Nahrungsergänzungsmittel - Online-Infomappe - Ö1

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Nahrungsergänzungsmittel - Online-Infomappe - Ö1
DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
Die Sendung
Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der
Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr
werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form
aufgearbeitet und Ö1-Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch
Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen.
Wir über uns
Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz,
Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und
Dr. Christoph Leprich die Sendung.
Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Dr. Mag. Nadja Kwapil,
Martin Rümmele, Dr. Doris Simhofer, Mag. Dominique Stiefsohn, Dr. Michaela
Steiner, Dr. Ronny Tekal und Dr. Christoph Leprich.
Das Service
Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice,
das auf größtes Interesse gestoßen ist.
Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen
Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen wird kostenlos zur
Verfügung gestellt und ist bereits am Sendungstag auf der Ö1-Homepage zu
finden. Diese Unterlagen stellen in der Fülle der behandelten Themen ein MedizinLexikon für den Laien dar.
Die Partner
Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner:
die Österreichische Apothekerkammer und das Österreichische Bundesministerium
für Gesundheit.
An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die
Zusammenarbeit bedanken!
Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe
zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben.
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EISENMANGELPRÄPARATE, VITAMIN D-TROPFEN
UND CO – SINNVOLLER ERSATZ ODER
GESCHÄFTEMACHEREI
Mit Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz
23. September 2013, 14.05 Uhr, Ö1
Sendungsgestaltung und Infomappe: Dr. Mag. Nadja Kwapil
Redaktion und Infomappe: Dr. Mag. Nadja Kwapil und Dr. Christoph Leprich
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INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
EISENMANGELPRÄPARATE, VITAMIN D-TROPFEN UND CO – SINNVOLLER ERSATZ
ODER GESCHÄFTEMACHEREI
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KLEINES UND GROSSES BLUTBILD
Die Mikronährstoffe – Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine
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METALL IM BLUT - EISEN
Ursachen des Eisenmangels
Was tun bei Eisenmangel?
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WIE VIEL IST ZU VIEL, WIE WENIG IST ZU WENIG?
Der Normwert – eine manipulative Größe
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KALZIUM UND VITAMIN D
Unzureichende Zufuhr
Vitamin D - hormonähnliche Substanz
Wie ist die Versorgungslage in Österreich?
Vitamingehalt in der Ernährung variiert
Mögliche Überdosierung?
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NATRIUM UND KALIUM
Natrium
Kalium
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INFOLINKS
BUCHTIPP
SENDUNGSGÄSTE
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EINSENMANGEL UND CO.
EISENMANGELPRÄPARATE, VITAMIN D-TROPFEN UND
CO – SINNVOLLER ERSATZ ODER
GESCHÄFTEMACHEREI
Sie verlieren Haare. Und klagen über Müdigkeit und Depression. Oft fehlen diesen
Menschen essentielle Mineralstoffe oder Vitamine, wie Eisen oder Vitamin D.
Tatsächlich gibt es einige wenige medizinisch überprüfbare Ursachen. Bei Frauen
ist es meist die Regelblutung, die zu akutem Eisenmangel führen kann. Und vor
allem ältere Menschen, die weniger ins Freie gehen, haben einen auffällig
niedrigen Vitamin D-Wert in ihrem Blut.
Ein paar bunte Pillen aus der Apotheke oder Drogerie schaffen dann meist
Abhilfe. Man braucht nicht einmal einen Arzt, das meiste ist diagnose- und
rezeptfrei in der Drogerie oder in der Apotheke erhältlich.
Und wer doch auf Nummer sicher gehen will und ärztlichen Rat einholt, trifft
immer häufiger auf hochmoderne Therapieangebote, um den vermeintlichen
Mangel zu beheben: So steht derzeit Eisen intravenös verabreicht hoch im Kurs.
Im Gegensatz zu Tabletten wirkt diese Therapie besonders schnell und verläuft
nahezu frei von Nebenwirkungen. Die Behandelten fühlen sich danach nach
eigenen Aussagen oft wie neu geboren.
Labormediziner und Immunologen beobachten diese Entwicklung jedoch kritisch.
Der Mangel sei oft herbeidiagnostiziert. Denn wenn geschäftstüchtige Mediziner,
Fachgesellschaften oder die Pharmaindustrie Normwerte nach oben (Beispiel
Ferritin-Wert) oder unten (der „Klassiker“ Cholesterinwert) verschieben, werden
aus Gesunden rasch Kranke.
Je mehr gesundheitliche Risiken bei einem Patienten diagnostiziert werden, desto
wahrscheinlicher – so der Lockruf der Hersteller – sei sein Bedarf an
Nahrungsergänzungsmitteln.
Die Fakten scheinen den Skeptikern recht zu geben: Nur zehn Prozent der Frauen
leiden erwiesenermaßen an einem echten Eisenmangel und sind auf eine
medikamentöse Therapie angewiesen. Auch wenn der Eisenwert im Blut zu niedrig
ist, sagt dies noch lange nichts darüber aus, ob der Körper auch tatsächlich unter
einem Mangelzustand leidet. Diese Mappe informiert Sie über seriöse
Nachweismethoden für Mineralstoff- oder Vitaminmangel und über die Chancen
und Gefahren von Ersatzpräparaten und Eiseninfusionen.
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EINSENMANGEL UND CO.
KLEINES UND GROSSES BLUTBILD
Nicht selten geschieht es, dass dem Patienten der Blutbefund unmittelbar nach
einer Blutabnahme wortlos in die Hände gedrückt wird. Mit den vielen
rätselhaften Begriffen und Zahlen können die meisten dann wenig anfangen.
Zumindest die Grundsätze sind aber schnell erklärt:
Bei einem kleinen Blutbild werden grundsätzlich die roten und die weißen
Blutkörperchen und die Blutplättchen gezählt. Die roten Blutkörperchen werden
auch Erythrozyten genannt. Sind zu wenig von ihnen vorhanden, kann das
einerseits auf eine Magen-Darm-Erkrankung oder auf einen Mangel hindeuten –
oft fehlt dem Organismus Eisen. Und auch ihre Größe ist Indikator für
verschiedene Mangelerscheinungen: Sind die roten Blutkörperchen außer Form
geraten, also zu groß, fehlen dem Körper oft Folsäure oder Vitamin B12.
Die Thrombozyten hingegen, die Blutplättchen, sind an der Blutgerinnung
beteiligt. Man könnte sie mit Stärke oder Verdickungsmittel vergleichen, die oft
Nahrungsmitteln beigegeben werden, und dem jeweiligen Lebensmittel ihre
Konsistenz verleihen. Sind zu wenig Blutplättchen vorhanden, ist das Blut zu
dünn, gerinnt schlechter. Eine Knochenmarkserkrankung kann ursächlich dafür
sein.
Die weißen Blutkörperchen hingegen, die Leukozyten, geben Aufschluss darüber,
ob eine Infektion im Körper vorliegt und ob das Immunsystem intakt ist. Wenn
die Leukozyten erhöht sind, sie auf einen bakteriellen Infekt hindeuten, wird
meist noch ein großes Blutbild erstellt, das sogenannte Differenzialblutbild, bei
dem diese verschiedenen weißen Blutkörperchen genauer untersucht werden.
Befinden sich auffällig viele Lymphozyten - eine spezielle Art der weißen
Blutkörperchen - darunter, könnte auch ein viraler Infekt im Körper toben.
Quelle:
http://www.welt.de/wissenschaft/article13223843/Was-das-Blutbild-ueber-dieGesundheit-verraet.html
Die Mikronährstoffe – Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine
Eisen stärkt den Körper, regt das Wachstum von Zellen an. Was genau dieser
stählende Stoff im Körper wirklich bewirkt, ahnten zumindest schon die alten
Ägypter: sie tranken das Wasser, in dem sie zuvor ihre geschmiedeten Geräte
lagerten, um sich gegen die „Bleichsucht“ zu schützen. Und auch die Griechen
griffen offenbar rein intuitiv oder erfahrungsgemäß zu heilenden Substanzen,
ohne wirklich um ihre Wirkweise Bescheid zu wissen: Menschen, die vom Kropf
befallen waren, betupften sie mit der Asche von Meerschwämmen. Erst 1819
entdeckte man die hohe Jod-Konzentration in der Asche. 100 Jahre später
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entdeckte man dann, dass bei der Betupfung von kranken Menschen mit Asche
wohl Jodquelle auf Jodquelle traf, denn auch der Mensch produziert Jod, im
Schilddrüsenhormon nämlich, dem Thyroxin.
Die allgemeine Bezeichnung „Spurenelement“ für Elemente wie zum Beispiel
Eisen, Kupfer, Zink, stammt aus dem 19. Jahrhundert, in dem diese Elemente, die
im Körper nur in sehr geringen Dosen vorkommen, mit Hilfe von bestimmten
Methoden - chemischen Farbreaktionen oder mit der sogenannten
Emissionsspektroskopie - erstmals nachgewiesen werden konnten. Diese alten
Untersuchungsmethoden waren aber zu grob, um ins Detail gehen zu können.
Heute kann man die Spurenelemente kategorisieren. Es handelt sich entweder um
Metalle oder Nichtmetalle. Mittels moderner Untersuchungsmethoden wie etwa
der Atomabsorptionsspektroskopie (AAS), lässt sich nachweisen, dass diese
Substanzen im menschlichen Gewebe wichtige Aufgaben haben. Die Bezeichnung
Spurenelement fasst jene Stoffe zusammen, deren Konzentration im menschlichen
Gewebe unter 50 mg pro kg Körpergewicht liegt.
Spurenelemente und Mineralstoffe befinden sich aber auch im Blut, lassen sich
also mittels Laborbefund nachweisen – die Werte für Natrium, Selen, Magnesium,
Kupfer, Chlorid, Jod und Co werden routinemäßig im Rahmen der Blutabnahme
erhoben. Neben den Vitaminen, Aminosäuren und Fettsäuren zählen die
Spurenelemente und die Mineralstoffe zu den sogenannten Mikronährstoffen. Die
Bezeichnung passt zu ihrer – bereits erwähnten – geringen Konzentration im
Körper. Der menschliche Organismus benötigt nur sehr geringe Mengen von ihnen
und sie scheinen auf den ersten Blick auch nicht wirklich nützlich zu sein: Sie
sind weder Energielieferanten noch Haupt-Baustoffe für vorhandene Zellen. Und
dennoch sind sie lebensnotwendig: Spurenelemente sind wie Vitamine die
Regisseure in unserem Organismus. Sie erteilen Anweisungen, haben überall ihre
Finger im Spiel. Mal sitzen sie in Proteinen bzw. weisen Proteine auf deren
Position, mal steuern sie Enzyme und aktivieren bestimmte Hormone. Außerdem
schützen sie die Zellen, wenn sie sich in anti-oxidative Enzyme einnisten.
Spurenelemente, Mineralstoffe, Vitamine müssen täglich mit der Nahrung
aufgenommen werden, der Körper kann sie nicht alleine bilden.
Quelle:
http://www.drlauda.at/info02.htm
METALL IM BLUT - EISEN
Auch Eisen zählt zu den Spurenelementen. Es ist maßgeblich an der Bildung des
Blutfarbstoffes – des Hämoglobins – beteiligt, das unser Blut rot färbt.
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Jeder menschliche Körper hat circa vier bis fünf Gramm Eisen. Der Körper benötigt
und benutzt es dazu, Sauerstoff zu speichern und zu transportieren. Auch für den
Elektronentransport ist Eisen notwendig, es spielt also eine wesentliche Rolle bei
Stoffwechselvorgängen, vor allem jenen, die Sauerstoff benötigen.
Ein schwerer Eisenmangel führt zu Blutarmut (Anämie). Die Patienten sind meist
blass, klagen über Müdigkeit, Kopfschmerzen, eingerissene Haut und Nägel,
Haarverlust und verminderte Leistungsfähigkeit.
Quelle:
http://www.netdoktor.at/gesundheit/gesunde-ernaehrung/spurenelemente-5927
Ursachen des Eisenmangels
Ursächlich sind meist chronische Blutungen im Magen-Darm-Trakt. „Hämorrhoiden,
ein Polyp oder Parasiten im Darm können starken Blutverlust verursachen“, sagt
Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss, Geschäftsführender Oberarzt und
stellvertretender Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Med Uni Innsbruck,
Bereich Klinische Infektiologie und Immunologie. Aber auch die Darmerkrankung
Zöliakie kann zu schwerem Eisenmangel führen sowie die Regelblutung der Frau
und einseitige Ernährung. Zur Risikogruppe zählen aber auch Schwangere und
ältere Menschen. Eisenaufnahme- und Speicherkrankheiten seien hingegen, so der
Professor, äußerst selten.
Der Wert des Eisens kann im Blut gemessen bzw. manifest werden. „Dieser Wert
sagt allerdings noch nichts darüber aus, ob tatsächlich ein Eisenmangel vorliegt,
oder nicht“, sagt Univ. Prof.in Dr.in MPH Ursula Köller, Vorstand des Instituts für
Labordiagnostik im Krankenhaus Hietzing. Entscheidend sei immer der FerritinWert bzw. das Speichereisen. Liegt der Wert unter 30, spricht man von einem
Eisenmangel. Denn der Körper braucht zuerst all jenes Eisen auf, das in den
Organen liegt, bevor er die Vorräte anzapft. Erst wenn der Speicher leer sei,
könne man von einem echten Eisenmangel sprechen, so die Ärztin.
Der Ferritin-Spiegel gibt also Auskunft über die Eisenreserven im Körper. Bei
Ferritin handelt es sich um ein Eiweiß, also um ein Protein im Blut, das Eisen
speichert. Daneben gibt es noch das sogenannte Hämosiderin, das ebenfalls als
Eisenspeicher dient. Beide Eiweiße zirkulieren hauptsächlich in der Leber, aber
auch im Knochenmark, in der Milz, in den Muskeln und im Plasma. Bei einem
gesunden Menschen sind in etwa 70 bis 80 Prozent des Eisens als Ferritin
gespeichert und nur ein kleinerer Teil als Hämosiderin.
Quelle:
http://www.labtestsonline.de/tests/Ferritin.html?tab=2
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EINSENMANGEL UND CO.
Was tun bei Eisenmangel?
Die meisten Eisenmangelpräparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Eine
noch sehr junge Therapiemethode ist das Infundieren von Eisen. Das Eisen wird
dazu in flüssiger Form mittels Infusion verabreicht, direkt ins Blut.
Die Gründerin des ersten Eisenzentrums in Österreich/Linz, Dr.in Sabine
Lahnsteiner, Fachärztin für Allgemeinmedizin: „Ich behandle sehr viele Frauen, die
einfach durch die Regelblutung viel Blut verlieren. Sie haben einen weitaus
höheren Bedarf, als zum Beispiel Männer.“ In der Therapie verabreicht die Ärztin nach eingehender Anamnese und Auswertung des Blutbildes - zwischen drei und
sechs Infusionen in kurzen Abständen, also bis zu drei in einer Woche. Die
Speicher des Patienten werden so in kürzester Zeit „auf 100 aufgefüllt“. Man
lasse, so die Medizinerin, dann eine Zeit ohne Substitution vergehen und könne
dann ausrechnen, wie viel Eisen die Patientin verliere und wie viel sie in Zukunft
brauche. Denn die Therapie sei eine dauerhaft angelegte; solange die
Regelblutung anhalte, solange sei man auch auf Eisenpräparate angewiesen.
Dr. Sabine Lahnsteiner ist von der Wirksamkeit der Methode überzeugt. „Wir
brauchen heute einfach mehr Eisen als früher. Frauen bluten länger und außerdem
bekommen sie seltener Kinder, haben also nie Pause von der Regelblutung.“
In der Tatsache, dass auch Schwangere regelmäßig substituiert werden (müssen),
sieht sie keinen Widerspruch, denn die Ursachen von Eisenmangel seien nun
einmal vielfältig. Dr. Sabine Lahnsteiner: „Die Infusion ist zudem eine Alternative
zu den Eisenpräparaten in Tablettenform, denn die würden viele nicht vertragen.“
Dr. Günter Weiss beobachtet diese Entwicklung eher kritisch und warnt vor allem
vor prophylaktischen Verabreichungen. Besonders die Wirkungen und
Nebenwirkungen von Eisenpräparaten sind noch nicht abschließend erforscht. Das
Forschungs-Interesse rund um Eisenpräparate sei schlichtweg zu gering. „Man
muss immer bedenken, Eisen regt das Zellwachstum an. Es können neue, gute,
aber auch böse Zellen wachsen. Man weiß es nicht“, so Dr. Günter Weiss.
Kontraindiziert ist die Einnahme von Eisenpräparaten daher vor allem bei Krebsbzw. bei Tumorpatienten. Aber auch Leberkranken sollte man kein Eisen
verabreichen, da die Leber einer jener Orte ist, wo Ferritin, das Speicherprotein,
zirkuliert.
Auch Univ.-Prof. Dr. Ursula Köller, Vorstand des Instituts für Labordiagnostik
Krankenhaus Hietzing, betrachtet die Infusionen eher skeptisch. Sie seien aus
ihrer Sicht weniger eine Alternative, sondern mehr als ulitma ratio zu denken.
„Die medizinische Indikation ist hier in weitaus höherem Maße zu prüfen“, so Dr.
Köller. Denn nur 10 Prozent der Frauen würden tatsächlich an einem echten
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Eisenmangel leiden. Und der höhere Eisenbedarf liege an einer falschen
Lebensweise. „Wir essen zum Beispiel wenig bis keine Innereien mehr. Das sind
wichtige Eisenlieferanten. Durch ausgewogene Ernährung kann man zumindest
schwere Formen von Eisenmangel verhindern.“ Immerhin 90 Prozent der Frauen
gelingt dieser Ausgleich auch, trotz Regelblutung.
Ob aber ausgewogene Ernährung allein wirklich reicht, ist umstritten. Bei den
vielen verschiedenen Arten von ein und demselben Produkt, ist in den Augen der
Konsumenten schnell einmal etwas ausgewogen.
Verfechter von Nahrungsergänzungsmitteln vertreten häufig die Meinung, dass ein
Mangel an Vitaminen und Spurenelementen auch mit Umweltschadstoffen (z.B.
Blei oder Cadmium) zusammenhängt, die wir erstens täglich einatmen und denen
auch der Boden, auf dem unser vermeintlich gesundes Korn wächst, ausgesetzt
ist. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserer Sendung zu Orthomolekularer
Medizin am 14. Oktober 2013.
Quellen:
Vorgespräche mit unserem Sendungsgast Univ.-Prof.in Dr.in MPH Ursula Köller
Vorgespräche mit unserem Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss
http://www.drlauda.at/info02.htm
ZWISCHEN INDIKATION UND
GESCHÄFTEMACHEREI ODER:
WIE VIEL IST ZU VIEL, WIE WENIG IST ZU WENIG?
Die Natur hatte ihre Gründe, Spurenelemente nur in geringen Dosen in unserem
Organismus zirkulieren zu lassen. Ein Zuviel an Mikronährstoffen kann schädlich
sein, ja sogar den Körper vergiften. Vor einer Einnahme ohne ärztliche
Empfehlung oder nach eigenem Empfinden ist nicht nur abzuraten, sondern zu
warnen. Das gilt natürlich auch für andere Mikronährstoffe wie etwa die Vitamine.
Vitamin C zum Beispiel ist eines der wichtigsten mit der Nahrung aufgenommenes
Anti-Oxidans. Oft wird es gemeinsam mit Eisenpräparaten empfohlen, um eine
bessere Speicherung des Eisens zu gewährleisten. Ist der Eisenspiegel allerdings
zu hoch, kann Vitamin C auch prooxidativ wirken und die Bildung der besonders
gefährlichen Hydroxylradikale forcieren. Das gilt auch für einen zu hohen
Kupferspiegel im Blut. Nur Blutanalysen können Klarheit darüber verschaffen, was
und wie viel man wirklich braucht.
Quelle:
http://www.drlauda.at/info02.htm
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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EINSENMANGEL UND CO.
Der Normwert – eine manipulative Größe
„Der Normwert, der sich durch einen Blutbefund eruieren lässt, ist immer ein
relativer Wert“, sagt Sendungsgast Dr. Günter Weiss. Beim Normwert handele es
sich eigentlich um einen Schwankungsbereich, innerhalb dessen alle Werte normal
seien. Außerdem muss ein einzelner Wert, der ausschert, noch nicht heißen, dass
irgendetwas nicht stimmt bzw. eine Erkrankung vorliegt. Das Gesamtbild, die
Gesamtschau aller Werte zusammen mit der klinischen Anamnese sei
ausschlaggebend, so Dr. Weiss. Mitzudenken ist auch, dass auch Bluttests
fehlerhaft oder ungenau sein können. Zum Beispiel wenn die Blutkonserve zu
lange liegen geblieben ist.
Der Normwert werde zudem gerade bei Spurenelementen bzw. Mikronährstoffen
oft manipuliert, sagt Dr. Ursula Köller. Der Markt verdiene Unmengen allein durch
Nahrungsergänzungsmittel. Genaue Zahlen lassen sich schwer bis gar nicht
eruieren. Man müsse hier sehr kritisch sein, meint Dr. Köller. Besonders bei
Lipidsenkern variieren die Empfehlungen je nach Wirtschaftslage bzw. den
Interessen der großen Pharmakonzerne. Lipidsenker dienen zur Behandlung
erhöhter Blutfettwerte. „Es sind aber nicht nur die Normwerte, die hier beliebig
nach unten oder nach oben korrigiert werden, sondern vor allem die Risikowerte“,
so Dr. Köller. Je mehr Risiken beim Patienten definiert werden, desto höher soll
dann der Bedarf an zusätzlichen Nährstoffen sein. Woran es den Menschen derzeit
wirklich fehle, sei Vitamin D. Darauf aufmerksam zu machen, sei notwendig, denn
für dieses Vitamin interessiere sich kein Konzern. „Das sind ein Euro-Tropfen, viel
zu billig für PR.“ Auch Vitamin D Mangel führt Dr. Köller eher auf falsche
Ernährungs- und Lebensgewohnheiten zurück.
Quellen:
Vorgespräche mit unserem Sendungsgast Univ.-Prof.in Dr.in MPH Ursula Köller
Vorgespräche mit unserem Sendungsgast Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss
KALZIUM UND VITAMIN D
Sowohl Vitamin D3 als auch Kalzium sind für den Knochenstoffwechsel
unverzichtbar - für die Neubildung der Knochenmatrix und deren Mineralisierung.
Kalzium und Vitamin D3 fördern beide durch unabhängige molekulare
Mechanismen die Knochenneubildung - so entfalten die beiden eine additive
Wirkung. Für die optimale Knochenstruktur sind beide nötig. Um Knochenabbau
vorzubeugen ist daher nur eine adäquate Zufuhr von Kalzium UND Vitamin D3
sinnvoll.
Quellen:
Radiodoktor vom 29. Oktober 2012
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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EINSENMANGEL UND CO.
oe1.orf.at static pdf steoporose- 01 - 1-i.pdf
Österreichische Ärztezeitung; Supplementum Dezember 2011; Konsensus
Osteoporose Prävention & Therapie
http://www.oegkm.at/download/osteoporose_2011_16112011.pdf
Unzureichende Zufuhr
Kalziummangel und Vitamin D-Insuffizienz sind zeitlebens Risikofaktoren für
Osteoporose, aber erst im höheren Alter sind sie schwer durch andere Faktoren
auszugleichen. Die ausreichende Versorgung ist daher die Basis jeder anderen
medikamentösen Osteoporosetherapie und ist mit Voraussetzung für deren Erfolg.
Die Knochendichte wird durch Vitamin D und Kalzium nachweislich erhöht und
das Frakturrisiko sinkt. Die Supplementation durch kombinierte Präparate ist bei
Menschen höheren Alters daher sinnvoll. Vitamin D kann bei ausreichender
Sonnenbestrahlung vom Körper selbst gebildet werden. Ein geringer Teil wird mit
der Ernährung zugeführt.
Garantiert ist die ausreichende Synthese in nördlichen Ländern jedoch nicht, da
die UV-Strahlung - abhängig von den Jahreszeiten - teilweise zu gering ist.
Außerdem leben viele Menschen in Ballungsgebieten, deren Dunstglocke die
Einwirkung von UV-Strahlen mindert. Hinzu kommt, dass die Aufenthaltsdauer im
Freien in den Wintermonaten und dies wiederum besonders im Alter abnehmen
kann. Daher wird von Experten eine ausreichende Versorgung von Vitamin D mit
der Ernährung und eventuell über zusätzliche Vitamintabletten empfohlen.
Die Vorstufen von Vitamin D3 werden als Provitamine mit der Nahrung (z.B. aus
Fischen) aufgenommen oder über die Haut gebildet. Die Resorption von Vitamin D
wird durch Nahrungsfette und Gallensäuren gefördert, die eigentliche
Umwandlung in D3 erfolgt mit Hilfe von Enzymen und dem Parathormon in Leber
und Nieren. Auf ähnliche Weise wird aus pflanzlichen Sterinen im Körper die
Vorstufe D2 gebildet.
Vitamin D - hormonähnliche Substanz
Damit sich das Skelett des Menschen gesund entwickelt, benötigt es also von der
Geburt bis zum Lebensende Vitamin D. Aufgrund seiner Entstehung und Wirkung
wird Vitamin D als hormonähnlich angesehen. Es spielt vor allem im Stoffwechsel
der Mineralien Kalzium und Phosphat eine wichtige Rolle, daher ist es für den
Knochenaufbau äußerst wichtig. Es trägt dazu bei, die Knochen-Stammzellen zu
differenzieren, hilft bei der ausgeglichenen Regulation des Kalziumaufbaus wie
des -Abbaus und verhindert überschüssige Freisetzungen von Kalzium aus den
Knochen. Entsprechend stört ein Vitamin D-Mangel den Knochenstoffwechsel bzw.
das Gleichgewicht von Kalzium und Phosphaten.
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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EINSENMANGEL UND CO.
Neuere Forschungen zeigen, dass Gaben von Vitamin D und Kalzium auch noch im
fortgeschrittenen Alter zur Knochengesundheit beitragen. Vitamin D ist in
besonders großen Mengen im Lebertran (Fischleberöl) enthalten. Fische gehören
allgemein mit zu den besten Lieferanten. Sie werden jedoch hierzulande nicht so
häufig verzehrt, wie es wünschenswert wäre. Ein latenter Mangel an Vitamin D
kann bei älteren Menschen entstehen, da die Eigensynthese von Vitamin D im
Alter geringer ist. Der Mangel kann sich verstärken, wenn sich alte Menschen
aufgrund von Gebrechlichkeit oder Krankheiten nur selten oder nie im Freien
aufhalten – dies gilt ganz besonders für die Wintermonate. Ab der Menopause
weisen manche Frauen einen zum Teil deutlich verringerten Vitamin D-Gehalt im
Blut auf. Zum Schutz vor Osteomalazie (Knochenerweichung) und Osteoporose
sollte auch in diesem Lebensabschnitt für eine ausreichende Vitamin D-Zufuhr
gesorgt werden.
Störungen in der Fettverdauung behindern die Bildung von Vitamin D. Bei Leberund Nierenkrankheiten kann die Umwandlung von Provitaminen in die aktive DForm gestört sein. Bei Immigranten aus südlichen Ländern kann in nördlich
gelegenen Ländern durch die geringere Sonneneinstrahlung ein Mehrbedarf an
Vitamin D durch die Ernährung entstehen.
Wie ist die Versorgungslage in Österreich?
Vitamin D- und Kalziummangel ist weltweit verbreitet, vor allem in den Ländern
nördlicher Lage. Um zu überprüfen, wie es mit der Versorgung der
österreichischen Bevölkerung aussieht, hat ein Team um Meinrad Peterlik im Jahr
2009 den Status im Rahmen einer Studie erhoben. 1.089 Personen wurden darin
erfasst, zur Auswertung wurden Angaben zu Ernährung und Serumproben
herangezogen. Außerdem wurde die Knochendichte gemessen.
Was die Ernährung betrifft, lag der Konsum weit unter den empfohlenen
Tagesmengen: Beim Vitamin D waren es im Durchschnitt 100 Einheiten,
empfohlen werden 600. Bei Kalzium war die Lage nicht ganz so extrem, die
durchschnittliche Aufnahme lag bei etwa 600 mg, die Empfehlungen gehen bis zu
1200 mg. Auch der Vitamin D-Serumspiegel war bei vielen Untersuchten deutlich
zu niedrig. Bei einem Grenzwert von 25 nmol/l, litten etwa ein Viertel der
Untersuchten in den Wintermonaten an einer Insuffizienz. Das entspricht den
Werten in anderen zentraleuropäischen Ländern. Ein niedriger Spiegel war bei
Frauen über 50 auch eindeutig mit einer geringeren Knochendichte assoziiert.
Quellen:
Radiodoktor vom 29. Oktober 2012
oe1.orf.at static pdf steoporose- 01 - 1-i.pdf
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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Meinrad Peterlik; Die Bedeutung von Calcium im Knochenstoffwechsel; in:
SPECTRUM OSTEOPOROSE 2/11
Vitamingehalt in der Ernährung variiert
Der Vitamin D-Gehalt in Milch und Milchprodukten hängt von der Jahreszeit ab.
Außerdem ist im Sommer die Eigensynthese größer als im Winter. Ähnlich hoch
wie in der Kuhmilch ist der Gehalt von Vitamin D in anderen Milchprodukten wie
Sahne, Käse und Butter. Verluste durch Lagerung und Zubereitung entstehen
kaum. Vitamin D bleibt beispielsweise bei den üblichen Garzeiten aktiv - es ist bis
zu 180 Grad Celsius hitzestabil. Die Mengen von Vitamin D werden in Mikrogramm
(mcg) oder in Internationalen Einheiten (IE) angegeben (1 mcg D3 = 40 IE).
Mögliche Überdosierung?
Zuviel Vitamin D wird durch die Sonneneinwirkung nicht gebildet. Bei hoher UVStrahlung bzw. bei langem Aufenthalt im Freien wird die Vitamin D-Produktion
gedrosselt oder ganz eingestellt. Durch die recht geringe Menge von Vitamin D in
der Nahrung sind Überdosierungen durch Lebensmittel kaum möglich. Sind
höhere Mengen an Vitamin D aus medizinischen Gründen empfehlenswert oder
notwendig, sind bei üblichen Dosierungen (bis zu 10 mcg) keine Nebenwirkungen
bekannt. Der Verdacht eines erhöhten Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse
infolge einer kombinierten Kalzium/Vitamin D Supplementation zur Basistherapie
von Osteoporose hat sich nicht erhärtet.
Quelle:
Radiodoktor vom 29. Oktober 2012
oe1.orf.at static pdf steoporose- 01 - 1-i.pdf
Österreichische Ärztezeitung; Supplementum Dezember 2011; Konsensus
Osteoporose Prävention & Therapie
http://www.oegkm.at/download/osteoporose_2011_16112011.pdf
NATRIUM UND KALIUM
Natrium und Kalium erfüllen im Körper wichtige Aufgaben. Es handelt sich dabei
um Mineralstoffe, ohne die wir nicht funktionieren. Ein Mangel kann sich hier
recht schnell und besonders unangenehm äußern. Vor allem der Verlust an
Kalium ist lebensgefährlich. Natrium und Kalium sind maßgeblich am
Flüssigkeitshaushalt des Körpers beteiligt. Kalium befindet sich in den Zellen,
Natrium befindet sich größtenteils, also zu 98 Prozent, außerhalb, also im Blut.
Nur zwei Prozent des Körpernatriums zirkuliert innerhalb der Zellen. Dieser
RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT
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EINSENMANGEL UND CO.
Konzentrationsunterschied ist Absicht der Natur. Kalium stabilisiert die Zellen,
damit Natrium in ihnen Blut fließen kann. Natrium und Kalium verwalten und
steuern so den Wasserhaushalt im Körper. Gemeinsam sind diese beiden
Mineralstoffe auch an der Nervenleitung und der Muskelkontraktion beteiligt.
Quelle:
http://www.medizinfo.de/endokrinologie/stoffwechsel/natriummangel.htm
Natrium
Der tägliche Bedarf eines erwachsenen Menschen liegt bei ca. 0,55 g Natrium
täglich. Es wird mit der Nahrung in Form von Kochsalz (NaCl) aufgenommen und
hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden, ein wenig auch über den Stuhl und
den Schweiß. Natriummangel entsteht vor allem durch Erkrankungen im MagenDarm-Trakt (Erbrechen, Durchfall). Aber auch über die Haut kann Natrium quasi
„ausgeschieden“ werden bzw. Verluste verursachen, z.B. bei Verbrennungen oder
Verletzungen der Haut; sowie über die Nieren, etwa bei bestimmten
Nierenerkrankungen mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Dass zu wenig Natrium mit der Nahrung aufgenommen wird, ist eher
unwahrscheinlich – Kochsalz kommt (manchmal auch allzu) reichlich in
Nahrungsmitteln vor. Von einem Natriummangel oder einer Hyponatriämie spricht
man, wenn der Anteil des Serumnatriums unter den Wert von 135 mmol/l sinkt. Es
ist die häufigste Elektrolytstörung. Meistens geht sie nicht mit einer Verminderung
der absoluten Natriummenge im Blut einher, sondern reflektiert vor allem eine
Störung des Wasserhaushalts.
Es können demnach verschiedene Formen der Hyponatriämien unterschieden
werden. Bei der hypovolämischen Hyponatriämie ist der Natriumverlust größer als
der Wasserverlust. Mögliche Ursachen sind Erbrechen, Durchfall, Infektionen oder
Verlust über die Nieren bei verschiedenen Nierenerkrankungen. Zur
hypervolämischen (also Wasserüberschuss bedingten) Hyponatriämie kommt es
vor allem, wenn große Mengen Wasser getrunken werden. Hier ist also das
Flüssigkeitsvolumen im Körper stark erhöht und das Gesamtkörpernatrium „hinkt
dem nach“.
Dieser Befund kann auf eine andere Grunderkrankung hinweisen. Bei
Herzinsuffizienz, einer Leberzirrhose oder Nierenfunktionsstörungen kommt es zu
Wassereinlagerungen – z.B. in der Lunge, im Bauchraum oder in anderen
Geweben – man spricht von Ödemen.
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EINSENMANGEL UND CO.
Bei der dritten Form von Natriummangel, der isovolämischen Hyponatriämie,
kommt es im Körper zu einer Ansammlung von Flüssigkeit, ohne dass dadurch
Ödeme gebildet werden. Obwohl kein Natriumverlust stattgefunden hat, kommt
es zu einer Verdünnung im Körper und einer ebenfalls geringeren Konzentration
von Natrium. Mögliche Ursachen für diese komplexe Störung sind eine vermehrte
Ausschüttung von ADH (Antidiuretischem Hormon), das den Wasserhaushalt
regelt, bei Schilddrüsenunterfunktion und bei wasserzurückhaltenden
Medikamenten (Cyclophosphamid, Clofibrat).
Es gibt prinzipiell zahlreiche mögliche Folgen dieses Natriumverlusts. Welche
tatsächlich auftreten, ist abhängig vom Ausmaß des Natriummangels und von der
Geschwindigkeit, mit der die Störung auftritt. Zusammenfassend können folgende
Symptome auftreten:
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Abnahme des Herzschlagvolumens
Abnahme der Herzkranzgefäß- und Organdurchblutung
Abnahme des Urinvolumens und der Natriumausscheidung
starkes Durstempfinden
Anorexie (Abmagerung)
Störungen des Geschmacksempfindens
Muskelkrämpfe, Oberbauchkrämpfe, Krampfanfälle
Kopfschmerzen
Erschöpfung
Bewusstseinsstörungen
Schockzustände
Koma, sowie neurologische und zerebrale Störungen
Je nachdem welche Form der Hyponatriämie vorliegt, ist es nötig, die
Flüssigkeitszufuhr zu verringern oder aber die Zufuhr von Natrium zu erhöhen.
Außerdem ist entscheidend, mit welcher Schnelligkeit und Ausprägung die
Hyponatriämie auftritt. Bei Wasser- und Natriumverlusten über die Niere,
besonders bei Verlusten, die nicht kurzfristig behoben werden können, ist eine
konsequente Natriumzufuhr notwendig. Diese Störung gehört natürlich durch
einen Spezialisten behandelt. Dieser bestimmt die Menge der Substitution und
kontrolliert den Serumnatriumspiegel regelmäßig.
Quelle:
http://www.medizinfo.de/endokrinologie/stoffwechsel/natriummangel.htm
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EINSENMANGEL UND CO.
Kalium
Der Verlust an Kalium kann zu schweren Herz- Kreislauferkrankungen bzw. HerzKreislauf-Versagen und zu Krämpfen führen. Aber auch weniger akute Symptome
wie Kopfschmerzen, Schwindel, Darmträgheit, Müdigkeit lassen auf einen
Kaliummangel schließen. Experten geben für einen Kaliummangel - Hypokaliämie 3,6 mmol/l Kalium im Blutserum als Grenze an.
Wie beim Natriumverlust entsteht der Mangel oft durch Durchfallerkrankungen,
Erbrechen oder andere Krankheiten, in deren Verlauf der Körper zu viele
Flüssigkeiten ausscheidet. Der Mangel an Kalium kann aber auch eine Folge von
körperlicher Überanstrengung sein, also von starkem Schwitzen. Um
Kaliummangel vorzubeugen, sollte der Mensch auf die Kaliumzufuhr im Essen
achten. Sehr kaliumhaltige Lebensmittel sind u.a. Kartoffeln und
Kartoffelprodukte, Nüsse, Pilze, Milch, Fleisch, Fisch, Geflügel und einige Obstund Gemüsesorten. Die Einnahme von Kalium-Präparaten sollte nur bei
medizinischer Indikation, auf Anweisung und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
Quellen:
http://www.herzstiftung.de/Magnesiummangel-Kaliummangel.html
http://www.kaliummangel.com
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INFOLINKS
INFOLINKS
Das Erste – Info zu Vitamin D
http://www.daserste.de/information/ratgeberservice/gesundheit/sendung/rbb/2013/13042013-vitamin-d-102.html
Das Erste – Information und Ratgeber bei Eisenmangel
http://www.daserste.de/information/ratgeberservice/gesundheit/sendung/rbb/2013/eisenmangel-19012013-100.html
Wann braucht es eine Eiseninfusion? – Eine kritische Betrachtung
http://www.puls.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2007/12/11/Gesundheitsthemen/Eisenmang
el-Wann-braucht-es-eine-Infusion
Über die Verursacher von Eisenarmut
http://www.ktipp.ch/artikel/d/der-eisenarmut-macher/
NZZ – Wundermacher gegen Müdigkeit?
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/kein-wundermittel-gegen-muedigkeit1.11212033
Eisenplattform – Therapie und Berechnung
http://www.iron.medline.ch/Eisenplattform/Update_Eisenmangel/Therapie/Therapie_
bei_Eisenmangel_mit_und_ohne_Anaemie_Eisensubstitution_Eiseninfusion.php
Eisenplattform – Epidemiologie und Ferritinwert
http://www.iron.medline.ch/Eisenplattform/Update_Eisenmangel/Epidemiologie/Eise
nmangel_Grundlagen_und_Epidemiologie_Ferritinwert.php
Infos zur Blutarmut – Anämie
http://www.qimeda.de/lexikon/krankheiten/blutarmut-vitamin-b12-mangel
Netdoktor – Vitamin B 12 Mangel/Anämie
http://www.netdoktor.at/krankheit/vitamin-b12-mangel-7340
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INFOLINKS
Infos zur Blutuntersuchung – AOK
http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/metalle-vitamine-8006.php
Zum Bluttbild bei VeganerInnen
http://www.vegan.at/blutbild/blutbild.html
Frankfurter Rundschau, Laborwerte – So verstehen Sie ihr Blutbild
http://www.fr-online.de/ratgeber/laborwerte-so-verstehen-sie-ihrblutbild,1472794,15000774.html
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BUCHTIPP
BUCHTIPP
Peter Seelig, Marion Meiners
Laborwerte klar und verständlich
Verlag Gräfe und Unzer 2013
ISBN-13: 978-3833822902
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SENDUNGSGÄSTE
SENDUNGSGÄSTE
In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 23. September 2013
waren zu Gast:
Univ. Prof.in Dr.in MPH Ursula Köller
Vorstand des Instituts für Labordiagnostik
Krankenhaus Hietzing mit neurologischem Zentrum am Rosenhügel
Wolkersbergenstraße 1
A-1130 Wien
Tel: +43/1/801 10 - 2541
Fax: +43/801 10 - 2688
E-Mail: [email protected]
Homepage: https://www.wienkav.at/kav/khr/ZeigeAnsprech.asp?ID=617
Dr.in Sabine Lahnsteiner
FA für Allgemeinmedizin, Arbeits- und Notfallmedizinerin
Leiterin des 1. Linzer Eisenzentrums
Ardaggerstraße 55
A-3300 Amstetten
Tel: +43/7472/28906
E-Mail: [email protected]
Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss
Geschäftsführender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Univ.-Klinik für
Innere Medizin I, Med Uni Innsbruck, Bereich Klinische Infektiologie und
Immunologie
Christoph Probst Platz 1
Innrain 52
A-6020 Innsbruck
Tel:+43/512/504-23251
Fax: +43/512/504-23317
E-Mail: [email protected]
Homepage: https://www.i-med.ac.at/patienten/dept_innere_medizin.html
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