hamletovygumy.net - Hamletovygumy.cz

Transcrição

hamletovygumy.net - Hamletovygumy.cz
Verschleißfahrt und -ergebnisse
GUMMIABRIEB
F
VERSCHLEISS
73 Punkte, Platz 3:
Mit einer Laufleistung von knapp 6600 Kilometern am Hinterrad (Vorderrad 18 300 Kilometer)
kann sich der Distanzia im Mittelfeld platzieren.
VERSCHLEISS
65 Punkte, Platz 5:
Mit einer errechneten Gesamtlaufleistung
von rund 7000 Kilometern hält das Hinterrad
zwar ordentlich durch, dafür aber macht
das Vorderrad bei 10 800 Kilometern sehr
früh schlapp.
XURTEIL
Durch unruhiges Fahrverhalten auf
trockener Fahrbahn sowie frühes Rutschen
bei Nässe kann sich der Avon Distanzia
auf dem Testparcours nicht in Szene setzen.
Besser schneidet er beim Verschleißtest
ab. In der Summe reicht es für den Distanzia
mit 269 von 400 Punkten jedoch nur für
Platz 7.
130
K2011130D.indd 130-131
BLICKPUNKT
VERSCHLEISSTEST
7
Hinterrad
VERSCHLEISS
81 Punkte, Platz 1:
Hinten lassen sich hochgerechnet knapp 8900
Kilometer abspulen, das Vorderrad hält fast
13 000 Kilometer. In der Summe bringt es diese
Paarung auch beim Verschleiß auf Platz eins.
6
XURTEIL
XURTEIL
4
Problem der Battle-Wing-Paarung von
Bridgestone ist der zu schmale Grenzbereich vor allem auf nasser Strecke. Gut
hingegen gefällt beim Japan-Pneu die
Stabilität beim Geradeauslauf sowie bei
Kurvenfahrt. Mit weniger guten Werten
beim Verschleiß bleibt in der Summe mit
287 Punkten Platz 4 neben den Dunlops.
Eine runde Sache. Mit zwei ersten
Plätzen in den Kategorien „Trockentest“
und „Verschleiß“ kann sich der Trail Attack
insgesamt den Testsieg sichern. Auf der
Test-1200er-GS zeigte sich der Conti nicht
nur stabil, neutral und handlich, sondern
hat auch echte Langlaufqualitäten
bewiesen. Einzig bei Nässe könnten die
Haftreserven noch etwas besser ausfallen.
11/2008
Avon
Bridgestone
Continental
Dunlop
Metzeler
Michelin
Pirelli
8
Pro ltiefe in mm
5
Vorderrad
3
2
0
500
1000
Lau eistung in km
1500
2000
2500
3000
3500
4000
4500
Ausgangsprofiltiefe
in mm
Ausgangsprofiltiefe
in mm
5,0
4,6
4,3
5,4
4,6
4,3
4,5
Profiltiefe Testende
(4309 km) in mm
4,2
3,4
3,4
4,7
3,2
3,5
3,6
7,7
8,3
8,6
7,4
7,8
7,5
6,2
Profiltiefe Testende
(4309 km) in mm
3,7
4,2
5,2
3,4
3,5
4,0
2,6
Theoretische Gesamt6571 7042 8871 6248 6213 7264 5506
laufleistung* in km
Theoretische Gesamt18 313 10 773 12 927 23 392 9234 14 543 13 885
laufleistung* in km
*Bis zum Erreichen der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern
Mit theoretischen Laufleistungen von wenigstens 5000 Kilometern lässt es sich beruhigt auf große Tour gehen. Je nach
Einsatzbereich und Fahrweise kann sich der Reifenverschleiß
w w w. m o to r r a d o n l i n e. d e
lli
9
in
NASSTEST
77 Punkte, Platz 3:
Beim Beschleunigen dreht das Hinterrad
etwas zu früh durch, während es bei Kurvenfahrt erst bei ordentlicher Schräglage die Haftung verliert. Der Grenzbereich ist insgesamt
jedoch sehr schmal. Die Bremsperformance
bei Nässe kann sich mit 7,8 m/s² Verzögerung
sowie einem Bremsweg von 49,5 Meter
aus 100 km/h sehen lassen – der Bestwert.
et
NASSTEST
72 Punkte, Platz 4:
Hinterrad dreht beim Beschleunigen auf
der Geraden erst spät durch, beginnt in
Schräglage allerdings ohne große Vorankündigungen zu rutschen. Insgesamt könnte
der Grenzbereich allerdings auch beim Vorderrad breiter ausfallen. Die Bremswerte sind
mit 7,0 m/s² und 55,1 Metern aus 100 km/h
nur durchschnittlich.
Pir
e
y.n
um
g
vy
o
et
ml
NASSTEST
52 Punkte, Platz 7:
Sehr schmaler Grenzbereich: Der Avon
rutscht ohne Ankündigung schlagartig über
beide Räder, dazu dreht das Hinterrad beim
Beschleunigen sehr früh durch. Auch im
Schiebebetrieb bei geschlossener Gasstellung
gerät der Distanzia ins Rutschen. Deutliche
Schwächen beim Bremsen auf nasser Fahrbahn: Mit einer Verzögerung von 5,8 m/s²
und einem Bremsweg von 66,5 Metern aus
100 km/h fällt der Avon gegenüber dem
restlichen Testfeld deutlich ab.
hel
TROCKENTEST
171 Punkte, Platz 1:
Auf trockener Strecke liefert der Trail Attack
eine tolle Vorstellung. Zur sehr guter Geradeauslaufstabilität gesellt sich ein neutrales,
handliches Fahrverhalten. Auch die Stabilität
in Kurven ist im Solo- und Soziusbetrieb
sehr gut. Gleiches gilt für die Rückmeldung.
Auf Bodenwellen glänzt der Conti mit guter
Eigendämpfung, in Schräglage mit der besten
Haftung. Sehr gut auch die Verzögerung:
Mit 9,4 m/s² und einem Bremsweg von 41
Metern aus 100 km/h landet der Trail Attack
gemeinsam mit dem Metzeler auf Platz 2.
Das Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage ist gering.
r
TROCKENTEST
150 Punkte, Platz 4:
Der Battle Wing überzeugt mit stabilem
Verhalten beim Geradeauslauf, vermittelt
aber etwas weniger Rückmeldung und besitzt
einen schmaleren Grenzbereich als viele
Konkurrenten. Beim Einlenken fühlt er sich
etwas träge an, gibt sich nicht sehr handlich
und ist zudem wenig lenkpräzise. Gut hingegen die Stabilität in Kurven, auch im Soziusbetrieb kommt kaum Bewegung auf. Die
Verzögerungswerte liegen mit 9,2 m/s² auf
einem sehr ordentlichen Niveau. Weniger
gut hingegen: das spürbare Aufstellmoment
beim Bremsen in Schräglage.
TROCKENTEST
144 Punkte, Platz 6:
Durch große Profilblöcke spürbare Bewegung
beim Geradeauslauf. Gute Haftung beim
Beschleunigen aus Kurven, bei zügigem Landstraßentempo leichte Walkbewegungen am
Hinterrad. Kippt aus der Neutrallage leichtfüßig
in die Ecken, wirkt aber fast schon etwas
zu kippelig. Geringes Aufstellmoment beim
Bremsen in Schräglage. Verzögerung mit
8,8 m/s² ist noch akzeptabel: Mit 43,8 Metern
wird beim Avon der längste Bremsweg aus
100 km/h gemessen.
BMW R 1200 GS Adventure, Zweizylinder-Boxermotor,
77 kW (105 PS), 256 kg, 197 km/h, 14 260 Euro
Völlig pannenfrei überstanden die sieben Adventure den einwöchigen Verschleißtest. Im Schnitt verbrauchten die Maschinen
knapp über sechs Liter Super auf 100 Kilometer und rund
0,75 Liter Öl auf die 4300 Kilometer.
Plus: elastischer, durchzugsstarker Motor; tadelloses, komfortables Fahrwerk; dank
33-Liter-Tank riesige
Reichweite; sehr handlich
und spurstabil – auch
auf losem Untergrund
Minus: schwer; Verwirbelungen im Helmbereich
durch die ansonsten sehr
gut vor Fahrtwind schützende Verkleidungsscheibe
Mic
BEWERTUNG
DIE MOTORRÄDER
tze
le
BEWERTUNG
BEWERTUNG
Profiltiefe messen: vor, während und
nach der Verschleißfahrt durch Italien
Me
DATEN
Reifentyp und Dimension:
vorn Trail Attack,
hinten Trail Attack
Infos und Freigaben:
Continental, Telefon 0511/9 38 01,
www. conti-online.com
Maximale Profiltiefe:
vorn 4,3 mm, hinten 8,6 mm
Herstellungsland: Deutschland
e
Con
tin
ent
al
Du
nlo
p
DATEN
Reifentyp und Dimension:
vorn Battle Wing,
hinten Battle Wing BW 502
Infos und Freigaben:
Bridgestone Deutschland, Telefon
0 6172/4 08 01, www. bridgestone-mc.de
Maximale Profiltiefe:
vorn 4,6 mm, hinten 8,3 mm
Herstellungsland: Japan
ha
DATEN
Reifentyp und Dimension:
vorn Distanzia,
hinten Distanzia
Infos und Freigaben:
Cooper Tyres, Telefon 0 60 78/9 38 50,
www. avon-motorradreifen.de
Maximale Profiltiefe:
vorn 5,0 mm, hinten 7,7 mm
Herstellungsland: England
est
on
Trail Attack
dg
Battle Wing
Bri
Distanzia
Avo
n
CONTINENTAL
HINTERRAD
BRIDGESTONE
VORDERRAD
AVON
ür viele Motorradbesitzer ist die Lebensdauer der Reifen ein entscheidendes Kaufargument, nicht zuletzt für Fernreisende, die mehrere tausend
Kilometer ohne lästigen (und teuren) Reifenwechsel unterwegs sein möchten.
Wobei das Kriterium Verschleiß grundsätzlich bei allen Reifengattungen (Cross-, Enduro-, Roller-, Touren- und sogar
bei Sportreifen) eine ganz wichtige Rolle spielt.
MOTORRAD ermittelt darum mit einem immensen Aufwand
bei einem der beiden großen Reifentests pro Jahr zusätzlich
zu den Trocken- und Nassfahreigenschaften den Verschleiß
der Kandidaten, diesmal bei den Reifen für die Reise-Enduros. Sieben Tester fuhren Mitte April im Konvoi mit sieben
unterschiedlich bereiften, ansonsten jedoch identischen
BMW R 1200 GS Adventure in einer Woche 4300 Kilometer.
Die Strecke führte von Stuttgart durch die Schweiz nach
Italien. Zwei Tagen auf Sizilien folgten drei Tage Kurvenwetzen in der Toskana, bevor sich der Tross erneut durch die Schweiz schlängelte
und schließlich wieder in der Redaktionstiefgarage verschwand. Die Anteile
an Autobahn und Landstraße dürften in etwa denen eines durchschnittlichen
Reise-Enduristen entsprechen, der sich mit seiner GS, Varadero oder V-Strom
auf Urlaubsreise begibt. Rund 40 Prozent des MOTORRAD-Verschleißtests fanden auf Autobahnen statt, etwa 60 Prozent führten über Landstraßen.
Damit sich mögliche Unterschiede aufgrund des Fahrergewichts oder der Fahrweise über die Gesamtdistanz ausgleichen, wechselten die Tester alle 50 Kilometer die Motorräder, behielten ihre Position innerhalb der Gruppe jedoch
bei. Wenigstens einmal am Tag überprüfte das Team die Profiltiefen der sieben
Paarungen. Die Ergebnisse finden sich in der unten stehenden Tabelle sowie
dem dazugehörigen Diagramm.
Maximal 100 Punkte können im Kriterium Verschleiß erreicht werden. 30 davon
entfallen auf das Vorderrad, 70 auf das Hinterrad, das im allgemeinen wesentlich früher die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter erreicht und
somit Auslöser für die Anschaffung eines neuen Reifensatzes ist. Theoretisch
überstünden viele Vorderreifen zwar locker zwei hintere Pneus, doch MOTORRAD empfiehlt, Reifen immer im Satz zu tauschen, da sich das Fahrverhalten
über die Lebensdauer teilweise doch deutlich ändert. Was nutzt schließlich ein
neuer Hinterreifen mit besten Trocken- und Nassfahreigenschaften, wenn das
schon etwas abgefahrene vordere Gegenstück nicht mit ihm harmoniert. hek
sowie das Verhältnis von Vorder- zu Hinterrad-Abrieb
deutlich verändern. Über besonders hohe Reserven verfügt
der mit reichlich Profil ausgestattete Conti Trail Attack
BLICKPUNKT
131
02.05.2008 15:44:38
Test Enduro-Reifen
DUNLOP
METZELER
Trailmax D 607
Tourance EXP
DATEN
DATEN
Reifentyp und Dimension:
vorn Trailmax D 607 F,
hinten Trailmax D 607 G
Infos und Freigaben:
Dunlop, Telefon 0 6181/68 01,
www. dunlop.de
Maximale Profiltiefe:
vorn 5,4 mm, hinten 7,4 mm
Herstellungsland: Frankreich
Reifentyp und Dimension:
vorn Tourance EXP,
hinten Tourance EXP
Infos und Freigaben:
Pirelli Deutschland, Telefon 0 89/4 90 80,
www.metzelermoto.de
Maximale Profiltiefe:
vorn 4,6 mm, hinten 7,8 mm
Herstellungsland: Deutschland
BEWERTUNG
BEWERTUNG
TROCKENTEST
149 Punkte, Platz 5:
Beim Beschleunigen auf der Geraden etwas
Bewegung am Vorderrad. Richtungswechsel
erfordern etwas Nachdruck, nicht so handlich
wie etwa der Conti oder der Metzeler. Überzeugend ist die hohe Kurvenstabilität sowohl
bei Solofahrt wie auch im Soziusbetrieb.
Selbst beim Herausbeschleunigen aus Kurven
mit Sozius kaum Bewegung am Hinterrad.
Weniger gut: die Eigendämpfung beim
Überfahren von Bodenwellen. Insgesamt ein
etwas holziges Gefühl. Die Verzögerungswerte
sind mit 8,9 m/s² und einem Bremsweg von
43,3 Metern aus 100 km/h noch akzeptabel.
TROCKENTEST
152 Punkte, Platz 3:
Beim Geradeauslauf ist der Metzeler etwas
nervöser als die Reifen von Bridgestone,
Continental und Pirelli. Generell sehr handlich,
wirkt er nur bei größeren Schräglagen
etwas kippelig. Beim zügigen Beschleunigen
sind leichte Walkbewegungen am Hinterrad
spürbar, die sich aber mit Sozius nicht
verschärfen. Sehr gute Verzögerungswerte,
gemeinsam mit dem Conti die Zweitbesten.
Positiv ist außerdem die Rückmeldung.
niemals erfahren würde. Vielmehr wurde
die BMW auf der ehemaligen Rennstrecke
(Carland) in zwei verschiedenen, exakt
definierten Modi gefahren. Zum einen
im normalen Landstraßenbetrieb, also
einem lockeren Kurvenswing. Zum anderen
im sportlichen Landstraßenstil, bei dem
die GS auch mal mit 45 Grad Schräglage
ums Eck zirkelte, vergleichbar mit einer
flotten Partie über Alpenpässe. Was keine
Seltenheit im Fahrtenbuch von GS-,
Varadero-, Tiger- oder V-Strom-Piloten ist.
132
K2011132E.indd 132
BLICKPUNKT
et
Gratwanderung: Beim Nasstest bewegen
sich Fahrer und GS stets am Limit
VERSCHLEISS
74 Punkte, Platz 2:
6300 Kilometer am Hinterrad sind zwar
nur mäßig. Punkten kann der Dunlop aber
durch seine exorbitant gute Haltbarkeit
vorne: Theoretisch sind über 23 000 Kilometer
möglich.
NASSTEST
90 Punkte, Platz 1:
Ein Top-Reifen für die Fahrt auf regennasser
Fahrbahn. Auf dem Testparcours ließen sich
mit deutlichem Abstand die schnellsten Rundenzeiten realisieren. Sehr gut ist die Haftung
in Kurven und beim Beschleunigen. Selbst
beim extremen Gasaufziehen neigt das Hinterrad kaum zum Durchdrehen. Der EXP gibt
sich handlich und lenkpräzise mit einem
breiten Grenzbereich. Dazu passen die auch
bei Nässe sehr guten Verzögerungswerte.
y.n
NASSTEST
64 Punkte, Platz 6:
Rutscht in Schräglage sehr früh übers Hinterrad. Auch beim Beschleunigen baut der
Dunlop wenig Haftung auf und dreht zu früh
durch. Aufgrund des geringen Grips müssen
weite Bögen gefahren werden, damit die
Schräglage gering bleibt. Die Verzögerungswerte sind auch bei Nässe nur Durchschnitt
(6,7 m/s², Bremsweg 57,6 Meter).
um
vyg
leto
ham
Reise-Enduros in der Regel doch reichlich
Kilometer gefressen.
Als Testfahrzeug wählte MOTORRAD
den Topseller in diesem Segment. Die
BMW R 1200 GS wurde stellvertretend für
ihre Klasse hergenommen, um den sieben
aktuellen Reifenpaarungen von Avon
Distanzia bis Pirelli Scorpion MT 90 auf
den Zahn zu fühlen. Mit kleinen Einschränkungen sind die Testergebnisse aber auch
auf andere Maschinen übertragbar. Auf
Seite 135 findet sich in übersichtlicher
Aufmachung die Punktewertung, und
daneben sind die Testkriterien aufgeführt.
Diejenigen, die mit einem Stern gekennzeichnet sind, lassen sich auf andere Modelle mit ähnlichen Fahrwerksdaten übertragen. Für den Rest gilt: Die grundlegenden
Eigenschaften eines Reifens ändern sich auf
anderen Motorradtypen nicht dramatisch,
sondern verschieben sich lediglich.
Um die Fahreigenschaften auf trockener
und nasser Fahrbahn zu überprüfen, war
die Testmannschaft auf dem Testgelände
von Goodyear in Mireval in der südfranzösischen Camargue unterwegs. Die
Strecke ist ideal, um alle Paarungen unter
konstanten Bedingungen miteinander zu
vergleichen. Wobei die Test-GS auf dem mit
Curbs bestückten Handlingkurs nicht auf
Rennstreckenniveau bewegt wird. Denn
das ergäbe Testaussagen, die man im Alltag
VERSCHLEISS
57 Punkte, Platz 7:
Hinten hält der Metzeler nach Hochrechnung
6200 Kilometer, vorne sind es 9200 Kilometer.
In der Summe ergibt das einen undankbaren
siebten Platz.
XURTEIL
XURTEIL
In der Summe können sich die Dunlops
in diesem Test – neben den Bridgestones –
auf Platz 4 behaupten, profitierten
dabei aber stark vom verschleißarmen
Vorderrad. Beim Handling auf trockener
und nasser Strecke überwiegt ein
insgesamt holziger Fahreindruck. Gut
ist die Stabilität in Kurven.
Die Empfehlung für Regenfahrer. Wer mit
seiner Reise-Enduro bei Wind und Wetter
unterwegs ist, findet im Tourance EXP eine
erstklassige Paarung mit sehr guten Haftreserven sowie klasse Bremswerten. Auch
auf trockener Fahrbahn gefällt der Metzeler,
erst bei forcierter Gangart wirkt er etwas
kippelig. Trotz der roten Laterne beim Verschleiß reicht es insgesamt zu Platz zwei.
11/2008
02.05.2008 15:47:57
Test Enduro-Reifen
Fahren, fühlen,
Daten sammeln. Beim
Reifentest ist das
Datarecording ebenso
unverzichtbar wie das
sensible Gespür der
Tester für die Reifen
PIRELLI
Anakee II
Scorpion MT 90
DATEN
DATEN
Reifentyp und Dimension:
vorn Scorpion MT 90 S/T,
hinten Scorpion MT 90 S/T
Infos und Freigaben:
Pirelli Deutschland, Telefon 0 6163/710,
www. pirellimoto.de
Maximale Profiltiefe:
vorn 4,5 mm, hinten 6,2 mm
Herstellungsland: Deutschland
BEWERTUNG
BEWERTUNG
TROCKENTEST
122 Punkte, Platz 7:
Bereits bei gemäßigtem Landstraßentempo
leichte Instabilität spürbar, die sich bei
zügiger Kurvenfahrt verstärkt. Dazu kommen
permanente Walkbewegungen am Hinterrad
beim Beschleunigen aus Kurven. Zwar liefert
der Anakee in puncto Handling durchaus
eine ordentliche Leistung ab, aber im Soziusbetrieb mangelt es an Stabilität. Und beim
Bremsen zeigt der Michelin mit 9,0 m/s² und
42,9 Metern aus 100 km/h ebenfalls keine
Glanzleistung.
TROCKENTEST
162 Punkte, Platz 2:
Hohe Kurvenstabilität im Solobetrieb und
auch mit Sozius fast keine Stabilitätseinbußen. Die Rückmeldung wirkt allerdings
etwas holzig, und bezüglich Leichtfüßigkeit
ist der MT 90 nicht ganz auf dem Niveau des
Conti Trail Attacks. Seine Stärken sind nicht
zuletzt die Verzögerung auf trockener Strecke
mit 9,6 m/s² (Bremsweg 40,2 Meter aus
100 km/h) sowie der sehr gute Geradeauslauf.
t
K2011134D.indd 134-135
BLICKPUNKT
NASSTEST
71 Punkte, Platz 5:
Die Haftung in Kurven und beim Beschleunigen liegt auf akzeptablem Niveau, das Gefühl
fürs Vorderrad in Schräglage ist gut. Erst
beim starken Beschleunigen dreht das Hinterrad durch. Grundsätzlich bewegt sich der
Grenzbereich akzeptabelem Niveau. Bei den
Verzögerungswerten auf nasser Fahrbahn
bleibt der Pirelli mit 6,8 m/s² und einem
Bremsweg von 56,7 Metern aus 100 km/h
nur im Mittelfeld.
e
y.n
134
um
MOTORRAD besondere Aufmerksamkeit
widmete. Lagen alle sieben Paarungen auf
trockener Strecke noch dicht beieinander,
spreizte sich das Feld auf regennasser
Fahrbahn deutlich weiter auf: Hier lagen
zwischen dem besten und dem schlechtesten Reifen beim Bremsen aus 100 km/h
ganze 17 Meter. Und das, obwohl das ABS
bei Nässe stets das Optimale herausholt.
Der Einfluss der Gummimischung auf
die Bremsleistung zeigt sich somit deutlich. Doch gerade im Notfall kommt es
darauf an, dass der Reifen seinen ohnehin
stressigen Job zuverlässig erledigt.
TROCKENTEST
vyg
leto
Ungemütlich: Start der Verschleißfahrt
bei Schnee – wie bereits 2006 und 2007
VERSCHLEISS
73 Punkte, Platz 3:
Beim Abriebverhalten schafft es der
Anakee mit einer theoretischen Laufleistung
von knapp 7300 Kilometern hinten und
rund 14 500 Kilometern vorne noch auf einen
Podiumsplatz.
Handlichkeit*:
benötigte Lenkkraft, um die Maschine in
Schräglage zu bringen oder sie auf der
gewünschten Linie zu halten. Wird in langsamen (50 bis 80 km/h) und schnellen
Wechselkurven (100 bis 150 km/h) getestet.
PUNKTEWERTUNG
Reifentyp und Dimension:
vorn Anakee II,
hinten Anakee II
Infos und Freigaben:
Michelin, Telefon 07 21/5 30 33 49,
www. michelin.de
Maximale Profiltiefe:
vorn 4,3 mm, hinten 7,5 mm
Herstellungsland: Spanien
NASSTEST
80 Punkte, Platz 2:
Zur Hochform läuft der Anakee im Regen
auf. Die gute Haftung in Verbindung mit
leichtem Handling ermöglicht auf der Nassteststrecke die zweitschnellste Rundenzeit.
Gute Verzögerungswerte mit 7,3 m/s² sowie
52,8 Metern Bremsweg aus 100 km/h. Dazu
gesellt sich eine sehr gute Rückmeldung
über das Haftvermögen und die Fahrbahnbeschaffenheit.
TESTKRITERIEN
VERSCHLEISS
60 Punkte, Platz 6:
Mit rund 5500 Kilometern ist der Hinterreifen laut Hochrechnung am schnellsten an
der Verschleißgrenze angelangt. Damit ist
der Pirelli nichts für Fahrer, die hohe Laufleistungen von ihrem Reifen erwarten. Schon
besser ist die Laufleistung von knapp 13 900
Kilometer vorne.
XURTEIL
XURTEIL
Beim Anakee ist der Testeindruck sehr
zwiespältig. Für Fahrten im Regen ist der
Franzosen-Pneu sehr empfehlenswert.
Doch auf trockener Strecke gibt sich die
mit den Anakee bereifte BMW R 1200 GS
zwar handlich, aber auch instabil.
Zusammen mit einem guten Laufleistungsergebnis bleibt in der Summe Platz 6.
Ein sehr guter Eindruck bei trockener
Straße, nur durchschnittliche Werte auf
nassen Pisten und schließlich ein Hinterrad,
das schnell am Ende ist. Der Pirelli Scorpion
bietet von allem etwas – nur keine durchgängig gute Platzierung. In der Summe
reicht das zwar für Platz drei, allerdings
ohne Empfehlung für Regenfahrer oder
Kilometerfresser.
11/2008
Handlichkeit
Lenkpräzision
Haftung in Schräglage
Haftung beim Beschleunigen
Grenzbereichverhalten
Aufstellmoment
Kurvenstabilität Touring
Kurvenstabilität Sport
Kurvenstabilität Sozius
Geradeauslaufstabilität
Bremsverzögerung
Summe
PLATZIERUNG
Ma
x
Pu i m a l
nk e
tza
hl
Av
on
Dis
tan
zia
Bri
dg
Ba est
ttle on
Wi e
ng
Co
nti
Tra nen
il A tal
tta
ck
Du
nlo
Tra p
ilm
ax
D6
Me
07
t ze
Tou ler
ra n
ce
EX
Mi
P
c
An helin
a ke
e II
Pi r
ell
S co i
rpi
on
MT
90
MICHELIN
ham
Keine Rolle beim Test spielte das Verhalten im Gelände, da Profil und Gummimischung der ausgewählten Reifen ausschließlich auf asphaltierten Einsatz zielen.
Wohl ist ein Abstecher über einen Feldweg
oder eine geschotterte Piste auch mit den
Testkandidaten drin. Wer aber ernsthafte
Offroad-Touren mit großen Reise-Enduros
plant, muss auf andere Paarungen umrüsten. Immer noch eine Empfehlung ist
beispielsweise der Continental TKC 80.
Ansonsten lässt sich aus den MOTORRAD-Testergebnissen ganz individuell
das Pärchen herausfiltern, das den persönlichen Vorlieben entspricht: Soll es ein haftstarker Reifen für sportliches Fahren auf
der Landstraße sein? Wird besonders viel
Wert auf eine optimale Performance bei
Regen gelegt? Oder muss es eine Marathonmischung sein, die an fünfstellige Laufleistungen heranreicht? Die Paarung, die
„von allem etwas“ bietet, gibt es genauso
wie Regen- oder Ausdauer-Spezialisten.
Die jeweilige Platzierung in den drei Testblöcken macht es leicht, nach seinem
persönlichen Favoriten zu suchen.
In einem Punkt sollte man allerdings
keine Abstriche machen: beim Bremsverhalten sowohl auf trockenem Belag
wie bei Nässe, ein Testkriterium, dem
20
20
20
20
20
10
20
20
20
20
10
200
16
14
16
15
16
8
15
12
13
14
5
144
6.
14
15
14
16
13
6
17
15
16
16
8
150
4.
17
17
18
17
16
8
18
18
17
16
9
171
1.
15
15
15
15
14
7
17
16
16
13
6
149
5.
16
14
15
15
15
7
16
14
16
15
9
152
3.
15
13
12
11
11
7
14
8
10
14
7
122
7.
16
16
16
16
15
8
17
16
16
16
10
162
2.
NASSTEST
Handlichkeit
Lenkpräzision
Haftung Kurven
Haftung Beschleunigung
Grenzbereich
Bremsverzögerung
Summe
PLATZIERUNG
Haftung in Schräglage*:
Seitenführung in maximaler Schräglage auf
nasser und trockener Fahrbahn. Eine Gratwanderung, die nur auf einer abgesperrter
Strecke getestet werden kann.
Haftung beim Beschleunigen*:
Seitenführung und Kraftübertragung in unterschiedlich schnellen Kurven. Wird ebenfalls bei Nässe und Trockenheit getestet.
Grenzbereichverhalten*:
Beherrschbarkeit des Reifens im Grenzbereich der Haftung auf nasser und trockener
Strecke.
Aufstellmoment:
Beim Bremsen in Kurven richtet sich das
Motorrad je nach Verzögerung und Reifenkontur mehr oder weniger aus der Schräglage auf. Diese Reaktion muss vom Fahrer
mit einer Gegenkraft (Drücken) am kurveninneren Lenkerende ausgeglichen werden.
10
20
20
10
20
20
100
7
12
10
5
8
10
52
7.
7
16
14
8
12
15
72
4.
8
18
14
6
13
18
77
3.
7
14
11
6
12
14
64
6.
9
18
18
10
18
17
90
1.
8
17
15
8
16
16
80
2.
8
15
13
7
14
14
71
5.
100
73
3.
65
5.
81
1.
74
2.
57
7.
73
3.
60
6.
Kurvenstabilität:
Fahrstabilität bei Kurvenfahrt, in Wechselkurven und bei Bodenwellen. Wird in unterschiedlichen Modi (Touring, Sport, mit
Sozius) bewertet. Der Test erfolgt in maximaler Schräglage und in der Beschleunigungsphase, in der sich manche Reifen regelrecht
aufschaukeln können.
400
269
7.
287
4.
329
1.
287
4.
299
2.
275
6.
293
3.
Geradeauslaufstabilität:
Verhalten des Reifens bei Topspeed (Pendelneigung).
VERSCHLEISSTEST
PLATZIERUNG
PUNKTE GESAMT
GESAMTPLATZIERUNG
Lenkpräzision*:
wird in unterschiedlich schnellen Passagen
mit komplizierten Kurvenradien getestet und
gibt Auskunft darüber, ob das Motorrad dem
gewünschten Kurs, der über die Lenkkräfte
vorgegeben wird, folgt oder ob die Linie
korrigiert werden muss.
MESSWERTE
Bremsweg (m) aus 100 km/h, trocken 43,8
41,9
41,0
43,3
41,0
42,9
40,2
Verzögerung (m/s²), trocken
8,8
9,2
9,4
8,9
9,4
9,0
9,6
Bremsweg (m) aus 100 km/h, nass 66,5
55,1
49,5
57,6
51,4
52,8
56,7
Verzögerung (m/s²), nass
5,8
7,0
7,8
6,7
7,5
7,3
6,8
Rundenzeit (min) Nassteststrecke 1.37,68 1.32,89 1.32,86 1.37,75 1.28,11 1.31,97 1.33,9
Bremsverzögerung:
Bewertung des Reifens bei einer Vollbremsung aus 100 km/h auf nasser und trockener
Fahrbahn. Zusätzlich zur Bewertung sind
die Messdaten (Bremsweg und -verzögerung)
nebenstehend angegeben.
Luftdruck im Test:
2,2 bar vorne, 2,5 bar hinten
Sieger nach Punkten im großen Reifen-Vergleichstest von MOTORRAD ist mit klarem Abstand der Continental Trail Attack. Neben der starken Vorstellung auf trockener Straße
überzeugt er mit dem besten Verschleißverhalten. Bei Regen funktioniert der Trail Attack
zwar immer noch gut, muss sich auf nasser Fahrbahn aber mit Platz 3 begnügen. Der Metzeler Tourance
EXP liegt mit deutlichem Abstand vor dem zweitbesten Regentänzer, dem Michelin Anakee II, hält in
puncto Verschleiß aber die rote Laterne. Bleibt als Empfehlung: Vielfahrende Allrounder greifen zum
Continental Trail Attack. Wem die Laufleistung nicht so wichtig ist und wer mehr Wert auf einen tollen
Reifen für Regentage legt, ist mit dem Metzeler Tourance EXP bestens bedient.
FAZIT
w w w. m o to r r a d o n l i n e. d e
*Eine Übertragbarkeit der Testergebnisse auf
andere Motorräder mit ähnlichen Fahrwerksdaten wie die der BMW R 1200 GS ist bei
den mit Stern gekennzeichneten Kriterien
mit kleinen Abweichungen, in den anderen
Kriterien nur bedingt möglich.
BLICKPUNKT
135
02.05.2008 15:53:59
Test Enduro-Reifen
Fahren, fühlen,
Daten sammeln. Beim
Reifentest ist das
Datarecording ebenso
unverzichtbar wie das
sensible Gespür der
Tester für die Reifen
PIRELLI
Anakee II
Scorpion MT 90
DATEN
Reifentyp und Dimension:
vorn Scorpion MT 90 S/T,
hinten Scorpion MT 90 S/T
Infos und Freigaben:
Pirelli Deutschland, Telefon 0 6163/710,
www. pirellimoto.de
Maximale Profiltiefe:
vorn 4,5 mm, hinten 6,2 mm
Herstellungsland: Deutschland
BEWERTUNG
BEWERTUNG
TROCKENTEST
122 Punkte, Platz 7:
Bereits bei gemäßigtem Landstraßentempo
leichte Instabilität spürbar, die sich bei
zügiger Kurvenfahrt verstärkt. Dazu kommen
permanente Walkbewegungen am Hinterrad
beim Beschleunigen aus Kurven. Zwar liefert
der Anakee in puncto Handling durchaus
eine ordentliche Leistung ab, aber im Soziusbetrieb mangelt es an Stabilität. Und beim
Bremsen zeigt der Michelin mit 9,0 m/s² und
42,9 Metern aus 100 km/h ebenfalls keine
Glanzleistung.
TROCKENTEST
162 Punkte, Platz 2:
Hohe Kurvenstabilität im Solobetrieb und
auch mit Sozius fast keine Stabilitätseinbußen. Die Rückmeldung wirkt allerdings
etwas holzig, und bezüglich Leichtfüßigkeit
ist der MT 90 nicht ganz auf dem Niveau des
Conti Trail Attacks. Seine Stärken sind nicht
zuletzt die Verzögerung auf trockener Strecke
mit 9,6 m/s² (Bremsweg 40,2 Meter aus
100 km/h) sowie der sehr gute Geradeauslauf.
K2011134D.indd 134-135
BLICKPUNKT
VERSCHLEISS
60 Punkte, Platz 6:
Mit rund 5500 Kilometern ist der Hinterreifen laut Hochrechnung am schnellsten an
der Verschleißgrenze angelangt. Damit ist
der Pirelli nichts für Fahrer, die hohe Laufleistungen von ihrem Reifen erwarten. Schon
besser ist die Laufleistung von knapp 13 900
Kilometer vorne.
XURTEIL
XURTEIL
Beim Anakee ist der Testeindruck sehr
zwiespältig. Für Fahrten im Regen ist der
Franzosen-Pneu sehr empfehlenswert.
Doch auf trockener Strecke gibt sich die
mit den Anakee bereifte BMW R 1200 GS
zwar handlich, aber auch instabil.
Zusammen mit einem guten Laufleistungsergebnis bleibt in der Summe Platz 6.
Ein sehr guter Eindruck bei trockener
Straße, nur durchschnittliche Werte auf
nassen Pisten und schließlich ein Hinterrad,
das schnell am Ende ist. Der Pirelli Scorpion
bietet von allem etwas – nur keine durchgängig gute Platzierung. In der Summe
reicht das zwar für Platz drei, allerdings
ohne Empfehlung für Regenfahrer oder
Kilometerfresser.
11/2008
20
20
20
20
20
10
20
20
20
20
10
200
NASSTEST
16
14
16
15
16
8
15
12
13
14
5
144
6.
Handlichkeit
Lenkpräzision
Haftung Kurven
Haftung Beschleunigung
Grenzbereich
Bremsverzögerung
Summe
PLATZIERUNG
14
15
14
16
13
6
17
15
16
16
8
150
4.
10
20
20
10
20
20
100
7
12
10
5
8
10
52
7.
7
16
14
8
12
15
72
4.
100
73
3.
65
5.
400
269
7.
287
4.
VERSCHLEISSTEST
PLATZIERUNG
PUNKTE GESAMT
GESAMTPLATZIERUNG
MESSWERTE
17
17
18
17
16
8
18
18
17
16
9
171
1.
8
18
14
6
13
18
77
3.
15
15
15
15
14
7
17
16
16
13
6
149
5.
7
14
11
6
12
14
64
6.
16
14
15
15
15
7
16
14
16
15
9
152
3.
9
18
18
10
18
17
90
1.
15
13
12
11
11
7
14
8
10
14
7
122
7.
16
16
16
16
15
8
17
16
16
16
10
162
2.
8
17
15
8
16
16
80
2.
8
15
13
7
14
14
71
5.
Lenkpräzision*:
wird in unterschiedlich schnellen Passagen
mit komplizierten Kurvenradien getestet und
gibt Auskunft darüber, ob das Motorrad dem
gewünschten Kurs, der über die Lenkkräfte
vorgegeben wird, folgt oder ob die Linie
korrigiert werden muss.
Haftung in Schräglage*:
Seitenführung in maximaler Schräglage auf
nasser und trockener Fahrbahn. Eine Gratwanderung, die nur auf einer abgesperrter
Strecke getestet werden kann.
Haftung beim Beschleunigen*:
Seitenführung und Kraftübertragung in unterschiedlich schnellen Kurven. Wird ebenfalls bei Nässe und Trockenheit getestet.
Grenzbereichverhalten*:
Beherrschbarkeit des Reifens im Grenzbereich der Haftung auf nasser und trockener
Strecke.
Aufstellmoment:
Beim Bremsen in Kurven richtet sich das
Motorrad je nach Verzögerung und Reifenkontur mehr oder weniger aus der Schräglage auf. Diese Reaktion muss vom Fahrer
mit einer Gegenkraft (Drücken) am kurveninneren Lenkerende ausgeglichen werden.
81
1.
74
2.
57
7.
73
3.
60
6.
Kurvenstabilität:
Fahrstabilität bei Kurvenfahrt, in Wechselkurven und bei Bodenwellen. Wird in unterschiedlichen Modi (Touring, Sport, mit
Sozius) bewertet. Der Test erfolgt in maximaler Schräglage und in der Beschleunigungsphase, in der sich manche Reifen regelrecht
aufschaukeln können.
329
1.
287
4.
299
2.
275
6.
293
3.
Geradeauslaufstabilität:
Verhalten des Reifens bei Topspeed (Pendelneigung).
et
134
NASSTEST
71 Punkte, Platz 5:
Die Haftung in Kurven und beim Beschleunigen liegt auf akzeptablem Niveau, das Gefühl
fürs Vorderrad in Schräglage ist gut. Erst
beim starken Beschleunigen dreht das Hinterrad durch. Grundsätzlich bewegt sich der
Grenzbereich akzeptabelem Niveau. Bei den
Verzögerungswerten auf nasser Fahrbahn
bleibt der Pirelli mit 6,8 m/s² und einem
Bremsweg von 56,7 Metern aus 100 km/h
nur im Mittelfeld.
Handlichkeit
Lenkpräzision
Haftung in Schräglage
Haftung beim Beschleunigen
Grenzbereichverhalten
Aufstellmoment
Kurvenstabilität Touring
Kurvenstabilität Sport
Kurvenstabilität Sozius
Geradeauslaufstabilität
Bremsverzögerung
Summe
PLATZIERUNG
.n
my
MOTORRAD besondere Aufmerksamkeit
widmete. Lagen alle sieben Paarungen auf
trockener Strecke noch dicht beieinander,
spreizte sich das Feld auf regennasser
Fahrbahn deutlich weiter auf: Hier lagen
zwischen dem besten und dem schlechtesten Reifen beim Bremsen aus 100 km/h
ganze 17 Meter. Und das, obwohl das ABS
bei Nässe stets das Optimale herausholt.
Der Einfluss der Gummimischung auf
die Bremsleistung zeigt sich somit deutlich. Doch gerade im Notfall kommt es
darauf an, dass der Reifen seinen ohnehin
stressigen Job zuverlässig erledigt.
VERSCHLEISS
73 Punkte, Platz 3:
Beim Abriebverhalten schafft es der
Anakee mit einer theoretischen Laufleistung
von knapp 7300 Kilometern hinten und
rund 14 500 Kilometern vorne noch auf einen
Podiumsplatz.
TROCKENTEST
u
vyg
eto
DATEN
ml
Ungemütlich: Start der Verschleißfahrt
bei Schnee – wie bereits 2006 und 2007
PUNKTEWERTUNG
Reifentyp und Dimension:
vorn Anakee II,
hinten Anakee II
Infos und Freigaben:
Michelin, Telefon 07 21/5 30 33 49,
www. michelin.de
Maximale Profiltiefe:
vorn 4,3 mm, hinten 7,5 mm
Herstellungsland: Spanien
NASSTEST
80 Punkte, Platz 2:
Zur Hochform läuft der Anakee im Regen
auf. Die gute Haftung in Verbindung mit
leichtem Handling ermöglicht auf der Nassteststrecke die zweitschnellste Rundenzeit.
Gute Verzögerungswerte mit 7,3 m/s² sowie
52,8 Metern Bremsweg aus 100 km/h. Dazu
gesellt sich eine sehr gute Rückmeldung
über das Haftvermögen und die Fahrbahnbeschaffenheit.
Handlichkeit*:
benötigte Lenkkraft, um die Maschine in
Schräglage zu bringen oder sie auf der
gewünschten Linie zu halten. Wird in langsamen (50 bis 80 km/h) und schnellen
Wechselkurven (100 bis 150 km/h) getestet.
Ma
x
Pu i m a l
nk e
tza
hl
Av
on
Dis
tan
zia
Bri
dg
Ba est
ttle on
Wi e
ng
Co
nti
Tra nen
il A tal
tta
ck
Du
nlo
Tra p
ilm
ax
D6
Me
07
t ze
Tou ler
ra n
ce
EX
Mi
P
c
An helin
a ke
e II
Pi r
ell
S co i
rpi
on
MT
90
MICHELIN
TESTKRITERIEN
ha
Keine Rolle beim Test spielte das Verhalten im Gelände, da Profil und Gummimischung der ausgewählten Reifen ausschließlich auf asphaltierten Einsatz zielen.
Wohl ist ein Abstecher über einen Feldweg
oder eine geschotterte Piste auch mit den
Testkandidaten drin. Wer aber ernsthafte
Offroad-Touren mit großen Reise-Enduros
plant, muss auf andere Paarungen umrüsten. Immer noch eine Empfehlung ist
beispielsweise der Continental TKC 80.
Ansonsten lässt sich aus den MOTORRAD-Testergebnissen ganz individuell
das Pärchen herausfiltern, das den persönlichen Vorlieben entspricht: Soll es ein haftstarker Reifen für sportliches Fahren auf
der Landstraße sein? Wird besonders viel
Wert auf eine optimale Performance bei
Regen gelegt? Oder muss es eine Marathonmischung sein, die an fünfstellige Laufleistungen heranreicht? Die Paarung, die
„von allem etwas“ bietet, gibt es genauso
wie Regen- oder Ausdauer-Spezialisten.
Die jeweilige Platzierung in den drei Testblöcken macht es leicht, nach seinem
persönlichen Favoriten zu suchen.
In einem Punkt sollte man allerdings
keine Abstriche machen: beim Bremsverhalten sowohl auf trockenem Belag
wie bei Nässe, ein Testkriterium, dem
Bremsweg (m) aus 100 km/h, trocken 43,8
41,9
41,0
43,3
41,0
42,9
40,2
Verzögerung (m/s²), trocken
8,8
9,2
9,4
8,9
9,4
9,0
9,6
Bremsweg (m) aus 100 km/h, nass 66,5
55,1
49,5
57,6
51,4
52,8
56,7
Verzögerung (m/s²), nass
5,8
7,0
7,8
6,7
7,5
7,3
6,8
Rundenzeit (min) Nassteststrecke 1.37,68 1.32,89 1.32,86 1.37,75 1.28,11 1.31,97 1.33,9
Bremsverzögerung:
Bewertung des Reifens bei einer Vollbremsung aus 100 km/h auf nasser und trockener
Fahrbahn. Zusätzlich zur Bewertung sind
die Messdaten (Bremsweg und -verzögerung)
nebenstehend angegeben.
Luftdruck im Test:
2,2 bar vorne, 2,5 bar hinten
Sieger nach Punkten im großen Reifen-Vergleichstest von MOTORRAD ist mit klarem Abstand der Continental Trail Attack. Neben der starken Vorstellung auf trockener Straße
überzeugt er mit dem besten Verschleißverhalten. Bei Regen funktioniert der Trail Attack
zwar immer noch gut, muss sich auf nasser Fahrbahn aber mit Platz 3 begnügen. Der Metzeler Tourance
EXP liegt mit deutlichem Abstand vor dem zweitbesten Regentänzer, dem Michelin Anakee II, hält in
puncto Verschleiß aber die rote Laterne. Bleibt als Empfehlung: Vielfahrende Allrounder greifen zum
Continental Trail Attack. Wem die Laufleistung nicht so wichtig ist und wer mehr Wert auf einen tollen
Reifen für Regentage legt, ist mit dem Metzeler Tourance EXP bestens bedient.
FAZIT
w w w. m o to r r a d o n l i n e. d e
*Eine Übertragbarkeit der Testergebnisse auf
andere Motorräder mit ähnlichen Fahrwerksdaten wie die der BMW R 1200 GS ist bei
den mit Stern gekennzeichneten Kriterien
mit kleinen Abweichungen, in den anderen
Kriterien nur bedingt möglich.
BLICKPUNKT
135
02.05.2008 15:53:59

Documentos relacionados