2015_10_05 PM Konrad_Wolf

Transcrição

2015_10_05 PM Konrad_Wolf
Pressemitteilung
Frankfurt am Main
05.10.2015
KLASSIKER & RARITÄTEN: KONRAD WOLF
Dienstag. 6. Oktober, bis Dienstag , 27. Oktober
Konrad Wolf, geboren 1925 als Sohn des Schriftstellers Friedrich Wolf,
gestorben 1982, war der bedeutendste Filmregisseur der DDR. Große Teile
seiner Jugend verbrachte er in Moskau, wurde sowjetischer Staatsbürger
und war 1945 als Teil der Roten Armee an der Invasion Berlins beteiligt. Wolf
studierte an der Moskauer Filmhochschule und arbeitete als Regisseur für
die DEFA. Von 1965 bis 1982 war er Präsident der Akademie der Künste der
DDR. Am 20. Oktober würde Konrad Wolf seinen 90. Geburtstag feiern. Aus
diesem Anlass zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums vier seiner
insgesamt 16 Filme. Die Filmhochschule in Babelsberg trägt heute zu dessen
Ehren Konrad Wolfs Namen.
Dienstag, 06.10., 18 Uhr
LISSY
DDR 1957. R: Konrad Wolf
D: Sonja Sutter, Horst Drinda, Hans-Peter Minetti. 89 Min. 35mm
Konrad Wolfs dritter Film LISSY entstand nach dem Roman Die Versuchung
von F. C. Weiskopf. Lissy, die Titelfigur, ist die Ehefrau eines kleinen
Angestellten am Ende der Weimarer Republik. Als dieser während der
Wirtschaftskrise entlassen wird, muss er als Vertreter arbeiten und wird
anfällig für die Parolen der Nationalsozialisten: Er tritt in die SA ein und
macht dort Karriere. Lissy strebt nach Wohlstand und wähnt sich an ihrem
Ziel, bekommt angesichts der Machenschaften der Nazis aber moralische
Zweifel. LISSY ist eine präzise, filmisch dicht gearbeitete Analyse des
Kleinbürgertums und seines Verhaltens im Angesicht des Faschismus.
Deutsches Filminstitut
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leitung: Frauke Haß
Tel. 069 961 220-222
Fax 069 961 220-579
[email protected]
[email protected]
www.deutsches-filminstitut.de
www.deutsches-filmmuseum.de
LISSY
Dienstag, 6. Oktober, 18 Uhr
Dienstag, 13.10., 18 Uhr
DER GETEILTE HIMMEL
DDR 1964. R: Konrad Wolf
D: Renate Blume, Eberhard Esche. 110 Min. 35mm
Mit der Adaption von Christa Wolfs Roman Der geteilte Himmel realisierte
Konrad Wolf seinen wohl berühmtesten Film. In einer Rückblende erinnert
sich Rita nach einem Nervenzusammenbruch an die vergangenen Jahre: Als
junge Frau verliebt sie sich in den zehn Jahre älteren Chemiker Manfred,
welcher sie ermutigt zu studieren. Sie zieht mit ihm zusammen und macht
ein Betriebspraktikum. Aber die skeptisch-bittere Grundhaltung Manfreds
gefährdet ihre Liebe und er geht schließlich nach Westberlin. Der Film lädt in
seiner Distanziertheit zur besonderen Reflexion über die Verhältnisse in der
DDR ein.
DER GETEILTE HIMMEL
Dienstag, 13. Oktober, 18 Uhr
Dienstag, 20.10., 18 Uhr
DER KLEINE PRINZ
DDR 1966/72. R: Konrad Wolf
D: Christel Bodenstein, Eberhard Esche. 74 Min. 35mm
Ursprünglich für den Start des Farbfernsehens in der DDR gedacht, entstand
DER KLEINE PRINZ 1965/66 als Produktion der DEFA im Auftrag des
Deutschen Fernsehfunks. Dieser versäumte es jedoch, die Rechte an der
literarischen Vorlage von Antoine de Saint-Exupéry einzuholen, sodass der
Film bis 2014 nur zweimal öffentlich zu sehen war. Seit Anfang dieses Jahres
sind die Rechte am Werk von Saint-Exupéry jedoch frei, und so kann dieses
nachdenklich-charmante „Märchen für Erwachsene“ nun gezeigt werden.
Wolf siedelt die Geschichte vom in der Wüste abgestürzten Piloten und dem
kleinen Prinzen in einer betont künstlichen Kulissenwelt an.
DER KLEINE PRINZ
Dienstag, 20. Oktober, 18 Uhr
Dienstag, 27.10., 17:30 Uhr
ICH WAR NEUNZEHN
DDR 1968. R: Konrad Wolf
D: Jaecki Schwarz, Wassili Liwanow. 119 Min. 35mm
ICH WAR NEUNZEHN enthält stark autobiografische Elemente aus dem
Leben Konrad Wolfs: Ein junger sowjetischer Leutnant deutscher
Abstammung kommt in seine ehemalige Heimat zurück. Er gehört einem
Trupp an, der in den letzten Kriegswochen mit einem Lautsprecherwagen
deutsche Soldaten zur Kapitulation bewegen soll. Neugierig nähert er sich
einem Land, das er zuvor nie bewusst erlebt hat und das sowohl einen
Johann Wolfgang von Goethe als auch einen Heinrich Himmler
hervorbrachte.
ICH WAR NEUNZEHN
Dienstag, 27. Oktober, 17:30 Uhr
2/2