Unternehmenssituation der EnBW AG
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Unternehmenssituation der EnBW AG
EnBW-Bericht 2014 Lagebericht » Unternehmenssituation der EnBW AG Unternehmenssituation der EnBW AG Mit notariell beurkundeten Verschmelzungsverträgen vom 18. März 2014 und der Eintragung im Handelsregister am 30. April 2014 wurden die EnBW Trading GmbH (ETG), die EnBW Operations GmbH (EOG) und die EnBW Systeme Infrastruktur Support GmbH (SIS) rückwirkend zum 1. Januar 2014 auf die EnBW Erneuerbare und Konventionelle Erzeugung AG (EZG) verschmolzen. Ebenfalls mit notariell beurkundeten Verschmelzungsverträgen vom 18. März 2014 und der Eintragung im Handelsregister am 30. April 2014 wurden die EZG und die EnBW Vertrieb GmbH (VTR) rückwirkend zum 1. Januar 2014 auf die EnBW AG verschmolzen. Die Verschmelzungen erfolgten zum Zeitwert der untergehenden Anteile ( Seite 14). Die Hauptversammlung der EnBW AG hat am 29. April 2014 die Änderung des Unternehmensgegenstands beschlossen. Durch diese Änderung ist die EnBW AG keine reine Holdinggesellschaft mehr. Daher wurde die Reihenfolge der Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung gegenüber den Vorjahren geändert und die Gewinn- und Verlustrechnung entsprechend der Gliederung nach § 275 HGB aufgestellt. Aufgrund des Verschmelzungsvorgangs ist eine Vergleichbarkeit der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Vorjahreszahlen nicht gegeben. In die Bilanz wurde eine zusätzliche Spalte „1.1.2014“ aufgenommen, um die Auswirkung der Verschmelzungen darzustellen. Die Spalte „31.12.2013“ zeigt die Werte der EnBW AG aus dem Jahresabschluss 2013. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die Werte aus dem Jahresabschluss 2013 entsprechend der neuen Gliederung ausgewiesen. Der Jahresabschluss der EnBW AG ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB), des Aktiengesetzes (AktG) und des Gesetz über die Elektrizitäts- und Gasversorgung ( EnWG) aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften. Der von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim, geprüfte Jahresabschluss sowie der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasste Lagebericht der EnBW AG werden im Bundesanzeiger veröffentlicht. Der vollständige Jahresabschluss der EnBW AG steht als Download zur Verfügung www.enbw.com/bericht2014-downloads. Für Aussagen die nicht im folgenden Teil explizit beschrieben sind, insbesondere zur Strategie und zu den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, verweisen wir auf die Ausführungen zum EnBW-Konzern. Für die EnBW AG ist der Jahresüberschuss als Basis der Dividendenfähigkeit wesentlicher Leistungsindikator. Ertragslage der EnBW AG Die EnBW AG weist einen Jahresüberschuss in Höhe von 1.249,4 Mio. € aus. Einem negativen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.005,4 Mio. € stehen außerordentliche Verschmelzungsgewinne in Höhe von 2.237,2 Mio. € gegenüber. Das operative Ergebnis der EnBW AG wird maßgeblich von den erwirtschafteten Umsatzerlösen aus dem Strom- und Gasabsatz sowie den entgegenstehenden Materialaufwendungen bestimmt. Die Umsatzerlöse (nach Abzug der Strom- und Energiesteuern) in Höhe von 24.106,6 Mio. € beinhalten im Wesentlichen Erlöse aus dem Stromabsatz in Höhe von 13.419,4 Mio. € sowie aus dem Gasabsatz in Höhe von 9.873,6 Mio. €. Aus dem Stromabsatz in Höhe von insgesamt 254,7 Mrd. kWh entfielen 7,6 Mrd. kWh auf den Privat- und Gewerbekundenbereich (B2C) und 3,4 Mrd. kWh auf den Geschäfts- und Industriekundenbereich (B2B) sowie 243,7 Mrd. kWh auf das Handelsgeschäft. Aus dem Gasabsatz in Höhe von 377,0 Mrd. kWh entfielen 3,5 Mrd. kWh auf den Privat- und Gewerbekundenbereich (B2C) und 1,1 Mrd. kWh auf den Geschäfts- und Industriekundenbereich (B2B) sowie 372,4 Mrd. kWh auf das Handelsgeschäft. Demgegenüber steht der Materialaufwand in Höhe von insgesamt 23.323,4 Mio. €, der sich im Wesentlichen aus Aufwendungen für Strombezug in Höhe von 10.538,5 Mio. € und Aufwendungen für Gasbezug in Höhe von 9.787,4 Mio. € zusammensetzt. In den Abschreibungen sind neben den planmäßigen Abschreibungen außerplanmäßige Abschreibungen auf Erzeugungsanlagen in Höhe von 320,3 Mio. € enthalten. Das Finanzergebnis beinhaltet im Wesentlichen Erträge aus Ergebnisabführungen in Höhe von 528,7 Mio. € und Beteiligungserträge in Höhe von 213,9 Mio. €. Gegenläufig sind Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 280,0 Mio. € enthalten. Weiterhin sind Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen im Kernenergiebereich und für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von 834,1 Mio. € sowie aus dem konzerninternen Verrechnungsverkehr im Rahmen des zentralen Finanz- und Liquiditätsmanagements in Höhe von 259,9 Mio. € enthalten. 67 68 Lagebericht » Unternehmenssituation der EnBW AG Das außerordentliche Ergebnis setzt sich in voller Höhe aus den Gewinnen aus den Verschmelzungen von Tochterunternehmen zusammen. In den Steuern sind ausschließlich tatsächliche Steuern enthalten, da wegen des aktiven Überhangs keine latenten Steuern bilanziert wurden. Vom Bilanzierungswahlrecht bei aktivem Überhang von Steuerlatenzen wurde kein Gebrauch gemacht. EnBW-Bericht 2014 Der Hauptversammlung am 29. April 2015 wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn der EnBW AG eine Dividende von 0,69 € je Aktie auszuschütten. Zum 31. Dezember 2014 waren insgesamt 270.855.027 Aktien dividendenberechtigt. Die Ausschüttungssumme der EnBW AG für das Geschäftsjahr 2014 wird bei entsprechendem Beschluss durch die Hauptversammlung 186,9 Mio. € betragen. Kurzfassung der Gewinn- und Verlustrechnung der EnBW AG in Mio. €1 2014 2013 24.106,6 0,0 Materialaufwand -23.323,4 0,0 Abschreibungen -712,7 -2,9 Sonstiges Betriebsergebnis -384,3 33,4 Betriebsergebnis -313,8 30,5 Finanzergebnis -691,6 -853,4 Außerordentliches Ergebnis 2.237,2 235,6 Umsatzerlöse Steuern Jahresüberschuss/-fehlbetrag 1 17,6 -186,1 1.249,4 -773,4 Nach deutschem Handelsrecht. Vermögenslage der EnBW AG Verschmelzungseffekte zum 1. Januar 2014 Die Verschmelzungen der EOG, ETG, EZG, SIS und VTR hatten maßgebliche Auswirkungen auf die Bilanz der EnBW AG zum 1. Januar 2014. Im Folgenden werden die wesentlichen bilanziellen Effekte der Verschmelzung dargestellt: Das Anlagevermögen ist insgesamt um 2.632,8 Mio. € angestiegen. Davon entfallen 1.301,3 Mio. € auf immaterielle Vermögensgegenstände. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Kundenstämme in Höhe von 592,7 Mio. €, Strombezugsrechte in Höhe von 427,2 Mio. € sowie ein Firmenwert in Höhe von 230,1 Mio. €. In den Sachanlagen resultiert der Anstieg in Höhe von 2.280,8 Mio. € im Wesentlichen aus Zugängen aus dem Erzeugungsbereich. Aus diesen Zugängen entfallen 711,8 Mio. € auf technische Anlagen und Maschinen, 655,9 Mio. € auf geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau sowie 623,5 Mio. € auf Grundstücke und Bauten. Der Rückgang bei den Finanzanlagen in Höhe von 949,3 Mio. € ergibt sich im Wesentlichen aus der Verminderung der Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 568,7 Mio. €. Die Verminderung betrifft den Untergang der Buchwerte an den verschmolzenen Gesellschaften in Höhe von 2.189,4 Mio. € und gegenläufig die Übernahme von Anteilen an verbundenen Unternehmen in Höhe von 1.620,7 Mio. €. Die Verminderung der Ausleihungen an verbundenen Unternehmen resultiert im Wesentlichen aus dem Untergang von Ausleihungen der EnBW AG an die verschmolzenen Gesellschaften in Höhe von 1.545,7 Mio. €, daneben war ein Zugang in Höhe von 276,1 Mio. € zu verzeichnen. Der Anstieg der Wertpapiere des Anlagevermögens in Höhe von 761,1 Mio. € betrifft die Übernahme von Anteilen an Investmentvermögen. Das Umlaufvermögen der EnBW AG ist durch die Verschmelzungen um insgesamt 3.521,5 Mio. € angestiegen. Auf Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände entfallen 2.406,6 Mio. € und auf Vorräte 913,8 Mio. €. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Abgrenzungen für noch nicht in Rechnung gestellte Strom- und Gaslieferungen sowie Forderungen aus dem Verkauf von Emissionsrechten. Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände betrifft im Wesentlichen geleistete bare Sicherheiten und Leistungen an die EEX und ICE aus Variation Margins. Diese wesentlichen Veränderungen der beiden Bilanzpositionen ergeben sich aus der Übernahme des Handelsgeschäfts. Der Zugang bei den Vorräten setzt sich im Wesentlichen aus Kernbrennstoffen, Kohle, Gas und anderen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus dem Handels- und Erzeugungsbereich zusammen. Die Erhöhung des aktiven Rechnungsabgrenzungspostens in Höhe von 239,6 Mio. € ergibt sich im Wesentlichen aus Ergebnisbestandteilen 2014 aus den EEX-Futures des Handelsbereichs in Höhe von 138,1 Mio. €. Außerdem wurden für den