BWL WS 2003/2004

Transcrição

BWL WS 2003/2004
Erfahrungsbericht
HANKEN (Helsinki/Finnland) WS 2003-04
Von Verena Friese
E-Mail: [email protected]
HANKEN, die Schwedische Handelshochschule mitten in Helsinki, bot mir die Gelegenheit für ein sehr
interessantes und erlebnisreiches Auslandssemester. Jedem, der mit dem Gedanken spielt, ins
Ausland zu gehen (und natürlich auch dem Rest) kann ich Helsinki/Finnland nur empfehlen.
Ich hatte die Chance, das Wintersemester 2003/2004 dort zu verbringen. Die Vorlesungszeiten in
Finnland sind etwas anders als in Deutschland. Das Semester startete im September und endete im
Dezember (vor Weihnachten).
Bewerben sollte man sich rechtzeitig beim Auslands-Koordinator der Fakultät (ca. ¾ Jahr vorher), der
bei zu vielen Kandidaten eine Entscheidung trifft und diese dann dem Akademischen Auslandsamt
mitteilt, von wo aus alle weiteren Schritte unternommen werden sollen.
Auf der Homepage von HANKEN (www.hanken.fi) werden auch alle wichtigen Informationen und
Termine zur Verfügung gestellt. Ein Besuch der Seite lohnt sich auf jeden Fall. Sehr informativ ist
auch der dort zum download angebotene Exchange Student Guide. Ein Link zur Student Union bietet
die Möglichkeit, sich auf der Exchange-Seite einen ersten Eindruck vom Leben dort zu verschaffen
(Fotos, Berichte und Ankündigungen von Veranstaltungen etc.).
Die Betreuung durch Mitarbeiter und Studenten in Hanken war hervorragend. Schon nach Versenden
der Bewerbungsunterlagen erhielt ich einen ersten Brief, der Infomaterial über Studieren und Leben in
Helsinki enthielt. Über Hanken kann man sich auch ein Zimmer organisieren. Auf Antragsformularen,
die in besagtem Infobrief enthalten waren, konnte man wählen (Wünsche werden meist berücksichtigt)
zwischen einem Zimmer in Pasila, Harustie oder Lappi. Ich habe in Pasila (Junailijankuja) gewohnt.
Das Stadtzentrum ist von dort mit dem Zug in ca. 5 min zu erreichen (weitere 5 min mit der
Straßenbahn zur Uni). Es gibt 3- und 6-Raumappartments, wobei ich mein Appartment mit 5
Mitbewohnerinnen teilte. Jeder hatte sein ca. 12 qm grosses Zimmer. Küche und sanitäre
Einrichtungen (eine Dusche und zwei Toiletten in jeweils separaten Räumen) wurden
gemeinschaftlich genutzt. Auch wenn sich das für manchen erstmal erschreckend anhört, hat man so
jedoch gleich Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und beste Voraussetzungen für gemeinsame
Kochabende, Partys oder auch Lerngemeinschaften. Die Miete betrug 240 Euro im Monat, inklusive
aller Nebenkosten und Internetstandleitung für jeden. Die Küche und auch das Zimmer war mit allen
nötigen Utensilien ausgestattet. Ein weiteres Wohnheim befindet sich in Harustie, einem Stadtteil von
Helsinki, der ca. 20 min Metrofahrt vom Zentrum entfernt liegt. Dort gibt es Wohneinheiten für jeweils
4 Studenten, wobei auch jeder sein Zimmer hat und Küche und Bad gemeinsam genutzt werden. Die
Miete dort beträgt ca. 300 Euro monatlich und beinhaltet auch alle Nebenkosten, Internetstandleitung
und Saunabenutzung. Lappi liegt direkt im Zentrum von Helsinki. Unterschiedlich große
Einzelappartments können für eine monatliche Miete von ca. 380 Euro bewohnt werden (inkl. aller
Nebenkosten, aber ohne Internetanschluss).
Auch bei anderen Fragen kann man sich jederzeit an Maggie wenden
([email protected]), die vor, während und nach dem Aufenthalt in Hanken immer
weiterhilft.
In Helsinki angekommen, wurde ich von meiner Tutorin empfangen. Sie war mit meinem
Appartmentschlüssel ausgerüstet und brachte mich zu meinem Zimmer. Dort traf ich auf meine
Mitbewohnerinnen und das Leben konnte beginnen.
In der ersten Woche organisierten die Mitarbeiter und Tutoren von Hanken eine Einführungswoche, in
der man alles wichtige noch mal gesagt bekam, mit nötigen Formularen zum Kauf der Karte für die
Bahn (Chipkarte zum Aufladen, je nach Zeitraum ca. 30 Euro im Monat), Antrag
Aufenthaltsgenehmigung, Kursprogramm etc. ausgestattet wird und sich gegenseitig kennenlernen
konnte. Den finnischen Studentenausweis erhält man auch nach ca. 14 Tagen. Man sollte auch den
deutschen mitnehmen, viele Ermäßigungen in Helsinki gibt's jedoch nur mit dem finnischen (Bahn
50%, ermäßigter Eintritt in Schwimmhalle etc.). Die Mitgliedschaft in der Student Union ist für alle
Studenten Pflicht. Der Beitrag beträgt 45 Euro im Semester.
In der zweiten Woche starteten die Kurse. Das Studieren in Hanken ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Kurse sind arbeitsintensiver als in Deutschland. Es wird in kleineren Gruppen von ca. 30
Studenten unterrichtet. Meist sind während des Semesters assignments einzureichen (Gruppenarbeit,
case studies, summaries of articles), ein term paper zu schreiben und angegebene Kursliteratur ist zu
lesen. Bei der Wahl der Kurse sollte das berücksichtigt werden.
Fürs Handy kauft man sich am besten eine prepaid-Karte, die von verschiedenen Providern erhältlich
ist (Z.B DNA 50 €: 10 € für die Karte und 40 € zum Abtelefonieren, wiederaufladbar, ähnlich wie in
Dtl).
Bezahlen kann man fast überall mit der deutschen visa-card. Selbst bei kleineren Beträgen wie 3 € ist
dies üblich.
In Pasila benötigte man zum Bezahlen der Waschmaschine, die im Keller stand, eine finnische
Bankkarte mit chip. Das Eröffnen eines Bankkontos bei z.B. der NORDEA Bank ist problemlos
möglich.
Helsinki selbst ist eine sehr schöne Stadt. Sie bietet viele Möglichkeiten zu kulturellen Entdeckungen.
Im Touristeninformationsbüro erhält man gutes Material und viele nützliche Tipps. Aber auch die
Abende kann man gut in den zahlreich vorhandenen Bars und Kneipen verbringen (Bier 0,4-0,5 l für
ca. 5 Euro…). In der ersten Zeit gab es bei uns sehr viele "Privatparties", die man natürlich nicht
missen sollte (gute Kondition erforderlich). Um auch "richtige Finnen" kennenzulernen, sollte man mal
sich mit wenigen Leuten ins Nachtleben stürzen. So kann man andere Erfahrungen sammeln als in
der sonst vorprogrammierten Gruppenbildung der Erasmusstudenten.
Auch für Reisen in das Umland bietet Helsinki einen idealen Ausgangspunkt. Von der Student Union
wurden u.a. ein Cottage weekend, eine Fahrt nach Russland (Moskau und St. Petersburg) und nach
Stockholm organisiert. Diese Highlights sollte man auf keinen Fall verpassen. Auch kleinere
Veranstaltungen wie z.B. Casa-Parties oder Zuschauen bei einem Icehockey-Spiel werden durch die
Tutoren organisiert.
Lohnenswert ist auch ein Ausflug nach Tallin oder nach Lappland. Man sollte möglichst versuche,
schon viel in der ersten Zeit zu sehen, da auch das Studieren zum Ende hin etwas Zeit erfordert. Und
die Zeit vergeht in Helsinki wirklich schneller.
Mein Auslandssemster war eine phantastische Erfahrung. Man sollte diesen Schritt auf jeden Fall
wagen. Erstmal in Helsinki angekommen war alles sehr einfach, man bekam von allen Hilfe, jeder dort
spricht englisch, eine Kommunikation ist so ganz einfach möglich, man lernt sehr viele neue Leute
kennen, hat einfach Spass.
Wenn Ihr Fragen habt, schreibt mir einfach eine mail: [email protected]
Ich helfe dann sehr gern weiter.

Documentos relacionados