Ztg 904 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport

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Ztg 904 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
In dieser Ausgabe
Kinderkrebshilfe
Die Daten der diesjährigen „NiedersachsenTour“ können
sich sehen lassen:
638 Streckenkilometer, 3.768
Höhenmeter, ein
Durchschnittstempo von 30,07 km/h bei einer
Fahrzeit von 21:12 Stunden und
15.000 Euro eingesammelter
Spendengelder für die Kinderkrebshilfe. Seite 2
Gewerbeverkehr
Informationen für die Niedersächsische Polizei
9/2004
Deutsche Polizeimeisterschaft Volleyball 2004
Titel für Frauen
und Männer
Ende gut – alles gut. So etwa
könnte das Motto der diesjährigen DPM Volleyball aus niedersächsischer Sicht lauten. Trotz
einiger Sorgen im Vorfeld gewannen Frauen- und Männerauswahl
zum dritten Mal nacheinander den
begehrten Titel des Deutschen
Polizeimeisters.
Es war ein echtes Volleyballfest,
das im Juli bei der I. BPA in Hannover stattfand. Spielerisch eine
weitere Steigerung gegenüber dem
letzten Turnier, eine äußerst positive Zuschauerresonanz, ausgelassene Stimmung während der Spiele sowie ein äußerst fairer und kameradschaftlicher Umgang der
Teilnehmer untereinander. Mithin:
Das war Werbung für den Volleyballsport.
Für die Endrunde in Hannover
hatten sich jeweils sechs Frauen
und Männerteams qualifiziert. Frischer Wind kam durch die Mannschaften Bayerns, Hamburgs und
Brandenburgs hinzu, die in den zurückliegenden Jahren in der Qualifikation gescheitert waren.
Das bayerische Männerteam hatte sich am Wochenende vor den
Wettkämpfen bereits in Hannover
einquartiert um sich intensiv auf
die Spiele vorzubereiten. Zeitgleich
fand das hannoversche Schützenfest statt ... und so reichte es letztendlich nur zum letzten Platz! Die
gute Laune haben sie sich dennoch
nicht verderben lassen.
Doch zunächst zu den Frauen:
Schnell wurde klar, dass auch in
diesem Jahr die Favoriten aus Nordrhein-Westfalen (NRW) und Niedersachsen in ihren Vorrundengruppen
den Ton angeben würden. Spannend ging es zu bei den Begegnungen Hessen gegen Brandenburg sowie Hamburg gegen Bremen (jeweils 2:1).
Während im Halbfinale die NRWAuswahl mit einem glatten 3:0 über
Hessen nichts anbrennen ließ, leisteten sich die niedersächsischen
Mädels einen echten Krimi gegen
die neuformierte Mannschaft aus
Hamburg. Eine Serie knallharter
Sprungaufschläge brachte den ersten Satz für die Hanseatinnen und
auch im zweiten Satz sah es lange
so aus, als wenn die Überraschung
gelingen sollte. Niedersachsens
Auswahl reagierte zunächst sehr
nervös und bekam erst spät das
Spiel in den Griff, so dass es noch
umgebogen werde konnte (3:1).
Mit einem eindeutigen 3 : 0 sicherten sich die Niedersachsens Volleyball-Damen zum dritten Mal hintereinander die Deutsche Polizeimeisterschaft. Mit gleichem Ergebnis schafften auch Niedersachsens Herren den Hattrik
Bei der Neuauflage des Finales
der letzten Jahre hatten die Experten zuvor auf das erfahrene Team
aus NRW gesetzt. Zu souverän war
dessen Vorstellung in der Qualifikation und den vorhergegangenen
Spielen.
Doch Niedersachsens Damen
waren im Finale – und damit auf
dem sprichwörtlichen Punkt – topfit. Sie lieferten ihr allerbestes Spiel
dieses Turniers ab. „Krachende“
Angriffe von Melanie Albers, hervorragende Blockarbeit von Katharina Galland und Dörthe Schäfer,
das „Auge“ von Linda Hammes und
eine Birte Heuberger, die immer den
richtigen Ball spielte, ließen den
starken Westfälinnen keine Chance. Einen so deutlichen Sieg (3 : 0)
hatte wohl niemand erwartet. Das
war Volleyball vom Feinsten.
Die Männer waren im Vorfeld
vom Verletzungspech geplagt: Philipp Freund erlitt von noch vor dem
ersten Trainingslager einen Bänderriss, Lars Hobbies zog sich eine
Schnittverletzung an der Schlaghand zu und Stefan Pampels war im
Abschlußtraining umgeknickt. Vorfälle, die die Chancen auf eine Titelverteidigung trübten. Aber es zeugt
vom Potenzial der Mannschaft, dass
diese Verluste nahezu vollständig
von anderen Spielern kompensiert
werden konnten.
So zogen Niedersachsens Männer
nach einem klaren 3:0 im Halfinale
über den Bundesgrenzschutz ohne
größere Probleme in das Finale ein.
Dort trafen sie auf die Überraschungsmannschaft des Turniers, die
Auswahl der Hamburger Polizei.
So viel vorweg: Das Resultat von
3:0 (23, 23, 20) spiegelt den Verlauf
dieses Endspiels nicht wieder. Es
war ein packender Kampf um jeden Ball, der dieses Match auszeichnete. In den ersten beiden Sätzen gab es bis zum Stand von 22:22
einen ausgeglichenen Schlagabtausch.
Die entscheidenden Bälle gingen
jedoch an die Mannschaft des Ausrichters. Dabei konnten sich vor
allem Olaf Kreike und der wieder
genesene Stefan Pampel auszeichnen. Das junge Team aus Hamburg
hätte bei diesem Finale mindestens
einen Satz verdient.
Kreike wurde im Rahmen der
Abschlussfeier als „bester Allrounder“ des Turniers geehrte, Melanie Albers erhielt den Titel „beste Angreiferin“.
Fazit: Niedersachsen ist spätestens jetzt eine Hochburg in Sachen
Polizeivolleyball. Die perfekte Organisation der Meisterschaft stieß
überall auf größte Anerkennung.
Mit großem Stolz kann die Schar
von Helfern, von A, wie Anschreiber bis Z, wie Zapfer (im eigens eingerichteten Biergarten), auf eine
rundum gelungene Veranstaltung
zurückblicken.
Platzierung Frauen – 1. und Deutscher Polizeimeister: Niedersachsen,
2. Nordrhein-Westfalen, 3. Hamburg, 4. Hessen, 5. Bremen, 6. Brandenburg.
Platzierung der Männer – 1. und
Deutscher Polizeimeister: Niedersachsen, 2. Hamburg, 3. BGS, 4.
Saarland, 5. Hessen, 6. Bayern.
Stefan Führmann, ZSD/dis
Das Bildungsinstitut der Polizei
Niedersachsen (BIP NI) führte in
Hann. Münden zum 5. Mal eine
Fachtagung zur Überwachung des
Güterkraftverkehrs und der gewerblichen Personenbeförderung
durch. Seite 5
LKA stellt Krimiautoren
Im Sommer 2003 hatten eine Buchhandlung und ein Verlag die Hannoveraner zu einem Krimiwettbewerb aufgefordert. Die besten
Geschichten sollten in einem Sammelband „Tatort Hannover“ veröffentlicht werden – das Buch ist erschienen und zwei der zehn Autoren sind Beamte des LKA. Seite 6
Schwimmen & Retten
Die diesjährigen Niedersächsischen Polizeimeisterschaften im
Schwimmen und Retten wurden
in Schöningen ausgetragen. Noch
zwei Wochen vor Veranstaltungsbeginn hatte es nach einer Absage der Wettkämpfe ausgesehen.
Wie es doch noch zum Happyend
kam und wer die neuen Landesmeister sind, lesen Sie auf Seite 8.
Schulanfang:
Verkehrssicherheit
„Alle an der Verkehrssicherheitsarbeit in Niedersachsen beteiligten
Institutionen haben in diesem Jahr
ihre Anstrengungen im Hinblick auf
die Einschulung am 21. August und
die für 91 000 Erstklässler damit verbundenen Schulweggefah-ren nochmals verstärkt.“
Dies betonte Innenminister
Uwe Schünemann im August
in
Hannover
zum Auftakt der
diesjährigen Aktion
„Kleine
Füße – sicherer
Schulweg“, die
gemeinsam von
L a n d e s re g i e rung, Polizei,
L a n d e s v e rkehrswacht,
Landeselternrat,
ADAC und den
Gemeinde Unfallversicherungsverbänden
d u rc h g e f ü h rt
wurde.
Die Idee der
Aktion, sichere Übergänge auf dem
Schulweg mit aufgesprühten gelben
Fußstapfen zu markieren, um damit
den Kindern die Orientierung zu erleichtern, wurde verfeinert. Zum einen, so Schünemann, gebe es jetzt
mit „Matze“ (einem Zebra mit gelben Füßen) eine Sympathiefigur, mit
deren Hilfe die Identifikation der
Kinder mit den Fußstapfen gestärkt
werde. Zum anderen beinhalte die
Schulanfangsaktion in diesem Jahr
erstmalig ein attraktives Informations- und Unterhaltungsangebot,
das sogar „auf Tour“ ging. Denn
nach dem Auftakt in Hannover stan-
den im August auch Göttingen,
Braunschweig, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück auf dem Programm. Mit dabei waren neben
„Matze“ unter anderem die Verkehrspuppenbühne der Osnabrücker
Polizei mit ihrem Theaterbus, ein
Wa h r n e h mungs- und ein
Rollerparcours,
ein
Kindergurtschlitten sowie die Präsentation von Rückhaltesystemen in
Kraftfahrzeugen.
Der Minister
bezeichnete die
Gefahren für
Kinder im Straßenverkehr trotz
rückläufiger
Unfallzahlen als
„noch immer besorgniserregend“. So seien
2003 auf niedersächsischen
Straßen 29 Kinder unter 15 Jahren getötet und 642 schwer verletzt
worden. Schüne-mann appellierte
an die Eltern, mit ihren Kindern sicheres Verhalten im Straßenverkehr
frühzeitig zu üben und sich ihrer
Vorbildfunktion bewusst zu sein.
Die Polizei werde im Zusammenhang mit dem Schulanfang auch
wieder Verkehrskontrollen durchführen. „Dabei wird sie vor allem das
Gespräch mit den Kraftfahrern suchen und zu angepasster Geschwindigkeit auffordern. Wo das nicht ausreicht, wird mit Verwarnungen und
Anzeigen auf Fehlverhalten reagiert“, sagte Schünemann.
kn
Polizeireform:
Kabinett informiert
Das Landeskabinett hat kürzlich
der weiteren Umsetzung der Polizeireform zugestimmt. Innenminister Uwe Schünemann hatte die
Regierungsmitglieder zuvor über
die Kosten informiert.
Mit dem Kabinettsbeschluss sei
die Grundlage geschaffen worden,
die Reform zügig voranzubringen,
sagte Schünemann. Die schnelle
Umsetzung sei gerade im Hinblick
auf die aktuelle Sicherheitslage
eine wichtige Voraussetzung für
eine erfolgreiche Arbeit der Polizei.
„Wir müssen gemeinsam alles tun,
damit wir dem Sicherheitsanspruch
der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes gerecht werden. Durch
die Polizeireform werden 210 Vollzugsbeamte freigesetzt, die die Präsenz der Polizei auf der Straße verbessern und mehr Bürgernähe ermöglichen“, so der Innenminister.
Als Anschubfinanzierung für die
Polizeireform müssten haushaltswirksam noch für dieses Jahr 1,3
Millionen Euro gerechnet werden,
für 2005 sind es 6,4 Millionen sowie 2006 nochmals 2,0 Millionen
Euro. Im Wesentlichen werde dieses Geld für die Liegenschaften der
Polizeidirektionen und zentralen
Kriminalinspektionen, für Informations- und Kommunikationstechnik einschließlich Datenverarbeitung, Führungs- und Einsatzmittel, Kriminaltechnik sowie für
Personal und Umzugslogistik eingesetzt. Mit enthalten in der Rechnung seien auch die Kosten für die
Verlagerung eines Teils der Schulabteilung in Osnabrück, um dort
Platz für Polizeibeamte zu schaffen.
„Mit dem Kabinettsbeschluss
wird sichergestellt, dass die Polizei
schnellstmöglich effektiv und effizient in den neuen Strukturen arbeitet“, betonte Schünemann. Spätestens ab 1. November sollen die
Polizeidirektionen und spätestens
zum 1. Dezember die Polizeiinspektionen arbeitsfähig sein.
kn
Seite 2
Polizeistiftung:
Solidarisch
gegen Not
Kollege P. ist verheiratet und
hat drei Kinder. Durch einen
Unfall wird ein Kind zum Pflegefall, das Haus muss behindertengerecht umgebaut werden.
Dann erkrankt die Ehefrau lebensbedrohlich, und die Schwiegermutter wird zum Betreuungsfall. ...
Kollege R. verstirbt jung und
hinterlässt Ehefrau und drei
kleine Kinder. Aufgrund des Lebens- und Dienstalters ist die
Witwenversor-gung äußerst gering. ...
Das kleine Kind von Kollege
A. erkrankt schwer. Neben körperlichen und seelischen Belastungen ist auch die finanzielle
Belastung durch Krankenhausund Nebenkosten sehr hoch. ...
Kollege B. wird bei einem polizeilichen Einsatz schwer verletzt. Es folgen mehrere Krankenhausaufenthalte, Trennungen
von der Familie, die Aufgabe, das
Geschehene zu verarbeiten, und
die Ungewissheit über bleibende Schäden. ...
In all diesen Fällen war die
Polizeistiftung Niedersachsen
da, zeigte sich solidarisch und
half unbürokratisch!
Zugegeben: Niemand von uns
kann die Zeit zurückdrehen, oder
gar Geschehenes ungeschehen
machen. Aber jeder kann hinsehen und helfen, unter anderem in
dem er die Unterstützung der
Polizeistiftung Niedersachsen
mobilisiert.
Gegründet wurde diese Einrichtung 1990 vom ehemaligen
Innenminister Wilfried Hasselmann, nachdem in Hannover
zwei Kollegen ermordet worden
waren.
Die Stiftung hilft Polizeibeamten, die im Dienst verletzt
oder getötet wurden oder durch
sonstige Ereignisse in ihrem persönlichen Lebensbereich gesundheitliche oder materielle
Schäden oder Belastungen zu
tragen haben und dabei in eine
unverschuldete Notlage geraten
sind. Die Hilfe in Form von einmaligen Sach- und Geldleistungen schließt auch die Familien
der betroffenen Kollegen und
Kolleginnen mit ein.
Doch für diese Leistungen benötigt die Polizeistiftung, die
sich überwiegend aus Spenden
finanziert, Geld. Häufig sprechen unsere Gerichte Geldbußen
oder -strafen zugunsten der Stiftung aus.
Vielleicht finden sich Leser,
die diesen Artikel zum Anlass
nehmen, bei ihren örtlichen Justizbehörden für die Polizeistiftung Niedersachsen zu werben. Geschäftsführer und Ansprechpartner ist Polizeidirektor
Rainer Langer, PD Hannover, PI
West, Tel.: 05 11/1 09 39 21.
Wie schnell und unbürokratisch die Polizeistiftung Niedersachsen hilft, macht auch ein
anderes – als die oben genannten – Beispiel deutlich: Erst kürzlich konnte der Vertreter des Direktors der Polizei bei der Bezirksregierung Lüneburg, LPD
Friedrich Schmidt, einen Scheck
über 3.500 Euro an PK Thomas
Blechert übergeben.
Blechert war gerade in sein
Wohnhaus eingezogen, als es
nach einem Kabelbrand bis auf
die Grundmauern nieder brannte. Die Versicherungssumme
deckte den entstandenen Schaden bei Weitem nicht. Blechert
und seine Angehörigen standen
vor dem Nichts.
„Die Zuwendung der Polizeistiftung hilft mir, wichtige Dinge für den täglichen Gebrauch,
wie zum Beispiel Bekleidung,
kaufen zu können“, erklärte der
Polizeikommissar dankbar.
Christiane Hoffmeister,
Regionale Beratungsstelle
Lüneburg/kn
POLIZEI-EXTRABLATT
Kirchlicher Dienst:
LBPN:
Dautert verabschiedet
Nach fast fünfjähriger Amtszeit
wurde der Direktor der Landesbereitschaftspolizei Niedersachsen , Ulrich Dautert, in den
Ruhestand verabschiedet.
Hochrangige Gäste, dazu eine
festlich gestaltete Mehrzweckhalle
der I. Bereitschaftspolizeiabteilung
und ein engagiert aufspielendes
Polizeimusikkorps bildeten den
Rahmen anlässlich der Verabschiedung des Direktors der Landesbereitschaftspolizei.
Zur Einstimmung spielte das
Musikkorps „Hymne und Triumphmarsch“ aus der Oper Aida.
Nach einer Begrüßung durch den
Vertreter des Direktors der LBPN
und künftigen LBPN-Chef, Ltd. PD
Heinz Lüdtke, würdigte der Minister für Inneres und Sport, Uwe
Schünemann, den aus dem Amt
scheidenden Dautert. Er dankte
ihm für die hervorragende Arbeit,
die er in unterschiedlichsten Funktionen in der Polizei geleistet hat.
„In Ihren 40 Dienstjahren haben Sie
viele grundlegende Veränderungen
in der Polizei miterlebt und mitgestalten können“, betonte Schünemann.
Anschließend zeigte der Minister
Dauterts beruflichen Lebensweg
auf, der ihn bereits 1966 das erste
Mal in die Niedersächsische Landesbereitschaftspolizei nach Hannover führte, in der er bis 1967 als
Gruppenführer eingesetzt war. Einer Verwendung im Stab und im
Einzeldienst in der Stadt Osnabrück folgte der Aufstieg in den
gehobenen Dienst und von 1969 bis
1975 eine Verwendung an der
Landespolizeischule Niedersachsen. „Aufgrund herausragender
Leistungen empfahlen Sie sich für
einen nochmaligen Laufbahnaufstieg“, führte Schünemann weiter
aus.
Es folgten eine Vielzahl weiterer
beruflichen Stationen, die nicht selten von Aufsehen erregenden und
länderübergreifenden Großeinsätzen geprägt waren und an denen
sich Dautert durch besonnenes und
souveränes Handeln, durch Fachwissen und Erfahrung auszeichnete. Schünemann hob insbesondere
Dauterts verantwortungsvolle Arbeit in Bezug auf das Zugunglück
In neuen Räumen
Zu einem Tag der offenen Tür
lädt der Kirchliche Dienst in Polizei und Zoll alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Polizei am 20.
September in der Zeit von 10 bis 16
Uhr in seine neuen Diensträume
ein. Seit Mitte August ist diese Einrichtung der niedersächsischen
Polizeiseelsorge der evangelischen
Kirche „mit Sack und Pack“ wenige hundert Meter von der bisherigen hannoverschen Adresse entfernt ins Hanns-Lilije-Haus umgesiedelt, das in der Knochenhauerstr. 33, neben der Marktkirche liegt.
Die Dienstzeiten sind unverändert.
Die Mitarbeiter würden sich freuen, ihren neuen Altbauräume allen
Interessierten aus Polizei und Zoll
persönlich vorstellen zu können.
Für Kaffee, kühle Getränke und einen kleinen Imbiss wird gesorgt.
Jobst-Heinrich Ubbelohde/kn
Freund und Helfer
Innenminister Uwe Schünemann versetzte den Direktor der LBPN, Ulrich Dautert,
mit Überreichung der Entlassungsurkunde in den Ruhestand
von Eschede hervor: „Sie haben
sich mit Ihrem Wirken um die betroffenen Menschen und das Gemeinwesen verdient gemacht.“
Im Anschluss an die Aushändigung der Ruhestandsurkunde,
schlossen sich nach einer kurzen
musikalischen Einlage weitere
Grußworte an.
Zuerst drückte der Inspektor der
Bereitschaftspolizeien der Länder
im BMI, Bernd Manthey, seinen
Dank aus. Es folgte eine Rede von
Uwe Kolmey, Direktor der Polizei
im Innenministerium, als Sprecher
der Direktoren. Beide Redner erwiesen Dautert ihren Respekt und
ihre Wertschätzung – sowohl gegenüber dem Direktor der LBPN als
auch gegenüber dem Menschen
Dautert.
Als Vorsitzender des Personalrates der LBPN - Direktion - ging
EPHK Gerhard Görtz ausführlich
auf Dauterts Wirken in der Landesbereitschaftspolizei ein und fasste
dies mit den Schlagworten „reformieren, stabilisieren und optimieren“ zusammen. Er betonte, dass
Dautert immer offen war. Dabei
stand er für sein Motto, „Wer nicht
mit dem Herzen dabei ist, hat kei-
nen Beruf, sondern nur eine Beschäftigung“, ein.
Am Ende ergriff der scheidende
Direktor selbst das. Dabei ließ er
seinen Berufsweg aus der persönlicher Perspektive Revue passieren.
Er bedankte sich bei einer Vielzahl
von Weggefährten und Institutionen, die vier Jahrzehnte lang seinen beruflichen Werdegang begleitet haben.
Ein zentraler Punkt seiner Ausführungen betraf die Rolle der Polizei im demokratischen Verfassungsstaat und den Wandel, den
diese in den letzten Jahrzehnten
durchlebt hat.
Dautert wandte sich aber auch
an den polizeilichen Nachwuchs
und betonte dessen Stellenwert im
heutigen Rollengefüge. Er wünschte der Polizei und insbesondere der
Bereitschaftspolizei sowie seinem
Nachfolger und designierten Vizepräsidenten der zukünftigen Zentralen Polizeidirektion (ZPD), Ltd.
PD Heinz Lüdtke, alles Gute für die
Zukunft.
Die Verabschiedung wurde mit
der deutschen Nationalhymne beendet. Sabine Hampel
LBPN - Direktion -/dis
Öffentlichkeitsarbeit:
Helikopter und PPS live
Während eines Informationsbesuchs von Jugendlichen aus dem
Landkreis Cloppenburg bei der
Luftwaffe war unter anderem auch
die Notwendigkeit und der Vorteil
behördlicher Zusammenarbeit (in
diesem Fall zwischen Bundeswehr
und Polizei) ein Thema. Aufgrund
der mittlerweile langjährigen, hervorragenden Verbindungen zwischen der Pressestelle der 4. Luftwaffendivison in Aurich und der
Polizeidienststelle in Rastede wurde den jungen Leuten nur wenig
später, sozusagen „auf dem kurzen
Dienstweg“ , auch der Polizeidienst
ein wenig näher gebracht.
„Gute Kontakte sind stets von
Vorteil“, sind sich die Öffentlichkeitsarbeiter beider Dienstellen einig. Und so ließen die Polizisten auf
Initiative des Stabes der Luftwaffendivision ihre jungen Gäste aus
den Garrel, Bösel, Harkebrügge,
Kamperfehn, Rhauderfehn, Lathen
und Ostrhauderfehn gerne hinter
die Kulissen der Autobahnpolizei
Rastede schauen.
Oberkommissar Hans Machhan
erklärte die Technik des PPS-Fahrzeug. Ein Fahrzeug, das mit einem
weit über 200 PS-starken 6-Zylinder-Motor bestückt ist und im Fond
sowie am Heck über eine Kamera
verfügt, mit denen die Verfehlungen von Verkehrsteilnehmer aufgezeichnet und dem Fahrer sofort an
Nr. 9/2004
Weil sie aus Versehen auf dem
Verdener Bahnhof ausgestiegen
war, musste eine 89jährige Altenheimbewohnerin aus Uchte die Hilfe der Polizei in Anspruch nehmen.
Die Seniorin, die eigentlich nach
Nienburg wollte, war in der Nacht
gegen 1.30 Uhr auf dem Verdener
Bahnhof ausgestiegen. Da der Anschlusszug nach Nienburg erst um
4.42 Uhr fuhr, setzten die Verdener
Ordnungshüter die alte Dame kurzerhand in ihren Streifenwagen
und fuhren sie per Stafette ins Altenheim nach Uchte.
Jürgen Menzel, PI Verden/dis
Eine nicht ganz alltägliche Marschbegleitung hatte PK Reinhard Hillmar
von der PI Salzgitter zu leisten. Autofahrer hatten ein Gänsepaar mit fünf
Kücken an der stark befahrenen NordSüd-Straße in Gebhardshagen gemeldet. Zielstrebig watschelten die Gänse
durch den Ort bis zum Teich der Wasserburg, wo für Hillmar die Polizeibegleitung unter dem Beifall von Passanten endete. Auch die durch die Aktion
behinderten Autofahrer zeigten viel Verständnis für den Vorrang des Federviehs. Markus Müller, PI Salzgitter/kn
Jubiläum:
40 Jahre im Dienst
1. Oktober:
EPHK Werner Weinert, LKA
KOK Manfred Wehner, LKA
PEB
Ort und Stelle vor Augen geführt
werden können. Gerade im Hinblick auf die Altersgruppe seiner
jugendlichen Gäste versprach sich
der Kommissar von deren Besuch
eine Präventivmaßnahme.
Auf dem Areal der Polizei in
Rastede, gelegen an der Autobahn
29, ist auch die Polizeihubschrauberteilstaffel Zuhause. Hier ist jederzeit ein Helikopter einsatzbereit;
die Hauptstelle für das Land Niedersachsen mit mehreren Maschinen hat ihren Sitz in Hannover.
Sichtlich gerne ging Pilot und
Oberkommissar Frank Dittmers
auf die aufwendige Technik des
Hubschraubers vom Typ MD Explorer 902 ein.
Im Hinblick auf den kurzen Einblick und vor allem auch auf die
Offenheit der Beamten zollten die
jugendlichen Besucher den Polizeibeamten Respekt. „Das war ein
sehr interessante Stippvisite“, waren sie sich einig.
Horst Wilken
4. Luftwaffendivision/kn
Impressum
XIX. Jahrgang
Herausgeber:
Nieders. Ministerium für Inneres und Sport
Lavesallee 6, 30169 Hannover
Verantwortlich:
Klaus Engemann
Vertreter:
Michael Knaps
Redaktion:
Detlef Ehrike, Michael Knaps,
Dietmar Schellhammer, Doris Wollschläger
Anschrift der Redaktion:
Nieders. Ministerium für Inneres und Sport
Redaktion „Polizei-Extrablatt“
Postfach 221, 30002 Hannover
Tel. 05 11/1 20- 60 44 oder - 62 59
Fax 05 11/ 120- 65 55
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Layout und Satz (DTP):
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Druck:
CW Niemeyer Druck GmbH
Baustr. 44, 31785 Hameln
Tel. 0 51 51/2 00- 112
Alle im „Polizei-Extrablatt (PEB)“ veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers oder der Redaktion übereinstimmen.
Nr. 9/2004
POLIZEI-EXTRABLATT
Tag der Niedersachsen (I):
Seite 3
Tag der Niedersachsen (II):
15.000 Euro bei IPA-Tour Koller lobt Polizei
Seit 1987 führt die Ixxxx Pxxxx
Axxxxx (IPA) Ortsxxxx Osnabrück
jährlich eine Radsportveranstaltung zugunsten der
Kinderkrebshilfe durch. Bei der
diesjährigen „Niedersachsen-Tour“
waren 94 Rennradler sowie vier
-radlerinnen am Start.
Denn das soziale Engagement ist
in der IPA Osnabrück tief verwurzelt. So beteiligten sich Angehörige dieser Verbindungsstelle bereits
im Jahr 1985 und 1986 an einer
Radsportveranstaltung der Polizei
Assen / Niederlande, die zu Gunsten der Nierenstiftung Niederlande – Europlant – in Leiden durchgeführt wurde. 1987 führte die noch
sehr unprofessionell durchgeführte erste Radsportveranstaltung der
IPA Osnabrück für die Nierenstiftung nach Assen in den Niederlanden. Im Herbst 1988 wurde dann
die „IPA-Niedersachsentour“ ins
Leben gerufen. Damals nahmen 13
Fahrer plus 4 Begleiter teil. Diese
Tour zu Gunsten der Kinderkrebshilfe, die heute große Anerkennung
findet, hat einen hohen sportlichen
Stellenwert.
Auch in diesem, dem 17. Jahr,
hatten sich nicht nur Radsportler
aus dem Raum Osnabrück und Niedersachsen, sondern aus vielen Teilen der Republik, in Osnabrück zum
Start eingefunden, als es darum
ging, auf den Weg zum Tag der Niedersachsen in Holzminden wieder
einen ordentlichen „Batzen“ Geld
zu erradeln. Dazu kamen 26 Begleiter mit den erforderlichen Fahrzeugen, die unterwegs für die Verkehrslenkung, die Logistik und für die
medizinische Betreuung verantwortlich zeichneten. Der Tross war
groß wie noch nie, ebenso die Zahl
der Neueinsteiger.
Die erste Etappe erstreckte sich
über 204 Kilometer bis nach
Stukenbrock. Auf dem Weg dorthin
waren jedoch noch Spenden in
Mettingen und Telgte einzusammeln. Also ging es erst einmal nach
Norden, um dann westlich durch
das Münsterland, an Paderborn
vorbei, zum Polizeiausbildungs-
institut in Stukenbrock zu gelangen.
Der nächste Tag hatte es in sich.
Das Streckenprofil war deutlich
anspruchsvoller, es ging in das Weserbergland. In Holzminden erwartete bereits Innenminister Uwe
Schünemann die Aktiven, um sie
auf der Bühne der Jugendfeuerwehr
(Bild) zu begrüßen. Von der Bühne
aus warb der Minister als neues
IPA-Mitglied bei den zahlreich erschienenen Besuchern für die Aktion, so dass über 600 Euro in die
Sammelmützen gelegt wurden.
Tags drauf folgte eine Rundfahrt
durch den Naturpark Solling, bei
überwiegend schlechtem Wetter.
Der Abend war geprägt von freundschaftlicher und harmonischer Atmosphäre, und der Spendentopf
füllte sich weiter. Ein Fahrer aus
Tauberbischofsheim hatte anlässlich seines 50. Geburtstags gesammelt und stellte dieses Geldgeschenk zur Verfügung.
Für die Rückfahrt standen 180
Kilometer im Programm. Doch zusätzliche Kilometer und starker
Gegenwind verursachten arge Terminnöte. Mit fast 30 Minuten Verspätung fuhr die Tour in Bad Essen
ein, wo der Chor der Grundschule
ausgeharrt hatte. Auch der Bürger-
meister und zwei Lions-Club-Vertreter hatten geduldig gewartet. Mit
netten Worten überreichten sie drei
Spendenschecks und motivierten
dazu, diese Sache fortzuführen. Am
Rathaus in Wallenhorst erhöhte
sich der bis dahin angesammelte
Betrag nochmals um 500 Euro.
Auf dem anschließenden Weg
nach Osnabrück setzten sich die
Mitfahrerinnen an die Spitze. Sie
erhöhten die Geschwindigkeit derart, dass das Hauptfeld nur mit
zehn Minuten Verspätung unter
großem Beifall der Wartenden am
Zielort am Kollegienwall eintraf.
Aus den Gesichtern der Fahrerinnen und Fahrer sprach Freude aber
auch ein wenig Stolz. Die Daten
konnten sich sehen lassen: Denn
trotz der ungünstigen Wetterverhältnisse auf diesen 638 Gesamtkilometern und 3.768 Höhenmetern
benötigten die Radsportler bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit
von 30,07 km/h eine Fahrzeit von
21.12 Stunden.
Zum obligatorischen Abschlussabend waren weitere Spender und
Sponsoren erschienen. Insgesamt
kann in diesem Jahr den ansehnliche Betrag von 15.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.
Karl-Heinz Thiemann /kn
Tag der Niedersachsen war Spitze
Seit 1981 feiern die Niedersachsen alljährlich in einer Stadt den
„Tag der Niedersachsen“. In diesem
Jahr war Holzminden Gastgeberin
des bereits zum 24. Mal veranstalteten Landesfestes.
Und so wie es
Innenminister
Uwe Schünemann, Schirmherr dieser Veranstaltung, bereits ist seiner
Eröffnungsrede
angekündigt
hatte, kam es
auch. Rund 6.000
Aktive boten den
190.000 Gästen
ein kurzweiliges
und fantasievolles Programm
auf sechs großen
Bühnen, fünf
Spielflächen sowie auf den Straßen und Plätzen
in der Holzmindener Innenstadt.
Für den Innenminister lief
die Veranstaltung allerdings
nicht
ganz
schmerzfrei ab.
Beim Prominenten-Basketball überzeugte Uwe
Schünemann zwar mit viel Zug
zum Korb, knickte in Hälfte zwei
aber um und zog sich einen Muskelfaserriss zu. Doch nach einer
kurzen Behandlung im Kranken-
haus und ausgestattet mit Gehhilfen setzte er sein Besuchsprogramm unbeirrt fort.
Zu vielen polizeilichen Themen
standen den Gästen in einem gro-
ßen Zelt kompetente Ansprechpartner aller Sparten zur Verfügung.
Die neue Polizeiuniform konnte
nicht nur bestaunt und angefasst
werden, sondern auch über Form
und Farbe wurde lebhaft und kon-
trovers diskutiert. Die Wasserschutzpolizei (siehe auch Bericht
oben rechts) war mit mehreren Booten am Weserkai präsent – und wer
wollte, konnte dort auch seemännische Knoten
üben.
Die vollzugspolizeilichen Aktivitäten
beschränkten sich
während der Veranstaltung vorrangig darauf,
die Verkehrsströme zu leiten.
Ansonsten waren neun kleine
Kinder, die kurzzeitig im Getümmel als vermisst
galten, wieder
ihren Eltern zuzuführen.
Nennenswerte
Straftaten gab es
nicht, was sicherlich auch an
der zusätzlichen
Präsenz durch
Kräfte der Bereitschaftspolizei und der
Reiterstaffel lag.
Bewährt hat sich
im übrigen die
Zusammenarbeit
von Polizei und
Feuerwehr sowie der anderen
Rettungskräfte, die sich zur Einrichtung einer gemeinsamen
Leistelle entschieden hatten.
Henning Stille
PI Holzminden
Lobte die Ausstellungsbeiträge der Landespolizei: Innenstaatssekretär Dr.
Roland Koller
Auch die Wasserschutzpolizei
(WSP) war, wie schon in den Vorjahren, beim Tag der Niedersachsen in Holzminden zur Veranstaltungsüberwachung sowie mit einem eigenen Ausstellungsstand
und einem interessantem Programm vertreten.
Nach den Niedersachsentagen
in Hann.Münden (1984), Hameln
(1986), Rinteln (1991) und Northeim (2002) bot sich für das im
gesamten Oberweserbereich zuständige WSP Kommissariat
Nienburg mit den dazugehörigen
Stationen Hameln und Hann.Münden zum vorerst letzten Mal
die Gelegenheit, die WSP-spezifischen Tätigkeiten und Besonderheiten der Oberweserregion in
Holzminden darzustellen.
Für die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs auf der
Weser sowie für einen reibungslosen Veranstaltungsablauf im Weserbereich war vorrangig zu sorgen, da mit dieser Teilnahmevielfalt an Veranstaltungen und Darbietungen wie beispielsweise
쐍 Landesmeisterschaften im Slalom- u. Geschicklichkeitsfahren
des Deutschen Motoryachtverbands
쐍 Geschicklichkeitsfahrten der
niedersächsischen DLRG-Ortsgruppen
쐍 Fährverkehr der Bundeswehr
(mit geplanter Außenlandung eines Wasserflugzeugs und Einsatz
eines „Torpedobootes“ der Marine)
쐍 Fähren und Pontonbrücken des
Technischen Hilfswerks
쐍 Showfahrten
쐍 Fahrgastschifffahrt (auch im
P&R Verkehr)
쐍 übrige Sportschifffahrt
und anderes mehr, zuvor nicht
zu rechnen war.
Aufgrund positiver Erfahrungen aus den Vorjahren präsentierte sich die WSP in Holzminden gemeinsam mit THW und Wasserund Schifffahrtsamt Hann. Münden.
Interessierte Besucher hatten
die Möglichkeit, sich umfassend
über den Polizeiberuf sowie über
allgemeine und besondere wassersportliche Fragen sowie weitere
aktuelle Themenbereiche zu informieren und an weiteren Aktivitäten und Aktionen der WSPN teilzunehmen.
Diese waren schwerpunktmäßig:
쐍 Besichtigung des Dienstboot „W
9“ der WSP Station Hameln und
das Hilfsstreifenboot „W 29“
(„Weißer Schwan vom Steinhuder
Meer“);
쐍 Vorführung der Laser-Pistole
zur Geschwindigkeitsmessung
von Wasserfahrzeugen;
쐍 Geschicklichkeitsspiel am
Bootsmanöver – Fahrsimulator;
쐍 Vorführung u. Mitmachaktion in
Seemannschaft und Knotenkunde;
쐍 Videofilme: Wasserschutzpolizeiboote „W 8“ und „W 3“ im Einsatz;
쐍 Powerpointpräsentation: Fahndung und Sachbearbeitung bei internationaler Bootsverschiebung
쐍 Präsentation von Tätigkeitsfeldern und Probenanalysen aus
den Bereichen
쐍 Gefährliche Güter/Umweltschutz und Gefahrguttransporte.
Eigens für das Simulatorspiel
war mit Hilfe moderner Fototechnik der Steuerstand eines Polizeibootes nachgebildet worden und
animierte Jung und Alt zum Mitmachen, wobei das attraktive
Preisausschreiben, (1. bis 5. Preis
die Teilnahme an einer Streifenfahrt auf einem Dienstboot der
WSPN ) den Kindern und Jugendlichen vorbehalten blieb.
Freuen konnten sich die Beamten auch über den Besuch von
Landes- und Kommunalpolitikern sowie des Staatssekretärs im
Innenministerium, Dr. Roland
Koller. Er hatte mit großem Interesse auf dem Tag der Niedersachsen die polizeibezogene Ausstellung begutachtete. Koller war des
Lobes voll und sprach dieses an
die Beteiligten aus.
Ihr übriges zum gelingen dieses
Niedersachsentages trugen auch
die THW Jugend- und Ortsgruppen bei mit ihrem zwölf Meter
hohen Kletterturm, einer Pontonfähre und diversen Einsatzfahrzeugen sowie mit zahlreichem
technischem Gerät verschiedenster Art. Hinzu kam die Modellausstellung des Wasser- und
Schifffahrtsamtes Hann.Münden.
sowie der in der Nachbarschaft
ausgestellte Bundeswehrhubschrauber.
Lothar Moniac
WSPSt Hameln/kn
Seite 4
POLIZEI-EXTRABLATT
+ Leserforum ++ Literatur +
Blaskapellenuniform
Mit Interesse und gleichzeitigem
Erstaunen habe ich den Artikel bezüglich der geplanten Einführung
der neuen blauen Polizeiuniform in
Niedersachsen gelesen. Die farbliche Veränderung ist durchaus zu
begrüßen. Allerdings habe ich so
meine Zweifel hinsichtlich der Akzeptanz der Uniform beziehungsweise einiger Uniformteile bei vielen betroffenen Kollegen.
Insbesondere die Sechseckmütze
und die „schicke“ Blaskapellenuniformjacke mit den hübschen
hellblauen Abnähern oberhalb der
Taschen rufen innerhalb eines
Großteil der mir bekannten Kollegen doch deutliche Kritik hervor.
Gleichwohl ist in offiziellen Verlautbarungen wie zum Beispiel im
PEB oder entsprechenden Presseveröffentlichungen immer nur von
positiver Resonanz innerhalb der
Polizei die Rede. Scheint mir doch
bemerkenswert zu sein. Auch wenn
Hamburg diese Uniform einführt,
sollte dies nicht zwingend die Einführung der gleichen Uniform beziehungsweise Uniformteile in Niedersachsen bedeuten.
Ich denke, dass es durchaus (auch
unter Berücksichtigung der Kostenfrage) möglich sein sollte, hier
in bestimmten Bereichen zu modifizieren.
Reinhard Gerding
PK Georgsmarienhütte
+ Literatur +
Verkehrslehre
Leitfaden für Studium und Praxis
von Dieter Schipper, Bernd Ketzner
und Uwe Koslowsky. 10., vollständig überarbeitete und aktualisierte
Auflage 2004, 400 Seiten, DIN A5,
Broschur, 23 Euro. Zu beziehen über
Verlag Deutsche Polizeiliteratur
GmbH Buchvertrieb, Forststr. 3a,
40721 Hilden.
Die 10. Auflage 2004 des Leitfadens der Fortschreibung der inhaltlichen, didaktischen und zielorientierten Ansätze in den Lehrveranstaltungen der Polizei-Führungsakademie und den Verwaltungsfachhochschulen gerecht. Bei
durchgängiger Straffung ist zentraler Gegenstand nunmehr die „Polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit“.
Das Werk ist durch eine neue
Autorengemeinschaft durchgängig
überarbeitet. Die Neuauflage der
„Verkehrslehre“ folgt nun einerseits bewährten Strukturen, öffnet
sich andererseits auch für ganzheitliche Aufgabenwahrnehmung im
Straßenverkehr. Das wird insbesondere deutlich im Teil „Polizeiliche
Verkehrssicherheitsarbeit“ mit den
zugeordneten Themen Straßengestaltung, Verkehrsregelung, Verkehrsüberwachung, Verkehrserziehung, Integrative Verkehrssicherheitsarbeit und Verkehrssicherung.
Soweit thematisch bewährte
Strukturen zu erhalten waren, zum
Beispiel „Verkehrslenkung“ und
„Verkehrsrecht“, sind diese Teile
durch Aufnahme aktueller Themen
maßgeblich ergänzt, zum Beispiel
Verkehrstelematik, elektronische
Verkehrsbeeinflussung, kooperatives Verkehrsmanagement, Abruf
von Verkehrsdaten durch die Polizei. Insgesamt ist die Neuauflage
durchgängig bereinigt, gestrafft
und aktualisiert.
kn
Humanitäres Engagement:
Orden für Euscher
Seit 30 Jahren engagiert sich
Polizeioberamtsrat Detlef Euscher,
Angehöriger der LBPN-Direktion,
ehrenamtlich im humanitären, kulturellen und politischen Bereich.
Dieser jahrzehntelange Einsatz
wurde im Juli mit der Verleihung
des Bundesverdienstkreuzes anerkannt. In Vertretung für den Bundespräsidenten nahm die stellvertretende Präsidentin der Region Hannover,
Christel Hoffmann-Pilgrim, die Ehrung im Dorfg e m e i n schaftshaus
Godshorn vor
(Bild).
Euschers
ehrenamtliches Engagement begann bereits
1974 mit der Wahl in den Ortsrat
Godshorn, dem er bis 2001 angehörte. So begründete er 1992 eine
„Godshorner Initiative gegen
Ausländerhass“, die sich hauptsächlich für die Verbesserung der
Lebensumstände von Asylbewerberkindern einsetzte. 1990 und 91
startete er eine Spendenaktion für
hungernde Menschen in der ehemaligen Sowjetunion, bei der rund
60.000 Mark zusammenkamen.
Die norddeutschen Länder Niedersachsen, Hamburg, SchleswigHolstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie Bremen, werden in Zukunft Dienstkleidung für ihre Polizeien gemeinsam beschaffen.
Auf Vorschlag von Innenminister
Uwe Schünemann hat die Landesregierung dem Abschluss eines entsprechenden Verwaltungsabkommens am 22. Juni zugestimmt.
Die Kooperation soll so vollzogen werden, dass die beteiligten
Länder jeweils ihre eigene Organisation für den Einkauf, die Lagerung und Verteilung der Dienstkleidung für den Polizeivollzugsdienst
Ein paar Jahre später organisierte er dann unter dem Motto
„Hilfe für Christiane“ eine große
Spenden- und Bluttypisierungsaktion für eine junge, an Leukämie erkrankte Mutter. Für sie
konnte ein geeigneter Spender gefunden werden.
1999 arbeitete Euscher maßgeblich an einer Hilfsaktion der Kirchengemeinde
„Zum guten
Hirten“ mit,
die durch Geldund Sachspenden KosovoFlüchtlinge unterstützte.
Wann immer
in Godshorn
jemand eine
Hilfsaktion initiierte, Detlef
Euscher war aktiv dabei. Ortsbürgermeister Minne fasste es mit
den Worten zusammen: „Detlef
Euscher ist ein Mensch, dem man
gerne ein bisschen ähnlich wäre.“
Euscher nahm den Orden mit
Freude entgegen, und die Godshorner, die der Feierstunde im
Dorfgemeinschaftshaus beiwohnten, zeigten mit ihrem Applaus,
dass sie ihm sein Engagement
danken.
Sabine Hampel
LBPN –Direktion-/dis
Nr. 9/2004
Gewalt an Schulen:
Präventionsfilm gedreht
Neue Wege im Kampf gegen
Gewalt an und um Schulen
beschreiten die Initiatoren des
Films „Fit für Zivilcourage!?“.
Knapp 200 Gäste fanden sich
Anfang Juli im Forum des Goslarer
Schulzentrums Goldene Aue ein,
um die Premiere zu erleben.
Liesel Becker, Beauftragte für
Jugendsachen der PI Goslar führte
die Gäste durch ein kurzweiliges
und buntes Programm, das die Präsentation des Films umrahmte.
PI-Leiter Thomas Brych hatte
zuvor unter anderem Staatssekretär Dr. Roland Koller aus dem Innenministerium, Regierungsdirektorin Liesel Westermann-Krieg aus
dem Kultusministerium, Harry
Döring, Direktor der Polizei im Regierungsbezirk Braunschweig, Dr.
Wolf Weber, Bundesvorsitzender
des Weißen Rings sowie die Vertreter anderer Institutionen und Einrichtungen und nicht zuletzt die
Schülerinnen und Schüler begrüßen.
Die Idee zum Film hatte Günter
Koschig, Beauftragter für Kriminalprävention der PI Goslar. Lehrer und Schüler der Hauptschule
An der Gläsecke aus Bad Harzburg
und der Realschule Hoher Weg in
Goslar sagten spontan ihre Mitwirkung zu. Im Sommer 2003 drehten
sie den Präventionsfilm. Unterstützt wurden sie dabei von den
Schulen, der Aktion „AUF!SEHEN“ und der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt (ARUG).
Im Unterricht entstanden die
Ideen für die Filmszenen. Die Jugendlichen setzten Erlebtes um.
Beispielsweise zeigt eine Szene
Handlungsansätze für das Verhalten bei Erpressungen und Bedrohungen.
Bei der Präsentation berichteten
die Schülerinnen und Schüler im
Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Sigmar Gabriel, dass die
Arbeit am Film viel Spaß gemacht
habe und Vertrauen zur Polizei aufgebaut worden sei. Gabriel,
Schirmherr von „AUF!SEHEN aktion für ein menschliches miteinander e. V.“, lud spontan alle 50
Mitwirkenden des Films sowie die
Initiatoren nach Berlin ein, um das
Video vorzustellen und dortige
Antigewaltprojekte an Schulen
kennen zu lernen.
Staatssekretär Koller war von
dem präsentierten Film sichtlich
beeindruckt und sagte: „Zivilcourage ist einfach cool“. Zivilcourage heiße für ihn, Verantwortung zu
leben, für Werte einzustehen und
teilweise auch etwas zu riskieren.
Die Jugendlichen hätten in dem
Film bewiesen, dass es sich lohne,
Zivilcourage zu zeigen.
Mit zwei bühnenreifen Musikeinlagen begeisterte der Komponist
und Produzent der Filmmusik, Thomas Sniadowski. Frenetischen Applaus bekamen die Tanzgruppe der
Hauptschule Georgenberg, die
Break-Dance-Gruppe aus dem Jugendzentrum B 6, Style 2 KO, und
der Sketch der Konfliktschlichter
der Goetheschule. Alle Beteiligten
trugen mit ihrem vorbildlichen Engagement zum Gelingen der Veranstaltung bei.
Das Video soll zusammen mit
Präventionsmaterialien gegen Gewalt, Vorträgen der Polizei sowie
Antigewalttraining und Zivilcouragetraining in Schulen Verwendung finden. Die „Produzenten“
möchten Mut für verstärktes eigenverantwortliches Handeln machen.
Der Film ist bei der PI Goslar
zum Selbstkostenpreis von zehn
Euro (Abholpreis) zu beziehen. Bei
Versand sind 15 Euro – gegen Vorkasse – zu entrichten. Auskünfte:
[email protected]
sen.de.
Stephani Hertrampf, PI Goslar/kn
Fahndungsraum Autobahn
Insgesamt 70 Kollegen aus sechs
Bundesländern, von Zoll und BGS
trafen sich in Lüchow zur „1. Arbeitstagung des LKA Niedersachsen für Polizeidienststellen im Bereich der Bundesautobahnen
(BAB)“. Die Tagung diente insbesondere zur weiteren Vernetzung
der Bekämpfungsschwerpunkte
Rauschgift, Schleusung und Menschenhandel.
Neben allgemeinen Hinweisen
und Lagedarstellungen stellte POR
Jörg Müller aus dem niedersächsischen Ministerium für Inneres und
Sport den integrativen Ansatz, die
Verzahnung von Verkehrsüberwachung und Kriminalitätsbekämpfung, dar. Interessiert nahmen
die Teilnehmer auch Informationen
zu den regionalen Fahn-dungstagen, zum Auswerteprojekt Autobahnkuriere der Gemeinsamen
Ermittlungsgruppe Rauschgift
(GER) Karlsruhe, zu Dokumentenprüfungen und zum Umgang mit
Opfern von Menschenhandel zur
Kenntnis. Es kam zu einem regen
Austausch nach den jeweiligen Vorträgen und während der geselligen
Abendveranstaltung.
Die Auswertung der Tagung fiel
sehr positiv aus. Der Wunsch aller
Teilnehmer, die Veranstaltung regelmäßig zu wiederholen, ist ein
besonderes Lob für die Organisatoren des LKA.
Frank Kornemann
LKA/det
Ein Teddy für Uli Hoeneß
vier Schuss. Liesel Becker und
Günter Koschig (beide PI Goslar)
bedankten sich bei dem BayernManager für den wiederholten Einsatz seines Vereins für die Präventionsaktion „Sportler setzen Zeichen – Kraft gegen Gewalt-Stopp
der Jugendkriminalität“ mit einem
Aktions-T-Shirt und einem Polizeiteddy. Besonders erfreulich: Bayern-München hat 50 Goslarer Jugendliche ins Olympiastadion eingeladen sowie diverse Fußbälle und
Plakate gestiftet.
Im Rahmen der Netzwerkprävention werben Weißer Ring und
Polizei seit einiger Zeit bei Jugendlichen für Zivilcourage und mehr
Opferschutz. Bislang wurden bei
diesen Aktionen 55 ZDF-Torwände
aufgestellt.
Neben Tausenden von Kindern
und Jugendlichen konnten auch
Spieler von Hannover 96, dem VfL
Wolfsburg sowie Prominente wie
Uwe Seeler bei den Torwand-Einweihungen begrüßt werden.
Günter Koschig, PI Goslar/kn
Gemeinsame Kleiderkammer
dung der Polizeien herzustellen.
Aufgrund wettbewerbsrechtlicher
Probleme verzögerte sich das weitere Verfahren zum Abschluss der
Vereinbarungen mehrere Jahre.
Erst im Februar 2004 erteilte das
Bundeskartellamt, vor dem Hintergrund des am Mai 2004 geltenden
neuen EU-Rechts, eine Duldungserklärung, die es ermöglichte, nunmehr Kooperationsvereinbarungen
abzuschließen.
Die Partnerländer unterzeichneten das Verwaltungsabkommen am
7. Juli in Kiel am Rande der Konferenz der Innenminister und -senatoren.
kn
auflösen und diese Aufgabe dem
Logistik Zentrum Niedersachsen
(LZN) übertragen. Das LZN, als
Landesbetrieb gemäß § 26 Landeshaushaltsordnung organisiert, beschafft für die übrigen Länder die
Dienstkleidungsstücke und versendet sie an die bestellenden Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten
wie ein Versandhaus.
Das Logistikzentrum in Hann.
Das für Kinder- und Jugendliche organisierte Torwandschießen
des Weißen Rings und der GdP im
Rahmen der Aktion „Kraft gegen
Gewalt“, entwickelte sich in der
Halbzeitpause eines Benefizspieles
vom FC Bayern München gegen
eine Goslarer Stadtauswahl zu einem Medienereignis: Unter anderem traten Uli Hoeneß und Thomas
Strunz dazu gegen begeisterte
Nachwuchsfußballer an.
Umringt von Hunderten von
Fans „versenkte“ Hoeneß zwei von
Münden wird hierdurch gestärkt,
sagte Schünemann. Zudem können
die norddeutschen Länder den Einkauf von Dienstkleidung wirtschaftlicher organisieren. Durch die
Zusammenarbeit bei der Beschaffung von Dienstkleidung der
Polizeien werde ein nachhaltiger
Spareffekt erwartet. Für Niedersachsen dergestalt, dass die Kosten
für das LZN über den jeweiligen
Umsatzanteil von den anderen Kooperationspartnern mit getragen
würden. Den übrigen Ländern werde ermöglicht, eigene Personal-,
Sach- und kalkulatorische Kosten
hierdurch zu minimieren.
Die norddeutschen Bundesländer
versuchen bereits seit dem Jahr
2001, eine Kooperation bei der Beschaffung und Verteilung des gesamten Sortiments von Dienstklei-
Nr. 9/2004
POLIZEI-EXTRABLATT
Seite 5
Preis für Zivilcourage 2004:
Internationale Fachtagung:
Gewerbeverkehr
Nicht wegschauen
Innenminister Uwe Schünemann
hat kürzlich in Hannover die von
Toto-Lotto Niedersachsen mit 5000
Euro gestifteten drei Preise für Zivilcourage vergeben.
Bei den Preisträgern handelt es
sich um Hans-Jürgen Buttlar und
Hanna Hübner, die einen versuchten Totschlag in der Hildesheimer
Innenstadt verhinderten, die 16jährige Andrea Addens aus Bunde, die
einem schwer verunglückten Motorradfahrer Erste Hilfe leistete sowie Martina Hesenius und Petra
Schimmelfennig aus Oldenburg, die
den sexuellen Missbrauch eines
Kindes verhinderten.
„Diese niedersächsischen Preisträgerinnen und Preisträger haben
sich im Alltag mutig für andere einBegrüßte die Teilnehmer der in Hann. Münden durchgeführten 5. Internationalen Fachtagung Güterkraft- und gewerbli- gesetzt und geholfen statt wegzuschauen“, lobte Schünemann bei
cher Personenverkehr: Ltd. PD Karl Redeker, Leiter des BIPNI
der Preisverleihung, die im Rahmen
des Toto-Lotto- Sommerfestes im
trollgerätes“ sowie „Ausrichtung ist unabdingbar und kann für klaDas Bildungsinstitut der Polizei
der Kontrollen für Schwer- und re Verhältnisse sowie Verständnis
Niedersachsen (BIP NI) führte in
Großraumtransporte“ standen auf für die Maßnahmen der VollzugsHann. Münden zum 5. Mal eine
Fachtagung zur Überwachung des der Tagesordnung und wurden mit- behörden sorgen. Es darf nicht sein,
tels Fachvorträge von Referenten dass nur die Wirtschaft über die GeGüterkraftverkehrs und der
aus dem Bundesverkehrsministeri- setzgebung aufgefordert ist, gegewerblichen Personenbefördeum, Bundesamt für Güterverkehr, schultes Personal einzusetzen. Die
rung durch.
Güterkraftverkehrsverbänden so- Kontrollorgane sind ebenfalls gewie Fachbereichen der Vollzugs- fordert, durch speziell beschulte
Die Teilnehmer setzte sich aus behörden in anschaulicher Weise Spezialisten den Dialog mit der
Wirtschaft zu suchen sowie die VerAngehörigen der Länderpolizeien, dargeboten.
Erstmalig nahmen die Teilneh- kehrssicherheit – insbesondere auf
Gewerbeaufsichtsämtern, Bußgeldstellen der Straßenverkehrsbehör- mer die Fachtagung zum Anlass, den Autobahnen – durch angemesden, Fachreferaten von Bundes- diese Themen in speziell eingerich- sene Kontrollen zu gewährleisten.
und Länderministerien sowie Ver- tete Arbeitskreise aufzubereiten. 쐍 Geringe Personalressourcen müsbänden des Güterkraftverkehrs- Die Ergebnisse der Arbeitskreise sen durch adäquate technische
gewerbes und der gewerblichen wurden am Ende der Tagung den Ausrüstung ergänzt werden. Diese
Personenbeförderung zusammen. Tagungsteilnehmern vorgestellt Forderung wurde insbesondere vor
Der Leiter des BIP NI, Ltd. Poli- und ausdiskutiert. Im Grundtenor dem Hintergrund der ins Haus stezeidirektor Karl Redeker, und Ta- der Ergebnisse waren sich alle Ar- henden Einführung des digitalen
Tachographen als dringlich begungsleiter PHK Karl-Heinz Rin- beitskreise einig:
kewitz, konnten unter den Teilneh- 쐍 Allein eine Erhöhung der Bußgel- zeichnet; das heißt, entsprechende
mern aber auch Spediteure, Mitar- der sorgt nicht für die Beachtung Kontrollsoftware, verbunden mit
beiter des Bundesamtes für Mate- der Vorschriften. Ordnungspartner- dem Einsatz von Notebooks, Faxrialforschung und -prüfung, Fach- schaften, gekoppelt mit konsequen- geräten und anderen Möglichkeiten
juristen und Angehörige der Deut- ter Anwendung der bestehenden der Datenübertragung während der
Möglichkeiten geltenden Rechts, Kontrollen, sind notwendige Erforschen Bahn AG begrüßen.
Eine polnische Delegation aus filtert die so genannten „schwarzen dernisse für sach- und fachgerechNiederschlesien nahm die Fachta- Schafe“ heraus und rechtfertigt das te Kontrollen. Es darf nicht sein,
gung zum Anlass, erste Kontakte korrekte Verhalten der „sauberen dass Kontrollorgane auf Grund fehmit Vertretern bundesdeutscher Spediteure“. Die Möglichkeit der lender technischer Ausrüstung
Kontrollorgane zu knüpfen. Ihr be- Anwendung von Gewinnabschöp- mögliche schwerwiegende Verstöße
Eine hochrangige Delegation
sonderes Interesse galt den beste- fungen sollte bei schweren Delik- nicht erkennen und entsprechend
der pakistanischen Highway- und
henden Kontrollstandarts sowie der ten konsequenter durchgeführt ahnden können.
Umsetzung polizeilicher Maßnah- werden. Nur solche Maßnahmen 쐍 Der Dialog zwischen Wirtschaft Motorway-Police war kürzlich in
men im Rahmen der Überwachung können dazu beitragen, den Wett- und Vollzug muss aufrechterhalten der Wennigser Mark zu Gast beim
bewerb fairer zu gestalten und den und da wo er noch nicht besteht, Bildungsinstitut der Polizei Niedes Güterkraftverkehrs.
Themen, wie „Ordnungspartner- korrekten Spediteuren mehr Rük- aufgenommen werden. Eine ständi- dersachsen.
Unter führung eines hochrangige Überprüfung der durch die
schaften oder höhere Bußgelder im kenwind zu geben.
LKW-Verkehr“, „Intensivierung 쐍 Kontrollen des Güterverkehrs und Kommunikation bereits entstande- gen Generals aus dem pakistanider Kontrolltätigkeiten in der ge- der gewerblichen Personenbeförde- nen Maßnahmen muss erfolgen und schen Verkehrsministerium nahwerblichen Personenbeförderung“, rung sollten auf Grund der fehlen- den fortschreitenden Wettbewerbs- men zehn Männer und zwei Frauen (der Frauenanteil in dieser Po„Umsetzung der EU-Kontrollricht- den Personalressourcen gebündelt möglichkeiten angepasst werden.
Die nächste Fachtagung wird im lizeieinheit beträgt fünf Prozent)
linie für Gefahrgutkontrollen in die und gezielter unter Bildung von
nationale Gefahrgutkontrollver- Schwerpunkten stattfinden. Nur Mai 2005 wieder beim BIP NI in
ordnung“, „Überwachung der gut ausgebildete Spezialisten soll- Hann. Münden durchgeführt.
Karl-Heinz Rinkewitz Öffentlichkeitsarbeit:
Lenk- und Ruhezeiten nach Ein- ten diese Kontrollen durchführen.
BIPNI/dis
führung des neuen digitalen Kon- Regelmäßige Aus- und Fortbildung
Deutschen Pavillon auf dem Expogelände stattfand. „Wir haben
590.000 Straftaten jährlich in Niedersachsen. Es wären mehr, wenn
nicht immer wieder mutige Bürgerinnen und Bürger beherzt geholfen und gehandelt hätten“, betonte
der Minister.
Schünemann betonte, dass Menschen mit Zivilcourage der Gewalt
in Familie, Schule und auf der Straße selbstbewusst entgegentreten
sollten. Dazu brauche es nicht nur
Mut, sondern ebenso das Abwägen,
welches Risiko man eingehen wolle,
wo man Unterstützung durch andere finde und wie man Menschen zum
Handeln animieren könne. Zivilcourage habe nichts mit falsch verstandenem Heldentum zu tun. Die Polizei zu alarmieren, andere um Hilfe zu bitten oder sich als Zeuge zur
Verfügung zu stellen, das sei fast
immer möglich.
kn
Gäste aus Pakistan
Verkehrssicherheit:
„Chrissy 2“ gegen Unfälle
Die Berufsbildenden Schulen in
Diepholz setzen bereits seit mehreren Jahren das sogenannte Christophorus Seminar um. Über dieses
Seminar sollen insbesondere die im
zweiten Ausbildungsjahr befindlichen Kraftfahrzeugmechaniker
und Mechatroniker angesprochen
werden.
Um ein Gruppengefühl unter den
Seminarteilnehmern zu entwickeln,
finden diese nicht in den Berufsschulen statt, sondern an externen Tagungsorten. Dabei haben die Auszubildenden in gemeinsamen Aktionen
und Gesprächen verschiedene Themen zu erarbeiten. Hierzu werden
Moderatoren unterschiedlicher
Berufssparten hinzugezogen. So ist
es inzwischen zur guten Tradition
geworden, auch die Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektionen
Diepholz und Vechta, sowie die Kollegen der Dienstabteilung V aus
Diepholz einzuladen.
Auch beim diesjährigen Seminar
war dies der Fall. Die Kollegen der
DA V hatten mit ihrem PPS - Fahrzeug die Möglichkeit, ein Plädoyer
für Geschwindigkeitskontrollen zu
halten, denn die „nicht angepasste
Geschwindigkeit“ rangiert seit Jahren an vorderster Stelle der häufigsten Unfallursachen. Für den Verkehrssicherheitsberater ergab sich
außerdem die hervorragende Möglichkeit, vor einer großen Gruppe
junger Fahrer die Gefährlichkeit
von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr anzusprechen.
Höhepunkt war die Taufe von
„Chrissy 2“. Der Name soll an den
heiligen Christophorus, Schutzpatron der Reisenden und Fahrenden
erinnern. „Chrissy 2“ (Bild) ist ein
gelber VW New Beetle und das
Nachfolgemodell eines Unfallsimulators, der von der Kfz-Mechaniker-Klasse der BBS Diepholz unter der Anleitung von Lehrkräften
gebaut wurde. Er ist seit Mai einsatzbereit und wurde bereits bei
zahlreichen Ver-kehrssicherheitsaktionen eingesetzt. Betreiber ist
die Verkehrswacht Graftschaft
Diepholz.
Andreas Müller, PI Diepholz/kn
an einem speziellen Training für
Autobahnpolizisten teil.
Neben theoretischen Erörterungen zu den Themenbereichen der
Güterverkehrs- und Geschwindigkeitsüberwachung standen
insbesondere praktische Übungen
auf dem Stundenplan. Es wurden
auch insbesondere Aspekte der
Eigensicherung bei normalen
Verkehrskontrollen geübt.
Karl-Heinz Rinkewitz, BIP NI/kn
Prävention:
Autoausstellung
Neue Wege
Im südniedersächsischen Northeim präsentierten 13 Autohäuser
mit insgesamt 18 Automarken ihre
neuesten Modelle im Rahmen der
„NOM-MOT“.
Auch die Rettungs- und Hilfsdienste sowie die Polizeiinspektion
Northeim stellten ihre Fahrzeuge
aus und präsentierten sich dabei
durch verschiedene Aktionen. An
beiden Tagen gab es zahlreiche Demonstrationen, die zeigten, wie Polizei und Rettungsdienste im Falle
eines Verkehrsunfalls zusammenarbeiten.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Vorführung des deutschen Trial-Meisters Matthias Neukirchen. Kein Hindernis war ihm zu
schwierig, um es nicht mit dem
Motorrad bezwingen zu können.
Da sich kein Freiwilliger meldete,
musste sich der Kollege Reinhard
Schade als „lebendes Hindernis“
zur Verfügung stellen. Mühelos
sprang Neukirchen mit seinem Motorrad mehrere Male über den am
Boden liegenden Kollegen hinweg.
Diese Veranstaltung und die Präsentation unserer Polizei war erneut eine gelungene Aktion.
Jürgen Horst
PI Northeim/kn
Die Braunschweiger Arbeitsgruppe „Planspiel“ , die sich aus der Jugend- und Drogenberatungsstelle
Braunschweig, dem Gesundheitsamt, dem Jugendamt, der Schulsozialarbeit und der Polizei zusammensetzt, hat ein Präventionsplanspiel modifiziert und erprobt.
Zum einen sollen sich dabei Jugendliche kritisch mit der Droge
Cannabis auseinandersetzen, zum
anderen sollen sie Behörden und Institutionen kennen lernen, die ihnen bei altersspezifischen Problemen Hilfestellungen geben können.
Es wird aber auch verdeutlicht, was
auf sie zukommen kann, wenn sie
straffällig werden.
Bereits die erste Umsetzung des
Planspiels in einer 8. Klasse einer Integrierten Gesamtschule wurde zum
Erfolg. Die jungen Leute zeigten sich
beim Abschlussgespräch beeindruckt. Mit so vielen Möglichkeiten
der Hilfestellung und dem gezeigten
Verständnis der Erwachsenen hatten
sie nicht gerechnet. Aber auch die
polizeiliche Vernehmung und die
Gerichtsverhandlung mit Urteilsspruch ( 75 Std. soziale Arbeit und
ein fünfseitiges Referat über Cannabis) hinterließen Spuren.
Ines Fricke, PD Braunschweig/det
Seite 6
POLIZEI-EXTRABLATT
Geldwäsche:
Nr. 9/2004
Menschenhandel:
FIU bewährt sich OSZE fördert Information
Die mit der Novellierung des
Geldwäschegesetzes 2002 neu eingerichtete Financial Intelligence Unit
(FIU) und deren Anbindung an das
BKA hat sich nach Ansicht von Bundesinnenminister Otto Schily bewährt.
Die Zentralstelle für Geldwäscheanzeigen habe sich im internationalen Informationstransfer
schnell etabliert. Im Ausland erstattete Verdachtsanzeigen hätten
in zahlreichen Fällen mit deutschen
Ermittlungsverfahren verbunden
werden können.
Insgesamt ist das Anzeigeaufkommen nach BMI-Angaben 2003
mit 6.602 Verdachtsanzeigen im Vergleich zum Vorjahr (8.261 Verdachtsanzeigen) zwar rückläufig. Berücksichtige man jedoch die Sonderfaktoren 11. September und EuroEinführung, bewege sich das Meldeaufkommen qualitativ und quantitativ auf konstant hohem Niveau.
Die Verdachtsanzeigen, so das
BMI, enthielten in hohem Umfang
relevante Informationen für die
polizeiliche Ermittlungsarbeit. Lediglich 13 Prozent der Vorgänge
seien ohne Restverdacht abgeschlossen worden.
Schily bezeichnete die nach dem
Geldwäschegesetz geforderte Rückmeldung seitens der Staatsanwaltschaften, wie die angezeigten Verfahren ausgegangen sind, als noch
nicht befriedigend.
Die Rückmeldungen sind für das
fundierte Erkennen von Typologien
der Geldwäsche notwendig und für
die Arbeit der FIU von großer Bedeutung. In Zusammenarbeit mit
dem Bundesministerium der Justiz
werde eine verbesserte Kommunikation mit den Staatsanwaltschaften angestrebt.
Der Jahresbericht 2003 der FIU
Deutschland ist unter www.bka.de
abrufbar.
BMI/kn
Krimiwettbewerb:
LKA-Autoren top
Im Sommer 2003 hatten die
Buchhandlung Schmorl & von Seefeld und die Books on Demand
GmbH (BoD) die Hannoveraner zu
einem Krimiwettbewerb aufgefordert: „Was ist fesselnder, aufregender und erzeugt mehr Gänsehaut
als ein guter Krimi? Also, lassen Sie
Ihren Mordfantasien freien Lauf
und schreiben Sie eine spannende
Kurzgeschichte, die das Blut in den
Adern gefrieren lässt...“ Die besten
Kurzgeschichten sollten im KrimiSammelband „Tatort Hannover“
veröffentlicht werden.
Bis dahin war es jedoch ein weiter Weg, der exakt mit der Präsentation dieses Buches am 17. Juni
2004 endete. Buchhandlung und
Verlag waren vom Echo Ihres Aufrufes überrascht: Mehr als 250 Hannoveraner brachten ihre mörderischen Gedanken aufs Papier. Darunter Storys über Nebenbuhler, die
in der AWD-Arena erschossen, und
Ehemänner, die heimlich im
Bornumer Holz entsorgt wurden.
Alle Beiträge wurden anonymisiert
und jeweils insgesamt vier strengen
Kritikern der Buchhandlung und
des Verlages zur Bewertung übergeben. Am Ende blieben die zehn
Besten übrig.
Exakt 20 Prozent der Preisträger
kommen aus dem LKA: Jörg Aehnlich, Dipl.-Ing. und Kriminaltechniker aus dem Bereich der Fachgruppe 53.3 (Urkundenuntersuchungen) und Detlef Ehrike, Pressesprecher der Behörde (Bild o.).
In Ehrikes Geschichte steht Kommissar Silberschnalle vor der
schwierigen Aufgabe, einen Anschlag auf den Maschsee verhindern
zu müssen. Bei Aehnlichs Story hat
es Hauptkommissar Rährmann nicht
minder schwer. Er muss einen komplizierten Mord lösen, der sich als Erpressung entpuppt.
Bei der Vorstellung des neuen
Buches sorgte Wolfgang Schulze,
Dez. 52.3, in seinem viel beachteten Referat über „stumme Zeugen“
für den wissenschaftlichen Aspekt.
Der Experte für Schuh-, Reifenund Handschuhspuren stellte die
gesamte Palette der kriminaltechnischen Untersuchungsmöglichkeiten anschaulich dar: „Achten Sie
auf Fußspuren, denn Täter können
nicht fliegen – jedenfalls die meisten nicht.“ Das Buch „Tatort Hannover“ kostet 9,80 Euro und ist in
den Buchhandlungen oder über Internet erhältlich.
Frank Federau, LKA/det
Die OSZE (siehe Infokasten), Initiator dieses Besuchs, unterhält in
Serbien-Montenegro und in Moldawien Missionen, die sich mit der
Bekämpfung und Prävention des
Menschenhandels befassen.
Neben den Koordinatoren der
OSZE befanden sich in der insgesamt 16-köpfigen Delegation Repräsentanten der jeweiligen Innenministerien, der Justizministerien
sowie der für den Opferschutz zuständigen Fachministerien und
Nichtregierungsorganisationen wie
„La Strada“ oder „ASTRA“.
„3000 - 6000 Euro pro Monat“.
Mit dieser Überschrift wurden unlängst junge Frauen in einer baltischen Zeitung für eine „Tätigkeit
in einem Nachtclub“ gesucht. Das
versprochene Monatsgehalt klingt
sehr lukrativ – in den meisten Fällen dient es jedoch dazu, junge
Frauen nach Deutschland zu lokken, um sie hier der Prostitution
zuzuführen und auszubeuten. Das
versprochene Gehalt wird in den
seltensten Fällen ausgezahlt.
Die oben geschilderte Vorgehensweise der Anwerbung ist kein Einzelfall. Auf diese Art und Weise versuchen Täter, Frauen zu werben, die
sich oftmals aufgrund ihrer eigenen
Armut und Arbeitslosigkeit auf
derartige Angebote einlassen und
so Geld für ihre Familien verdienen
wollen. Was sie konkret erwartet,
wissen sie nur in wenigen Fällen.
Der Fall zeigt, dass Menschenhandel sehr häufig ein internationales
Delikt ist, bei dem die Täter sowohl
in den Heimatländern der Opfer als
auch in den Zielländern agieren. Aus
diesem Grund kommt sowohl der
internationalen Zusammenarbeit als
auch dem Informationsaustausch
eine große Bedeutung zu.
Besonderer Schwerpunkt des
Besuchs war der Austausch über
die Zusammenarbeit der Polizei mit
den Nichtregierungsorganisationen
(NGO) sowie die Regelungen, die
eine gute Zusammenarbeit zwischen diesen Stellen gewährleisten
sollen. Ein Kooperationskonzept,
wie es in Niedersachsen 2001 in
Kraft getreten ist, existiert in beiden Ländern bisher noch nicht.
Aus diesem Grund führten Fachvorträge über rechtliche und praktische Grundlagen in Bezug auf die
Zusammenarbeit mit NGOs, Möglichkeiten des Opferschutzes sowie
das in Niedersachsen etablierte
Kooperationskonzept zu regen Diskussionen, welche von den Dolmetscherinnen ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit verlangten, denn alle
Beiträge mussten in serbokroatisch,
rumänisch und teilweise auch in
russisch und englisch übersetzt
werden.
Serbien-Montenegro. Der Delegationsleiter der serbisch-montenegrinischen Delegation, Dusan
Zlokas, Stellvertretender Leiter der
Grenzpolizei für Ausländer und
Verwaltungsangelegenheiten und
Nationaler Koordinator für Menschenhandel in der Republik Serbien, berichtete über eine drastische Zunahme der Organisierten
Kriminalität sowie der Menschenhandelsdelikte seit dem Krieg in Jugoslawien im Jahr 1999. Nicht zuletzt die Stationierung ausländischer Truppenkontingente habe zu
einer enormen Nachfrage sexueller
Dienstleistungen geführt.
Nach der Unterzeichnung des
sogenannten „Palermo-Protokolls“
(siehe Infokasten) der Vereinten
Nationen im Dezember 2000 wurde der Menschenhandel in SerbienMontenegro ab April 2003 unter
Strafe gestellt. Durch die Aufnahme des Menschenhandel-Tatbestandes in das Gesetz werde die
Polizeiarbeit erleichtert, da vorher
derartige Delikte unter anderen
Straftatbeständen subsumiert werden mussten.
Derzeit tritt Serbien-Montenegro
insbesondere als Transitland für illegale Migranten aus Osteuropa,
Asien und der GUS in Erscheinung,
ist jedoch auch als Herkunftsland
der Opfer von Bedeutung, da serbische Frauen oftmals nach Italien
und Griechenland zur Prostitution
gebracht werden.
In den vergangenen drei Jahren
wurden zirka 250 Fälle des Menschenhandels aufgedeckt. Von den
festgestellten Opfern wurden 110 in
Schutzwohnungen untergebracht,
bei denen jedoch nach wie vor weder der Aufenthaltsstatus noch die
Finanzierung des Lebensunterhalts
der Opfer gesetzlich geregelt ist,
sodass hier aus Sicht der Delegierten Handlungsbedarf besteht.
Moldawien. Der Leiter der moldawischen Delegation und Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft,
Eugen Rusu, berichtete über die
OSZE. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
(OSZE) in Europa ist aus der 1975
mit der Schlussakte von Helsinki
zu Ende gegangenen Konferenz
über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) hervorgegangen. Die Vor-Ort-Missionen und
Büros der OSZE haben sich als besonders sachnahes Instrument der
Konfliktprävention und Bewältigung außerordentlich bewährt.
Die konkreten Aufgaben einer
Mission können dabei sehr unterschiedlich sein. Im Vordergrund
steht die Gewährleistung von Menschen- und Minderheitenrechten,
die Hilfe beim Aufbau demokratischer Strukturen, die Förderung
des Dialoges insbesondere zwischen ethnischen Gruppen, die Unterstützung bei der Vereinbarung
von Auto-nomieregelungen sowie
die Hilfestellung bei der Durchführung von Wahlen.
Die OSZE unterhält gegenwärtig 17 Missionen, wobei Südosteuropa einen besonderen Schwerpunkt der operativen Maßnahmen
der OSZE bildet.
„Palermo-Protokoll“. Bereits im
Dezember 2000 wurde das Zusatzprotokoll der Vereinten Nationen
(„Palermo-Protokoll“) erstellt, in
Die Stärkung der internationalen
Zusammenarbeit sowie der
Austausch deliktsspezifischer
Informationen waren unter
anderem Thema des Besuchs einer
Delegation aus SerbienMontenegro und Moldawien im
LKA Niedersachsen.
sozio-strukturellen Probleme in
Moldawien, die sich darin äußern,
dass von den 4,3 Millionen Einwohnern rund 700.000 zumeist zum
Zweck der Arbeitssuche in das benachbarte Ausland emigriert sind.
Wegen seiner geographischen
Lage dient Moldawien im Bereich
des Menschenhandels als Transitland für Frauen aus der Ukraine
und anderen Länder aus der ehemaligen Sowjetunion, aber auch als
Herkunftsland der Opfer.
Aufgrund der großen Armut, der
Gewalterfahrungen in den Familien sowie der hohen Arbeitslosigkeit
lassen sich Frauen und Mädchen
leicht mit lukrativen Jobangeboten
locken. Eine Umfrage habe unlängst ergeben, dass 90Prozent der
Jugendlichen zwischen 18 und 29
Jahren Moldawien verlassen würden, wenn sie die Gelegenheit dazu
hätten.
Der Menschenhandel ist seit Juli
2001 unter Strafe gestellt und wird
derzeit aufgrund der Veränderungen, die mit der Ratifizierung des.
„Palermo-Protokolls“ einhergehen,
überarbeitet und demnächst vom
Parlament verabschiedet.
Die Delegierten berichteten von
einer sich sehr positiv entwickelnden Zusammenarbeit zwischen den
NGOs, den Staatsorganen und den
internationalen Organisationen.
Insbesondere die NGOs spielen eine
große Rolle in Moldawien, da sie
Reisen ins Ausland für Verantwortliche finanzieren und Ausbildungskurse durchführen.
Nach wie vor würden allerdings
lediglich zirka zehn Prozent der
Opfer gegen die Täter aussagen. Die
anderen schweigen aus Angst vor
den Tätern – auch das 1998 eingeführte Gesetz zum Schutz von Opfern und Zeugen fände in der Praxis kaum Anwendung.
Abschließend berichteten die
Koordinatoren der OSZE-Missionen über ihre Tätigkeit in SerbienMontenegro und Moldawien. Neben
der Prävention haben sich die Missionen in diesen Ländern unter anderem die Aus- und Fortbildung der
mit Menschenhandel konfrontierten Berufsgruppen zum Ziel gesetzt.
So werden neben speziellen Trainings für Polizeibeamte, Vertreter
der Justiz und Sozialarbeiter auch
Seminare für Medienvertreter
durchgeführt, um diese zu einer
sachlichen Berichterstattung zu
bewegen und eine „Sensationspresse“ zu Lasten der Opfer zu vermeiden.
Julia Kual, LKA/kn
dem der Begriff des Menschenhandels neu definiert wurde und auf
dem der Rahmenbe-schluss des Rates der Europäischen Union vom
19. Juli 2002 aufbaut und geltendes Recht für alle EU-Staaten vorschreibt. Nunmehr ist unter dem
Begriff „Menschenhandel“ nicht
mehr ausschließlich die Ausbeutung zu sexuellen Zwecken sondern
auch zum Zweck der Ausbeutung
der Arbeitskraft zu subsumieren.
Mit Inkrafttreten des Protokolls
sind die Vertragsstaaten verpflichtet, ihre Rechtsordnung bis zum 1.
August 2004 den Vorgaben des
Protokolls anzupassen.
Sicherheitsverwahrung: Niedersachsen ging voran
Nachdem am 29. Juli der neue
Paragraf 66 b Strafgesetzbuch in
Kraft getreten ist, wurde auf Bundesebene eine Sicherheitslücke geschlossen. In ganz Deutschland ist
es nach Angaben von Niedersachsens Justizministerim Elisabeth Heister-Niemann jetzt möglich, gegen Straftäter, deren besondere Gefährlichkeit sich erst während der Haft zeigt, Sicherungsverwahrung anzuordnen (nachträgliche Sicherungsverwahrung).
Bisher musste die Sicherungsverwahrung durch das Gericht bereits
im Strafurteil ausgesprochen oder
vorbehalten werden, so dass es gegen Straftäter, deren besondere Gefährlichkeit sich erst im Vollzug
zeigte, keinerlei Handhabe gab. Sie
mussten zwingend entlassen werden.
Heister-Neumann hob hervor,
dass die Regierungsfraktionen im
Niedersächsischen Landtag bereits
im vergangenen Jahr gehandelt hät-
ten: Unmittelbar nach dem Regierungswechsel sei eine Regelung auf
Landesebene auf den Weg gebraucht
worden, die der Niedersächsische
Landtag Ende Oktober 2003 verabschiedet habe. Aufgrund des Landesgesetzes seien zwei Straftäter untergebracht worden, deren Entlassung nach Ansicht der Sachverständigen für die Bevölkerung mit
unkalkulierbaren Risiken verbunden gewesen wäre. In vier weiteren
Fällen liefen die Verfahren noch.
„Ich bin froh, dass wir uns im
letzten Jahr entgegen der Unkenrufe der Opposition zum Handeln
entschlossen und das Niedersächsische Gesetz zur nachträglichen
Sicherungsverwahrung verabschiedet haben. Nur so ist es gelungen,
die Bevölkerung bereits vor Inkrafttreten des Bundesgesetzes
wirksam vor diesen Straftätern zu
schützen“, bilanzierte die Justizministerium. „Ich lasse mir jedenfalls
von der Opposition lieber Populis-
mus vorwerfen, als durch Untätigkeit Leib und Leben der Bürgerinnen und Bürger zu gefährden.“
Die Bundesregierung, so HeisterNeumann, habe trotz mit der Entlassung solcher Straftäter verbundener Gefahren über viele Jahre ein
Tätigwerden abgelehnt. Erst durch
die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 10. Februar
dieses Jahres sei sie auf ihre Handlungspflicht als Bundesgesetzgeber
hingewiesen worden.
MJ/kn
Nr. 9/2004
POLIZEI-EXTRABLATT
Anti-Terrordatei:
Selbstverteidigung:
Schünemann initiativ
Eine gemeinsame Datei aller
Sicherheitsbehörden in Deutschland soll die Beobachtung und
Bekämpfung des islamistischen
Extremismus und Terrorismus
verbessern. Eine entsprechende
Gesetzesinitiativ im Bundesrat hat
Innenminister Uwe Schünemann
in Hannover angekündigt. Die
Innenminister der unionsgeführten Bundesländer unterstützen die Initiative Niedersachsens.
„Angesichts der Tatsache, dass
Deutschland jederzeit zum Ziel von
Anschlägen islamistischer Terroristen werden kann, müssen die Anstrengungen der Sicherheitsbehörden in Deutschland zur Bekämpfung dieser weltweiten Bedrohung
verstärkt werden“, sagte Schünemann. Der islamistische Extremismus und Terrorismus stelle auch für
die Zukunft die zentrale Herausforderung dar.
Der Gesetzesentwurf sieht vor,
dass die Sicherheitsbehörden zur
gegenseitigen Information über alle
Daten des islamistischen Extremis-
mus und Terrorismus verpflichtet
werden. In die Datei sollen die Verfassungsschutzbehörden von Bund
und Ländern, das Bundeskriminalamt, die Landeskriminalämter sowie sonstige Polizeibehörden der
Länder, der Bundesgrenzschutz, der
Bundesnachrichtendienst, der Militärische Abschirmdienst und das
Zollkriminalinstitut Daten über
Personen und Vorgänge, die im Zusammenhang mit dem islamistischen Extremismus und Terrorismus stehen, einstellen und abrufen
können.
Die gemeinsame Datei soll beim
Bundesamt für Verfassungsschutz
geführt werden. „Durch eine solche
Datei werden keine neue Datenerhebungen ermöglicht, vielmehr sollen die vorhandenen Informationen
der Sicherheitsbehörden, die diese
nach den jeweiligen Einzelgesetzen
rechtmäßig erhoben oder übermittelt bekommen haben, in einer gemeinsamen Datei zum Abruf für
alle beteiligen Behörden zusammengeführt werden“, sagte Schünemann.
Eine zentralisierte Aufgabenwahrnehmung der Sicherheitsbehörden sei dagegen nicht geeignet,
der terroristischen Bedrohung zu
begegnen. Vielmehr habe sich die
föderale Sicherheitsstruktur in
Deutschland grundsätzlich bewährt, auch wenn sie an manchen
Stellen verbesserungsbedürftig erscheine, so der Innenminister.
Dies betreffe insbesondere den
Informationsaustausch zwischen
den Sicherheitsbehörden. „Die Erfahrungen der Vergangenheit haben
gezeigt, dass in diesem Bereich
Optimierungsmöglichkeiten bestehen“, sagte Schünemann. Es müsse sichergestellt werden, dass die
vorhandenen Informationen allen
Sicherheitsbehörde bei der Beobachtung und Bekämpfung des
islamistischen Extremismus und
Terrorismus zur Verfügung gestellt
würden.
„Diese Defizite beim Informationsaustausch werden durch den
vorliegenden Gesetzentwurf beseitigt“, so Schünemann. Die Informationspflicht der Sicherheitsbehörden und die Errichtung einer
Terrordatei bedeuteten eine wesentliche Verbesserung bei der
Beobachtung und Bekämpfung des
islamistischen Extremismus und
Terrorismus.
kn
DHF PI Nienburg:
Wettkampf immer beliebter
Als die Diensthundführergruppe
der PI Nienburg 2001 erstmals einen Vielseitigkeitswettkampf
durchführte und dazu benachbarte
und befreundete Dienststellen einlud, konnte man nicht ahnen, dass
dieser Wettkampf im Kollegenkreise immer beliebter wurde. Waren es
im ersten Jahr noch 23 Diensthundführer von BGS, Polizei Bremen
sowie verschiedene Dienststellen
aus Niedersachsen, so verdoppelte
sich die Teilnehmerzahl in diesem
Jahr fast auf 42.
Ein Grund für die Beliebtheit der
Veranstaltung ist die anspruchsvolle Strecke, die, rund um das Gelände des Schäferhundvereins Hoyerhagen angelegt, sowohl für die
Hunde als auch deren Führer eine
echte Herausforderung darstellt.
Sie ist zirka 1.500 Meter lang und
beinhaltet verschiedene Wertungsstationen wie zum Beispiel Stöberarbeit, Vertrauen Hund/Führer,
Überqueren eines Kanals im Boot,
verschiedene Schutzdienstübungen, Gedächtnisübung/Schießen.
Im Endergebnis werden Alter und
Geschlecht des Diensthundführers
berücksichtigt.
Im Juni war es wieder so weit.
Neben 42 Teilnehmern waren bei
herrlichem Wetter auch etliche PILeiter vertreten. Der designierte
Polizeipräsident Hans Wargel, der
die Schirmherrschaft übernommen
Seite 7
Zeichnete die Sieger aus: Ltd. KD‘n Cordula Müller
hatte, war leider verhindert, er ließ
sich durch die Leitende Kriminaldirektorin Cordula Müller vertreten, die am Ende auch die Siegerehrung vornahm. In der Einzelwertung siegte in diesem Jahr PHK
Detlef Bölter, BIP Ni, Fachbereich
Diensthundwesen in Ahrbergen,
mit Diensthund Leon
Die Mannschaftswertung gewannen die PI Osnabrück mit PK Jürgen Pörtner und Diensthund Ayko
v. Roten Merlin sowie PK Frank
Kedziora und Diensthund Willi.
Die Mannschaft der ausrichtenden
PI Nienburg landete im vorderen
Mittelfeld.
Abschließend können die Worte
von PI-Leiter Lutz Sass nur bestätigt werden: „Die Veranstaltung
war ein voller Erfolg“ – was nicht
zuletzt auch seiner vollen Unterstützung zu verdanken ist. Für die
meisten Teilnehmer endete der Tag
in einem ausgedehnten Erfahrungsaustausch am späten Abend.
Jürgen Fiedler, Egon Dopmann,
PI Nienburg/kn
Standards festgelegt
Richtlinien. Dabei wurde angeknüpft an die theoretischen Konzepte, nach denen bei der PD Hannover und in der PI Lüneburg seit
mehreren Jahren mit großem Erfolg
gearbeitet wird.
Die AG setzte inhaltliche Ziele
und Schwerpunkte, machte aber
auch viele Aussagen zu Strukturen,
Methoden und Kursleiterqualifikationen. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe werden Anfang September für die Polizei in Niedersachsen in einer LKA-Richtlinie
herausgegeben.
Das Thema „Standards oder Zertifizierungen von Selbstbehauptungsangeboten“ beschäftigt seit
längerem die Kommission Polizeiliche Kriminalprävention (KPK).
Das LKA NI wurde von dort gebeten das AG-Ergebnis auf der nächsten KPK-Tagung im Herbst 2004
vorzustellen und somit bundesweit
bekannt zu geben.
Interessierte Kolleginnen und
Kollegen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit ein Selbstbehauptungstraining anbieten, können sich auf einem LKA-Workshop
im September mit der LKA-Arbeitsgruppe austauschen.
Für zukünftige Anbieter polizeilicher Selbstbehauptungs-/ Selbstverteidigungstrainings werden ab
2005 zweitägige Fortbildungsveranstaltungen über das BIPNI angeboten.
Susanne Paul
LKA/kn
Wie und wo werden im Land Niedersachsen von der Polizei Trainings im Bereich Selbstverteidigung und Selbstbehauptung durchgeführt? Mit dieser Frage hat sich
eine Arbeitsgruppe beim LKA (Dezernat Prävention) befasst und
Standards festgelegt.
Bei einer landesweiten Abfrage
kamen erstaunliche Ergebnisse zutage. In etwa 20 Polizeiinspektionen werden solche Trainings angeboten. Dabei sind die thematischen
Schwerpunkte, Zielgruppen und
Zusammensetzungen der Trainerteams höchst unterschiedlich.
Sprich: Einheitliche Vorgaben, an
denen sich Trainerinnen und Trainer orientieren können, gab es bisher nicht.
Mit im Team des LKA waren neben BfK und BfJ auch andere Kollegen, die sich als Kursleiter und
SV-Trainer mit der Thematik befasst und bereits unterschiedliche
Trainings geleitet hatten. Von diesen vielfältigen Erfahrungen profitierte die AG.
Das AG-Ergebnis basiert zum
Teil auf Standards, die der Lüneburger Präventionsrat entwickelt
hatte. Sie wurden mit den Standards der Volkshochschule Oberbergischer Kreis in Zusammenarbeit mit Vorbeugungskommissariaten in NRW abgeglichen.
Zur Durchführung von Trainings
für Frauen, Mädchen oder Jungen
erarbeitete die AG unterschiedliche
Einsatzmehrzweckstock:
Seminar mit JVA
Rechtsextremismus:
Broschüre warnt Jugendliche
Innenminister Uwe Schünemann
hat die neue Informationsbroschüre
„Rechtsextremistische Skinheads –
Neonazistische Kameradschaften“
vorgestellt. Schünemann sagte dazu
in Hannover, es sei von besonderer
Bedeutung, junge Menschen durch
Information vor den Gefahren des
Rechtsextremismus zu warnen.
Die vom niedersächsischen Verfassungsschutz erarbeitete Broschüre richtet sich insbesondere an
Jugendliche, um ihnen einen wachsamen und kritischen Umgang mit
dem Rechtsextremismus zu ermöglichen. Die Broschüre wird an alle
niedersächsischen Schulen des
Sekundarbereiches II verschickt.
Andere Interessierte können sie
im Internet unter www.mi.nieder
sachsen.de abrufen oder beim Mi-
nisterium für Inneres und Sport,
Pressestelle (0511-120-6258 bzw.
[email protected])
anfordern.
Die neue Broschüre enthält neben
der Geschichte der Skinheadbewegung eine aktualisierte Darstellung der Erscheinungsformen und
geht besonders auf die Skinheadmusik ein, mit der Jugendliche
vielfach an die Szene herangeführt
werden. Wegen der besonderen Bedeutung, die neonazistische freie
Kameradschaften nach den Verboten mehrer Organisationen für die
Szene bekommen haben, wird die
Broschüre um eine Darstellung dieses Bereiches erweitert. Die Publikation stellt eine Fortschreibung und
Erweiterung der bisher in sieben
Auflagen erschienenen Broschüre
„Skinheads“ des Innenministeriums
dar.
Schünemann verwies darauf,
dass das Niedersächsische Landesamt für Verfassungsschutz derzeit
seine Informationsveranstaltungen
zum Thema Rechtsextremismus an
niedersächsischen Schulen intensiviert. Geplant sind zunächst Veranstaltungen im Raum Verden, Achim
und Rotenburg. Im Mittelpunkt der
Darstellung wird die Auseinandersetzung mit der volksverhetzenden,
fremdenfeindlichen, rassistischen
und zu Gewalttaten aufrufenden
Skinhead-Musik stehen.
Weitere Informationsveranstaltungen sind an Schulen im Raum
Lüneburg geplant, die zusammen
mit der Polizeiinspektionen Lüneburg durchgeführt werden.
kn
Eine besondere Fortbildungsveranstaltung absolvierten Beamte der
5. Bereitschaftspolizeihundertschaft Göttingen. Zusammen mit
Angehörigen der JVA Rosdorf nahmen die EMS-Ausbilder an einem
Seminar für die Handhabung des
Einsatzmehrzweckstockes teil.
Geleitet wurde das Seminar im
Nort-heimer Zentrum für moderne
Selbstverteidigung von Eurotrainer
Martin Wietschorke (8. DAN).
Wietschorke, der Angestellter der
JVA Rosdorf ist, demonstrierte den
Teilnehmern die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten
des
Schlag-stockes. Auf dem Trainingsprogramm standen Abwehrtechniken am Boden liegend, mit dem
Rücken zur Wand sowie Abwehrtechniken gegen Bedrohungen mit
einem Messer. Des Weiteren wurden
Festlege- und Transporttechniken
geübt. Die Veranstaltung soll eine
Wiederholung finden.
Dirk Wenzel, II. LBPA/kn
Seite 8
POLIZEI-EXTRABLATT
Vierdaagse:
Schwimmen und Retten:
Zum 25. Mal dabei
Im Juli dieses Jahres fanden die sten Marschtag hielten die Zu„Internationalen Vier Tages Mär- schauer mit Regenschirmen und
sche“ in Nijmegen/Holland bereits Planen aus und feuerten die Marzum 88. Mal statt. Es ist weltweit schierer mit Musik und Klatschen
der größte sportliche Wettbewerb begeistert an. Die restlichen drei
seiner Art. Allein in diesem Jahr Tage verliefen fast regenfrei, und
waren 44.638 Marschierer am Start. zum Einmarsch am letzten Tag gab
es sogar wärDurchgehalten
mende Sonnenbis zum Schluss
strahlen.
haben letztendMehr
als
lich 39.711 Teil100.000
Zunehmer.
schauer feierten
Für Ulrich
die Marschierer
Vogts vom PK
dann auf den
BAB Fallingboletzten zehn Kistel war die
lometern, der
diesjährige Teil„Via Gladiola“.
nahme eine beDort bekommen
sondere, denn er
die Teilnehmer
absolvierte seiGladiolen übernen 25. Marsch.
reicht.
Der PolizeikomEs war, wie
missar legte in
Vogts berichtediesen 25 Jahren
te, wieder ein
insgesamt 4830
unvergessliches
MarschkilomeErlebnis, bei
ter zurück.
dem FreundAngefangen
schaften mit
hatte er 1977 –
Kollegen aus
damals noch als
Angehöriger des Ulrich Vogts vor der Tafel mit den Zahlen ganz Europa gePolizeipräsidi- der gestarteten und ausgefallenen Teil- schlossen oder
vertieft werden
ums Bonn. Seit nehmern des diesjährigen Marschs
konnten, besondrei Jahren hat
sich Vogts einer Marschgruppe des ders zum Ab-schluss beim internationalen Abend der IPA und beim
Kantons Zürich angeschlossen.
Die Begeisterung an der Strecke Empfang im Polizeipräsidium Nijwar auch in diesem Jahr wieder megen.
PK Fallingbostel/kn
enorm. Trotz Dauerregens am er-
Fußball (I):
Landesmeisterschaft
Im Negenbornbad in Schöningen
wurden die diesjährigen Niedersächsischen Polizeimeisterschaften im Schwimmen
und Retten ausgetragen. Doch
zunächst hatte es eher nach einer
Absage Wettkämpfe ausgesehen.
Die Ausrichtung der Veranstaltung lag in der Verantwortung der
Bezirksregierung Braunschweig –
unterstützt von der PD Braunschweig und der PI Helmstedt.
Noch zwei Wochen zuvor war es
nicht sicher, ob die Meisterschaften
tatsächlich stattfinden würden,
weil die Teilnehmermeldungen
recht dürftig war. Der Zentrale
Sportdienst der Polizei Niedersachsen erinnerte daraufhin die Polizeibehörden und -einrichtungen an die
Ausschreibung und verlängerte den
Meldeschluss. Das brachte dann
doch ein ordentliches Meldeergebnis von 118 Schwimmerinnen und
Schwimmern.
Bei der Eröffnung der Veranstaltung bedankte sich der Direktor der
Polizei Harry Döring bei der Stadt
Schöningen, in der die Polizei sofort auf „offene Ohren“ getroffen
sei, als es um die Ausrichtung ging.
In Anspielung auf den zögerlichen
Eingang der Meldungen merkte
Döring an, dass die „alte“ Sportart
Schwimmen heute mit immer neuen Sportarten als Konkurrenz eine
ganz besondere Unterstützung verdiene. Und Bürgermeister Jürgen
Lübbe stellte in seiner Begrüßung
fest: „Heute hat Schöningen das sicherste Schwimmbad der Welt“.
Der erste Start erfolgte mit dem
Kleiderschwimmen des Rettungsmehrkampfes, der sich aus den Disziplinen 50 m Tauchen/Schwimmen
sowie Schleppen einer Rettungsdienststellen für organisierte Kri- puppe zusammensetzt. Dieser poliminalität aus Kaunas/Litauen dabei.
Gespielt wurde in zum Teil gemischten Teams – „jeder gegen jeden“. Es siegte die Mannschaft aus
Lübeck vor den Vertretungen aus
Kuanas, Verden, Bremerhaven und
Minden. Den Ausklang bildete ein
gemeinsamer Bummel über die
Verdener Dohmweih.
Jürgen Menzel, PI Verden/dis
Lübeck siegreich
Am Rande der Verdener Domweih veranstaltete der zentrale
Kriminaldienst der PI Verden wieder sein alljährliches Fußballturnier.
Eingeladen waren vier Mannschaften befreundeter Polizeidienststellen, mit denen die Verdener Ermittler im zurückliegenden
Jahr eng zusammengearbeitet hatte. Erstmals war in diesem Jahr
auch die Vertretung einer Polizei-
zeispezifische Wettkampf besitzt
einen hohen Stellenwert im Polizeisport und trägt zur Motivation im
Schwimmtraining bei. Zurecht erwarten die Bürger Polizeibeamte,
die im Notfall Ertrinkenden zu Hilfe eilen können. Es waren respektable Leistungen zu sehen, die von
einem regelmäßigen Training zeugten. Neue Niedersächsische Polizeimeister im Rettungsmehrkampf
wurden Ken-Gordon Wernicke und
Nadine Haske, beide Polizeidirektion Hannover.
In weiteren je vier Einzeldisziplinen für die Männer und Frauen sowie in drei Staffelwettbewerben
wurden die Titel Niedersächsischer
Polizeimeister vergeben. Dominierend waren die Schwimmer der PD
Hannover. Sechs Einzel- und ein
Staffeltitel gingen nach Hannover,
die restlichen drei (eine Einzeldisziplin, zwei Staffeln) an die Fachhochschule. In den Alterklassen
wurden insgesamt 25 Siegerinnen
und Sieger ermittelt. Die PD Hannover konnte hier noch einmal
sechs Siege für sich verbuchen.
Der Ausklang der Veranstaltung
mit den Siegerehrungen der Staffelwettbewerbe fand im Herzoginnensaal des Schöninger Schlosses statt.
Leitender Polizeidirektor Hans-Peter Becker, als Vertreter des Direktors der Polizei, sprach den Aktiven ein Kompliment für ihre guten
Leistungen aus.
Mit einem Pokal für die besten
Schwimmleistungen ehrte er Alexander Möhle (50 m Brust in 32,06
Sek.) und Katrin Wessel (50 m Rükken in 35,11 Sek.), beide PD Hannover. Vom Bürgermeister der Stadt
Schöningen gab es dazu noch einen
Stadtteller. „Wenn Sie damit nach
Schöningen kommen, haben sie
Essen und Trinken frei“ meinte er
wohl eher scherzhaft.
Polizeioberrat Jörg Müller vom
Ministerium für Inneres und Sport
dankte den vielen Helfern und betonte, dass sie „einen guten Job“
gemacht hätten. Besonders gelobt
wurde die Unterstützung des SV
Treue Schöningen. Das Team um
Kriminalkommissar Andreas
Stefanowski (PI Helmstedt) besitzt
eine große Erfahrung in der Durchführung von Meisterschaften. Es
trug wesentlich mit dazu bei, dass
die Wettkämpfe perfekt abliefen.
Mit einer Goldmedaille und einer Ehrenurkunde verabschiedete
Müller PHK Kurt Trumtrar (BezReg Lüneburg), der seine letzten
Polizeimeisterschaften im aktiven
Dienst als Kampfrichter bestritt. Er
hat sich viele Verdienste für den
Schwimmsport erworben.
Niedersächsische Polizeimeister
2004 (Männer):
쐍 100 m Freistil: Carsten Schulz, PD
Hannover
쐍 200 m Freistil: Henning Dexmann, FHS
쐍 100 m Rücken: Carsten Schulz,
PD Hannover
쐍 100 m Brust: Alexander Möhle,
PD Hannover
쐍 Rettungsmehrkampf: Ken-Gordon Wernicke, PD Hannover
쐍 Staffel 4 x 50 m Freistil: Fachhochschule
Niedersächsische Polizeimeister
2004 (Frauen):
쐍 100 m Freistil: Katrin Witte, FHS
쐍 100 m Brust: Nadine Hasken, PD
Hannover
쐍 50 m Rücken: Katrin Wessel, PD
Hannover
쐍 50 m Schmetterling: Katja
Rollberg, PD Hannover
쐍 Rettungsmehrkampf: Nadine
Hasken, PD Hannover
쐍 Staffel 4 x 50 m Freistil: PD Hannover.
Günter Sievert, ZSD/dis
Mitarbeiterbefragung:
Mehrdienst – Zeitkonten
könnten Probleme lösen
Fußball (II):
PI Verden siegte
Die Kicker der PI Verden sicherten sich erneut den Titel des Bezirksmeisters
Großer Erfolg für die Polizeiinspektion Verden. Bei der jetzt
durchgeführten Fußball-Polizeimeisterschaft des Regierungsbezirks Lüneburg war das Team um
Coach Adrian Liegmann wie schon
im Vorjahr nicht zu schlagen. Durch
einen knappen 1:0 Sieg im Finale
gegen die Polizeiinspektion Osterholz-Scharmbeck wurde der Titel
erfolgreich verteidigt.
An der Meisterschaft, die in diesem Jahr im Verdener Stadion ausgerichtet wurde, nahmen insgesamt
Nr. 9/2004
elf Mannschaften aus dem Regierungsbezirk statt.
Das Verdener Team meisterte die
Vorrunde schadlos und besiegte im
Halbfinale die Polizeiinspektion
Stade knapp mit 1:0. Maßgeblichen
Erfolg im abschließenden Endspiel
hatten vor allem Torwart Christian
Conty mit überragenden Paraden
sowie Goalgetter Henning Meyer,
der kurz vor Spielschluss den alles
entscheidenden Treffer zum Turniersieg beisteuerte.
Jürgen Bogner, PK Verden/dis
Das Thema Mehrdienst wird
häufig problematisiert. Bei einer
Mitarbeiterbefragung der KPI-OK
Lüneburg haben 76,8 Prozent der
Beamtinnen und Beamten erklärt,
Überstunden seien für sie weitgehend unproblematisch. Wenn, dann
ergeben sich Einschränkungen
überwiegend im privaten Bereich.
Aber mit Flexibilität meistern die
Mitarbeiter der KPI-OK viele Situationen.
Flexibilität erwarten sie aber
auch von ihrem Dienstherrn. Wenn
schon kein Geld für das Vergüten
von Mehrdienst da ist, dann könnte die zeitgemäße Einführung von
„Arbeitszeitkonten“ einen Schritt
nach vorne bedeuten.
Eine siebenköpfige Arbeitsgruppe aus allen Dienstzweigen der
KPI-OK Lüneburg hat sich in den
vergangenen Monaten eingehend
mit dem Thema Mehrdienst befasst.
Dabei hat sie vielfältige Möglichkeiten zusammengetragen, wie
Überstunden vermieden, reduziert
und die Arbeitseffizienz gesteigert
werden kann.
Wichtigster Punkt ist dabei, das
Thema verstärkt in die Köpfe der
Führungskräfte und Mitarbeiter zu
bringen, also ein Bewusstsein zu
erzeugen, das ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen dienstlichen
und mitarbeiterorientierten Interessen gewährleistet.
Ausgangspunkt war eine vergleichende Erhebung der Mehrdienststunden aller Polizeivollzugsbeamten im Regierungsbezirk Lüneburg vor zwei Jahren. Diese ergab, dass die KPI-OK Lüneburg
쐍 den höchsten Durchschnitt aller
Inspektionen aufweist ,
쐍 (182 Std. je Beamter/-in),
쐍 39 % aller Beamten/-innen über
200 Mehrdienststunden aufweisen,
쐍 über 50 % der Beamten/-innen
mehr als 160 Mehrdienststunden
aufweisen.
KD Herbert Wittneben, Leiter
der KPI-OK, und PR Holger Kliem,
Leiter Operative Maßnahmen, initiierten daraufhin das „Mehrdienst“Projekt, dessen Ziele 2003 auch in
ein Zielvereinbarungsverfahren mit
dem Direktor der Polizei mündeten:
쐍 Reduzierung des allgemeinen
Mehrdienst-Belastungsniveaus und
쐍 Verhinderung extremer individueller Mehrdienstbelastungen.
Die Projektgruppe analysierte
das Thema umfassend, blickte zu
anderen Spezialdienststellen und in
die freie Wirtschaft. Zudem führte
sie eine Mitarbeiterbefragung
durch, die bei einem Rücklauf von
89 Prozent der Fragebögen einen
hohen Aussagewert besitzt.
Im Ergebnis wurde unter anderem festgestellt, dass der Abbau von
Mehrdienst zu 93,2 Prozent durch
freiwilligen Freizeitausgleich erfolgt. Dieses korrespondiert unter
den gegebenen Bedingungen mit
den Erwartungen der Mitarbeiter.
Nur in Ausnahmefällen kommt es
zur Anordnung von Freizeitausgleich oder zur Auszahlung der
Stunden.
Auch wenn Überstunden für die
meisten Mitarbeiter tatsächlich
unproblematisch sind, gilt dieses
nicht unendlich. Andererseits lassen sich polizeiliche Erfolge oft
nicht ohne Mehraufwand erzielen.
Genau hier wird der Ansatz von
Führung und Fürsorgepflicht erwartet. Unterstützend entwickelte
die Arbeitsgruppe viele Verbesserungsansätze, wie zum Beispiel:
쐍 Personaleinsatz flexibilisieren,
쐍 Planbare Freizeit gewährleisten,
쐍 Personalmanagement optimieren,
쐍 Verbesserung von Information
und Kommunikation,
쐍 Vertrauenskultur und „Teamgeist“ weiter entwickeln,
쐍 Selbstmanagement verbessern,
쐍 Technikeinsatz optimieren.
Zwei wichtige Vorschläge liegen
außerhalb der Regelungsmöglichkeit der KPI-OK. Die Verbesserung
der finanziellen Mehrdienstvergütung sehen 58,0 Prozent als wünschenswert an. Bei der gegenwärtigen Haushaltslage dürfte dieses
allerdings kaum zu realisieren sein.
Weiterhin bewerten 61,4 Prozent
der Mitarbeiter die Möglichkeit
positiv, Mehrdienststunden auf einem Arbeitszeitkonto gutschreiben
zu lassen.
Das Zeitguthaben könnte wie bei
einem Sparbuch im Rahmen des
dienstlichen und persönlichen Bedarfs abgehoben oder aufgestockt
werden. Möglichkeiten der Ausgestaltung gibt es genug, ob mit einem Jahr Laufzeit, für mehrere
Jahre oder für die Altersteilzeit.
Auch in der Wirtschaft hat man
den Vorteil neuer Arbeitszeitmodelle zum beiderseitigen Nutzen erkannt – und freut sich über die Effizienz.
Weitere Informationen im Intranet unter Bezirksregierung Lüneburg/Einsatz/Controlling.
Peter Faesel
BezReg Lüneburg/kn

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