Energieeffizienz im Fokus
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Energieeffizienz im Fokus
Energieeffizienz im Fokus: Herausforderungen und Chancen aus Sicht der Elektroindustrie Lars Kroemer, Landesstellen-Geschäftsführer Dresden, 25. Juni 2015 Folie 1 ZVEI: Die Elektroindustrie Bedeutende hochgradig global vernetzte Industriebranche: Mehr als 844.000 Beschäftigte in Deutschland dazu fast 700.000 Mitarbeiter außerhalb Deutschlands Ausgeprägte Innovationskraft: Über 170 Milliarden Euro Umsatz, davon etwa 40 Prozent mit Innovationen Jede dritte Innovation des Verarbeitenden Gewerbes basiert auf Lösungen der Elektroindustrie 15,2 Milliarden Euro hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung Folie 2 ZVEI: Der Verband Starke und breite Basis: 1.600 Mitgliedsunternehmen mit 750.000 Beschäftigten (= 90% der dt. Elektroindustrie) Global Player genauso wie Mittelständler und Familienunternehmen 22 Fachverbände: von Automatisierung bis Transformatoren, Hauptsitz: Frankfurt am Main 160 Mitarbeiter im Hauptamt und über 5.000 Personen im Ehrenamt Aufgaben: Erfahrungs- und Meinungsaustausch über aktuelle technische, wirtschaftliche, rechtliche und gesellschaftspolitische Themen Positionen und Vorschläge zur Forschungs-, Technologie-, Umweltschutz-, Bildungs- und Wissenschaftspolitik Unterstützung einer marktbezogenen internationalen Normungs- und Standardisierungsarbeit Folie 3 ZVEI: Unser Präsident Michael Ziesemer (63), Diplom-Ingenieur Seit 2002 im Vorstand, Präsident seit 2014 COO und stellv. Vorstandsvorsitzender der Endress+Hauser Gruppe International tätiger Anbieter von Messgeräten, Dienstleistungen und Lösungen für die industrielle Verfahrenstechnik mit 11.000 Mitarbeitern und Sitz in Reinach bei Basel U.a. Forschungs- und Produktionsstätte in Waldheim in Sachsen mit über 150 Mitarbeitern, davon 40 in FuE Folie 4 Gliederung Bedeutung von Energieeffizienz in der deutschen Industrie Wo liegen Energieeffizienzpotentiale? Die Bedeutung von Industrie 4.0 für eine Steigerung der Energieeffizienz Herausforderungen und Fazit Folie 5 Energiekosten sind momentan zweitstärkstes Investitionshemmnis deutscher Unternehmen Anteil mit Bewertung als "starkes Investitionshemmnis" 0% 10% 20% 30% 40% 50% Weltwirtschaftliche Unsicherheit 52% Energiekosten 50% Arbeitskosten 46% Bürokratie Unternehmen sind belastet und verunsichert 43% Steuern 35% Fachkräftemangel 32% Infrastrukturmängel Finanzierung 60% 19% 15% Quelle: IW-Köln, Konjunkturumfrage Herbst 2014, Sonderauswertung (2015) Folie 6 Stromkosten in der Industrie 2014 im europaweiten Vergleich 20 18 500 MWh < 2.000 MWh Cent je KWh - ohne Mehrwertsteuer 16 20.000 MWh < 70.000 MWh 14 Stromkosten deutlich über dem Niveau der europäischen Nachbarn 12 10 8 6 4 2 0 MA CY IT DT IR GR UK ES LE LT PO SL BE AT NL LU FR ES HU RU SI DK CZ PL NO BG FI SE Vorläufige Werte für 2014 Quelle: BMWi (2015) auf Basis Eurostat; Abbildung imreg (2015) Folie 7 Maßnahmen zur Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz in der deutschen Elektroindustrie Investitionen in Energieeffizienz erfolgt (Weitere) Investitionen in Energieeffizienz geplant Energiemanagementsystem eingeführt Prozent 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Nahezu alle Unternehmen nehmen Energieeffizienzmaßnahmen vor Quelle: Umfrage unter ZVEI-Mitgliedsunternehmen Herbst 2014, ZVEI (2015) Folie 8 Energieeffizienz der deutschen Industrie bereits deutlich über dem Niveau vieler anderer Länder… 300 Energieeinsatz in kg Öleinheiten je 1.000 EUR Wertschöpfung 250 Deutschland bei Energieeffizienz in Spitzengruppe 200 150 100 50 0 CH DK UK DT ES IT JP FR AT NL GR HU SI LU MX BE SE US CZ SL PO ES KO PL FI AU CA Stand 2008, Industrie inkl. Bergbau (ohne Energie- und Bauwirtschaft sowie Energieumwandlung Quelle: BMWi (2015) auf Basis Eurostat; Abbildung imreg (2015) Folie 9 ...und die deutschen Industrieunternehmen steigern kontinuierlich weiter ihre Stromeffizienz. 4 255 dar. Stromeffizienz** 3 240 2 225 1 210 0 Stromverbrauch in kWh je 1.000 EUR BPW GJ Energieverbrauch je 1.000 EUR BPW Gesamtenergieeffizienz* Stromeffizienz 2005-2013 um >10% gestiegen 195 1991 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Quelle: Ausgewählte Effizienzindikatoren zur Energiebilanz Deutschland 1990-2013, AG Energiebilanzen e.V. (2014); imreg (2015) *linke Skala **rechte Skala Folie 10 Der ZVEI unterstützt die Bildung von Energieeffizienznetzwerken von Unternehmen Branchenübergreifender Erfahrungsaustausch als ein Instrument, Chancen für mehr Energieeffizienz zu erkennen und gezielt Investitionen vorzunehmen Folie 11 Weitere Einsparpotentiale sind vorhanden Vor allem durch anforderungsgerechte Automationstechnologien (Mess-, Steuer- und Regelungstechnik) sind Energieeinsparungen von 10 bis 25 Prozent in den Maschinen und Anlagen der Industrie am Standort Deutschland möglich. Entspräche zusätzlicher Einsparung von 7 Mrd. Euro an Energiekosten bzw. 43 Mio. Tonnen an CO2Äquivalenten pro Jahr Folie 12 Beispiele für Optimierung in industriellen Anwendungen Papierindustrie (Standard/Optimierung 1) Operationsoptimierung an Pipelines, Pumpen, Ventilen, Filtern, Kompressoren Schlauchlängenoptimierte Druckluftsysteme Folie 13 Deloitte/ZVEI-Berechnungstool Lebenszykluskosten Folie 14 Weitere Anwendungsbeispiele www.energieeffizienz-erleben.de/ ZVEI-Magazin Ampere Die Bedeutung von Industrie 4.0 für mehr Energieeffizienz Folie 16 Erwartungen zur Effizienzsteigerung durch Industrie 4.0 Vorteile resultieren vor allem aus effektiverer Planung und Steuerung in Produktion und Logistik infolge einer höheren Flexibilität Erwarteter quantitativer Nutzen durch Industrie 4.0 -Anwendungen Kostenreduktion (= -14%) Effizienzsteigerung (= +18%) 21% > 20% 37% 38% 11-20% 36% 41% < 10% 27% 0% 5% 10% 15% 20% 25% Anteil an den Befragten Kumulierter Effekt in den kommenden 5 Jahren gegenüber dem Ist-Stand Quelle: Industrie 4.0 - Chancen und Herausforderungen, PWC (2014) 30% 35% 40% 45% Durch Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung werden wichtige Ressourcen geschont Folie 17 Industrie 4.0 – erste konkrete Schritte bei großen Serienproduzenten Industrie 4.0 als evolutionäre Weiterentwicklung in den Fertigungsprozessen Höchste Wertschöpfungseffekte vor allem im Maschinenbau (+30%) bei El. Ausrüstungen (+30%) Chemie (+30%) und Automotive (+20%) zu erwarten. Quelle: ifaa (2015); Fraunhofer IAO (2014) Folie 18 Zurückhaltende Investitionstätigkeit bremst eine noch höhere Energieeffizienz in der deutschen Industrie Vor allem energieintensive Branchen investieren unter ihren Abschreibungen Preisbereinigte Entwicklung des Nettoanlagevermögens im Produzierden Gewerbe in Deutschland 110 Anlagen gesamt dav. Ausrüstungen dav. Bauten Index 2005 = 100 105 Modernitätsgrad der Anlagen seit 2000 deutlich gesunken 100 95 90 85 1991 1993 Jeweils Bestand am Jahresende 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 These: Durch unzureichende Rahmenbedingungen für Investitionen werden wichtige Effizienzpotentiale 2011 verschenkt Quelle: VGR der Länder, R1 B4 (2014) Folie 19 Fazit Die deutsche Industrie ist bereits Vorreiter in Sachen Energieeffizienz – angesichts des überdurchschnittlichen Kostenniveaus am Standort ist dies kaum verwunderlich Es existiert eine Vielzahl an Lösungen, um die Energieeffizienz weiter zu steigern, in der praktischen Umsetzung ist aber zwischen dem wirtschaftlichen und dem realisierbaren Potential zu unterscheiden Eine kontinuierlich hohe Investitionstätigkeit ist der beste Weg, um die Energieeffizienz der deutschen Industrie weiter zu steigern Die Politik kann dies über verlässliche und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen am Standort, den Abbau von Informationsasymmetrien technologischer Entwicklungen für den Mittelstand sowie eine technologieoffene und unbürokratische Förderung effizienter Technologien unterstützen Zudem kann die öffentliche Hand ihrer Vorbildfunktion bspw. durch LebenszykluskostenBerechnungen im Beschaffungswesen nachkommen Folie 20 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Sie möchten Sich in die Gestaltung der Rahmenbedingungen einbringen? Sie möchten ein Netzwerk gründen? Sie haben weitere Fragen? Melden Sie sich: Anke Hüneburg Leiterin Bereich Energie ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. Charlottenstraße 35/36 10117 Berlin Fon: +49 30 306960-13 Fax: +49 30 306960-20 http://www.zvei.org Mail: [email protected] Folie 21