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Facebook erlaubt Bilder stillender Mütter
Stillen - die natürlichste Sache der Welt?
2014-09-29 12:08
© Аrtranq - Fotolia.com
Facebook hat seine Richtlinien im Juni 2014 stillschweigend geändert und lässt künftig Brüste
stillender Mütter, die komplett entblößt sind sowie nackte Brustwarzen zu.
„Wir sind auch der Meinung, dass Stillen etwas Natürliches und Schönes ist, und freuen uns, dass es den
Müttern wichtig ist, diese Erfahrung mit anderen auf Facebook zu teilen“, so ein offizielles Statement von
Facebook.
Richtlinienänderung auf Facebook
Bislang war die Veröffentlichung von Bildern, die Mütter beim Stillen zeigen bzw. nackter Frauenbrüste
auf Facebook verboten. Das größte soziale Netzwerk stufte Stillbilder früher als „obszön“ bzw.
„pornographisch„ und somit als nicht erlaubt ein.
2008 versammelten sich Mütter vor der Facebook-Zentrale in Palo Alto zum öffentlichen Stillen und
protestierten gegen die Richtlinien von Facebook.
Die Online-Petition mit dem Namen "Hey Facebook. Stillen ist nicht obszön!" und die weltweit
beachtete Kampagne "Free The Nipple" fanden tausende Unterstützer und bekamen internationale
Aufmerksamkeit in den Medien. Die Kampagne setzte sich dafür ein, dass Frauen genau wie Männer in
der Öffentlichkeit ihren Oberkörper entblößen dürfen.
Dass das nun möglich ist, haben wir einer Richtlinienänderung aufseiten Facebooks zu verdanken, die wie wir von Ardo finden - dringend überfällig war.
Doch wie sieht eigentlich die Akzeptanz in der Bevölkerung aus, wenn es um
öffentliches Stillen geht?
Das Thema wird häufig heiß und kontrovers diskutiert. Erstaunlicherweise hat es, wenn Promi-Mütter
öffentlich stillen, eine höhere Akzeptanz als bei vielen Nicht-Promis.
Neuer Trend in Hollywood: Promis stillen in der Öffentlichkeit – „wir stillen und sind stolz darauf“
„Sich selbst beim Stillen zu fotografieren oder auch fotografieren zu lassen“ ist seit diesem Jahr so
angesagt, dass US-Medien schon von einem "Breastfeeding-Selfie-Movement" sprechen. Das Topmodel
Gisele Bündchen hat als eine der ersten diesen Trend befeuert.
Jaime King: "Das sind die Momente, für die eine Mutter lebt. Stillen sollte kein Tabu sein (…)“.
Danach folgte auf Instagram eine Welle Bilder stillender Promi-Mütter wie von Beyonce, Pink am Set,
Gwen Stefanie stillend am Schweizer Bahnhof, Alexa Chung, Natalia Vodianova, Miranda Kerr oder
Jaime King, die selbst beim Stillen während Dreharbeiten, bei Foto-Shootings oder im Alltag ihre Babys
zeigen und stolz darauf sind.
Natalia Vodianova sagte in der Debatte, ob eine Frau in der Öffentlichkeit stillen darf, dass sie das
befürworte:
„Ja, denn wenn wir es weiter so behandeln, als sei es eine Art geheime Kunstform, die einzig für
private Räume und Gespräche im Flüsterton bestimmt ist, wird es auch weiterhin ein Tabu bleiben. Es
wird im Laufe der Zeit verschwinden, weiter missverstanden bleiben und außer Reichweite für
zukünftige Mütter.“
Erfahrung aus dem Alltag
Auch wenn Facebook nun seine Richtlinien geändert hat und in den Medien immer wieder Bilder von
stillenden Müttern gezeigt werden, scheint das Stillen als „natürlichste Sache der Welt“ noch nicht ganz
in allen Köpfen angekommen zu sein.
Nancy Wunger, Stillberaterin bei Ardo, hat in einem Interview zum Thema „Einfluss von Familie und
Umfeld auf das Stillen“ beispielsweise folgende Situation geschildert:
„Eine von vielen Situationen, die ich im öffentlichen Nahverkehr erlebt habe: Ein Mann mit
beschmutzter Kleidung, biertrinkend, isst einen stark riechenden Snack. Alle Fahrgäste sitzen vertieft ins
Zeitunglesen oder handyschauend auf ihren Plätzen, vereinzelt wirft mal jemand einen kurzen Blick auf
den Mann.
Wenige Minuten später betritt eine junge Mutter mit ihrem weinenden Säugling im Tragetuch die Bahn.
Fast alle Blicke richten sich auf sie. Nachdem sie Platz genommen hat, verstummt das Weinen, sie stillt
ihr Kind. Und was passiert? Ein Raunen geht durch die Reihen. Ich höre unterschiedliche Sätze, wie z B.
Süß, jetzt isset wieder ruhig. Oder: Würdest Du vor anderen Leuten Deine Brust auspacken? Oder:
Stillen muss man doch zuhause ganz in Ruhe, kein Wunder dass die Kinder heutzutage alle ADS haben,
bei diesen stressigen Müttern.
Ich sah das ästhetische Bild einer entspannten, stillenden Mutter mit glücklichem Baby. Eine
unantastbare Einheit.“
So ganz in den Köpfen angekommen scheint diese natürliche Sache wohl noch nicht zu sein. Wir von
Ardo arbeiten jedenfalls daran und hoffen, dass Sie dazu beitragen, dass es sich eines Tages anders
verhält.
Für mehr spannende und interessante Themen rund um Milchabpumpen, Stillen und Schwangerschaft,
besuchen Sie unseren Blog.
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Quellen:
Huffington Post (12.06.2014): Verbot aufgehoben: Facebook erlaubt jetzt Fotos stillender Mütter mit nackten Brüsten http://www.huffingtonpost.de/2014/06/11/facebook-stillende-muetter_n_5487580.html
Free the nipple: https://www.facebook.com/freethenipple
N24 (17.06.2014): Facebook lenkt ein Stillende Mütter dürfen Nippel zeigen
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Netzwelt/d/4919922/stillende-muetter-duerfen-nippel-zeigen.html
Die Welt (09.01.2009): Facebook sperrt Bilder von stillenden Müttern
http://www.welt.de/vermischtes/article2995605/Facebook-sperrt-Bilder-von-stillenden-Muettern.html
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