. Nach dem Tode seines Schwagers zog Wilhelm-Busch 1879 mit Schwester Fanny und deren drei Söhnen ins Wiedensahler Pfarrwitwenhaus mit großem Garten. Mit Balduin Bählamm und Maler Klecksel beendete er kritisch-autobiografisch sein BildergeschichtenWerk. Hier malte er bis 1898 neben vielen anderen von den Neffen ›geretteten‹ Gemälden die gegenüber liegenden Häuser als Wiedensahler Dorfstraße. Die Prosawerke Eduards Traum und Der Schmetterling entstanden. 10 Die heute weit verzweigte Dynastie der UnternehmensOetker-Stammhof gruppe Dr. Oetker hat in dieser Hofstelle ihre Wurzeln. Hauptstraße 112 Noch der Ur-Ur-Großvater des in Obernkirchen geborenen Firmengründers und Backpulver-Erfinders Dr. August Oetker (1862–1918), der Schuhmachermeister Johann Christian Oetker (1733–1801) stammte aus Wiedensahl vom Hof der heutigen Gaststätte Boltens Deele und reformierte mit verschiedenen Neuerungen die Landwirtschaft, richtete eine Kornbrennerei ein. 11 Entlang der alten Mauer des Oetker-Hofes folgen Sie der Kleine Schule Straße Richtung Loccum bis zur ersten Abzweigung Hauptstraße 95 rechts. Nach einem Reitplatz geht es erneut rechts ab zurück zur Hauptstraße, der man nach Süden folgt bis zur sogenannten Kleinen Schule. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut und ab 1872 für den Schulbetrieb genutzt. Hinter den vier großen Fenstern zur Straßenseite befand sich die Schulstube, im rückwärtigen Teil wohnte der Lehrer. Das größere Schulgebäude des Dorfes, in dem auch Wilhelm Busch bei Lehrer Bohnhorst seine ersten drei Schuljahre erlebte, stand neben dem Sahl schräg gegenüber der Kirche. Schaumburger Land Tourismusmarketing e.V. Schloßplatz 5 31675 Bückeburg Tel. (0 57 22) 89 05 50 Fax (0 57 22) 89 05 52 [email protected] www.schaumburgerland-tourismus.de Ebenfalls erhältlich: Radwandern im Schaumburger Land Auf den Spuren von Wilhelm Busch, Rundtour über 26,5 km Kinder entdecken Wilhelm Busch – Eine Spurensuche in Wiedensahl und weitere Radtouren und touristische Angebote im Schaumburger Land. Fotos: Kurt Cholewa, Roger Grabowski In Zusammenarbeit mit: Gemeinde Wiedensahl, 9 Das alte Pfarrhaus wurde um 1550 gebaut. Es ist eines Altes Pfarrhaus der letzten erhaltenen Pfarrbauernhäuser und hat Hauptstraße 89 seinen Charakter bis heute bewahrt. Der zweistöckige Wohnteil wurde 1713 angebaut. Der letzte Pfarrbauer war Hermann Nöldecke, der Schwager von Wilhelm Busch. Der Künstler wohnte hier von 1872 bis 1879 in der Familie seiner Schwester Fanny. Das Erdgeschoss dient heute der evangelischen Kirche als Gemeindehaus. 12 Wilhelm-Busch-Geburtshaus, Museum im Alten Pfarrhaus, Initiativgruppe ›Spurensuche‹ der Schaumburger Landschaft Gefördert durch Eine Gewähr und Haftung für den Streckenverlauf, die Begehbarkeit sowie die Qualität und Sicherheit des Weges als auch für die weiteren, in dieser Broschüre enthaltenen Informationen wird nicht übernommen. Änderungen und Irrtum bleiben vorbehalten. Stand September 2013 Gestaltung: Formfürsorge, Hannover · Druck: Druckerei Vehling, Nienstädt