Die Jahre 1938 - 1945

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Die Jahre 1938 - 1945
Von der Eisenbahner-Bank zur
Spezialbank für alle Unselbständigen
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Inhaltsangabe
Uns verbindet Seite4
Geschichte
1938 - 1945: Die Kriegsjahre Seite8
1946 - 1960: Trümmerjahre und Aufbau Seite12
1961 - 1969: Aufschwung und Flower Power Seite16
1970 - 1979: Aufbruch in eine neue Zeit Seite20
1980 - 1989: Modernisierung und Expansion Seite24
1990 - 1999: Öffnung und stetiger Zuwachs Seite28
2000 - 2009:Ein neues Jahrtausend Seite32
2010 - 2013: SPARDA-Turm und Jubiläum Seite36
Frauenfreundliche Bank Seite38
Erfolgreiche Lehrlingsausbildung Seite39
Die MitarbeiterInnen Seite40
Die FunktionärInnen Seite42
Zahlen, Daten, Fakten
Kredite und Spareinlagen Seite44
Bilanzsumme und Personal Seite45
Das Filialnetz Seite46
Uns verbindet - Die Kampagne Seite48
Das Logo im Wandel der Zeit Seite50
Anhang Seite51
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
Uns verbindet …
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Dir. Wolfgang Ehrengruber
Dir. Otto Burger
Auch nach dem Wandel von der „EisenbahnerBank“ zur „Bank für alle ArbeitnehmerInnen und
PensionistInnen“ stehen wir zu den genossenschaftlichen Grundprinzipien SELBSTHILFE, SELBSTVERWALTUNG und SELBSTVERANTWORTUNG.
Unsere Kunden, ihre Wünsche und Bedürfnisse
bestimmen unser Handeln.
Die positive Entwicklung unserer Bank durfte ich
in meinen 41 SPARDA-Jahren miterleben und als
Geschäftsleiter auch 31 Jahre lang mitgestalten.
In unserer „Bank wie ein Freund“ Teil des Teams zu
sein, macht mir immer noch Freude.
Was mich von Anfang an und nach 32 SPARDAJahren immer noch fasziniert: Nicht anonyme
Kapitalgeber ziehen den Nutzen aus dem wirtschaftlichen Handeln unserer Bank, sondern
unsere genossenschaftlichen Eigentümer bei ihren
Bankgeschäften.
Vor allem die finanzielle Absicherung und Unabhängigkeit unserer Kunden sind unser täglicher
Auftrag.
Vorstandsvorsitzender
Mag. Reinhard Elsigan
Aufsichtsratsvorsitzender
Karl Kreuzer
Getragen von unseren treuen Kunden, von engagierten und motivierten MitarbeiterInnen, von
einem verantwortungsbewussten Management
sowie von einem sozialen und wirtschaftlichen
Wertesystem hat sich die SPARDA-BANK LINZ in
ihrem 75-jährigen Bestehen zu einer der ersten
Adressen für alle unselbständig Erwerbstätigen und
PensionistInnen entwickelt.
Der Leitsatz „Eine Bank wie ein Freund“ beschreibt
sehr treffend die gelebte Tradition in unserem
Unternehmen.
Die SPARDA-BANK LINZ im Wandel der Zeit: von
einer Bank für EisenbahnerInnen zur Spezialbank
für alle unselbständig Erwerbstätigen. Ich danke
allen, die diesen erfolgreichen Weg mitgetragen
und mitgestaltet haben und wünsche der SPARDABANK auch in den nächsten 75 Jahren alles Gute.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
Uns verbindet …
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Bürgermeister der Stadt Linz
Dr. Franz Dobusch
AK-Präsident
Dr. Johann Kalliauer
Rasch, freundlich und kompetent – so präsentieren sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
SPARDA-BANK. Getreu dem Motto „Eine Bank wie
ein Freund“ fühle ich mich stets gut beraten und
betreut. Ich gratuliere der SPARDA-BANK zu 75
erfolgreichen Jahren und wünsche für die kommenden 75 Jahre weiterhin alles Gute!
Seit ihren Anfängen ist die SPARDA eng mit den
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verbunden. Laut ihrem Leitbild will sie „die beste Bank für
alle Unselbständigen“ sein. Sie setzt auf hochwertige Leistungen, langfristige Kundenbeziehungen
und die Förderung der eigenen Beschäftigten.
Spekulation mit den anvertrauten Geldern lehnt die
SPARDA ab. Der Erfolg gibt ihr Recht.
Die AK Oberösterreich gratuliert sehr herzlich zum
75-jährigen Bestehen!
Verkehrs-Landesrat
Ing. Reinhold Entholzer
Sparda-Bank - Eine Bank wie ein Freund.
Und seine Freunde sollte man sich gut aussuchen.
Und jeder, der sich die Sparda-Bank ausgesucht
hat, hat eine gute Wahl getroffen. 75 Jahre alles
einzuhalten, was man versprochen hat und auch
sicher durch die letzten Finanzkrisen zu manövrieren, ist schon eine eindrucksvolle Leistung des
Managements und aller MitarbeiterInnen. Mit der
Gewissheit, dass auch die Anpassungen an die
kommenden Herausforderungen gelingen werden, wünsche ich auch für die nächsten 75 Jahre
alles Gute.
Leiter der
AK-Konsumenteninformation
Dr. Georg Rathwallner
Kostenloses Gehaltskonto, faire Kreditkonditionen,
professionelle und freundliche Kundenberatung,
benutzerfreundliches Internetbanking und ganz
wenige Beschwerden beim Konsumentenschutz –
alles was sich ein Konsumentenschützer von einer
Bank wünscht.
Gratulation zum 75er und viel Erfolg in der Zukunft.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
1938:
Das vorläufige Ende der ÖBB
Die ÖBB werden in die „Deutsche Reichsbahn“ eingegliedert.
Ohne Bahn als Transportmittel wären die Kriegslogistik der Wehrmacht und die Massentransporte in die Vernichtungslager nicht möglich. Dieser Umstand räumt der Bahn
und den Bahnbediensteten bei den Nationalsozialisten einen besonderen Stellenwert
ein. Obwohl sie strengere Regeln als andere zu befolgen haben und mit intensiver
Überwachung leben müssen, sind sie maßgeblich am Widerstand beteiligt. Zahlreiche
Bahnbedienstete lassen im Kampf gegen Hitler-Deutschland ihr Leben. In der 2012 eröffneten Ausstellung „Verdrängte Jahre – Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938
– 1945“ beschäftigt sich die ÖBB mit dem dunkelsten Abschnitt ihrer Unternehmensgeschichte.
Foto: Sammlung Klein-Wisenberg
Die Jahre 1938 - 1945
Die historischen Anfänge der
Sparda-Banken reichen bis in
das 19. Jahrhundert zurück,
als 1868 mit der Gründung des
Spar- und Vorschuss-Konsortiums für die Südbahn die erste
Sparda in Österreich ins Leben
gerufen wird.
1896 erfolgt die erste Gründung einer Sparda in Deutschland. Ab 1918
verlieren die Vorläufer der SpardaBanken in Österreich an Bedeutung,
währenddessen in Deutschland eine
rasante Expansion erfolgt.
Foto: Archiv der Stadt Linz
Das erste Geschäftslokal wird im Gebäude der ÖBB-Direktion Linz eingerichtet.
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Die Gründung der heutigen SPARDABANK LINZ fällt in eine Zeit, als
Österreich das dunkelste Kapitel in
seiner Geschichte aufschlägt und ist
untrennbar mit jener der ÖBB verbunden. Sofort nach dem Anschluss
Österreichs an Hitler-Deutschland im
März 1938 werden die ÖBB in die
„Deutsche Reichsbahn“ integriert.
1938:
Spatenstich für die „VÖEST“
1939:
ÖBB-Widerstand in Salzburg
Die Stadt Linz profitiert nachhaltig von der Industriepolitik der Nationalsozialisten.
Die Salzburger Widerstandsbewegung ist eine der
stärksten Gruppen unter den EisenbahnerInnen
gegen den nationalsozialistischen Terrorstaat.
Innerhalb weniger Jahre wird die Stadt an der Donau
zu einem Industriezentrum Europas. Am 13. Mai 1938
erfolgt der Spatenstich für die „Reichswerke A.G. für
Erzbergbau und Eisenhütten Hermann Göring, Linz“,
der heutigen Voestalpine. Ein ganzes Dorf muss dem
Industriegebiet weichen. In weiterer Folge werden ein
Chemiewerk und Industrien für Aluminium und Kunstfaser errichtet. Schon bald nach Kriegsbeginn wird auf
Rüstungsproduktion umgestellt.
1938:
Geldumtausch
Ab 17. März erhält man für S 1,50 eine
Reichsmark.
Ein „Stolperstein“ erinnert an
den Salzburger Eisenbahner
Engelbert Weiß. Nach ihm
wird der „Engelbert- WeißWeg“ benannt.
Sie ist in zwei verschiedene
politische Gruppen geteilt:
in jene der Revolutionären Sozialisten unter der
Leitung des Oberwerkmannes Engelbert Weiß und
jene der Kommunistischen
Partei. Am 28. September
1943 wird der Widerstandskämpfer Engelbert
Weiß zum Tode verurteilt
und am 7. April 1944 hingerichtet.
Foto: Oesterreichische Nationalbank, Geldmuseum
Die Kriegsjahre
Laut Weisung aus Berlin ist in jedem Bahndirektionsbezirk eine Spar- und Darlehenskasse zu
installieren.
So wird am 1. September 1938 die „Reichsbahn Spar- und Darlehnskasse Linz, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ gegründet, welche am 1. Oktober die Geschäftstätigkeit aufnimmt. Satzungsgemäß können nur
Reichsbahn-Bedienstete Genossenschaftsmitglieder werden, weshalb auch Vorstand und
Aufsichtsrat nur aus Reichsbahn-Bediensteten
bestehen können. Die Genossenschaft ist somit eine interne Reichsbahneinrichtung, die
nicht auf Gewinn abzielt, sondern als eine
Art Wohlfahrtseinrichtung der Reichsbahn
nach dem nationalsozialistischen Grundsatz
„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ aufgebaut
wird.
In den Bahndirektionsbezirken Wien und
Villach werden 1938 ebenfalls Spar- und
Darlehenskassen gegründet.
Ab Dezember 1938 werden Gehälter auf die
Konten der Mitglieder angewiesen, Sparkonten eingerichtet und Darlehen vergeben.
Den Mitgliedern der Genossenschaft stehen
damals bereits „Behebungsschecks“ für die
Versorgung mit Bargeld zur Verfügung.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
1945:
Die US-Armee in Linz
Am 5. Mai 1945 fahren
die ersten amerikanischen
Panzer am Linzer Hauptplatz
vor. Linz wird von der 11.
US-Panzerdivision besetzt.
Zur selben Zeit treffen erstmals
Einheiten der US-Armee im
Konzentrationslager Mauthausen ein. Häftlinge übernehmen
die Kontrolle über das gesamte
Lager.
Zwei Tage später, am 7. Mai,
rückt die 11. Panzerdivision der
3. US-Armee in das Lager ein.
Foto: Archiv der Stadt Linz
Die Jahre 1938 - 1945
Während Hitler-Deutschland Polen überfällt
und der Menschheit den Zweiten Weltkrieg
aufzwingt, sind die Bediensteten der „Sparund Darlehnskasse“ damit beschäftigt, neue
Mitglieder für die Genossenschaft zu werben.
Sparbücher der „Spar- und Darlehnskasse“ aus den
Jahren 1938 bis 1945.
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Die Parole lautet: „Jedes Mitglied wirbt einen neuen Gehalts­überweiser!“.
Großes Augenmerk wird auf die Entwicklung der
Spareinlagen gelegt. Man benötigt Geld für die
Kriegsführung und beabsichtigt, die durch die
Rationierung der Lebensmittel frei gewordene
Kaufkraft der KonsumentInnen in die Geldinstitute
fließen zu lassen. Von dort können die Mittel direkt
der Kriegsfinanzierung zugeleitet werden. 1941
wird zu diesem Zweck das sogenannte „Eiserne
Sparen“ eingeführt. Es bietet die Möglichkeit, monatlich bis zu 26 Reichsmark vom Arbeitgeber einzubehalten und direkt auf ein Sparkonto einzahlen
zu lassen. Die Spareinlagen sollen frühestens ein
Jahr nach Kriegsende verfügbar sein. In der Sparund Darlehenskasse Linz sind im Jahr 1941 bereits
22 Angestellte damit beschäftigt, den dadurch erhöhten Arbeitsaufwand zu bewältigen. Es werden
zwei Anker-Buchungsmaschinen angeschafft und
es wird auf Maschinenbuchung umgestellt.
1945:
Das „Schillinggesetz”
Das „Schillinggesetz“ vom November 1945 macht die Wiedereinführung
des Schillings als gesetzliches Zahlungsmittel in Österreich möglich.
Mit der Österreichischen Unabhängigkeitserklärung vom 27. April 1945 gibt es
die Republik Österreich wieder. Somit kann auch die Oesterreichische Nationalbank erneut zu arbeiten beginnen. Die Wiederherstellung der österreichischen
Währung ist ihre erste große Aufgabe. Ziel ist die Zusammenführung aller zu
dieser Zeit im Umlauf befindlichen Währungen zu einer neuen österreichischen
Währung.
Fotos: Oesterreichische Nationalbank, Geldmuseum
1945:
Gründung des überparteilichen Gewerkschaftsbundes
Im April treffen sich sozialdemokratische, kommunistische und christliche GewerkschafterInnen und
gründen eine einheitliche Gewerkschaftsorganisation mit dem Namen „Österreichischer Gewerkschaftsbund“ (ÖGB).
1947 werden das neue Betriebsrätegesetz und das Kollektivvertragsgesetz im Nationalrat beschlossen. Dem ÖGB
wird die Kollektivvertragsfähigkeit zuerkannt. Bereits in diesem Jahr überschreitet die Mitgliederzahl des ÖGB die Millionengrenze.
Die Kriegsjahre
Ende 1941 zählt die Genossenschaft 3.244 Mitglieder. Das Fortschreiten des Krieges überschattet auch
die Arbeit der Bank.
Die Arbeitsbedingungen werden durch
Bombardierungen, Evakuierungen und das
Näherrücken der Front immer schwieriger. Die
Überweisung der Löhne und Gehälter durch
die Reichsbahnstellen und ihre Auszahlung
durch Einlösung der „Behebungsschecks“
funktionieren noch notdürftig bis 1945, aber
die buchungsmäßige Verarbeitung bereitet
immer größere Probleme. Unterlagen gehen
verloren oder verbrennen, die Arbeiten kommen schließlich völlig zum Stillstand.
Am 8. Mai 1945 unterzeichnet Deutschland
die bedingungslose Kapitulation und die Alliierten Siegermächte übernehmen ab sofort die
Regierungsgewalt.
Der Zweite Weltkrieg, die größte kriegerische
Auseinandersetzung in der Menschheitsgeschichte ist zu Ende. Über 60 Millionen
Menschen müssen in diesem Krieg ihr Leben
lassen. 6 Million Menschen jüdischen Glaubens werden von den Nationalsozialisten auf
brutalste Weise ermordet.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
Foto: IMAGNO/ÖNB
Die sogenannten „Trümmerfrauen“ befreien nach dem Krieg die Städte von Schutt und Unrat und legen somit den Grundstein für den Wiederaufbau.
Die Jahre 1946 - 1960
Auch die Spar- und Darlehenskassen
stehen vor dem Ruin. Geld ist nichts
mehr wert, niemand kann sich etwas
leisten und ans Sparen ist nicht zu
denken.
Am 4. Februar 1946 wird der Name der
Genossenschaft in „Eisenbahn Spar- und
Darlehnskasse Linz, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ geändert.
Sämtliche Mittel der Genossenschaft bei
der Reichsverkehrsbank in Berlin werden
eingefroren. Staatlich gewährte Hilfsmaßnahmen sollen zumindest Auszahlungen
gemäß dem „Währungsschutzgesetz 1947“
ermöglichen. Das Einlagen- und Darlehensgeschäft muss eingestellt werden.
Foto: Archiv der Stadt Linz
Auch Teile der Stadt Linz werden durch Bombardierungen stark beschädigt.
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Am 30. Juni 1950 trennt sich die Bank
von den letzten beiden Angestellten. Die
abzuwickelnden Geschäftsfälle werden ab
diesem Zeitpunkt in ehrenamtlicher Tätigkeit ausgeführt. Zu diesem Zweck stellen
die Österreichischen Bundesbahnen der
Bank in der ÖBB-Direktion Linz ein Zimmer
zur Verfügung.
1948:
Die Linzer Grottenbahn
1906 wird in einem der Befestigungstürme des Maximilianischen Befestigungsrings der Stadt am Pöstlingberg die Grottenbahn errichtet.
In einem elektrisch angetriebenen Zug in Drachengestalt namens Lenzibald
(seit 1995 umbenannt in Sebastian) taucht man in eine liebevoll gestaltete
Märchen- und Zwergenwelt ein. Der ebenfalls unterirdisch gelegene mittelalterliche Linzer Hauptplatz lädt zu einem Rundgang ein. Im Jänner 1945 wird
die Märchenwelt durch einen Bombentreffer zerstört und kann am 1. Mai
1948 nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten wieder eröffnet werden.
Foto: LINZ AG
Beitritt zum ÖGV
Sofort nach Kriegsende tritt die „Eisenbahn Spar- und Darlehnskasse Linz“ dem Österreichischen Genossenschaftsverband (ÖGV), einem der fünf Banken-Verbände Österreichs, bei.
Der ÖGV ist der Revisionsverband der österreichischen Volksbanken und von 100 Waren-, Dienstleistungs- und
Produktivgenossenschaften. Im Namenszusatz „Schulze-Delitzsch“ steckt die Philosophie der Gewerblichen Genossenschaften. „Auf der Freiheit, verbunden mit der Verantwortlichkeit für deren Gebrauch, beruht die gesunde Existenz
des Einzelnen wie der Gesellschaft.“ Diesen Satz hat Hermann Schulze-Delitzsch (1808–1883) dem ÖGV gewidmet,
der 1872 in Wien gegründet wurde.
Trümmerjahre und Aufbau
Mitte der 50er Jahre ist aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage der Genossenschaft eine Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes kaum mehr möglich.
Auch nach mehrmaliger Anfrage untersagt die Generaldirektion
der ÖBB weiterhin die Wiederaufnahme des Betriebes. Gerade
noch rechtzeitig kommt am 14. November 1957 die Zustimmung
der ÖBB. Im Jahr 1958 kann endlich wieder mit den grundlegenden Geschäften eines Geldinstituts, nämlich mit der Hereinnahme
von Spareinlagen und der Vergabe von Darlehen an Mitglieder,
begonnen werden.
Ende 1960 beträgt der Stand der Ausleihungen bereits rund
S 1,5 Millionen, womit feststeht, dass die Reaktivierung der Genossenschaft
einem echten
Bedürfnis des
Berufsstandes
entspricht.
4.922 Mitglieder bekennen sich zur Sparda. Das hauptamtliche Vorstandsmitglied Konrad Barta fungiert als Geschäftsführer.
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1. Das Währungsschutzgesetz 1947 tritt
in Kraft.
2. Das erste Geschäft mit Selbst­bedienung
in Österreich befindet sich in Linz.
3. Der Staatsvertrag wird unterzeichnet.
4. Der 3. Juni 1949 ist die Geburtsstunde
des LD- Verfahrens.
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Foto: IMAGNO/Austrian Archives
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Foto: Archiv der Stadt Linz
Foto: voestalpine AG
Am 15. Mai 1955 wird der Österreichische
Staatsvertrag unterzeichnet.
Nach der Vertragsunterzeichnung im Schloss Belvedere
fallen in der Dankesrede Figls auch die berühmten
Worte „Österreich ist frei!”.
Im Schloss Belvedere in Wien wird am 15. Mai 1955 der
Staatsvertrag zur Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreichs unterzeichnet. Die
Vertreter der alliierten Besatzungsmächte USA, Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien sowie der österreichischen Bundesregierung setzen ihre Unterschriften
unter den Vertrag, der am 27. Juli 1955 offiziell in Kraft
tritt.
Wesentliche Punkte, die im Staatsvertrag geregelt sind:
••
••
••
die Minderheitenrechte der Slowenen und Kroaten
zu gewährleisten,
alle nationalsozialistischen Organisationen aufzulösen
und keine Wiederbetätigung von nazistischen und
faschistischen Organisationen zuzulassen oder auch
das Habsburgergesetz beizubehalten.
Die vom Nationalrat am 26. Oktober 1955 verfassungsgesetzlich beschlossene immerwährende Neutralität stellt
keinen Teil des Staatsvertrages dar und steht mit diesem auch in keinem rechtlichen Zusammenhang.
1947:
Das Währungsschutzgesetz
1949:
LD-Verfahren in der „VÖEST”
Im Jahr 1947 sind in Österreich etwa 27 Milliarden Schilling in Umlauf.
Mit dem „Währungsschutzgesetz“, das am 10. Dezember
in Kraft tritt, soll der extrem hohe Notenumlauf auf ein
Drittel herabgesetzt werden.
Die Banknoten aus dem Jahr 1945 werden eingezogen
und in neue Schillingnoten umgetauscht. Das TauschVerhältnis beträgt 3:1; pro Person werden nur 150
Schilling im Verhältnis 1:1 gewechselt.
Der 3. Juni 1949 ist die Geburtsstunde des LDVerfahrens (LD = Linz-Donawitz).
In der „VÖEST” wird zum ersten Mal in der Geschichte
der Stahlerzeugung flüssiges Roheisen durch „Aufblasen“
reinen Sauerstoffs zu Stahl gefrischt. Der hochwertige
LD-Stahl wird für viele Jahre zu einem wichtigen Exportartikel Österreichs.
1950:
Konsum-Filiale in Linz
Das erste Geschäft mit Selbstbedienung in
Österreich ist die Konsumfiliale in der
Wiener Straße 2a, eröffnet am 27. Mai 1950.
Heute befinden sich in diesem Gebäude unter anderem
die Landesorganisation des Pensionistenverbandes Oberösterreich und die Seniorenreisen GesmbH.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
1964:
Zuwanderung von Arbeitskräften
nach Österreich
Das starke Wirtschafts- und Wohlstandswachstum macht Österreich zu einem wohlhabenden
Land.
Mit der Türkei wird im Jahr 1964 ein „Anwerbeabkommen für Arbeitskräfte“ abgeschlossen. Ein ähnlicher
Vertrag folgt 1966 mit dem ehemaligen Jugoslawien.
Seither werden gezielt ausländische Arbeitskräfte für
den österreichischen Markt angeworben.
Aktuell erhöht sich auch die Zahl der zuwandernden
Personen aus Deutschland. Die Aussicht auf einen Arbeitsplatz, vor allem in der Tourismusbranche, veranlasst
viele Menschen aus unserem Nachbarland dazu, ihre
Heimat in strukturschwachen Gebieten aufzugeben.
Foto: Photo Philipp
Die sogenannte „Gastarbeiterroute“
Die Jahre 1961 - 1969
Österreich verliert durch den zu Beginn der
60er Jahre einsetzenden Wirtschaftsabschwung seine Spitzenposition unter den
europäischen Ländern mit dem höchsten
Wirtschaftswachstum.
Sorgen bereiten Industrie und Bauwirtschaft aber
auch die verstaatlichten Großbetriebe. Die Krisen
dieser Industriebetriebe wirken sich zunächst nicht
negativ auf die Beschäftigung aus.
Auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich ein ganz
anderes Problem ab; eine Arbeitskräfteknappheit.
Vor allem die Unternehmen sehen die Anwerbung
von ausländischen Arbeitskräften als Lösungsansatz. Diese werden ab Mitte der 60er Jahre zu einem wichtigen Segment auf dem österreichischen
Arbeitsmarkt.
Konto-Buchungsblatt aus den 60er Jahren. Die längst überholte Übertragsbuchhaltung wird bald von moderneren Systemen abgelöst.1966 wird die
Durchschreibebuchhaltung eingeführt.
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Aufgrund verschiedener Maßnahmen erholt
sich die Wirtschaft rascher als erwartet. Der ab
Mitte der 60er Jahre einsetzende Wirtschaftsaufschwung sorgt auch in der sogenannten
1967:
Dr. Rudolf Preuner wird Vorstands-Obmann
Herr Dr. Preuner, Sie waren von 1967 bis 1996 Vorstands-Obmann der SPARDA-BANK
LINZ. Im Laufe Ihrer Amtszeit entwickelte sich die Bank zu einer krisensicheren, vertrauenswürdigen Partnerin für alle Unselbständigen. Was war Ihrer Meinung nach das
Geheimnis des Erfolges?
Das Angebot der damals maßgeblichen FunktionärInnen der Sparda Linz an mich, die ObmannFunktion des Vorstandes zu übernehmen, reizte mich, bot sich dabei doch die Möglichkeit, an der
strukturellen Umgestaltung eines „Sparvereines mit Banklizenz“ zu einem leistungsfähigen Bankunternehmen mitwirken zu können. Die erste unbedingt durchzuführende Maßnahme war selbstverständlich die Umstellung von Halb- auf Ganztagesbetrieb unter der Leitung eines vollverantwortlichen Geschäftsführers mit Bankerfahrung. Für die weitere Entwicklung der SPARDA-BANK war
dann eine ganze Reihe von Faktoren maßgeblich. Einige Beispiele: Die damaligen Funktionäre der
Sparda waren von einer eigenen Bank für Eisenbahnbedienstete überzeugt. Die generelle Einführung der bargeldlosen Bezugsüberweisung war im Gange. Die gute Zusammenarbeit zwischen Geschäftsführer, in weiterer Folge der
Geschäftsleiter mit den Funktionären war gegeben, sodass von Beginn an zukunftsweisende Beschlüsse gefasst und
umgesetzt werden konnten. Eine der wichtigsten Voraussetzungen aber war der bedingungslose, große Einsatz der
Leitung sowie der gesamten Belegschaft in nicht immer leichten Zeiten.
Damit die Sparda Linz, Bank für Eisenbahnbedienstete, sich schließlich zum heutigen Unternehmen SPARDA-BANK
entwickeln konnte, waren rechtzeitig zukunftsorientierte Maßnahmen und Beschlüsse erforderlich: die zeitgerechte
Öffnung der Bank für alle Unselbständigen, der Aufbau des Zweigstellen-Netzes, die ständige Weiterentwicklung der
maschinellen Unterstützung des Geschäftsaufkommens bis hin zur leistungsfähigen EDV und die permanente Schulung der MitarbeiterInnen. Es freut mich, dass ich zu dieser Entwicklung der SPARDA-BANK beitragen konnte.
Aufschwung und Flower Power
„Eisenbahner-Bank“ Linz für genügend Mut und Elan, um positiv in die Zukunft zu blicken. Mehrfach wird vom Österreichischen Genossenschaftsverband bereits darauf hingewiesen,
dass eine Neuorganisation der Linzer Sparda für eine gesunde
Entwicklung unumgänglich ist. 1966 schafft die Bank dann
die organisatorische Loslösung von der Sparda Wien, die bis
dahin die Buchhaltung sowie die Verwaltung der Kredite
durchführt.
Die nächste Herausforderung für die Bank und ihre Angestellten stellt die Einführung der unbaren Bezugsauszahlung dar.
1967 schließen die Österreichischen Bundesbahnen mit allen
Geldinstituten entsprechende Verträge ab. Die Barauszahlung
von Löhnen und Gehältern in „Lohntüten“ gehört somit der
Vergangenheit an. Werbung für Bankprodukte ist in den 60er
Jahren noch unüblich. Der Wirtschaftsaufschwung unterstützt das langsame Aufkommen von Werbemaßnahmen.
Rechts ein „Werbeblatt“ für PensionistInnen aus dem Jahr
1962.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
1961:
DER HERR KARL
Eine ganze Generation hat er geprägt, der Herr Karl. Die
einen finden das Stück furchtbar und geschmacklos, die
anderen sind begeistert.
Helmut Qualtinger, der den Monolog gemeinsam mit Carl Merz
im Jahr 1961 schreibt und auch selbst die Hauptfigur in der
gleichnamigen Fernsehverfilmung verkörpert, wird über Nacht
berühmt. Die TV-Erstausstrahlung am 15. November 1961 sorgt in
Österreich für heftige Kontroversen.
Der opportunistische Egoist Herr Karl erzählt, während er im Keller
eines Lebensmittelladens bei seiner Arbeit sitzt, einem jungen
Menschen seine Lebensgeschichte. Es ist die Geschichte eines
Mitläufers aus dem kleinbürgerlichen Milieu, der sich vom Ende
des ersten Weltkriegs bis zum Ende der Besatzungszeit in den
50er Jahren geschickt durchs Leben bugsiert, indem er sich den
jeweiligen Gegebenheiten skrupellos und ohne mit der Wimper
zu zucken anpasst. Das Monodrama wird zu einem Klassiker der
Nachkriegszeit und der „Herr Karl“ zur legendären Figur.
Foto: IMAGNO/Franz Hubmann
Helmut Qualtinger als „HERR KARL“, 1962.
Die Jahre 1961 - 1969
1962:
Universität Salzburg
1622 wird die Universität in Salzburg gegründet, 1810 jedoch wieder aufgelassen.
Nach mehr als 150 Jahren kann am 5. Juli 1962 die Universität Salzburg
wieder eröffnet werden. Es wird mit einer Katholisch-Theologischen und
einer Philosophischen Fakultät begonnen. Aus der Philosophischen Fakultät entwickelt sich die GeisteswisDas Siegel der
senschaftliche Fakultät, später Kultur- und Ge- Universität
Salzburg mit der
sellschaftswissenschaftliche Fakultät genannt.
römischen Zahl
Bald entsteht auch die Juridische Fakultät.
Fotos: Universität Salzburg
Heute besuchen rund 18.000 StudentInnen
die Paris Lodron Universität.
1622 (MDCXXII),
dem Gründungsjahr.
1965:
Linzer Fußballklub “LASK”
Der LASK wird österreichischer Fußball-Meister.
Die Linzer sichern sich mit einem 2:0 gegen die Vienna als erster nicht aus Wien stammender Verein den Gewinn
der Meisterschaft. In diesem Jahr holen sie sich auch den ÖFB-Cup und somit das Double. Leider können sich die
Schwarz-Weißen nicht sehr lange an der Spitze behaupten und der Klub findet sich bald nur noch im geschlagenen
Mittelfeld wieder. Einzig im ÖFB-Cup sorgen sie noch für positive Schlagzeilen. In den Jahren 1967 und 1970 stehen
sie dann zwar wieder im Finale, müssen sich jedoch jedes Mal geschlagen geben.
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Die 68er-Bewegung
Der Begriff „68er-Bewegung“ vereint verschiedene, meist
linksgerichtete Studenten- und Bürgerrechtsbewegungen, die seit Mitte der 60er Jahre aktiv sind. Der Name
bezieht sich auf das Jahr 1968, da hier einige Konflikte
eskalieren, die insbesondere von den genannten Bewegungen thematisiert werden. Beispielsweise die Antikriegsdemonstrationen in den USA und die Ermordung
Martin Luther Kings.
In Europa gipfeln die Konflikte in diversen zivilen Auseinandersetzungen. Auch in Österreich findet die 68er-Bewegung in ihrer
ganzen Bandbreite statt. Es fehlt hier zwar ein herausstechendes
Ereignis, das die Bewegung inhaltlich und organisatorisch zusammengeführt hätte, trotzdem finden politische, künstlerische,
aktionistische und kulturelle Aktionen statt. Die TeilnehmerInnenzahlen an den Demonstrationen schwanken zwischen 500 und
5000, woraus man schließen kann, dass die Szene annähernd so
aktiv ist wie etwa in München oder Hamburg.
Aufschwung und Flower Power
1969:
Landung auf dem
Mond
Am 21. Juli 1969 landen
die ersten Menschen auf
dem Mond.
Im Zuge der Raumfahrtmission Apollo 11 der NASA
gehen Neil Armstrong und
Buzz Aldrin in die Geschichte
ein.
Damals verfolgen rund 600
Millionen Menschen weltweit
die Live-Übertragung auf
den Fernsehbildschirmen.
Als Neil Armstrong als erster
Mensch einen Fuß auf den
Mond setzt, spricht er seine
berühmten Worte: „Das ist
ein kleiner Schritt für einen
Menschen, aber ein großer
Sprung für die Menschheit!“.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
1970:
Der Wohlfahrtsstaat oder die
Ära Kreisky
Von 1970 bis 1983 war Bruno Kreisky,
Sohn einer jüdischen Familie aus Wien,
Bundeskanzler von Österreich.
Die sogenannte „Ära Kreisky“ ist geprägt von
einer Modernisierung der Gesellschaft. Wesentliche Reformen aus seiner Regierungszeit stellen
z. B. die Schul- und Universitätsreform, die
Rundfunkreform oder die Strafrechtsreform dar.
Die Verkürzung der Allgemeinen Wehrpflicht,
die Arbeitszeitverkürzung, die Ausdehnung des
Jahres-Urlaubes auf mindestens vier Wochen
und viele andere sozialpolitische Maßnahmen
fallen in seine Amtszeit.
Foto: IMAGNO/Nora Schuster
Die Jahre 1970 - 1979
Das Jahr 1970 stellt einen Meilenstein in
der Entwicklung der Bank dar. Ist die Zeit
nach dem Krieg geprägt von organisatorischen und strukturellen Problemen, so
kann ab 1970 von einer aufstrebenden
Bank gesprochen werden.
1974 bezieht die Bank das Geschäftslokal im Sozialgebäude der ÖBB in
der Wiener Straße und bleibt dort bis zur Übersiedlung in den SpardaTurm im Juni 2012.
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Zurückzuführen ist diese äußerst positive Entwicklung nicht zuletzt auf den mit 1. Mai 1970
in die Bank eingetretenen Geschäftsführer
Dr. Eckhard Oberklammer. Zeitgleich mit seinem Eintreten wird der bisherige Halbtags- auf
Ganztags-Betrieb umgestellt. Vier MitarbeiterInnen verwalten rund 600 ÖBB-Bezugskonten mit
Einlagen in Höhe von 20 Millionen Schilling.
Seit 1970 heißt die Bank „Sparda Linz, Spar- und
Darlehenskasse österr. Eisenbahnbediensteter“.
Im Februar 1971 wird ein Magnet-KontenComputer mit angeschlossenem Lochkartenleser
angeschafft, der wesentliche Arbeitserleichterungen mit sich bringt. Großes Augenmerk legt die
Bank auf den Ausbau der Sparda-Vertrauensleute. Sie stellen in den Außenstellen das Bindeglied
zu den EisenbahnerInnen dar. Ende 1971 steigt
die Konten-Anzahl auf 2.400, in der Bank sind
sieben MitarbeiterInnen beschäftigt.
35 Jahre Geschäftsleiter
Dr. Eckhard Oberklammer
Sie waren 35 Jahre lang Direktor der SPARDA-BANK LINZ. Was war Ihrer Meinung nach in dieser Zeit das wichtigste bzw. zukunftsträchtigste Ereignis?
In den 80er Jahren ermöglichten wir auch den Angehörigen unserer ÖBBKunden, bei uns ihr Gratis-Bezugskonto zu eröffnen, auch wenn diese nicht
bei den ÖBB beschäftigt waren. Ab Beginn der 90er Jahre konnten dann
alle Unselbständigen ihr Bezugskonto bei der SPARDA-BANK führen. FirmenKunden sind nach wie vor ausgeschlossen.
Wo sehen Sie die SPARDA-BANK LINZ in 25 Jahren?
Organisationen, die in Nischen ihre Stärke beweisen, haben längeren
Bestand gegenüber solchen, die mit einem allgemeinen Angebot mit der
breiten Masse mitschwimmen wollen. Die SPARDA-BANK ist ein NischenPlayer. Eine straffe Ablauf-Organisation, die freiwillige Einschränkung auf Unselbständige und
der stete Verzicht auf jede Spekulation mit Kunden-Geldern sichern ihr auch in den nächsten
Jahrzehnten ihren Platz. Eine dauerhafte Schulung der MitarbeiterInnen für die von außen
kommenden Veränderungen bleibt unverzichtbare Voraussetzung.
Dr. Oberklammer, was war Ihr schönstes Erlebnis in den 35 Sparda-Jahren?
Ich bin wieder einmal Vortragender bei einem Kurs von ÖBB-Betriebsräten. In der Pause
erzählt mir ein Teilnehmer Folgendes: „Vor Jahren haben Sie mir das Konto für jeden Überzug
gesperrt. Aus war es mit dem flotten Konto-Überziehen. Einige Jahre später lernte ich meine
Gattin kennen. Vor kurzem hat mir die SPARDA-BANK unseren Hausbau finanziert. Ohne die
strenge Konto-Führung in meiner Jugend wäre ich nie zu einem Haus gekommen.“ So sah
und so sehe ich u. a. die Aufgabe einer Bank: Rechtzeitiges NEIN-Sagen sichert das spätere
JA-Sagen. Der an den Kunden gegebene Kredit muss zu dessen Vorteil sein. Eine Kreditvergabe bzw. ungezügelte Konto-Überziehung darf den Kunden nicht in finanzielle Schwierigkeiten
führen. Ähnliches konnte ich Gott sei Dank mehrmals erleben.
Aufbruch in eine neue Zeit
Das enorme Wachstum macht bereits 1973
die Anschaffung eines Magnet-Platten-Computers notwendig.
Ab September 1973 erhalten die KundInnen
anstelle einzelner Tagesauszüge allmonatlich ein
übersichtliches Monats-Kontoblatt. Die Sparautomatik, auf die alle Restguthaben vor Eintreffen des
neuen Bezuges übertragen werden, wird ebenso
angedruckt wie allfällige Spar- oder Prämiensparkonten.
Die Bank-Räumlichkeiten sind an ihre Grenzen gestoßen. Im April 1974 kann die Sparda Linz in das
Lochkarte aus dem Jahr 1973.
neue Lokal im Sozialgebäude der ÖBB in der Wiener Straße übersiedeln. Die neuen Räumlichkeiten bieten die Möglichkeit, die Arbeitsabläufe zu verbessern und den
Kunden ein besseres Betreuungsangebot zur Verfügung zu stellen. Für die Angestellten wird die Gleitzeit eingeführt.
Bei der äußerst positiven Entwicklung ist es nur eine Frage der Zeit, bis man sich dazu entschließt, Zweigstellen einzurichten. Nach der Eröffnung der Filiale Salzburg im Februar 1977 folgt die Zweigstelle Attnang im Jänner 1978. Im
Jahr 1979 können drei neue Lokale in Selzthal, Wels und Bischofshofen bezogen werden.
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Österreich stimmt gegen ein Atomkraftwerk in
Zwentendorf.
Am 5. November 1978 geht die Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks ganz knapp gegen die Atomkraft aus.
Zu Beginn der 70er Jahre wird mit der Errichtung eines
Kernkraftwerks im niederösterreichischen Zwentendorf
begonnen. In Betrieb gegangen ist das Kernkraftwerk
jedoch nie. Seither steht das milliardenschwere Projekt
still und wurde zu einem innenpolitischen Symbol und
Wendepunkt der Wirtschaftsgeschichte in der sogenannten Ära Kreisky.
Die Bevölkerung lehnt nämlich am 5. November 1978 in
einer Volksabstimmung mit einer knappen Mehrheit von
50,47 % die Inbetriebnahme des Kraftwerks ab.
Die Abstimmung ist stark an die Person des damaligen
Bundeskanzlers Bruno Kreisky gebunden. So sehen
politische Gegner eine Möglichkeit, durch die Abstimmungsniederlage den übermächtigen Bundeskanzler
Kreisky zu einem Rücktritt zu bewegen, was jedoch nicht
geschieht. Ganz im Gegenteil: Bruno Kreisky erreicht bei
den kurz darauf folgenden Nationalratswahlen 1979
seinen größten Wahltriumph.
Gegenwärtig dient die Anlage unter anderem als Kulisse
für Kinofilme oder als Veranstaltungsort diverser Musikfestivals.
1. Das Brucknerhaus in Linz wird 1974 eröffnet.
2. Das Vienna International Centre wird von
1973 bis 1979 errichtet.
3. Das Kernkraftwerk Zwentendorf geht nie in
Betrieb.
4. Das Mozarteum wird zur Hochschule.
1970:
Mozarteum als Hochschule
Im Jahr 1880 wird in Salzburg die „Öffentliche Musikschule Mozarteum“ gegründet.
Die Vorläuferin der heutigen Kunst-Universität wird in
den folgenden Jahrzehnten in den verschiedensten
Formen geführt, bis sie schließlich 1970 zur Hochschule
umbenannt wird. Seit 1998 heißt die Hochschule „Universität Mozarteum Salzburg“.
1973:
Vienna International Centre
In den Jahren 1973 bis 1979 wird im 22.
Wiener Gemeindebezirk (Donaustadt)
das Vienna International Centre, im
Sprachgebrauch oft als UNO-City bezeichnet, erbaut.
das VIC für ihren Amtssitz. Als Uno-City ist der Komplex
des VIC gemeinsam mit dem Austria Center Vienna zu
verstehen. Das Vienna International Centre wird den
Vereinten Nationen zu einem symbolischen Pachtzins
von einem Schilling pro Jahr für 99 Jahre vermietet. Die
Betriebskosten werden von den einzelnen Organisationen selbst getragen.
1974:
Brucknerhaus wird eröffnet
Am 23. März wird das von vielen Seiten lang
gewünschte Konzerthaus am Linzer Donauufer
eröffnet.
Das Festkonzert mit den Wiener Philharmonikern dirigiert Herbert von Karajan.
Viele internationale Organisationen nutzen
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
Die Jahre 1980 - 1989
Die 80er Jahre stehen ganz im
Zeichen des Ausbaus des Filialnetzes, der Verbreiterung des
Produktangebotes und einer
EDV-mäßigen Vernetzung.
Werbung für Sparda-Kredite in der Zeitung “Der Eisenbahner” vom Sommer 1985.
Im November 1980 wird der erste
Sparclub gegründet. Vor allem in
Gebieten, wo die Bank nicht direkt
vertreten ist, erfreut sich das neue
Sparprodukt wachsender Beliebtheit.
So sind Ende 1983 bereits 140 Clubs
mit über 6.000 SparerInnen aktiv.
Besonders im Kreditbereich wird
das Angebot enorm ausgeweitet.
Ende der 80er Jahre ist es selbstverständlich, eine Produktpalette vom
Personal-Kredit über den Super-Kredit
für die Wohnraumschaffung bis hin
zum Hypothekar-Kredit anbieten zu
können.
Neben dem kostenlosen Bezugskonto, dem Kreditangebot und den verschiedensten Spar- und Anlagemöglichkeiten
gehören beispielsweise auch der Handel mit Valuten, eine Toto- und Lotto-Annahmestelle, der Vertrieb von Wertzinn-Kunstwerken (gemeinsam mit der Sparda-Bank Villach/Innsbruck) und sogar das Führen einer ARBÖ-Geschäftsstelle zum SPARDA-Service.
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Laufender Ausbau des Filialnetzes
1980 verfügt die Sparda Linz über die Zentrale in der Wiener Straße und
weitere sechs Zweigstellen.
Vom Österr. Verkehrsbüro wird die Wechselstube am Hauptbahnhof Linz übernommen. Nicht nur die MitarbeiterInnen in den eigenen Bank-Filialen, sondern im Besonderen auch die Sparda-Kontaktleute in den ÖBB-Dienststellen garantieren eine
bestmögliche Betreuung der EisenbahnerInnen. Die enormen Zuwächse machen
einen weiteren Ausbau des Filialnetzes notwendig.
Mit der Einrichtung der Zweigstelle am Linzer Froschberg betritt man erstmals Terrain
abseits einer ÖBB-Dienststelle. Über 1.000 Haushalte der so genannten „Eisenbahnsiedlung” in diesem Gebiet rechtfertigen jedoch diesen Schritt.
Zweigstelle am Linzer Froschberg
1989:
Sparda-Rent
1989 wird gemeinsam mit der Sparda-Bank Villach/Innsbruck ein eigener Investmentfonds gegründet.
Der Rentenfonds investiert ausschließlich in Anleihen österreichischer Emittenten. Durch die gute Bonität und die breite Streuung der Papiere bietet der Sparda-Rent hohe Sicherheit für die AnlegerInnen.
Modernisierung und Expansion
Mit 1. Jänner 1982 werden vom Vorstand laut Kreditwesengesetz 1979 zwei Geschäftsleiter für die Bank
bestellt.
Ab diesem Zeitpunkt ist der bisherige Geschäftsführer Dr. Eckhard Oberklammer für den Kreditbereich zuständig und sein bisheriger Stellvertreter,
Wolfgang Ehrengruber, für den Einlagen-Bereich.
Bereits seit 1977 arbeitet die Datenverarbeitung mit dem IBM/S32- bzw.
ab 1978 mit dem IBM/S34-System. Dadurch werden viele Arbeitsabläufe
vereinfacht bzw. laufen automatisch ab.
Ende der 80er Jahre wird mittels täglichem Disketten-Versand an die
Zweigstellen erreicht, dass Doppelarbeiten vermieden und den MitarbeiterInnen in den Filialen aktuellere Daten zur Verfügung gestellt werden
können.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
1986:
Super-GAU in Tschernobyl
Tschernobyl steht für die größte Katastrophe in der Geschichte der KernenergieNutzung: In dem ukrainischen Atomkraftwerk kommt es am 26. April 1986 zur
Kernschmelze. Der Reaktor-Block 4 explodiert und radioaktiver Staub verbreitet sich
in ganz Europa. Die Region um das Kraftwerk ist bis heute unbewohnbar. Mensch
und Natur kämpfen mit den Spätfolgen.
Österreich zählt zu den am stärksten
betroffenen Ländern Europas. Besonders
stark belastete Gebiete sind etwa Teile des
Mühlviertels, die Welser Heide und das
Salzkammergut.
Die Jahre 1980 - 1989
1987:
Museum Arbeitswelt Steyr
Im Jahr 1987 findet in Steyr die oberösterreichische Landesausstellung
unter dem Titel „Arbeit/Mensch/Maschine. Der Weg in die Industriegesellschaft“ statt.
Das im Steyrer Stadtteil Wehrgraben gelegene Fabriksgebäude aus dem 19. Jahrhundert wird für diesen Zweck adaptiert.
Die Ausstellung ist so erfolgreich, dass in
Folge eine dauerhafte Einrichtung gegründet wird – das erste Arbeitsmuseum
Österreichs.
Foto: Museum Arbeitswelt
Das Museum im Steyrer Wehrgraben
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Mittlerweile ergänzen eine Bildungseinrichtung und ein Veranstaltungszentrum den
Ausstellungsbereich, wo die verschieden­
sten gesellschaftspolitisch relevanten Themen behandelt werden. Es ist gelungen,
einen regen Kulturbetrieb zu etablieren.
Neben Vorträgen und Diskussionen finden
auch Theateraufführungen, Lesungen und
Konzerte statt.
1988:
50 Jahre Sparda Linz
1988 wird das 50-jährige Bestehen der Bank gefeiert.
Besonders zufrieden ist man mit den überdurchschnittlichen Wachstumsraten
im Vergleich zu anderen Instituten. Die KundInnen schätzen das immer noch
vollkommen spesenfreie Bezugskonto. Bei einer Bilanzsumme von 751 Millionen Schilling werden Einlagen in Höhe von 612 und Kredite in Höhe von 348
Millionen Schilling verwaltet. Im Herbst des Jubiläumsjahres werden wieder zwei
neue Zweigstellen eröffnet, nämlich in der Linzer Raimundstraße und im Salzburger Stadtteil Gnigl.
1989:
Theater Phönix
Aus dem ehemaligen Phönix-Kino wird
1989 das Theater.
Foto: Theater Phönix
Rund 25.000 Theater-Begeisterte besuchen
pro Jahr die drei Spielstätten, wo zahlreiche
Uraufführungen sowie auch Auftragswerke
mit meist gesellschaftspolitischem Zusammenhang inszeniert werden.
Modernisierung und Expansion
1989:
Paneuropäisches Picknick
Am 19. August 1989 wird an der
österreichisch-ungarischen Grenze
nahe Sopron für drei Stunden der
Grenzübergang für ein sogenanntes
paneuropäisches Picknick geöffnet.
Dieses vorübergehende Öffnen des
„Eisernen Vorhangs“ ist eine Friedensdemonstration, initiiert vom Demokratischen Forum in Ungarn und der Paneuropa-Union.
Rund 700 BürgerInnen der DDR nützen
diese einmalige Chance, kommen über
die Grenze nach Österreich und flüchten
so aus dem Osten. Die Grenzsoldaten
reagieren relativ besonnen auf die Massenflucht, indem sie die illegalen GrenzgängerInnen einfach ignorieren.
Das Paneuropäische Picknick ist nur der
Beginn einer Reihe von Ereignissen, die
schlussendlich im Ende der DDR und im
Zerfall des „Eisernen Vorhangs“ münden.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
Die Jahre 1990 - 1999
Die im Jahre 1974 bezogene Zentrale in der Wiener Straße platzt aus
allen Nähten.
Aus diesem Grund wird diese 1990
erweitert. Zusätzliche Räumlichkeiten
müssen angemietet werden, um dem
erhöhten Platzbedarf gerecht zu werden.
Die Datenverarbeitung übersiedelt in die
Räume der ehemaligen ÖBB-Bibliothek
und erhält dort einen eigenen Sicherheitsraum.
Zwei Jahre später erfolgt dann die völlige
Neugestaltung der bisherigen Räumlichkeiten zu einer modernen, einladenden
Geschäftsstelle für die Betreuung der
KundInnen.
Der 1992 neu gestaltete Haupteingang in der Wiener Straße 2a.
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Auch im EDV-Bereich bringen die 90er
Jahre Erneuerungen. 1999 werden die
Filialen voll an die EDV angeschlossen.
Erstmals steht das Lotus-Notes-System für
den internen und externen Informationsaustausch zur Verfügung.
1999:
Der Euro als Buchgeld
Mit 1. Jänner 1999 wird die gemeinsame Währung Euro als Buchgeld eingeführt.
Der Weg vom Schilling zum Euro ist ein langer und hat nicht nur BefürworterInnen. Seit Mitte der
90er Jahre ist Dr. Oberklammer in über 200 von ihm gehaltenen Euro-Vorträgen bemüht, über
die Umstellung und die Notwendigkeit des Euros aufzuklären.
1999:
Neues Logo
Im Jahr 1999 wird ein neues Firmen-Logo
entwickelt.
Dieses Logo verwendet auch die SPARDA-BANK VILLACH/INNSBRUCK in deren Firmen-Farben rot/schwarz.
Ihr Motto lautet „Freundlich & Fair”.
Öffnung und stetiger Zuwachs
Seit der Gründung der Bank war es nur ÖBB-Bediensteten möglich, ihr Bezugskonto bei der SPARDABANK LINZ zu führen.
Anfang der 90er Jahre beginnt die Bank, sich für Private zu öffnen. Alle unselbständig Erwerbstätigen können ab
diesem Zeitpunkt ihr Bezugskonto bei der SPARDA-BANK Linz eröffnen und so den Vorteil des spesenfreien Bezugskontos für sich nutzen. Viele Menschen in den Einzugsgebieten der Bank nehmen das Angebot des Kontoverlegungs-Services in Anspruch und transferieren ihre Bezugkonten zur Sparda.
1993 wird der Firmenwortlaut in “SPARDA BANK LINZ, reg. Genossenschaft m.b.H.” geändert.
Ab 1996 ist DI Klaus Seebacher Obmann der Genossenschaft.
Das stetige Wachstum veranlasst die Bank, in den
90er Jahren vier weitere Zweigstellen in St. Valentin,
Salzburg-Schallmoos, Steyr-Färbergasse und SteyrResthof zu errichten.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
1990:
Erste Frauenministerin in Österreich
Johanna Dohnal war von 1990 bis 1995 die erste Bundesministerin für
Frauenangelegenheiten.
Die SPÖ-Politikerin ist die Ikone der österreichischen Frauenbewegung. Während
ihrer Amtszeit werden zahlreiche elementare Frauenrechte auf ihre Initiative gesetzlich festgeschrieben.
Anfang der 90er Jahre wird die Amtsvormundschaft für Kinder von ledigen Müttern beseitigt. 1993 werden Gleichbehandlungsgesetze für den öffentlichen Dienst
verabschiedet und eine Frauenquote an Universitäten und in Ministerien eingeführt.
Zitat Dohnal: „Es gibt Menschen, die im Volk die absolute Mehrheit stellen und im
Parlament die wenigsten Sitze haben. Fragen Sie die Männer, warum.“
Foto: Johanna Dohnal Archiv
1993:
Der Life Ball
Der erste Life Ball findet am 29. Mai 1993 in Wien statt.
Die von Gery Keszler organisierte Benefiz-Veranstaltung ist die größte zugunsten HIV-infizierter und AIDS-erkrankter
Menschen in Europa. Mittlerweile ist der Life Ball weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt und wird von
zahlreichen prominenten Gästen unterstützt.
Die Jahre 1990 - 1999
1995:
Beitritt Österreichs zur EU
Ursprünglich ist die EU eine 1957
gegründete Wirtschaftsgemeinschaft
(EWG) zwischen sechs europäischen
Ländern. Mittlerweile hat sie sich zu
einer Organisation entwickelt, die
zahlreiche wirtschaftliche und politische Felder der jeweiligen Mitgliedstaaten abdeckt.
1993 wird dieser Entwicklung Rechnung
getragen und die EWG in Europäische
Union (EU) umbenannt.
1995 tritt Österreich gemeinsam mit Schweden und Finnland dem Staatenbund bei.
Seit 1. Juli 2013 ist Kroatien das 28. Mitgliedsland der EU. Über eine halbe Milliarde Menschen leben heute in der Union.
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1996:
Eröffnung des “Ars Electronica
Center” in Linz
Das interaktive „Museum der Zukunft“
wird in Linz-Urfahr eröffnet.
Das Ars Electronica Center zeigt die Welt der
digitalen Interaktion.
Es thematisiert die Veränderung des heutigen
Lebens durch Informations- und Kommunikationstechnologien, von der Arbeitswelt über die
Kunst bis hin zur Freizeit. Einmal jährlich wird im
AEC der Prix Ars Electronica für Computerkunst
verliehen. 2009 wird das AEC erneuert bzw.
vergrößert.
Öffnung und stetiger Zuwachs
1996:
Salzburgs Altstadt wird zum
Weltkulturerbe
Die sehr gut erhaltene Altstadt von
Salzburg wird 1996 in die UNESCO-Liste
zum Schutz des „Weltkulturerbes“ aufgenommen.
Die Bereiche Kultur, Tourismus, Bildung und
Sport stellen für die Bevölkerung Salzburgs
die wichtigsten Arbeitgeber dar und tragen
somit wesentlich zum Wohlstand der Stadt
bei.
Salzburg verdankt ihren Status als Kulturstadt
ersten Ranges den zahlreichen Aktivitäten
und Initiativen im Kulturbereich. Diesen Gegebenheiten entsprechend war es stets Ziel,
dieses einmalige kulturelle Erbe der Stadt zu
erhalten. Jährlich wird viel in die Erhaltung
der städtischen Kulturgüter und Denkmäler
investiert.
Die Altstadt von Salzburg ist seit 1996 Weltkulturerbe.
Öffentliche Verkehrsmittel sind für eine KulturStadt wie Salzburg von immenser Bedeutung.
2014 wird die Umgestaltung des Hauptbahnhofs abgeschlossen sein und der „Durchgangsbahnhof” kann präsentiert werden.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
Die Jahre 2000 - 2009
Das neue Jahrtausend bringt Innovationen
am laufenden Band. So findet im Jahr 2000
der erste Auftritt im Internet unter der Adresse www.diespardabank.at statt.
Ab 2001 steht auch Internet-Banking für Bankgeschäfte rund um die Uhr zur Verfügung und ab
2003 folgt die Selbstbedienung in den Filialen.
Im Jahr 2002 übersiedeln die Abteilungen Informations-Technologie, Expedit und der Zahlungsverkehr in den City Tower, wo die Bank drei Stockwerke erwirbt. In die neu organisierte Abteilung
Markt-Folge werden alle Verwaltungs-Arbeiten
verlagert, die für die Zweigstellen zu erbringen
sind. Die ehemalige Zentrale wird zur neuen
Zweigstelle Linz-Wiener Straße.
Im City Tower 1 im Linzer Lenaupark erwirbt die Bank drei Stockwerke.
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Auch der Umbau von Geschäftslokalen und der
Ausbau des Filialnetzes werden weiter forciert.
Mehrere Zweigstellen übersiedeln in neue Geschäftsräume. Mit den zentralen Niederlassungen
in der Linzer Landstraße und am Welser Marktplatz verfügt die Bank nun über 16 Zweigstellen
in Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich und
der Steiermark.
Zwei Fragen an Alfred Köstler, den langjährigen Leiter
der Informationstechnologie
Herr Köstler, 2009 wurde die eigene Bank-EDV aufgegeben und an das ARZ angebunden. Wie
sehen Sie diesen großen Schritt im Nachhinein?
Obwohl es der SPARDA-BANK LINZ über Jahrzehnte gelungen war, eine eigenständige EDV-Lösung
zu betreiben, war die Zeit längst mehr als reif geworden, die Anbindung an eine profunde und gut
erprobte große IT-Lösung zu suchen. Dies wurde mit dem Einstieg ins ARZ Ende Mai 2009 auch
verwirklicht. Die Anforderungen an die Planung und Programmierung von Software und Netzabindungen, an den laufenden Betrieb und die Wartung der vielen verschiedenen IT-Komponenten und
schließlich an die Sicherheit waren dermaßen gestiegen, dass sie von einem kleinen Team zukünftig
nicht erfüllbar gewesen wären.
Als IT-Verantwortlicher waren Sie laufend mit sehr kurzlebiger IT- und technischer Ausstattung konfrontiert. Was glauben Sie, kommt in diesem Bereich noch auf die IT-Betreuung der Bank zu?
Die Entwicklung der Hard- und Software in der SPARDA-BANK LINZ spielte sich vor dem Hintergrund der rasanten
Entwicklung der EDV oder IT, wie sie später hieß, ab. Genügten zu Beginn einfache zentrale Offline-Verarbeitungen,
so wurden später eine umfangreiche Zweigstellenanbindung und sehr bald auch die direkte Kundenanbindung
durch das Internetbanking unumgänglich. Dass hierbei die Entwicklungen noch nicht abgeschlossen sind, zeigen
die neuesten Trends wie NFC (Near Field Communication – kontaktloses Bezahlen), Bezahlen mit Handy bzw. Direktüberweisung beim Online-Shopping. Die IT wird sich im Gegensatz zu früher nicht mehr um jedes Detail selbst
kümmern, sondern kann auf das Know-how der ARZ-Lösungen zurückgreifen. Insofern, denke ich, werden die Herausforderungen der Zukunft trotz rasanter Entwicklungen stets zu bewältigen sein.
Ein neues Jahrtausend
Die Geschichte der IT der
SPARDA-BANK LINZ geht einher mit der
Geschichte der elektronischen Datenverarbeitung überhaupt.
Das Team der IT-Abteilung stellte sich immer
den Herausforderungen der jeweiligen Zeit.
Die rasanten Entwicklungen und die internen
Ruhestands-Ambitionen lassen in der Bank den
Entschluss heranreifen, das eigene Rechen­
zentrum durch ein völlig neues System abzulösen.
Nach intensiver Evaluierung von mehreren Anbietern erhält das große Sektor-Rechenzentrum
ARZ Allgemeines Rechenzentrum GmbH den
Zuschlag. Mit den umfangreichen Umstellungsarbeiten wird im Februar 2008 begonnen. Am
Pfingstwochenende im Mai 2009 wird dieser
Schritt in eine neue, sichere IT-Zukunft vollendet.
Foto: ARZ
Das ARZ Allgemeine Rechenzentrum GmbH mit den beiden Standorten in
Wien und Innsbruck.
Verschiedene Arbeitsabläufe und Anwendungen verändern sich für die MitarbeiterInnen
und KundInnen. Eine völlig neue, noch bessere
Electronic-Banking-Plattform steht nun zur
Verfügung.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
2000:
Die Taurus-Lok
Am 20. März 2000 präsentieren
die ÖBB in Linz die erste
Taurus-Lok.
Die Hochleistungslokomotive zählt zu
den modernsten und leistungsfähigsten Europas und ist mit 357 km/h die
schnellste Elektro-Lok der Welt.
Die Endmontage der 10.000 PS
starken Lok erfolgt im ÖBB-Werk Linz
des Geschäftsbereiches Technische
Services, wo sie auch der Öffentlichkeit zum ersten Mal präsentiert wird.
2008 geht die 382. und damit letzte
ÖBB-Taurus-Lok vom Band.
Foto: ÖBB / Archiv PG
Die Jahre 2000 - 2009
2002:
Euro-Einführung
Seit 1. Jänner 2002 ist in 12
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union der Euro als
gesetzliches Zahlungsmittel in
Umlauf.
2013 ist der Euro in 17 Mitgliedstaaten und sechs weiteren Ländern, die zusammen die Eurozone
bilden, offizielle Währung.
Gestaltet werden die Euro-Banknoten nach Entwürfen des Österreichers Robert Kalina. Seine Vorschläge setzen sich gegen 44 andere
Designs bei der Jury durch.
Seit Mai 2013 ist der erste Schein
der zweiten Serie, der neue 5-EuroSchein, in Umlauf. Im Laufe der
kommenden Jahre werden auch
die übrigen Euro-Scheine ersetzt.
Seit 2002 ist der Euro als Bargeld in Umlauf.
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2003:
Eröffnung Lentos
2003 wird an der Linzer Donaulände das Lentos Kunstmuseum eröffnet.
Es beinhaltet neben einer Wechselausstellung Bilder von Attersee, Haring, Kokoschka, Schiele und Warhol. Nachts
besticht das Gebäude mit einer beleuchteten Fassade, die ständig ihre Farben wechselt. Das 60 m breite “Fenster” in
der Fassade entspricht der Breite des Linzer Hauptplatzes.
2006:
Gründung der Gewerkschaft vida
Am 6. Dezember 2006 schließen sich die Gewerkschaft der Eisenbahner, die Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe, Persönlicher Dienst und die Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr zur österreichischen
Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida zusammen.
Unter ihrem ersten Vorsitzenden, Rudolf Kaske, setzt die vida 1.300,- Euro
Mindestlohn in verschiedenen Branchen durch. Kaske wird im März 2013
Präsident der Bundesarbeiterkammer und von Gottfried Winkler als Vorsitzender der vida abgelöst. Die neue Gewerkschaft vertritt mittlerweile mehr als
144.000 Mitglieder.
Ein neues Jahrtausend
2009:
Linz ist Kulturhauptstadt Europas
Neben Graz, das 2003 den Titel innehatte, ist Linz die zweite Stadt Österreichs, die die Möglichkeit
erhält, sich kulturell international einen Namen zu machen.
Beinahe 3,5 Millionen Menschen besuchen im Kulturhauptstadtjahr 2009 die mehr
als 7.700 Veranstaltungen,
Ausstellungen, Projekte, usw.
in und rund um Linz.
365 Tage lang wird ein
buntes Programm geboten, das dem zwischen den
Kultur-Hochburgen Wien
und Salzburg gelegenen Linz
den Status einer Kultur-Stadt
sichert.
Foto: Stadt Linz
Touristisch gesehen ist
„Linz09“ ein Erfolg für die
Stadt Linz, die zahlreiche
Tagesgäste begrüßen sowie
einen Zuwachs bei den Nächtigungen verzeichnen kann.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
2011:
“HUG0,-” - das Projekt zur
betrieblichen Gesundheitsförderung
Im Mai 2011 ruft die SPARDA-BANK LINZ
in Zusammenarbeit mit dem “Fonds Gesundes Österreich” und der OÖ Gebietskrankenkasse das Projekt “HUG0,- Happy
und g’sund zum Nulltarif” ins Leben.
In sogenannten Gesundheitszirkeln erarbeiten
MitarbeiterInnen aus verschiedenen Abteilungen und Filialen Lösungen und Verbesserungsvorschläge für vorliegende Belastungen.
Anhand dieser Lösungsvorschläge wird nun
versucht, den Arbeitsalltag zu erleichtern und
gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.
Die Jahre 2010 - 2013
Am 29. Juni 2012 wird die
neue Zentrale in der Linzer
Hamerlingstraße eröffnet.
Nach nur drei Monaten Umbauzeit können Ehrengäste aus Politik
und Wirtschaft sowie KundInnen
und FreundInnen beim „Tag der
offenen Tür“ begrüßt werden.
Im neuen „SPARDA-Turm“ sind nun
alle Abteilungen der ehemaligen
Zentrale der Wiener Straße und
des City Towers vereint. Im Erdgeschoß befindet sich eine neue,
kundenfreundliche Filiale mit repräsentativem Selbstbedienungsfoyer.
Der „SPARDA-Turm“, seit Juni 2012 Heimat aller Backoffice-Abteilungen
und einer neuen Filiale.
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Bereits zwei Wochen vor der
Eröffnung der neuen Zentrale
nimmt die neue Filiale in der Linzer
Ferihumerstraße ihren Betrieb auf.
Mit diesem Standort erfüllt sich ein
lang gehegter Wunsch zahlreicher KundInnen aus dem Stadtteil
Urfahr.
2012:
RED BULL Stratos
Der Salzburger Felix Baumgartner erlangt weltweite Aufmerksamkeit durch seinen Space Jump
am 14. Oktober 2012.
Er steigt von der Walker Air Force Base bei Roswell, New
Mexico (USA) mit einem Heliumballon in einer Druckkapsel in die Stratosphäre auf, um mit Schutzanzug und
Fallschirm abzuspringen.
Er stellt damit drei neue Weltrekorde auf, unter anderem
den mit 38.969,4 m höchsten Fallschirmsprung.
2013:
Höhenrausch - erfolgreiches Linzer Kulturprojekt
Bereits zum dritten Mal veranstaltet das OÖ Kulturquartier den “Höhenrausch”.
Das im Rahmen von “Linz09” entstandene Kulturprojekt führt die BesucherInnen auf einem spektakulären Weg- und
Stegsystem über die Dächer von Linz. 2013 lautet das Motto “Die Kunst der Türme”. Um verschiedene Türme erweitert
- der höchste Aussichtsturm ist 30 Meter hoch - bieten sich den BesucherInnen neue Akzente und tolle Ausblicke.
SPARDA-Turm und Jubiläum
2013 wird Österreich von einer
Hochwasser-Katastrophe heimgesucht.
Vor allem in den westlichen und östlichen Teilen des Landes führen heftige
Regenfälle zu zahlreichen Murenabgängen und Überschwemmungen und
nur elf Jahre nach den schrecklichen
Überflutungen von 2002 zum nächsten
Jahrhundert-Hochwasser.
Die SPARDA-BANK LINZ reagiert mit
dem Angebot eines Hochwasser-Kredites auf die zum Teil schwierige Situation
der Betroffenen vor allem in Salzburg,
Oberösterreich und Niederösterreich.
Die erste Hälfte des Jubiläumsjahres
verläuft für die SPARDA-BANK LINZ
wiederum sehr erfolgreich. Derzeit kümmern sich 120 MitarbeiterInnen um die
Anliegen von rund 34.000 KundInnen,
von denen bereits ca. 46 % die Electronic-Banking-Plattform nutzen. 67 % aller
Bezugskonto-InhaberInnen kommen
aus dem Nicht-ÖBB-Bereich.
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Von der Eisenbahner-Bank zur Spezialbank für alle Unselbständigen
Ingeborg Preuner war Prokuristin der
SPARDA-BANK Linz von 1982 bis 2002.
Frau Preuner, Sie wurden im Jänner 1982 zur Prokuristin der SPARDABANK LINZ ernannt und waren somit die erste und für lange Zeit
einzige weibliche Führungskraft in der Bank.
Wie war das für Sie als Frau in dieser Männerdomäne?
Im Jahr 1970 trat ich in die Sparda ein. Ab diesem Zeitpunkt tat ich mein Bestes, um zur positiven Entwicklung der SPARDA-BANK beizutragen.
Das Bankwesen war Neuland für mich, hat mich jedoch sehr interessiert.
Sicherlich kam mir zugute, dass die Bank als selbständiges Institut erst im Aufbau begriffen war und ich alle Geschäftsbereiche von der Pike auf lernen und
erfahren konnte.
Als ich 1982 zur Prokuristin ernannt wurde, empfand ich es als große Anerkennung meiner langjährigen Tätigkeit zum Wohle des Unternehmens.
Unter dem Aspekt als einzige weibliche Führungskraft in einer Männerdomäne
zu arbeiten, betrachtete ich meine Führungsrolle nie. Die mir übertragenen Aufgaben waren in der gleichen Qualität
zu bewältigen, wie von einem männlichen Kollegen. Es war daher nie ein Thema für mich, in einer Männerdomäne
bestehen zu müssen.
Auch das Unwort Quotenfrau war zu dieser Zeit noch nicht in aller Munde.
Wenn ich dazu beitragen konnte, den Weg zu ebnen, dass in weiterer Folge mehr Frauen in der SPARDA-BANK den
Aufstieg in die Führungsebene gewollt und geschafft haben, ist es mir eine besondere Freude.
Frauenfreundliche Bank
Seit Jahren halten wir den Anteil der Frauen an allen MitarbeiterInnen
über zwei Drittel; demzufolge sind ständig zwischen drei und sieben Mitarbeiterinnen im Karenzurlaub.
Die Personal-Aufteilung zeigt folgendes Bild:
gesamt
Männer
Frauen
Frauen-Anteil
120
31
89
74,17 %
GeschäftsleiterInnen
2
2
0
00,00 %
ProkuristInnen
2
0
2
100,00 %
Gruppen-LeiterInnen
6
2
4
66,67 %
Zweigstellen-LeiterInnen
16
10
6
37,50 %
Teilzeit-Beschäftigte
56
3
53
94,64 %
MitarbeiterInnen
per 1. Juli 2013
Teilzeit-Beschäftigte werden mit ihrem Bezug wie Vollzeit-Beschäftigte eingestuft. Der Basis-Bezug wird gemäß dem
rechnerischen Beschäftigungs-Soll aliquotiert. Dadurch steigen alle Teilzeit-Beschäftigten alljährlich genauso in ihrem
Basis-Bezug wie Vollzeit-Beschäftigte.
Bei der Bezugs-Einstufung werden Frauen den Männern komplett gleichgestellt. Durch die Karenz-Zeiten „verlieren“
Frauen auch keine Jahres-Vorrückungen gegenüber den Männern mehr. Anders verhält es sich bei den Positionen:
Gruppen- oder Zweigstellen-Leiterinnen kehren nach der Babypause als Teilzeit-Kräfte ins Unternehmen zurück und
können dadurch ihre Führungsfunktion nicht mehr ausüben.
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Erfolgreiche Lehrlingsausbildung
Seit 1999 bildet die SPARDA-BANK LINZ laufend sehr erfolgreich Lehrlinge aus. Die
angeführten Beispiele zeigen, dass eine gute Ausbildung der Grundstein für weitere,
erfolgreiche Abschnitte im Berufsleben ist und MitarbeiterInnen mit einem Lehrabschluss alle Wege offen stehen.
Julia Plank
Im September 2000 beginnt
Julia Plank ihre Lehre bei der
SPARDA-BANK Linz. 2003
schließt sie die Ausbildung zur
Bankkauffrau erfolgreich ab.
Momentan arbeitet sie in Elternteilzeit in unserer Abteilung
Marktfolge-Passiv.
Daniela Pernkopf,
B.A.
2001 beginnt Daniela Pernkopf
die Ausbildung zur Bankkauffrau
und schließt diese 2004 erfolgreich ab. Seit 2008 besucht sie
nebenberuflich die Fachhochschule. Mittlerweile trägt sie den
Titel B.A. und wird demnächst
ihr Master-Studium abschließen.
Bianca
Punkenhofer
Alexandra
Puchner
Für Bianca Punkenhofer beginnt 2002 die Ausbildung zur
Bankkauffrau. Sie schließt diese
erfolgreich im Jahr 2005 ab.
Aktuell arbeitet Frau Punkenhofer in unserer Abteilung
Marktfolge-Passiv.
2006 beginnt Alexandra Puchner ihre Lehre in der SPARDABANK Linz. 2009 schließt sie
diese mit ausgezeichnetem
Erfolg ab. Frau Puchner leitet
mittlerweile unsere Zweigstelle
in St. Valentin.
Zeljka Dadic
Eva Wahlmüller
Zeljka Dadic beginnt 2008 als
Lehrling bei der SPARDA-BANK
Linz. 2011 schließt sie ihre
Ausbildung zur Bankkauffrau
erfolgreich ab. Derzeit ist Frau
Dadic als Beraterin in unserer
Filiale Linz-Landstraße für die
KundInnen im Einsatz.
Im August 2010 beginnt Eva
Wahlmüller nach ihrer Matura
die Lehre bei der SPARDABANK Linz, die sie 2012
mit ausgezeichnetem Erfolg
abschließt. Aktuell ist Frau
Wahlmüller in unserer Filiale
Linz-Hauptbahnhof als Kundenberaterin tätig.
Patrick Bredl
Patrick Bredl ist seit August
2012 im Team der SPARDABANK Linz. Er befindet sich
bereits im zweiten Lehrjahr.
Aktuell lernt Herr Bredl die
Abteilung Marktfolge-Passiv
genau kennen.
Wir sind froh über die
Möglichkeit, junge Menschen
auf ihrem Ausbildungsweg
begleiten und ihnen eine
fundierte Bank-Ausbildung
anbieten zu können.
39
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Seite
Die MitarbeiterInnen
Die MitarbeiterInnen sind die wichtigste
Ressource der unternehmerischen Tätigkeit. Die Aus- und Weiterbildung, die
Gesundheit und das Arbeitsklima sind
uns stets ein zentrales Anliegen. Mit unseren flexiblen MitarbeiterInnen wollen
und werden wir die Herausforderungen
der Zukunft meistern.
MitarbeiterInnen, Stand Juli 2013
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Die FunktionärInnen
Vorstand
Mag. Reinhard Elsigan
Vorsitzender
Alexander Lanzinger
Vorsitzender-Stellvertreter
Gerhard Eckert
Alois Fritzenwallner
Monika Hehs
Heinrich Kahr
Aufsichtsrat
Karl Kreuzer
Vorsitzender
Alfred Hirschbichler
1. Vorsitzender-Stellvertreter
Helmut Woisetschläger
2. Vorsitzender-Stellvertreter
Thomas Berger
Andrea Doppler
Michael Hager
Wolfgang Jauk
Hubert Kantringer
Roland Kellner
Josef Neuhofer
Herbert Neulinger
Gerhard Penninger
Erich Rubenzer
Gerhard Stadlmann
vom Betriebsrat delegiert:
Gabriele Stadlmair
Vorsitzende
Dieter Denk
Vorsitzende-Stellvertreter
Karin Fragner
Christian Rammer
Peter Stögmann
FunktionärInnen, Stand August 2013
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Walter Androschin
Aufsichtsratsvorsitzender von 2002 bis 2013
Alles Gute zum dreiviertel Jahrhundert!
Die Sparda-Idee einer Genossenschaft ursprünglich nur für Bahnbedienstete gibt es nunmehr schon seit 75 Jahren.
Als Funktionär der Sparda Linz durfte ich die Entwicklung unserer Bank seit rund 20 Jahren, von 1994 bis 2013, begleiten und mitgestalten. Zunächst als Mitglied des Aufsichtsrats, dann als Vorstandsmitglied und die letzten 10 Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrats.
Es hat sich in diesen 20 Jahren sehr viel getan. Zunächst einmal die Öffnung der Bank
von den EisenbahnerInnen hin zu allen ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen. Das
Filialnetz wurde von 10 auf 16 erweitert, die Bilanzsumme von 100 auf nunmehr 370
Millionen Euro fast vervierfacht, die MitarbeiterInnenanzahl von 56 auf 100 (Basis Vollzeit)
praktisch verdoppelt. Zahlreiche Übersiedlungen und Neugründungen von Filialen wurden in diesem Zeitraum durchgeführt. Also ist im Bereich unserer Bank praktisch kein Stein
auf dem anderen geblieben. Seit 13 Jahren gibt es auch Internetbanking bei uns.
Nunmehr habe ich den Vorsitz und auch den Sitz im Aufsichtsrat in jüngere Hände gelegt - aus gesundheitlichen
und zeitlichen Gründen. Die Idee einer solidarischen Genossenschaft lebt jedoch weiter und ist, angesichts der Banken-, Finanz- und sonstigen Krisen, aktueller denn je.
Mein besonderer Dank gilt allen MitarbeiterInnen und FunktionärInnen, die diese großartige Entwicklung erst ermöglicht haben. Ich wünsche unserer Sparda alles erdenklich Gute zum Jubiläum und weiterhin so eine gute Entwicklung!
Ehemalige Funktionäre
Aufsichtsrats-Vorsitzende:
Hans Hauer
Josef Punzet
Dr. Adolf Swoboda
Reg.R. Johann Steindl
Alois Kapeller
Josef Erbl
Dr. Kurt Wagner
1938 bis 1945
1945 bis 1948
1948 bis 1954
1954 bis 1967
1967 bis 1968
1968 bis 1970
1970 bis 1982
Dr. Helmut Wiebogen
Helmut Edelmayr
Gerhard Geier
Dr. Harald Hoffmann
HR Helmuth Aflenzer
Walter Androschin
Karl Kreuzer
1982 bis 1985
1985 bis 1989
1989 bis 1990
1990 bis 1995
1995 bis 2002
2002 bis 2013
seit 2013
Dr. Fritz Czauczer
Dr. Rudolf Preuner
DI Klaus Seebacher
Mag. Reinhard Elsigan
1964 bis 1967
1967 bis 1996
1996 bis 2006
seit 2006
Vorstands-Vorsitzende:
Leopold Janisch
Alois Berger-Vogel
Konrad Barta
Alois Berger-Vogel
1938 bis 1945
1945 bis 1946
1946 bis 1958
1958 bis 1964
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Seite
Als Spezialbank für ArbeiterInnen, Angestellte, StudentInnen, Beamte und
PensionistInnen sind wir stets bemüht, günstige Kredite und attraktive
Veranlagungsformen zur Verfügung zu stellen. Die äußerst positiven Zuwachsraten geben uns Recht.
Kredite an
Kunden
Wenn es um Kredite
geht, ist die SPARDABANK LINZ eine
Partnerin, der die
KundInnen vertrauen
können. Das zeigt auch
die Entwicklung der
letzten Jahrzehnte. Den
Schwerpunkt bildet die
Wohnbau-Finanzierung. Unser Werbeslogan: „Wenn es um die
eigenen vier Wände
geht, überlassen wir
nichts dem Zufall.“
Kundeneinlagen
Das kontinuierliche
Wachstum unserer
Kundeneinlagen hat
über all die Jahre
die Entwicklung der
Sparda-Bank bestimmt.
Die KundInnen wissen,
dass ihre Einlagen bei
uns sicher sind und
schätzen die breite
Angebotspalette.
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Zahlen, Daten, Fakten
Bilanzsumme
Ab den 70er Jahren
beginnt eine dynamische Entwicklung. Im
Jahr 1991 wird erstmals
eine Milliarde Schilling
Bilanz-Summe erreicht.
1999 übersteigt sie
zwei Milliarden. Durch
die Umstellung auf
den Euro werden aus
den Milliarden wieder
Millionen. Im Jahr 2002
erreichen wir mehr als
200 Millionen Euro; im
Jahr 2008 werden 300
Millionen überschritten.
Entwicklung
Personalstand
Das wachsende Volumen der Bankgeschäfte und das Filialnetz
mit 16 Zweigstellen
lassen den Personalstand bis jetzt kontinuierlich ansteigen.
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Neue Zentrale
12
Mitte Juni übersiedeln die Abteilungen Geschäftsleitung, Controlling-Organisation-Marketing, Innenrevision und Markt-Folge von der Wiener Straße in
die Hamerlingstraße. Die Abteilungen InformationsTechnologie, Expedit und Zahlungsverkehr vom
Linzer City Tower ziehen in die neue Zentrale ein.
Sämtliche Abteilungen befinden sich nun in einem
Gebäude. Im Erdgeschoß des „SPARDA-Turms“
befindet sich die neue Filiale. Unsere bisherigen
Filialen Wiener Straße und Lenaupark werden
in der neuen Zweigstelle zusammengefasst.
Seit 1977 die erste Filiale am Salzburger Hauptbahnhof eröffnet wurde, arbeiten wir laufend am
Ausbau des Filialnetzes. Mittlerweile verfügen
wir über 16 Standorte in Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich und der Steiermark.
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3
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6
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8
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1977: S alzburg-Hauptbahnhof; 1983 Übersiedlung auf den Mittelbahnsteig;
2009 neues Lokal im neu gestalteten Hbf Salzburg
2
1978: Attnang; 1985 Übersiedlung in das Bahnhofs-Hauptgebäude;
2002 neues Lokal in der Römerstraße
3
1979: Selzthal; 2007 Neueröffnung im ehemaligen Postgebäude
Wels-Hauptbahnhof; 1998 Neuerrichtung der Zweigstelle;
2005 Inbetriebnahme der neuen Filiale am Hbf Wels
Bischofshofen; 1998 Neuerrichtung der Zweigstelle
Lichtenegg
4
1980: L inz-Hauptbahnhof; 1982 Umbau der Wechselstube zur Zweigstelle;
nurder
dreimonatiger
1996 VölligerNach
Neubau
Zweigstelle;
2004 Neubau der
Zweigstelle
Bauzeit
wurdeim
amneu
25.gestalteten Linzer Hauptbahnhof
5
1986: Linz-Froschberg; 2006
Übersiedlung
der Händelstraße in die Hugo-Wolf-Straße
Oktober
1991 amvon
Rosen6
1988: L inz-Raimundstraße; 2005
Übersiedlung
in das neue Geschäftszentrum Lenaupark
hag eine
weitere Filiale
Salzburg-Gnigl; 2013 Zusammenlegung
mit der Zweigstelle Salzburg-Schallmoos
im Stadtteil Lichtenegg
per Ende August
eröffnet. Am 13. Mai 2005
7
1996: S t. Valentin; neue Zweigstelle direkt am Bahnhof in St. Valentin; einzige Zweigstelle in NÖ
wurde diese Filiale mit der
8
1998: S alzburg-Schallmoos; dritte Zweigstelle in der Stadt Salzburg;
Filiale
Steyr-Färbergasse; 2009 Übersiedlung in
eine Gartenstadt
neue Filiale inzusamder Pachergasse
mengelegt.
9
1999: Steyr-Resthof; neue Zweigstelle im Wohn-Areal Steyr-Resthof
10
2002: Linz-Landstraße; neue Zweigstelle auf der stark frequentierten Linzer Landstraße
2003: Wels-Marktplatz; neue Zweigstelle zentral gelegen; direkt am Welser Marktplatz
2012: Linz-Urfahr; neue Zweigstelle im Stadtteil Linz-Urfahr, ein lang gehegter Kunden-Wunsch
Linz-Lenaupark = Zusammenlegung der Zweigstellen Linz-Wiener Straße und Linz-Lenaupark;
im Erdgeschoß des neuen SPARDA-Turms
1
11
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KundInnen als WerbeträgerInnen.
Anlässlich des Jubiläumsjahres starten wir die Kampagne „Uns verbindet ...“. Wir suchten hierzu fünf SPARDAPärchen, die ihre Beziehung zueinander in der Kampagne erzählen. Themen wie Vertrauen, Sicherheit, Verlass,
Freundschaft und das Leben an sich stehen dabei im
Vordergrund.
Nach dem Casting im April standen die vier Pärchen
und die junge Familie fest. Mitte Juni wurden die Fotos
geschossen und auch Videos gedreht.
Uns verbindet …
* Monika & Rudolf
* Ines & Jacqueline
SPARDA-BANK Kunden seit 2005
Uns verbindet …
Uns verbindet …
Uns verbindet …
…, dass ich ihr wirklich absolut
alles erzählen kann. Geheimnisse
haben wir nur vor den anderen.
… mehr als ein halbes Leben.
Das Verständnis füreinander, der
gegenseitige Respekt. Dieses
wissende Funkeln in den Augen.
… der richtige Ton. Denn der macht
bekanntlich die Musik. Darin stimmen
wir voll und ganz überein.
… die schöne Gewissheit füreinander
da zu sein. In verschiedenen Rollen –
mal als Auffangnetz, mal als Sprungtuch.
www.diesparda.at
Uns verbindet, dass ich auch in
schwierigen Zeiten immer auf sie
zählen kann. Vertrauen und Nähe
sind nie verloren gegangen.
Im Gegenteil – das mit uns hält
für immer.
www.diesparda.at
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* Christine & Tochter Johanna
SPARDA-BANK Kunden seit 1980
Uns verbindet …
Uns verbindet, dass sie mir bei allem,
was ich tue, den Rücken stärkt.
Immer, wenn ich nicht weiter weiß,
hat sie einen guten Rat für mich. Sie
ist echt außergewöhnlich.
Seite
* Helmut & Peter
SPARDA-BANK Kunden seit 1992
SPARDA-BANK Kunden seit 2005
Uns verbindet Harmonie. Es ist nicht
selbstverständlich, den idealen Duettpartner zu finden. Aber es ist selbstverständlich, dass man ihn schätzt
und behält, wenn man ihn dann
gefunden hat.
www.diesparda.at
Uns verbindet auch, dass kein Blatt
zwischen uns passt. Schon gar keines
mit Kleingedrucktem. Die wichtigen
Themen des Lebens müssen groß
geschrieben werden. Das sehen wir
beide so.
www.diesparda.at
*Damaris, Martin & Sohn Lennox
SPARDA-BANK Kunden seit 1997
… hundertprozentige Verlässlichkeit.
Die Sicherheit, jemanden an seiner
Seite zu haben, der nicht nur Sternstunden, sondern auch Probleme
mit einem teilt. So können wir beide
sorgenfrei erleben, wie der Kleine
heranwächst.
Uns verbindet auch die Freude auf
die Zukunft und das, was noch
kommt. Wir meistern die Herausforderungen des Lebens gemeinsam.
Auch darüber sind wir uns einig.
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Das Logo im Wandel der Zeit:
Das Logo trägt dazu bei, dass ein Unternehmen über Produkte, etc. identifiziert werden kann und sich dadurch von anderen unterscheidet.
70er Jahre:
Erstes Logo; wird ab
den 70er Jahren verwendet.
1991:
Logo wird gemeinsam
mit Wien und Villach
entwickelt. Das eingebaute ÖBB-Logo spiegelt die Nähe wieder.
1999:
Neues Logo mit Wortmarke, das die gute
Kundenbeziehung
zum Ausdruck bringen soll.
Eine Variante des Logos auf dunkelblauem
Hintergrund.
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Seite
Impressum
Die Broschüre erscheint zum 75-jährigen Jubiläum der SPARDA-BANK LINZ.
Herausgeberin:
SPARDA-BANK LINZ, reg. Gen. mit beschränkter Haftung
4018 Linz, Hamerlingstraße 40
www.diesparda.at
[email protected]
Drucklegung: September 2013
Layout, Grafik: networx.at / busta & neumayr og
Druck: Gutenberg-Werbering Gesellschaft m.b.H., 4021 Linz
Alle Informationen in dieser Broschüre wurden nach bestem Wissen erarbeitet.
Die Veröffentlichung erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck mit Quellenangabe gestattet,
nach vorheriger Absprache mit dem Herausgeber.
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SPARDA-BANK Linz,
reg. Gen. mit beschränkter Haftung
4018 Linz, Hamerlingstraße 40
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PEFC/06-39-27

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