Die Dienstleistung steht im Vordergrund
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Die Dienstleistung steht im Vordergrund
AutomatenMARKT | September 1999 | Märkte NSM – Internet-Terminal Die Dienstleistung steht im Vordergrund Aus Bingen kommt ein neues Internet-Terminal auf den Markt. Schritt für Schritt will man damit dieses Medium für die Branche nutzbar machen. Es ist kein Spiel. Es wird nichts ausgezahlt. Niemand wartet auf die Jackpot-Sirene. Niemand verspricht dem Unternehmer damit unermesslichen Reichtum über Nacht. Wer braucht solch ein Gerät? Und doch wird es von jungen Leuten umlagert. Sie sitzen stundenlag gebannt davor. Geht es nach den Entwicklern, sind diese Geräte sogar die Zukunft unserer Branche: Internet-Terminals. „Das ist doch nichts Neues! Hab’ ich schon mal gesehen. Brauch’ ich nicht. Kostet nur Geld und bringt nichts“, so oder so ähnlich sind die Reaktionen vieler Automatenunternehmer zu diesem Thema. Diese Aussagen kennt auch Christopher Röricht, Produktmanager Multimedia-Terminals bei NSM Interactive Technology. Trotzdem bringt das Binger Unternehmen jetzt ein neues Internet-Terminal für Spielstätten und Gastronomie auf den Sie sind vom Erfolg des Webber Markt – den Webber. überzeugt: Christopher Röricht (rechts), „Wir sehen in unserem neuen Produkt Produktmanager Multimedia-Terminals, und im Internet eine Zukunft für die und Christine Hirz, Pressesprecherin von Automatenbranche. Dazu muss den NSM. Unternehmern aber klar sein, dass der Webber eine Investition in die Zukunft ist. Ein Internet-Terminal ist eben kein Spielgerät, sondern eine Dienstleistung für die die Gäste“, erklärt Röricht. Und gerade in diesem Dienstleistungsgedanken und in der Zukunftssicherheit sieht NSM das große Potenzial eines Internet-Terminals. Dass das Internet immer mehr an Bedeutung für das tägliche Leben auch hier in Deutschland gewinnen wird, davon ist der Produktmanager überzeugt. Gerade wegen der wachsenden Bedeutung seien öffentliche Terminals seiner Ansicht nach der richtige Weg in die Zukunft. Berührungsängste müssen noch überwunden werden „Es ist ein Trugschluss, dass bald alle einen Internetanschluss zu Hause haben und Internet-Terminals überflüssig werden. Seriöse Prognosen gehen davon aus, dass im Jahre 2003 rund 29 Prozent der privaten Haushalte online gehen können. Das heißt, die anderen rund 70 Prozent der Bevölkerung sind auf öffentliche Terminals angewiesen“, erläutert Röricht. Einen weiteren Pluspunkt für Terminals sieht der Produktmanager in der Weise, wie das Internet von den meist jungen Leuten genutzt wird. Hauptsächlich werde gechattet. Das heißt, es wird sich online mit kurzen Textnachrichten unterhalten. Dazu Röricht weiter: „Gechattet wird meist lieber zusammen mit Freunden in lockerer Umgebung bei einer Cola, als allein zu Hause vor dem Computer.“ Der Produktmanager sieht für das Internet eine Weiterentwicklung, Wachstum und Veränderung. Mit dem Webber wolle man dem Automatenunternehmer eine zukunftssichere Grundlage für die Vermarktung der Dienstleistung Internet geben. „Das Gerät, das wir jetzt auf den Markt bringen, soll auch noch in Die Menü-Auswahl soll auch Laien einen mehreren Jahren seinen Dienst einfachen Zugang zum Internet erfüllen. Wir sind jedoch ständig um ermöglichen. Verbesserungen bemüht. In unserer mehrmonatigen Testphase haben wir den Webber für den Einsatz in Spielstätten und der Gastronomie optimiert“, sagt Röricht. Der Automatenkaufmann bekomme ein Gerät, das keine Fachkenntnisse vom Unternehmer oder Nutzer fordere. Einfach aufstellen und an die Telefonleitung und die Steckdose anschließen. Auch eine Wartung des Gerätes entfalle, sagt der Produktmanager. Das bedeute: kein zusätzlicher Personalaufwand. Mit dieser Philosophie wolle man den Automatenkaufleuten den Einstieg in die Dienstleistung Internet so einfach wie möglich machen. „Aber das Gerät nur in die Ecke zu stellen und darauf zu warten, dass Einnahmen fließen, ist falsch. Werbung ist hier ein entscheidender Punkt. Deshalb bekommt der Unternehmer gleich ein Werbepaket mit Aufklebern und Postern mitgeliefert“, so der Produktmanager. Auch dem Gast sollen Berührungsängste genommen werden. Der Webber soll völligen Computer- beziehungsweise Internetlaien den Zugang zum weltweiten Datennetz ermöglichen, so Röricht. Dem Nutzer stehen sofort eine Reihe von thematisch gegliederten Internetseiten zum Abruf bereit. Durch besonders interessante Seiten, die monatlich von dem NSM-Team ausgewählt werden, soll die Attraktivität und Aktualität noch gesteigert werden, so die Planung von NSM Interactive Technologie. Neben dem Internetzugang besteht auch noch die Möglichkeit, auf dem Webber PC-Spiele laufen zu lassen. Dazu hat NSM Lizenzverträge mit mehreren Softwarefirmen geschlossen. Der Schwerpunkt soll aber auf der Keine komplizierten Adressen müssen interaktiven Unterhaltung im Internet eingegeben werden. Ausgewählte liegen. vorgegebene Seiten lassen sich durch „Es gibt einfach viele Möglichkeiten, einen einfachen Tastendruck abrufen. die uns in Zukunft mit dem Webber noch offen stehen. Wir wollen aber immer nur einen Schritt nach dem anderen machen. Nach den Erfahrungen und Wünschen der Unternehmer kann dann der Webber leicht den Erfordernissen angepasst werden“, erklärt der Produktmanager. Die Technik und das Gehäuse des Webbers seien darauf ausgelegt, Zusatzgeräte wie zum Beispiel Drucker oder Kameras in das Terminal einzubauen. Weiterhin sei auch geplant, einen Dataprint-Anschluss einzubinden. „Wir sind also für die Zukunft gewappnet. Wollen aber umsichtig das Internet für die Branche nutzbar machen“, sagt Röricht.