Die Moderne - Antiquariat Weinek

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Die Moderne - Antiquariat Weinek
Die Moderne - I
Antiquariat Weinek
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Anm.
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eighd.
- eigenhändig (vom Autoren, Künstler)
Anstr.
- Anstreichungen
Expl.
- Exemplar
Aufl.
- Auflage
fl. V.
- fliegender Vorsatz
Besitzsign.
- Besitzsignatur
Gbrsp.
- Gebrauchsspuren
Bibl.-Expl.
- Bibliotheks-Exemplar
hds.
- handschriftlich
Bibl.-St.
- Bibliotheks-Stempel
Hg.
- Herausgeber
EA.
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im T.
- im Text
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Brosch.
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o. J.
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OHld.
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Pag.
- mit Paginierung/ Seitenzählung
Hld.
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priv.
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R.
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Hlwd.
- Halbleineneinband
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Ld.
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Lwd.
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verm. Aufl.
- vermehrte Auflage
OPgm.
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Pgm.
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Wiener Werkstätte und Umkreis
1
Ballspende - Künstlerhaus Wien Hg.: Die vier Elemente. Ein Bilderbuch
für die reifere weibliche Jugend. Künstlerhaus Fasching 1925. (Mit Zeichnungen von Mitgliedern und Freunden des Künstlerhauses.) Wien, Selbstverlag, 1925. Kl.-8°. 20 Doppel-Bll. [41 Bll.] Lose Blattsammlung in OMappe.
€ 850,–
Mit dem Inhaltsverzeichnis und allen lithographierten Bögen. Mit vergoldeten Vorsätzen und Kleisterpapiereinband. Beiliegend zwei Originaltuschzeichnungen von E.
Stella, wobei eines die Vorlage zur beinhalteten Abbildung ist (Tiefsee-Idylle; 14 x
10,6 cm). - Leichte Gbrsp. - Mit Zeichnungen von Berthold Löffler, Hans Frank, Richard Teschner, K. F. Gsur, S. Hruby, A. Kenner, C. Fahringer, A. Janesch, L. Keck,
E. Stella, E. Puchinger, E. Karlinsky, A. Goltz, E. Veith und H. Cornaro sowie „Die 4
Elemente“ von Mirko Jelusich. - Selten.
2
(Moser, Koloman) - Karl Kummer - Franz Branky - Raimund Hofbauer: Lesebuch für österreichische allgemeine Volksschulen. Erster Teil.
Schrägschrift-Fibel. (C). Mit dem Bildnisse Sr. Majestät des Kaisers. Mit
Zeichnungen von Koloman Moser. Unveränderter Abdruck des Textes
vom Jahre 1908. Wien, k.k. Schubücher-Verlag, 1909. 8°. 102 S. OHlwd.
€ 750,–
V. leicht fleckig, ansonsten tadelloses Expl. - Kolo
Moser (1868 - 1918) war einer der bedeutendsten Künstler in Wien um die Jahrhundertwende.
Er zählt zu den führenden Vertretern des Jugendstils. Seine Malerei war zunächst vom Impressionismus geprägt, später stand er aber ganz unter
dem Einfluss von Ferdinand Hodler. Besonders
vielfältig war Mosers Tätigkeit als Kunstgewerbler und Illustrator. Auf diesem Gebiet hat er durch
seine dekorativen und geistreichen flächigen Entwürfe besonders Wichtiges geleistet. Nach dem
frühen Tod des Vaters 1888, finanzierte Moser
sein Studium an der Akademie der Bildenden
Künste in Wien durch Illustrationen für Kunstzeitschriften im deutschsprachigen Raum. (Zitat nach
Wikipedia und Katalog Museum Leopold 2007).
3
Wiener Werkstätte: 25 Jahre Wiener Werkstätte. Sonderdruck aus dem Juni-Heft der „Deutschen Kunst und Dekoration“. Darmstadt, Alexander Koch,
1928. o. Pag. (8 ungez. Seiten + 2 Beilagen aus einer anderen Publikation).
OPapierumschlag der Wiener Werkstätten. € 220,–
Als selbständiger Sonderdruck selten, zumal es der
WW wichtig war, diesen Beitrag extra mit einem
schlichten Papiereinband auszustatten und zu vertreiben. - Schönes Exemplar.
4
Wiener Werkstätte - Mela Köhler: Wiener Werkstätten Postkarte No. 588.
[Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 480,–
Signiert „Mela Köhler“. - Die Karte ist nicht gelaufen, etw.
angestaubt, leichte Lichtschatten. - Köhler (1885 - 1960),
war Schülerin von Kolo Moser und Mitglied der Wiener
Werkstätte, wo sie nicht nur Postkarten und Mode entwarf, sondern auch Illustrationen.
5
Wiener Werkstätte - Mela Köhler: Wiener Werkstätten Postkarte No. 594.
[Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 500,–
Signiert „Mela Köhler“. - Die Karte ist nicht gelaufen, etw.
angestaubt, leichte Gbrsp. - Köhler (1885 - 1960), war
Schülerin von Kolo Moser und Mitglied der Wiener Werkstätte, wo sie nicht nur Postkarten und Mode entwarf,
sondern auch Illustrationen.
6
Wiener Werkstätte - Arthur Roessler: Fritz Hegenbart. Ein Bildwerk mit
begleitendem Text. Wien, Brüder Rosenbaum, o. J. [1913]. 4°. 23 + 2 S. und
32 Taf. Priv. Pgm. der Wiener Werkstätte.
€ 950,–
Nr. 30 von 300 num. Expl. Mit Signatur Roesslers sowie beiliegend zwei s/w Fotografien Hegenbart beim Schifahren (17,6 x 12,8 cm) und einem eingeklebten
eighd. zweiseitigen Brief Hegenbarts, dat.
München 5. März 14 (etwas über DIN A5).
Ein Handeinband der Wiener Werkstätte in
Ganzpergament, mit alle vier Bändern zum
Schließen. ÖBL II, 237. - Exlibris a. V., tlw.
etw. fingerfleckig, Ebd. etw. angestaubt wie
üblich. - Schönes Exemplar. - Hegenbart
(1864 - 1943), wuchs als Sohn eines Professors in Prag auf. Er studierte ursprünglich
Musik, wechselte jedoch 1886 an die Akademie der bildende Künste in Prag. Nach
vorübergehenden Aufenthalten in Frankfurt,
Salzburg, Paris und Dinkelsbühl, ließ er
sich in München nieder und eröffnete eine
Malschule. Er wirkte auch an der dortigen
Künstlerinnen-Akademie. Er war Mitarbeiter
der „Jugend“ und der „Fliegenden Blätter“.
7
Wiener Werkstätte - Bertold Löffler: Wiener Werkstätten Postkarte No.
623. [Wien, 1918.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 540,–
Monogrammiert „Lö“. - Die Karte ist gelaufen, etw. angestaubt, geringfügig fleckig,
leichte Gbrsp. - Löffler (1874 - 1960) studierte nach dem Abschluß der Wiener Kunstgewerbeschule bei Franz von Matsch und Kolo Moser; ab 1900 war er selbständig
als Illustrator u. a. für die satirischen Wochenzeitschriften „Lucifer“ und „Der liebe Augustin“ tätig.
In nahezu allen Disziplinen bewandert, beschäftigt
sich Löffler sowohl mit Plakatkunst und Buchillustrationen als auch mit Freskomalerei und dem Werkstoff Keramik. Gemeinsam mit seinem Studienkollegen Michael Powolny arbeitet er für die Wiener
Werkstätte - 1906 gründen sie gemeinsam den
kunstkeramischen Betrieb „Wiener Keramik“ (WK);
im Jahr darauf übernimmt er an der Kunstgewerbeschule die Fachklasse „Malerei“, die er bis zu
seiner Pensionierung 1935 leitet. Während Löffler
anfangs selbst keramisch tätig ist, überlässt er seit
der Gründung der WK anderen Künstlern wie Emil
Meier, Olga Sitte oder Ida Schwetz-Lehmann die
Ausführung. (Zitat nach O. Kronsteiner)
8
Wiener Werkstätte - Carl Otto Czeschka: Wiener Werkstätten Postkarte
No. 252. [Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 1.600,–
Monogrammiert „COC“. - Die Karte ist nicht gelaufen, etw. angestaubt, kl. Knickspur,
leichte Gbrsp. - Czeschka (1878 - 1960) gilt als einer der wichtigsten Gestalter der
Wiener Werkstätte. Nach dem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien
lehrte Czeschka in intensiver Zusammenarbeit mit Kolo Moser und Josef Hoffmann
an der Wiener Werkstätte und ging 1908 an die Hamburger Kunstgewerbeschule.
Sein Schaffen war von zentraler Inspirationskraft auch für das 1905 entstanden Gesamtkunstwerk der Wiener Werkstätte, das Palais Stoclet in Brüssel, hier war Czeschka verantwortlich u. a. für die Gestaltung des Musiksaals, ein Unterfangen das
auch als selbstreflexiv für seine eigene Kunstauffassung betrachtet werden muss.
In seiner Formensprache ist Czeschka verwandt zu Klimt, aber Czeschkas Bildsprache ist auf einem flächigeren und abstrakteren Weg. Sein Schüler Kokoschka
hat immer wieder seine Bewunderung für seinen Lehrer
artikuliert und auch seine eigene Formensprache wesentlich als von Czeschka beeinflusst betrachtet.Czeschkas Werk ist umfangreich: er entwarf unter anderem
Graphiken, Holzschnitte, Glasfenster, Kalender, Theaterausstattungen für Max Reinhardt, buchkünstlerische
Arbeiten, Schmuck, Postkarten und Möbel. Besonders
bekannt sind seine Buchausstattungen, die Illustrationen von 1908 zu „Die Nibelungen“ in der Jugendbuchreihe des Gerlach & Wiedling Verlages gelten als sein
bekanntestes Werk. Schließlich sollte auch nicht vergessen werden, daß Czeschka auch die bis heute verwendete Kopfzeile der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ gestaltet
hat. (Zitat nach Wikipedia)
9
Wiener Werkstätte - Egon Schiele: Sonderdrucke aus „Deutsche Kunst
und Dekoration“. Jg. 1905, I, S. 1 - 46. Jg. 1905, IX, S. 521 - 564. Jg. 1906,
III, S. 149 - 192. Jg. 1909, III, S. 153 - 207. 4 Bde. [Darmstadt, Koch], 1906
- 1909. 4°. Pag. OLwd. der Wiener Werkstätte, mit dem typischen Vorsatzpapier und dem geprägten Signet der Wiener Werkstätte. € 3.800,–
Aus dem Nachlaß Egon Schiele (Nachlaßstempel). Uniform gebunden. - Ebd. etw.
angeschmutzt, da Weiß. Leichte Gbrsp. Gute Expl. - Mit ausführlich bebilderten Aufsätzen zur Wiener Werkstätte.
10
Wiener Werkstätte - Erich Felder: Münchnerinnen. Zwölf Charakterskizzen. Mit Illustrationen von Lenbach, Stuck, Albert von Keller, Groeber, Blos,
René Reinicke, Parin, Hajduk u.a. Wien, Brüder Rosenbaum, o. J. [um 1911].
92 + 1 S. Priv. Ld. € 450,–
In einem roten, goldgeprägten und gestempelten
Maroquinledereinband der Wiener Werkstätte. Mit 12
Tafeln. - R. etw. berieben, geringe Gbrsp. Schönes
Exemplar.
11
Wiener Werkstätte - K. K. Kriegsarchiv (Hg.): Ehrenbuch der ÖsterreichUngarischen Wehrmacht. Die Ausgezeichneten im Weltkrieg. I. Band: Allerhöchste Auszeichnungen, verlautbart in der Zeit vom 1. August 1914 bis 31.
Juli 1915. Mit den Bildnissen Ihrer Kaiserlichen u. Königlichen Apostolischen
Majestäten Karl und Weiland Franz Joseph I. sowie 16 Ordenstafeln. Wien,
Vaterländisches Archiv, 1917. 4°. 3 Bll., Frontispiz, Titel, 3 Bll. + 432 S. Goldgeprägter OLwd. € 950,–
MNE (mehr nicht erschienen). Mit dem Frontispiz
des Kaisers. - Geringste Bereibung a. Deckel, ansonten tadellos. - Der Einband und die Vorsätze
sind ganz im Zeichen der Wiener Werkstätte gestaltet, von Josef Hoffmann. Schönes Exemplar.
12
Wiener Werkstätte - Karl Delavilla: Wiener Werkstätten Postkarte No. 149.
[Wien, 1913.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 540,–
Monogrammiert „KD“. - Die Karte ist gelaufen, kl. Stempelabriebn a. Vorderseite,
Rückseite m. kl. Wasserflecken, Schrift etw. verwischt, leichte Gbrsp. - Delavilla
(1884 - 1967) erhielt zunächst eine einjährige Ausbildung am Technologischen Gewerbemuseum Wien und war dann 1901 bis 1903 Schüler an der K.K. Fachschule
für Textil-Industrie Wien. 1903 erhielt er im Wettbewerb des Niederösterreichischen
Gewerbevereins den 1. Preis für die beste Arbeit im
Zeichnen. Von 1903 bis 1908 war er Staatsstipendiat an
der Kunstgewerbeschule des K.K. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, wo ihn u. a.Carl Otto Czeschka und Bertold Löffler unterrichteten. Ab 1907 bekam
er erste Aufträge für angewandte Kunst und arbeitete ab
dem gleichen Jahr an der „Wiener Werkstätte GmbH“,
einer von 1904 bis 1932 bestehenden Produktionsgemeinschaft bildender Künstler. Entwürfe für Schmuck,
Mode, Bühnenbilder, Plakate, Karten für diverse Anlässe
und die Illustration von Büchern waren sein Metier. Ab
1908 veranstaltete die Werkstätte alljährlich eine Kunstschau, wo auch Arbeiten Delavillas gezeigt wurden ...
(Zitat nach Wikipedia).
13
Wiener Werkstätte - Leo Blonder: Wiener Werkstätte Wien I. Tegetthoffst.
7 - 9. Wien, 1920. Orig. Werbekarte [14 x 9 cm]. € 1.150,–
Mit der gedruckten Signatur „Leo Blonder“. - Karte ist
gelaufen. Geringe Gbrsp. - Schönes Exemplar. Werbekarte für die Messeausstellung der Wiener Werkstätte
in Leipzig.
14
Wiener Werkstätte - Maria Likarz: Weihnachtsverkauf Occasion. Ab 18. Nov.
Wien I. Kärtner Str. 41 v 32. Wien, 1929. Orig. Werbekarte [15,3 x 12,1 cm]
.
€ 1.500,–
Mit der gedruckten Signatur „Likarz“. Karte ist gelaufen. Winzige Randläsur. Schönes Exemplar.
15
Wiener Werkstätte - Maria Likarz: Wiener Werkstätten Postkarte No. 742.
[Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 680,–
Signiert „MLikarz“. - Die Karte ist nicht gelaufen, etw. berieben, schönes Exemplar. - Likarz (1893 - 1970), Schülerin Josef Hoffmanns, gehörte mit Unterbrechungen zum
Mitarbeiterstab der WW (1912-14 und 1920-31).
16
Wiener Werkstätte - Maria Likarz: Wiener Werkstätten Postkarte No. 774.
[Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 600,–
Signiert „Likarz“. - Die Karte ist nicht gelaufen, etw. angestaubt, leichte Gbrsp. - Likarz (1893 - 1970), Schülerin
Josef Hoffmanns, gehörte mit Unterbrechungen zum Mitarbeiterstab der WW (1912-14 und 1920-31).
17
Wiener Werkstätte - Mathilde Flögl (Hg.): Die Wiener Werkstätte 1903 1928. Modernes Kunstgewerbe und sein Weg. Wien, Krystall, 1929. Gr.-8°.
o. Pag. [73 Bll.] OPp. € 4.600,–
Der aufwendig gestaltete Pappmaché-Einband in Orange-Rot und Schwarz wurde von
Vally Wieselthier und Gudrun Baudisch gestaltet. - Wie so oft in den Gelenken des
Einbandes etw. locker, leichte Gbrsp. am Buchblock. Einband in guter Erhaltung. - Mit
174 tlw. ganzseitigen bzw. farbigen Abbildungen, die einen Querschnitt durch die vielfältigen Erzeugnisse der Wiener Werkstätte zeigen
und die Arbeiten u. a. von Gudrun Baudisch,
Carl Otto Czeschka, Mathilde Flögl, Josef Hoffmann, Hilda Jesser, Gustav Klimt, Maria Likarz,
Berthold Löffler, Kolo Moser, Dagobert Peche,
Susi Singer, Max Snischek, Vally Wieselthier, J.
E. Wimmer und Julius Zimpel dokumentieren.
Erstmals wurde hier jede Seite nach künstlerischen Gesichtspunkten komponiert (Zitat nach
Schweiger, S. 124).
18
Wiener Werkstätte - Moriz Jung: Wiener Werkstätten Postkarte No. 358.
[Liebe und Alkohol]. [Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 1.100,–
Ohne Monogramm. - Die Karte ist nicht gelaufen, etw. angestaubt, leichte Gbrsp. Jung (1885 - 1915), studierte von 1901 bis 1908 an der Kunstgewerbeschule in Wien,
wo er von Alfred Roller, Carl Otto Czeschka und Bertold Löffler unterrichtet wurde.
Sein außergewöhnliches Talent trat besonders als Illustrator in Holzschnitt, Linolschnitt und Buchillustrationen hervor. Während seiner Studienzeit veröffentlichte er
ein Buch über farbigen Holzschnitt „Freunden geschnitten
und gedruckt von Moriz Jung“(Leipzig - Wien, 1906), eine
Fibel mit tierischen Alphabeth, und 1907 entwarf er ein „Plakat für das Cabaret Fledermaus „(Wien, Hist. Mus.) für die
Wiener Werkstätte, das Karikaturen der Schauspieler Grete
Kunkel, Else Saldern, Egon Dorn, Hilde Radnay und Oskar
Steiner darstellte. Weiterhin illustrierte er für das Cabaret
Fledermaus „Zweite Programm Notizen“ (1907), mt verschiedenen Beispiel-Szenen. Für die Wiener Werkstätte,
entwarf Jung auch illustrierte Flugblätter (1907-8), u.a. „Der
Riese und der Kirschbaum“(Wien, Hist. Mus.); und 1908,
eine Reihe von 24 komischen Bildpostkarten.
19
Wiener Werkstätte - Moriz Jung: Wiener Werkstätten Postkarte No. 359.
[Stumpfsinnige Ballade]. [Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 1.150,–
Ohne Monogramm. - Die Karte ist nicht gelaufen, etw. angestaubt, leichte Gbrsp. Jung (1885 - 1915), studierte von 1901 bis 1908 an der Kunstgewerbeschule in Wien,
wo er von Alfred Roller, Carl Otto Czeschka und Bertold Löffler unterrichtet wurde.
Sein außergewöhnliches Talent trat besonders als Illustrator in Holzschnitt, Linolschnitt
und Buchillustrationen hervor. Während seiner Studienzeit veröffentlichte er ein Buch über farbigen Holzschnitt „Freunden geschnitten und gedruckt von Moriz
Jung“(Leipzig - Wien, 1906), eine Fibel mit tierischen Alphabeth, und 1907 entwarf er ein „Plakat für das Cabaret
Fledermaus „(Wien, Hist. Mus.) für die Wiener Werkstätte, das Karikaturen der Schauspieler Grete Kunkel, Else
Saldern, Egon Dorn, Hilde Radnay und Oskar Steiner
darstellte. Weiterhin illustrierte er für das Cabaret Fledermaus „Zweite Programm Notizen“ (1907), mt verschiedenen Beispiel-Szenen. Für die Wiener Werkstätte, entwarf Jung auch illustrierte Flugblätter (1907-8), u.a. „Der
Riese und der Kirschbaum“(Wien, Hist. Mus.); und 1908,
eine Reihe von 24 komischen Bildpostkarten.
20
Wiener Werkstätte - Oskar Kokoschka: Wiener Werkstätten Postkarte No.
152. [Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 1.750,–
Monogrammiert „OK“. - Die Karte ist nicht gelaufen, schönes Exemplar. - Kokoschka (1886 - 1980), studierte an der
Wiener Kunstgewerbeschule bei A. von Kenner, C. O. Czeschka und B. Löffler, ab 1907 Mitarbeit in der Wiener Werkstätte, ab 1910 an der Zeitschrift „Sturm“ in Berlin, 1919-23
Professor an der Dresdner Akademie, später ausgedehnte
Reisen durch Europa, Nordafrika und den Nahen Osten.
1934-38 in Prag tätig, emigrierte von dort nach London.
1953 ließ sich Kokoschka in Villeneuve nieder. In seinem
Frühwerk geprägt vom linearen Stil der Wiener Secession
(„Die träumenden Knaben“, Versdichtung 1908 mit eigenen
Farblithographien), erlangte er besonders aufgrund seiner Mitarbeit am „Sturm“ bereits früh internationale Anerkennung als bedeutender Vertreter des Expressionismus
(Porträt von A. Loos, 1909; „Windsbraut“, 1914). (Zitat nach
Aeiou).
21
Wiener Werkstätte - Oskar Kokoschka: Wiener Werkstätten Postkarte No.
55. [Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 1.800,–
Monogrammiert „OK“. - Die Karte ist nicht gelaufen, etw. angestaubt, schönes
Exemplar.
22
Wiener Werkstätte - Oskar Kokoschka: Wiener Werkstätten Postkarte No.
64. [Wien, o. J.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 1.200,–
Monogrammiert „OK“. - Die Karte ist nicht gelaufen, schönes Exemplar.
23
Wiener Werkstätte - Richard Teschner: Wiener Werkstätten Postkarte No. 335. [Kinderträume Gefahrvolle Reise]. [Wien, 1912.]
OPostkarte [14 x 9 cm]. € 700,–
Monogrammiert „RT“. - Die Karte ist nicht gelaufen,
jedoch auf der Rückseite ganzseitig beschrieben,
etw. angestaubt, leichte Gbrsp. - Teschner (18791948), einer der bemerkenswertesten Vertreter des
Wiener Jugendstils, war außergewöhnlich vielseitig
begabt. Er war Maler, Graphiker, Bildhauer, Puppenspieler und noch vieles mehr. Mit seinem revolutionären Figurentheater schuf er von den Puppen über
die Stücke bis hin zur Bühnentechnik und Begleitmusik ein theatralisches Gesamtkunstwerk. Ausgehend von der javanischen Stabfigur entwickelte der
Meister einen neuen ausdrucksvollen Puppentypus
für seine pantomimischen Spiele. Die Überwindung
der herkömmlichen Guckkastenbühne führte zum
einzigartigen Rund des Figurenspiegels mit Bildern
von einmaliger Schönheit und suggestiver Wirkung. (Zitat nach Österr. Theatermuseum) - Hier ein Beispiel seiner graphischen Kunst.
24
Wiener Werkstätte - Wenzel Oswald (1883 - ?): Wiener Werkstätten Postkarte No. 150. [Wien, 1911.] OPostkarte [14 x 9 cm]. € 640,–
Monogrammiert „WO“, ohne den Aufdruck „Frohe Ostern“: Hansen, S. 52. Mit fünfzeiligen hds. Text auf der
Vorderseite. - Die Karte ist gelaufen, Schrift etw. verwischt, leichte Gbrsp. - Oswalds Karte zählte zu den
frühen Entwürfen der Glückwunschkarten der Wiener
Werkstätte, die den reizvoll-zierlichen Charakter seiner
Motive durch aus Streumuster gebildeten Flächendekor und schemenhaft dargestellte Motive erzielte. (Zitat nach Hansen)
25
Wiener Werkstätte - Verlag Brüder Rosenbaum (Hg.): Almanach der Wiener Werkstätte. [Die Redaktion dieses Buches führte Max Mell.] Wien, Verlag
Gebrüder Rosenbaum, o. J. (1911). 126 S. OLwd. geprägt. € 750,–
EA. Buchausstattung und Einbandentwurf Josef
Hoffmann. - Geringfügig stockfleckig, ansonsten
schönes Exemplar. - Zum Teil farbige Bildbeigaben
von G. Klimt, K. Moser, O. Kokoschka, A. P. v. Gütersloh u. a. - Literarische Beiträge von M. Brod, P.
Altenberg, F. Blei, R. M. Rilke, H. v. Hofmannsthal
u. a.
26
Wiener Werkstätte Hg.: Die Jagd. Ein Aufstellspiel. [Wien], Wiener Werkstätte, o. J. [um 1920]. o. Pag. [2 Bll.] Lose Blattsammlung in OBrosch.Mappe. € 1.600,–
Zwei farbige lithographierte
Blätter [ca. 30,5 x 39 cm],
die Figuren zeigen zum
Ausschneiden und Aufstellen. - Tadelloses Exemplar.
- Selten.
27
Ziegler, Theobald: Die geistigen und socialen Strömungen des Neuzehnten
Jahrhunderts. Berlin, Georg Bondi, 1899. VIII + 714S. Goldgeprägter OLd.
€ 2.200,–
EA. Signierter Einband und Vorsätze von Koloman Moser. - Das Neunzehnte Jahrhundert in Deutschlands Entwicklung. Band I. - Ebd. m. geringem Berieb. Extravagante Goldprägung in Linsenform. - Abgebildet in „Koloman Moser 1868-1918“ Leopold Museum (Wien, 2007), S. 95 (Farbtafel).
Wiener Aktionismus
28
Aktions-Analytische Kulturvereinigung - Terese Panoutsopoulos: FF
- Frauen Forderung. Nr. 1/76. Wien, Selbstverlag, 1976. 4°. 19 S. OHeft.
€ 100,–
Ein von 5000 Expl. - Tadelloses Exemplar. - Mit Beiträgen „Wozu FF in der AA“, „Freie Sexualität“, „Entstehung der FF“, „Wir Frauen“, „Geburt in der AA“, „Mutter
in der KFG“, „Unterdrückung der Frau in der KF“ und
„Gesundheit der Frau“.
29
Aktions-Analytische Kulturvereinigung - Theo Altenberg: AA Nachrichten. Zeitschrift der Therapiekommune. Nr. 1/74. Rheydt, Selbstverlag, 1974.
4°. 24 S. OHeft. € 120,–
Ein von 1000 Expl. - Buchblock lose (Klebebindung),
ansonsten tadellos. - Mit Beiträgen „Kommunemanifest“,
„Theorie und Praxis der Aktionsanalyse“, „Freie Sexualität“, „Kindererziehung in der Kommune“, „Berichte aus
der Analyse“, „Auflösung des Privateigentums“, „Filmprojekt“, „Die Panzerung des menschlichen Körpers“ und
„Hans Löb-Lebensbericht“.
30
Aktions-Analytische Kulturvereinigung - Theo Altenberg: AA Nachrichten. Zeitschrift der Therapiekommune. Nr. 3/74. Rheydt, Selbstverlag, 1974.
4°. 25 + 1 S. OHeft. € 120,–
Ein von 2000 Expl. - Etw. angestaubt, leichte
Gbrsp. - Mit Beiträgen „Theorie und Praxis der Aktionsanalyse“, „Claudia - Lebenslauf von der Kommune“, „Susanne - Lebenslauf“, „Eva - Selbstdarstellung“, „Organisation der Kommune“, „Die Frau
in der Gesellschaft und in der Kommune, 2. Teil“,
„Woher stammt und wie funktioniert das mystische
Erleben“, „Plenschliche Untwucklung“, „Bericht
eines Besuchers“, „Kommunelehrgang - Sommerakademie, Intensivanalyse“ und „Kommunebericht“.
31
Aktions-Analytische Kulturvereinigung - Walter Weißensteiner: AA
Nachrichten. Zeitschrift der Therapiekommune. Nr. 2/76. Wien, Selbstverlag,
1976. 4°. 32 S. OHeft. € 180,–
Ein von 5000 Expl. - Etw. angestaubt. - Mit Beiträgen „Ist die staatliche Ordnung notwendig?“, „Zukunft der AAO“, „KFG - Struktur - AAO“, „Das alte Privateigentum - das neue
Gemeinschaftseigentum“, „Der AA Salon“, „Manfred - Kursteilnehmer“, „Meine Eltern sind Arbeiter“,
„Claudia: Mein Otto [Muel]“, „Geschichte der AAO“,
„Ein Tagesbericht aus meinem Leben in der AA“,
„Vortragsreise nach Holland, Belgien, England und
Frankreich“, „Ausbau der AA Ökonomie“, „Die letzten
Ereignisse in der AA“, „Ein SD Abend am Friedrichshof“, „Walter - Ich und die Therapie“, „FF - unsere
bisherige Entwicklung“, „FF Marathon“, „Zum Tod der
Ulrike Meinhof“ und „Sommerprogramm des AA Zentrums für Selbstdarstellung Friedrichshof“.
32
Muel, Otto [d.i. Otto Muehl]: Zock. aspekte einer totalrevolution. 66/71.
München, Franz Knödel, 1971. 8°. 46 S. Illustr. OHeft. € 480,–
Eines von 1000 Exemplaren. Zeichnungen: Otto & Alfi. Fotos: Lisl & Klaus. - Ebd.
etw. fleckig, kl. Brandfleck bis S. II, leichte Gbrsp. - Muehl (1925 - ), machte seit Anfang der 1970er Jahre durch die Gründung einer reichianisch inspirierten Kommune, der Aktionsanalytischen Organisation, von sich reden, welche die Abschaffung
der Zweierbeziehung postulierte und zunehmend autoritäre Strukturen entwickelte.
1991 wurde Otto Muehl in Österreich wegen schweren sexuellen Missbrauchs sowie Vergewaltigung von Unmündigen zu sieben Jahren Haft verurteilt. Seit seiner
Freilassung lebt er in Portugal. Aktionen im Sinne des Wiener Aktionismus hat er
bis auf eine Ausnahme seit 1971 in der Öffentlichkeit nicht mehr durchgeführt, wohl
aber am Friedrichshof selbst. Er hatte sich weiterhin als Maler, im meist expressionistischen Stil, sowie künstlerischer Lehrer innerhalb der Kommune betätigt. Auch
im Gefängnis hatte Muehl sich intensiv mit
Arbeiten der bildenden Kunst beschäftigt und
darüber geschrieben. In Folge wurde er selbst
auch als bildender Künstler aktiv. Das Wiener
MAK (Museum für angeandte Kunst) hat ihm
seit 1998 zwei große Einzelausstellungen gewidmet, was aufgrund von Muehls Straftaten
zu Protesten ehemaliger Kommunarden und
kontroversen Stellungnahmen führte. Trotz
einer fortschreitenden Parkinson-Erkrankung
entwickelt er seit 2002 die sog. Electric-painting-Filme, am Computer bemalte Digitalfotos
von Aktionen, geschnitten zu Filmen, die seinen Alltag und sein Leben in der Gruppe thematisieren. Daneben entstehen Exzess-artObjekte, bei denen Farbe direkt aus der Tube
auf die Leinwand aufgetragen wird. (Zitat nach
Wikipedia)
33
(Wiener Aktionismus) - Kari Skollerud - Wencke Margrethe Myhre: 10
Tage Friedrichshof. Ein Report über den Friedrichshof. (Radioreportage des
Norwegischen Rundfunks (NRK), gesendet im Frühjahr 1982 von Wencke
Margrethe Myhre und Kari Skollerud. Mit einem Vorwort von Michael Pfister.)
Zurnsdorf, „Gemeinschaftsbau“, 1982. 4°. 87 S. OBrosch. € 140,–
Linke untere Ecke gestaucht, m. Feuchtigkeitsrand,
im Ganzen leichte Gbrsp., Klebebindung löst sich
etw. - Mit zahlreichen Fotos des Aufenthaltes in der
über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten
Kommune.
34
(Wiener Aktionismus) - P. A. P. Filmgalerie Hg.: Filme Videotapes. Teil
II 1973/74. marc adrian, otmar bauer, stan brakhage, günter brus, tony
conrad, steve dwoskin, valie export, peter gidal, w & b hein, takahiko iimura, n. kawanaka, h.p. knochenrath, fritz andre kracht, kurt kren, vlado
kristl, malcolm legrice, gregory markopoulos, dieter meier, otto muehl, robert nelson, dieter reick, ernst schmidt jun., klaus schönherr, paul sharits,
k. tanaami, albie thoms, warasand, peter weibel. München, Selbstverlag,
1974. 4°. o. Pag. [30 Bll.] OBrosch. € 280,–
EA. - Angestaubt, leichte Gbrsp. - Mit Beiträgen
zu Tony Conrad, Otto Muehl, Valie Export und
Dieter Meier. - Die Gruppe des Wiener Aktionismus wollte durch Provokation die konventionellen Schranken und Tabus überwinden. Die
geballte hysterische Wut und Ablehnung der
bürgerlichen Gesellschaft hat sich nie wieder
so gezielt auf ein Objekt des allgemeinen Hasses eingeschossen, wie auf diese. Die Provokation bestand darin, dass sie die von der Gesellschaft verhängten Tabus um Zeugung und
Tod aufhoben und in ihren Mysterienspielen auf
krasse Weise veranschaulichten. Die Spielteilnehmer und Zuschauer sollten konventionelle
Frustrationen überwinden und dabei sollte ihnen ein intensives Erleben ermöglicht werden
35
(Wiener Aktionismus) - Josef Dvorak Hg.: Die Blutorgel. Wiener illustrierte politische Zweimonatsschrift + eine Zeitschrift für Menschen und Tiere +
Jahreswechsel 1962/ 1963. Nr. 3. Wien, Selbstverlag, 1963. o. Pag. [3 Bll.]
OZeitung.
€ 100,–
Gefaltet, leichte Gbrsp. - Die Wiener Aktionisten
hatten mit der Aktion „Die Blutorgel“ in Juni 1962
für großes Aufsehen gesorgt. Frohner, Muehl und
Nitsch zeichneten für die erste Nummer der „Blutorgel“ neben Dvorak verantwortlich.
36
(Wiener Aktionismus) - Josef Dvorak Hg.: Die Blutorgel. Sondernummer.
Wien, Selbstverlag, o. J. [1963]. o. Pag. [1 Bll.] OZeitung. € 100,–
Gefaltet, leichte Gbrsp. - Hier die Sondernummer
zum General Kimmel, nachdem Fritz Molden die
Nr. 4 der „Blutorgel“ beschlagnahmen ließ
37
(Wiener Aktionismus) - Heinz Cibulka: Mein körper bei aktionen von Nitsch
und Schwarzkogler. Il mio corpo nelle azioni di Nitsch e Schwarzkogler. 1965
- 1975. Napoli, Edit. Morra, 1977. 4°. o. Pag. [78 Bll.] OBrosch. € 240,–
EA. In deutscher und ital. Sprache. - Ebd. etw.
angestaubt, leichte Gbrsp. - Mit einem Vorwort
von Hermann Nitsch. Zahlreiche Fotografien zu
den Aktionen.
38
(Wiener Aktionismus) - A 1 Informations Verlagsgesellschaft mbH. Hg.:
Aktionsraum 1 oder 57 Blindenhunde. 1 Jahr Aktionsraum 1 kostet 150
000 DM - 1 Blindenhund kostet 2600 DM. München, Selbstverlag, 1971.
4°. 240 S. OBrosch.
€ 150,–
EA. Eines von 5000 Expl. - Ebd. etw. angestaubt,
leichte Gbrsp. - Das Autorenkollektiv der Verlagsgesellschaft setzte sich aus Eva Madelung, Alfred
Gulde, Peter Nemetschek, Anton Bubenik, Karin
Hubach und Albert Völkmann zusammen. Mit Beiträgen von Lindow - Borlat, Rinke, Morgan, Höke,
Paul + Limpe Fuchs, Claus, Saree, Gerz, Vautier,
Penone, Brus, Nitsch, Moshammer, Schult, Gruppe Z, Boetti, Salvo, Fabro, Tonello, D. Meier, COL,
KEKS, Brouwn, Dibbets, Gruppe OHO, Highstein,
Attersee, Scott, Braco, Hiepe u. a.
Bauhaus
39
Bauhaus - (Albers, Josef) - Sidney Janis Gallery Hg.: Albers. 50th Anniversary March 24 - April 19, 1958. Sidney Janis Gallery 15 E 57 New York. New York,
1958. Blindgeprägte, gefaltete Einladungskarte [ca. 26,2 x 18,5 cm]. € 120,–
Mit einer farbigen Abbildung „Study for Early Diary“ 1954. - Angestaubt, leichte Gbrsp. - Nach dem Studium an den Kunstakademien von Berlin, Essen und
München trat Albers (1888 - 1976) 1920 in das Bauhaus in Weimarein (ab1925
in Dessau, 1932 in Berlin) und blieb dort bis zu dessen Schließung durch die
Nationalsozialisten im Jahre 1933, ab 1923 mit Lehrtätigkeit (ab 1925 als Bauhausmeister). Danach ging er zusammen mit seiner Frau Anni Albers in die USA.
1933 erhielt er einen Ruf an das Black Mountain College in North Carolina, an
dem er dann bis 1949 tätig war. Die Amerikanische Staatsbürgerschaft nahm er
1939 an. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählt John Cage, Robert Rauschenberg, Donald Judd und Merce Dunningham. Von 1949 bis 1959 stand er dem
Art Department der Yale-University vor, wo er unter anderem Eva Hesse und
Richard Serra unterrichtete. Daneben hatte er zahlreiche Gastdozenturen (u.a. in
Harvard, Hartford, Havanna, Santiago de Chile und Ulm). Albers experimentierte
viel mit der Wirkung von Farben, Formen, Linien und Flächen aufeinander, mit
der Subjektivität der optischen Wahrnehmung: „Nur der Schein trügt nicht“. Mit
seinen Zeichnungen auf der Grundlage von
optischen Täuschungen gehört er neben
Victor Vasarely zu den Begründern der OpArt. In diesen Zusammenhang gehört auch
seine berühmteste Serie „Hommage to the
Square“, deren Bilder immer gleich aus drei
oder vier ineinander geschachtelten Quadraten verschiedener Farben besteht. Die
Farben sind nie gemischt, sondern direkt
aus industriell hergestellten Farben aufgetragen, deren Artikel-Nummern der Maler
auf der Rückseite der Bilder vermerkte. Dadurch wird ersichtlich, dass ein und dieselbe
Farbe je nach Umgebung völlig unterschiedlich auf den Betrachter wirkt. Daher wird Albers auch zu den Vertreter von Hard-edge
gezählt. (Zitat nach Wikipedia)
40
Baschant, Rudolf: [Befestigte Stadt am Wasser.] ORadierung. o. O., o. J.
[1930]. ca. 15,9 x 17,3 cm.
€ 1.800,–
Nr. 4 von 5 Expl. Mit der eighd. Signatur,
dat. XII/30. - Randbereich etw. gebräunt,
geringe Gbrsp. - Baschant (1897 - 1955) begann schon als Schüler mit dem Sammeln
und Bestimmen von Pflanzen. Dies blieb
auch Zeit seines Lebens eine große Leidenschaft. Als Studienfach wählte er jedoch
seine zweite große Begabung: er begann
an den Kunstschulen in Essen, Frankfurt
am Main, Weimar und Leipzig Kunst zu studieren. In der Zeit von 1921 bis 1924 tat er
dies an der graphischen Druckerei des Bauhauses bei Paul Klee, Lyonel Feininger und
Wassily Kandinsky. Als Künstler lebte er in
Halle/ Saale, Dessau, Berlin und SüdwestDeutschland, bevor er nach dem 2. Weltkrieg nach Linz zog.
41
Bauhaus - Gerhard Marcks: Bauhaus Karte Nr. 6: Bauhaus Ausstellung Juli - October 1923. Weimar, 1923. Orig. Postkarte [15 x 10,6 cm].
€ 4.400,–
Vgl. bauhaus. drucksachen - typografie - reklame, S.
64-70. Mit dem Originalstempel der Ausstellungsdauer. - Die Karte ist nicht gelaufen. - Schönes Exemplar.
42
Bauhaus - Rudolf Baschant: Bauhaus Karte Nr. 9: Bauhaus Ausstellung
Juli - Sept. 1923 Weimar. Weimar, 1923. Orig. Postkarte [15,1 x 10,6 cm].
€ 3.400,–
Vgl. bauhaus. drucksachen - typografie - reklame, S.
64-70. Mit dem Originalstempel der Ausstellungsdauer. - Die Karte ist nicht gelaufen. - Schönes Exemplar.
- Baschant (1897 - 1955) begann schon als Schüler
mit dem Sammeln und Bestimmen von Pflanzen. Dies
blieb auch Zeit seines Lebens eine große Leidenschaft. Als Studienfach wählte er jedoch seine zweite
große Begabung: er begann an den Kunstschulen in
Essen, Frankfurt am Main, Weimar und Leipzig Kunst
zu studieren. In der Zeit von 1921 bis 1924 tat er dies
an der graphischen Druckerei des Bauhauses bei Paul
Klee, Lyonel Feininger und Wassily Kandinsky. Als
Künstler lebte er in Halle/ Saale, Dessau, Berlin und
Südwest-Deutschland, bevor er nach dem 2. Weltkrieg
nach Linz zog.
43
Bauhaus - Herbert Bayer: Bauhaus Karte Nr. 12: Bauhaus Ausstellung
Weimar, Juli - Sept. 1923. Weimar, 1923. Orig. Postkarte [15 x 10,1 cm].
€ 4.200,–
Vgl. bauhaus. drucksachen - typografie - reklame, S.
64-70. Mit dem Originalstempel der Ausstellungsdauer. - Die Karte ist nicht gelaufen. - Schönes Exemplar.
44
Bauhaus - Ludwig Hirschfeld-Mack: Bauhaus
Bauhaus Ausstellung Weimar Sommer 1923.
Orig. Postkarte [11 x 15,4 cm].
Karte Nr. 15:
Weimar, 1923.
€ 4.500,–
Vgl. bauhaus. drucksachen - typografie - reklame, S. 64-70. Mit dem Originalstempel der Ausstellungsdauer.
- Die Karte ist nicht gelaufen. Leichter
Eckbug, etw. berieben. - Gutes Exemplar.
45
Bauhaus - Ludwig Hirschfeld-Mack: Bauhaus Karte Nr. 16: Bauhaus Ausstellung Weimar Juli August September 1923. Weimar, 1923. Orig. Postkarte
[10,3 x 15,1 cm]. € 5.800,–
Vgl. bauhaus. drucksachen typografie - reklame, S. 64-70.
Mit dem Originalstempel der
Ausstellungsdauer. - Die Karte
ist nicht gelaufen. - Schönes
Exemplar.
46
Bauhaus - Kurt Schmidt: Bauhaus Karte Nr. 19: Bauhaus Ausstellung Weimar 1923. Weimar, 1923. Orig. Postkarte [14 x 9,4 cm]. € 4.500,–
Vgl. bauhaus. drucksachen - typografie - reklame, S.
64-70. Mit dem Originalstempel der Ausstellungsdauer. - Die Karte ist nicht gelaufen. - Schönes Exemplar.
47
Bauhaus - Joost Schmidt: Bauhaus Werbekarte für Schachspiele. Die
Spielsteine sind Ihren Funktionen entsprechend gestaltet. Bauhaus Hartwig
Schach. [Weimar, 22.8.1924]. Orig. Werbekarte [10,6 x 15,6 cm]. € 2.800,–
Vgl. bauhaus. drucksachen - typografie - reklame, S. 90. - Die Karte
ist gelaufen. Leichte Gbrsp. - Gutes
Exemplar. Mit eighd. siebenzeiligen
Text von „Paul“ [Haberer]. - Werbung für das Bauhaus-Schach von
Josef Hartwig.
48
Bauhaus - Walther Kampmann: Entwurf einer Einladung: Die Arbeitsgemeinschaft Klasse Kampmann der Höh. Fachschule für Textil und Bekleidung Berlin am Warschauerplatz zeigt vom 18.-21- August ihre neuen Entwürfe u. Modelle für die Leipziger Muster u. Modellmesse. [Weimar, 1929].
Orig. Werbekarte [16,5 x 12,1 cm]. € 4.000,–
Handkolorierte Lithographie. Mit eighd. Signatur
Kampmanns, dat. ‚29. Nicht bei Marzona, bauhaus. - Leichte Gbrsp. - Schönes Exemplar.
Literatur
49
Benjamin, Walter: Ursprung des deutschen Trauerspiels. Berlin, Rowohlt,
1928. Gr.-8°. 257 + 1 S. OBrosch. m. OSch. € 1.800,–
EA. Brodersen C4. - OSch. angestaubt, kl. Läsur an unteren Kapital, OSch. kürzer als OBrosch. (dies original), leichte Gbrsp., Seiten unaufgeschnitten. - Benjamin
(1892 - 1940) entstammte einer großbürgerlich-jüdischen Berliner Familie, studierte
Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte, engagierte sich in der Freien Studentenschaft und wurde 1919 an der Univ. Bern mit der Dissertation „Der Begriff der
Kunstkritik in der deutschen Romantik“ promoviert. Als eine hieran anschließende,
exemplarisch ausgearbeitete Kunstkritik verfaßte er seinen großen Essay „Goethes
Wahlverwandtschaften“ (1925 von Hofmannsthal verlegt), der zugleich auch den Zerfall seiner Ehe reflektiert. Den spekulativen Horizont des Frühwerks B.s, der in dieser
Zeit vor allem mit Gershom Scholem, Ernst Bloch und Florens Christian Rang in
Auseinandersetzung stand, bildete eine Kants Erkenntnistheorie theologisch radikalisierende Kritik der Sprache, des Rechts und der Politik (u.a.: Über die Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen, 1916, zu Lebzeiten unpubliziert; Zur Kritik der Gewalt, 1921). Die Habilitationsschrift über das deutsche Barock-Trauerspiel,
in der B. die Wiederentdeckung der verkannten Kunstform der Allegorie mit der Kritik
am neuzeitlichen Subjektbegriff verband, wurde 1925 von der Univ. Frankfurt am
Main unter blamablen Vorwänden abgewiesen. Als freier Autor und Kritiker in Berlin
lebend (mit Aufenthalten in Paris, Moskau, Ibiza), publizierte B. in der „Literarischen
Welt“ (Willy Haas) und der „Frankfurter Zeitung“ (Siegfried Kracauer), verfaßte grundlegende Essays zur klassischen und zur zeitgenössischen Literatur (Kafka, Kraus,
Proust, Brecht, französischer Surrealismus), zahlreiche Arbeiten für den Rundfunk
sowie Übersetzungen aus dem Französischen. 1928 erschien bei Rowohlt Berlin
die abgewiesene Habilitationsschrift Ursprung des deutschen Trauerspiels und die
neue Darstellungsformen erprobende Einbahnstraße, in der sich B.s Wendung zur
zeitdiagnostischen Konkretion und zu einem eigenwillig anverwandelten Marxismus
manifestierte. In dieser Zeit entstand die produktive Freundschaft mit Brecht und die
für die Exilzeit höchst bedeutsame Freundschaft mit Gretel und Theodor W. Adorno. 1933 mußte B., seiner Arbeitsmöglichkeiten beraubt, emigrieren. Im Pariser Exil
arbeitete er die Berliner Kindheit um 1900 aus, einen Zyklus literarisch-philosophischer Prosastücke, der das autobiographische Gegenstück zu dem als Hauptwerk
geplanten Buch Paris, die Hauptstadt des XIX. Jahrhunderts darstellte, für das B.
eine riesige Zitatsammlung aus der Bibliothèque Nationale zusammentrug. Dieses
aus dem Nachlaß publizierte Passagen-Werk sollte die kollektiven Phantasmagorien
der vergangenen Großstadtwelt dem Vergessen entreißen und lesbar machen. Zur
Buchpublikation gelangte nur die kommentierte Briefsammlung Deutsche Menschen,
die das Erbe der zerstörten bürgerlichen Humanität festhält (1936, unter Pseudonym
Detlef Holz). Die wichtigste Arbeits- und Publikationsmöglichkeit des Exils war für B.
die Zugehörigkeit zu Max Horkheimers „Zeitschrift für Sozialforschung“, in der u.a.
seine Essays über Gide, Eduard Fuchs, Baudelaire erschienen, ebenso Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (1936), eine bahnbrechende medientheoretisch-kulturpolitische Analyse. B.s letzte Arbeit Über den Begriff der
Geschichte (1940) entwirft in eindringlichen
Denkbildern, gegen den nationalsozialistischen Triumph gerichtet, die Aufgabe eines
messianisch-revolutionären
Aufsprengens
der Katastrophengeschichte. 1940 setzte B.,
von Auslieferung an Deutschland bedroht, im
spanischen Grenzort Port Bou mit einer Überdosis Morphium seinem Leben ein Ende. B.s
ganz außerordentliche, weit über den deutschen Sprachraum hinausreichende Wirkungsgeschichte begann erst in den sechziger Jahren. 1993 wurde ihm in Port Bou eine
eindrucksvolle Gedenkstätte errichtet. (DBE)
- Hier die abgelehnte Habilitationsschrift mit
dem seltenen Schutzumschlag.
50
Besant, Annie: Das Rätsel des Lebens. Im Lichte der Theosophie. Düsseldorf, Ring-Verlag, 1911. 8°. 31 Bl. OBrosch. in japan. Blockbuchbindung.
€ 120,–
Ausgabe A. - Schönes Exemplar. - Interessante typographische Lösung. Der Text
verläuft parallel zum Rücken. - Besant (1847 - 1933), trennte sich von ihrem Mann
1870 und zoge mit ihrer Tochter nach London, wo sie sich der „Secular Socity“ anschloß. Sie schloß Bekanntschaft mit Charles Bradlaugh und wurde von ihm für seine
Zeitschrift „National Reformer“ anagiert. In der Folgezeit schrieb sie viele Artikel zu
Themen wie Heirat und Frauenrechte. 1877 entschlossen sich Besant und Bradlaugh sein Buch „The Fruits of Philosophy“ zu publizieren, in welchem sich Bradlaugh für Geburtenkontrolle einsetzte. In dem darauf erfolgten Prozess und seinen
in der Revision abgelehnten Urteil erhielten beide viel Aufmerksamkeit, welches
Besant dazu nutzte ihr eigenes Buch zu veröffentlichen. Das sie sich als Frau für
Geburtenkontrolle - zu der damaligen Zeit ein Unding - einsetzte, erhielt dies sehr
viel öffentliche Aufmerksamkeit, die in dem Verlust des Sorgenrechtes ihrer Tochter
mündete. Nach 1880 gab Besant ihre eigene Zeitschrift heraus „The Link“, in welcher
sie die unmenschlichen Arbeitsbedingungen vorallem der weiblichen Arbeitskräfte
anprangerte („White slavery in London“ 1888). Daraus resultierte die Gründung der ersten weiblichen
Gewerkschaft „Match-Girl Union“. 1889 wurde sie in
den Londoner Schulbeirat gewählt, im Zuge dessen
sie sehr viele Reformen durchsetzte wie freies Essen
für unterernährte Kinder und freie medizinische Versorgung der Kinder in der Volksschule etc. Sie schloß
sich in 1890ziger Jahre der Theosophie-Bewegung
der Mme. Blavatsky an, die aus einer Mischung von
hinduistischen Karma und Reinkarnation mit dem
Ziel eines eventuellen Nirvanas bestand. Aus diesem
Grund zog sie nach Indien, und unterstürzte von dort
aus die Suffragetten-Bewegung sowie die indische
Selbstständigkeit. (Zitat nach Spartacus-Schule).
51
Bilibin, Iwan Jakowlewitsch: Carevna-ljaguska. [Die Froschprinzessin]. St.
Petersburg, Staatsdruckerei, 1901. 9 + 3 S. Illustr. OBrosch. € 740,–
EA. In kyrill. Schrift. LKJL IV, 64. - Aus der Reihe: Skazki [Märchen]. - Leichte Schatten a. V. durch privaten Umschlag, kl. runder Abrieb a. T. fachmännisch rest., geringfügig fleckig, im Ganzen sehr schönes Exemplar. - Mit 8 farblithographierten Bildern, zwei einfarbigen Bildern und Randleisten sowie dem originalen Umschlag in
Chromolithographie. - Bilibin (1876 - 1942)studierte erst an der juristische Fakultät
der Petersburger Universität. Nach seinem Abschluss begab er sich nach München,
wo er eine Ausbildung bei dem Maler Anton Aschbe absolvierte. Später setzte er
diese unter der Leitung von Ilja Repin in Sankt Petersburg fort. Nach Bildung der
Künstlervereinigung Mir Iskusstwa wurde er aktives Mitglied. In der Zeit von 1902
bis 1904 entsandte ihn die ethnografische Abteilung des Museums Alexanders III. in
die Gouvernements Wologodskaja, Olonezkaja
und Archangelsk, um ethnografisches Material
zu sammeln und Denkmäler alter Dorfarchitektur
zu fotografieren. Bilibins künstlerische Begabung
zeigte sich besonders deutlich in seinen Illustrationen zu russischen Märchen und Sagen ebenso
wie in seinen Arbeiten zu Theateraufführungen.
Anfang des 20. Jahrhunderts war er darüber hinaus für die künstlerische Gestaltung von Zeitschriften zuständig, wie die Mir Iskusstwa und die
Ausgaben der Heckenrose und des Moskauer
Buchverlages ... Nach Aufenthalten in Kairo und
Alexandria ließ er sich schließlich 1925 in Paris
nieder. Hier gestaltete er private Niederlassungen und orthodoxe Kirchen. Mit der Zeit fand sich
Bilibin mit der Sowjetmacht ab. In der Zeit von 1935 bis 1936 beteiligte er sich an der
Gestaltung der russischen Botschaft in Paris. Danach reiste er in die Heimat zurück
und ließ sich in Leningrad nieder. Von 1936 bis 1941 lehrte Bilibin an der Allrussischen Künstlerakademie und setzte seine Arbeit als Illustrator und Bühnendesigner
fort. (Zitat nach Wikipedia).
52
Borchardt, Rudolf: Pathetische Elegie. Ein Gedicht. [Göttingen, 1901.] 8°.
o. Pag. [5 Bll.]. OBrosch.
€ 1.400,–
EA. WG II 3. Privatdruck. Mit einer eighd. Widmung Hugo von Hofmannsthal‘s an
Leopold Andrian, vom Verfasser in Auftrag gegeben. - Leichte Faltspur, leicht stockfleckig, leichte Gbrsp., Seiten unaufgeschnitten. - Borchardt (1877 - 1945), studierte
1895-1901 in Berlin, Bonn und Göttingen klassische Philologie und Archäologie. Er
lebte, nach längeren Studienaufenthalten in Großbritannien, seit 1904 in Italien (Toskana). 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger, hielt sich 1918-22 in Deutschland
auf und kehrte nach Italien zurück. B., der einer jüdischen Kaufmannsfamilie entstammte, die während der Befreiungskriege zum Calvinismus konvertierte, wurde 1944
von der Gestapo verhaftet und
nach Innsbruck gebracht. Er
entkam und hielt sich bis zu
seinem Tod in Trins (Tirol) auf.
Seit 1902 war er mit Hugo von
Hofmannsthal und Rudolf Alexander Schröder befreundet. Er
gab u.a. die Anthologie Ewiger
Vorrat deutscher Poesie (1926)
heraus, schrieb Romane, Dramen, Gedichte, Erzählungen
und Reden (Rede über Hofmannsthal, 1905). (DBE) - Selten, mit seiner damaligen deutschen Adresse.
53
Jahnn, Hans Henny: Pastor Ephraim Magnus. Drama. Berlin, Fischer, 1919.
8°. 267 + 1 S. Priv. Hld. der Zeit. € 60.000,–
EA. WG II 1. Mit eighd. Widm. Jahnns an Fred A. Angermayer (1889 - 1951). Regiebuch mit zahlreichen Streichungen und einigen Anmerkungen von der Hand Bert
Brechts und Arnolt Bronnens. Dies über den Rückentitel und hds. Vergleiche erschließbar. - Leichte Gbrsp. - Auf dem Programm der Erstaufführung des Stückes 1923 in
Berlin wird Bronnen als alleiniger Regisseur genannt. Allein aus dem Beitrag zu einer
Festschrift anläßlich des 60. Geburtstages Jahnns, schreibt Brecht darüber, auch - neben Jahnn - bei den Proben dabei gewesen zu sein und diese geleitet zu haben. Hier
nun ein Beleg für diese Behauptung. - Jahnn (1894 - 1954): die Begegnung mit Gottlieb
Harms (1893-1931) noch auf der Schule war das prägende Jugenderlebnis. Aus Protest
… verließen beide Deutschland und verbrachten die Jahre 1915-18 in Norwegen. Hier
fanden sie zu jener Weltanschauung, die nach der Rückkehr nach Deutschland
1919 zur Gründung der „Glaubensgemeinde Ugrino“ führte. Resakralisierung des
Daseins und ein Wiederaufrichten der Schöpfungstotalität war das Ziel Jahnns
und seiner Freunde. Bedeutend war sein Beitrag zur Orgelreformbewegung der
zwanziger Jahre. Als Orgelbauer renovierte und entwarf er mehr als hundert
Instrumente, von denen sich heute lediglich die Lichtwark-Orgel (Heinrich-HertzSchule, Hamburg) in einem spielfähigen
Zustand befindet. Schon seit seinem 14.
Lebensjahr hat er Romane und Dramen
geschrieben. In diesen jugendlichen Inszenierungen zum Dichter ist der Weg
zum späteren Werk eingeschlagen: der
Versuch, menschlichem Handeln und Erleiden bis in die verschwiegensten Finsternisse der Seele zu folgen, der Jahnn
zum Außenseiter und Einzelgänger machen sollte. Seine ersten gültigen Werke
- die Dramen Pastor Ephraim Magnus
(1919), Die Krönung Richards III. (1921)
und Medea (1926) - suchen die Wahrheit
im Exzeß, in der Überschreitung der bürgerlichen Ordnung und stürzen Figuren
wie Zuschauer in „vulkanische Lebensgefahr“ (Oskar Loerke) ... 1920 bekam
Hans Henny Jahnn den Kleist-Preis für
sein Drama Pastor Ephraim Magnus. Das
machte ihn einerseits schlagartig als Dichter bekannt, andererseits erntete er viel Kritik
aus konservativen und kirchlichen Kreisen für dieses Werk wegen seines als anstößig
empfundenen Inhaltes in Bezug auf die Brutalität der Szenen, Darstellung sexueller
Gewalt und die Nutzung und bewusste Überzeichnung und Übertragung des Kreuzigungstodes auf seine Hauptfigur, was ihm späterhin sein Leben als Orgelbauer schwer
machte. (Zitat nach DBE) - Unikat.
54
Kafka, Franz: Amerika. Roman. [Herausgegeben von Max Brod.] München,
Kurt Wolff, 1927. 8°. 391 + 1 S. OLwd. € 750,–
EA. WG II 10: enthält u.a. Nr. 2. - Titelschildchen fleckig, R. leicht verblichen, dieser
m. Lichtschatten, eine Ecke etw. berieben, Ebd. etw. angestaubt. Mit dem Exlibris
von Edward Sackville-West. Gutes Exemplar. - Kafka (1883 - 1924) studierte Jura
an der deutschen Karls-Universität in Prag und wurde 1906 promoviert. Nach einem
Rechtspraktikum arbeitete er zunächst ein Jahr für die Versicherungsgesellschaft
„Assicurazioni Generali“, bevor er 1908 in die „Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt
für das Königreich Böhmen“ eintrat, deren Dienstzeiten ihm mehr Freiraum für sein
Schreiben ließen. Die Entstehung der frühesten überlieferten literarischen Texte
reicht in die Universitätszeit zurück. Als erste Publikation erschienen 1908 – durch
Max Brod vermittelt – unter dem Titel Betrachtung acht Texte in der von Franz Blei
und Carl Sternheim herausgegebenen Zeitschrift „Hyperion“; in literarischen Kreisen
wurde sie aufmerksam registriert, K. mit Robert Walser verglichen. Brod, den er 1904
kennen gelernt hatte und mit dem ihn eine lebenslange enge Freundschaft verband,
erkannte schon früh seine literarische Bedeutung. Selbst bereits namhafter Schriftsteller, stellte er Verbindungen zu den literarischen Kreisen in
Prag und Berlin her und versuchte, sowohl Kafkas
Schreiben als auch dessen Bereitschaft zur Veröffentlichung zu fördern. Im Sommer 1912 brachte
er ihn mit den Verlegern Ernst Rowohlt und Kurt
Wolff zusammen, in deren Verlag Ende 1912 seine
erste selbständige Publikation, die Textsammlung
‚Betrachtung‘ herauskam. In dem von Wolff später
allein weitergeführten Verlag erschienen - mit Ausnahme des letzten Buches, dem Band ‚Ein Hungerkünstler‘ –alle von Kafka veröffentlichten Bücher.
Zu seinen Lebzeiten war K. als Autor jenen ein Begriff, die die Entwicklungen der Gegenwartsliteratur
aufmerksam verfolgten: Literarische Zeitschriften
waren bemüht, ihn als Mitarbeiter zu gewinnen, Verleger wie Paul Cassirer und Erich
Reiß versuchten, ihn dem Kurt Wolff Verlag abzuwerben, in Literaturgeschichten und
Lexika fand er Erwähnung. Die breite Rezeption und der Weltruhm Kafka setzten erst
nach seinem Tod ein, von Brod zunächst mit den seit 1925 aus seinen literarischem
Nachlass herausgegebenen Romanen und einer sechsbändigen Ausgabe Gesammelte Schriften (1935-37) eingeleitet, nach dem Zweiten Weltkrieg durch die parallel
in den USA und Deutschland erschienene Ausgabe Gesammelte Werke gefördert.
(DBE)
55
Kafka, Franz: Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Max Brod in Gemeinschaft m. Heinz Politzer. Band I: Erzählungen und kleine Prosa. Band
II: Amerika. Roman. Band III: Der Prozeß. Roman. Band IV: Das Schloß. Roman. [Band V]: Beschreibungen eines Kampfes. Novellen, Skizzen, Aphorismen aus dem Nachlass. Band VI: Tagebücher und Briefe. 6 Bde. Berlin
- Prag, Schocken & Mercy, 1935 - 1937. 8°. 280, 315, 286, 425, 319, 349 +
2 S. OLwd. € 1.800,–
EA (alle Bände). WG II 12: wobei 12.4 die erw. Ausgabe von Nr. 9 ist und 12.5 die
erweitere Ausgabe von Nr. 11. Raabe 146.13 - Leichte Gbrsp., leichte Lichtschatten, Bd. 2 u. 3 m. Fleck auf Kopfschn. - Kafka (1883 - 1924) studierte Jura an der
deutschen Karls-Universität in Prag und wurde 1906 promoviert. Nach einem Rechtspraktikum arbeitete er zunächst ein Jahr für die Versicherungsgesellschaft „Assicurazioni Generali“, bevor er 1908 in die „Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das
Königreich Böhmen“ eintrat, deren Dienstzeiten ihm mehr Freiraum für sein Schreiben ließen. Die Entstehung der frühesten überlieferten literarischen Texte reicht in
die Universitätszeit zurück. Als erste Publikation erschienen 1908 – durch Max Brod
vermittelt – unter dem Titel Betrachtung acht Texte in der von Franz Blei und Carl
Sternheim herausgegebenen Zeitschrift „Hyperion“; in literarischen Kreisen wurde sie
aufmerksam registriert, K. mit Robert Walser
verglichen. Brod, den er 1904 kennen gelernt
hatte und mit dem ihn eine lebenslange enge
Freundschaft verband, erkannte schon früh
seine literarische Bedeutung ... Die breite
Rezeption und der Weltruhm Kafka setzten
erst nach seinem Tod ein, von Brod zunächst
mit den seit 1925 aus seinen literarischem
Nachlass herausgegebenen Romanen und
einer sechsbändigen Ausgabe Gesammelte
Schriften (1935-37) eingeleitet, nach dem
Zweiten Weltkrieg durch die parallel in den
USA und Deutschland erschienene Ausgabe
Gesammelte Werke gefördert. (DBE) - Hier
die erste Werkausgabe. Der fünfte Band ist
als solcher nicht ausgewiesen.
56
Mann, Thomas: Buddenbrooks. Verfall einer Familie. Roman. Erster
und zweiter Band. 2 Bde. Berlin, Fischer, 1901. 8°. 566, 539 S. OLwd.
€ 12.400,–
EA. WG II 3. Potempa D 1. - Priv. Widm. u. Besitzsign. a. V., geringfügig berieben u. bestossen. Sehr schöne Exemplare. - Mann (1875 - 1955): Die Herkunft aus dem Patriziat
der Stadtrepublik Lübeck – der Vater war Finanzsenator und Inhaber einer traditionsreichen Getreidefirma – prägten M. nachhaltig. Sein Habitus war stets der eines gepflegten Bürgers, obgleich er seine künstlerischen Neigungen und ihre Verankerung in der
Philosophie Arthur Schopenhauers und Friedrich Nietzsches sowie in der Musik Richard
Wagners als antibürgerlich empfand. Nach dem unerwartet frühen Tod des Vaters (1891)
blieb er zunächst als verbummelter Gymnasiast in Lübeck und folgte 1894, ohne Abitur, der Mutter nach München, wo er in den Kreisen der Schwabinger Künstlerboheme
verkehrte und bald mit einer Erzählung an die Öffentlichkeit trat (Gefallen, 1894). Den
künstlerischen Durchbruch brachte Der kleine Herr Friedemann (1897). Zahlreiche weitere Erzählungen folgten in den Jahren um die Jahrhundertwende. Mehrere Italienreisen,
zeitweise zusammen mit dem älteren, als Schriftsteller bereits nicht mehr unbekannten
Bruder Heinrich, bildeten den entstehungsgeschichtlichen Hintergrund des Romans Buddenbrooks (erschienen 1901), der den programmatischen Untertitel Verfall einer Familie
trug und die Geschichte der eigenen Familie als Material für eine große Dekadenzanalyse verwendete. Mit dem rasanten Erfolg von Buddenbrooks seit der zweiten Auflage
von 1903 kamen Wohlstand und Ruhm ... Neben zahlreichen publizistischen Beiträgen
zum ersten Weltkrieg schrieb er damals sein theoretisches Hauptwerk, die Betrachtungen eines Unpolitischen (1918), eine umfangreiche Rechtfertigung seines Lebens und
Schaffens. Dieses bis heute umstrittene Buch ließ
ihn in der Nachkriegszeit zunächst als Anhänger
der antidemokratischen „konservativen Revolution“
erscheinen. Nach allerlei gedanklichen Experimenten und mehrjähriger Unsicherheit bekannte er sich
in einer aufsehenerregenden Kehrtwendung 1922
zur Weimarer Republik. Er versöhnte sich mit dem
Bruder vHeinrich und engagierte sich in den Jahren
vor 1933 in zahlreichen Reden und Stellungnahmen publizistisch für die Sozialdemokraten, gegen
die Deutschnationalen und die Nationalsozialisten.
Es waren die Jahre seiner größten öffentlichen Wirkung. 1924 erschien der große Zeitroman Der Zauberberg und wurde ein internationaler Erfolg. Eine
Paris-Reise im Jahr 1926 zeigte Mann als Botschafter einer Politik der Aussöhnung mit Frankreich. Das
Jahr 1929 brachte den Nobelpreis... (DBE)
57
Mann, Thomas: Das Wunderkind. Novellen. Berlin, Fischer, 1914. Kl-8°.
116 + 4 S. OPp. m. OSch.
€ 1.500,–
EA. WG II 12. - Fischers Romanbibliothek, 6. Reihe,
VI. - Tadelloses Exemplar mit dem extrem seltenen
Schutzumschlag von Simon. Beinhaltet die Novellen
Das Wunderkind, Schwere Stunde, Beim Propheten,
Ein Glück und Wie Jappe und Do Escobar sich prügelten.
58
Meistereinband - Manuel Gérard: Les Quinze Joies du Mariage. Illlustrations de J(acques) Touchet. Paris, René Kieffer, 1930. Gr.-8°. 194 S. OLd. im
OSchuber. € 7.800,–
In franz. Sprache. Nr. 451 von 500 Expl., mit den beigebunden 15 von 50 Extratafeln
der Aquarelle. Mit insgesamt 30 Tafeln, alle koloriert. Der Meistereinband von Manuel Gérard ist auf dem rückw.
Vorsatz signiert. - Gelenke
des Ebd. leicht berieben wie
auch der Rücken, geringfügige Gbrsp. Schuber berieben.
- Sehr schöne gestaltetes
Exemplar dieses Antoine
de la Sale zugeschriebenen
Textes, mit den außergewöhnlichen Illustrationen von
J. Touchet (1887 - 1949).
59
Nicholson, William: An Alphabet. London, W. Heinemann, 1899. 4°. o. Pag.
[28 Bll.] Illustr. OHlwd.
€ 2.200,–
3. Auflage im Jahr der Ersten. In engl. Sprache. Mit 26 Tafeln und einer zwefarbigen
Vignette auf dem Titel. Hofstätter 82; The Artist & the Book 217. - V. stockfleckig,
Ebd. etw. bestossen,
leichte Gbrsp. - Ein
Exemplar der berühmten englischen
Jungendstilfolge
nach
japanischen
Vorbildern. Das mit
leichter Ironie entworfene
Bilderalphabet zählt zu den
besten Arbeiten des
Künstlers (1872 1949).
60
Rilke, René Maria [d.i. Rainer Maria]: „Jetzt und in der Stunde unseres Absterbens .... „ Scene. Wegwarten II. Prag, Selbstverlag, o. J. [1896]. Kl.-8°.
15 S. OBrosch. € 2.400,–
Erste Ausgabe des zweiten Aktes des Drama „Wegwarten“. WG II 2,2. Eines von 300
Expl. - Heftung angerostet, St. a. T. (Verlagsänderung für Österreich-Ungarn: Eirich,
Wien; Besitz-St.), rückw. Ebd. etw. fleckig, leichte Gbrsp., leichte Lichtschatten. - Rilke
(1875 - 1926) begann schon als Schüler, später als Student der Philosophie, Kunstund Literaturgeschichte in Prag zu schreiben: Verse – den Gedichtband Larenopfer
(1895) widmete er seiner Geburtsstadt –, naturalistische Kurzdramen, Erzählungen
(Zwei Prager Geschichten, 1899; Die Letzten, 1902). 1896 übersiedelte er nach München, begegnete der deutschrussischen Schriftstellerin Lou Andreas-Salomé, der er
1897 nach Berlin folgte. ... Dichterischen Niederschlag fanden diese Eindrücke in
den formal virtuosen Versen des dreiteiligen Stunden-Buchs, das 1905 erschien; ferner in den Erzählungen Vom lieben Gott und Anderes (1901). Die zur Zeit der Jahrhundertwende entstandenen Werke zeigen Einflüsse des Jugendstils, vor allem die
1899 geschriebene Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke (1906),
die seit 1912 weiteste Verbreitung fand. In den Gedichten des Buches der Bilder (1902) kündet sich ein 1901
begonnener neuer Lebensabschnitt an: Trennung von
Lou Andreas-Salomé (die jedoch seit 1903 wichtigste
Lebensfreundin blieb), Abbruch des Studiums, Übersiedlung in den Worpsweder Künstlerkreis (Freundschaft mit Heinrich Vogeler, Paula Modersohn-Becker),
Heirat mit der Bildhauerin Clara Westhoff, Geburt der
Tochter Ruth. Mittellosigkeit zwang 1902 zur Auflösung
des Hausstandes und Übernahme monographischer
Auftragsarbeiten: Worpswede und Auguste Rodin
(1903). Die Begegnung mit Rodin und Paris (1902/03)
bewirkten bei R. eine fundamentale Veränderung seines ästhetischen Bewußtseins und seiner poetischen
Produktionsweise ... (DBE) - So selten.
61
Scheid, Richard: Avalun. Ein Jahrbuch neuer deutscher lyrischer Wortkunst herausgegeben zu München im Jahre Neunzehnhunderundeins.
Erschienen in neun Einzelheften. München, Avalun, 1901. Fol. o. Pag.
OLwd. € 500,–
Nr. 86 von 300 num. Expl. Mit elf ganzseitigen Kunstbeilagen von Georg Braumüller,
Hans Heise und Ernst Neumann. Söhn zählt 10 plus eine (Verlagssignet am Schluß),
hier mit der ersten Beilage auf Seite 2 , die nicht als Originalholzschnitt ausgewiesen,
ist, demnach 12. HdO IV, 158ff. Ritzer T 10. - Ebd. leicht stockfleckig, bei einigen Tafeln färbt die Druckerfarbe leicht auf das vorherige Bl. ab, leichte Gbrsp. - Mit Beiträ-
gen von K. Aram, P. Baum,
H. Benzmann, E. v. Bodman,
H. Esswein, O. Falckenberg,
L. Greiner, St. Guy, F. Hessel, W. Holzamer, H. Lautensack, W. Michel, R. Piper, R.
M. Rilke, R.. Schaukal, R.
Scheid, O. A. H. Schmitz,
W. v. Scholz, L. Schrickel, E.
Schur, M. Susman und E. R.
Weiss. - Erster und einziger
Jahrgang. Bemerkenswert
frisches Exemplar.
62
Sitwell, Edith: Popular Song. Drawings by Edward Bawden. London, Faber
& Gwyer Ltd., 1928. 8°. o. Pag. [8 Bll.] OPp. € 500,–
EA. In engl. Sprache. Nr. 444 von 500 Expl. der „large -paper edition“ mit der eighd.
Signatur Sitwells. Mit einer ganzseitigen farbigen Illustration
von Bawden. - The Ariel Poems, Nr. 15. - Schönes Exemplar.
- Sitwell (1887 - 1964) war ein englische Dichterin aus Yorkshire, die besonders durch ihren exzentrischen Lebenswandel und Lebensart immer wieder auffiel. Sie schloss sich der
englischen Dichtung der Moderne an und wurde bald eine
ihrer wichtigsten Vertreterinnen, wobei sie den Konservativismus der klassischen Dichter ihrer Zeit, die in ihren Augen
lediglich rückwärtsgewandt waren, hinter sich ließ. Bawden
(1903 - 1989) gilt als einer der originellsten englischen Graphiker, Designer und Maler seiner Zeit.
63
Wrobel, Ignaz (d.i. Kurt Tucholsky): Der Zeitsparer. Grotesken von Ignaz
Wrobel. (Das Titelblatt zeichnete Thomas Theobald Tomate [d.i. K. Szafranski].)
Berlin, Reuss & Pollack, 1914 [1913]. 8°. 23 S. Illustr. OBrosch. € 1.800,–
EA. WG II 2. B.-W. C 2. Titelblatt teilweise altkoloriert. - OBrosch fachmännisch restauriert. Seiten gebräunt, etw. fleckig, angestaubt. - Tucholsky (1890 - 1935) entstammte
einer sozial rasch aufgestiegenen jüdischen Familie. Das Jurastudium beendete er 1914
mit der Promotion in Jena. Nach dem Ersten Weltkrieg wandte er sich ganz dem Journalismus zu und schrieb für über hundert Zeitungen und Zeitschriften; seine ständige
Wirkungsstätte war seit 1913 die von Siegfried Jacobsohn herausgegebene „Schau-“,
später „Weltbühne“, die er wesentlich
mitgestaltete. In den Nachkriegsjahren
gehörte er mit seinen Chansons zu den
Erneuerern des deutschen Cabarets.
Kraftvoll betonte Lebensfreude (Rheinsberg. Ein Bilderbuch für Verliebte, 1912)
und schon 1913 geäußerte Militärkritik
kontrastierten mit Grotesken in Schopenhauerschem Geist. Enttäuschung
über die mißlungene Revolution bestärkte ihn in seiner Neigung zum Satiriker.
Mit Heinrich Mann als Vorbild trat T. seit
1918 für Demokratie im Bündnis von
Macht und Geist ein. Mit einer ’kaiserlichen Republik’, in der nach seiner Erkenntnis das Militär ein von monarchistisch gesinnten Juristen abgesicherter
Staat im Staate war, wollte er sich nicht
abfinden. ... enttäuscht verließ er 1924
Deutschland, wurde Korrespondent der
„Vossischen Zeitung“ in Paris und kehrte
1926 nach dem Tod von Siegfried Ja-
cobsohn nur vorübergehend nach Berlin zurück. Heinescher Tradition folgend, hatte er
im Pyrenäenbuch (1927) Distanz zu seiner Sorge um Deutschland gesucht. In seinem
Bilderbuch Deutschland, Deutschland über alles (montiert von John Heartfield, 1929)
entlud sich seine Verbitterung über gescheiterte Warnungen, denen er in seinem letzten
Buch Schloß Gripsholm (1931) beschwörend eine Idylle entgegenstellte. Großen Erfolg
hatten mehrere Sammelbände. Noch vor Hitlers Sieg verstummte er; seine letzten, von
Krankheit überschatteten Lebensjahre nach seiner Ausbürgerung hat er bis zum Tod
unter nicht geklärten Umständen in Schweden verbracht. Oft überschätzt und mißdeutet
wurde die „heitere Schizophrenie“ im Spiel mit seinen Pseudonymen; ihr gemeinsamer
Nenner war ein konsequenter Pazifismus, den T. unbeirrt vertrat, auch wenn ihm deswegen, z.B. von Walter Benjamin, vorgeworfen wurde, er bewege sich jenseits von allem
Möglichen. (DBE) - Selten.
64
Wiener Radfahr-Club „Künstlerhaus“ (Hg.) - Carl Rabis - Carl Seidl: Radlerei! 40 Kunsttafeln. Herausgegeben vom Wiener Radfahr-Club „Künstlerhaus“. Text redigirt von Carl Rabis und Carl Seidl. Wien, Gerlach & Schenk,
o. J. [um 1898] 81 + 3 S. Illustr. OPp. € 750,–
EA. - Leichte Gbrsp., BesitzSt. a. T. und letzter Seite, kl.
Nr.-Aufkl. a. T. - Schönes Exemplar mit zahlreichen Abbildungen und Texten rund
ums Fahrrad.
Fotografie
65
Brassai - Morand, Paul: Paris de Nuit. 60 Photos inédites de Brassai. Paris,
Arts et Métiers Graphiques, 1933. Gr.-8°. 6 Bll. Text und 62 Photographien
25,5 x 20 cm. Illustr. OUmschlag mit Spiralheftung.
€ 3.400,–
Erste Ausgabe eines der berühmtesten Fotobücher des 20. Jahrhunderts über das
nächtliche Paris. Nächtliche Aufnahmen ohne Kunstlicht galten bis dahin als unüblich. Tim Gidal widerlegte diese Ansicht durch seine Arbeit. 1923 zog er nach Paris,
lernt die Künstlerkreise um Picasso und Dali kennen und beginnt 1928 mit den ersten
Fotografien. Die Aufnahmen zeigen ein intimes, eher unbekanntes Paris, ein Milieu
der Seitenstraßen, der Clochards und Prostituierten und kleinen Leuten. - Ein schönes Exemplar, die Spiralheftung hier in guter Kondition, ohne den meistens durch die
Heftung verursachten Ausrisse. - Selten!
66
Indien - Samuel Bourne: Privates Album, bestehend aus insgesamt 48 Albumin-Abzügen [zwischen ca. 20 x 30 cm], aufkaschiert auf Original-Karton. Nr. 1:
Blick im Scinde-Thal - Cashmere [*]. Nr. 2: Cascade im Scinde-Fluss - Cashmere
[*]. Nr. 3: Chuttree-Munsil (Westseite) - Lucknow [Chattar-Manzil.][* 1073]. Nr. 4:
Kaiserbagh - Lucknow [*1037]. Nr. 5: Kootub mit eisernen Pfeiler im Hintergrund
- Delhi [Qutub Minar][* 1340]. Nr. 6: Begum‘s Grab in der Nähe des Kaiserbagh
- Lucknow. Nr. 7: Thorweg zu Houssingabad - Lucknow [Husainabad]. Nr. 8: Thorweg zu Secundrabagh - Lucknow. Nr. 9: Monument in der „Residency“ - Lucknow [Oder auch New Monument]. Nr. 10: Arsenal - Lucknow. Nr. 11: Thorweg
zum Kaiserbagh - Lucknow. Nr. 12: Kaiser Pasund - Lucknow. Nr. 13: Moschee
in Houssingabad („Imambara“ Mahomed Ali Shah‘s) - Lucknow [Imambara]. Nr.
14: Taj-Mahal - Agra (View from the corner of Quadrangle) [* 1080]. Nr. 15: Palast
von Akbahr‘s Konstantinopelischer Frau in Futteepere-Secree [Fatehpur Sikri][*
1276]. Nr. 16: Kaiserbagh - Lucknow (Gärten). Nr. 17: Gebäude in Kaiserbagh
- Lucknow. Nr. 18: Kaiserbagh - Lucknow. Nr. 19: Königsgräber in Kaiserbagh Lucknow. Nr. 20: Vishnu-Pud und andere Temepl am Ufer des Ganges - Benares
[* 1190]. Nr. 21: Taj-Mahal von der Mitte des Gartens aus - Agra. [* 1077]. Nr. 22:
Baille Guard Thorweg zur „Residency“ - Lucknow (Zusatz „Indische Rebellion“).
Nr. 23: Ruine der „Residency“ - Lucknow. Nr. 24: Ansicht der Ruine von FuttepereSecree - Agra [Fatihpur-Sikri][* 1272]. Nr. 25: Martinière - Lucknow [La Martinière
„Constantia“ vom Gartensee aus]. Nr. 26: Grab Akbars in Secundra - Agra [Sikandra][* 1251]. Nr. 27: Grab von Prinz Etmadooduolow - Agra [Itmad-Ud-Daulah][*
1232]. Nr. 28: Inneres des Königlichen Palastes „Devani i Kaas“ - Delhi [Private
Audienzhalle Diwan-i-Khas][* 1350]. Nr. 29: Kuppel auf Prinz Etmadooduolows
Grab - Agra [Itmad-Ud-Daulah][* 1234]. Nr. 30: Jumma-Musjid - Delhi [Jama Masjud][1354]. Nr. 31: Mootee-Musjid (Pearl Moschee) - Delhi [* 1351]. Nr. 32: Die
große Moschee von Aurungzebe neben Ghats - Benares [* 1168]. Nr. 33: Pfeiler
im Zentrum von Akbars Audienzsaals Futteepere-Secree - Agra [Diwan-i-Khas,
Fatehpur Sikri][* 1271]. Nr. 34: Chuttree-Munsil (jetzt United Service Club) - Lucknow [Chattar-Manzil]. W. Johnson: a, Bhundarees [Wasserträger?]. b, Parwaree
Hamales (Entered at the Stationer‘s Hall) [Träger]. c, Purvoe Children [?Parvoe].
c, Parsee Priests (Entered at the Stationer‘s Hall) [Parsi]. d, Parsees [Parsi]. e,
Smarth Brahmans. f, A Parsee Family (Entered at the Stationer‘s Hall) [Parsi].
Anonym: a, 14 Bedienstete vor einem Haus [doppelt]. b, Parvoes. c, Bangulere
Hamales [Träger]. d, Parsee Lady + Child [Parsi]. e, Native Accountans. f, Assyrian Jews. o. O., o. J. [Nach 1857, vor 1873] Lose Blattsammlung in priv. Ledermappe. € 29.000,–
Das Konvolut besteht aus 34 nummerierten topographischen und 14 Personenbildern (eines ist doppelt, deshalb eigtl. 13), diese sind teilweise von W. Johnson. Die Abzüge sind
von bemerkswerter Tonalität, nur drei haben einen etwas ausgebleichten Himmel bzw. ist
etwas vergilbt [Nr. 11]. Eine beiliegende Liste gibt die Titel in Englisch wieder, während
der Text auf den topograph. Bildern deutsch ist. Die Personenbilder haben in Bleistift geschriebene englische Untertitel. Die Nummern bei den Bildern in der Beschreibung geben
die Plattennummern wieder, die beigefügten Sternchen den handschriftlichen Vermerk
„Bourne“. - Karton ist teilweise leicht stockfleckig, nur eines stärker stockfleckig [Johnson
e], ein Bild m. kl. Fleck, Nr. 24 mit hds. Beschreibung in den Marginalien, Mappe m. Gbrsp.
- Die Datierung erfolgte aufgrund der historischen Ereignisse in Lucknow und den Kaiserbagh (gebaut 1848-50, demoliert nach 1857) sowie aufgrund einer hds. Datierung auf
einem originalen Seidenhemdchen (1873) und der begleitenden Notiz eines beiliegendes
Zettels. - Bourne (1834 - 1912), ging 1863 nach Indien, um in Simla der Sommeresidenz
der engl. Kolonialregierung ein Fotoatelier zu gründen. Die auf vers. Reisen im Himalaya
und Indien gemachten Fotografien von Land, Leuten, und Gebäuden sowie die Atelierarbeit (Porträts der besseren Gesellschaft sowie der Kolonialoffiziere) wurden von ihm und
seinem Partner Charles Shepherd durch die hohe technische und künstlerische Qualität
der Bilder in ein gewinnbringendes Unternehmen umgesetzt. Heute zählen seine Aufnahmen zu den Besten seines Genre: „... in Bournes Photographien [ist] ein dynamisches
Spannungsverhältnis zwischen einfallsreichen Bildideen, den topographischen Gegebenheiten und dem Repräsentationsbedürfnis des British Empire manifestiert ... zeitgenössischen Glauben an die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe von Natur und ökonomischen
Notwendigkeit, die Kultur des Kolonialismus zu beglaubigen...“ (Zitat aus Katalog „Sieben
Jahre Indien“ S.140).
67
Cartier-Bresson, Henri: Menschen in Moskau. Paris, Delpire - Rauch, 1955.
4°. 2 n.n. S. + 163 Abbildungen + 1 S. OHlwd. € 180,–
DEA. - Geringfügig berieben, kl. Randläsur auf den letzten drei Blättern. - Sehr schönes Expl. - Cartier-Bresson (1908- 2004) studierte Malerei in Paris 1922 bis 1928
und widmete sich ab 1930 der Fotografie. Aufnahmen von seinen zahlreichen Reisen
(seit 1931) fanden schnell ein Forum in Zeitschriften und auf Ausstellungen. Seine
1952 aufgestellte Theorie der Fotografie des „entscheidenden Augenblicks“ illustrierte er schon frühzeitig in seinen Kriegsreportagen. Nachdem man fälschlicherweise
annahm, er sei im Krieg gefallen, widmete das Museum of Modern Art in New York
Cartier-Bresson 1947 eine große „posthume“ Retrospektive. Im gleichen Jahr gründete er mit Robert Capa, David Seymour und George Rodger die Photoagentur Magnum in Paris, die das Ziel verfolgte, den Fotografen die Rechte an ihren Arbeiten
zu belassen. Seine Reisen führten ihn unter anderem durch Europa, nach Mexiko,
Indien, Pakistan, Kuba, China, in die USA und er besuchte 1954 als erster ausländischer Fotograf die Sowjetunion. Cartier-Bresson durfte 1955 als erster Fotograf
überhaupt im Pariser Louvre ausstellen. Zu den von Cartier-Bresson veröffentlichten
Fotosammlungen zählt Der entscheidende Augenblick. Seine Fotografien wurden gesammelt
unter anderem in Images à la sauvette (1952,
Bilder im Vorübergehen), D‘une Chine à l‘autre
(1968, China gestern und heute) und Moscou
(1955, Moskau) publiziert. 1972 beendet CartierBresson das professionelle Fotografieren und
widmete sich intensiv der Malerei und dem Filmen. (Zitat nach Wikipedia). - Hier die deutsche
Erstveröffentlichung zur Moskau Reise 1955.
68
Dexel, Walter: S/W Original Fotographie „Fernsprecher“. [Hochformat, ca.
22,9 x 15,2 cm]. Frankfurt, 1928. € 900,–
Originalabzug, mit eighd. Beschriftung zum Stempel und Datierung auf der Rückseite,
sowie dem Adress-Stemepl Dexels. Von dritter Hand bzw. anderer Tinte die Beschriftung „Dr. Dexel Jena - Normplakat-Fernsprechsäule mit Transparenten (oben)“. - Rückseite etw. angestaubt. - Dexel (1890 - 1973) schuf in den zwanziger Jahren in Jena
als einer der ersten Gaslaternen zu Werbezwecken. Formal entwickelte Dexel diese
„dreidimensionale(n), beleuchtete(n) Plakate“ aus seiner Malerei und Gebrauchsgrafik.
1926 ging Walter Dexel als freiberuflicher Berater für Reklamegestaltung nach Frankfurt
am Main. Hauptziel einer von ihm für Frankfurt entworfenen Reklameordnung war die
Vereinheitlichung der Fassaden, ein Gleichklang zwischen Reklame und Architektur. In Frankfurt entwarf
Dexel 1927/28 außer zahlreichen Transparenten und
Reklameuhren auch größere Lichtreklamegestaltungen an Häuserfronten und auf Hausdächern. Hinzu
kamen beleuchtete Telefonzellen und Leuchtsäulen
für Normaluhren. Dabei gelang es Dexel, seine „bildimmanente Syntax“ aus den Bereichen der Sammler- und Museumskunst in die Funktionsbereiche des
urbanen Alltags zu übertragen. Dexels Verständnis
von (guter) Werbung war dabei ein durchaus eingeschränktes, für ihn fielen „Typografie“ und „Reklame“
so gut wie zusammen. Insofern war Reklame für ihn
„Gebrauchskunst“ ohne alles genialische Künstlertum. (Zitat nach Wikipedia).
69
(Hajek-Halke, Heinz) - Gottfried Jäger: Werkausstellung Heinz Hajek-Halke Berlin Lichtgrafik. Werkkunstschule Bielefeld, Am Sparrenberg 2 c. Vom
9.4. bis 30.4.1965. Vermittlungen. Bielefeld, 1965. Dreiteiliges Faltprospekt
[ca. 45 x 29 cm]. € 480,–
Nr. 1/ 97. Mit eighd. Signatur des Künstlers und einer s/w Original-Fotografie [ca. 14,4
x 28,3 cm], die im Prospekt eingeklebt ist (Fotoecken). - Leichte Gbrsp., kl. Einriss a.
rückw. Seite des Prospekts. - Hajek-Halke (1898 - 1983) verbrachte seine Kindheit in
Argentinien. 1915 begann er ein Studium an der Königlichen Kunstschule Berlin, das er
jedoch schon ein Jahr später unterbrechen musste, da er als Soldat zum 1. Weltkrieg
einberufen wurde. Er setzte es 1919 bei den Professoren Orlik und Baluscheck fort und
schloss es 1923 ab. 1924 begann er mit seinen ersten fotografischen Versuchen. 1925
wurde er als Fotograf bei der Agentur Presse-Photo angestellt. Dort arbeitete er zusammen mit Willi Ruge und machte seine ersten Schnitt- und Lichtmontagen. 1927 lernte
er Bruno Schulz, den Herausgeber des Jahrbuches „Das Deutsche Lichtbild“ kennen.
Es war die Zeit der Layouts, der Schnittmontagen und der ersten Werbeaufnahmen
unter Nutzung experimenteller Techniken. 1930 arbeitete er viel an experimentellen
Arbeiten. 1933 erreichte Hajek-Halke die Forderung des Propaganda-Ministeriums
Dokumentarfilme zu fälschen. Er entzog sich jedoch dem Griff der NSDAP und setzte
sich als Heinz Halke an den Bodensee ab. Dort entstanden journalistisch aufgemachte,
wissenschaftlich fundierte Bildserien aus dem Gebiet der Kleintierbiologie. Dies waren
Makroaufnahmen, welche er mit einer großformatigen Kamera, die einen Auszug bis
zu 1,00 m Länge besaß, machte. ... 1945 geriet Hajek-Halke in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er jedoch floh. Er gründete eine Kreuzotter-Farm und verkaufte
das Schlangengift an die pharmazeutische Industrie. Außerdem entstanden in dieser
Zeit die ersten Drahtplastiken als Objekte für seine Lichtgrafiken. 1948 lernte er Toni
Schneiders kennen. 1949 wurde er Mitglied der Gruppe „Fotoform“ und arbeitete als
freischaffender Fotograf. Ab 1955 war er Professor für Fotografie und Foto-Grafik an
der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Zudem wurde er in diesem Jahr zum
Ordentlichen Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) und 1957
zum Ordentlichen Mitglied der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner berufen. 1965 erhält
Hajek-Halke den Kulturpreis
der Deutschen Gesellschaft
für Photographie und 1978
die David Octavius Hill-Medaille. Zudem wird er Ehrenmitglied der Gesellschaft
Deutscher Lichtbildner. (Zita
nach Wikipedia) - Mit dem
Essay von Gottfried Jäger
„Zu dieser Ausstellung“.
70
Hajek-Halke, Heinz: Ohne Titel. [ca. 59,5 x 42 cm]. o. O., o. J. [um 1965].
€ 250,–
Nr. 58/ 150. Mit eighd. Signatur des Künstlers. - Schönes Exemplar. Dieser Abzug war bestimmt für das Plakat einer Ausstellung - hier ohne Text - und vom Künstler
signiert.
71
Hausmann, Raoul: Mélanographie. o.O., 1968. o. Pag. OPp. im Orig. Schuber.
€ 4.580,–
Nr. 33 von 61 Expl. Eighd. signiert. Jede Abb. monogrammiert RH 31. In franz.
Sprache. - Leichte Gbrsp. Schuber leicht berieben. - Hausmann (1886 - 1971) in
Wien geboren, wuchs jedoch in Berlin auf. 1905 freundete er sich mit Johannes
Baader an. Seine Arbeiten für die Zeitschriften „Der Sturm“ und „Die Aktion“ zeigten
noch expressionistische und futuristische Züge. Er wurde ein wichtiges Mitglied
der Dada-Bewegung in Berlin, der er von 1918 bis 1922 angehörte. In Berlin lebte
und arbeitete er zusammen mit Hannah Höch. Hausmann schuf ein medial breit
gefächertes Oeuvre zwischen Gemälden, Collagen, Plastiken und Textarbeiten
(u.a. dadaistische Manifeste). Zusammen mit Hannah Höch gilt er als ein Pionier
der Fotocollage. Dieser neuen Technik hatte er sich während des 1. Weltkrieges
zugewandt, nachdem er die frühere expressionistische Orientierung seiner Arbeit
verworfen hatte. Er inspirierte mit seinem Gedicht „fmsbw“ Kurt Schwitters zu dessen Ursonate. Umgekehrt experimentierte er selbst, angeregt durch die Freundschaft mit Schwitters, mit Lautgedichten und Typographie. Vom 30. Juni bis zum
25. August dieses Jahres veranstaltete er zusammen mit George Grosz und John
Heartfield die „Erste internationale Dada-Messe“ in Berlin, zugleich Höhepunkt und
letzter großer öffentlicher Auftritt der Berliner Dada-Gruppe. 1919 gründete er die
Zeitschrift „Der Dada“, von der bis 1920 drei Ausgaben erschienen. 1920 besuchte
er zusammen mit Kurt Schwitters und Hannah Höch die Dadaisten in Prag, diese
Reise sollte als Anti-Dada-Merz-Tour eine Reaktion auf die politische Polarisation
innerhalb der Berliner Dadaistenszene sein. Im Frühjahr 1921 trennten sich Haus-
mann und Höch. Nach dieser Trennung
hörte er mit der Malerei auf und konzentrierte sich in der Arbeit auf Fotografie
und dem Schreiben von Gedichten. 1926
begann er während eines Ibiza-Aufenthaltes seinen Roman Hyle. 1933 musste
Hausmann emigrieren, da seine künstlerische Arbeit zur „entarteten Kunst“
gezählt wurde. Seine Stationen waren
Ibiza, Zürich, Prag, schließlich Paris, von
wo aus er während des Krieges nach
Südfrankreich floh. Nach dem Krieg arbeitete er weiter in den drei Bereichen
Malerei, Fotografie und Schriftstellerei.
In einer großen Zahl von Ausstellungen
und Veröffentlichungen beteiligte er sich
selbst an der historischen Interpretation
des Dadaismus. Hausmann lebte seit
1944 in Limoges, wo er verstarb. (Zitat
nach Wikipedia)
72
Koppitz, Rudolf - Rudolf Junk: Rud. Koppitz. Wien u.a., J. Gottschammel,
1937. 4°. 3 S. und 24 Tafeln und 1 S. OHLwd. € 480,–
EA. Eines von 1000 Expl. - Meisterbücher der Photographie, Band 3. - Ebd. angestaubt, wie üblich, eine Ecke berieben. Alle Tafeln mit Seidenhemdchen. Schönes
Expl. - Posthum erschienene Auswahl, von ihm selbst noch ausgewählt. Koppitz
(1884-1936) erlernte das Fotographenhandwerk in der Lehre. Nach verschiedenen Ausbildungsplätzen in Österreich-Ungarn (u.a. d‘Ora) und Deutschland, weitere Ausbildung an der Graphischen
Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
Dort war er ab 1913 “Assistent für
Porträt- und Landschaftsphotographie und Retusche“, nach dem
Kriegsdienst 1918 dort Lehrer und
kurz darauf Professor und ab 1930
Fachvorstand für Fotografie. Einer
der führenden Vertreter der künstlerischen Fotografie in der Zwischenkriegszeit, vielfältige Sujets Porträt,
bäuerliches Leben, Akt, Tanz, Alpinismus, symbolhafte Bildsprache
und streng inszenierender Stil. (Zitat
nach der Albertina). - Selten. Seine einzige Monographie. Mit einem
Vorwort von Rudolf Junk.
73
Krull, Germaine: 100 x Paris. Berlin, Verlag der Reihe, 1929. Gr.-8°. XXXI +
100 S. OBrosch. m. OSch. € 500,–
EA. Text in deutsch, franz. und engl. Sprache. Tafeln in Kupfertiefdruck, monochrom
in Sepia. - Die Reihe der Hundert. - OSch. leichte Gbrsp., rückw. leicht fleckig. Schönes Exemplar. - Krull (1897 - 1985), zog 1912 mit der Mutter nach München-Schwabing. In München trat sie 1915 in die Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie,
Chemie, Lichtdruck und Gravüre (zuletzt: Staatliche Fachakademie für Fotodesign
München) ein. Ihre Verbindung zu den kommunistischen Revolutionären, die 1919
die bayrische Räterepulik ausriefen, trug ihr 1929 die Ausweisung aus Bayern ein.
Nach Stationen z.B. im nachrevolutionären Moskau lebte sie überwiegend in Frankreich, kämpfte auf Seiten der Resistance gegen
das Hitlerregime. Sie kann aufgrund ihrer wechselvollen Lebensstationen, die sie in drei Erdteile führten, als echte „Weltbürgerin“ bezeichnet
werden. Als eine der ersten weiblichen Kriegsberichterstatterinnen ging sie 1946 nach Indochina.
Ab 1965 lebte sie in Indien, um später wiederum
in Bangkok ein Hotel zu leiten. Germaine Krull
sorgte ihr Leben lang selbst für ihre Unabhängigkeit. Schwerpunkte ihrer fotografischen Arbeit
waren die experimentelle Aktfotografie sowie die
Werbefotografie. In ihrem Band Metal beschäftigte sie sich mit den Wundern aus Stahl, den
Zeugnissen der fortschreitenden technischen
Revolution. Fotografisch ist Germaine Krull der
vom Bauhaus inspirierten „Neuen Fotografie“ zuzurechnen. (Zitat nach Wikipedia).
74
Richter, Hans: Filmgegner von heute - Filmfreunde von morgen. (Dieses
Buch entstandt unter Mitarbeit von Werner Gräff, Oranienburg.) Berlin, Reckendorf, 1929. 4°. 125 S. OLwd. € 200,–
EA. - Oberes Kapital leicht gestaucht, Schmutztitel u. letztes Bl. stockfleckig, ansonsten Schn. Leichte Gbrsp. Gutes Expl. - Richter (1888 - 1976), begann bereits
im Alter von 14 Jahren mit ersten graphischen Arbeiten. Zunächst folgte dann der
Studienbeginn im Fach Architektur (1906), zwei Jahre später jedoch begann Richter
Studien an der Akademie der Künste in Berlin und weiter der Besuch der Kunstschule
in Weimar (1909). Richter wendete sich schnell der künstlerischen Avantgarde seiner
Zeit zu, neben Kontakten zum expressionistischen „Sturm“ (Herwarth Walden) war er
für die Zeitschrift „Aktion“ tätig. Im Bereich der Malerei entstanden kubistische Werke
wie „Violoncello“ (1914). Von 1916-1918 verschlug es Hans Richter nach Zürich, er
trat in Kontakt mit der dortigen Dada-Bewegung (Tristan Tzara, Hans Arp, u.a.). In
Zürich lernte Richter auch den acht Jahre älteren Viking Eggeling (1880-1925) kennen; unter seinem Einfluss entstanden erste abstrakte „Rollen“-Bilder. Beide Künstler
beschäftigten sich während dieser Phase mit der musikalischen Kontrapunktlehre
von Ferruccio Busonis (1866-1924). Die Suche nach einer universellen künstlerischen Grammatik beschäftigte beide Künstler gleichermaßen. Der Austausch mit
Eggeling erwies sich als produktiv, wenige Jahre später entstand in Klein-Kölzig mit
„Rhythmus 21“ (1921) Richters erster abstrakter Film. Ab 1922 kam Richter erneut
nach Berlin. In dieser Zeit schloss er sich der
„De Stijl“-Gruppe sowie den Konstruktivisten
an. Kurze Zeit später (1923-26) gab er mit Werner Gräff und Mies van der Rohe die Zeitschrift
„G “ heraus. In der Folgezeit entstanden einige innovative Filme. 1926 verwendete Richter
in „Filmstudie“ erstmals Bestandteile aus der
gegenständlichen Welt, die er jedoch durch geschickte Montage zu abstrakten Stilelementen
umfunktioniert. Über die Niederlande und die
Schweiz konnte Richter 1933 emigrieren, doch
erst 1940 glückte ihm die Auswanderung in die
Vereinigten Staaten. Dort angekommen, gelang
es ihm im Jahre 1941 eine Lehrtätigkeit am College of the City of New York zu bekommen, er
übernimmt die Leitung des Filminstitutes ... (Zitat anch Wikipedia).
75
Schad, Christian: Schadographie. 24 B. Fotographie-Mischtechnik. o.O., o.
J. 15,5 x 11,5 cm. € 900,–
Schad (1894 – 1982), erhielt seine künstlerische
Ausbildung an der Kunstakademie in München
1913/14 und ging 1915 in die Schweiz. Er gab in
Zürich gemeinsam mit Walter Serner die Zeitschrift
„Sirius“ heraus, in der er selbst ganzseitige Holzschnitte veröffentlichte. Schad schloß sich der Zürcher Dada-Bewegung an, entwickelte 1918 eine eigene Form des Photogramms, die Schadographie,
und lebte 1920-25 vorwiegend in Italien. Er wandte
sich der Neuen Sachlichkeit zu, deren Hauptvertreter er wurde, ging 1925 nach Wien und lebte ab
1928 in Berlin. 1942-47 schuf er in Aschaffenburg
nach Photographien eine Kopie der Matthias Grünewald zugeschriebenen Stuppacher Madonna.
(Zitat nach DBE). Mit eighd. Signatur.
76
Schad, Christian: Schadographie 118. Fotographie-Mischtechnik. o.O.,
1975. 18 x 11,3 cm € 900,–
Rohabzug. Mit eighd. Vermerk: „Schadographie 118,
1975. Originalfoto Bettina Schad.“
77
Sudek, Josef: Fotografie. [Mit 1 Titelporträt u. 232 (dav. 6 gefalt.) Tafelseiten]. Praha, Statni Nakladatelstvi, 1956. Gr.-8°. 46 S. + 6 Bll. OLwd. m.
OSch. € 400,–
Erste Ausgabe. - Text in Tschechischer Sprache. - OSch. etw. berieben. - Josef Sudek (1896 Kolin - 1976 Prag) war einer der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Das Buch bietet einen hervorragenden Überblick über sein Schaffen in
exzellenter Druckqualität. - Selten mit dem Schutzumschlag.
Schutzumschlag
Bucheinband
78
Sudek, Josef: Praha. Textovou cást usporádal Vítezslav Nezval. Praze, Svoboda, 1948. 4°. 94 + 128 + 24 S. OPp. m. OSch. € 350,–
In tschech. Sprache. EA. - R. wie immer angeplatzt (Konstruktionsfehler), OSch. berieben, leichte Lichtschatten, leichte Gbrsp. - Josef Sudek (1896 - 1976) war ein tschechischer Fotograf. Viele seiner Arbeiten setzten sich mit tschechischen Landschaften und
Stilleben aber auch den Leben seiner Mitbürger
auseinander. Dies wären zum Beispiel Arbeiten
zu den Themen: Landschaften in der Umgebung
von Kolin vor dem Ersten Weltkrieg; Verwundete
im Lazarett in der Zeit des Ersten Weltkrieges;
Sudek wurde selbst in diesem Krieg verwundet
und verlor einen Arm; Arbeiten in seinem kleinen Garten im Prag des Zweiten Weltkrieges;
Zahlreiche Stilleben aber auch Stadt- und Landschaftsfotografien nach dem Zweiten Weltkrieg.
Sudek war besonders an einer professionellen
und technisch-künstlerisch hochstehenden
Arbeitsweise interessiert. Der Großteil seiner
Aufnahmen entstand mit großformatigen Kameras. (Zitat nach Wikipedia). - Mit dem äußerst
seltenen Schutzumschlag und den reizvollen
Aufnahmen von Sudek.
79
Thomson, John: Through China With A Camera. With nearly 100 Illustrations.
London, Constable & Co., 1898. Gr.-8°. XIV + 284 S. OLwd. € 840,–
EA. In Englisch. - Ebd. m. Lichtschatten, bestoßen, etw. fleckig u. berieben, erstes
Blatt vor dem Schmutztitel sorgfältig herausgetrennt, innen gut. - Thomson besuchte
China 1870, das er in seinem 4-bändigen Werk festgehalten hat. Dieser Band
zeigt seinen Umgang mit
Fotogerät sowohl in technischer als auch in künstlerischer Hinsicht. Er besuchte
u. a. Canton, Formosa, Macao, Foochow and the River
Min, Shanghai, Peking, Tientsin u. die Grosse Mauer.
- Selten.
Emil Orlik
80
Orlik, Emil: [Hugo Salus]. Holzschnitt. o.O., o. J. [1899]. ca. 17,5 x 13 cm.
€ 1.200,–
Monogrammiert „OE 99“ im Stock. Probedruck der Schwarzplatte.
Ehemals Sammlung Bernhard Pankok.
81
Orlik, Emil: Eighd. achtzehnzeiliger Brief (DIN A 5) an Hugo Salus, einseitig
beschrieben mit Signatur und Adresse. Prag, o. J. [um 1894?] € 340,–
Gefaltet, etw. fleckig, leichte Gbrsp. - „Werter Herr Doctor!
Hiermit kann ich Ihnen die Mittheilung machen, dass das ...
Stadtbild ..., das Sie gewählt haben, in einem schönen breiten holländischen Rahmen ... P.S. Der Preis des Rahmens ist
10 Kronen!“ (Zitat)
82
Orlik, Emil: Eighd. Ansichtskarte „Gruss aus Dresden - Hauptbahnhof“ an
Hugo Salus, dat. 19. Mai 98. Dresden, 1898. € 300,–
Gelaufen, leichte Gbrsp. - Mit eighd. zeichnerischen Ergänzung auf der Vorderseite
sowie der eighd. Signatur.
83
Orlik, Emil: Eighd. Ansichtskarte „London - The Tower“ an Hugo Salus, dat.
London 7.6.98. London, 1898. € 450,–
Gelaufen, Briefmarke oberflächlich entfernt,
angestaubt. - Mit eighd. zeichnerischen Ergänzung auf der Vorderseite sowie der eighd.
Signatur und einer engl. Adresse.
84
Orlik, Emil: Eighd. Postkarte an Hugo Salus aus Leipzig, monogrammiert“OE“.
Leipzig, 1901. € 380,–
Gelaufen, Wasserfleck auf Adresse (Schrift etw.
verlaufen), leichte Gbrsp.- Mit eighd. zeichnerischen Gestaltung der Vorderseite sowie einem
zehnzeiligen Text: „besten Dank für Deine Wünsche. Ich kann zwar nicht „auf“ [] aber es ist zu
heiss hier um anderes zu können...„.
85
Orlik, Emil - Miniaturen Ausstellung Berlin 1906. Friedmann & Weber W.
Königgraetzerst. 9 Tgl. 10 - 7 Sonntag 11 -2. Berlin, E. Saatz, 1906. OPlakat
[ca. 71 x 47 cm], gerahmt. € 2.400,–
Orlik (1870 – 1932), studierte 1889-91 an der Privatmalschule Heinrich Knirrs in München, ab 1891-93 an der dortigen Akademie der bildenden Künste und wurde 1895 Mitglied des Vereins deutscher bildender Künstler in Böhmen. 1896/97 war er Mitarbeiter der Zeitschrift „Jugend“
in München. Seit 1899 Mitglied der Wiener Secession,
folgte er 1904 einem Ruf an die staatliche Lehranstalt
des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie,
deren Graphikklasse er leitete, trat mit Gustav Klimt aus
der Secession aus und wirkte ab 1905 als Prof. der Graphikklasse an der Kunstgewerbeschule in Berlin. Orlik
war für die Ausstattung der Reinhardt-Bühnen tätig und
arbeitete 1907 für das Wiener Kabarett „Fledermaus“.
1911 unternahm er eine Reise nach Afrika, Indien, Ostasien und Sibirien und setzte sich besonders mit dem
japanischen Farbholzschnitt auseinander. (Zitat nach
DBE). Mit der eingedruckten Namen Orliks. - Beeindruckende graphische Lösung.
86
Orlik, Emil: Mädchen mit Blumen. OLithographie. o.O., 1897. 26,5 x 19,6 cm.
€ 2.200,–
Eighd. signiert „1-15. E. Orlik 97“ und in der Platte ebenfalls signiert. - v.T. 46.
87
Orlik, Emil: Mädchenkopf. OLithographie. o.O., 1896. 27 x 20 cm.
€ 2.200,–
Eighd. signiert „Emil Orlik 96“ und in der Platte ebenfalls
signiert und datiert.
88
Orlik, Emil: New York - am Broadway. Orig. Zeichnung. New York, o. J. [1924].
ca. 21,8 x 16 cm. € 1.500,–
Eighd. signiert „Orlik New York“.
89
Orlik, Emil: [Fritzy Massary]. OLithographie. o.O., o. J. [1921]. ca. 25 x 19 cm.
€ 1.800,–
Eighd. signiert „Probedruck. Emil Orlik“.
90
Orlik, Emil: Slating Ponds in New York. Central-Park. Radierung. o.O., o. J.
[1924]. ca. 22,5 x 30 cm.
€ 1.500,–
Eighd. Bezeichnung und Signatur „Probedruck. Orlik 24“. Duisburg 437.
91
Orlik, Emil: Porträt eines barocken Herrn mit Spazierstab und Perücke [? wahrscheinlich Ochs von Lerchenau]. OLithographie. o.O., o. J. [1917]. ca. 19 x14
cm. € 100,–
Mit eighd. Signatur, dat. 1917. - Leicht stockfleckig, Rand
unregelmäßig beschnitten, rückw. kl. Reste früherer Befestigung, Papier etw. gewellt in linker unteren Ecke.
92
Orlik, Emil: [Mädchen mit Rosen.] Mischtechnik. o.O., o. J. [1921].
ca. 17,5 x 14 cm. € 2.200,–
Mit der eighd. Signatur, dat. ‚21 und dem eighd. Vermerk
„Probedruck. Grete Schmedes z. f. E.“ [zur freundlichen
Erinnerung]. - An den Ecken kl. Reste einer alten Befestigung (Papier), leichte Gbrsp.
93
Orlik, Emil: [Liegender Akt.] ORadierung. o.O., o. J. [1911]. ca. 9,8 x 24,8 cm.
€ 1.500,–
Mit der eighd.
dat. 1911.
94
Signatur,
Orlik, Emil: [Die Schlafende.] ORadierung. o.O., o. J. ca. 20,9 x 26,5 cm.
€ 1.800,–
Nr. 14 von 50 Expl., eighd. signiert und von
fremder Hand bezeichnet“78. Die Schlafend“.
Siehe auch Pauli, Emil Orlik: S. 205 dort abgebildet. - Leicht angestaubt am Rand.
95
Orlik, Emil: [Stehender Dreiviertel-Akt.] ORadierung. o.O., o. J. [1898]. ca.
10,6 x 6,2 cm. € 400,–
Mit der eighd. Signatur.
96
Orlik, Emil: [Viareggio.] Mischtechnik. o.O., o. J. [1910]. ca. 30 x 30 cm
.
€ 1.200,–
Mit der eighd. Signatur. Vgl. Katalog Jüd.
Museum Wien (1997) VIII/50. - Randbereich etw. angestaubt.
Biennale Venedig
97
Biennale Venedig: Prima Esposizione internazionale d´Arte Della Citta di
Venezia 1895. Catalogo Illustrato. Venedig, Fratelli Visentini, 1895. 174 S. +
Abbildungsanhang + Anzeigenteil + 15 S. (OHeft). Ill. OBrosch. € 350,–
Der erste Biennale Katalog. - Den illustrierten Umschlag gestaltete A. Sezanne. - Mit
Abbildungen von M. von Schmaedel, F. J. du Chattel, S. Barbudo, A. Roll, C. Marr,
Peter Meulen, W. Firle, F. von Uhde, E. A. Carolus-Duran,
J. Israels, F. Leighthon, H. W. Mesdag, G. Schoenleber, J.
Benlliure, W. W. Ouless, O. Hierl, A. Hughes, E. Sala, A.
Sartorio, F. Gioli, A. Tommasi, G. Fattori, A. Neuhuys, L. Tuxen, Hugo Vogel, E. R. Hughes, G. Vanaise, G. Munthe, L.
Apol, U. Dell´Orto, G. Costa, Italico Brass, P. Fragiocomo,
L. Delleani, B. Giuliano, L. Rossi, G. Pelliza, G. Belloni, L.
Bernstam, C. Betta, P. Troubetezkoy, E. Ximenes. - Mehr
als hundert Seiten Anzeigen auf rosa Papier. - Als extra
Heft beiliegend: Indicazioni utili. - Selten und von schöner
Erhaltung. Trockenstempel eines Sammlers.
98
Biennale Venedig: Seconda Esposizione Internazionale d´Arte Della Citta
di Venezia 1895. Catalogo Illustrato. Venedig, Fratelli Visentini, 1897. Anzeigenteil + 105 S. + Abbildungsanhang. Ill. OBrosch.
€ 280,–
Der zweite Biennale Katalog. - Mit Abbildungen von Wilhelm Leibl, H. Newbery, Joaquin Sorolla, Frank Brangwyn, A. Faldi, Albert Aublet, Gugliemo Ciardi, S. Melton
Fisher, R., Fowler, Macauly Stevenson, John W. Alexander, Max Liebermann, Gustave Vanaise, Ettore Tito, A. D. Goltz, A. Corelli, Emilio Gola, L. Burger, Constance
Walton, William Pratt, H. W. Mesdag, Milesi, Paul Kuhstohs, F. Lojacona, William
Stott of Oldham, Stefano Bruzzi, Robert Brough, Arnaldo Ferraguti, J. F. Raffaelli, L.
Passini, Telemaco Singnorini, Tom Robertson R. B. A., Nicolas Bodarewski, Alfred East, K. Hartmann, Geo. Charles
Haité, Fragiacomo, G. Belloni, Louis Jimenez, A. Baertsoen,
Marie Tannoes, George Frampton, John Colliere, J. Dupré,
Ter Meulen, Franz Courtens, Paolo Troubetzkoy, Leonardo
Bazzaro, Emilio Quadrelli, N. Van der Waaij, J. Benlliure,
Signorina Therese Schwartze, A. E. Carolus-Duran, A. Dal
Zotto, James Paterson, Patrik William Orr, Alois Delug, Ernesto Seeger - Berlin. - Mehr als hundert Seiten Anzeigen
auf blauen Papier. - Kleiner Eckabriss rechts unten der Broschur. Selten und von schöner Erhaltung.
99
Biennale Venedig: Terza Esposizione Internazionale d´Arte Della Citta di
Venezia 1895. Catalogo Illustrato. Venedig, Fratelli Visentini, 1899. 125 S. +
Abbildungsanhang + 94 S. Anzeigen. Ill. OBrosch. € 280,–
Der dritte Biennale Katalog. - Mit Abbildungen von Franz von Lenbach (4), Georges
Buysse, Achille Formis, Archibald Kay, G. H. Boughton, Hendrik William Mesdag,
James Paterson, Albert Baertsoen, Karl Hartmann, Francois Guiguet, Giorgio Belloni, F. P. Ter Meulen, Nicolo Cannicci, Pietro Canonica, W. Patrik Orr, Anders Zorn,
Fernand Khnopff, Francesco Paolo Michetti, Julius Stewart, Andrea Carlo Lucchesi,
Fragiacomo Pietro, John Terris, Emilio Gola, Armand Berton, Harry Robert Mileham, Francesco Gioli, G. A. Sartorio,
Gugliemo Ciardi, Therese Schwartze, René Martin, Napoleone Parisani, Max Koner, Arthur Englefield, Philip Laszlö,
T. Austen Brown, Henri Eugene Le Sidaner, David Fulton,
Antonio Mancini, Vincenzo Cabianca, Ferdinand Hodler,
Andrea Tavenier, Frank Bramley, Walter Crane, G. Pellizza, Charles Cottet, Evert Pieters, Edward Robert Hughes,
Paolo Troubetzkoy, Frank Brangwyn, Willy Martens, Viggio
Johansen, George Charles Haité, Marcel Clément, Nicolas
van der Vaay, Jef Leempoels, Pierre Jacques Dierckx. Selten und von schöner Erhaltung.
Futurismus - Surrealismus - Dadaismus
100 Huelsenbeck, Richard (Hg.): Dada - Almanach. Im Auftrag des Zentralamtes der Deutschen Dada-Bewegung. Mit Bildern. Berlin, Erich Reiss, 1920.
8°. 159 + 1 S. OBrosch. € 2.000,–
EA. - Kl. Besitz-St. a. T., Ebd. etw. stockfleckig. - Mit Beiträgen von Richard Huelsenbeck, Tristan Tzara, Hans Baumann, Walter Mehring, Francis Picabia, Ribemont-Dessaignes, Mario d´Arezzo, Toto Vaca, Adon Lacroix, Hugo Ball,
Daimonides, Alexander Partens, Baader, Philipe Soupault,
Paul Citroen, Hans Arp, Alexander Sesqui, Paul Dermée,
Raoul Hausmann, Vincente Huidobro, Max Goth. - Schönes
Exemplar.
101 Cangiullo, Francesco: Poesia Pentagrammata. Napoli, G. Casella, 1923.
8°. 44 + 1 S. OBrosch. € 1.300,–
EA. In ital. Sprache. - Etw. bestossen, Seiten unaufgeschnitten. Schönes Exemplar.
- Mit einem Vorwort von Paolo Buzzi. - Cangiullo (1884 - 1977) stieß am 20. April
1910 bei einem „futuristischen Abend“ auf Marinetti, Boccioni, carra und Russolo
und schloss sich ihnen an. Als Autodidakt entwickelte er Verfahren die Sprachzerlegung in der Malerei, der Dichtkunst und im Theater umzusetzen. 1914 präsentierte
er sich erstmals als Maler und Vortragskünstler. Später widmet er sich eingehend der
typographischen Gestaltung literarischer Texte, die häufig in Lacerba, Vela Latina
und L‘Italia Futurista erscheinen. Auch im Theaterbereich ist Cangiullo tätig, sein im
Jahr 1916 entstandenes Stück Detonation, das nur wenige Minuten dauert, wurde zu
einem der bekanntesten „Theater-Synthesen“ des Futurismus. Zu Beginn der 20er Jahre arbeitet er gemeinsam mit
Marinetti an der Theorie des „Theaters der Überraschung“.
1924 trennt sich Cangiullo von den Futuristen, Grund ist
eine Auseinandersetzung mit Marinetti, dem er jedoch bis
zu dessen Tod im Jahr 1944 verbunden bleibt. Zwischen
1930 und 1933 kehrt er zumindest zeitweilig zum Futurismus zurück und veröffentlicht die Erzählung Marinetti al
Vesuvuio und den Roman Ninì Champagne. (Zitat nach
Wikipedia) - Hier ein Werk von 1923, mit einem in rot und
schwarz gestalteten Titelblatt.
102 Casavola, Franco: Avviamento alla pazzzzia. Preparazione graduale attraverso i lughi comuni. Milano, Edizioni Futuriste di „Poesia“, 1924. 8°. 101 + 2
S. OBrosch. € 400,–
EA. In ital. Sprache. - Leichte papierbedingte Oxidation, Seiten unaufgeschnitten, Kopfschn. etw. fleckig. Schönes Exemplar. - Mit einem Vorwort von F. T. Marinetti. Casavola (1891
- 1955) studierte Musik u.a. mit La Rotella und Respighi. Als
Komponist, Schriftsteller, Dirigent und Musikkritiker, entwickelte er zusammen mit Marinetti den musikalischen Futurismus.
Seine wichtigsten Werke sind „Il gobbo del califfo“ von 1929
und „Le astuzie d‘amore“ von 1936. (Zitat nach Modugno.it)
103 Folgore, Luciano: Crepapelle. Risate. Roma, Editoriale Ugoletti, 1919. 8°.
159 + 5 S. OBrosch. € 180,–
EA. In ital. Sprache. - Es fehlen die Seiten 11 - 16. Leichte Lichtschatten, geringe
Gbrsp., Seiten unaufgeschnitten. - Folgore (1888 - 1966) schloss sich über Marinetti im Jahr 1909 der futuristischen Bewegung an. Als deren Vertreter arbeitet
er in Zeitungen wie La Voce, Lacerba, Avanscoperta, La Diana, L‘Italia Futurista
und Sic mit. Seine ersten Gedichte (Canto dei motori, Ponti sull‘oceano, und Città veloce) erscheinen während des
Krieges. Als Anhänger der Parole in libertà wird er 1914
Verfasser des Manifestes Lirismo sintetico e sensazione fisica. Nach dem Krieg widmet er sich mit Erfolg dem Verfassen von Theaterstücken und Erzählungen von denen u.a.
La città dei girasoli (1924), Nuda ma dipinta (1924) zu nennen sind. In seinen letzten Jahren entfernt er sich allerdings
immer mehr von seinen futuristischen Wurzeln und kehrt zu
traditionellen Kunstformen zurück. (Zitat nach Wikipedia).
104 Marinetti, F(ilippo) T(ommaso): Il Poema dei Sansepolcristi. [Roma], Popolo d‘Italia, 1939. Gr.-8°. 13 + 1 S. OBrosch. € 440,–
EA. In ital. Sprache. - Leichte Lichtschatten, kl. Besitzst. a. T., schönes Exemplar. - Marinetti (1876 - 1944), wurde als Begründer des Futurismus bekannt. Nach dem ersten
Manifest von 1905 wurde der Futurismus vorallem in der Literatur bekannt. Daneben
wurde die Malerei zur führenden Kunstrichtung im Futurismus. Ihr Manifest präsentierte
U. Boccioni als der unbestrittenen Doyen der Gruppe am 11. Februar 1910 in Turin. Auch
in der Bildhauerei war das Multitalent Boccioni führend. Seine Urformen der Bewegung
im Raum gelten heute als Ikonen des Futurismus. Die Architektur wurde vonE. Prampolini und vor allem von A.Sant‘Elia repräsentiert. Die futuristische Musik ist eng mit den Namen F. B. Pratella und L. Russolo verbunden. Er ersetzte die
Musik durch die Geräuschkunst. Das futuristische oder synthetische Theater war ein Domäne von Marinetti, es waren
aber auch G. Balls und F. Depero in diesem Bereich tätig.
Der Film im Futurismus wurde von A.G. Bragaglia getragen,
fand jedoch bei Entscheidungsträgern wie Boccioni weniger
Anerkennung als die anderen Bereiche. Die futuristische
Literatur dominierte Marinetti. (Zitat nach Wikipedia). - Das
hiervorliegende Werk wurde nur in dieser Ausgabe veröffentlicht. Es bot dem Autoren Anlaß über die spannungsreichen Anfangszeiten des Futurismus zu sinnieren.
105 Futurismus - The Sackville Gallery Ltd. Hg.: Exhibition of Works by the
Italian Futurist Painters. March 1912. London, 1912. 12°. 36 S. OBrosch.
€ 380,–
In engl. Sprache. Mit acht s/w Abbildungen. - Verrostete Heftung entfernt, gebunden, kl. St. a. T. sowie Reste eines alten Aufklebers, sehr schönes Expl. - Mit dem
Beitrag „Initial Manifesto of Futurism“ von Marinetti, „The
Exhibitors to the Public“ und dem „Manifesto of the Futurist Painters“ von Umberto Boccioni, Carlo D. Carra, Luigi
Russolo, Giacomo Balla und Gino Severini sowie einem
Katalogteil der ausgestellten Bilder dieser Maler. - With the
„Initial Manifesto of Futurism“ by Marinetti, „The Exhibitors
to the Public“ and the „Manifesto of the Futurist Painters“
by Umberto Boccioni, Carlo D. Carra, Luigi Russolo, Giacomo Balla and Gino Severini and the description of the
exhibited works by these painters. - Selten.
106 Surrealismus - La Carte Surrealiste. Premiére Série. Vingt et une cartes. Paris,
1937. OPostkarten [ca. 9,1 x 14,2 cm]. € 1.800,–
Komplette erste Serie aller 21 Karten und das blaue Titelschild [ca. 3,9 x 8,2 cm]. Die
Karten auf hellblauen Halbkarton gedruckt, als Silber-Kollotypien. Eins von insgesamt 60
Exemplaren. Jede Karte ist nummeriert und mit dem Namen des Künstlers und dem Titel
der Arbeit (in Engl. u. Franz.) sowie dem Stempel „La Carte Surrealiste Garantie“ versehen.
Karten in sehr guter Erhaltung. Mit meist Fotomontagen von M. Duchamp (Nr. 1: Ampoule
contenant 50 c.c. d‘air de Paris), A. Breton (Nr. 2: Poème Objet), M. Ernst (Nr. 3: Le Triumphe de l‘Amour), P. Eluard (Nr. 4: On tue comme on respire), D. Maar (Nr. 5: 29 rue
d‘Astorg), J. Miró (Nr. 6: Horaire), S. Dalí (Nr. 7: La mélancolie gâteuse des chiens comme
une vertigineuse descente en ski), H. Bellmer (Nr. 8: Deux demi-soeurs), M. Ray (Nr. 9:
Ce qui nous manque à tous), Y. Tanguy (Nr. 10: Le marchand de sable), O. Domiguez (Nr.
11: Ouverture), H. Arp (Nr. 12: Côté à ouvrir), G. Hugnet (Nr. 13: Au pied de la Lettre), M.
Oppenheim (Nr. 14: Ma Gouvernante), R. Magritte (Nr. 15: La solution du rébus), J. Breton
(Nr. 16: Pont du demi-sommeil), R. Penrose (Nr. 17: La Terre en bouteille), M. Jean (Nr. 18:
Paris à vol d‘oiseau), W. Paalen (Nr. 19: A l‘échelle du désir), N. Eluard (Nr. 20: Bois des
Iles) und P. Picasso (Nr. 21: Poisson d‘Avril). Wohl wichtigste (erste) Serie surrealistischer
Postkarten.
107 Surrealistische Publikationen: Hrsg. v. Edgar Jené u. Max Hölzer. Klagenfurt, Haid, 1950 u. Paris, Edition Surréalistes, o.J.(1953). 96 S.+12 Abb. u.
32 S.+8 Abb. OBrosch. € 1.120,–
(Alles Erschienene). Anthologie surrealistischer Texte und
Bilder v. J. Arp, A. Artaud, A. Breton, M. Guttenbrunner,
J. Heisler, M. Hölzer, B. Peret, P. Celan (6 Gedichte), J.
Gracq, V. Brauner u.v.a. - Zusammen von größter Seltenheit.
108 Surrealistische Publikationen: Hrsg. v. Edgar Jené u. Max Hölzer. Paris,
Edition Surréalistes, o. J. (1953). 32 S.+8 Abb. OBrosch. € 800,–
Zweites und letztes Heft. Anthologie surrealistischer Texte
und Bilder v. Dorothea Tanning, André Breton, Jean Arp,
Benjamin Peret, Edgar Jené, Antonin Artaud, Lautréamont,
Michael Guttenbrunner, Anneliese Hager, Rudolf Pointner,
Toyen, Jindrich Heisler, Rudolf Wittkopp, Dieter Wyss, Max
Hölzer, Franz Rogler. - Von schöner Erhaltung.
Kunst - Architektur
109 Cizek, Franz: Children coloured paper work. 24 Tafeln u. illustriertes Begleistheft. Vienna, Anton Schroll, o. J. (1925). 23 x 30 cm. 27 S. u. 24 Tafeln. Lose Blattsammlung in OFlügelmappe mit applizierter, farbiger Grafik.
€ 280,–
EA. In engl. Sprache. - Über Franz Cizek siehe Ausstellungskatalog: Kinetismus
- Wien entdeckt die Avantegarde, 2006. - Cizek gehörte zu den fortschrittlichsten Pädagogen. Aus seinem Unterricht heraus entwickelte sich der Kinetismus einer Giovannie Klien. - Mappe leichte Gbrsp. - Schönes Exemplar. - Cizek (1865
- 1946), trat 1885 in die Akademie der bildenden Künste in Wien ein, wo er bis
1889 in der Allgemeinen Malschule unter Franz Rumpler, später bis 1895 in der
Spezialschule für Historienmalerei unter Josef Matthias von Trenkwald tätig war.
Nach einem weiteren Studienjahr in München war er 1897-1903 Zeichenlehrer an
einer Wiener Staatsoberrealschule, führte nebenbei eine private Zeichen- und Malschule, kam 1903 an die Kunststickereischule in Wien und wurde 1906 Prof. an der
Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, wo er als Leiter der
allgemeinen Abteilung allgemeine Formenlehre,
ornamentales Zeichnen und Komponieren lehrte.
Seit 1908 Inspektor für den Zeichenunterricht an
den staatlichen gewerblichen Lehranstalten Österreichs, gründete C., der als Begründer der Jugendkunstbewegung gilt und als Ziel des Zeichenunterrichts die Ausbildung des Verständnisses für
das Kunstschaffen durch eigene Betätigung sah,
eine Jugendkunstklasse (1908) und die Vereinigung „Kunst und Schule“ (1914). (DBE)
110 Cizek, Franz Hg.: Weihnacht. Vierzehn farbige Original Steinzeichnungen.
Wien, Burgverlag Richter & Zöllner, 1922. o. Pag. [15 Bll.] Illustr. OHlwd.
€ 1.400,–
EA. Mit allen 14 Tafeln. - Ebd. m. zwei kl. Flecken, zwei Tafeln m. kl. Tintenfleck am Rand,
leicht fingerfleckig, etw. berieben. - Cizek (1865 - 1946) war Maler und Kunstpädagoge. Er förderte in seiner Mal- und Zeichenschule als
Erster die freie Entfaltung der spontanen künstlerischen Aktivität der Kinder. Seine Schule wurde 1897
staatlich anerkannt, 1906 als Versuchsschule in die
Kunstgewerbeschule eingegliedert (Ernennung zum
Professor), ab 1910 als Sonderkurs für Jugendkunst
geführt. Cizek nahm starken Einfluss auf die Entwicklung der Kunsterziehung und gewann besonders in
England und Amerika viele Anhänger. 1914 gründete er die Vereinigung „Kunst und Schule“ sowie die
gleichnamige Zeitschrift, die 1922 in der Zeitschrift
„Die Quelle“ aufging. (Zitat nach Österreich Lexikon)
- Schönes Exemplar.
111
Craig, E(dward) Gordon: Die Kunst des Theaters. Übersetzt und eingeleitet
von Maurice Magnus, mit einem Vorwort von Harry Graf Kessler. Berlin u.a.,
Seemann Nachf., 1905. 8°. 37 + 3 S. Illustr. OBrosch.
€ 380,–
DEA. - Leichte papierbedingte Oxidation, St. a. T., etw. berieben u. leicht fleckig,
leichte Gbrsp. - Craig (1872 - 1966), eigentlich Edward Henry Gordon Godwin, gilt
als einer der wichtigsten Theaterreformer des 20. Jahrhunderts. Sein Name ist
eng verbunden mit symbolistischen Strömungen im Theater der Jahrhundertwende (der Stilbühne); das von ihm bereits 1905 entwickelte, 1908 in dem Aufsatz
„The Actor and the Über-Marionette“ beschriebene Konstrukt der Über-Marionette
- einer überlebensgroßen unbelebten Figur, welche den Schauspieler in einem
zukünftigen Theater ersetzen soll - setzte dem Realismus eine artifizielle Stilisierung entgegen. 1889 debütiert er als Schauspieler in Henry Irvings Londoner
Lyceum Theatre. Irving, einer der bekanntesten Schauspieler seiner Zeit, wird für
Craig zum großen Vorbild, prägt seine Auffassung von der Arbeit des Regisseurs
entscheidend mit. Nach diversen Tourneen durch die englische Provinz beginnt
Craig 1900 damit, selbst Regie zu führen - Inszenierungen von Henry Purcells
„Dido und Aenas“ und Georg Friedrich Händels
„Acis and Galatea“ für die Purcell Operatic Society
entstehen. Während einer Reise nach Deutschland
lernt er 1904 Harry Graf Kessler (welcher einer
seiner wichtigsten Förderer wird) und die Tänzerin
Isadora Duncan kennen. 1905 entsteht in Notizbüchern (den so genannten Über-Marions) die Vision
eines internationalen Theaters der Über-Marionette, im selben Jahr wird das Essay On the art of the
theatre veröffentlicht. (Zitat nach Wikipedia). - Hier
die deutsche Erstveröffentlichung.
112 Duret, Theodore: Histoire des Peintres Impressionistes. Pissarro, Claude
Monet, Sisley, Renoir, Berthe Morisot, Cézanne, Guillaumin. Paris, H. Floury,
1906. 209 + 4 S. HLwd. d. Zeit m. aufkaschierten Titelschild. € 6.800,–
Erste Ausgabe. In franz. Sprache. - Mit einer Originalradierung von Pisarro (Les
faneuses), einer Original Radierung von Sisley (Bords du Loing - Eau forte de P.
M. Roy), zwei Orig. Eau -forte von Renoir (Femme nue assise + Femme nue couchée), einer orig. Eau-forte von Paul Cézanne (Porträt de Guillaumin und einer
orig. Eau-forte färbig von Guillaumin (Vue prise de Saardam).
- Einige Bleistiftanstreichungen
im Text, die Seiten 91 - 94 über
Kopf verbunden. - Gutes Exemplar mit den Original Radierungen
der wohl berühmtesten Impressionisten. - Selten! - First Edition in
French. - With an original etching
by Pisarro (Les faneuses), an original etching by Sisley (Bords du
Loing - Eau forte de P. M. Roy),
two original Eau -forte by von Renoir (Femme nue assise + Femme
nue couchée), one original Eauforte by Paul Cézanne (Porträt de
Guillaumin) and one original Eauforte coloured by Guillaumin (Vue
prise de Saardam). - A few pencil
lines in the text, the pages 9194 bound upside down. - A good
copy with the original etchings by
the most famous Impressionists.
- Rare.
113 Faistauer, Anton - Egon Schiele: Neukunstgruppe Wien Salon Pisko,
I. Schwarzenbergplatz 9-6, Dezember 1 K. [Wien, 1909.] 47,5 x 28 cm.
Original - Plakat.
€ 38.000,–
Kolorierte Orig. Lithographie. Katalog Faistauer-SMCA 2005: Nr. 115. Monogrammiert AF. - „Die >Neukunstgruppe< stellt erstmals im Dezember dieses Jahres
[1909] im Salon des Kunsthändlers Pisko am Schwarzenbergplatz aus. Anton
Faistauer entwirft hiefür ein Plakat, Schiele ein Manifest. Während der Ausstellung lernt Schiele den Kunstschriftsteller und Kritiker der >Arbeiter-Zeitung< Arthur Roessler, die Sammler Carl Reininghaus und Dr. Oskar Reichel sowie den
Verleger Edurard Kosmack kennen.“. In: Wien um 1900. Kunst und Kultur. S. 85,
100, 102. - Mit kl. St., leichte Gbrsp. Mit zwei gestanzen Löchern für den Aufhänger. - Rarissimum - Plakat der ersten Schiele-Ausstellung. Weltwei nur 4 (5?)
Plakate bekannt.
114 Frankl, Gerhart: Konvolut aus 21 Radierungen. Beinhaltet:
op. 20 „Hartäckerpark“ [124 x 178 mm, I. Zustand, 1 von 4 Probedrucken]. op. 24 „Der Bildhauer“ [230 x 156 mm, III. Zustand, 1 von 3 Probedrucken]. op. 23 „Arena in Arles I“ [148 x 188 mm, III. Zustand, 1 von
4 Probedrucken]. op. 10 „Siedlungsbau“ [140 x 190 mm, Nr. 2 von 25
Expl.]. op. 25 „Turenne“ [124 x 247 mm, II. Zustand, 1 von 3 Probedrucken]. op. 11 „Kircheninterieur“ [160 x 200 mm, Nr. 2 von 25 Expl.]. op.
13 „Das Haus auf der Anhöhe“ [130 x 180 mm, Nr. 2 von 25 Expl.]. op.
29 „Blumen I“ [200 x 115 mm, II. Zustand, 1 von 3 Probedrucken]. op. 15
„Hütteldorf“ [130 x 210 mm, II. Zustand, Nr. 2 von 25 Expl.]. op. 30 „Sion
I“ [155 x 215 mm, II. Zustand, 1 von 4 Probedrucken]. op. 17 „Schloß
Neulengbach“ [170 x 240 mm, Nr. 2 von 25 Expl.]. op. 32 „Sion am Abned“ [121 x 171 mm, Nr. 12 von 20 Expl.]. op. 33 „St. Gilles“ (eigentl. ein
Relief aus dem Kreuzgang St. Trophine, Arles) [150 x 123 mm, Nr. 12 von
20 Expl.]. op. 35 „Montblanc“ [155 x 293 mm, III. Zustand, Nr. 12 von 20
Expl.]. op. 37 „Romanische Plastik“ [218 x 131 mm, Nr. 12 von 20 Expl.].
op. 38 „Ansicht von Avignon“ [170 x 261 mm, Nr. 12 von 20 Expl.]. op. 39
„Kaiser Friedrich Barbarossa und ein Bischof“ [242 x 141 mm, Nr. 12 von
20 Expl.]. op. 41 „Mondnacht“ [169 x 257 mm, Nr. 12 von 20 Expl.]. op.
42 „Marmolata“ [160 x301 mm, Nr. 12 von 20 Expl.]. op. 45 „Blumen III“
[194 x 118 mm, NR. 12 von 20 Expl.]. op. 46 „Silvretta“ [150 x 248 mm,
Nr. 12 von 20 Expl.]. [Wien], 1927 - 1928. Alle Blätter in Passepartouts.
€ 6.800,–
Alle Radierungen eighd. signiert und betitelt. Hds. Bezeichnungen der Bilder sind auf
dem Passepartout in Bleistift. Beiliegend Tietze, G. Frankl mit S. 17 - 25 (OeuvreKatalog). - Passepartouts angestaubt. - Frankl (1901 - 1965) widmete sich nach einem Jahr an der Technischen Univeristät Wien, der Malerei. Nach der anfänglichen
Orientierung an seinem Lehrer Anton Kolig wandte er sich dem Studium der alten
Meister zu und paraphrasierte u.a. Bilder von Peter Paul Rubens, Konrad Witz, Abraham van Bayeren, Pieter Bruegel d. Ä. und Jan Fyt. Entscheidend für seiner weitere Entwicklung wurde die Kenntnis der Malerei Paul Cézannes, von deren Einfluss
Frankls Landschaften und Stilleben der zwanziger und dreißiger Jahre geprägt sind.
Während des Londoner Exils konzentrierte er sich auf Landschaftszeichnungen. Die
Bilder des ersten Nachkriegsaufenthaltes in Wien reflektieren symbolhaft das Bild der
Stadt in einer teils kubistisch oder konstruktivistisch ausgerichteten Formensprache.
Um 1960 fand Frankl zu einer pastellhaften, malerischen Bildstruktur, die die Grenzen
der Gegenständlichkeit fast völlig sprengt. Seine letzte Werkgruppe 1964/65 ist der
Bildzyklus In Memoriam, in dem er in drastischem Realismus die Greuel der nationalsozialistischen Konzentrationslager verarbeitet, denen auch
seine Eltern zum Opfer
gefallen waren. (Zitat
nach Wikipedia). - Hier
eindrucksvolle
Kaltnadelradierungen, vor
seiner Emigration nach
London.
115 Gauleitung der NSDAP Hg.: Bolschewismus ohne Maske. Große antiboleschewistische Schau. Durchführungsstelle im Auftrage der Reichspropagandaleitung der NSDAP: Institut für Deutsche Kultur- und Wirtschaftspropaganda. [München - Berlin, 1936]. Quer-8°. o. Pag. [20 Bll.] Illustr.
OBrosch. € 640,–
Ausstellungsführer, mit Aufnahmen aus der Ausstellung. - Leichte Gbrsp., etw. berieben. - „Das in den Räumen gezeigte Dokumenten- und Bildmaterial stammt aus den
Archiven der „Anti-Komintern“, dem Haupstarchiv der NSDAP sowie aus der Sammlung Rehse. Der italienische Teil entstammt der Revolutionsausstellung in Rom. Das
ungarische Material wurde von der dortigen Regierung zur Verfügung gestellt.“ (Zitat
Umschlag). „... Ebenfalls 1936 veranstaltete die Antikomintern zusammen mit der NSDAP-Gauleitung München-Oberbayern die antibolschewistische Ausstellung „Der Bolschewismus ohne Maske“ im Deutschen Museum in München, die danach im Reichstag
in Berlin als Dauerausstellung gezeigt wurde. 1938 verlegte man den Ausstellungsteil
„Abrechnung mit Moskau“ der früheren KPD-Reichstagsabgeordneten Maria Reese.
Im August 1939 wurden vom Propagandaministerium nach Abschluss des Nichtangriffspaktes mit Stalin antisowjetische Vorträge, Filme, Presseartikel und Bücher verboten. Die „Antikomintern“ wurde aufgelöst, die Dauerausstellung im Reichstag abgebaut
und die Zeitschrift „Contra-Komintern“
umbenannt in „Die Aktion“ (Untertitel:
„Kampfblatt gegen Plutokratie und
Völkerverhetzung“). Nach dem Überfall auf die Sowjetunion änderte sich
das Verbot wieder ...“ (Zitat nach Wikipedia). - Sehr selten. Ausdrückliche
Abgabe nur zu Zwecken der wissenschaftlichen und kulturhistorischen
Forschung usw. (D:§ 86 StGB). Bitte
um Nachweis!
116 Hauser, Carry: Hafenbilder. Sechs Originalsteinzeichnungen. Wien - Leipzig,
K. König, 1923. Fol. Titel + 6 Tafeln. Lose Blattsammlung in OHlwd.-Mappe.
€ 2.200,–
Einer von 50 num. Expl. Mit allen Tafeln, diese m. eighd. Signatur. - Leichte Gbrsp., an den Kanten der Mappe etw. stockfleckig, Titelprägung etw. abgeblättert. Hauser (1895 - 1985), studierte an der Graphischen
Lehr- und Versuchsanstalt sowie an der Kunstgewerbeschule Wien u.a. bei Oskar Strnad und Alfred Roller,
nahm am Ersten Weltkrieg teil und stellte erstmals 1918
seine Bilder aus. 1919 wurde er Mitglied der „Freien
Bewegung“, seit 1928 war er Vorstandsmitglied sowie
1927/28 Präsident des Hagenbundes. In den zwanziger Jahren entstanden Illustrationen eigener (u.a.
Die Ballade von der Stadt, 1921) und fremder Bücher,
Bühnenbilder (u.a. für das Burgtheater), Porträts und
Graphiken. Nach dem „Anschluß“ Österreichs an das
Deutsche Reich mit Berufs- und Ausstellungsverbot
belegt, lebte H. 1938-47 in der Schweiz, war 1952-72
Generalsekretär bzw. Vizepräsident des österr. PENClubs, Präsidiumsmitglied der „Aktion gegen Antisemitismus“ sowie Mitbegründer (1945) und Vizepräsident
der Berufsvereinigung bildender Künstler Österreichs.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf er u.a. KeramikMosaiken wie Die Künstler (1960). (DBE) - Selten.
117 (Klimt, Gustav) - Arthur Roessler: In Memoriam Gustav Klimt. Wien, Officina Vindobonensis, 1926. 8°. o. Pag. [16 Bll.] Goldgeprägter OLwd. m. OSch.
im OSchuber. € 2.200,–
Eines von 140 Expl. - Pressendruck der Officina Vindobonensis. - Mit beiliegender
Parthe Klimts und einem s/w Privatfoto „Klimt im Ruderboot“ sowie einer eighd. Widm.
Roesslers, dat. 27.9.30. - OSch. m. Randläsuren, Schuber etw. berieben. Schönes
Expl. - Roessler (1877 - 1955), studierte unter anderem Kunstgeschichte bei Franz
Wickhoff an der Universität Wien, promovierte nicht anstattdessen bereiste Roessler Deutschland, Frankreich, England und Italien. Er ließ sich in München nieder,
wo er als Journalist arbeitete. Erste Novellen und Essays, wie „Die Stimmung der
Gotik“ (1903), vereinen lyrische Empfindungskraft und sprachliche Geschliffenheit
und verraten den glänzenden Stilisten, als der er später geschätzt wurde. Mit einem
Buch über Adolf Hölzel und die Künstlergruppe Neu-Dachau wendete er sich 1905
der zeitgenössischen Malerei zu. Im gleichen Jahr wurde er zur Leitung der Galerie
Miethke nach Wien berufen. In der Folge veröffentlichte er einige Monographien österreichischer Maler des 19. Jahrhunderts, darunter Ferdinand Georg Waldmüller,
Rudolf von Alt und Josef Danhauser. Als Redakteur mehrerer Kunstzeitschriften und
als Kunstkritiker der sozialdemokratischen Arbeiter-Zeitung erkannte er mit sicherem Gefühl die Bedeutung junger Talente, für die er sich dann publizistisch und oft
auch durch persönliche Unterstützung tatkräftig einsetzte. Vor allem entdeckte und
förderte er Egon Schiele. Wenn auch das Verhältnis nicht immer ungetrübt war, so
vermittelte Roessler seinem Schützling doch entscheidende
Anregungen und Kontakte und sammelte selbst eifrig dessen Werke. Nach Schieles Tod gab er mehrere, allerdings
recht subjektiv redigierte Erinnerungsbände heraus. In der
Zwischenkriegszeit setzte Roessler seine Tätigkeit als Publizist, Verleger, Ausstellungsorganisator und Funktionär in
kulturellen Organisationen fort. Sein schriftstellerisches Werk
ist ein bedeutender Beitrag weniger zur Kunstgeschichte als
zur Künstlergeschichte der österreichischen Moderne. (Zitat
nach Wikipedia)
118 (Klimt, Gustav) - Gustav Glück (Hg.): Gustav Klimt. Zehn Handzeichnungen mit einem Begleitwort. Wien u.a., Rikola, 1922. o.P. und 10 Tafeln. Lose
Blattsammlung in Priv. OBrosch.-Mappe.
€ 980,–
EA. Mit einem montierten eighd. Namenszug von Gustav Klimt. - Exlibris in Mappe, leichte Lichtschatten.
119 Krasso, Emmy Lichtwitz: Wir. [12 montierte Tafeln nach Kohlezeichnungen.] [Wien, um 1930.] Fol. 12 Tafeln. Lose Blattsammlung in OMappe.
€ 1.400,–
Handschriftlicher Titel auf Mappe. Jede Tafel hat unter sich den Titel des Bildes
und den Namen „Lichtwitz“ auf kleinen Aufklebern. - Leichte Gbrsp. - Lichtwitz
Krasso (ca. 1895 - nach 1972), studierte an der Kunstakadmie für Frauen (1911 - 1916) und ebenfalls an der
Universität (1912 - 1915), danach an der Modeschule
und die Höhere Graphische Bildungs- und Lehranstalt
in Wien und weiters an der Königlichen Akademie für
Bildende Kunst in Budapest. Zwischen 1933 und 1935
war sie Assistentin bei Prof. Cizek in Wien. 1945 findet
sich ihre Spur in Bombay, wo sie eine Einzelausstellung hatte und dort eine Form der Kinderkunst entwickelte und in das dortige Schulwesen einführte. 1946
emigrierte sie nach Nordamerika. Nach dem Abschluß
eines B. A. an der University of New York, war sie Leh-
rerin an der Parsons School of Design und entwickelte
dort ein System für den Kunstunterricht von Blinden. In
New Jersey unterstützte und schuf sie im Schulsystem
den Kunstunterricht behinderter Kinder. Ab 1952 war sie
als Privatlehrerin tätig und hatte zahlreiche Gruppen- und
Einzelausstellungen. (Zitat nach S. Blumesberger).
120 Le Corbusier: Eighd. 12zeilige Ansichtskarte „Paris - Exposition Internationale des Arts Décoratifs, 1925: Pavillon de L‘Esprit Nouveau (Le Borbusier
et P. Jeanneret, Arch.)“, mit eighd. Signatur. Paris, 1926.
€ 340,–
In franz. Sprache. - Gelaufen, leichte Gbrsp.
- Adressiert an Prof. Hans Hildebrandt, Stuttgart: „Cher Monsieur. Que devenez-vous? J
ne devienne vers une Architecture? ...“ (Zitat).
121 Loos, Adolf: Ins Leere gesprochen. 1897 - 1900. Zürich, Edition Georges
Crés et. Cie. 1921. Groß-8°. 167 S. OBrosch. € 1.200,–
EA. Mit eighd. Widmung von Loos, dat. Weihnachten 1921. Beiliegende Zeitungsartikel
zu der Publikation sowie seinem 20. Todestag. - Seiten papierbedingt leicht gebräunt,
leichte Gbrsp. - Schönes Exemplar. - Loos (1870 - 1933) studierte in Dresden, hielt sich
1893-96 in den USA auf und ließ sich anschließend in Wien nieder, wo ihn die Theorien
Otto Wagners stark beeinflussten. In seinen Artikeln um die Jahrhundertwende stellte
er sich gegen den Jugendstil und die Wiener Werkstätte („Ornament und Verbrechen“,
1908). Eine heftige öffentliche Diskussion entbrannte um das Haus am Michaelerplatz
in Wien (1909-11); gleichzeitig schuf Loos private Villen, anhand derer er 1904-10 seinen „Raumplan“ (Verteilung der Räume über dem Grundriss, in Größe und Volumen
ihrer Funktion entsprechend) entwickelte. Die äußere Form seiner Villen entwickelte
Loos in seiner Spätzeit immer mehr zum klaren Kubus (Haus Müller, Prag 1928-30).
Trotzdem ist sein bekanntestes Projekt ein
Hochhaus in Form einer dorischen Säule
(Wettbewerb für das Bürohaus der „Chicago
Tribune“, 1922). 1924-28 lebte Loos in der
Szene der Pariser Avantgarde (Haus für T.
Tzara, Paris 1925-26). Seine Entwürfe wie
seine Schriften prägten die Entwicklung der
Architektur im 20. Jahrhundert nachhaltig.
(Zitat nach Aeiou)
122 Loos, Adolf: Richtlinien für ein Kunstamt. Herausgegeben von Adolf Loos.
Wien, Richard Lanyi, 1919. 32 x 23 cm. 11 S. OPapier.
€ 300,–
Erste Ausgabe. - Höchst seltene Flugschrift von Adolf Loos.
Siehe Ruckschcio - Schachel: Adolf Loos S. 229.
123 Lux, Joseph Aug(ust): Drei Puppenspiele. Es war einmal eine Prinzessin
.. Jean Brioché, Der Puppenspieler. Tod des Pierrot. Umschlag von Joseph
Hoffmann. Buchzeichnungen von Moritz Jung, Nelly Marmorek, Emma
Schlangenhausen, Agnes Speyer, Mileva Stoisavljevic. Wien, Hohe Warte,
o. J. [1905]. Kl.-8°. 65 S. OBrosch. € 480,–
Privatdruck. Eines von 300 Expl. - V. leicht stockfleckig, Ebd. m. leichten Lichtschatten, kaum Gbrsp. Schönes Expl. - Lux, (1871 - 1947), stammte aus einer rheinländischen Familie und studierte in Wien Kunstgeschichte und Philologie, unternahm Studienreisen durch Deutschland, Frankreich und England und schrieb für Kunst- und
Kulturzeitschriften. Seit 1904 Herausgeber der „Hohen Warte“, leitete er 1907-10 die Lehrlingsschule für
Kunstgewerbe in der Gartenstadt Hellerau bei Dresden
und ließ sich dann in München als freier Schriftsteller
nieder. L. veröffentlichte Lyrik (Zwölf Wiener Elegien,
1921), Romane (Die Schwestern Fröhlich, 1912) und
Musikergeschichten (Franz Liszt. Irdische und himmlische Liebe, 1929). Die Autobiographie Wanderung zu
Gott (1926) beschreibt den Weg von L. zum Katholizismus. (DBE)
124 [Lux, Joseph August]: Jung Wien. Ergebnisse aus der Wiener-Kunstgewerbe-Schule. [125] Entwürfe zu Architekturen und Flächen-Dekorationen
junger Wiener Künstler. Architekturen und Modelle, Gartenanlagen, InnenRäume, Möbel, Plastiken, ferner Plakate, Malereien, Keramiken, Studien
und dekorative Holzschnitte, ornamentale Schriften, Vorsatzpapiere und
Tapeten, Webereien und Stickereien. Darmstadt, A. Koch, [1907]. 4°. 71 S.
OLwld. mit Deckeltitel in Weißprägung auf schwarzem Grund in OPp.- Schuber. € 980,–
EA. - Kochs Monographien XII. - Mit dem Vorwort von J. A.
Lux: Die heutige Kunstgewerbe-Schule und ihre Probleme.
- Mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Entwürfe von den
Schülern der Klassen J. Hoffmann, K. Moser, C. O. Czeschka, Larisch, Metzner. Beispiele von Emma Schlangenhausen, Carl Witzmann, Melanie Köhler, Gustav Kalhammer, Ugo Zovetti, M. v. Uchatius, Franz von Zülow, Franz
Delavilla, Moritz Jung, Rudolf Geyer u. v. a. - Vorsätze auf
den Innenseiten stockfleckig, sonst ein nahezu tadelloses
Exemplar.
125 Oldenburg, Claes: Exlibris - Ausgelaufenes Tintenfaß mit Fliege. [ca. 12,8 x
7,9 cm, auf weißen Karton montiert]. € 280,–
Farbige Lithographie auf dem linierten Papier eines Ringbuchblockes. - Oldenburg
(1928 - ), der in Schweden geborene Maler und Objektkünstler, ist ein Hauptrepräsentant der Pop-Art. Angefangen hatte er in einem vom Expressionismus beeinflussten
Malstil. Nach der Aufgabe der Malerei veranstaltete er Happenings und bildete essbare Dinge nach. In seinen Environments
verwendete er Alltagsgegenstände, die er mit kräftigen Farben
übermalte. Es folgten Alltagsgegenstände in überdimensionierten Vergrößerungen, die in plakativer Aufmachung bemalt
wurden. Die Objekte als Maßstabsveränderungen machen die
Sujets zu modernen Denkmälern. Sie sind mit einem Überraschungs- und Verfremdungszweck verbunden. Der Mensch
schrumpft vor ihnen zum Zwerg. In den Jahren von 1980 bis
2000 baute Claes Oldenburg mehrere Großobjekte im öffentlichen Raum auf. (Zitat nach Susanne Porsche).
126 Pechstein, Max: Eighd. Federzeichnung und neunzeiliger eighd. Text auf
Postkarte: Selbstbildnis, im Hintergrund der Hafen von Hamburg. [Hamburg,
11.5.1919.] Orig. Postkarte [14 x 9 cm]. € 12.400,–
Die Karte ist gelaufen.
Geringe Gbrsp. - Schönes Exemplar. An Frau
Minya Diez-Dührkoop
in Hamburg gerichtet:
„Herzliche
Freundin!
Bevor ich nun Dein
gastliches Fremdenzimmer verlasse, möchte
ich Dir gern einen dankbaren senden für Deine
rührende Aufmerksamkeit und Liebe nun Ade
und auf Wiedersehn
alles gute wünscht Dir
Dein Freund Max“.
127 Penck, A. R. (d.i. Ralf Winkler): .Was ist Standart. Köln - New York, Gebr.
König, 1970. 8°. o. Pag. [87 Bll.] OBrosch. € 250,–
Einseitig bedruckt. - Tadelloses Expl. - Penck (geboren 1939) wuchs in Dresden auf.
Er nahm Malunterricht bei Jürgen Böttchen (1953 - 1954) und begann bei der DEWAG eine Lehre als Zeichner. Trotz viermaliger Bewerbung wurde er weder an der
Dresdner noch an der Ostberliner Hochschule für Bildende und Angewandte Künste
aufgenommen. Nach Abbruch der Lehre arbeitete er dann als Heizer, Nachtwächter,
Briefträger und Kleindarsteller. 1966 wurde Winkler Kandidat des Verbandes bildender Künstler, nun unter dem Pseudonym A. R. Penck, das nach dem Geologen und
Eiszeitforscher Albrecht Penck gewählt wurde. Seit 1969 bekam er zunehmend Probleme mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR: Pencks Bilder wurden beschlagnahmt, seine Mitgliedschaft im Verein bildender Künstler
(VBK) wurde abgelehnt. Dies mündete in seiner Übersiedlung nach Kerpen 1980. ... In seinen Bildern bedient er sich
Strichmännchen und grafischen Bildzeichen, die an Höhlenmalerei, asiatische Kalligraphie und Graffiti erinnern. In
den 70er Jahren entstanden so seine Standart-Bilder (sic!).
Unter diesem Begriff versteht Penck eine Kunstrichtung, die
so einfache, archaische Bildzeichen verwendet, dass jeder
Betrachter die entstehenden Bilder zu durchdringen vermag
- wie etwa Verkehrsschilder oder Warenzeichen... (Zitat nach
Wikipedia). - Hier die theoretische Schrift.
128 (Poliakoff, Serge) - Albert Schulze Vellinghausen: Werke Poliakoffs - Geh
durch den Spiegel. Serge Poliakoff mit 2 Farbradierungen. Katalog zu der
Ausstellung der Galerie der Spiegel. Texte von Hans Arp und Albert Schulze
Vellinghausen. Köln, Werkstätten Galerie Der Spiegel, o. J. [1964]. 4°. o.
Pag. [10 Bll.] OBrosch. m. OSch. € 2.200,–
1 von 300 Exemplaren. Beiligend: Radierung in Grau
Braun Schwarz [38,5 x 48,5 cm] und die eingebundene
Radierung in Blau, Rot, Grün und Schwarz [38,5 x 25,
5 cm]. - Folge 41/ 1964.- OBroschur etwas lichtrandig,
sonst einwandfreies Exemplar. - Selten!
129 Roller, Alfred - Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens Hg.: Für
Laibach. Zum Besten der durch die Erdbeben-Katastrophe im Frühjahre
1895 schwer betroffenen Einwohner von Laibach und Umgebung. Herausgegeben von der Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens. Wien, Carl
Gerold‘s Sohn, 1895. 4°. 159 + 3 S. Illustr. OHlwd. € 260,–
EA. Einbandgestaltung von Alfred Roller. - Leichte Gbrsp., T. etw. stockfleckig, gutes
Exemplar. - Mit Beiträgen von Franz u. Rudolf Alt, H. Bahr, A. Bekk, L. Benesch, A.
Bettelheim, Tina Blau, J. Brahms, A. Brenek, A. Bruckner, B. Buchbinder, B. Carneri, V.
Chiavacci, A. Christen, A. Danzer, J. Deininger, C. Domanig, L. Dürnbauer, M. EbnerEschenbach, Ed. R. v. Engerth, M. Fabiani, Friedr. Freidländer, E. Fuchs, L. Ganghofer,
J. N. Geller, W. Goldbaum, A. v. Goldschmidt, A. Goltz, M. E. delle Grazie, A. Greil,
B. Groller, A. Groner, T. Grubhofer, J. Grünhut, V. Hahn, Ed. Hanslick, Th. Herzl, R.
Hirschfeld, H. v. Hofmannsthal, A. Hynais, S. Jaray, F. Jenewein, E. Jettel, A. Kaan,
M. Kalbeck, R. Rochanowski, R. Kralik, Caroline Kubin, M. Kurzweil, A. Landesberg,
H. Laukota,L. Littrow, H. Lefler, J. Löwy, R. Mayreder-Obermayer, Carl Moll, Koloman
Moser, F. Frh. v. Marbach, M. v. Najmayer, C. Onken, J. Patzelt, A. v. Pflügl u. a. - Roller
(1864 - 1935), studierte Architektur und Malerei an der Akademie der bildenden Künste
in Wien,. Wurde 1897 Mitbegründer und 1902 Präsident der Wiener Secession. Ab 1899
Professor, ab 1909 Direktor der Kunstgewerbeschule in
Wien. 1903 holte ihn G. Mahler an die Hofoper, deren Ausstattungschef er bis 1909 war. Roller reformierte in kongenialer Zusammenarbeit mit Mahler die szenische Kunst im
Sinne der Idee des Gesamtkunstwerks (Zusammenwirken
von Raum, Farbe und Licht mit Musik, Wort und Gestik).
Nach 1909 war er als Bühnenbilder unter anderem für das
Burgtheater, 1918 unter F. Schalk und R. Strauss Rückkehr an die Oper und Ausstattungen für sämtliche Wiener
Strauss-Erstaufführungen. Eine enge Zusammenarbeit mit
M. Reinhardt resultierte ab 1929 in einem Lehrauftrag am
Wiener Reinhardt-Seminar. (Zitat nach Aeiou).
130 Schatz, O(tto) R(ichard) - Peter Rosegger: Jakob der Letzte. 18 Holzschnitte von O. R. Schatz. Leoben, Auferbauer, 1947. 2°. 6 n.n. S. + 18 Bll.
Lose Blattsammlung in OPp.-Mappe. € 250,–
EA. Mit allen 18 Tafeln. Beiliegend: Original-Zeitungausschnitt „Fabriksschlote“ von
O. R. Schatz, „Arbeiter-Zeitung, 1926 sowie A. Roessler,
Einiges von und über Otto Rudolf Schatz. In: Österreichische Monatshefte, 6 Jg., Febr. 1930, S. 62-75. - Exlibris. a. V., Mappe etw. berieben, leichte Gbrsp., Zeitungsartikel gefaltet (Papieroxidation). - Schatz (1900
- 1961), studierte 1915-18 bei Oskar Strnad an der
Kunstgewerbeschule in Wien und war 1920-38 Mitglied
des Hagenbundes. Nach dem „Anschluß“ Österreichs
1938 floh er mit seiner jüdischen Frau in die Tschechoslowakei, lebte dann in den Balkanländern, in Afrika
und der Schweiz und kehrte dann nach Prag zurück, wo
er von den Nationalsozialisten verhaftet und 1944/45 in
verschiedenen Konzentrationslagern interniert wurde.
Seit Kriegsende lebte er wieder in Wien, war seit 1946
Mitglied der Secession und wurde 1947 mit dem Preis
der Stadt Wien für Malerei und Graphik ausgezeichnet.
S. schuf Aquarelle, Städtebilder, Mosaike, Wandgemälde und Sgraffiti, vorwiegend an Bauten der Gemeinde
Wien, sowie zahlreiche Holzschnittzyklen. (DBE)
131 (Schatz, Otto Rudolf) - Josef Luitpold (d. i. Josef Luitpold Stern): Die
neue Stadt. Ein Psalm. Berlin, Gutenberg, 1927. Fol. o. Pag. [38 Bll.] OPp.
€ 980,–
EA. Mit 11 ganzseitigen Holzschnitten sowie der eighd. Widm. von Luitpold, dat. Wien
1929 und einer Einladung zur „Grundsteinlegung für die Wohnbauanlage Floridsdorf
etc. 29. Juni 1926“, wo das Festgedicht „Die neue Stadt“ zur Aufführung kam. Sowohl
Text als auch Bilder wurden von Schatz in Holz geschnitten. - Exlibris a. V., etw. angestaubt (wie immer), leichte Gbrsp. - Luitpold, (1886 - 1966) studierte in Wien und Heidelberg und wurde 1909 mit der Dissertation „Das Wiener Volksbildungswesen“ promoviert. Seit 1912 arbeitete er im sozialdemokratischen Bildungswesen und schrieb
für die „Wiener Freie Volksbühne“, deren Leiter er 1914 wurde. Seit 1926 leitete er die
Wiener Arbeiterhochschule. Nach dem Verbot der sozialdemokratischen Partei 1934
emigrierte er in die Tschechoslowakei, später nach Frankreich und 1940 in die USA, wo
er als Sozialarbeiter und Lehrer in Philadelphia und am Quaker College in Pendle Hill
(Pennsylvania) war. 1946 nach Österreich zurückgekehrt, begann er wiederum mit dem
Aufbau des Volksbildungswesen. L. gründete das Arbeiterbildungsheim in Weinberg (Oberösterreich) und
war 1954-59 Bildungsreferent des Österreichischen
Gewerkschaftsbundes. Er
schrieb Balladen, Kantaten und Gedichte (u.a. Die
hundert Hefte. Das Gedicht
eines Lebens, 1934ff.) und
Dramen. (DBE) - So selten.
132 (Schatz, Otto R.) - Arthur Roessler: Die Stimmung der Gotik. Ein Zwiegespräch. Wien, Avalun, 1922. 4°. 97 + 2 S. OPgm. € 340,–
EA. Nr. 48 von 125 num. Expl. mit der eighd. Signatur Roessler und 20 Holzschnitten von Otto R. Schatz, davon 12 ganzseitige mit eighd. Signatur. - Der
zwanzigste Avalundruck. - Ebd. etw. angestaubt, leichte Bräunung durch „falsche“
Seidenhemdchen. Schönes Expl. - Beiliegend die Verlagsanzeige, ebenfalls mit
einem ganzseitigen Holzschnitt.
133 (Schiele, Egon) - Arthur Roessler Hg.: „Schiele - Schriften“. Konvolut
aus vier Büchern: ad 1, In Memoriam Egon Schiele. Mit Beiträgen von Otto
Benesch, F. Th. Csokor, Max Eisler, P. Gütersloh, E. Kapralik, Kurt Rathe,
Erwin Rieger, Paul Stefan und Hans Tietze. ad 2, Briefe und Prosa von Egon
Schiele. ad 3, Egon Schiele im Gefängnis. Aufzeichnungen und Zeichnungen. ad 4, Erinnerungen an Egon Schiele. Marginalien zur Geschichte
des Menschentums eines Künstlers. 4 Bde. Wien, Lanyi - Konegen, 1921
- 1922. 4°. 57 + 6, 203 + 5, 38 + 1, 63 + 1 S. OHlwd., OBrosch. (2) u. OPp.
€ 650,–
EA. - Exlibris a. V., leichte Gbrsp., Besitzsign. a. T. (1, 2), einige Bleistitft-Anm.
(2), eingeklebter Zeitungsartikel zur Verhaftung (4), R. etw. angeplatzt (4). - Hier
diese Erinnerungsbände.
134 Stöhr, Ernst: [Winterlandschaft.] Lithographie/ Stupftechnik auf farbigen Papier. [Wien, 1907.] 15,5 x 15,3 cm. Gerahmt, in einem Holzrahmen der Zeit.
€ 1.200,–
Mit dem Monogramm „ESt.“. - Stöhr (1860 - 1917), studiert ab 1877 an der Kunstgewerbeschule in Wien. Stöhr ist aufgrund seiner breiten Bildung ein gern gesehener
Gast in diversen Künstlerzirkeln und wird Mitglied der Hagengesellschaft. Doch die
formalistische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule stößt ihn ab. Er bricht 1879 ab
und wechselt an die Akademie der Künste, wo er bei Rudolf Carl Huber und August
Eisenmenger arbeitet. Doch auch hier kämpft Stöhr gegen den heroisch-romantischen
Akademismus an und stößt sich an der kommerzialisierten Wiener Künstlerszene. Er
verlässt 1887 die Akademie, und reist viel zwischen St. Pölten, Melk und Wochein
(Slowenien), wo seine Cousine Friederike „Fritzi“ Tirmann ein Hotel betreibt. Zwischendurch zieht er sich immer wieder in Abgeschiedenheit zurück. Finanzielle Nöte zwingen
ihn zur Rückkehr nach Wien. 1895 organisiert Ernst Stöhr eine Ausstellung für Theodor
Hörmann, einen frühen Kritiker des Akademismus, die großes Aufsehen erregt. Ein Jahr
später wird er Mitglied des Wiener Künstlerhauses und wird im selben Jahr für sein Bild
Weihnachtsabend ausgezeichnet. Er zählt zum Kreis der „Jungen“ um Gustav Klimt,
die aus der „Genossenschaft“ austreten und mit Koloman Moser, Carl Moll und 15 weiteren Künstlern 1897 die „Vereinigung Bildender Künstler“, die sog. Wiener Secession
gründen. Stöhr hat durch eine Vielzahl programmatischer Schriften in „Ver Sacrum“
maßgeblichen Anteil an dem
sich bildenden Selbstverständnis der neuen Künstlergruppe und ist in dieser Zeit
außerordentlich produktiv. Er
heiratet seine Cousine Friederike Tirmann und baut sich
in der Nähe ihres Hotels am
Wocheiner See ein Atelier.
Eine eigene Druckerpresse
gestattet ihm das Experimentieren mit diversen Drucktechniken. Das 12. Heft des
„Ver Sacrum“ ist ihm alleine
gewidmet und wird von ihm
gestaltet. Stöhr beteiligt sich
intensiv an zahlreichen Ausstellungen der Vereinigung,
so auch an der bedeutenden 14. Ausstellung der Secession 1902 (Beethovenausstellung), für deren Katalog er das Vorwort verfasst. Durch sein vielfältiges Schaffen als
Dichter, ausgezeichneter Musiker und Maler kann man Stöhr als Pionier des secessionistischen Konzepts des Gesamtkunstwerks bezeichnen. Seine Landschaftsmalereien
und Portraits sind teils dem Formenkanon des 19. Jahrhunderts verpflichtet, den er
selbst bekämpft hat. (Zitat nach Wikipedia)
135 Struck, Hermann: Die Kunst des Radierens. Ein Handbuch. Berlin, P. Cassirer, 1920. Gr.-8°. 6 n.n. + 279 S. OPp. € 420,–
4. verm. u. verb. Aufl. Mit fünf Originalradierungen
von Max Liebermann, Paul Baum, Hans Meid, Edvard
Munch, Hermann Struck und einer Originallithographie
von Max Slevogt. - Leichte Lichtschatten a. V., sehr
schönes Expl.
136 Sunyer, Joaquin - Jehan Rictus: Suite de Huit lithographies en coloeurs de Sunyer pour Les Soliloques du Pauvre de Jehan Rictus. Paris,
Duffau, 1897. 4°. 2 S. + 8 Taf. Lose Blattsammlung in OBrosch.-Mappe.
€ 1.800,–
Nr. 39 von 40 China-Abzügen, von insgesamt 200 num. Expl., mit eighd. Signatur
Sunyers. - Ebd. m. Abrieb an einer Stelle, Taf. leicht stockfleckig (vorallem Randbereich), leichte Gbrsp. - Der
Spanier Sunyer (1874 - 1956)
entwarf ergreifend farbige Bilder zu dem Text Rictus‘. Die
farbige Lithographie erfuhr in
Frankreich zwischen 1873 und
1914 wichtige Impulse, eines
ehemals nur in Schwarzweiß
gehaltenen Mediums. - Hier ein
beeindruckendes Zeugnis, welches wesentlich seltener ist als
die Buchausgabe Rictus‘.
137 van Dongen, Kees: Frau vor dem Spiegel. [ca. 15 x 11,3 cm.] [Rotterdam, 1893.] Gerahmt mit Passepartout. € 4.500,–
Signiert in rechter unterer Ecke Kees van Dongen, datiert ‚93. - Vgl. Ausstellungskatalog „The
Van Dongen nobody knows. Early and Fauvist
Drawings 1895-1912.“ Rotterdam 1996-1997.
- Delicate Bleistiftzeichnung einer sich entkleidenden Frau, die sich im Spiegel sieht, dahinter
wird eine Männergestalt sichtbar. In der Stilistik gemahnt sie an Toulouse-Lautrec. Eines der
ganz frühen Werke Kees van Dongen‘s, aus
dem ersten Jahr seiner Akademie-Zeit. Es existieren fast keine Bilder aus dieser Zeit, da der
substantielle Teil im Bombenhagel auf Rotterdam 1940 vernichtet wurde.
138 Vogeler, Heinrich: Ekstase. Postkarte für die AKTION gezeichnet von Heinrich Vogeler (Worpswede). Berlin, um 1915. Orig. Postkarte [14,3 x 9,4 cm].
€ 220,–
Monogrammier „H.V.W.“ Karte ist nicht gelaufen.
Schönes Exemplar.
139 Wörlen, G(eorg) Ph(ilipp): Die alte Stadt. [Passau], 1924. 2°. o. Pag. [10
Bll.]. OBrosch. in japan. Bindung. € 2.800,–
Eine Folge von 13 Holzschnitten. Probedruck Nr. 3, jedes Bild eighd. monogrammiert
„G. Ph. W.“. - Nach Gymnasium und Kunstgewerbeschule in Nürnberg arbeitet Wörlen
(1886 - 1954) ab 1911 in einer Restaurierwerkstatt (Atlier Altheimer) in Regensburg.
Nach Heirat und Lehrtätigkeit in Mannheim, wird er in den ersten Weltkrieg eingezogen.
Aus diesem kehrt er 1920 als Schwerbeschädigter zu seiner Familie zurück. Ihm wird
eine Stelle als Lehrer in Neustadt in der besetzten Rheinpfalz angeboten. Da er jedoch
den Anblick der französischen Besatzer nicht ertragen kann, stellt er einen Antrag auf
Versetzung und kommt schließlich im Sommer 1920 nach Passau, wo er eine Stelle als
Kunsterzieher am humanistischen Gymnasium Leopoldinum antritt. Es beginnt
Wörlens künstlerische Auseinandersetzung mit seiner neuen Heimatstadt, die
ihn Grund ihrer architektonischen und atmosphärischen Besonderheiten am Zusammenfluß von Inn, Ilz und Donau sein
ganzes Leben beschäftigen wird. Auf der
einen Seite steht eine streng blockhaft,
aus Kuben aufgebaute Komposition, auf
der anderen Seite entwickelt er einen
„gotischen“ Höhenzug, eine dynamische,
vertikale Orientierungsdominante, wie
sie vor allem im Thema der engen Gassen des alten Passaus zu sehen sind. Im
Jahre 1922 wird er Mitglied der Wiener
Künstlervereinigung „Hagenbund“.
140 Wotruba, Fritz - Eugéne Ionesco: Hommage á Fritz Wotruba. St. Gallen, Erker Presse, 1975. 4°. 6 Bll. faksimilierter Text mit einer lose beigel. ORadierung v. F. Wotruba. Lose Blattsammlung in OBrosch.-Mappe.
€ 580,–
Erste Ausgabe. - Eins von 100 num. Exemplaren (Gesamtauflage 100 Stück). Im
Druckvermerk vom Autor signiert, die Radierung von Wotruba signiert. - Leichte Gbrp.
- Wotruba (1907 - 1975), studierte 1925/26 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei
Anton Hanak - nach einer Graveurlehre, wurde 1927 Mitglied der Wiener Secession
und war seit 1929 als freischaffender Künstler tätig. 1938 emigrierte er mit seiner
jüdischen Ehefrau in die Schweiz. 1945 erhielt er eine Professur für Bildhauerei an
der Wiener Akademie der bildenden Künste und wurde Mitglied des Kunstsenats.
Ausgehend von gemäßigt naturalistischen Anfängen fand W. in seinen Werken über
eine archaisierende Phase nach 1945 zu seinem typischen blockhaften Stil. Neben
Figuren, hauptsächlich aus Stein geschlagen, schuf er Köpfe und Relieffriese, aber
auch Bühnenbilder (1948-67 in Salzburg, Athen, Berlin und Wien), Zeichnungen,
Druckgraphiken, Aquarelle und Ölbilder. Nach seinen Entwürfen entstand die Kirche
zur Hl. Dreifaltigkeit auf dem Georgenberg in Wien-Mauer (1974-76). W. beteiligte
sich vor und nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach an der Biennale in Venedig.
Er war 1952/53 Präsident der Föderation moderner bildender Künstler Österreichs.
W. wurde u.a. mit dem Preis der Stadt Wien für Bildhauerei (1947), dem Großen
Staatspreis der Republik Österreich (1956) und dem Grand Prix der Brüsseler Weltausstellung (1958)ausgezeichnet. (DBE) - Ionesco (1909 - 1994) gilt als wohl bedeutendster französischer Dramatiker der Nachkriegsjahrzehnte und als ein führender
Vertreter des absurden Theaters.1928 begann er ein Französischstudium an der
Universität Bukarest, wobei er Émile Michel Cioran und Mircea Eliade sowie seine
spätere Frau Rodica Burileanu kennenlernte, eine Philosophie- und Jurastudentin
aus einflussreicher rumänischer Familie. Daneben las er viel und schrieb (auf Rumänisch) Lyrik, Feuilletonistisches und Literaturkritiken. Nachdem er 1934 sein Studium
abgeschlossen hatte, unterrichtete er Französisch an verschiedenen Schulen und
anderen Bildungseinrichtungen. Über das Bukarester Institut français beschaffte er
sich 1938 ein Promotionsstipendium für Frankreich, nicht zuletzt um dem Druck zu
entgehen, der in dem zunehmend totalitären Rumänien auf eher linken Intellektuellen wie ihm lastete. Von Paris aus belieferte er rumänische Zeitschriften mit Neuigkeiten aus der Pariser literarischen Szene. Nach der Niederlage Frankreichs im
„Blitzkrieg“ (Mai/Juni 1940) gingen er und
seine Frau zurück in das zu dieser Zeit
relativ ruhige Rumänien, wo er als Soldat
gemustert, aber nicht eingezogen wurde.
1942 oder 1943, nachdem sich Rumänien 1941 Deutschland im Krieg gegen
die Sowjetunion angeschlossen hatte,
schafften es die Ionescos, wieder in das
nunmehr ruhigere Frankreich zu reisen,
wo sie (zunächst in Marseille, dann in
Paris) endgültig blieben. Finanziell ging
es ihnen schlecht, Ionesco verdingte sich
als Druckfahnen-Korrektor in einem Pariser juristischen Verlag, wo er bis 1955
angestellt blieb. Ab 1948 widmete er sich
immer stärker der Schriftstellerei, diese
Stücke wurden ab Anfang der 50ziger
Jahre auch aufgeführt und mit denen er
sich als absurd-witziger Autor etablierte.
Etwas widerwillig, aber unaufhaltsam,
avancierte Ionesco zu einem etablierten Autor, der zu Vorträgen eingeladen,
mit Preisen und Ehrungen überhäuft
und 1970 auch in die Académie Française aufgenommen wurde. 1975 kam
sein letztes Stück heraus, „L‘Homme
aux valises/ Der Mann mit den Koffern“.
Hiernach zog sich Ionesco auf seine Position als unbestritten anerkannter Autor
zurück, genoss und verwaltete seinen
Ruhm. Wenn er auch immer noch fleißig schrieb und publizierte, so in anderen Gattungen, z.B. Autobiografisches.
In den achtziger und neunziger Jahren
verfiel Ionesco zunehmend in schwere
Depression und begann als Therapie dagegen mit der Malerei. (Zitat nach Wikipedia).
Hier eine späte Arbeit Ionescus zu
Wotruba.

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