Chronik - Freiwillige Feuerwehr Triangel
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Chronik - Freiwillige Feuerwehr Triangel
Chronik (1872-1936) Für den schnellen Leser mit unterschiedlichem Interessenschwerpunkt sind allgemeine Daten in schwarz, Jugendfeuerwehr in grün und Einsatzgeschehen in blau dargestellt. 139 Jahre Feuerwehr in Triangel 1872 Einst eine Betriebsfeuerwehr. Aus den handschriftlichen Aufzeichnungen der Norddeutschen Torfmoorgesellschaft KG geht hervor, dass seit ihrer Gründung viele Brände in der Gutsgemeinde Triangel durch die „Gutsfeuerwehr“ gelöscht wurden. Dokumentiert ist der Brand 1885 der Torfstreufabrik I und fünf Jahre später der Torfstreufabrik 2. Der letzte Leiter dieser Gutsfeuerwehr war der Ingenieur Rudolf Rimbach. 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Triangel 50 Jahre Jugendfeuerwehr Triangel 1936 Rudolf Rimbach wurde Bürgermeister der neuen politischen Gemeinde Triangel und gründete am 1. Mai 1936 die „Freiwillige Feuerwehr Triangel“. Die Gründungsmitglieder waren: Paul Feige, Rudolf Höfermann, August Jacobs, Emil Kummer, Richard Meinecke, Friedrich Molle, Heinrich Pfeifer, Otto Schink, Heinrich Röhrs, Erich Waßmann, Christian Wolpers und Hermann Wulfes. Erster Brandmeister wurde Rudolf Höfermann. Von der Gutsfeuerwehr wurde eine Motorpumpe übernommen – eine der ersten Motorpumpen im Landkreis Gifhorn. 1 Chronik (1939-1958) 1939 Während des Zweiten Weltkrieges wurde die meisten Aktiven zum Wehrdienst eingezogen. Günter Kummer, Herrmann Claus und Heinz Brandes halfen der Wehr bei den Übungsdiensten und bei den Löscharbeiten bei einem Scheunenbrand auf dem Gutshof. 1947 Heinrich Röhrs wurde das Kommando der Feuerwehr für ein Jahr übergeben. 1948 August Jacobs wurde Brandmeister. Dieses Amt bekleidete er drei Jahre. Um 1950 Mit wenig Geld und Materialknappheit war es in der Nachkriegszeit schwer, die Einsatzbereitschaft aufrecht zu erhalten: Das Spanplattenwerk der Norddeutschen HomogenholzGesellschaft in Triangel brannte restlos ab. 1950 Tilo Wolff von der Sahl wird neuer Gemeindebrandmeister der Gemeinde Triangel. 16 Jahre führt er dieses Amt aus. 1958 Diese dreiteilige Keramik wurde Anfang der 60er Jahre von einem Triangeler Töpfermeister für die Fassade das Feuerwehrhauses gefertigt. Die Schulglocke und das Feuerhorn zur Alarmierung der Feuerwehr sind nicht mehr zeitgemäß: Die erste Sirene wird beantragt. Auf der nächsten Seite finden Sie eine Abschrift des Antrages auf die 1. Sirene aus dem Dezember 1958: 2 22 Chronik – Antrag von 1958 Der Gemeindebrandmeister Triangel / Han. Landkrs. Gifhorn Triangel, den 2.12.1958 An die Gemeindeverwaltung T r i a n g e l Betr: Probe-Alarm der Freiw. Feuerwehr am 27.11.58 Am Donnerstag, den 27.11. um 15,36 Uhr führte die Freiwillige Feuerwehr Triangel einen Probealarm durch. Übungsziel war die Bekämpfung eines angenommenen Brandes in der Beckmann’schen Schlachterei. Um 15,36 Uhr wurde durch die Schulglocke und mittels Feuerhorn Feueralarm gegeben. Um 15,46 Uhr, also nach 10 Minuten, rückte die Wehr mit 5 Mann aus und legt an den Hydranten am Gemeindehaus an. Um 15,52 Uhr wurde zunächst mit einem C-Schlauch, 2 Minuten später mit einem 2. C-Schlauch die Brandbekämpfung aufgenommen. Die Möglichkeit, mit einem zusätzlichen B-Schlauch am Verteilerstück anzuschliessen, konnte wegen Schlauchmangel nicht genutzt werden. Beurteilung: 1. Nach dem ersten Anschlagen der Schulglocke riss der Strick derselben und die Glocke konnte nicht mehr geläutet werden. Es konnte daher nur mit dem Feuerhorn Alarm gegeben werden., der z.T. als solcher nicht erkannt wurde. Infolge der Ausweitung des Dorfes, der erfolgten Neuanlage der Strassen und durch den zunehmenden Kraftfahrzeugverkehr – mit entsprechenden 2 und 3-Ton Signalhörnern- kann das Feuerhorn nicht mehr als zeitgemässes Alarm-Mittel angesehen werden. (…) 2. Es stellte sich bei dem Probealarm heraus, dass von den insgesamt 14 Feuerwehrmännern zum Zeitpunkt des Alarms nur 5 Mann am Ort und einsatzbereit waren. Diese 5 Mann waren kaum in der Lage, den mit Spritze, Schläuche, Strahlrohre, Verbindungsstücken, Werkzeugen und Ausrüstungsstücken bepackten Spritzenkarren im Laufschritt fortzubewegen. Es muss daher von der Gemeinde die Beschaffung eines einachsigen, luftbereiften Kastenanhängers, eines „Protzenwagens“, der auch im Bedarfsfall hinter einen Schlepper gehängt werden kann, ins Auge gefasst werden. (…) Der Einsatz der Wehr an dem angenommenen Brandherd klappte zufriedenstellend. Nachteilig wirkte sich aus, dass mit dem vorhandenen Spritzenkarren nicht genug Schlauchmaterial mit genommen werden konnte. gez. Ortsbrandmeister 3 Chronik (1960-1961) Um 1960 Bei einem Großflächenbrand im Wahrenholzer Moor kämpfen neben den Triangelern weiter 23 Feuerwehren gegen die Flammen. 1960 Wegen fehlendem Nachwuchs treffen sich die ersten Kinder im Alter von rund 12 Jahren regelmäßig zu Feuerwehrdiensten. Die offizielle und anerkannte Gründung der Jugendfeuerwehr erfolgt ein Jahr später. 1961 Die Jugendfeuerwehr Triangel wird nun offiziell gegründet. Die Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr waren: Lothar Fenske, Horst Kummer, Heinrich Meinecke, Klaus Morgenstern, Hans Olzynska, Norbert Plagge, Rolf Renz, Eckhard und Tilman Wolff von der Sahl. Erster Jugendfeuerwehrwart wurde Theodor Lucke. Kurt Gersonde und Werner Schiller unterstützen ihn als Betreuer. Heinrich Meinecke 1961 am einzigen Gerät der Wehr. 4 Chronik (1962-1967) 1962 Das erste Feuerwehrfahrzeug, ein Tragkraftspritzenfahrzeug auf Ford FK 1000 wurde in den Dienst gestellt und löste somit das Trecker- und Anhängergespann ab. Die Feuerwehr wechselt ihr Zuhause von der Garage am Hans-Rimpau-Weg in das neue Feuerwehrhaus im Grünen Weg. Neben einer Garage gibt es hier nun einen Gruppenraum und eine Toilette. 1963 Die 1. Kreiswettkämpfe der Jugendfeuerwehren mit fünf Gruppen werden ausgerichtet. Der beliebte jährliche Himmelfahrtsausmarsch wird wieder durch geführt (Foto). 1967 Theodor Lucke wird zum Brandmeister gewählt. Nach drei Jahren tritt er krankheitsbedingt wieder ab. 5 Chronik (1969-1972) 1969 Die Jugendfeuerwehr wird 1. Sieger bei einem Grundausbildungswettbewerb und Orientierungsmarsch in Ehra-Lessien. Im März brennt eine Produktionshalle im Triangeler Dämmstoffwerk GmbH. Neben vielen Nachbarwehren kommt auch die 22km entfernte Berufsfeuerwehr Wolfsburg zur Hilfe. ‚AllerZeitung‘, 14.03.1969 1970 Helmut Tißler wird neuer Gemeindebrandmeister. Zuvor übte er zwanzig Jahre den Stellvertreterposten aus. Mit vielen Liedern animierte er immer wieder zum gemeinschaftlichen Gesang, was besonders zur guten Kameradschaft beitrug. 1971 Im Juli bekommt die Jugendfeuerwehr ihren Wimpel übergeben und wird erneut 1. Sieger beim Grundausbildungswettbewerb in Ehra-Lessien und Orientierungsmarsch in Wedelheine. 1972 Ausrichtung der Jugendfeuerwehr-Kreis- und ersten Bezirkswettkämpfe. Im März ist die Wehr neun Tage im Dauereinsatz beim Großflächenbrand in der Gemarkung Stüde. 6 Chronik (1973-1974) stehen Jährlich Wettbewerbe und Übungen auf dem Dienstplan (rechts) 1973 Immer wieder fordern Brände und Explosionen die Ortsfeuerwehren: Sieben Feuerwehren sind nach einer Explosion eines Spänebunkers im Spanplattenwerk im Einsatz. ‚Gifhorner Rundschau‘, 28.03.1973 1974 Die Gebietsreform lässt Triangel zu einem Ortsteil der Gemeinde Sassenburg werden. Die (Orts-) Feuerwehr wird dem Gemeindebrandmeister Gerhard Heinemann aus Westerbeck unterstellt. Willi Streilein wird stellvertretender Gemeindebrandmeister der neuen Einheitsgemeinde. Heinrich Meinecke leitet den neuen „Löschzug- Retten Sassenburg/Boldecker Land“ in der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord. Mit dem Ford Transit wird ein zweites TSF angeschafft. Beide Löschfahrzeuge zwängen sich in die eine Feuerwehrgarage. 7 Chronik (1975) 1975 Heinrich Meinecke wird im Januar als einer der jüngsten Brandmeister im Landkreis Triangels erster Ortsbrandmeister und erlebt eine wohl einmalige ‚Feuertaufe‘: Die große Waldbrandkatastrophe. Nicht nur in der Gemeinde Sassenburg, auch in Meinersen und im Landkreis Celle brennen große Waldgebiete. Über zwei Wochen war die Triangeler Wehr zwischen NeudorfPlatendorf und Stüde im Einsatz und kämpften bei großer Hitze und enormer Rauchentwicklung gegen die Flammenfronten bis zur körperlicher Erschöpfung. Bei Meinersen verbrennen Feuerwehrkameraden aus Fallersleben Hohenhameln mit ihrem Löschfahrzeug. fünf und Während der Waldbrandkatastrophe schrieb Helmut Tißler unser Feuerwehrlied „Die Feuerwehr muss da sein“ (siehe Seite 58). Kurz vor der Waldbrandkatastrophe 1975 wird ein „Tag der offenen Tür“ durchgeführt. 8 Chronik (1975-1976) Impressionen beim ‚Tag der offenen Tür‘ 1975 1976 Die Feuerwehr Triangel feiert ihr 40jähriges Bestehen: 9 Chronik (1976-1980) Die Jugendfeuerwehr Triangel von 1976: Eine Einsatzstatistik zeigt die Belastung der Einsatzkräfte in den letzten neun Jahren: 7086 Stunden bei Wald-, Moor- und Flächenbränden; 554 Stunden bei Bränden in Wohngebäuden und der Industrie. 1979 Viele Einsätze nach einem nächtlichen Unwetter. Ausrichtung und Sieg bei den JFGemeindewettbewerben. 1980 Übung (Foto rechts) macht den Meister: Beim Gemeindewettbewerb erreichen die Aktiven wie auch zwei Jahre später den 1. Platz. 10 Chronik (1981-1984) 1981 Die Triangeler Löschgruppe erreicht beim Kreisentscheid den 2. Platz. 1983 Das Üben zahlt sich aus: Die FF Triangel wird Kreismeister. Links: Die Kreismeister-Gruppe, rechts: Gruppenführer Werner Meinecke erhält den Siegerpokal von Oberkreisdirektor Dr. Klaus Lembke. Katastrophenalarm: Einsatz beim großen Heide- und Waldbrand bei Knesebeck. Die Jugendfeuerwehr gewinnt zum dritten Mal in Folge den Schnelligkeitswettkampf beim Freundschaftswettbewerb mit den Jugendgruppen aus Sülfeld, Ehmen und Fallersleben und kann den großen Wanderpokal nun für immer behalten. 1984 Die Sirenenalarmierung per 5-Ton-Folge über Funk wird eingeführt. Bis dahin liefen Einsatzmeldungen bei den Feuermeldestellen im Ort mündlich oder per Telefon auf. Ein Bewohner der Meldestelle machte sich dann auf den Weg zum Feuerwehrhaus und drückte die Sirenentaste: Dreimal 12 Sekunden mit jeweils 12 Sekunden Unterbrechung… Tilman Wolff von der Sahl übernimmt von Heinrich Meinecke die Führung des „Löschzug-Retten Sassenburg/Boldecker Land“ . 11 Chronik (1985-1986) 1985 Grundsteinlegung: Mit viel Eigenleistung wird das neue Feuerwehrhaus mit zwei normgerechten Fahrzeugboxen an der Ludwig-Jahn-Straße erstellt. Nichts ist unfehlbar: Während des Absäuerns (reinigen) der Klinker am Neubau des Feuerwehrhauses heult plötzlich die Sirene: Alle schwingen sich aufs Rad in Richtung altes Feuerwehrhaus. Die Anfrage bei der Einsatzleitstelle nach dem Alarmierungsgrund brachte außer Rätselraten keine Erkenntnisse. Später stellte sich heraus, dass Wasser in den schon installierten Außenfeuermelder an der neuen Feuerwehrhausfassade gelaufen ist und den elektrischen Kontakt schloss… Erster Sieger beim Orientierungsmarsch während des JugendfeuerwehrGemeindezeltlagers in Stüde. 1986 Zum Doppeljubiläum „50 Jahre Freiw. Feuerwehr“ und „25 Jahre Jugendfeuerwehr“ wird das neue Feuerwehrhaus eingeweiht. Mit zwei Pressluftatmern (Foto links) erhält der schwere Atemschutz Einzug in die Wehr. Die VW-Doppelkabine wird als Zugführerfahrzeug im neuen Feuerwehrhaus stationiert. Neben den beiden Tragkraftspritzenfahrzeugen stehen nun drei Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Tilman Wolff von der Sahl wird stellvertretender Kreisbereitschaftsführer und übergibt seine Funktion als Zugführer an Werner Meinecke. Im Dezember kommt es in der Filteranlage des Spanplattenwerkes zu einem Großbrand. 12 Chronik (1986-1989) Die Jubiläumswehr 1986 vor dem neuen Feuerwehrhaus. 1987 Im August fällt in Dannenbüttel ein zweijähriger Junge in eine Sickergrube. Trotz eines Großaufgebots an Rettungskräften kann er nur tot geborgen werden. 1988 Bei einer Explosion eines Spänetrockners im Spanplattenwerk entsteht ein Schaden von 250.000 DM. 1989 Der Triangeler Ortsbrandmeister Heinrich Meinecke wird zum Sassenburg-Gemeindebrandmeister gewählt. Sein Nachfolger als Wehrleiter wird Tilman Wolff von der Sahl. Hier bekommt Heinrich von seinem Nachfolger Tilman heiße Suppe 13 Chronik (1989) Der Einsatzleitwagen (VW-Bus) des Gemeindebrandmeisters kommt nach Triangel; der Standort der bislang hier stationierten VW-Doppelkabine wird nach Westerbeck verlegt. Der ‚neue‘ Fuhrpark 1989 Die „Glunz AG“ (Spanplattenwerk) kauft in Bayern ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug TLF8/8 auf Fahrgestell ‚Unimog 404‘ und stellt es der Ortswehr Triangel zur Verfügung. Somit verfügt man erstmals über mitgebrachtes Löschwasser (800 Liter) für den Schnellangriff bei der Brandbekämpfung an der Einsatzstelle. Das erste TSF (Ford FK 1000) wird verkauft. Tierrettung: Auf dem Teich hinter dem ‚Haus Triangel‘ wird ein festgefrorener Schwan gerettet. Ein Brandstifter hält mit über 20 Wald- und Flächenbränden im Staatsforst ‚Dragen‘ die Einsatzkräfte in Atem. ‚Aller-Zeitung‘, 20.05.1989 14 34 Chronik (1989-1992) 1990 Durch den Wegfall der innerdeutschen Grenze knüpfte Hauptlöschmeister Willi Streilein Kontakte zur Feuerwehr nach Röbel/Müritz in MecklenburgVorpommern. Im Februar unterschreiben der Röbeler Wehrleiter Karl-Heinz Schlichting (links) und der Triangeler Ortsbrandmeister Tilman Wolff von der Sahl eine Partnerschaftsurkunde. Im Juli explodiert eine Imbissbude in der Straße ‚Zur Scheune‘ . 1992 Die Kreiswettbewerbe der Aktiven werden zum 1. Mal in Triangel auf dem Gelände der Spedition ‚Fehring‘ (heute: Gartenlandschaftsbau ‚Der gesunde Baum‘) ausgerichtet. Zwei weitere Pressluftatmer werden angeschafft und im Ortsbereich führt die erste automatische Brandmeldeanlage zu Alarmierungen. Das Tanklöschfahrzeug wird in Eigenleistung mit Unterstützung der Fa. Karlolack generalüberholt und neu lackiert. Nur fünf Monate später erleidet es einen Totalschaden bei einem Verkehrsunfall auf einer Einsatzfahrt. ‚Aller-Zeitung‘, Mai 1992 Einsatz bei einem tödlichen Verkehrsunfall in der geschlossenen Ortschaft: In der Nähe des Bahnhofs schleudert ein VW-Passat gegen einen Baum. 15 Chronik (1993-1996) 1993 In Krefeld konnte ein baugleiches Tanklöschfahrzeug erworben und als Ersatz für das verunfallte TLF 8 in den gestellt Dienst werden. 1994 Nach einem Prostituierten-Mord am Parkplatz Neuhaus musste ein Teich ausgepumpt werden, in dem die Tatwaffe vermutet aber nicht gefunden wurde. 1995 Zimmerbrand im ‚Haus Triangel‘: In dem über einhundert Jahre alten Gebäude leben behinderte Menschen. Zum Glück halten die Fensterscheiben dem Feuer stand und es bleibt bei einem Schwelbrand. 1996 Annika Streilein wird erstes weibliches Mitglied in der Jugendfeuerwehr. Im Januar brennt bei eisiger Kälte in Gamsen ein großes Einkaufszentrum bis auf die Grundmauern nieder. Der Feuerschein weist den Einsatzkräften den Anfahrtsweg mitten in der Nacht. 16 Chronik (1997-2000) 1997 Werner Meinecke wird zum neuen Ortsbrandmeister gewählt. 1998 An Himmelfahrt fällt das Tragkarftspritzenfahrzeug (Ford Transit) mit einem wirtschaftlichen Totalschaden (Motorschaden) aus. Ein dreijähriges Mädchen trotz verbrennt schnellstem Einsatz dreier Ortswehren bei einem Wohnhausbrand in Neudorf-Platendorf. ‚Aller-Zeitung‘, 04.05.1998 1999 Ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W) auf ‚Mercedes 612-Vario‘ mit einem 500 Liter Wassertank ersetzt das 74‘er TSF (Ford Transit). Nur drei Stunden nach der offiziellen Übergabe rückt es zu einem großen Waldbrand bei Wilsche mit insgesamt 350 Einsatzkräften aus. 2000 Ein dreijähriger VW-Bus wird der Ortswehr als Mannschaftswagen gestiftet und erhält von der ‚Fa. Karlolack‘ kostenlos sein Feuerwehrrot. Rechts: Zwei Fahrzeugindienststellungen innerhalb eines Jahres. 17 Chronik (2000-2002) Als erste Feuerwehr in der Gemeinde Sassenburg und 13. Feuerwehr im Landkreis Gifhorn ist man nun auch mit einer eigenen Website im Internet zu finden. Die Adresse: www.feuerwehr-triangel.de. Anlässlich der 10jährigen Partnerschaft zur FF Röbel/Müritz wird den Mecklenburger Kameraden ein Feuerwehr-Signet übergeben, welches heute ihr neues Feuerwehrhaus ziert. Mit der Besichtigung der Schnell-Einsatzgruppe des DRK Gifhorn beginnt ein guter und kameradschaftlicher Kontakt. Auch heute noch unterstützt man sich gegenseitig u.a. immer wieder bei diversen Veranstaltungen. Im September wird nach vielen Jahren wieder ein „Tag der offenen Tür“ durchgeführt. 2001 Olga Sartison tritt als 1. weibliches Mitglied aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr über. Der 1. „Tag der Sassenburger Feuerwehren“ wird mit gemeinsamen Wettbewerben der Aktiven und Jugendgruppen nebst großer Fahrzeugschau ausgerichtet. Mit der Beschaffung von zehn Funkalarmempfängern hält die ‚stille Alarmierung‘ Einzug in die Wehr: Bei kleineren Einsätzen kann nun auf das Heulen der Sirene verzichtet werden. Im Mai sind 120 Einsatzkräfte nach der Explosion eines Spänetrockners bei der ‚Glunz AG‘ (Spanplattenwerk). 2002 Die Wehr bekommt 35 moderne Feuerwehrschutzhelme (Schubert F210) geschenkt. Dieses wurde hauptsächlich möglich durch die Fa. Karlolack. Der Gemeinde-JugendfeuerwehrOrientierungsmarsch wird ausgerichtet und ein Jugendzeltlager mit der Partnerwehr Röbel/Müritz durchgeführt. 18 Chronik (2002-2004) Im Juli führt das Sturmtief ‚Anita‘ zu vier Einsätzen an einem Tag sowie zu einem Hochwasser-Einsatz für den ‚Löschzug Retten- Sassenburg/Bold. Land‘ in Isenbüttel. 2003 Steffen Albrecht wird Nachfolger von Werner Meinecke als Ortsbrandmeister. Die Jugendfeuerwehr erlebt ein tolles Wochenende beim Besuch der JF Altenbeken/NRW. Im Feuerwehrhaus wird für die Bevölkerung eine Fahrrad-Codieraktion durchgeführt. Mit 41 Alarmierungen ist 2003 zahlenmäßig ein Rekordeinsatzjahr. Zum 1. (und hoffentlich letzten) Mal wird das Osterfeuer vorzeitig angesteckt. Die Brandstifter wurden später ermittelt. Im Juni brennen nachts drei Fahrzeuge lichterloh an einer Triangeler Reparaturwerkstatt. 2004 Der Fußboden der Fahrzeughalle wird in Eigenleistung saniert: Die Feuerwehr rückt für sechs Wochen von der Spedition ‚Fehring‘ aus. 19 Chronik (2004-2005) Die Triangeler Einheit aus dem ‚Löschzug Retten‘ wechselt in den ‚Fachzug-Logistik‘ innerhalb der Kreisfeuerwehrbereitschaft. Die Jugendfeuerwehr führt ihren ersten ‚Erste-HilfeLehrgang‘ durch und wiederholt das Zeltlager mit der JF Röbel – jetzt an der Müritz. Der 1. Überdruckbelüfter (Foto links) in der Gemeinde sowie eine PFPN10/1000 (Portable Fire Pump Normal Pressure / früher: Tragkraftspritze TS 8/8) werden für die Ortswehr beschafft (Foto unten). 2005 Ende Mai wird ein „Tag der offenen Tür“ durchgeführt – am heißesten Tag des Jahres 2005. Eine Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Helmstedt auf dem ehemaligen ‚Glunz‘Gelände wird aktiv mitgestaltet. In der Kreismusikschule Gifhorn wird erstmals das Feuerwehrlied von den Triangeler Kameraden vertont (links). In Triangel erfolgt die 1. Abnahme der ‚Jugendflamme Stufe 1‘ der Sassenburger Jugendfeuerwehren. Die JF macht einen Ausflug ins Fußballstadion zum Bundesligaspiel „VfL Wolfsburg – FC Schalke 04“. 20 Chronik (2006-2007) 2006 Ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug TLF 8- W auf Unimog 1300L wird mit Hilfe von Sponsoren im Harz erworben und kann den mittlerweile 44 Jahre alten Unimog 404 ersetzen. Zum 2. Mal werden die Kreiswettkämpfe der Aktiven auf dem Firmengelände ‚Faurecia‘ (ehem. Triangeler Dämmstoffwerk) ausgerichtet. Einsatz der KreisfeuerwehrbereitschaftSüd mit dem ‚Fachzug Logistik‘ und acht Triangeler Kameraden beim Hochwasser im Wendland: In Kapern wird an einem Wochenende ein Deich mit Sandsäcken gesichert. 2007 Die Aktiven sind bei Schnelligkeitswettbewerben sehr erfolgreich und belegen bei den ‚Kästorf-open‘ im April von über zwanzig Gruppen Platz 1 und 2. Im September erreicht man eine Bestzeit von nur 48 Sek. in Ettenbüttel. Von 2005 bis heute konnte man insgesamt 11mal die Wettkampfbahn als Sieger verlassen. Rechts: Große Freude bei den Gruppenführern Jens Haase und Michael Streilein. Teilnahme an der Gründungsveranstaltung zur Fitnessförderung des Landesfeuerwehrverbandes ‚feuerwehr-bewegt‘ in Stadthagen: Rund 600 Feuerwehrleute aus Niedersachsen radeln übers Land – fünf Triangeler sind dabei. 21 Chronik (2007-2008) In Neudorf-Platendorf brennt mitten in der Nacht ein großes, neuwertiges Wohnhaus lichterloh. Im August führt ein Starkregen zu zwölf Einsätzen an nur einem Tag: Keller, Straßen und Flächen sind überschwemmt. „Rauchmelder rettet Leben“ – und Eigentum: Der Brand einer Heizungsanlage im Erdgeschoß eines Wohnhauses lässt am frühen Sonntagmorgen den im Dachgeschoss schlafenden Bewohner wecken. Dieser kann sich schnell befreien und die Feuerwehr noch rechtzeitig alarmieren. 2008 Die Triangeler Lackiererei ‚Karlolack‘ wird für die jahrelange Unterstützung ‚Partner der Feuerwehr‘ und erhält in Celle vom Landesfeuerwehrverband die offizielle Plakette vom Schirmherr und niedersächsischen Innenminister Schünemann. 22 Chronik (2008-2009) An das Feuerwehrhaus wird auf der Rückseite komplett in Eigenleistung und Eigenfinanzierung eine Garage mit Carport angebaut. 2009 Das gesamte hintere FeuerwehrGrundstück wird in Eigenleistung neu angelegt und die Zufahrt gepflastert. Im März explodiert im Holzwiesenweg eine ehemalige Gaststätte und führt zu einem Medienrummel. Große Zeitungen, Radio und Fernsehsender berichten aus Triangel. Wieder einmal bewährt sich die gute Ausbildung und Ausrüstung: Ein Entstehungsbrand in einer Dachgeschosswohnung im Hans-Rimpau-Weg wird mit einigen Litern Wasser kurz vor einer Durchzündung gelöscht. „Bild-Hannover“, 16.03.2009 23 Chronik (2010-2011) 2010 Zum 3. Mal werden die Kreiswettbewerbe der Aktiven in Triangel, zum zweiten Mal im ‚Industriepark Triangel‘ (ehem. Triangeler Dämmstoffwerk) ausgerichtet. Die Jugendfeuerwehr erreicht unter 50 Gruppen den 3. Platz beim Kreisorientierungsmarsch in Rötgesbüttel. Am Morgen vor der Jahreshauptversammlung Mitte Januar rückt die Wehr zu einem Glätteunfall mit einem LKW an die Kreisstraße 93 aus. (Foto rechts) Im Juli explodiert in Brome ein Wohnhaus. Die Sassenburger Wehren lösen die zuvor eingesetzten örtlichen Kräfte ab und suchen mit bloßen Händen in dem völlig zerstörten Haus nach einem Verschütteten. Im Oktober brennt nach einem Suizid um die Mittagszeit ein Wohnhaus in Neuhaus in voller Ausdehnung (Foto links). 2011 Die Jahreshauptversammlung findet wegen Umbauarbeiten in der Sport- und Freizeitstätte erstmals in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses statt und die Vorbereitungen für dieses Jubiläum laufen auf Hochtouren… 24 Chronik (Nachtrag) In eine Chronik passen nur markante, besondere oder kuriose Daten. Auf immer wiederkehrende Einsätze oder Veranstaltungen mit ihren Besonderheiten einzugehen würde den Rahmen sprengen. In fast jedem Jahr wird die Wehr zu den unterschiedlichsten Brandeinsätzen und Hilfeleistungen zu jeder Tages- und Nachtzeit gerufen. Auch Versammlungen, Kommandositzungen, Wettbewerbe, Einsatzübungen, Lehrgänge, Brandschutzerziehung für Schulklassen (Fotos links), Ausbildungsdienste sowie Arbeitsleistungen an Gebäude und Geräten sind in jedem Jahr präsent. Auch für das Dorfleben und die Kameradschaftspflege wird in jedem Jahr viel veranstaltet. Zum Beispiel sind das Osterfeuer, der Himmelfahrtsausmarsch oder der Skat- und Knobelabend seit vielen Jahrzehnten feste Bestandteile in der Ortschaft Triangel. (Foto links: Tagesfahrt 1973) Im Ort gibt es kaum eine Veranstaltung, mit der die Ortswehr nicht zu tun hat: Brandsicherheitswachdienste, Verkehrssicherungen bei Festumzügen, Getränkeverkäufe oder auch das Bereitstellen von Tischen & Bänken, um nur einige zu nennen, sind immer wiederkehrende Aktionen. Die Ortsfeuerwehr hat sich so aus ihrer Anfangszeit von der einfachen Brandbekämpfung mit einfachsten Mitteln heute zur hochtechnisierten Dienstleistungseinheit für die Sicherheit und dem Wohl der Bevölkerung entwickelt. Freiwillige Feuerwehr ist heute weit mehr als Brandschutz und Hilfeleistung – und das unentgeltlich, uneigennützig und ehrenamtlich! 25