PDF 1,9 MB - Wein aus Spanien

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PDF 1,9 MB - Wein aus Spanien
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02
INHALT
WILLKOMMEN
Inhalt
03 willkommen
16 IM PORTRÄT
04 EDITORIAL
ICEX Düsseldorf
Liebe Vinos VinosLeserinnen und -Leser,
Enólogos AG
Vintage
18 persönlichkeiten
04 Gastronomie
Temperament und Romantik
Lagenweine und ihre Wegbereiter
19 la mancha
05 Gastronomie
05 PRESSE
20 Valdepeñas
06 Ernte 2008
21 Promotion
Wein aus Spanien beim
Seminare
Presse-Roundtables
Ein kühles Jahr für Spanien
Innovation und Qualität –
Genossenschaften in La Mancha (2)
Tempranillo und die Templer
Deutschen Fernsehpreis
08 Ribera del Guadiana
Tempranillo – Trend in Spaniens Südwesten
21 BuchTipp
Sage mir, welchen Wein
Du trinkst ...
09 Extenda
Finos mit Charakter
22 marktplatz
Handel und spanischer Wein
10 Wein und wissen
Besuch aus Frankreich
23 GESUCHT
13 Gastronomie
Trendsetter Galicien
Deutsche Handelspartner
gesucht
23 IMPRESSUM
14 rioja
06
10
VinosVinos 03/2008
Weinfreunde erwartet ein
heißer Herbst
08
18
vor Ihnen liegt bereits die letzte Ausgabe unseres Magazins in diesem, einem wieder
überaus erfolgreichen Jahr für Wein aus Spanien. Dies möchten wir zum Anlass
nehmen, uns bei allen herzlich zu bedanken, die das Jahr 2008 zu einem erfolgreichen Jahr für Wein aus Spanien in Deutschland gemacht haben. Wir freuen
uns sehr über so viele spanienbegeisterte Importeure, Händler, Sommeliers,
Gastronomen, Journalisten, Messebesucher und private Weinfreunde in diesem
Land. Drei von ihnen kürten wir im September im Rahmen unserer Messe „Ein
Tag für Wein aus Spanien“ in Wiesbaden zu den Gewinnern der diesjährigen
Auszeichnung „Beste Spanien-Weinkarte Deutschlands 2008“. Die Sieger aus
Berlin und Frankfurt besuchten Bodegas und Restaurants in Galicien und lernten
vor Ort die attraktivsten Vertreter der neuen spanischen Weine kennen.
Gewinner gab es auch rund um den Sherry. Der neue Sherry-Botschafter, Sommelier
Jan Buhrmann, sowie die Sieger des deutschen Vorentscheids zur internationalen
„Copa Jerez“, die Köche Volker Drkosch und Helgo Karrer, werden mit Geschmack,
Kenntnis, Begeisterungsfähigkeit und großer Kreativität sicherlich dazu beitragen,
dem Sherry als Essensbegleiter in Deutschland zu noch größerer Bedeutung zu
verhelfen.
Das Titelthema widmen wir im letzten Teil unserer Reihe über die wichtigsten
spanischen Rebsorten den international erfolgreichen Trauben, die in Spanien
angebaut werden. Vor allem Cabernet Sauvignon und Syrah haben ihren Weg
zu uns gefunden und sich den Bedingungen der spanischen Terroirs angepasst.
In einer zweiten kleinen Folge – zu Lagenweinen – stellen wir heute zum dritten
und letzten Mal eine spanische Winzerpersönlichkeit vor.
Ein Artikel aus der Region Ribera del Guadiana beschäftigt sich mit der Geschichte
und Qualität des dort angebauten Tempranillo. Dieser bringt in Spaniens Südwesten
ansprechende und harmonische Weine mit betont beeriger Fruchtigkeit hervor. Die
Tempranillo-Traube steht auch im Mittelpunkt unseres Berichts aus Valdepeñas, der
die Bedeutung der großen alten Ritterorden für den regionalen Weinbau untersucht.
Aus Andalusien lesen Sie über das Anbaugebiet Montilla-Moriles und seinen Fino,
aus La Mancha setzen wir die Beschreibung der dortigen Weinbaugenossenschaften
fort. Das Rioja ist mit einem Aktivitätenbericht aus den vergangenen Monaten in
diesem „Vinos Vinos“ vertreten. Sogar einen Geschenktipp für Weinfreunde zu
Weihnachten haben wir für Sie: „Sage mir, welchen Wein Du trinkst ...“ vom
Spanienexperten Dr. Peter Hilgard untersucht in unterhaltsamer Form die
deutsche Weinkultur. Genießen Sie mit!
Aber auch in Deutschland war viel los: Neben einigen Presseterminen richteten
wir gemeinsam mit zehn Romantik Hotels & Restaurants im Oktober eine spanische
Weinwoche aus, während der in den teilnehmenden Häusern die Gäste mindestens
acht spanische Weine glasweise verkosten konnten. Flankiert wurde diese exklusive
Degustationsmöglichkeit von individuellen Aktionen wie spanischen Abenden,
Tapasangeboten oder Weinproben.
Dem Handel in Deutschland geben wir in dieser Ausgabe auch wieder seinen
Platz: Lesen Sie das Porträt eines Importeurs aus Frechen sowie eines Kölner
Weinrestaurants mit einem Angebot von rund 160 spanischen Weinen. Darüber
hinaus informieren wir Sie wieder über unsere Promotionsaktivitäten mit Partnern
aus der deutschen Gastronomieszene und stellen Ihnen abschließend wie gewohnt
Weinproduzenten vor, die um Handelspartner auf dem deutschen Markt werben.
Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Geschäft zum Jahresabschluss und einen guten
Start ins kommende Jahr – zunächst aber viel Spaß beim Lesen von „Vinos Vinos“!
Fernando Hernández Casquet
Wirtschafts- und Handelsrat
Leiter der Spanischen Wirtschafts- und Handelsabteilung – ICEX
03/2008 VinosVinos
03
04
EDITORIAL
Gastronomie/Presse
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde und Partner von
Wein aus Spanien!
Tempranillo y Compañeros
Themenseminare über Spaniens Weinwelt für Gastronomen
in Berlin, Köln, Stuttgart und München
Der Herbst ist da und mit ihm unsere aktuelle und für dieses
Jahr letzte Ausgabe unserer Publikation Vinos Vinos.
Das Jahr 2008 war ein ereignisreiches Jahr für Wein aus
Spanien: Pressekonferenzen, Seminare für die Gastronomie
und Verkostungen für spanische Weine in ganz Deutschland
haben die Qualität und Kreativität der Weine aus Spanien
unter Beweis gestellt. Unsere zentralen Messen für Wein
aus Spanien in Hamburg und Wiesbaden Anfang September
waren mit mehr als 600 Fachbesuchern ein großer Erfolg
und es konnten viele neue Handelsbeziehungen aufgebaut
werden. Sehr gut vertreten war ebenfalls die deutsche
Gastronomie, deren Arbeit wir mit der Auszeichnung von
drei Restaurants zur „Besten spanischen Weinkarte“ gebührend würdigen konnten.
Wir möchten uns an dieser Stelle bei Ihnen allen für Ihr
Engagement und Ihren Enthusiasmus für Wein aus Spanien
bedanken – einem Wein aus einem Land, das sich in der
Vergangenheit seinen Platz am Weltmarkt erobert hat und
auch für die Zukunft noch viele Entdeckungen und spannende
Weinprojekte bereithalten wird.
Um Sie noch aktueller über Wein aus Spanien, allgemeine
Informationen, Statistiken und Promotionaktivitäten auf
dem Laufenden zu halten, möchten wir Ihnen heute bereits
unsere neue Website vorstellen.
Unter www.wein-aus-spanien.org werden Sie in Zukunft
alles Wissenswerte rund um den spanischen Wein in
Deutschland finden.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und einen
genussvollen Herbst!
Pablo Calvo
Leiter Abteilung Wein
Sonja Overhage-Mrosk
stellv. Leiterin Abteilung Wein
Spanische Wirtschafts- und Handelsabteilung – ICEX
Temperament und
Romantik
Vom 11. bis zum 18. Oktober boten zehn Romantik Hotels
& Restaurants Wein aus Spanien mit Rahmenprogramm
Wer sich von der Entwicklung und der Vielfalt der aktuellen spanischen
Weine ein Bild machen wollte, hatte vom 11. bis zum 18. Oktober
2008 in zehn deutschen Romantik Hotels & Restaurants Gelegenheit
dazu. Die aufgrund ihrer hervorragenden Küche, ihrer ausgeprägten
Weinkenntnisse und ihrer gut sortierten Weinkeller für die Aktion
ausgewählten Häuser boten in dieser Woche acht oder mehr ausgesuchte spanische Weine im offenen Ausschank an. Zu erleben waren
zudem spanische Abende, spezielle Gala-Diners, Menüs, Weinproben
oder Tapas-Angebote. Eine separate Weinkarte und Informationsmaterial wiesen in den Restaurants auf die Aktion hin.
Die gemeinsame spanische Woche war ein Projekt der „Spanischen
Wirtschafts- und Handelsabteilung – ICEX“ und den Romantik
Hotels & Restaurants in Deutschland. Ausführliche Schulungen
zum Thema „Wein aus Spanien“ versetzten die Sommeliers vor
Ort in die Lage, ihren Gästen den perfekten spanischen Wein zum
Gericht der Wahl zu empfehlen. Und so zieht Pablo Calvo, Abteilungsleiter Wein der ICEX, ein positives Fazit der Zusammenarbeit: „Für
unseren Wein aus Spanien mit seinem hohen Anspruch und Renommee
haben wir für diese Promotion einen adäquaten Partner gesucht –
und gefunden.“ Und Roland Zadra, Präsident der deutschen
Romantik Hotels & Restaurants, ergänzt: „ Wir wollen die Gäste
unserer Häuser mit Authentizität, Tradition, Kultur und Lebensart
im täglichen Miteinander begeistern. Die spanische Woche passte
hervorragend zu unseren Häusern, denn Wein aus Spanien steht
für die gleichen Werte.“
In folgenden Romantik Hotels & Restaurants fanden die
spanischen Wochen statt:
Zum Stern, Bad Hersfeld (Hessen); Jagdhaus Eiden am See,
Bad Zwischenahn (Niedersachsen); Pattis, Dresden (Sachsen);
Goldene Traube, Coburg (Bayern); Kurfürstliches Amtshaus Daun,
Daun (Rheinland-Pfalz); Walhalla, Osnabrück (Niedersachsen),
Gasthaus Rottner, Nürnberg (Bayern); Landgasthof Adler,
Rammingen (Bayern); Goldener Karpfen, Fulda (Hessen);
Schmiedegasthaus, Bad Nenndorf (Niedersachsen)
VinosVinos 03/2008
Zum Auftakt der Themenseminarreihe „Tempranillo y Compañeros“
der Spanischen Wirtschafts- und Handelsabteilung am 9. Juni
in Berlin kamen rund 30 Gastronomen ins „Lafil“ am Kollwitzplatz, um sich selbst ein Bild von der Vielfalt spanischer Weine
zu machen. Spanienspezialist Jürgen Mathäß informierte das
interessierte Publikum im Rahmen einer Fachverkostung über
die exzellente Bandbreite, die Weine aus Spanien bieten. Neben
Klassikern wie Tempranillo und Verdejo gab es für die Gastronomen neue Stars wie Mencía, Prieto Picudo und Godello zu
entdecken. Die Teilnehmer probierten bei der kommentierten
Verkostung insgesamt 16 spanische Weine und lernten dabei,
wie sie welche Weintypen für eine kleine, große oder exzellente
Spanienauswahl einsetzen können.
wie dynamisch und voller Entdeckungen, Innovation sowie
höchster Qualität das Weinland Spanien ist, und auf wie großes
Interesse Wein aus Spanien in der Gastronomie trifft.
Weitere Stationen der Themenseminarreihe waren das „Fischers“
in Köln mit David Schwarzwälder als Referenten sowie das
Stuttgarter „Hotel zum Schlossgarten“ und die Münchner „Kochschule Kustermann“, beide mit Jürgen Mathäß. Bei allen Seminaren zeigte die Begeisterung der teilnehmenden Gastronomen,
Wein aus Spanien auf neuen Pfaden
Insgesamt rund 70 Fachjournalisten folgten der Einladung des Spanischen Wirtschafts- und Handelsbüros/
ICEX zu vier thematischen Presse-Roundtables, die im Sommer in Berlin und München sowie im Herbst in
Wiesbaden und Hamburg stattfanden.
„Trink Pink – Rosige Aussichten“ lautete eines der vier spannenden
Weinthemen der Presse-Roundtables im Berliner InterContinental
und dem Hotel Königshof in München. Außerdem erfuhren die
geladenen Journalisten Wissenswertes über „Weine aus ökologischem Anbau“, „Mehr als Tempranillo“ und „Weingüter entlang
des Jakobsweges“. In der Bundeshauptstadt führte Spanienspezialist Jürgen Mathäß seine Kollegen fachkundig durch die Neuheiten und Trends der spanischen Weinszene. Weinjournalist
David Schwarzwälder stand Journalisten beim Presse-Roundtable
in der Alpenmetropole Rede und Antwort. Den zentralen Bestandteil jeder Veranstaltung bildete die thematisch abgestimmte
Weinprobe zu drei Themenwelten. Der informative Teil der
beiden Themenseminare wurde kulinarisch von zwei individuell
abgestimmten Spanienmenüs mit begleitenden Weinen untermauert. Innerhalb der Weinmessen unter dem Motto „Ein Tag
für Wein aus Spanien“ verschafften sich knapp 30 interessierte
Journalisten an den beiden Presse-Roundtables in Wiesbaden
und Hamburg Einblicke in Trends und Neuheiten der spanischen
Weinszene. Die vier bekannten Themenwelten wiesen am
Beispiel passender Weine Wege, die unbekannteren Seiten der
spanischen Weinwelt zu entdecken und den Zeitungs- und
Zeitschriftenlesern zu vermitteln. In Wiesbaden und Hamburg
konnten die geladenen Journalisten unter dem Motto „Vinos y
Tapas“ die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten von Wein
und Spezialitäten aus Spanien erleben und damit einen
spannenden, informativen und genussvollen „Tag für Wein aus
Spanien“ stimmungsvoll abschließen. Ob im Osten, Westen,
Norden oder Süden – es gelang bei allen Presse-Roundtables,
Fachjournalisten und Weinspezialisten der Republik zum
spannenden Themenaustausch zusammenzubringen und für
neue Projekte zu inspirieren oder Kooperationen anzustoßen.
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ERntE 2008
ShERRy
jahrgang 2008
Wettbewerbe
Ein kühles jahr für Spanien
Sherry-botschafter und copa jerez
hoch schlugen die Wogen, als im Frühsommer Erntezahlen kolportiert wurden, welche der spanischen
Weinwirtschaft die größte Ernte aller zeiten voraussagten. Dies hätte insbesondere den spanischen Fassweinmarkt in bedrängnis gebracht, der als einer der einträglichsten und erfolgreichsten der Welt gilt.
zwei große Sherry-Wettbewerbe haben ihre Sieger: jan buhrmann ist Sherry-botschafter 2008,
und das team Volker Drkosch und helgo karrer hat den deutschen Vorausscheid der internationalen
„copa jerez“ gewonnen.
Sherry-botschafter
Jan Buhrmann freut sich über Preise im Gesamtwert von 5.000 Euro – darunter
die Teilnahme am Sherry-Educator-Seminar in Jerez und eine Übernachtung
inklusive Dinner im berühmten El Bulli Hotel in Sanlúcar la Mayor, Sevilla.
In einem anspruchsvollen Finale, in dem sich insgesamt fünf Sommeliers
einer halbstündigen Einzelprüfung unterziehen mussten, setzte sich Jan
Buhrmann gegen die Konkurrenz durch.
Durch den ungewöhnlichen Vegetationszyklus blieb es für die Winzer bis zur Ernte spannend.
Noch in den ersten Monaten des Jahres hatte die gesamte
spanische Landwirtschaft unter einer gravierenden Trockenheit
gelitten, und die Madrider Behörden fürchteten für den Weinund Getreideanbau das Schlimmste. Wie man sieht, schlug das
Klima auf der Iberischen Halbinsel Kapriolen. Im Endeffekt
schätzt man das Ergebnis auf etwa 40 Millionen Hektoliter.
Allein Kastilien-La Mancha wird etwa 21,5 Millionen Hektoliter
eingefahren haben. Das Rückgrat der spanischen Weinwirtschaft
meldet zudem gute Qualität, sodass sich die spanische Weinwirtschaft keine Sorgen wegen möglicher Engpässe im Fassweinexportgeschäft machen muss.
ungewöhnlicher Vegetationszyklus
Für die Winzer blieb es bis zum Schluss spannend. Nachdem
die ersten Niederschläge im April fielen, kündigte sich nach
und nach doch eher ein kühles als ein von hohen Temperaturen
geprägtes Jahr an. Insbesondere der Hochsommermonat August
präsentierte sich ungewöhnlich. Neben ungewohnt hohen
Niederschlagsmengen kühlte es in der zweiten Hälfte schon
recht schnell ab. Vor allem auf den weiten Hochebenen des
Landes zeichneten sich starke Temperaturgefälle von Tag zu
Nacht ab. Im September fiel noch einmal punktuell Regen, dann
blieb das Wetter in den meisten Regionen bis in die zweite
Oktoberwoche konstant mit gemäßigten Temperaturen und
ausreichend Sonnenschein. Gebiete mit einer frühen Lese hatten
Glück und holten gute Qualität bei meist etwas geringerer
Menge ein. So zeigt sich Galicien trotz eines feuchten Jahres
mit seinen 2008er-Weinen zufrieden.
In den meisten Herkunftsbezeichnungen der Region Kastilien
und León, aber auch weiter im Norden wie in Rioja und
VinosVinos 03/2008
Navarra fing die Lese spät an, und viele Weinbauern fühlten
sich an frühere Zeiten erinnert, in denen man erst im Oktober
zu herbsten begann. Sehr gute Erntebedingungen hatten die
Winzer in Rueda, die aufgrund eines trockenen Septembers
mit viel Sonnenschein gutes Lesegut einholten. Toro, ein Gebiet,
welches aufgrund seiner speziellen klimatischen Bedingungen
früh liest, zeigt sich mit der Qualität ebenfalls zufrieden, meldet
aber wenig Menge. In Ribera del Duero, der wichtigsten D.O.
Kastiliens, sah es zunächst hervorragend aus, doch dann trübten
erste Fröste und Regen die Perspektiven ein. Es dürfte dort
ebenfalls keine üppige Ernte geben. Qualitativ gesehen rechnet
man mit einem mäßigen Jahrgang. In Rioja lief es etwas besser
als in Ribera del Duero. Trotzdem wird die Güte der meisten
Moste eher mittelmäßig eingeschätzt.
topqualität im Süden
Im Südosten, das heißt Anbaugebiete wie Jumilla und Utiel
Requena, die auch Anfang Oktober kräftige Niederschläge
verzeichneten, melden allgemein niedrigere Baumée-Grade
als üblich. In den Höhenlagen sind die Kellereien zufrieden
mit den Qualitäten, in den Niederungen rangen die Winzer
aufgrund der Feuchtigkeit mit Pilzbefall. Levante hat wohl
qualitativ mit einer der schwierigsten Ernten seit Jahren zu
kämpfen gehabt. Der Süden, der naturgemäß früher erntet,
meldet mit wenigen Ausnahmen allgemein hervorragende
Qualität. Den Bodegas im Sherry-Dreieck stehen die besten
Grundweine seit Jahren zur Verfügung. In den Berggegenden
konnte man ebenfalls sehr gute Qualität einbringen. Allein in
einigen extremen Höhenlagen bekamen die Winzer zum
Abschluss der Ernte noch etwas Nässe ab.
Die Preisverleihung fand in der Vinicombe des Meininger-Verlags statt. Als
eine Leitfigur, die Sherry in Deutschland zu neuer Bedeutung verhelfen könne,
würdigte Jorge Angell den Sieger: „Mit Sommeliers wie Jan Buhrmann, die ihre
Kenntnisse glaubwürdig und mit Enthusiasmus verkaufen können, sind wir
auf einem guten Weg, Sherry als Wein begreifbar und in seiner ganzen
Vielfalt noch populärer zu machen.“ Am 25. August kürten Jorge Angell vom
Sherry-Exportverband Fedejerez, Pablo Calvo, Leiter der Abteilung Wein
in der Spanischen Wirtschafts- und Handelsabteilung, der bisherige SherryBotschafter Michael Recktenwald und die Sherry- und Spanienexperten David
Schwarzwälder und Jürgen Mathäß Jan Buhrmann zum deutschen SherryBotschafter 2008.
Jan Buhrmann.
Die Finalteilnehmer & Jurymitglieder.
copa jerez – nationaler Vorausscheid
Knapp einen Monat nach dem Sherry-Botschafter-Finale standen auch die Sieger
des zweiten großen Sherry-Wettbewerbs fest: Am 23. September sicherten sich
Volker Drkosch, Inhaber und Küchenchef des KOCHATELIER in Hofgut Wickstadt,
und sein Sommelier Helgo Karrer mit ihrem Sieg bei der 3. Copa Jerez in Frankfurt
die Teilnahme an der internationalen Endausscheidung.
Das Siegerteam im Kreis der Jury.
Volker Drkosch.
Die Juroren Carmen Aumesquet vom Kontrollrat der D.O. Jerez-Xérèz-Sherry und
Manzanilla und Sonja Overhage-Mrosk von der Abteilung Wein in der Spanischen
Wirtschafts- und Handelsabteilung in Düsseldorf lobten das Menü des Siegerteams:
„Mit innovativen Verbindungen von moderner Küche und perfekt darauf abgestimmten
Weinen wird die in Deutschland noch ungewohnte Rolle von Sherry als Essensbegleiter salonfähig.“ Gleichzeitig stellten sie das hohe Niveau der Veranstaltung
heraus: „Jedes der insgesamt drei Finalistenteams kann stolz auf seine Leistung
sein; alle präsentierten Food Matching-Kreationen sind es wert, in Zukunft auf den
Menükarten zu landen.“ Drkosch und Karrer servierten Carabinieros mit geräucherter
Paprika, Auberginen und Vichy Catalan in Verbindung mit einem Manzanilla. Als
zweiten Gang präsentierten sie zu einem Amontillado Medium Dry ein pochiertes
Bio-Ei mit Steinpilzen, Artischocken, Topinambur, einer Vinaigrette aus Kräutern und
Sherry-Essig, krossen Kartoffeln und Rucola. Ihr Dessert, ein Zwetschgensüppchen
mit Muskatkürbiseis, Walnusskrokant und Mokka-Arabica, wurde in drei Etappen
von einem Pedro Ximénez begleitet. Gute Voraussetzungen also, um auch auf
internationaler Ebene zu überzeugen. Das internationale Copa Jerez-Finale findet
vom 14. bis 16. Januar 2009 in Jerez statt. Vor einer Jury, der mit Ferran Adrià und
Heston Blumenthal die zwei besten Köche der Welt angehören, müssen Köche und
Sommeliers aus der ganzen Welt ihre Food Matching-Kreationen präsentieren.
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ExtREMADuRA
ExtEnDA
Matías Costa/Copyright ICEX
Tempranillo ist die dominierende Rebsorte im Weinbau der D.O. Ribera del Guadiana. Die bedeutendste rote Edelsorte
Spaniens bringt je nach Standort und Ausbau sehr unterschiedliche, jedoch stets hochqualitative Weine hervor.
D.o. Ribera del Guadiana
Montilla-Moriles
tempranillo – trend in
Spaniens Südwesten
Extremadura galt neben ihrer Rolle als lieferant für hervorragende käse sowie Schinken und Wurstwaren
schon immer auch als wichtiger Weinproduzent. in früheren zeiten maß die Gesamtfläche dieser westspanischen Region mehr als 100.000 hektar. heute glänzen die beiden Provinzen cáceres und badajoz
erneut mit einer aufstrebenden Weinwirtschaft, die vor allem durch ihre enormen investitionen in Weinberge und technik von sich reden gemacht hat.
Seit 1999 besitzt Extremadura auch eine geschützte Herkunftsbezeichnung für Wein, die in Anlehnung an den größten Fluss
der Region folgerichtig Ribera del Guadiana getauft wurde.
Obwohl Extremadura seit der Reblausplage zum Ende des 19.
Jahrhunderts vorwiegend Flächen mit weißen Sorten aufwies,
konzentriert sich der Qualitätsweinbau, welcher den Weinsektor
in dieser an Portugal grenzenden Region vollkommen umgewandelt hat, schon seit geraumer Zeit auf die Vinifizierung von
roten Gewächsen. Inzwischen sind in der 25.000 Hektar großen
Ursprungsbezeichnung mit ihren sechs Teilgebieten ein gutes
Dutzend verschiedener roter Traubensorten zugelassen. Nichtsdestotrotz konzentriert sich die Appellation auf ihr historisches
Erbe und baut mit der Tempranillo vorwiegend den großen
roten spanischen Sortenklassiker an.
Die Denominación de Origen Ribera del Guadiana weist insbesondere in den südlicheren Unterzonen recht tiefe Lehmböden
auf. Das wichtigste Teilgebiet, die sogenannte Tierra de Barros
mit ihrem bekannten Weinzentrum Almendralejo, weist schon
mit ihrem Namen auf die Beschaffenheit der Böden hin. Diese
tonhaltigen, rötlichen Lagen sind ein Glücksfall für die D.O.,
da sie einen hervorragenden Wasserspeicher abgeben, was im
warmen und trockenen Südwesten Spaniens bei Niederschlägen
von 350 bis 400 Millimeter pro Jahr ein entscheidender Faktor
für das gute Gedeihen der Rebpflanzen ist. So gut wie alle der
etwa 80 eingetragenen Abfüllbetriebe der Ursprungsbezeichnung
produzieren rote Tempranillos. Bei nicht wenigen Betrieben
VinosVinos 03/2008
Mezquita de Córdoba.
entfällt sogar fast die komplette Produktion auf den Ausbau
dieser Rebsorte. Heute beträgt der Anteil der wohl prominentesten
roten Sorte des Landes an der Gesamtrebfläche des Gebietes
nahezu 50 Prozent. Damit ist Ribera del Guadiana einer der
wichtigsten Tempranillo-Gebiete Spaniens geworden, setzt
man die Tempranillo-Produktion im Gebiet ins Verhältnis zum
Rest der abgefüllten Weine.
Die Tempranillo bringt im warmen Klima des spanischen Südwestens einen sehr ansprechenden und zugänglichen Charakter hervor. Die Tannine sind weich, sozusagen von der Sonne
verwöhnt und präsentieren sich in den frischen Jungweinen
ebenso attraktiv wie in den holzausgebauten Qualitäten.
Die Winzer und Weinmacher aus Ribera del Gaudiana setzen
betont auf den ausdrucksvollen Fruchtausdruck der beerigen
und harmonischen Weine der Tempranillo. So stehen Weintypen
im Vordergrund, die nicht zu stark von Holz geprägt sind.
Hervorragende Ergebnisse zeigen Jungweine mit nur wenigen
Monaten Holzlager oder aber die sanft-weichen Crianzas. Für
diese Qualitätsstufe sind in der D.O. sechs Monate Holzausbau
vorgeschrieben, sodass hier die warme und tiefe Frucht der Rebsorte besonders gut zur Geltung kommt. In guten Jahren entstehen
natürlich auch Reserva-Qualitäten, die mit ihrem feinwürzigen
und sehr reifen Stil glänzen. Selbstverständlich entstehen in der
Appellationen auch Cuvées auf Tempranillo-Basis, wobei bei
der zweiten Sorte die Wahl meist auf die ebenfalls im Gebiet
heimischen Garnacha fällt.
Finos mit charakter
Spaniens Weingeschichte reicht weit zurück und hat im laufe der jahrtausende den Weinbau
im alten Europa entscheidend mitgeprägt. in der Renaissance, aber auch in späteren Epochen
galten die Weine Spaniens als Delikatesse. insbesondere die Gewächse aus den warmen sonnigen
Gebieten im osten und Süden hatten es den zentral- und Westeuropäern angetan.
Im Zentrum des Interesses standen natürlich die Weine aus Málaga,
aus Jerez sowie aus dem Hochland von Córdoba, heute als
Anbaugebiet Montilla-Moriles bekannt. Ohne im Geringsten zu
übertreiben, kann man im geschichtlichen Rückblick behaupten,
dass der Beitrag andalusischer Weine zur universellen Weinkultur
gar nicht hoch genug einzuschätzen ist, insbesondere dann,
wenn man den ureigenen Charakter der aufgespriteten Weine,
wie sie zum Beispiel in Montilla-Moriles produziert werden,
berücksichtigt. Dieser Weintyp hat außerhalb Südspaniens niemals
einen ernst zu nehmenden Konkurrenten erfahren und steht als
Weinmonument für sich selbst.
Echte Kenner der Materie schätzen natürlich die großartigen
PX-Süßweine aus dem Gebiet, welche zweifelsohne jeden
Weinkenner zu Beifallsstürmen hinreißen. Mindestens genauso
charakterstark und originell sind jedoch die kurz und bündig als
Fino de Montilla bezeichneten Gewächse. Sie bilden das Rückgrat
der Appellation, denn es handelt sich um einen Wein von ungeheurer Popularität, der zu jeder Stunde und jeder Gelegenheit
genossen werden kann.
Das Anbaugebiet befindet sich im Landesinneren und zieht aus
diesem Grunde schon eine Grenze zu den Gebieten weiter im
Westen wie Jerez und Condado de Huelva, deren Weinproduktion
von der Nähe des Ozeans bestimmt wird. Es bedarf nicht viel Fantasie, die Rahmenbedingungen des Gebiets festzumachen. Das
Klima wird von zwei sich überlagernden Strömungen bestimmt.
Zum einen manifestieren sich natürlich mediterrane Einflüsse,
zum anderen kontinentale Komponenten. In den Sommermonaten
wird es heiß, die Niederschläge fallen dabei über das ganze Jahr
gerechnet mit über 500 Millimeter recht üppig aus. Das Gebiet
wird im Wesentlichen von einer Rebsorte, der Pedro Ximénez,
bestimmt, welche auch die Basis für die einzigartigen Finos des
Gebiets stellt. Selbst vielen Weinkennern ist nicht bekannt,
dass auch Montilla-Moriles, und zwar in den höher gelegenen
Toplagen, die einzigartigen Albariza-Böden dominieren. Dort
wachsen auf sonnenabweisendem und wasserspeicherndem
weißem Kalkmergelgrund die besten PX-Trauben der Welt.
Fino aus Montilla-Moriles nimmt in der Familie der Weine, die
unter einem Hefeflor reifen, eine Sonderstellung ein. Während
Finos aus Jerez de la Frontera oder El Puerto de Santa María,
Manzanillas aus Sanlúcar de Barrameda und Pálidos aus Condado
de Huelva mit Weinalkohol verstärkt werden, mit dem Ziel,
den Hefeflor zu stärken und zu nähren, kommen die üppigeren
Montilla-Moriles-Fino-Weine aus der PX-Traube ohne einen
Zusatz aus. Sie weisen eine genügend hohe, sozusagen „am
Stock gewachsene“ Alkoholgradation auf, um den Pilz prächtig
gedeihen zu lassen. Finos aus Montilla-Moriles sind sozusagen
Finos aus einem Guss und zeigen dadurch eine ganz eigene
Typizität. Sie wirken weicher, würziger – manche Kenner sprechen auch von einem dezent „öligen“ Charakter – und weisen
dadurch auf eine sehr weinige Art hin, die sogar einen gewissen
Schmelz aufweisen kann. Folgerichtig kann man also behaupten,
dass Finos aus Montilla-Moriles neben ihrer Aperitiftauglichkeit
auch hervorragend als Essensbegleiter dienen. Sie gelten als
vielseitig und aus diesem Grunde natürlich nicht umsonst als
betont populär!
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WEin & WiSSEn
WEin & WiSSEn
Einige internationale Rebsorten sind in Spanien durchaus erfolgreich
besuch aus Frankreich
Syrah.
Cabernet Sauvignon.
ihr Anteil an der Rebfläche liegt noch deutlich unter zehn Prozent, denn spanische Winzer hüten ihren
größten Schatz: die autochthonen spanischen Sorten. Aber einige internationale Sorten, fast alle aus Frankreich stammend, konnten sich in verschiedenen Regionen bewähren. Vor allem cabernet Sauvignon und
Syrah machen von sich reden.
Es gibt gute Gründe für die spanischen Winzer, ihre eigenen
Rebsorten zu pflegen. Diese Sorten sind an die Bedingungen
des Terroirs seit Jahrhunderten angepasst. Sie ermöglichen
außerdem die Erzeugung individueller, einzigartiger Weine, die
nirgendwo sonst in der Welt wachsen können. Dennoch kann
es reizvoll sein, sich auch an international verbreiteten Sorten
zu versuchen. Die heute „international“ genannten Sorten haben
ihre Heimat meist in Frankreich. In einigen Regionen Spaniens
finden vor allem Cabernet Sauvignon und Syrah sehr gut
Wachstumsbedingungen vor und können das traditionelle
Sortenspektrum bereichern. Die Anfänge waren jedoch nicht
ganz konfliktfrei.
Pioniere wie Miguel Torres und Jean León in Katalonien oder
Carlos Falcó in den Bergen von Toledo riskierten erheblichen
Ärger, als sie vor etwa 30 Jahren erste Cabernet-Sauvignon-Reben
in spanischen Boden pflanzten. Miguel Torres musste sich mit
seinem Vater auseinandersetzen, der mit den Ideen seines von
Studien in Frankreich heimgekehrten Sohnes gar nicht einverstanden war. Falcó musste die Reben ins Land schmuggeln,
hätte sie „eigentlich“ gar nicht anpflanzen dürfen und brauchte
Jahre, bis sein heute hoch angesehener Cabernet Sauvignon
erste Anerkennung in Spanien fand.
Dabei hätte man es besser wissen müssen. Zwei der angesehensten Erzeuger Spaniens pflegen seit über 100 Jahren
VinosVinos 03/2008
Cabernet-Sauvignon-Stöcke in ihren Weinbergen. Der Marqués
de Riscal brachte die ersten Reben schon zur Mitte des 19. Jahrhunderts in die Rioja. Weil sie dort schon wuchsen, bevor
die geschützte Herkunft Rioja gegründet wurde, erhielt die
Kellerei eine Sondererlaubnis zur Verwendung von Cabernet
Sauvignon in ihrer Cuvée. Das blieb bis heute jedoch die
einzige Ausnahme: Rioja hat kürzlich erneut die allgemeine
Zulassung der französischen Sorte verweigert.
Das zweite Beispiel ist die Weinlegende Vega Sicilia. Neben
Tempranillo gehören mit Cabernet Sauvignon, Merlot und
Malbec seit Jahrzehnten drei französische Sorten zu den Cuvées
der Kellerei – wenn auch nur zu einem relativ kleinen Anteil
von nie mehr als insgesamt 25 Prozent.
Carlos Falcó und Miguel Torres setzten sich schließlich durch
und bewiesen eindrucksvoll, dass die berühmteste rote Sorte
der Welt, die aus dem Bordelais stammende Cabernet Sauvignon,
auch in Spanien hervorragende Ergebnisse bringen kann.
Allerdings kam die Anerkennung zunächst aus dem Ausland.
Der Wein „Mas la Plana“ von Miguel Torres setzte sich in einer
berühmten Verkostung gegen eine Phalanx großer Namen aus
Bordeaux durch und war mit einem Schlag berühmt. Falcós
„Dominio de Valdepusa“ wurde auf einer Londoner Weinmesse
von Hugh Johnson entdeckt und hoch gelobt. Erst danach hörte
man die Propheten auch im eigenen Land.
Sauvignon Blanc.
Chardonnay.
Das ist lange her. Inzwischen ist Cabernet Sauvignon in vielen
D.O.-Regionen zugelassen. Dabei wird sie nicht überall sortenrein
ausgebaut. In Ribera del Duero beispielsweise darf sie nur zu
maximal 30 Prozent Anteil im Cuvée auftauchen. In Navarra
und Somontano gibt es zwar vereinzelt sortenreine Cabernets,
doch die Mehrzahl der Bodegas setzt die französische Sorte auch
hier in der Cuvée ein, häufig unter Beteiligung der Tempranillo.
Cabernet sorgt in diesen Fällen für Struktur, Tempranillo für
Schmelz und Wärme.
In anderen Regionen, etwa in Katalonien, Castilla-La Mancha,
teilweise auch in der Extremadura gehören reinsortige Cabernets
oft zu den Prestigeweinen der Bodegas. Mit über 19.000 Hektar
Fläche ist Cabernet Sauvignon heute die meistverbreitete
internationale Sorte in Spanien. Der größte Teil dieser Flächen
befindet sich in Castilla-La Mancha, wo die Rotweinflächen –
auch anderer Sorten, nicht zuletzt der Tempranillo – in den
vergangenen 15 Jahren besonders stark ausgeweitet wurden.
Durchaus nicht jedes spanische Terroir eignet sich für Cabernet
Sauvignon. In „kühleren“ Anbaugebieten gelingt es nicht immer,
vollreife Trauben zu ernten. In Regionen wie Bierzo, Ribera del
Duero oder Rioja ist die Sorte nach Ansicht vieler Winzer den
einheimischen Reben unterlegen.
Beachtlichen Erfolg hat in den vergangenen zehn Jahren vor
allem die aus dem Rhonetal stammende Syrah in Spanien erzielt.
Dabei liegen die ersten Pflanzungen – einmal mehr durch
Carlos Falcó in den Bergen von Toledo – keine 25 Jahre zurück.
Obwohl in einigen Anbaugebieten der Welt mit Syrah auch in
relativ kühlem Klima gute Erfolge erzielt wurden, ist sie doch
eindeutig eine Sorte, die erhebliche Hitze nicht nur verträgt,
sondern in heißen Gebieten wie dem Rhonetal oder Australien
zu bester Form aufläuft. Folgerichtig befinden sich die beachtlichen Syrah-Flächen Spaniens vor allem in sehr warmem Terroir.
Erstmals stellten in den 90er Jahren einige Erzeuger in der
D.O.Ca. Priorato fest, dass auf den warmen Licorellahängen mit
Syrah teilweise bessere Ergebnisse zu erzielen sind als mit Cabernet
Sauvignon. Einige Erzeuger verbessern ihre Cuvées aus den traditionellen Garnacha- und Carinena-Trauben des Anbaugebiets mit
einem Anteil Syrah. Frucht und Gerbstoff werden dabei betont,
die Haltbarkeit verbessert. Mehr als 30 Prozent Syrah findet sich
jedoch in keinem Priorat-Cuvée. In der warmen D.O. Costers del
Segre gehört Syrah zu den wichtigsten Sorten neben Tempranillo
und Cabernet Sauvignon.
Besonders erfolgreich ist Syrah in Castilla-La Mancha, wo heute
mehr als drei Viertel aller Syrah-Flächen Spaniens stehen und viele
sortenreine Syrah gefüllt werden. Fleischige und pfeffrige Weine
mit viel Charakter zeigen, dass sich die Sorte hier in warmem,
trockenem Klima ungewöhnlich wohl fühlt. Wo starke Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperatur hinzukommen, wie
es auf Höhen über 800 Meter der Fall ist, können Weltklasse-Syrah
wachsen. Schon jetzt ist absehbar, dass diese wertvolle Rebe in
einigen Jahren die meistverbreitete internationale Sorte in Spanien
sein wird. Schon jetzt ist sie der Cabernet Sauvignon dicht auf
den Fersen.
An dritter Stelle der internationalen Rebsorten steht die weltweit
häufig gemeinsam mit Cabernet auftretende Merlotrebe. Der
klassische Bordeauxverschnitt dieser beiden Sorten wird auch
von einigen spanischen Erzeugern gepflegt. Selten wird Merlot
unabhängig von Cabernet ausgebaut. Vereinzelte sortenreine
Abfüllungen, teilweise von beachtlicher Qualität, existieren
03/2008 VinosVinos
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WEin & WiSSEn
GAStRonoMiE
trendsetter Galicien
Die Sieger des Wettbewerbs um die „beste Spanien-Weinkarte 2008“ besuchten Albarino & co.
Nichts ist so gut, dass man es nicht noch verbessern kann. Diese
Weisheit können auch die drei Gewinner des diesjährigen
Wettbewerbs um die beste spanische Weinkarte unterschreiben.
Denn die Reise ging nach Galicien, wo es Neues und Interessantes
in den Bodegas und in der Gastronomie zu entdecken gab.
Enrique Serván aus dem Berliner „Pata Negra“, Peter Frühsammer
aus „Frühsammers Restaurant“ – ebenfalls Berlin – und Alan Odgen
von der King Kamehameha Suite in Frankfurt lernten eine Reihe
neuer Weine kennen, die ihre Weinkarte noch bereichern können.
Das üppig grüne, von atlantischem Klima geprägte Galicien ist
spätestens seit dem Aufstieg der D.O. Rias Baixas Trendsetter bei
spanischem Weißwein. Die fruchtig-frischen, aber kraftvollen
Albariño-Weine passten nicht nur vor Ort hervorragend zu den
feinen Meeresfrüchten, von deren Qualität sich die Gastronomen
in typischen Strandrestaurants überzeugen konnten. Bodegas
wie Nora, Pazo de Señorans, Adegas Galegas oder Palacio de
Fefiñanes, die alle auf dem Besuchsplan standen, sind Vorreiter
einer Weißweinqualität, die man vor zwei Jahrzehnten in Spanien
nicht für möglich gehalten hätte.
Cabernet Franc.
jedoch hauptsächlich in Navarra (Enate, Magana), Aragón
(Venta d’Aubert) oder in Katalonien (Torres, Can Rafols) sowie
in Castilla-La Mancha.
Alle anderen internationalen roten Sorten haben sich in Spanien
nicht nennenswert etablieren können. Versuche mit Pinot Noir –
unter anderem auch in Cava-Cuvées – gibt es hauptsächlich in
Katalonien. Cabernet Franc pflanzten einige Erzeuger als Ergänzung
zu ihren Cabernet-Cuvées. Petit Verdot hat zwar wieder einmal
mit Carlos Falcos „Dominio de Valdepusa“ einen hervorragenden
Vertreter in Spanien, fand jedoch bisher ansonsten nur wenig
Verbreitung, obwohl die Sorte ähnlich wie Syrah in warmem
Klima Beachtliches leisten kann.
Bei den weißen Rebsorten ist Chardonnay weitgehend alleine
auf weiter Flur, erreicht aber mit gerade 4.200 Hektar Fläche kaum
0,4 Prozent Anteil an der spanischen Rebfläche. Durchgesetzt
hat sich die Sorte vor allem in Navarra, Somontano und Katalonien.
Für den Cava-Ausbau wurde sie zu Beginn der 90er Jahre
zugelassen. Als Wein hat Chardonnay international vor allem
im Barriqueausbau von sich reden gemacht. Das gilt auch für
die besten spanischen Chardonnays, etwa von Chivite, Enate
oder Torres. In vielen Gebieten hat man jedoch festgestellt, dass
heimische Sorten wie Verdejo oder Albarino authentischere,
individuellere und international nicht vergleichbare Weine
möglich machen. Das gilt nicht zuletzt für den Sauvignon Blanc,
dem man vor etwa 20 Jahren in Rueda gute Chancen gab und
der einige Jahre lang Aufmerksamkeit erregte. Mittlerweile hat
jedoch die heimische Verdejorebe das Rennen gemacht, weil
sie individuellere und typischere Weine erbringt. Die geringen
Flächen an spanischem Sauvignon Blanc, die vor allem in Rueda
stehen, dienen nur als Nischenprodukte und Ergänzung der
VinosVinos 03/2008
Doch Galicien hat sich auch in anderen Regionen weiterentwickelt. Beeindruckt von der außergewöhnlichen Landschaft im
Sil-Tal und den steil an den Hängen klebenden Weinbergen war
die Gruppe neugierig auf die Weine der D.O.-Regionen Ribeira
Sacra und Valdeorras. Ausgeruht und gestärkt im großartig erhaltenen alten Landsitz „Pazo do Castro“ in O Barco, besuchten
die Gastronomen A Tapada und Rafael Palacios, zwei führende
Godello-Erzeuger der D.O. Valdeorras. Die Dominio do Bibei
in der D.O. Ribeira Sacra lernten sie als beispielhaftes Projekt
kennen, wie alte Terrassen an Steilhängen mit hohem Aufwand
rekultiviert werden.
Den klassischen Abschluss der Reise bildete ein Abend in Santiago de Compostela mit Besuch des Sternerestaurants „Toni
Vicente“ und seiner modernen Interpretation galicischer Küche.
Die traumhaft schöne Altstadt, der Dom, die Übernachtung im
Parador Nacional und der Bummel durch die belebten Straßen
zeigten eine weitere wichtige Facette Galiciens: Kultur, Geschichte
und städtische Tradition.
Merlot.
heimischen Sorten. Ein wenig anders sieht es mit Spezialitäten
wie Viognier oder Gewürztraminer aus, von denen es kleinere
Flächen gibt. Beim würzig-aromatischen mitteleuropäischen
Gewürztraminer gibt es einzelne Weine in kühlem Terroir von
Katalonien und Aragón. Da eine Sorte mit vergleichbarer Aromatik
in Spanien nicht existiert, können Winzer, die geeignetes Terroir
besitzen, etwa Parés Baltá im Penedés oder verschiedene Erzeuger
in Somontano, seltene Spezialitäten anbieten. Viognier andererseits stammt wie Syrah aus dem Rhonetal und braucht warmes
Klima. Einige Erzeuger in Aragón (Venta d’Aubert), Jumilla (Casa
de la Ermita) oder in Castilla-La Mancha (Pago de Vallegarcía,
Finca los Nevados) erzielen damit sehr gute Ergebnisse. Es gibt
gute Gründe, darin eine Möglichkeit der qualitätsorientierten
Weißweinerzeugung im heißen Klima des spanischen Südens
und Südostens zu sehen. Über wertvolle, international angesehene
Rebsorten verfügt Spanien in diesem Segment nicht.
Weinkartensieger: Alan Odgen, Enrique
Serván und Peter Frühsammer (v. l. n. r.)
in der Weinbergen der Ribeira Sacra.
Terroir auf Galicisch: uralte Steillagen im beeindruckenden Sil-Tal.
internationale Rebsorten in Spanien
Rebsorte
Fläche in Hektar
(%)
4.243
0,39
Chardonnay
Sauvignon Blanc
473
0,04
Alle weißen Reben in Spanien
473.000
43,14
Cabernet Sauvignon
19.055
1,74
Merlot
9.200
0,84
861
0,08
Pinot Noir
Syrah
Alle roten Reben in Spanien
Quelle: Spanisches Agrarministerium
15.492
1,14
538.589
49,12
Restaurant „Toni Vicente“ in Santigago: moderne
galicische Spitzenküche als Abschluss der Reise.
Rafael Palacios: erster Lesetag des Jahrgangs 2008.
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RiojA
RiojA
D.o.ca. Rioja
Weinfreunde erwartet
ein heißer herbst
nachdem im Sommer spritzige Weißweine und Rosados
besonders gefragt waren, bricht mit dem herbst die zeit
vollmundiger Rotweine an. Der richtige zeitpunkt, die
Qualitätsweine aus der geschützten und qualifizierten
Anbauregion (D.o.ca.) Rioja in Szene zu setzen. Das informationsbüro rückt deshalb mit vielfältigen Aktionen die
nordspanischen Rotweine in Deutschland ins rechte licht.
Die Rioja-Herbstpromotion 2008 – vom 15. September bis 15.
November – spricht Händler und Konsumenten gleichermaßen
an. Für die Aktionswochen stellt das Informationsbüro dem Weinhandel POS-Pakete zur Verfügung, die die Kundenansprache
gezielt unterstützen sollen. Die Pakete enthalten Aktionsmaterialien wie Deckenhänger oder Broschüren. Bei einem Gewinnspiel haben Käufer, die sich für Riojas entschieden haben,
zudem die Chance auf hochwertige Weintemperierschränke,
Genießerpakete sowie Rioja-Probierpakete. Auch der Weinhandel
geht nicht leer aus: Der Händler mit dem höchsten Rioja-Absatz
innerhalb des Aktionszeitraums gewinnt eine Reise in das nordspanische Weinbaugebiet.
Zu einem Presseseminar der besonderen Art lädt das Informationsbüro Journalisten für den 13. November in die Münchener
Kochschule Ziemann. Gemeinsam mit Michael Hoffmann,
Sternekoch des Berliner Restaurants „Margaux“, und dem
Weinexperten David Schwarzwälder kochen die Journalisten
ein Menü, das Speisen und Weine harmonisch vereint.
Allerdings wird bei diesem Seminar nicht der Wein zu den
Speisen ausgewählt. Diesmal läuft es umgekehrt: Zu ausgewählten Rioja-Weinen werden korrespondierende Gerichte
kreiert. In diesem Herbst ruft das Informationsbüro Rioja
erneut zum Rioja-Gourmet-Cup auf. Insgesamt 25 Restaurants
in den Städten Frankfurt, Hannover, Köln, München, Stuttgart
und dem Ruhrgebiet wetteifern um das beste Rioja-Menü.
Wem die Harmonie aus edlen Gerichten und hochwertigen
Riojas am besten gelingt, entscheiden die Restaurantgäste. Sie
vergeben Punkte für das Menü, die ausgewählten Weine und
die Harmonie von Speisen und Getränken. Als Dankeschön
können sie einen Gutschein über 250 Euro in einem der teilnehmenden Restaurants gewinnen. Bei verschiedenen Radiosendern
weisen regionalisierte Hörfunkbeiträge auf den Wettstreit am
Herd hin.
Erstmals hat die D.O.Ca. in diesem Jahr das Sponsoring des
Branchenwettbewerbs „Ausbilder des Jahres“ übernommen.
Dabei zeichnet die Zeitschrift „Lebensmittel Praxis“ Kaufleute
und Ausbildungsbeauftragte aus, die bei ihrer betrieblichen
Ausbildung besonderes Engagement an den Tag legen. Eine
Fachjury bewertet in fünf verschiedenen Kategorien des Lebensmittelhandels kreative Konzepte, herausragende Ideen und
VinosVinos 03/2008
Die Rioja-Herbstpromotion unterstützt den Handel beim
Verkauf der beliebten Weine aus dem Norden Spaniens.
vorbildliche Problemlösungen. Bei der Preisverleihung am
17. September im Steigenberger Grandhotel am Petersberg in
Bonn übernahm das Informationsbüro exklusiv den Weinausschank mit Rioja-Weinen. Für die Zweit- und Drittplatzierten
der fünf Kategorien veranstaltet das Informationsbüro außerdem
am 3. November ein Rioja-Seminar mit David Schwarzwälder
und ein edles Dinner in Koblenz. Um gezielt den Konsumenten
anzusprechen, ist das Informationsbüro Rioja bei der GourmetMesse „Lust auf Genuss“ vom 21. bis 23. November in Stuttgart mit einem Messestand vertreten. Die Besucher erhalten
dort kostenlos Rioja-Weine aller Qualitätsstufen zur Verkostung.
Außerdem wird Jürgen Mathäß in zwei Rioja-Seminaren täglich
eine Einführung in die Qualitätsstufen Joven, Crianza, Reserva
und Gran Reserva geben.
Neben den verschiedenen Aktionen setzt das Informationsbüro
auch weiterhin auf klassische Verkostungen und die beliebten
Rent-a-Sommelier-Veranstaltungen. Unter dem Motto „Wein
und Politik“ fand beispielsweise am 13. Oktober eine geführte
Verkostung mit Markus Del Monego in Berlin statt. In Kooperation
mit der „Bild am Sonntag“ lud das Informationsbüro namhafte
Politiker zu einer geschmacklichen Reise in die D.O.Ca. Rioja ein.
Außerdem wird sich die nordspanische Weinbauregion am
2. November bei der Weinmesse der Weinkellerei Höchst auf
Schloss Höchst in Frankfurt am Main präsentieren – unter
anderem mit Rioja-Seminaren.
Kulinarische Genüsse beim Rioja-Gourmet-Cup.
Diese Restaurants nehmen am Rioja-Gourmet-cup teil
Frankfurt:
Ente, Wiesbaden
Maingau-Stuben, Frankfurt
Rosengärtchen, Frankfurt
hessler, Maintal
Goldman Restaurant, Frankfurt
München:
centro Español, München
bodega Dalí, München
Restaurant Prinzregent, München
cube by lifestyle, München
hannover:
El Mundo, Braunschweig
landhaus Artischocke, Hemmingen
lindenkrug, Hannover
la Forge, Bad Nenndorf
köln:
Restaurant Velderhof, Pulheim
kap am Südkai, Köln
kaevers Gasthaus zur traube, Bonn
Delix i, Köln
Ruhrgebiet:
hackbarth’s Restauarnt, Oberhausen
livingroom, Bochum
Franky’s im Wasserbahnhof, Mülheim
bodega la Escalera im Stadtpark, Bochum
Residenz uhlenhorst, Mülheim
Stuttgart:
Amici, Stuttgart
olivo, Stuttgart
koerle und Adam, Stuttgart
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iM PoRtRÄt
iM PoRtRÄt
Spezialisiert auf die Spitze
komplettangebot rund um den Genuss
Enólogos AG
Das Vintage in köln
Die Enólogos AG zählt noch nicht zu den bekanntesten Spanienimporteuren in
Deutschland, dafür aber sicherlich zu den ambitioniertesten. Die von Miguel Martín
und Rainer Gronenborn gegründete Firma in Frechen bei köln nahm im März 2005
ihr operatives Geschäft auf und machte sich in Windeseile einen namen in der
deutschen Spitzengastronomie.
Enólogos steht natürlich für
Weine, aber in zunehmendem
Maße auch für Delikatessen
aus Spanien. Momentan macht
der Wein- und Spirituosenumsatz 60 Prozent gegenüber 40
Prozent bei den Lebensmitteln
aus. Miguel Martín, Vorstand
Miguel Martín.
und verantwortlich für Sales
& Operations, geht aber davon
aus, dass sich das Verhältnis schon im kommenden Jahr ausgleichen wird. Im Wein, aber auch bei den Delikatessen wird
kompromisslos nur beste Ware angeboten. So gilt Enólogos als
Lieferant für beste Ibérico-Qualität bei getrockneten Schinken
und Wurstwaren, ebenso wie beim Fleisch. Zudem führt der
Importeur über 40 Käsesorten aus Spanien.
Martín, mütterlicherseits Madrilene, väterlicherseits Kastilier,
hatte sich schon in der Jugend für Wein und die Gastronomie
aus dem Land seiner Eltern interessiert. Konsequenterweise
beriet er schon direkt nach seiner Ausbildung als Kaufmann
spanische Kellereien in Fragen wie Marketing und Export.
Nach einem Fernstudium der Önologie bereiste er schließlich
über ein ganzes Jahr das spanische Festland, um sich mit den
Möglichkeiten und den aktuellen Tendenzen der spanischen
Weinwirtschaft vertraut zu machen. Aus dieser Zeit stammt auch
seine Verbindung zum spanischen Weinkritikerpapst José Peñín,
für den er den weltberühmten grünen Spanien-Weinführer
„Guía Peñín“ im eigenen Büro ins Deutsche übertragen lässt.
Enólogos versteht sich als klassischer Importeur, allerdings
mit dem Anspruch, nur das Topsegment an spanischen Weinen
und Delikatessen zu bedienen. Etwa 200 Weinpositionen haben
die beiden Unternehmer im Portfolio, Tendenz immer noch steigend. Allein für die NH Hotels in Deutschland hat der gebürtige
Leverkusener 70 spanische Weine zusammengesucht, die er mit
einem Dutzend deutschen Gewächsen ergänzt. „Diese Konstellation ist exklusiv für die 60 deutschen NH Hotels reserviert“,
so Martín. „Für andere Kunden sind wir hundertprozentig auf
spanische Weine fokussiert!“ Das Unternehmen befindet sich
gerade in Verhandlungen, was die Zusammenarbeit mit den
NH-Niederlassungen in Österreich und Polen betrifft.
Martín konzentriert sich vor allem auf Weine modernen Zuschnitts,
wenn man einmal von einigen sehr traditionellen Spezialitäten
absieht. Repräsentativ für sein Produktprofil im Weinsegment ist
sicherlich die Produktlinie Orowines des Weinunternehmers
Jorge Ordoñez, der in den verschiedensten Anbaugebieten kleine
Mengen an hochfeinen Gewächsen produzieren lässt. Diese
Verbindung von hoher Qualität und sehr gebietstypischem
Charakter entspricht im hohen Maße dem Anspruch, den
Miguel Martín an die Weine stellt, die er für sein Portfolio ins
Visier nimmt. „Unsere Linie lässt sich am besten mit kraftvollelegant beschreiben mit besonderem Schwerpunkt auf möglichst
autochthonen Gewächsen“, erklärt der vierunddreißigjährige
Deutschspanier. Ein Steckenpferd ist aber auch beispielsweise
der Sherry, versichert Martín. „Sherry ist zweifellos wieder Trend.
In allen gastronomischen Events, die wir begleiten, setzen wir
beispielsweise einen Sherry zu einem Hauptgang ein und haben
damit auch in der Drei-Sterne-Gastronomie Erfolg. Will man
eine spanische Produktidentität auf Topniveau vertreten, dann
muss man sie auch leben!“
Es fing an mit einem trendigen Weinlokal mit integriertem Weinladen. heute sind die
Macher des Vintage Rundum-Genussspezialisten vom bistro über Events, kochkurse,
eigenen Weinimport mit Privatverkauf und Weinseminare. immer dabei: Spanien.
Claudia Stern feierte ihre ersten Erfolge als badische Nachwuchssommelière. Bald jedoch fing die umtriebige Gastronomin gemeinsam mit ihrem Partner an, eigene Konzepte zu entwickeln. In der
Kölner Pfeilstraße, umgeben von schicken Läden, entstand eine
Art Weinbistro, dessen Konzept zu Beginn der 90er Jahre in
Deutschland recht einmalig war. Es ging dabei nicht nur um die
Verbindung von guter Küche, Wein und Verkaufsladen in lockerer,
aber schicker Atmosphäre. Ungewöhnlich war auch die Tatsache,
dass hochwertige Weine glasweise ausgeschenkt wurden, noch
dazu bei einer Kalkulation mit fixem Aufschlag, die den Verzehr
von teureren Weinen anregte. Das war immerhin beispielgebend
für eine ganze Generation moderner Weinbistros in verschiedensten
Großstädten. Das Konzept hat sich bewährt und wird heute an
anderem Ort weiter gepflegt. Wöchentlich sind etwa 20 Weine
im offenen Ausschank. Claudia Stern: „Unsere Gäste erwarten
von uns, dass wir ihnen Neues zeigen können und sie probieren
lassen. Das hilft uns sowohl im Restaurant wie beim AußerHaus-Weinverkauf.“
Bald kam zur Gastronomie und zum Laden ein eigener Weinimport
dazu, allerdings beschränkt auf das Geschäftsfeld der Vermarktung an Privatkunden. Spanische Weine bezieht Vintage derzeit
direkt etwa von Roda, Martué, Elias Mora, José Pariente oder
Mas d’en Pol. Aus vielen Nachfragen an das Fachpublikum vor
Ort erkannte man das Bedürfnis, Weinseminare anzubieten. Heute
sind vier Sommeliers mit Weinseminaren beschäftigt. Wenn Wein,
warum nicht auch Kochen? Inzwischen führen zwei Kochschulen
rund 300 Kochkurse jährlich
durch – keiner davon mit
weniger als zwölf Personen.
Sensationellen Erfolg hatte
ein Angebot mit Top-Köchen
der spanischen Avantgarde,
das von den Kunden begierig aufgenommen wurde.
Claudia Stern.
Als vor einigen Jahren in der Hahnenstraße großzügige
Räumlichkeiten frei wurden, griff das Vintage-Team zu
und hatte nun eigene Räumlichkeiten für Events aller Art
anzubieten. Dorthin ist inzwischen auch das Weinbistro
Vintage umgezogen. Wo man schon dabei war, etablierte
man sich auch über die eigenen Räumlichkeiten hinaus
im Eventmanagement.
Bei all dem steht der Wein häufig im Mittelpunkt. Das
Vintage führt etwa 1.000 Positionen aus aller Welt. Mit
rund 160 spanischen Weinen ist Spanien ein wichtiges
Zugpferd des Sortiments. „Spanien ist aber sowohl in der
Akzeptanz der Gäste als auch bei uns selbst gestiegen“,
sagt Claudia Stern. „Das liegt nicht zuletzt daran, dass in
Spanien ständig etwas Neues zu erzählen ist. Es passiert
viel mehr als in anderen Ländern. Das interessiert die
Leute – ähnlich wie alles, was über die moderne spanische Küche zu erfahren ist.“
Enólogos AG
Vintage
Europaallee 33e
50226 Frechen
Hahnenstraße 37
50667 Köln
Telefon: 02234 6010-0
Fax: 02234 6010-500
www.enologos.org
Telefon: 0221 920710
E-Mail: [email protected]
www.vintage.info
03/2008 VinosVinos
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PERSönlichkEitEn
lA MAnchA
Das Weingut Señorio de Arínzano aus der Vogelperspektive.
Barriques-Keller bei Señorio de Arinzano.
D. Fernando Chivite Lopez.
Die Genossenschaften in der D.O. La Mancha haben in den vergangenen 15 Jahren erheblich in moderne Kellertechnik investiert.
D.o. la Mancha
Vinos de Pago
höchste Qualität: lagenweine
unsere kleine Serie über die bisher anerkannten „Vinos de Pago“ schließen wir ab
mit den neuen lagenweinen der Weindynastie chivite.
„Wir müssen uns um dieses Anwesen unbedingt bemühen, wir
werden es für die Zukunft brauchen!“ So zitiert Fernando Chivite
seinen Vater, der wohl schon sehr früh sah, in welche Richtung
die Entwicklungen des spanischen Weinbaus gehen würden.
Heute zählt das ehemalige Rittergut Senorío de Arínzano zu den
wichtigsten Kellereiprojekten Nordspaniens. Seine Lage sowie
die klimatischen Rahmenbedingungen kommen dem Weinmacher
sicherlich sehr zupass, hat Don Fernando doch während seines
Studiums auch einige Zeit an der berühmten deutschen Fachhochschule für Weinbau und Kellertechnik in Geisenheim verbracht,
was sein Verständnis für die Bedeutung von Lagen und kleinteiligen
Bodenstrukturen schon damals geschärft haben dürfte. Senorío
de Arínzano, welches mit der Anerkennung als Lagengut zu
Propriedad de Arínzano umgetauft wurde, weist rund 127 Hektar
auf und befindet sich im Norden des Anbaugebiets Navarras
unweit des Städtchens Estella nahe des Jakobswegs und ist das
größte bisher anerkannte Lagengut Spaniens.
Spitzenlage am jakobsweg
Das Klima ist kontinental mit klarem atlantischem Einfluss, was
für spanische Verhältnisse eher kühlen klimatischen Rahmenbedingungen entspricht. Das Anwesen ist zudem begünstigt durch
den kleinen Fluss Ega, der mitten durch das Gut läuft. Man fühlt
sich in Arínzano fast an zentraleuropäische Landschaftsgegebenheiten erinnert.
Für die Familie und insbesondere den Weinmacher Fernando
Chivite galt es natürlich vordringlich, die besonderen Ausgangsbedingungen für den Weinbau, welches das Anwesen bot, zu
nutzen und dabei den Rebsortenspiegel entsprechend auszurichten.
Dabei konzentrierte man sich einerseits auf französische Sorten
wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Chardonnay sowie auf die
zwei heimischen Trauben, denen die Chivites am
VinosVinos 03/2008
meisten Qualität zutrauten, nämlich der in Navarra schon seit
Jahrhunderten angepflanzten kleinbeerigen Moscatel sowie
Spaniens roter Königin, die Tempranillo.
Der Önologe der Familie, Fernando Chivite, hatte nach eigenem
Bekunden schon von Anbeginn das Konzept der Lage beziehungsweise, wie er selbst formuliert, „die Idee des völlig eigenständigen Terroirs im Hinterkopf“. So erscheint es nur logisch, dass
die Chivites im Zuge der Möglichkeiten, welche ihnen das
neue spanische Weingesetz vom Sommer 2003 eröffnete, gezielt
auf eine Anerkennung ihres Gutes als Flur beziehungsweise Lage
im Sinne des Bordelaiser Modells hingearbeitet haben. Mit
Erfolg, wie man dieser Tage feststellen kann, denn die Familie
wird den ersten Gran Vino de Pago de de Arínzano im Herbst
zunächst der Presse vorstellen. Wie immer sind die Chivites für
eine Überraschung gut und präsentieren statt einem Jahrgang
ihres neuen Topweines gleich drei Millesimé auf einen Streich.
Wohlgemerkt verfügen nach der regionalen Regelung, welche
die zuständigen Behörden in Pamplona erarbeitet haben, die
zukünftigen PagoWeine über keine D.O.-Anerkennung. Bei den von der spanischen
Fachwelt schon lang erwarteten Gewächsen handelt es sich um
drei Rotweine auf Tempranillo-Basis mit Anteilen von Cabernet
Sauvignon und Merlot. Chivite nimmt in der Region Navarra mit
seinem Vorstoß in Richtung „Pago-Weine“ einmal mehr die Pionierrolle ein und ist auch spanienweit erst der sechste Lagenwein,
dessen Status auch schon von Madrid offiziell abgesegnet ist.
Julián Chivite S.L.
31592 Cintruénigo (Navarra)
www.bodegaschivite.com
Importeur: Schlumberger, Meckenheim
Die Genossenschaften – flexibel
auf Marktlage reagieren
Einen riesigen „tanker“ mit über 190.000 hektar zu manövrieren erfordert genaue Planung und längere zeiträume. Die Genossenschaften spielten bei der Anpassung von kellertechnik und Weinbergen
an moderne bedürfnisse eine große Rolle. Exporterfolge zeigen, dass die umstrukturierung nicht nur
gut vorangeht, sondern zu sichtbaren Ergebnissen führt.
Die Genossenschaften der D.O. La Mancha haben in den
vergangenen 15 Jahren erheblich in moderne Kellertechnik –
moderne Pressen, Stahltanks, Gärkühlung, temperierte Lagerhallen, Barriquelager, Fülltechnik – investiert und sich dadurch
auf die Erfordernisse internationaler Vermarktung eingestellt.
Neben der Modernisierung der Kellereien war jedoch die
Modernisierung der Weinberge eine wesentliche Voraussetzung für marktgerechte Weinproduktion. Traditionell war die
riesige Anbaufläche der weltweit größten Weinregion weitestgehend mit der weißen Rebsorte Airén bestockt, die an das Klima
der Region besonders gut angepasst war. Sie wurde grundsätzlich
in der traditionellen Einzelstockerziehung gepflanzt. Erhebliche Veränderungen der Nachfrage und der Ansprüche der
internationalen Weinkonsumenten erforderten jedoch grundlegende Umstrukturierungen. Airén entsprach in vielen Fällen
nicht mehr den Erwartungen des Marktes. Maschinelle Weinbergsbearbeitung und Bewässerung war mit der traditionellen
Erziehungsweise nicht zu vereinbaren. Es musste gehandelt
werden: Die Region und ihre Genossenschaften machten sich
an die umfangreichsten Restrukturierungsmaßnahmen des europäischen Weinbaus. Sie betrafen rund 75.000 Hektar Rebfläche,
wobei es um zwei Ziele ging. Erstens wurde ein großer Teil
der Airén-Flächen durch Sorten wie Sauvignon Blanc, Macabeo,
Moscatel oder rote Sorten wie Tempranillo, Cabernet Sauvignon
oder Syrah ersetzt. Zweitens wurden die Weinberge mit modernen
Erziehungsmethoden (Drahtrahmen und Möglichkeit der Tröpfchenbewässerung) versehen, was auch die Mechanisierung
ermöglicht. Den Genossenschaften kam dabei eine wichtige
Funktion zu: Sie mussten ihre Mitglieder, über 15.000 Winzer,
von der Wichtigkeit der Maßnahmen überzeugen.
Die Umstrukturierung ist weitgehend abgeschlossen. Es bleiben
noch etwa 110.000 Hektar Airén im Anbau. Dies ist eine
vertretbare Größenordnung. Am Markt zeigen sich bereits die
Ergebnisse der Modernisierung, etwa im Export nach Deutschland, dem größten Kunden von D.O.-Wein aus der Mancha.
Bei den Verkäufen von Flaschenweinen ist Deutschland der
zweitwichtigste Absatzmarkt mit 4,8 Mio. Flaschen (2007)
geworden. Das ist gegenüber 2002 eine Steigerung um mehr
als 100 Prozent. Noch beeindruckender ist der Anstieg der
Fassweinverkäufe, der zum größten Teil durch die Genossenschaften abgewickelt wird. Hier gab es seit 2002 einen Jahr
für Jahr kontinuierlichen Anstieg. 2007 wurde achtmal so viel
Wein der D.O. Mancha bezogen wie 2002. Dr. Uwe Seiler,
für den Einkauf der Sektkellerei Schloss Wachenheim verantwortlich, ist nicht überrascht: „Das erklärt sich auch daraus,
dass die Qualität in der Region durch eine Reihe von Maßnahmen kontinuierlich besser geworden ist.“
Export D.o. la Mancha nach Deutschland
jahr
Flaschen (kisten à 12)
Fasswein (hl)
2002
195.951
15.993
2003
298.873
34.352
2004
379.831
51.598
2005
362.127
90.734
2006
381.320
123.510
2007
403.000
133.336
03/2008 VinosVinos
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20
VAlDEPEñAS
PRoMotion/buchtiPP
D.o. Valdepeñas
tempranillo – die traube
der Ritterorden?
Wein aus Spanien beim
Deutschen Fernsehpreis
Carlos Navajas/Copyright ICEX
Spanische Weine, Cavas und Sherrys
waren perfekte Begleiter.
Reger Andrang herrschte an den insgesamt drei beeindruckenden „Wein aus Spanien“-Bars.
Wein aus Spanien erneut mit drei eindrucksvollen Weinbars bei der
Verleihung des Deutschen Fernsehpreises im kölner coloneum.
Plaza Mayor in Villanueva de los Infantes.
Wo liegt die Wiege der tempranillo? Eine Frage, die nicht nur die beiden großen konkurrenten Rioja und
Valdepeñas schon seit vielen jahrhunderten umtreibt. Auch Geschichtsgelehrte und Romanciers befassen
sich zumindest am Rande mit dieser thematik, seitdem die Geschichte der mittelalterlichen Ritter- und
Mönchsorden dank einiger weltweit erfolgreicher Romane zu diesem thema das interesse auf diese sagenumwobenen religiösen Rittergemeinschaften gelenkt hat.
Wenig bekannt ist den Zentraleuropäern, dass sich auf spanischem
oder besser gesagt iberischem Territorium schon sehr früh Ritterorden engagierten. Da sich der Blickwinkel des geschichtsinteressierten Laien im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit dem
Islam eher auf die Kreuzzüge konzentriert, ist die Aufarbeitung der
Reconquista – das viele Jahrhunderte andauernde zähe und blutige
Ringen der christlichen und muselmanischen Kontrahenten um
die Dominanz auf der Iberischen Halbinsel – klar ins Hintertreffen
geraten. Dass dabei nicht nur den kämpfenden Orden wie den
Calatrava- oder Templerrittern, sondern auch den Mönchen aus
dem burgundischen Cluny sowie dem westfranzösischen Citeaux
eine Schlüsselrolle zukam, ist zwar bekannt, findet jedoch
gemeinhin nur wenig Beachtung; und dass man im selben
Atemzug auch auf den Beginn einer neuen Epoche für den unter
der arabischen Überfremdung stark beeinträchtigten iberischen
Weinbau hinweisen könnte, wird meistens übergangen.
Als gesichert gilt die Tatsache, dass man bei der Tempranillo in
Valdepeñas – dort wird sie Cencibel genannt – auf eine lange
Pflanzungstradition verweisen kann. Ob sie allerdings in
Valdepeñas zum ersten Male auftauchte, wird wohl nie geklärt
werden. Logisch erscheint in jedem Falle, dass die TempranilloTraube nicht allein aus verwilderten spanischen Urreben hervorgegangen ist, zumal davon ausgegangen werden kann, dass
in Valdepenas, welches sich am unteren Ende der südlichen
VinosVinos 03/2008
Hochebene befindet und selbstredend länger unter arabischer
Herrschaft gestanden hat als der Norden des Landes, nach der
Befreiung nur mit frischem Klonmaterial ein Neuanfang im
lokalen Weinbau gestaltet werden konnte.
Insbesondere der Calatrava-Orden spielt in der Geschichte der
südlichen Hochebene und damit natürlich auch für Valdepeñas
eine entscheidende Rolle. Er entstand im 12. Jahrhundert auf
Initiative eines Zisterzienserabtes mit dem Ziel, die damals
wichtige Siedlung Calatrava am Fluss Guadiana zu verteidigen.
Die Streiter sollten bald danach den ersten Ritterorden Spaniens
bilden und sich unter das Patronat des Papstes stellen, der ihnen
ebenso wie den Templern zugestand, Brot und Wein an die
Bevölkerung der befreiten Landstriche auszugeben. Aufgrund
der direkten Verbindung zum Zisterorden in Burgund – als geistiges
Oberhaupt wurde nur der Abt von Morimond in Frankreich und in
letzter Instanz der Papst anerkannt – wird angenommen, dass rote
Trauben und damit die Frühform der Tempranillo in der Umgebung von Valdepeñas mit der Wiedereroberung der Territorien
zügig angebaut wurden. So kann das Gebiet auf eine sehr lange
Rotweintradition verweisen und zudem dank der enormen Macht
und des beeindruckenden Reichtums des Ordens auf wunderbare
Baudenkmäler. Allein die berühmte Calatrava-Festung, nahe
schon der Sierra Morena, welche die Grenze zu Andalusien
bildet, ist eine Reise wert.
Am 11. Oktober wurde in Köln der von ARD, RTL, Sat.1 und
ZDF gestiftete 10. Deutsche Fernsehpreis für die herausragenden
Leistungen des Fernsehjahres vergeben. Was hätte als bacchische
Begleitung besser passen können als die hervorragende Auswahl
an spanischen Weinen, Cavas und Sherrys, die die Gäste nach
der Verleihung an insgesamt drei zentral platzierten Bars erwartete.
Im Umfeld des Who’s who der deutschen TV-Branche präsentierte
sich Wein aus Spanien auch in diesem Jahr wieder optimal.
Blickfang der Veranstaltung waren die drei Weinbars, die mit
den aufsehenerregenden Wein-aus-Spanien-Logos versehen waren.
Über die gesamte „Mall“ verteilt, wie die Haupthalle und Partyzone
vor dem großen Studio genannt wird, wurden an diesem Abend
spanische Weine, Sherrys und Cavas in konzertierter Aktion
offeriert. Dazu gab es am zentral gelegenen Stand Ibérico, der
Ibérico – von einem „Cortador de Jamon“
professionell aufgeschnitten.
eigens von einem „Cortador de Jamon“ professionell geschnitten
wurde. Präsenz zeigten auch die andalusischen Sherryproduzenten
mit einer hervorragenden Auswahl großer Sherrys in Kombination
mit Sushi an dem meist umlagerten Essensstand. Nach der gelungenen Gala strömte das prominente Publikum aus dem Studio
in die „Mall“ und genoss die perfekt austarierte Auswahl an
spanischen Gewächsen. Natürlich fanden zunächst die Cavas
und die Weißweine zu leichteren Vorspeisen und kleinen Tapas
großen Anklang, aber auch die Rotweine wurden besonders zu
den Hauptgerichten und bei der anschließenden Party gerne
und mit viel Interesse und Kenntnis geordert. Ein voller Erfolg
für Wein aus Spanien und das ICEX, das in diesem Umfeld die
Klasse und Vielfalt spanischer Weine deutlich zeigen konnte.
Sage mir, welchen Wein Du trinkst ...
Der Spanienexperte und Weinbuchautor
Dr. Peter Hilgard hat sich für sein neues
Buch einmal auf die andere Seite des
Weinglases begeben und vermittelt darin
unterhaltsam und doch tiefgründig allen
Weinfreunden und denjenigen, die sich
beruflich mit Wein beschäftigen, ein tiefes
Verständnis für die neue Gesellschaft der
Weintrinker. „Mir erschien es sinnvoll,
eine Darstellung der gesellschaftlichen
Hintergründe unserer Liebe zum Wein –
in Vergangenheit und Gegenwart – zu
versuchen und damit einen selten behandelten Aspekt unserer
Weinkultur, nämlich die ,Soziologie der Weintrinker´ in den
Vordergrund zu stellen“, so Autor Dr. Peter Hilgard.
Wie hat die Weinkultur eigentlich angefangen, wird eine weintrinkende Frau immer noch diskriminiert, gesundheitliche
Aspekte des Weinkonsums, der Wein als multikulturelles Anliegen, die Rolle der Weinkritiker und der Vereinigungen zur
Förderung des Weins, Wein heute und in der Zukunft sowie
nicht zuletzt der Wein selbst. All diese Fragen und Themen
beleuchtet der Autor in seiner ihm eigenen Art und Akribie,
meist im Zeitverlauf, oft wissenschaftlich und manchmal in
Bezug auf die Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen –
dabei immer spannend, literarisch und manchmal poetisch.
Sage mir, welchen Wein Du trinkst ...
Autor: Dr. Peter hilgard, erschienen 06/2008
156 Seiten, hardcover, Format: 21 x 13 cm,
iSbn 978-3-938173-34-3, Preis 14,95 € (D)
21
22
MARktPlAtz
GESucht
handel und spanischer Wein
1 Beim Flamencoabend
verwöhnte Venenciador
Paco die Gäste nach spanischer Lebensart mit Sherry.
Mit ihrem Engagement und ihren Aktivitäten – ob in Spanien oder Deutschland – tragen die importeure
zum großen Erfolg von Wein aus Spanien bei: Gleich zwei Importeure engagieren sich mit einem eigenen
Projekt gastronomisch: [1] Im gut 825-jährigen Schloss im Herzen der sächsischen Kulturstadt Freiberg
eröffnete Anette Haber von Bodega Andaluza gemeinsam mit Claudia Kühne und Spitzenkoch Martin
Schlösser ein Restaurant. Bei einem Flamenco-Abend verwöhnte ein eigens aus Spanien eingeflogener
Venenciador die Gäste nach spanischer Lebensart mit Sherry. [2] Auch in Mönchengladbach wurde ein
neues Restaurant eröffnet – das Orofino von La Tienda, welches gleich zum Eröffnungsabend Mitte Oktober
bestens besucht war und eine hervorragende spanische Weinkarte bietet. [3] Ebenfalls mit gastronomischem
Bezug war auch das Degustationsmenü mit spanischen Weinen im Kölner Hof durch Christian Heitkämper
von der Weingalerie am Schloss in Essen, einem Kunden von M.A.X. Weine. [4] Aber nicht nur gastronomisch
engagierte man sich außerhalb der eigenen vier Wände. Weinkontor Freund war im September auf Roadshow
in Köln, Wiesbaden, Stuttgart und München, wo jeweils 60 bis 80 Kunden die Gelegenheit hatten, in
entspannter Atmosphäre die Weine und Delikatessen zu verkosten.
2 Gut besucht war die Eröffnungsfeier
des Restaurants Orofino.
6 Juan Jesús Mendéz (links,
Bodegas Viñátigo, Teneriffa) und
Jochen Kern (rechts, Der Weinfleck, Memmingen).
3 Degustationsmenü mit Christian Heitkämper
(Weingalerie am Schloss in Essen).
4 Rund 60-80 Fachbesucher zählte jede
Station der Roadshow von Weinkontor Freund.
[5] Mit von der Partie waren auch neun der spanischen
Lieferanten, die persönlich ihre Weine präsentierten,
darunter Maria Albert von Barahonda von Señorio Barahonda
aus Yecla. [6] Und Jochen Kern vom Weinfleck in Memmingen präsentierte gemeinsam mit Juan Jesús Mendéz
von Bodegas Viñátigo (Teneriffa) kanarische Weine im
KaDeWe in Berlin. Natürlich beschränkten sich die Aktivitäten nicht nur auf Deutschland – auch in Spanien
selbst war man unterwegs, um sich vor Ort zu informieren.
[7] So war man bei Viniberica zusammen mit Kunden in
Nordwest-Spanien, wo man unter anderem auch Ismael
Arroyo aufsuchte. [8] Dirk Stefan Becker vom Spanischen
Weinkontor Freiburg besuchte seinen langjährigen Geschäftspartner Xavier Huguet von Can Feixes, um sich vor
Ort auszutauschen. [9] Schlumberger, Mövenpick-Wein
Deutschland und M.A.X. Weine waren im Juni zusammen
zu Besuch bei Alejandro Fernández auf seinem Weingut
DEHESA LA GRANJA. [10] Und Middendorf internationale
Weine war zusammen mit Handelsagenturen ebenfalls
auf Spanienreise und machte dabei u. a. auch Station
bei Viña Izadi.
5 Maria Albert von Barahonda.
23
Folgende bodegas freuen sich auf ihre kontaktaufnahme
Deutsche handelspartner gesucht
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Ansprechpartner: Joaquín Gómez
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Hersteller von Weinen aus der D.O. Ca. Rioja, D.O.
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Die Weinkellerei exportiert in die Niederlande. Sie
sucht Kontakte zu Importeuren, zu Warenhäusern,
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noch kein Geschäftskontakt in Deutschland.
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Ansprechpartner: Carlos Laso
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Hersteller von Weinen aus der D.O. Valencia. Die
Weinkellerei sucht Kontakte zu Importeuren. Es besteht noch kein Geschäftskontakt in Deutschland.
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Tel.: +34967548508 | Fax: +34967548509
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www.pagodeluna.com
Ansprechpartner: Daniel Blanco
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Hersteller von Landweinen mit der Bezeichnung
„Vinos de la Tierra de Castilla“. Die Weinkellerei
exportiert nach Belgien, Großbritannien und in die
Schweiz. Sie sucht Kontakte zu Importeuren. Es besteht noch kein Geschäftskontakt in Deutschland.
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E-24516 Parandones (León)
Tel.: +34987553000 | Fax: +34987553001
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Ansprechpartner: Arturo García
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Weinkellerei exportiert in die Schweiz, Niederlande, nach Belgien, Kanada und in die USA. Sie sucht
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Ansprechpartner: Daniel Murcia
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Hersteller von Landweinen mit der Bezeichnung
„ Vinos de la Tierra de Castilla“. Die Weinkellerei
exportiert nach Deutschland, Belgien, Irland, Polen,
in die Niederlande, Schweiz, USA und nach China.
Sie sucht Kontakte zu Importeuren. Es besteht
bereits Geschäftskontakt in Deutschland.
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Gran Vía Juan Carlos I, 43,2ºE
E-26002 Logroño (La Rioja)
Tel.: +34670628498 | Fax: +34941588565
E-Mail: [email protected]
www.aldonia.es
Ansprechpartner: Ignacio Gómez
[email protected]
Hersteller von Weinen aus der D.O. Ca. Rioja. Die
Weinkellerei sucht Kontakte zu Importeuren, zur
Gastronomie, zu Fachgeschäften, zum Versandhandel und zu Feinkostgeschäften. Es besteht bereits
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Ctra. Pesquera de Duero –Encinas km, 3
E-47316 Piñel de Abajo (Valladolid)
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Ansprechpartner: Beatriz Munsuri
[email protected]
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Ansprechpartner: Beatriz Munsuri
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Hersteller von Weinen aus der D.O. Ribera del
Guadiana. Die Weinkellerei sucht Kontakte zu zu
Fachgeschäften und zur Gastronomie. Es besteht
noch kein Geschäftskontakt in Deutschland.
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7 Verkostung bei Ismael Arroyo.
iMPRESSuM
10 V. l. n. r.: Herr Schlax, Herr Caesar
(Agentur Mohr & Schlax-Köln),
Herr Klein (Agentur Wein von KleinFrankfurt), Herr Woicke (Agentur
Woicke-Hannover), Herr Middendorf,
Herr Bammer (Middendorf int. Weine).
8 Xavier Huguet von Can Feixes
(links) mit Dirk Stefan Becker
(Spanisches Weinkontor Freiburg).
VinosVinos 03/2008
9 V. l. n. r.: Lothar Müller (Mövenpick), Rudolf Knickenberg
(Schlumberger), Alejandro Fernández (Inhaber Weingut DEHESA LA
GRANJA), François Schoepfer (Schlumberger), Maximilian Stadler
(M.A.X. Weine).
Herausgeber
Spanische Wirtschafts- und
Handelsabteilung – ICEX
Jägerhofstraße 32, 40479 Düsseldorf
Tel.: 0211 49366-31/32/33
Fax: 0211 4936635
[email protected]
www.winesfromsapin.com
www.wein-aus-spanien.org
Geschäftsführung
Fernando Hernández Casquet,
Handelsrat der Spanischen Wirtschaftsund Handelsabteilung – ICEX
Chefredaktion
Pablo Calvo
Stellvertretende Chefredaktion
Sonja Overhage-Mrosk
Redaktionsrat
CRDO Rioja, Ricardo Aguiriano;
FEDEJEREZ, Bosco Torremocha; CRDO
Valdepeñas, Juan Manuel Cruz Lérida;
CRDO La Mancha, Gregorio Martín-Zarco
López-Villanueva; CRDO Ribera del Guadiana, Francisco Javier López Rodriguez;
EXTENDA Lola Alcántara
Text/Redaktion
Spanische Wirtschafts- und Handelsabteilung – ICEX; David Schwarzwälder;
Jürgen Mathäß; Organize Communications GmbH, Informationsbüro Sherry,
Informationsbüro Rioja
Konzeption
Spanische Wirtschafts- und Handelsabteilung – ICEX, Düsseldorf;
Organize Communications GmbH – Die
Agentur für Lebensart & Genuss, Riefstahlstraße 6, 76133 Karlsruhe
Bilder
Titelbild: Faber & Partner
Inhalte: Spanische Wirtschafts- und Handelsabteilung – Abteilung Wein, Düsseldorf;
Organize Communications GmbH; 230 Volt,
André Allerdisse; Faber & Partner; Jürgen
Mathäß; Romantik Hotel Gasthaus Rottner;
Informationsbüro Sherry c/o Integra Communication GmbH; Verlag Gebrüder Kornmayer;
Matías Costa/Copyright ICEX; Informationsbüro Ribera del Guadiana c/o Integra
Communication GmbH; Informations
büro Rioja c/o KOOB GmbH; Enólogos
AG; Vintage GmbH; Bodegas Chivite;
Carlos Navajas/Copyright ICEX; Spanisches
Weinkontor Freiburg; Der Weinfleck e.K.;
VINIBERICA Spanische Weine Varela &
Walter GbR; Weinkontor Freund GmbH;
Bodega Andaluza GmbH; La Tienda e.K.;
M.A.X. Weine GmbH; Dirk Middendorf
GmbH; Schlumberger Handels- und
Vertriebsgesellschaft mbH
Layout/Design/Realisation
230 Volt – Agentur für Werbung und
Kommunikationsdesign, Fischerstraße 87,
40477 Düsseldorf;
Organize Communications GmbH –
Die Agentur für Lebensart & Genuss,
Riefstahlstraße 6, 76133 Karlsruhe

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