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Konsum geplant – Budget im Griff Von Einnahmen und Ausgaben „Deutschland im Plus“ unternimmt etwas gegen die private Überschuldung in Deutschland • „Deutschland im Plus“ klärt auf – wir informieren gezielt über private Überschuldung. • „Deutschland im Plus“ beugt vor – wir fördern das finanzielle Basiswissen durch ein spezielles Bildungsangebot rund um das Thema Geld und Kredit. • „Deutschland im Plus“ hilft – wir bieten in Not geratenen Personen auf www.deutschland-im-plus.de konkrete Hilfe durch Schuldnerberater. Inhaltsverzeichnis Vorwort Intro Kostenfallen Kredit Alltagstipps Adressen Vorlagen Stichwortregister 02 Das Projekt „Konsum geplant – Budget 03 04 06 08 11 13 14 18 im Griff” der Stiftung Deutschland im Plus wurde von der UNESCO ausgezeichnet. Die vermittelten Bildungsinhalte schärfen das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Konsum und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. VORWORT Mit geregelten Finanzen ins Leben starten Liebe Leserinnen und Leser, ein eigenes Auto, eine große Urlaubsreise oder die erste eigene Wohnung – oft häufen sich die Ausgaben und das Geld wird knapp. Leihen Sie sich dann manchmal Geld von Eltern, Freunden oder der Bank? Grundsätzlich ist ein solcher (Privat-)Kredit kein Problem – wenn Sie in der Lage sind, Ihre Schulden in einem vereinbarten Zeitraum verlässlich zurückzuzahlen. Leider gelingt das nicht allen jungen Leuten: Die Anzahl der überschuldeten Privathaushalte in Deutschland ist zwar leicht rückläufig, doch beginnt Überschuldung tendenziell bei einer immer jüngeren Altersgruppe. Wer sich mit seinen Schulden übernimmt und seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, gilt als überschuldet. Dieser privaten Überschuldung möchte die Stiftung „Deutschland im Plus“ vorbeugen. Mit dieser Infobroschüre geben wir Ihnen Tipps an die Hand und zeigen Möglichkeiten auf, wie Sie die Kontrolle über Ihre Finanzen behalten, auch wenn Sie einmal einen Kredit aufnehmen müssen. Dazu gibt es auf den folgenden Seiten viele praktische Tipps, Beispiele und Vorlagen. Wer sich weiter informieren will, findet auf unserer Website www.deutschland-implus.de Hinweise zur Überschuldungsprävention, Links und Adressen sowie praktische Hilfen und Anleitungen, um die eigenen Finanzen im Griff zu behalten. Ihre Stiftung „Deutschland im Plus“ 03 INTRO Der Umgang mit Geld „Meinen Freunden kann ich alles anvertrauen. Wenn ich sie nicht jeden Tag sehe, fehlt etwas.“ Stefanie macht eine Ausbildung zur Arzthelferin in ihrer Heimatstadt Köln. In der Mittagspause oder nach der Arbeit geht sie gerne mit ihren Freunden in die Stadt, um zu bummeln, Kaffee zu trinken und in Klamotten- oder Schmuckläden zu stöbern. Am Wochenende feiern sie alle zusammen auf angesagten Partys. Im nächsten Sommer will sie zuhause ausziehen – eine eigene Wohnung ist schon seit langem ihr größter Wunsch. Doch Stefanies Vater meint, dass sie erst beweisen müsse, ihre Ausgaben im Griff zu haben. Sonst könne sie die Idee von einer eigenen Wohnung vergessen. Deshalb bittet Stefanie ihre Eltern ungern um Geld und überzieht lieber hin und wieder ihr Konto. In letzter Zeit steckt sie fast immer im Minus. Steckbrief Name: Stefanie Alter: 18 Jahre Wohnort: bei den Eltern in Köln Beruf: Ausbildung zur Arzthelferin Verfügbares Ausbildungsgehalt: 543,– Euro/Monat Hobbys: Shoppen, Ausgehen, Freunde treffen 04 Stefanies Ausgaben: • Handy: Stefanie telefoniert oft und lang mit ihren Freundinnen. Zusätzlich schreibt sie durchschnittlich zehn SMS und zwei MMS pro Tag. Ihre Handyrechnung beträgt im Monat etwa 50,– Euro. • Ausgehen: Jeden Tag in der Mittagspause geht Stefanie mit ihren Freundinnen Kaffee trinken (17,50 Euro/Woche) und am Wochenende ist sie gern auf Partys. Monatsausgaben: 270,– Euro. • Bummeln: Am liebsten stöbern die Mädchen nach neuen Outfits und Schmuck (60,– Euro/Woche) oder gehen ins Kino (10,– Euro/Besuch). Monatsausgaben: 260,– Euro. „Ich liebe Köln. Besonders gerne mache ich mit meinen Freunden das Nachtleben unsicher.“ Marcs Ausgaben: • Wohnung: Marc wohnt in einer WG und gibt für Miete, Nebenkosten, Kommunikationskosten (Internet, Telefon, Handy) und Lebensmittel monatlich 400,– Euro aus. • Ausgehen: Marc geht regelmäßig mit seinen Freunden auf die Piste. Dabei fallen Ausgaben für Eintritte und Getränke an. Monatsausgaben: 200,- Euro. • Motorroller: Seinen Roller hat Marc mit einem Kredit finanziert – das heißt, er zahlt monatliche Raten in Höhe von 156,– Euro. Hinzu kommen Benzin und Versicherungen im Durchschnitt in Höhe von 60,– Euro. Monatsausgaben: 216,– Euro. Köln ist Marcs Lieblingsstadt. Hier wohnt er mit seinen Kumpels in einer WG und seiner Meinung nach gibt es hier die besten Partys. Vor kurzem hat Marc sich einen Motorroller gekauft und über seine Bank finanzieren lassen. Seine Clique schraubt gern und oft an den Maschinen und jeder versucht, den anderen zu übertreffen. Auch Marc steckt viel Geld in seinen Roller. Um gut über die Runden zu kommen, bekommt er ab und zu etwas von seiner Oma zugesteckt. In letzter Zeit wird es ihr zu viel und sie sagt, dass Marc sich einschränken müsse. Marc hat nun Angst, dass er seinen Roller wieder verkaufen muss – denn mit seinem monatlichen Gehalt kann er ihn sich nicht leisten. Steckbrief Name: Alter: Wohnort: Beruf: Marc 21 Jahre WG in Köln Ausbildung zum Speditionskaufmann Verfügbares Ausbildungsgehalt: 800,– Euro/Monat Hobbys: Partys, Freunde treffen, Motorroller 05 KOSTENFALLEN Versteckte Kosten im Alltag Stefanie und Marc verdienen beide nicht viel Geld. Gerade bei einem niedrigen Einkommen ist die richtige Einteilung wichtig. Neben fixen Kosten bereiten oft jene Kosten Probleme, mit denen man nicht rechnet – die so genannten Kostenfallen. Stefanies Kostenfallen Handy • Tarif-Dschungel: Wer sein eigenes Telefonverhalten kennt, spart mit dem richtigen Tarif. Beim Abschluss eines Vertrags sollte man sich also unbedingt beraten lassen. Der Kauf von Klingeltönen und Handylogos verursacht hohe Zusatzkosten. Achtung: Häufig geht man dabei ein Abo ein, für das monatlich bezahlt werden muss – auch wenn nur einmal gekauft wurde. Hier gilt wie bei allen Verträgen: immer das Kleingedruckte lesen! • Prepaid-Handys: Hier wird nur vertelefoniert, was vorher bezahlt („prepaid“) wurde. Allerdings sollte man stark auf die Tarife achten und sie vergleichen. Als Alternative eignen sich auch Verträge mit Kostenlimit. Bummeln • Zahlen mit der EC-Karte: Einkaufen mit der EC-Karte ist üblich und praktisch. Beim bargeldlosen Einkauf verliert man jedoch leicht den Überblick und gibt dann mehr Geld aus als geplant. Hinzu kommt: Man kann sein Konto mit einer EC-Karte überziehen und ins Minus rutschen. 06 • Zahlen mit der Kreditkarte: Bei Kreditkarten wird das mit der Karte ausgegebene Geld am Monatsende vom Girokonto abgebucht. Achtung: Ist nicht genug Geld auf dem Girokonto, um die mit der Kreditkarte getätigten Ausgaben zu begleichen, fallen hohe Zinsen an. Marcs Kostenfallen Der eigene Motorroller • Finanzierung/Raten: Beim Ratenkauf geht man die Verpflichtung ein, den Kaufpreis über einen gewissen Zeitraum in monatlichen Raten (inklusive Zinsen) regelmäßig zu zahlen – auch in Monaten, in denen das Geld knapp ist. Hinzu kommen Steuern und Versicherungsbeiträge. • Reparaturen/Ersatzteile: Häufiges Fahren, wechselnde Wetterbedingungen, stockender Stadtverkehr – all das führt zu einem schnelleren Verschleiß des Fahrzeugs und macht teure Reparaturen notwendig. Die eigene Wohnung • Kaltmiete ist nicht gleich Monatsmiete: Zur Kaltmiete kommen monatliche Nebenkosten (Heizung, Wasser, Strom), eine Jahresendabrechnung, die nach Verbrauch abgerechnet wird, sowie Kosten für Telefon, GEZ, Internet- und Kabelanschluss hinzu. Zusätzlich zahlt der Mieter bei Einzug eine Kaution (zwei bis drei Kaltmieten) an den Vermieter. Diese bekommt er nach dem Auszug wieder zurück, sofern die Wohnung in einem gepflegten Zustand ist. • Anschaffungen: Insbesondere für die erste eigene Wohnung ist oft eine neue Ausstattung (Küche, Möbel, Geschirr, Elektrogeräte etc.) nötig. Fazit Kostenfallen lassen sich vermeiden – wenn man sie kennt und sorgsam mit seinem Geld umgeht. Auch bei Krediten sollte man auf einen verantwortungsbewussten Umgang achten. Mehr über Kredite erfahren Sie daher auf den nächsten Seiten. 07 KREDIT Rund um den Kredit Fast jeder kommt in seinem Leben einmal in Kontakt mit Krediten. Schon wer sein Konto überzieht, nimmt einen Kredit auf – den Dispositionskredit, kurz: Dispo. Größere Anschaffungen, wie zum Beispiel ein Auto, werden meist mit einem Ratenkredit finanziert. Was genau dahintersteckt, erfahren Sie im Folgenden. Was ist eigentlich ein Kredit? Wer sich bei einer Bank Geld leiht, also einen Kredit aufnimmt, geht einen Darlehensvertrag über die geliehene Summe ein. Als Kreditnehmer verpflichtet er sich, diesen Betrag bis zu einem bestimmten Termin zurückzuzahlen. Bei Ratenkrediten erfolgt die Rückzahlung in gleich bleibenden, festen Monatsraten. Kredite haben – wie jedes Produkt – einen Preis: die Zinsen. Diese werden zusammen mit der monatlichen Rate zurückgezahlt. Wie hoch Zins und Rate sind und bis wann der Kredit zurückgezahlt werden muss, wird individuell ermittelt. Je niedriger der effektive Jahreszins, desto günstiger ist das Kreditangebot. Wer bekommt einen Kredit? Einen Kredit bekommt, wer 18 Jahre alt und geschäftsfähig ist sowie über ein regelmäßiges monatliches Einkommen verfügt. Oft wird dies nur aus nichtselbständiger Tätigkeit akzeptiert. Daneben ist eine gute Bonität nötig, die vor der Kreditentscheidung geprüft wird. Was tun Banken und andere Unternehmen, bevor sie ein Kreditgeschäft abschließen? Jeder Kreditwunsch wird von den Banken individuell geprüft. In dieses Prüfverfahren fließen verschiedene Informationen ein: einerseits Angaben des Kunden zu seinem Einkommen und seinen Ausgaben, seiner beruflichen und familiären Situation, andererseits Angaben beispielsweise der SCHUFA. Nach vorheriger Zustimmung des Kunden werden dort hinterlegte Daten abgefragt – unter anderem zu bestehenden Schulden. Auf Basis dieser Informationen wird entschieden, ob dem Kunden ein Kredit gegeben werden kann, um anschließend die individuellen Zinskonditionen zu ermitteln. 08 Marcs Ratenkredit Wann benötigt man einen Kredit? Jeder muss selbst entscheiden, ob er einen Kredit benötigt oder nicht. Vorab sollten folgende Fragen ehrlich beantwortet werden: • Ist die Anschaffung notwendig? • Könnte ich die Summe auch ersparen? • Welche Raten kann ich mir monatlich leisten? • Wie lange will ich mich verpflichten? TIPP: Bevor Sie einen Kredit aufnehmen, legen Sie die möglichen Raten für den Kredit zunächst für drei, vier Monate zur Probe zurück. So können Sie testen, ob Ihr Monatsbudget diese Belastung auch aushält. Marc hat sich einen Motorroller auf Raten gekauft. Wenn seine Oma ihn nicht mehr unterstützt, kann er die monatliche Rate nicht mehr aufbringen. Marcs Rechnung: Der Roller hat 3.500,– Euro gekostet. Nun zahlt er zwei Jahre lang monatlich 156,– Euro zurück. Leisten kann er sich aber maximal 110,– Euro im Monat. TIPP: Wer sich mit der monatlichen Rate übernommen hat, sollte schnellstmöglich mit der finanzierenden Bank reden. Marc konnte sich mit der Bank einigen: Er zahlt nun über drei Jahre zurück, seine monatliche Rate verringert sich dadurch auf 107,– Euro. Worauf sollte man bei einem Kredit achten? Folgende Kriterien sollten vor dem Kreditvertrag erfragt werden: • Ist die Bank/Beratung seriös? Unseriöse Anbieter vergeben Kredite ohne SCHUFAAuskunft zu horrenden Zinssätzen. Daher empfiehlt es sich, stets den Berater seines Vertrauens aufzusuchen. • Kann ich mich absichern? Es gibt die Möglichkeit, eine Restkreditversicherung abzuschließen. Wird man zum Beispiel arbeitslos oder arbeitsunfähig, wird die zu zahlende Rate für einen bestimmten Zeitraum von der Versicherung übernommen. Eine solche Versicherung kostet zusätzlich und ist kein Muss. 09 KREDIT Stefanies Dispositionskredit • Wie kann ich Kreditangebote miteinander vergleichen? Mit Hilfe des effektiven Jahreszinses können verschiedene Kreditangebote gleicher Laufzeit verglichen werden. Er gibt die jährlichen Kosten eines Kredits an. Davon zu unterscheiden ist der Nominalzins, der die reinen Zinsen ohne Kosten (Tilgung etc.) beziffert. • Wie lange gilt die Widerrufsfrist? Kreditnehmer dürfen ihre Entscheidung überdenken. Im Zweifel kann der Kredit innerhalb von 14 Tagen widerrufen werden – manche Anbieter gewähren auch eine längere Frist. • Habe ich die Möglichkeit zu Sondertilgungen und vorzeitiger Ablösung? Die Möglichkeit einer vorzeitigen Ablösung ist gesetzlich mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist vorgeschrieben. Die meisten Banken bieten eine sechsmonatige Kündigungssperrfrist. Sondertilgungen dagegen sind nicht überall möglich und eventuell gebührenpflichtig. Fazit Jede Kreditinanspruchnahme sollte gut überlegt sein. Im Vorfeld ist es notwendig, seine Einnahmen und Ausgaben sorgfältig zu prüfen. Wer ein Kreditangebot auswählt, sollte nicht nur die Zinsen, also den Preis, sondern auch die Leistungen (Möglichkeiten der Sondertilgung etc.) vergleichen. 10 Stefanie gibt monatlich etwas mehr aus, als sie verdient. Dabei erlaubt ihre Bank, das Konto bis zu einer vereinbarten Summe zu überziehen. Stefanies Rechnung: Wenn Stefanie ihr Konto jeden Monat um 50,– Euro mehr überzieht, muss sie im ersten Monat 0,56 Euro Zinsen zahlen. Macht sie ein Jahr lang so weiter, hätte sie einen Dispositionskredit in Höhe von 600,– Euro angesammelt mit Zinskosten in Höhe von 43,89 Euro. TIPP: Wer sich eine größere Anschaffung leisten möchte, sollte sich zunächst einen Überblick über seine Finanzen verschaffen und einen Ratenkredit in Betracht ziehen, der günstigere Zinsen bietet. ALLTAGSTIPPS Die Finanzen im Griff Wer ein paar Tricks und Kniffe kennt und beachtet, bekommt seine Finanzen im Alltag einfach in den Griff. Wichtig ist, sich zuerst einen Überblick über seine Ausgaben zu verschaffen. Machen Sie einmal im Monat Kassensturz – so erhalten Sie Kontrolle über Ihre Ausgaben! • Listen Sie dazu alle Ihre Einnahmen und Ausgaben sorgfältig auf – und überlegen Sie bei jedem Posten, wie wichtig er Ihnen ist. Nutzen Sie dazu eine Priorisierungsstrategie: Wichtige Ausgaben versehen Sie mit einer 1, weniger wichtige mit einer 2 und unwichtige Ausgaben mit einer 3. • Überlegen Sie bei Ausgaben, die Sie mit einer 3 versehen haben, ob Sie diese Ausgaben künftig vermeiden können. • Stefanie hat bei der Auflistung ihrer Kosten bemerkt, dass sie im Monat etwa 240,– Euro für Klamotten ausgibt. In Zukunft will sie sich auf zwei Teile im Monat beschränken und so 100,– Euro einsparen. • In der Anlage ab Seite 14 finden Sie eine Vorlage für die Auflistung Ihrer Kosten. Diese Tipps sparen bares Geld • Überlegen Sie vorher, was Ihnen eine Sache wert ist und wie viel Sie dafür zahlen würden – und halten Sie sich daran. • Nutzen Sie günstige Einkaufszeiten, zum Beispiel Schlussverkäufe, oder erkundigen Sie sich, ob es in Ihrer Nähe Outlet-Stores gibt. Adressen findet man in speziellen Schnäppchen-Führern im Internet. • Im Internet finden Sie auch nützliche Preisvergleiche und Bewertungen. Die Erfahrungen anderer können vor überteuerten Fehlkäufen schützen. • Viele Produkte kann man gebraucht zu gleicher Qualität, aber billiger kaufen, zum Beispiel Bücher. • Beim Abschluss eines Handyvertrags ist es sinnvoll, die Tarife zu vergleichen und den Handyvertrag vor Abschluss genau durchzulesen. 11 ALLTAGSTIPPS Wenn Sie Geld geliehen haben, führen Sie eine Liste – so behalten Sie den Überblick! • Marc hat sich folgende Tabelle angelegt: Marcs Tabelle Wer Wofür Betrag Zahlen bis Andreas Ausgehen 50,– 01.02. Oma Sneakers 150,– 15.02. ... ... ... ... Haben Sie das Gefühl, Ihre Schulden wachsen Ihnen über den Kopf? Folgende Tipps helfen Ihnen aus einer finanziellen Notsituation: • Die Ausgaben sollten auf das Notwendigste beschränkt werden. • Beratung und Hilfe suchen: Unter www.deutschland-im-plus.de können Sie mit Experten in Kontakt treten und erhalten Beratung. • Früh handeln: Sprechen Sie rechtzeitig mit der Bank – die meisten Kreditinstitute lassen sich auf einen realistischen Rückzahlungsplan ein. Was nicht geschehen darf: • Verdrängen: Auch wenn es verlockend ist, Rechnungen und Kontoauszüge ungeöffnet zu lassen – die Verbindlichkeiten bleiben. • Ignorieren: Schulden verschwinden nicht, indem man sie ignoriert. Im Gegenteil: Durch die Zinsen wächst der Schuldenberg immer weiter an, bis er unüberwindbar ist. 12 • Geld leihen: Machen Sie keine neuen Schulden, um alte abzubezahlen. Lassen Sie sich beraten, ob eine Umschuldung Sinn macht. • Hemmungen haben: Wer Schulden hat, ist mit diesem Problem nicht allein. Vielen anderen geht es genauso. Nur wer sich Hilfe holt, kann die Schulden hinter sich lassen. ADRESSEN Wichtige Anlaufstellen Beratung/Schuldnerberatung Einrichtungen des Bundes • Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e. V. Friedrichsplatz 10, 34117 Kassel Telefon: 05617/7 10 93 Telefax: 05617/1 11 26 Internet: www.bag-sb.de • Arbeitsgemeinschaft der Schuldner- • Bundesagentur für Arbeit (zum Beispiel Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)/Infos Schüler-BAföG) Regensburger Straße 104, 90478 Nürnberg Telefon: 0911/1 79-0 Telefax: 0911/1 79-2123 Internet: www.arbeitsagentur.de • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BAföG) (zum Beispiel Infos Studenten-BAföG) Hannoversche Straße 28–30, 10115 Berlin Telefon: 030/18 57-0 Telefax: 030/18 57-8516 Internet: www.bmbf.de www.das-neue-bafoeg.de • Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Wohngeld) Invalidenstraße 44, 10115 Berlin Telefon: 030/1 83 00-0 Telefax: 030/1 83 00-1942 Internet: www.bmvbs.de • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Alexanderplatz 6 10178 Berlin Telefon: 01888/5 55-0 Telefax: 01888/5 55-4103 Internet: www.bmfsfj.de beratung der Verbände c/o Deutsches Rotes Kreuz e. V., Generalsekretariat Carstennstr. 58, 12205 Berlin Telefon: 030/8 54 04-238 Telefax: 030/8 54 04-468 Internet: www.agsbv.de • „Deutschland im Plus“ – die Stiftung für private Überschuldungsprävention Sulzbacher Straße 2, 90489 Nürnberg Telefon: 0911/9 23 49 50 Telefax: 0911/9 23 23 42 Internet: www.deutschland-im-plus.de Verbraucherinformationen • Stiftung Warentest Lützowplatz 11–13, 10785 Berlin Telefon: 030/26 31-0 Telefax: 030/26 31-2727 Internet: www.test.de • Verbraucherzentrale Bundesverband Markgrafenstraße 66, 10969 Berlin Telefon: 030/2 58 00-0 Telefax: 030/2 58 00-218 Internet: www.vzbv.de Weitere nützliche Adressen und Links finden Sie auf unserer Internetseite www.deutschland-im-plus.de. 13 VORLAGEN Einnahmen/Ausgaben im Überblick Um sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen, können Sie die folgenden Vorlagen nutzen. Stefanie setzt den Vorschlag in die Tat um und sammelt ihre monatlich veränderlichen Ausgaben in der ersten Tabelle. Am Ende des Monats überträgt sie die Gesamtsummen je Ausgabenkategorie in ihren Budgetplan. MEINE VERÄNDERLICHEN AUSGABEN TAG 02.01. 05.01. 11.01. 15.01. 17.01. 18.01. 19.01. 26.01. 26.01. ERLÄUTERUNGEN Stiefel Neujahrsparty WG-Party Handyrechnung Kino (2 x) + Getränke neue Jeans Privatkonzert Pulli + Top Disco (2 x) + Getränke Gesamt Handy JANUAR Kino Bekleidung 85,00 K Disco 55,00 B 30,00 B 30,00 Ü 20,00 B 110,00 K 60,00 B 45,00 B 30,00 20,00 55,00 B 200,00 240,00 MEINE FESTEN AUSGABEN TAG 02.01. JANUAR ERLÄUTERUNGEN Handygrundgebühr Gesamt BUDGETPLAN EINNAHMEN Geldgeschenke Lehrgehalt SUMME EINNAHMEN AUSGABEN Kino Kosmetik/Frisör Kleidung/Schmuck/Accessoires Café/Restaurant Disco/Konzerte Handy gesamt SUMME AUSGABEN = verfügbarer Betrag/Fehlbetrag monatliche Ausgaben 20,00 Ü 20,00 Januar 50,00 543,00 593,00 März ... Gesamt 543,00 543,00 50,00 1.086,00 1.136,00 200,00 50,00 510,00 10,00 45,00 185,00 70,00 180,00 55,00 545,00 30,00 45,00 425,00 70,00 380,00 105,00 1.055,00 83,00 -2,00 81,00 20,00 240,00 B = bar, K = EC-Karte/Kreditkarte, Ü = Überweisung 14 Februar Ausgaben anderer Zeitraum MEINE VERÄNDERLICHEN AUSGABEN TAG ERLÄUTERUNGEN Gesamt MEINE FESTEN AUSGABEN TAG ERLÄUTERUNGEN monatliche Ausgaben Ausgaben anderer Zeitraum Gesamt B = bar, K = EC-Karte/Kreditkarte, Ü = Überweisung 15 BUDGETPLAN Januar EINNAHMEN Taschengeld Geldgeschenke Nebenjob (regelmäßig) Ferienjob Lehrgehalt SUMME EINNAHMEN AUSGABEN Wohnung inkl. Nebenkosten Strom/Gas/Wasser/Heizung Lebensmittel Versicherungen Kfz-Versicherung/-Steuern Benzin Bus/Bahn Café/Restaurant CDs/DVDs Computer/Internet Disco/Konzerte Essen/Snacks Geschenke Hobby Kino Kleidung/Schmuck/Accessoires Kosmetik/Frisör Sparen Sport Handy gesamt Urlaub/Ferien Zeitschriften/Bücher SUMME AUSGABEN = verfügbarer Betrag/Fehlbetrag 16 Februar März April Mai Juni Ju Juli August September Oktober November Dezember Gesamt 17 STICHWORTREGISTER STICHWORT ERLÄUTERUNGEN Bearbeitungsgebühr/ -entgelt Einmalig erhobene Gebühr für den Abschluss eines Vertrages. Bonität (Kreditwürdigkeit) Vor Vertragsabschluss wird vom Unternehmen nach eigenen Regeln eingeschätzt, wie es die Zahlungsfähigkeit des Kunden beurteilt. Darlehen Geliehenes Geld, für das in der Regel Zinsen gezahlt werden (zum Beispiel der Bankkredit oder die Produktfinanzierung; aber auch das von Bekannten geliehene Geld ist ein Kredit, wenn auch ein zinsloser). Effektiver Jahreszins Gibt die jährlichen Kosten eines Kredits an. Der effektive Jahreszins setzt sich aus Zinsen pro Jahr und der Bearbeitungsgebühr zusammen. Mit Hilfe des effektiven Jahreszinses können verschiedene Kreditangebote gleicher Laufzeit verglichen werden. Feste Ausgaben (fixe Kosten) Regelmäßige Zahlungsverpflichtungen zu festgesetzten Terminen (monatlich, halbjährlich, jährlich). Fixe Kosten sind längerfristige, absehbare und konstante Beträge (zum Beispiel Miete, Versicherungen etc.). Gesamtkreditbetrag Der Kreditbetrag inklusive aller Zinsen, Bearbeitungs- und Abschlussgebühren und der Kosten für eine eventuelle Zusatzversicherung. Gläubiger Der Gläubiger hat dem Schuldner gegenüber Anspruch auf Zahlung des Gesamtkreditbetrags. Insolvenz Bei Überschuldung einer Person wird vom Gericht auf Antrag die Insolvenz erklärt. Konto Ein Konto ist eine Tabelle mit zwei als Soll und Haben bezeichneten Spalten. Die Zu- und Abgänge werden getrennt voneinander addiert. Die Endsummen der beiden Spalten werden voneinander abgezogen, was den Saldo ergibt. Kostenfallen Kosten, die im Alltag auftreten und mit denen man nicht gerechnet hat bzw. die nicht eingeplant waren. Nettokreditbetrag Der ausgezahlte Darlehensbetrag – zusammen mit der Bearbeitungsgebühr ergibt sich der Bruttokreditbetrag. 18 STICHWORT ERLÄUTERUNGEN Nominalzins Der Zins, der jährlich für ein Darlehen zu zahlen ist – ohne Berücksichtigung von Zusatzkosten. Rate Regelmäßiger monatlicher Rückzahlungsbetrag inklusive Zinsen und Gebühren. Restkreditversicherung Wird von Banken zur Absicherung des Kredits gegen unvorhersehbare Ereignisse angeboten. SCHUFA Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (SCHUFA) liefert Unternehmen eine Übersicht über Schulden und Zahlungsverhalten eines potenziellen Kunden. Bei der SCHUFA sind außerdem auch angemeldete Telefonanschlüsse und eröffnete Girokonten verzeichnet. Schuldner Der Schuldner ist dem Gläubiger gegenüber zur Zahlung des Gesamtkreditbetrages verpflichtet. Soll und Haben Soll bezeichnet die linke Seite eines Kontos, Haben die rechte Seite. Auf der Soll-Seite eines Kontos werden Geldabgänge (zum Beispiel Überweisungen, Auszahlungen etc.) gebucht, auf der HabenSeite Zugänge (zum Beispiel Einzahlungen). Tilgung Vereinbarte Rückzahlung einer Geldschuld. Überschuldung Liegt dann vor, wenn das Geld nicht mehr ausreicht, um alle Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Veränderliche Ausgaben (variable Kosten) Ausgaben, deren Höhe man durch sein Verhalten gestalten kann. Verschuldung Liegt immer dann vor, wenn ein Mensch Schulden hat, unabhängig von der Höhe der Schulden. Widerrufsfrist Innerhalb der Widerrufsfrist kann ein Kauf oder ein Kredit zurückgegeben werden. Zinssatz Der Zinssatz ist der in Prozent ausgedrückte Preis für geliehenes Geld. 19 „Deutschland im Plus“ – die Stiftung für private Überschuldungsprävention Sulzbacher Straße 2 90489 Nürnberg Telefon 0911/9 23 49 50 Telefax 0911/9 23 23 42 [email protected] www.deutschland-im-plus.de