Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 der Raiffeisenbank eG
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Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 der Raiffeisenbank eG
Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014 der Raiffeisenbank eG, Struvenhütten I. Geschäftsverlauf 1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Kreditgenossenschaften Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands wurde in 2014 erneut durch die schwierigen internationalen Rahmenbedingungen beeinträchtigt. Neben den Folgen der europäischen Staatsschuldenkrise, welche die Konjunktur bereits in den beiden Vorjahren merklich gedämpft hatten, belasteten auch die Auswirkungen geopolitischer Konflikte das Wirtschaftswachstum. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist 2014 nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 1,6 Prozent dennoch deutlich stärker gestiegen als in den Jahren 2012 (+0,4 Prozent) und 2013 (+0,1 Prozent). Das unterjährige Verlaufsbild glich dabei einer Achterbahnfahrt. Nach einem – vom ungewöhnlich milden Winterwetter begünstigten – sehr wachstumsstarken ersten Quartal hat die Konjunkturdynamik im Sommer spürbar nachgelassen, bevor sie zum Jahresende wieder an Fahrt aufnahm. Faktoren wie die gewalttätigen Auseinandersetzungen in der Ostukraine, in Syrien und im Irak sowie die unerwartet schwach verlaufende wirtschaftliche Erholung im Euroraum ließen auf Jahressicht die Hoffnung auf eine kräftige Belebung der inländischen Investitionstätigkeit unerfüllt bleiben. Auch vom Außenhandel kamen insgesamt nur verhaltene Impulse. Die Konsumausgaben blieben aber eine verlässliche Stütze des gesamtwirtschaftlichen Wachstums. In 2014 wurden die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 1,2 Prozent erhöht. Der Zuwachs fiel damit kräftiger aus als im Vorjahr (+0,8 Prozent). Zur Ausweitung der Konsumausgaben trugen die nach wie vor aufwärtsgerichtete Beschäftigungsentwicklung, die zunehmenden Tarifverdienste und ein vergleichsweise geringer Anstieg der Verbraucherpreise bei, der die Kaufkraft der Einkommen nur wenig verminderte. Befördert wurde die Ausgabebereitschaft der Konsumenten zudem durch eine Anhebung des Einkommensteuer-Grundfreibetrages sowie umfangreiche Leistungsausweitungen in der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Konsumausgaben des Staates legten ebenfalls zu (+1,1 Prozent). Ihr Beitrag zum Wirtschaftswachstum war mit 0,2 Prozentpunkten jedoch erneut geringer als der Beitrag des Privatkonsums mit 0,7 Prozentpunkten. Das Investitionsklima blieb insgesamt verhalten. Der Hauptgrund für die Zurückhaltung ist in den Absatz- und Gewinnerwartungen der Unternehmen zu sehen, die sich vor dem Hintergrund der höheren globalen Unsicherheiten im Sommer spürbar eintrübten. Die Ausrüstungsinvestitionen sind daher trotz der weiterhin sehr günstigen Finanzierungsbedingungen im langjährigen Vergleich nur moderat expandiert (+4,3 Prozent). Darüber hinaus sind die Investitionen in Vorräte deutlich zurückgegangen und haben für sich genommen das gesamtwirtschaftliche Wachstum um 0,4 Prozentpunkte vermindert. In gewerbliche Bauten wurde aber trotz der globalen Unsicherheiten mehr investiert (+2,4 Prozent). Im Wohnungsbau (+4,1 Prozent) und im öffentlichen Bau (+3,7 Prozent) nahm das Investitionsvolumen sogar kräftig zu. Die Wohnungsbauinvestitionen wurden dabei weiterhin durch die gute Arbeitsmarktlage und die niedrigen Hypothekenzinsen stimuliert. Bei den öffentlichen Bauinvestitionen wirkte sich die bessere Finanzlage vieler Kommunen stützend aus. Die Finanzlage der öffentlichen Hand hat sich 2014 weiter entspannt. Der Bund erzielte zum ersten Mal seit 1969 ein Jahr ohne Defizit. Die „schwarze Null“ wurde damit ein Jahr früher erreicht als von der Bundesregierung angekündigt. Der staatliche Gesamthaushalt schloss das dritte Jahr in Folge mit einem leichten Überschuss ab. Die Staatseinnahmen legten weiter zu. Auch bei den staatlichen Ausgaben war ein Anstieg zu verzeichnen. Hierzu trugen unter anderem die höheren Rentenausgaben und die deutlich zunehmenden Arbeitnehmerentgelte der Angestellten von Bund und Kommunen bei. Die Maastricht-Defizitquote, die den öffentlichen Finanzierungssaldo in Relation zum Bruttoinlandsprodukt setzt, fiel mit 0,6 Prozent etwas höher aus als im Vorjahr (+0,1 Prozent). Der Bruttoschuldenstand ging im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung von rund 77 Prozent in 2013 auf etwa 74 Prozent in 2014 zurück. Am deutschen Arbeitsmarkt setzte sich der Aufschwung fort. Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes stieg die Anzahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2014 gegenüber dem Vorjahr um 371.000 auf rund 42,7 Miollionen Menschen. Der Anstieg basierte vor allem aus einem merklichen Zuwachs von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Arbeitslose konnten hiervon allerdings nur in begrenztem Umfang profitieren, da jeweils ein gutes Drittel des Beschäftigungsaufbaus auf der stillen Reserve und der gestiegenen Erwerbstätigkeit von ausländischen Arbeitskräften beruhte. Die Anzahl der Arbeitslosen ist deswegen nur leicht ge-1- sunken. Sie ging nach ersten Angaben der Bundesagentur für Arbeit im Jahresdurchschnitt um 52.000 auf knapp 2,9 Millionen zurück. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent. Die Bilanz an den internationalen Finanzmärkten fällt für das Jahr 2014 durchwachsen aus. Sowohl der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, der Bürgerkrieg in Syrien und die Bürgerproteste in Hongkong als auch die Angst vor einer Abkühlung des chinesischen Wirtschaftsmotors ließen die Nervosität an den Märkten steigen. Insbesondere ab der zweiten Jahreshälfte reagierten Anleger und Investoren zunehmend sensibel auf negative Meldungen, was zwischenzeitlich deutliche Kursschwankungen an den einzelnen Teilmärkten provozierte. Schwerwiegende Verwerfungen blieben an den Finanzmärkten aber aus. Zum Ende des Jahres sorgte Sorgenkind Griechenland wieder für Unruhe an den Märkten. Nachdem der amtierende griechische Premierminister Antonis Samaras damit gescheitert war, den ehemaligen EU-Kommissar Stavros Dimas im griechischen Parlament zum Präsidenten wählen zu lassen, wurden Neuwahlen für den Januar 2015 vereinbart. Angesichts der vielversprechenden Wahlchancen der reformkritischen Partei Syriza unter Alexis Tsipras stiegen europaweit die Sorgen vor einem Wiederaufflammen der Krise im Euroraum. Darüber hinaus ging die Sorge um, Griechenland könne im Falle eines Wahlsieges Tsipras die Währungsunion verlassen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im vergangenen Jahr ihre Geldpolitik für den Euroraum noch weiter gelockert. Ausgangspunkt der neuen Maßnahmen war die auf niedrigem Niveau nachlassende Inflation bei gleichzeitig schwacher Konjunktur. Darüber hinaus verminderte der rückläufige Ölpreis den Preisdruck im Währungsraum. In dieser Gemengelage befürchtete der Rat der EZB ein ernstzunehmendes Risiko dauerhaft zu niedriger Inflationsraten sowie abnehmender Inflationserwartungen. Die europäische Notenbank begegnete diesem Risiko mit Leitzinssenkungen im Juni und September. Dabei senkte sie den Hauptrefinanzierungssatz für die Geschäftsbanken im Euroraum um insgesamt 0,2 Prozentpunkte auf 0,05 Prozent. Der Tagesgeldzins, d.h. der Zins für Übernachteinlagen der Geldhäuser bei der EZB, fiel in zwei Zinsschritten auf -0,2 Prozent. Erstmals verlangte die EZB damit einen Strafzins für bei der EZB geparkte Gelder. Die europäischen Notenbanker erhofften sich insbesondere vom negativen Tagesgeldzins eine Belebung der Weitervergabe von Geldern innerhalb des Währungsraumes. Flankiert wurde die Zinssenkung von weiteren geldpolitischen Sondermaßnahmen. Zum einen wurde im Juni ein neues langfristiges Refinanzierungsgeschäft ins Leben gerufen. Über dieses können Banken bis 2016 Gelder der EZB mit Laufzeiten von bis zu vier Jahren erhalten, wobei Laufzeit und Umfang der Mittel von der Kreditvergabe der Bank im Bezugszeitraum abhängen. Ziel ist die Belebung der schwachen Unternehmenskreditvergabe im Währungsraum. Zum anderen beschloss der EZB-Rat im September Programme zum Aufkauf von verbrieften Krediten (ABS-Papieren) und gedeckten Schuldverschreibungen, wie z.B. Pfandbriefe, die im vierten Quartal gestartet wurden. Zum Ende des Jahres gab EZB-Präsident Draghi bekannt, dass die europäische Notenbank die Machbarkeit und Wirkung weitergehender geldpolitischer Maßnahmen, wie z.B. den breiten Ankauf von Staatsanleihen, prüfe. Der Euro hat in 2014 deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Zwar konnte sich die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar in der ersten Jahreshälfte noch erfolgreich über der Marke von 1,35 US-Dollar halten. In der zweiten Jahreshälfte gab der Euro aber sichtbar nach. Bis zum Jahresende fiel der Euro-Dollar Kurs auf 1,21 US-Dollar je Euro. Das waren 16,5 US-Cent weniger als Ende 2013. Verantwortlich für die Euro-Schwäche waren in erster Linie die divergierenden Geldpolitiken dies- wie jenseits des Atlantiks. So schwenkte die EZB im Jahresverlauf auf einen deutlich expansiveren geldpolitischen Kurs für den Euroraum ein. An den Märkten setzte sich daraufhin die Erwartung durch, dass die EZB weitere geldpolitisch expansive Maßnahmen, wie z.B. umfassende Staatsanleihekäufe, in 2015 beschließen werde. Mit Blick auf die US-Notenbankpolitik gewannen hingegen nach der Einstellung der Anleiheaufkäufe der Federal Reserve sowie vielversprechender Konjunkturdaten Spekulationen über eine bevorstehende Zinswende in den USA die Oberhand. Trotz neuer Allzeithochs dies- wie jenseits des Atlantiks blieb an den Aktienmärkten der große Befreiungsschlag in 2014 aus. Zwar hatten sich Aktien in der ersten Jahreshälfte hoffnungsvoll entwickelt. Nachdem der DAX im ersten Quartal um die Marke von 9.400 Punkten geschwankt war, knackte der deutsche Leitindex im zweiten Quartal die Marke von 10.000 Punkten. Konjunkturhoffnungen für den Euroraum und die expansivere Geldpolitik der EZB waren dabei die treibenden Kräfte. Allerdings fand der Höhenflug des DAX mit Beginn der zweiten Jahreshälfte ein jähes Ende. Ausschlaggebend waren überraschend schwache Konjunkturdaten aus Deutschland, Europa und den Schwellenländern sowie die anhaltenden Konflikte in der Ostukraine und im Nahen Osten. Der DAX verlor im Zuge dessen zunehmend an Höhe und sank bis Mitte Oktober auf 8.500 Punkte. Im November kam es allerdings zu einer Erholung, in deren Verlauf der deutsche Leitindex ein neues Allzeithoch von 10.087 Punkten erreichte. Im Zuge der Regierungskrise in Griechenland und der Furcht vor einem Wiederaufflammen der -2- Euro-Schuldenkrise gab der Deutsche Aktienindex zum Ende des Jahres aber wieder einen Teil seiner Kursgewinne ab. Der DAX beendete das Jahr bei einem Stand von 9.806 Punkten und lag damit 2,7 Prozent höher als am Vorjahresende. Im Laufe des letzten Jahres haben insgesamt 31 (Vorjahr 23) Volksbanken und Raiffeisenbanken mit anderen Genossenschaftsbanken fusioniert. Ende Dezember 2014 gab es somit 1047 genossenschaftliche Banken. Als durchschnittliche Bilanzsumme je Institut errechnet sich per Ende 2014 ein Wert von 753 Mio. EUR (Vorjahr 708 Mio. EUR). Die Spannweite bei den Bilanzsummen reicht von 16 Mio EUR für die kleinste bis zu 35 Mill. EUR für die größte Kreditgenossenschaft. Die Zahl der Mitglieder bei den Kreditgenossenschaften erreichte Ende 2014 18,0 Mio. Personen und Unternehmen. Das sind mehr als 312.000 Mitglieder und damit 1,8 Prozent mehr als im Jahr 2013. Die erfreuliche Geschäftsentwicklung der Genossenschaftsbanken im Jahr 2014 basiert auch auf dem großen Vertrauen, das den Kreditgenossenschaften durch ihre Kunden und Mitglieder im vergangenen Jahr entgegengebracht wurde. Ein wichtiger Ausdruck von Nähe und Verbundenheit zu ihrer Region sowie zu den Menschen vor Ort ist das gesellschaftliche Engagement einer jeden Genossenschaftsbank vor Ort. Parallel zur geldpolitischen Problematik stehen die Kreditgenossenschaften unverändert unter „Regulierungsstress“. Dieser bindet erhebliche personelle Kapazitäten in der FinanzGruppe, sowohl auf der Verbundebene als auch in den Primärbanken. Ein „gravierendes Beispiel“ für neue Auflagen ist das Meldewesen für Ortsbanken. 2. Entwicklung der Raiffeisenbank eG Die Geschäftsentwicklung verlief auch in diesem Jahr insgesamt betrachtet wieder zufriedenstellend. Im Einzelnen zeigt sich folgendes Bild: Bilanzsumme Außerbilanzielle *) Berichtsjahr 2013 2012 2011 2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 15.574 16.037 13.858 13.909 13.733 228 353 205 260 346 Geschäfte *) Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten), 2 (Andere Verpflichtungen). Im Geschäftsjahr 2014 haben wir unseren Kurs einer qualitativen und risikobegrenzenden Geschäftspolitik fortgesetzt. Dabei reduzierte sich die Bilanzsumme um TEUR 463. Die Veränderung resultiert hauptsächlich auf den Rückgang der Sichtanlage eines Großanlegers. Bei den außerbilanziellen Geschäften gab es im Berichtsjahr einen Rückgang von TEUR 125 = 35,4 % auf TEUR 228. Diese ergibt sich aus der Reduzierung der unwiderruflichen Kreditzusagen. Aktivgeschäft Berichtsjahr 2013 2012 2011 2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR Kundenforderungen 7.362 6.941 6.767 7.374 7.002 Wertpapieranlagen 1.499 1.501 1.000 1.017 1.043 Forderungen an Banken 6.562 7.474 5.973 5.366 5.575 Wie im Vorjahr gab es im Berichtsjahr wieder eine Steigerung bei den Kundenforderungen. Sie erhöhten sich um 6,1 % = TEUR 421 auf TEUR 7.362. Bei den Wertpapieren gab es gegenüber dem Vorjahr einen geringen Rückgang um TEUR 2 = 0,1 % auf TEUR 1.499. Die Forderungen an Banken dienen ausschließlich der Anlage liquider Mittel und der Sicherstellung einer ständigen Zahlungsbereitschaft. Sie verringerten sich um 12,2 % auf TEUR 6.562. -3- Passivgeschäft Berichtsjahr 2013 2012 2011 2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR Bankrefinanzierungen Spareinlagen andere Einlagen 0 0 0 0 16 1.807 1.800 2.022 1.862 2.038 12.306 12.823 10.447 10.757 10.525 Aufgrund der ausreichenden eigenen Liquidität aus Kundengeldern wurden wie in den Vorjahren wieder keine Bankrefinanzierungen in Anspruch genommen. Bei den Spareinlagen gab es gegenüber dem Vorjahr eine geringe Erhöhung von 0,4 % auf TEUR 1.807. Die anderen Einlagen konnten im Berichtsjahr nicht wie im Vorjahr erhöht werden. Es gab einen Rückgang von TEUR 517 = 4,0 % auf TEUR 12.306. Dienstleistungsgeschäft Berichtsjahr 2013 2012 2011 2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR Erträge aus Wertpapierdienstleistungsund Depotgeschäften 6 14 18 10 9 Vermittlungserträge 35 48 29 25 29 Erträge aus Zahlungsverkehr 84 81 82 84 83 Die Erträge aus den Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften verringerten sich um TEUR 8, die Vermittlungserträge verringerten sich um TEUR 13 und bei den Erträgen aus dem Zahlungsverkehr gab es eine Erhöhung von TEUR 3. Insgesamt verringerten sich die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft um TEUR 18 auf TEUR 125. Investitionen Im Geschäftsjahr 2014 waren keine wesentlichen Investitionen erforderlich. Nennenswerte Investitionen sind gegenwärtig nicht vorgesehen und auch nicht geplant. Deshalb wird die zukünftige Ertragslage nicht durch Investitionen beeinflusst. Personal- und Sozialbereich Der entsprechend dem Geschäftsvolumen geringe Personalbestand hat sich im Berichtsjahr nicht verändert. Weitere nicht finanzielle Leistungsindikatoren Keine. Sonstige wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr Wichtige Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nicht ereignet. II. Darstellung der Lage sowie der Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Raiffeisenbank eG 1. Gesamtbanksteuerung, Risikomanagement Bei der Beurteilung und Steuerung der verschiedenen Risiken – sei es Adressausfall – oder Marktpreisrisiken – kommen entsprechende anerkannte Methoden zur Anwendung. Eingesetzt werden hinsichtlich der Adressausfallrisiken Risikoklassifizierungssysteme. Unter anderem wird der Kreditbestand auch nach Größenklassen aufgeteilt und analysiert. Angesichts unserer Geschäftsstruktur beziehen sich unsere Marktpreisrisiken nahezu ausschließlich auf sich verändernde Geld- und Kapitalmarktzinsen. Ein Handelsbuch unterhalten wir nicht. Unsere Wäh-4- rungspositionen waren unterjährig von untergeordneter Bedeutung; zum Jahresschluss wurden keine Währungspositionen unterhalten. Zinsänderungsrisiken überwachen wir mit einem EDV-unterstützten Sicherungssystem, Marktpreisrisiken bestehen für uns insbesondere bei sinkenden Zinsen. 2. Vermögenslage Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Solvabilität gemäß § 10 KWG (bis 2013) bzw. Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten (ab 2014) haben sich in den letzten 5 Jahren wie folgt entwickelt: Eigenkapital laut Bilanz 4) 2011 2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 1.224 1.131 988 Haftendes Eigenkapital 2) -- 1.575 1.441 1.362 1.287 Eigenmittel (Art. 72 CRR) 3) 1.544 -- -- -- -- Solvabilitätskennziffer 2) -- 3) 4) Gesamtkapitalquote 3) 2012 1.270 Kernkapitalquote 2) 2013 1.327 Harte Kernkapitalquote 1) Berichtsjahr 3) 1) 3) 4) % 20,2 % 18,9 % 16,8 % 16,0 % 15,4 % -- % -- % -- % -- % 15,4 % -- % -- % -- % -- % 19,4 % -- % -- % -- % -- % Hierzu rechnen die Passivposten 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital). bis 2013 ab 2014 Übergangsregelung nach Art. 465 CRR für 2014 Angemessene Eigenmittel, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bilden neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Die vom Bundesministerium der Finanzen vorgegebenen Anforderungen der CRR wurden von uns im Geschäftsjahr 2014 gut eingehalten. So erlaubt die Eigenmittelausstattung auch in Zukunft ein weiteres gesundes Geschäftswachstum. Unter Berücksichtigung einer vom Vorstand und Aufsichtsrat zur kontinuierlichen Stärkung des Eigenkapitals beschlossenen Vorwegzuweisung von TEUR 22 zu den Ergebnisrücklagen, die noch der Zustimmung der Generalversammlung bedarf, beträgt unser Eigenkapital 1,3 Mio. EUR; das sind 8,5 % der Bilanzsumme. Unser Eigenkapital (Passivposten 12) ist unterdurchschnittlich ausgeprägt. Nach unserer Unternehmensplanung ist eine Annäherung an den Durchschnittswert in den folgenden Jahren durch über dem Bilanzsummenwachstum liegende Dotierungen der Ergebnisrücklagen sowie durch die Einwerbung von Geschäftsguthaben vorgesehen. Kundenforderungen Die Forderungen an Kunden sind im Berichtsjahr um TEUR 421 auf TEUR 7.362 gestiegen. Der Anteil der Forderungen an Kunden am Bilanzstichtag hat sich sich von 43,3 % im Vorjahr auf 47,3 % der Bilanzsumme erhöht. Das Kundenkreditgeschäft wird grundsätzlich aus dem Einlagengeschäft finanziert. Refinanzierungen bei Banken bestehen nicht. Den durch die Generalversammlung festgesetzten Kredithöchstgrenzen für die einzelnen Kreditnehmer sowie den bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften einschließlich der Anzeigepflichten wurde während des gesamten Berichtszeitraumes entsprochen. Die Forderungen an unsere Kunden haben wir auch zum Jahresende 2014 wieder mit besonderer Vorsicht bewertet. Akute Risiken im Kreditgeschäft wurden in voller Höhe durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Erhöht latente Kreditrisiken sind in einem angemessenen Ausmaß durch versteuerte Reserven gedeckt. Die Einzel- und Pauschalwertberichtigungen wurden von den entsprechenden Aktivpo-5- sten abgesetzt. Durch unsere Liquiditätsplanung konnten wir allen vertretbaren und berechtigten Kreditwünschen unserer mittelständischen Kundschaft entsprechen. Aufgrund der regionalen Wirtschaftsstruktur und unserer geschäftspolitischen Ausrichtung entfallen wesentliche Teile unseres Kreditvolumens auf: Anteile am Gesamtvolumen Berichtsjahr % Vorjahr % Arbeitnehmer 44,4 % 41,3 % Landwirtschaft 16,4 % 17,2 % Handwerk, Dienstleistung und Freiberufler 28,7 % 27,9 % Der Anteil der Arbeitnehmer am Gesamtvolumen, der sich aus der Geschäftsstruktur im Einzugsgebiet der Bank ergibt, ist im Berichtsjahr um 3,1 %-Punkte gestiegen. Bei der Landwirtschaft ging der Anteil um 0,8 %-Punkte zurück und bei den Handwerkern, Dienstleistern und Freiberuflern stieg er um 0,8 %Punkte. Die Größenstruktur der Forderungen an Kunden ist noch nicht befriedigend. Mit Blick auf die geringe Größe unseres Instituts wird es weiter unser Ziel sein, Strukturrisiken im Kundenkreditgeschäft abzubauen. Wertpapieranlagen Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft setzen sich wie folgt zusammen: Wertpapieranlagen Liquiditätsreserve Berichtsjahr 2013 2012 2011 2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 1.499 1.501 1.000 1.017 1.043 Unsere Wertpapieranlagen betragen 9,6 % (Vorjahr 9,4 %) des Bilanzvolumens. Es handelt sich ausschließlich um verzinsliche Euro-Anleihen eines inländischen Kreditinstituts (DZ Bank). Die Wertpapiere werden als Liquiditätsreserve geführt und nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Zum Bilanzstichtag war eine Kurswertabschreibung in Höhe von TEUR 2 erforderlich. Weitere wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen Weitere wesentliche Aktiv- und Passivstrukturen sind nicht vorhanden. Das Sachanlagevermögen ist mit TEUR 26 unbedeutend. Derivatgeschäfte Derivatgeschäfte werden nicht getätigt. -6- Zinsänderungsrisiko Das Zinsänderungsrisiko auf Gesamtbankebene wird entsprechend den gesetzlichen Mindestanforderungen mit einem EDV-unterstützten Steuerungsprogramm laufend überwacht. Marktpreisrisiken bestehen für uns insbesondere bei sinkenden Zinsen aufgrund des Liquiditätsüberschusses. Nach den auf dieser Grundlage zum Bilanzstichtag des Berichtsjahres und der Folgejahre ermittelten Zinsänderungsrisiken ergeben sich negative Auswirkungen auf das Betriebsergebnis des laufenden und darauf folgenden Geschäftsjahres. Währungsrisiko Währungsrisiken bestehen zum Jahresende nicht. Operationelle Risiken / Sonstige Risiken Den Betriebs- und Rechtsrisiken begegnen wir u.a. durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. Versicherbare Gefahrenpotenziale (z. B. Diebstahl- und Betrugsrisiken) haben wir durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt. Mitgliedschaft in der Sicherungseinrichtung des BVR Unsere Genossenschaft ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht. 3. Finanz- und Liquiditätslage Eine ausreichende Zahlungsbereitschaft war im Berichtsjahr jederzeit gegeben. Die Liquiditätskennzahl der Liquiditätsverordnung lag stets oberhalb des vorgeschriebenen Mindestwertes. Anzeichen für eine zukünftige wesentliche Beeinträchtigung der Liquidität waren nicht erkennbar. In Anbetracht der derzeit vorhandenen Liquiditätsreserven und der Einbindung unserer Bank in den genossenschaftlichen Liquiditätsverbund ist für einen Betrachtungszeitraum von zwei Jahren mit einer wesentlichen Beeinträchtigung der Zahlungsfähigkeit aus heutiger Sicht nicht zu rechnen. -7- 4. Ertragslage Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft haben sich in den letzten 5 Jahren wie folgt entwickelt: Erfolgskomponenten 3) 4) 2012 2011 2010 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR 407 444 472 478 512 Provisionsüberschuss 2) 123 141 128 120 123 Verwaltungsaufwendungen 456 464 448 448 440 a) Personalaufwendungen 287 287 277 281 269 b) andere Verwaltungsaufwendungen 169 177 171 167 171 95 137 177 175 212 -3 -52 -11 24 -124 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 91 85 167 199 88 Steueraufwand 27 24 51 31 31 Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken 12 7 53 107 0 Jahresüberschuss 53 54 63 60 56 Bewertungsergebnis 2) 2013 Zinsüberschuss 1) Betriebsergebnis vor Bewertung 3) 1) Berichtsjahr 4) GuV-Posten 1abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3 GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6 Saldo aus den GuV-Posten 1 bis 12 Saldo aus den GuV-Posten 13 bis 16 Die Kapitalrendite (Jahresüberschuss nach Steuern/Bilanzsumme) betrug im Geschäftsjahr 0,34 % (Vorjahr 0,34 %). Der Zinsüberschuss hat sich um 8,3 % auf TEUR 407 verringert und beträgt 2,5 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (dBS). Der Provisionsüberschuss verringerte sich um TEUR 18 auf TEUR 123 = -12,8 %. Die Personalaufwendungen haben sich mit TEUR 287 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, die anderen Verwaltungskosten haben sich um TEUR 8 = -4,5 % auf TEUR 169 verringert. Das Bewertungsergebnis hat sich im Berichtsjahr um TEUR 49 auf TEUR -3 verbessert. Der Rückgang des Zinsergebnisses und des Provisionsüberschusses konnte durch die Verbesserung des Bewertungsergebnisses kompensiert werden. Somit konnte wieder ein positiver Jahresüberschuss von TEUR 53 (Vorjahr TEUR 54) erwirtschaftet werden. Aus dem Jahresüberschuss ist die Zahlung einer Dividende von 4 % vorgesehen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen wir wieder mit einem Rückgang des Zinsüberschusses. Auch beim Bewertungsergebnis gehen wir wie im Berichtsjahr wieder von einer Verbesserung aus um damit einen Teil des Rückgangs des Zinsüberschusses auszugleichen. Für das laufende Geschäftsjahr gehen wir von einem etwas geringeren oder gleichbleibenden Jahresüberschuss aus. 5. Zusammenfassende Beurteilung der Lage Wie alle unternehmerischen Tätigkeiten ist auch das Bankgeschäft nicht frei von Risiken. Neben allgemeinen Risikofaktoren (z. B. Konjunkturschwankungen, neue Technologien und Wettbewerbssituationen, sonstige sich verändernde Rahmenbedingungen) bestehen spezifische Bankenrisiken, die sich insbesondere in Form von Adressausfall- (Kredit-) und Marktpreisrisiken (Zinsänderungs-, Währungs- und sonstige Preisrisiken) zeigen. Akute Risiken im Kreditgeschäft sind ausreichend durch Einzelwertberichtigungen abgeschirmt. Latente -8- Risiken im Kreditgeschäft sind durch versteuerte Reserven in angemessenem Umfang abgedeckt. Das Adressenausfallrisiko hinsichtlich der Wertpapiere wird aufgrund des guten Emittenten als gering angesehen. Angesichts unserer Geschäftsstruktur beziehen sich unsere Marktpreisrisiken nahezu ausschließlich auf sich verändernde Geld- und Kapitalmarktzinsen. Marktpreisrisiken bestehen für uns insbesondere bei sinkenden Zinsen. Sonstige Risiken überwachen wir bzw. schirmen wir durch Versicherungen ab. Das zur Abdeckung von latenten Kreditrisiken vorhandene Risikodeckungspotenzial wollen wir noch weiter stärken. Zusätzlich sind wir bestrebt, die Risikostruktur unseres Kreditportfolios weiter zu verbessern. III. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht ereignet. IV.Voraussichtliche Entwicklung (Prognosebericht) Aufgrund des wirtschaftlichen Umfeldes und des eng eingegrenzten Einzugsgebietes unserer Bank rechnen wir für das laufende Geschäftsjahr mit einem leichten Anstieg der Bilanzsumme. Wir gehen davon aus, dass wir das Kundenpotenzial im Geschäftsbezirk auch in Zukunft zu einem überdurchschnittlichen Anteil ausschöpfen können, ohne dabei die Risikoorientierung zu vernachlässigen. Nach der von uns erstellten Vorschaurechnung für das laufende Geschäftsjahr gehen wir derzeit von einem weiterhin rückläufigen Zinsüberschuss, einem gleichbleibenden Provisionsüberschuss, einem steigenden Verwaltungsaufwand sowie einer Verbesserung des Bewertungsergebnisses aus. Derzeit liegt das voraus berechnete Betriebsergebnis unter dem Vorjahresniveau. Für 2015 rechnen wir mit einer ähnlichen Ertragslage. Dank guter Kenntnis über unser Geschäftsgebiet und aufgrund langjähriger Geschäftsbeziehungen sind wir in der Lage, etwaige Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen. Deshalb rechnen wir nicht mit außergewöhnlichen Risiken aus dem Kreditgeschäft. Wir streben weiterhin eine ausgewogene Branchen- und Größenstruktur an. Die örtliche Marktpräsenz und die gute fachliche Qualifikation in Verbindung mit kurzen Entscheidungswegen ermöglichen es, trotz des anhaltend intensiven Wettbewerbs sich bietende Geschäftsmöglichkeiten aktiv zu nutzen. Insbesondere bei der Realisierung eines geplanten Neubaugebietes innerhalb der Gemeinde Struvenhütten in den nächsten zwei Jahren sehen wir Chancen für Kreditgeschäfte mit überschaubaren Risiken. Die Risiken der künftigen Entwicklung bewegen sich nach unserer Einschätzung – wie dargestellt – in einem überschaubaren und für unser Haus tragbaren Rahmen, so dass wir davon ausgehen, dass hieraus keine wesentlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Vor diesem Hintergrund erwarten wir auch für die nächsten beiden Geschäftsjahre eine geordnete Vermögens- und Finanzlage sowie eine zufrieden stellende Ertragslage. Anschließend möchten wir darauf hinweisen, dass, soweit wir vorstehend Prognosen oder Erwartungen geäußert haben oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen hiervon abweichen können. -9- V. Zweigniederlassungen Die Genossenschaft unterhält keine Zweigniederlassungen. Struvenhütten, 25. Juni 2015 Raiffeisenbank eG Der Vorstand: gez. Wolfgang Mohr gez. Heinz-Egon Behn - 10 -