50 Jahre Judo in Abensberg und Bundesligastart mit
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50 Jahre Judo in Abensberg und Bundesligastart mit
Mo, 29.04.2013 50 Jahre Judo in Abensberg und Bundesligastart mit einem Heimkampf gegen Dauerrivalen TSV Großhadern am 4. Mai. Bundesligavereinbarung mit DJB wird TSV Abensberg empfindlich treffen. Helmut Dietz vor Einsatz gegen Großhadern. Seit 50 Jahren gibt es nun den Judosport in Abenberg, welcher durch Kurt Hinz mit der Gründung der Judoabteilung im Jahre 1963 seinen Anfang nahm. Jubiläen sind oftmals begleitet von Verschleiß und Abnutzungserscheinungen. Ganz anders die Situation beim amtierenden Deutschen Meister. Zwei Wochen von dem Bundesligastart am 4. Mai um 17.00, zu Hause im bayerischen Derby gegen den 11 fachen Deutschen Meister TSV Großhadern, sieht man sich von Seiten der Abensberger gut vorbereitet wie immer. Kein Abgang, 70% der Sportler kommen zwischenzeitlich aus dem eigenen Nachwuchs. Dennis Johannson, Phillip Graf, Manuel Scheibel, Sebastian Seidel, Gerhard Zeitler, Dominik Liebl, Fabian Seidlmeier, Stefan Kneitinger, Christopher Völk, Simon Matuschek, Dominik Gerzer und Martin Oberndorfe r bilden für die Saison 2013 ein Grundgerippe aus eigenen Sportlern, um welches sie von allen anderen Vereinen beneidet werden. Andy Tölzer, Sven Maresch, Dimitri Peters, Robert Dumke und Florian Germroth haben ihr Judohandwerk zwar nicht in Abensberg gelernt, sind aber seit vielen Jahren beim TSV Abensberg. Auf Grund ihrer Identifikation mit dem Verein glaubt man kaum, dass es sich hier um „Nicht Bayern“ handelt. „Wenn ich die Freude der Jungs sehe, wenn sie bei uns verweilen, macht mich das stolz, denn es ist ein Ausdruck dafür, dass wir vieles richtig machen“, so Otto Kneitinger, der als Bundesligaverantwortlicher rundherum zufrieden ist. Auch zum Thema der ausländischen Sportler im Team bezieht der Verein klar Stellung. „Die Bundesliga ist die stärkste Liga der Welt. Alle Vereine nutzen die Möglichkeit das Niveau in einzelnen Gewichstklassen zu erhöhen, was ja im Sport allgemein üblich ist. Der Deutsche Judobund hat mit einer Selbstbeschränkung der Einsätze von Ausländern (10 der 14 Kämpfe pro Begegnung müssen von Deutschen Sportlern gemacht werden) ein klares Zeichen zu Unterstützung des eigenen Nachwuchses gesetzt. Beim TSV Abensberg gilt seit Jahren die Devise, wenn man auf einen ausländischen Sportler zurückgreift, dann muss er höchstes Niveau haben und darf der Entwicklung der eigenen Jungs nicht im Wege stehen. Wenn ein ausländischer Sportler anreist und verliert, ist dies für mich eine ungenutzte Chance für einen eigenen Nachwuchssportler, so Otto Kneitinger, das heißt also, das Ergebnis muss stimmen und die Identifikation mit dem Club muss nicht nur vorhanden, sondern auch spürbar sein. Auch hier kann man von Seiten des deutschen Rekordmeisters nicht klagen. Ob Olympiasieger Illias Iliadis, aus Griechenland, Lupo Paischer aus Österreich, Mikky Ungvari aus Ungarn oder Lukas Krpalek aus Prag anreist, man hat immer das Gefühl sie sind Teil des Ganzen, sie zerreißen sich für den TSV Abensberg. Eine neue Vereinbarung des DJB mit der Bundesliga macht dies auch von Nöten. Auf Grund des ständig wachsenden internationalen Kalenders wurde vereinbart, dass Bundesligatermine in der Vorrunde, also Bundesliga Süd und Nord, auch an internationalen Turnierterminen stattfinden dürfen. Im Gegenzug garantiert der DJB, dass in den Playoffs, also Viertefinals und Finale, die Termine geschütz sind. Eine Entscheidung die beiden Teilen gerecht wird, aber im Ganzen gesehen hauptsächlich für Abensberg ein Problem sein wird, denn jeder Abensberger Sportler ist Nationalkämpfer und mit den internationalen Terminen konfrontiert. Damit dies auch gleich mit einem Beispiel dargestellt werden kann, reicht ein Blick auf den Termin des ersten Kampftages. 4. Mai, 1. Kampftag Judo Bundesliga 4/5. Mai Grand Prix in Baku, Azerbaijan, Turnier für die Weltrangliste der Internationalen Judoföderation, welche über die Setzplätze bei den großen Turnieren entscheidet. Da fährt dann natürlich jeder hin. Heißt für Abensberg, 70% der gesetzten Kämpfer sind nicht da, heißt dann aber für alle anderen Vereine „Attacke“, denn den TSV Abensberg zu besiegen wird niemals leichter möglich sein als an diesen besagten Tagen. Dass ausgerechnet dem TSV München Großhadern diese Chance beim Derby am ersten Kampftag angeboten wird, verspricht eine ganz enge Auseinandersetzung zwischen zwei hochmotivierten Mannschaften. „Wir müssen mit diesem Umstand leben, denn die Nationalmannschaft braucht seinen Freiraum um im internationalen Geschäft bestehen zu können. Dass wir als Gegenleistung die Playoffs geschütz haben, gibt uns die Chance, mögliche Niederlagen aus der Vorrunde wieder aufzuholen. Wichtig ist nur Platz 4 in der Bundesliga Süd zu erreichen um die Endrunde, welche mit 0 Punkten startet, zu erreichen“ so der Bundesligachef der Abensberger. Umdenken im Sinne des Gesamten ist also angesagt. Außerdem ist es eine weitere Chance für den eigenen Nachwuchs. „Solange wir Leute wie Helmut Dietz mit knapp 50 Jahren noch in der Hinterhand haben, sollten wir in der Lage sein, 10 Judoka auf die Matte zu schicken. Das mit Helmut Dietz ist kein Scherz, sonder Realität bereits am ersten Kampftag gegen Großhadern. Helmut sagte zu und wird auch auf der Matte sein“, so der Trainer der Abensberger Ivan Radu. Für die Zuschauer und Fans des Judosports wird also schon am ersten Kampftatg in der Josef Stanglmeier Halle Hochspannung herrschen. Als Vorkampf wird der erste Heimkampf der Abensberger Bezirksligamannschaft zu sehen sein . Da auf Grund der großen Anzahl von jungen Sportlern im Verein auch die Mannschaft TSV Abensberg II nicht mehr ausreicht, hat sich die Abteilung entschlossen, für die 16-18 jährigen eine dritte Mannschaft in der Bezirksliga Niederbayern anzumelden. Nach dem ersten Kampftag, den sie souverän gewonnen haben, gibt es nun die Feuertaufe zu Hause, ausgerechnet beim Bayernderby gegen die Münchner. Wenn das kein gutes Omen ist ! Der TSV Abensberg wird 50 Jahre alt und scheint doch so jugendlich und frisch wie nie. Otto Kneitinger TSV Abensberg