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KCS 2009, 2(10): 10-15 HZV in der Leistungsdiagnostik (http://klinische-sportmedizin.de) Nichtinvasive Messung des HZV in der klinischen und sportmedizinischen Leistungsdiagnostik Noninvasive measurement of Cardiac Output in exercise test Fikenzer, S1, Fikenzer, K3, Falz, R1, Hoppe, St1, Brückner, M1, Schulze, A1, Tegtbur, U2, Busse,M1 Institut für Sportmedizin/Sportmedizinische Ambulanz der Universität Leipzig 1(Direktor: Prof. Dr. med. M. W. Busse) Sportmedizinisches Zentrum der Med. Hochschule Hannover 2 (Leiter: Prof. Dr. med. U. Tegtbur) Klinik für Kardiologie, Herzzentrum, Universität Leipzig 3 (Direktor: Prof. Dr. med. G. Schuler) Zusammenfassung Fazit: Die nichtinvasive kontinuierliche Messung des HZV mittels Bioimpedanzverfahren (Physio-Flow) während der Belastung stellt ein einfach anwendbares Verfahren dar. Die Tatsache, dass bei >40jährigen Erwachsen mit bzw. ohne Ischämiezeichen (Gr2 und Gr3) kein Unterschied im HZV existiert, ist am ehesten durch die annähernd normale EF in beiden Gruppen zu erklären. Die im EKG vorhandenen Ischämiezeichen führen offenbar nicht zu hämodynamischen relevanten und mittels Bioimpedanzverfahren (Physio-Flow) messbaren Veränderungen des HZV. Schlüsselwörter: HZV, Bioimpedanz, Physioflow, KHK. Fikenzer S, Fikenzer K, Falz R, Hoppe St, Brückner M, Schulze A, Tegtbur U, Busse M. Nichtinvasive Messung des HZV in der klinischen und sportmedizinischen Leistungsdiagnostik. Klinische Sportmedizin/Clinical Sports Medicine – Germany (KCS) 2008, 1(9): 10-15. Einleitung: Die Messung des Herzzeitvolumens (HZV) stellt ein wesentliches Untersuchungskriterium zur Beurteilung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit in der sportmedizinischen Leistungsdiagnostik dar. Ziel dieser Studie war es, das HZV kontinuierlich nichtinvasiv mittels Bioimpedanzverfahren (Physio-Flow) bei verschiedenen Patientenkollektiven zu messen und auszuwerten. Material und Methode: I.R. der Leistungsdiagnostik wurden 146 Pat. mittels kontinuierlicher HZV-Messung untersucht. Dabei erfolgte retrospektiv die Einteilung in 3 Gruppen: Gr1: gesunde Erwachsene < 40 Jahre, Gr2: > 40 Jahre ohne Ischämiezeichen und Gr3: > 40 Jahre mit Ischämiezeichen während der Belastung. Gr1: N=32 (28 M, 4 F; Alter: 26 ± 4,4 Jahre; Größe:178 ± 9,9 cm; Gewicht: 77 ± 13,5 kg, Gr2: N=65 (35 M, 30 F; Alter: 57 ± 11,2 Jahre; Größe:172 ± 9,0 cm; Gewicht: 95 ± 16,0 kg) und Gr3: N=49 (31 M, 18 F; Alter: 65 ± 8,1 Jahre; Größe:170 ± 8,2 cm; Gewicht: 85 ± 14,1 kg). In einem stufenförmigen maximalen Ergometertest wurden Herzfrequenz (Hf), Herzzeitvolumen (HZV), Schlagvolumen (SV) und Ejektionsfraktion (EF) ausgewertet. Ergebnisse: Es existierte bzgl. der max. Leistung lediglich ein Unterschied zwischen Gr1 und den übrigen Gruppen (p<0,0001). Gr1: 244 ± 55,8 Watt, Gr2: 138 ± 44,8 Watt und Gr3: 125 ± 38,1 Watt. Für die abhängigen Parameter Hf (S/min), SV (ml), HZV (l/min) und EF (%) von Ruhe zu maximaler Belastung waren lediglich Unterschiede zwischen Gr1 und den anderen beiden Gruppen ermittelbar. Gr2 und Gr3 unterschieden sich hier nicht. Die Hf (S/min) stieg in Gr1 von 77,2 ± 15,4 auf 182,0 ± 15,4; in Gr2 von 76,7 ± 11,4 auf 134,8 ± 21,6 und in Gr3 von 72,3 ± 11,4 auf 133,5 ± 18,1. Das HZV (l/min) stieg in Gr1 von 8,9 ± 2,4 auf 27,3 ± 6,5; in Gr2 von 8,1 ± 2,5 auf 18,3 ± 4,9 und in Gr3 von 7,4 ± 1,7 auf 17,0 ± 4,3. Die EF (%) stieg in Gr1 von 63,8 ± 10,1 auf 84,0 ± 9,3; in Gr2 von 57,0 ± 9,8 auf 77,0 ± 11,0 und in Gr3 von 58,0 ± 7,3 auf 74,9 ± 9,0. Abstract Fikenzer S, Fikenzer K, Falz R, Hoppe St, Brückner M, Schulze A, Tegtbur U, Busse M. Noninvasive measurement of Cardiac Output in exercise test Klinische Sportmedizin/Clinical Sports Medicine – Germany (KCS) 2008, 1(9): 10-15. Objective: Cardiac output (CO) is the main parameter to estimate the performance of the heart. The aim of this study was to measure the CO during incremental exercise tests with bioimpedance system (Physio-Flow) in different groups of patients. Material and methods: A total number of 146 patients were examined by using continuous measurement of CO during evaluation of max. exercise capacity. Patients were divided into 3 groups retrospectively: Gr1: healthy adults < 40 yrs., Gr2: adult subjects > 40 yrs. without signs of ischemia during exercise and Gr3: adults > 40 yrs. with signs of ischemia during exercise. Heart rate (HR), CO, stroke volume (SV) and ejection fraction (EF) were measured in a stepwise maximum bicycle test (supine position). Results: According to maximum work load, there was a difference between group 1 and the other groups (p<0,0001). Gr1: 244 ± 55,8 Watt, Gr2: 138 ± 44,8 Watt und Gr3: 125 ± 38,1 Watt. Regarding to the depended parameters, it could be shown difference between Gr1 and the other groups but one between group 2 and 3. HR (S/min) increased in Gr1 from 77,2 ± 15,4 to 182,0 ± 15,4; in Gr2 from 76,7 ± 11,4 to 134,8 ± 21,6 and in Gr3 from 72,3 ± 11,4 to 133,5 ± 18,1. CO (l/min) increased in Gr1 from 8,9 ± 2,4 to 27,3 ± 6,5; in Gr2 from 8,1 ± 2,5 to 18,3 ± 4,9 and in Gr3 from 7,4 ± 1,7 to 17,0 ± 4,3. EF (%) 10 KCS 2009, 2(10): 10-15 HZV in der Leistungsdiagnostik increased in Gr1 from 63,8 ± 10,1 to 84,0 ± 9,3; in Gr2 from 57,0 ± 9,8 to 77,0 ± 11,0 and in Gr3 from 58,0 ± 7,3 to 74,9 ± 9,0. Conclusion: Non invasive continuous measurement of CO using bioimpedance during exercise is feasible procedure. This existence of no difference in measured CO between adults > 40 yrs with and without signs of ischemia could be (http://klinische-sportmedizin.de) explained by the nearly normal EF in both groups. Signs of ischemia in ECG may not lead to relevant and by using the Physio Flow measurable changes in CO. Keywords: Cardiac Output, bioimpedance, Physio Flow, CAD Einleitung Die Messung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit stellt einen zentralen Parameter bei Belastungstests dar. Bislang waren hierfür lediglich aufwendige z.T. auch nur invasive Verfahren verfügbar, die wiederum keine maximale Ausbelastung erlaubten. In Abbildung 1 sind die aktuell gebräuchlichen Verfahren gegenübergestellt. Aus diesem Grunde bleibt gerade bei maximalen Belastungstests nur die Gruppe der „nicht-invasiven“Verfahren übrig. Aber auch diese Verfahren beinhalten einige Schwierigkeiten, was die Durchführung anbetrifft. NICHT INVASIV INVASIV • • • “Direkte” Fick-Methode (PA-Katheder) Pulse Kontur Analyse (PICCO) Thermodilution (PA Katheter) u.a. Die Echokardiographie gilt dabei sicherlich als gutes Beispiel, denn es benötigt nicht nur exzellente Erfahrungen beim Ultraschall an sich, sondern eben auch unter der besonderen Bedingung eines Belastungstest. Dies führt häufig zu Problemen beim Ausmessen gerade bei mittleren und hohen Belastungen, so dass hier auf der Ebene eines submaximalen Tests die Untersuchung abgebrochen wird. Auch die Rückatmungsmethode erzielt sehr gute Ergebnisse in Ruhe, da hier das dazu benötigte Atemmanöver noch erfolgreich durch den Patienten realisiert werden kann. Bei hohen Belastungen ergeben sich diesbezüglich schon erheblich größere Probleme. Ein zusätzliches Handicap stellt das Mundstück dar, welches in Zusammenhang mit einer Zahnprothetik zu deutlich reduzierter Akzeptanz beim Patienten führen kann. So stellt sich das Bioimpedanzverfahren als die am wenigsten problematische Methode erstmal grundsätzlich dar. In den letzten 8 Jahren hat sich dabei das Verfahren der Firma Manatec mit ihrem Gerät „Physioflow“ als besonders valide dargestellt [1,5]. Im Gegensatz zu der Vielzahl an Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Herzminutenvolumen (HZV) will die vorliegende Studie nicht die interne oder externe Validität prüfen, sondern Ziel dieser Studie war es, das HZV kontinuierlich nichtinvasiv mittels Bioimpedanzverfahren (Physio-Flow) bei verschiedenen Patientenkollektiven zu messen und auszuwerten. • • • “Indirekte” Fick-Methode (Rückatmung) Echokardiographie (Doppler) Impedanzkardiographie (PhysioFlow) u.a. Abb.1: Methoden zur Bestimmung des HZV während Belastung mit mehr oder wenig guten Aufwand-Nutzen-Relation Material und Methode: Im Rahmen der Leistungsdiagnostik wurden 146 Patienten mittels kontinuierlicher HZV-Messung untersucht. Dabei erfolgte retrospektiv die Einteilung in 3 Gruppen (Tab.1): Gr1: gesunde Erwachsene < 40 Jahre, Gr2: > 40 Jahre ohne Ischämiezeichen und Gr3: > 40 Jahre mit Ischämiezeichen während der Belastung. Gr1: N=32 (28 M, 4 F; Alter: 26 ± 4,4 Jahre; Größe:178 ± 9,9 cm; Gewicht: 77 ± 13,5 kg, Gr2: N=65 (35 M, 30 F; Alter: 57 ± 11,2 Jahre; Größe:172 ± 9,0 cm; Gewicht: 95 ± 16,0 kg) und Gr3: N=49 (31 M, 18 F; Alter: 65 ± 8,1 Jahre; Größe:170 ± 8,2 cm; Gewicht: 85 ± 14,1 kg). Tabelle1: Soziodemographische Daten 11 KCS 2009, 2(10): 10-15 HZV in der Leistungsdiagnostik Belastungsminute sowie zum Zeitpunkt der Ausbelastung ausgewertet (Test, Abb. 2). Im Anschluss fuhren die Probanden 5 Minuten bei 25 % der maximal erreichten Leistung. Die Datenerhebung erfolgte in der Pause am Ende der 1., 3. und 5. Minute (Pause, Abb.2). Leistung in Watt Stufentest 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Test Pause 100% 0 1 2 3 4 5 17 18 19 20 21 22 (http://klinische-sportmedizin.de) HZV-Messung mit Physio-Flow: Die Firma Manatec Biomedical entwickelte in den 90er Jahren das Gerät Physio Flow. Für die Messung des Herzzeitvolumens werden nur noch sechs Gelelektroden gebraucht, zwei zur Messung der Herzfrequenz und vier zur Aufzeichnung des Impedanzsignals. Es wird lediglich unter Ruhebedingungen eine Kalibrationsphase von 30 Herzzyklen Sekunden nach vorheriger Eingabe von externen Patientenparametern wie Blutdruck, Körpergröße und Körpergewicht durchgeführt. Dies ermöglicht exakte Messungen von Herzzeitvolumenwerten. Charloux et al. (2000) beweisen in ihrer Studie zur Impedanzkardiographie, dass diese eine reliable noninvasive Methode darstellt. Verglichen wurden dabei die mit Physio Flow erhaltenen Messungen mit einer zeitgleichen Datenerhebung durch die Fick-Methode. Auch Cholley & Payen (2005), Kööbi et al. (1997) u.a. führten Vergleichsstudien zur Fick-Methode durch, während z.B. Cotter et al. (2004), Scherhag et al. (2005), Van de Water et al. (2003) und Woltjer et al. (1996a) Vergleiche zur Thermodilutionsmethode anstellten. In allen Studien konnte die Messgenauigkeit des Bioimpedanzverfahrens nachgewiesen und bestätigt werden. 23 Zeit in Min. Abbildung 2: Testablauf Untersuchungsablauf Zur Untersuchung wurde die Halbliegeergometrie in einem für Belastungs-EKG vorgesehenem Labor verwendet. Der Vorteil der Halbliegeergometrie gegenüber der Sitzendergometrie besteht in der deutlich ruhigeren Oberkörperposition und damit einer deutlich geringeren Anfälligkeit gegenüber Artefakten. Der Anstellwinkel des Halbliegeergometers betrug 35°. Sattelhöhe und Druckpunkt der Pedale konnten dabei den Körperproportionen angepasst werden. Die Füße wurden mit Klettverschlusspedalen fest am Ergometer fixiert, so dass sich die zu Untersuchenden ausschließlich auf das Fahren konzentrieren mussten. Die Trittfrequenz wurde mit 60 – 70 U/min festgelegt. Eine dauerhafte Unterschreitung wurde als Belastungs-abbruch gewertet. Die Steigerung der Belastung um 10 Watt/min, beginnend mit 30 Watt bis zur subjektiven Erschöpfung bzw. bis objektive Kriterien zum Testabbruch erreicht wurden (Abb. 2). In einem stufenförmigen maximalen Er-gometertest wurden Herzfrequenz (Hf), Herzzeitvolumen (HZV), Schlagvolumen (SV) und Ejektionsfraktion (EF) beginnend mit dem Ruhewert vor Belastung, am Ende jeder dritten Auswertung: Der statistische Vergleich erfolgte auf der Basis der relativen Leistung.Die Ergebnisse werden als Mittelwerte (MW) und Standardabweichungen (Stabw) angegeben. Die Signifikanz von Unterschieden wird mittels einer Varianzanalyse für Messwiederholungen berechnet. Signifikanzangaben: p<0.05: *, p<0.01: **, p<0.005: ***, p<0.001:**** Ergebnisse Die Gruppen unterschieden sich bezüglich ihrer erreichten maximalen Belastbarkeit. Die Ergebnisse werden in Abbildung 3 und Tabelle 2 dargestellt. Gruppe 1 hatte dabei signifikant höhere Leistung gegenüber den beiden anderen Gruppen. Gruppe 2 und Gruppe 3 unterschieden sich dabei aber nicht. Watt Gr 2 >40J Gr 3 >40J + 243 ± 56,8 138 ± 44,8 125 ± 38,1 Pmax [Watt] Gr 1 <40J *** 350 *** 250 ns 150 50 Tabelle 2: Ergebnisse der maximalen Leistungen Gr1 Gr2 Abb.3: Ergebnisse der maximalen Leistung 12 Gr3 KCS 2009, 2(10): 10-15 HZV in der Leistungsdiagnostik In den Abbildung 4 und 5 und in Tabelle 3 sind die Ergebnisse für die Herzfrequenz dargestellt. Dabei unterschied sich die Gruppe 1 signifikant von den beiden anderen Gruppen bei maximaler Belastung. Es gab allerdings keine Unterschiede zwischen Gruppe 2 und 3. Es werden sowohl die Ergebnisse in Ruhe als auch bei maximaler Belastung verglichen. 200 30 150 125 100 20 15 75 10 50 5 0 25 50 Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 25 HZV [l/min] HF [S/min] In den Abbildung 6 und 7 und in Tabelle 4 sind die Ergebnisse für das HZV dargestellt. Dabei unterschied sich die Gruppe 1 signifikant von den beiden anderen Gruppen bei maximaler Belastung und in Ruhe gegenüber Gruppe 3. Es gab allerdings keine Unterschiede zwischen Gruppe 2 und 3. Es werden sowohl die Ergebnisse in Ruhe als auch bei maximaler Belastung verglichen. Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 175 (http://klinische-sportmedizin.de) 75 100 125 150 0 25 50 Leistung [Watt] Abb.4: Ergebnisse der Herzfrequenz im Belastungstest Ruhe Ruhe Max *** 175 150 *** *** *** 30 HZV [l/min] ns 150 125 125 Max 40 200 100 Abb.6: Ergebnisse des HZV im Belastungstest 225 HF [S/min] 75 Leistung [Watt] ns 100 ns 20 ns ** ns 10 75 0 50 Gr1 Gr2 Gr3 Gr1 Gr2 Gr1 Gr3 Abb.5: Vergleich der Herzfrequenz in Ruhe und Pmax Gr2 Gr3 Gr1 Gr2 Gr3 Abb.7: Vergleich des HZV in Ruhe und Pmax S/min Gr 1 <40J Gr 2 >40J Gr 3 >40J + l/min Gr 1 <40J Gr 2 >40J Gr 3 >40J + HFRuhe 77 ± 15,4 77 ± 11,4 72 ± 11,4 HZVRuhe 8,9 ± 2,5 8,1 ± 2,5 7,4 ± 1,7 HFmax 182 ±15,4 135 ±21,6 134 ±18,1 HZVmax 27,3 ± 6,5 18,3 ± 4,9 17,0 ± 4,3 Tab.3: Ergebnisse der Herzfrequenz Tab.4: Ergebnisse des HZV 13 KCS 2009, 2(10): 10-15 HZV in der Leistungsdiagnostik Diskussion In den Abbildung 8 und 9 und in Tabelle 5 sind die Ergebnisse der Ejektionsfraktion dargestellt. Dabei unterschied sich die Gruppe 1 signifikant von den beiden anderen Gruppen bei maximaler Belastung und in Ruhe gegenüber Gruppe 3. Keine Unterschiede gab es zwischen Gruppe 2 und 3. Es werden sowohl die Ergebnisse in Ruhe als auch bei maximaler Belastung verglichen. 90 EF [%] Die vorliegende Studie hatte das Ziel, die Veränderungen des HZV unter Belastung zu erfassen und bei verschiedenen Patientengruppen zu vergleichen. Die dabei verwendete nichtinvasive kontinuierliche Messung des HZV mittels Bioimpedanzverfahren (PhysioFlow) während der Belastung stellt ein einfach anwendbares Verfahren dar. Es unterstützt eine routinemäßige Kontrolle der hämodynamischen Leistungsfähigkeit des Herzens bei Belastungs- und insbesondere bei Ergometeruntersuchungen. Es existiert eine Vielzahl an Studien und Publikationen die einen Vergleich der verschiedenen Verfahren gegeneinander darstellen. Dabei wird deutlich, dass nur eingeschränkt Informationen über die hämodynamischen Parameter bei maximalen Belastungstests vorliegen. Die Praxis verlangt neben den grundsätzlichen Erkenntnissen über die Validität der Verfahren eben auch Ergebnisse aus Routineuntersuchungen, um einen Vergleich mit pathophysiologischen Verläufen durchführen zu können. Gerade unter diesem Gesichtspunkt stellt das PhysioFlow ein mögliches Untersuchungsverfahren dar. Die vorliegende Untersuchung selbst konnte zumindest die Möglichkeit der Nutzung aufzeigen. Die retrospektive Betrachtung der Hämodynamik konnte in dieser Studie zwar keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn im Sinne einer Ischämiediagnostik liefern, aber dies kann wiederum an der im Ende eher geringen Vortestwahrscheinlichkeit für Belastungs-EKGs liegen, so dass die Tatsache, dass bei >40jährigen Erwachsen mit bzw. ohne Ischämiezeichen (Gr2 und Gr3) kein Unterschied im HZV existierte, am ehesten durch die annähernd normale EF in beiden Gruppen zu erklären wäre. Die im EKG vorhandenen Ischämiezeichen führten in Gruppe 3 offenbar nicht zu hämodynamischen relevanten und mittels Bioimpedanzverfahren (Physio-Flow) messbaren Veränderungen des HZV. Alternativ wäre auch denkbar, dass die Ischämiezeichen „falsch-positiv“ waren, womit eine Veränderung der HZV nicht zu erwarten wäre. Um dies jedoch eindeutig zu klären, müssen weitere Untersuchungen folgen, bei denen tatsächliche Ischämien bei Belastung mit „falsch positiven“ Belastungs-EKGs und gesunden Personen verglichen werden. Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 100 80 70 60 50 0 25 50 75 100 125 150 Leistung [Watt] Abb.8: Ergebnisse der EF im Belastungstest Ruhe Max *** 100 EF [%] 90 ** *** ns ** 80 ns 70 60 50 40 Gr1 Gr2 Gr3 Gr1 Gr2 Gr3 Abb.9: Vergleich der EF in Ruhe und Pmax % Gr 1 <40J Gr 2 >40J Gr 3 >40J + EFRuhe 64 ± 10,1 57 ± 9,8 58 ± 7,3 EFmax 77 ± 11,0 75 ± 9,0 84 ± 9,3 (http://klinische-sportmedizin.de) Tab.5: Ergebnisse der Ejektionsfraktion 14 KCS 2009, 2(10): 10-15 HZV in der Leistungsdiagnostik (http://klinische-sportmedizin.de) Literaturverzeichnis 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Charloux, A., Lonsdorfer-Wolf, E., Richard, R., Lampert, E., Oswald-Mammosser, M., Mettauer, B., Geny, B. & Lonsdorfer, J. (2000). A new impedance cardiograph device for the non-invasive evaluation of cardiac output at rest and during exercise: comparison with the ”direct” Fick method. European Journal of Applied Physiology, 82, 313-320. Cholley, B. & Payen, D. (2005). Noninvasive techniques for measurements of cardiac output. 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