Stadtteilerkundungen Im Rahmen der Rom
Transcrição
Stadtteilerkundungen Im Rahmen der Rom
Stadtteilerkundungen Im Rahmen der Rom-Exkursion untersuchten die Geographen neben den typischen Touristenorten einige Stadtteile genauer. Die Garbatella ist ein nach der Grundidee der Gartenstadt angelegter Stadtteil Roms, welcher durchaus mit der Gartenstadt in Berlin-Britz (Hufeisensiedlung) verglichen werden kann. Jedoch zeigt die Garbatella auch Eigenschaften auf, die man in Berlin in dieser Form nicht beobachten kann. Beispielsweise ist die Hufeisensiedlung eine komplett geplante Siedlung, die auch nach ihren Plänen umgesetzt werden konnte. Bei der römischen Gartenstadt hingegen wurden jegliche Pläne, die für sie vorgesehen waren, bereits nach einer kurzen Zeit verworfen, was dazu führte, dass sich sämtliche Häuser und Straßen innerhalb der Garbatella getrennt voneinander entwickelten. So entstanden zum Beispiel Gebäude im Stile der Antike, der Rennaisance und der Gotik. Damit ist die gesamte Garbatella dem architektonischen Baustil des Neoklassizismus zuzuordnen. Auch der ursprüngliche Plan eines billigen Wohnviertels für beispielsweise sozial schwache Arbeiter konnte nicht umgesetzt werden, da die Garbatella mit ihren ruhigen Straßen und Gassen auch bei der wohlhabenderen Bevölkerung Roms auf Gefallen stieß und somit die Gentrifizierung ihren Lauf nahm. Gated Communities, also kleine Siedlungen, die meist nur für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe eingerichtet wurden, ließen nach dem Gentrifizierungsprozess auch nicht mehr lange auf sich warten. Dies führt trotz der Nähe zum Zentrum Roms zu einer fast dörflichen Atmosphäre in den vielen kleinen Gassen der Garbatella. (von Sena, Âbide-Nur, Jessica) Die "Esposizione Universale di Roma" ist ein, im Jahre 1938 errichtetes Stadtviertel. An ihr wurde bis zum Jahre 1942 gebaut, in diesem Jahre sollte auch die Weltausstellung stattfinden. Das Ende der faschistischen Regierung 1943 und der Kriegseintritt Italiens führten zum Ende des Projektes. Doch die gesamte Vollendung erfolgte erst nach insgesamt 8 Jahren. In diesem Stadtviertel findet man viele Gebäude im Stil der faschistischen Architektur wieder. Ein Beispiel dafür ist der ,,Colosseo Quadrato". Der Turm ist quadratisch und besitzt horizontal sechs und vertikal neun Bögen, welche an das Kolosseum erinnern. Breite und große Treppen führen zum Gebäude, welche auch die faschistische Bauweise unterstreichen. Nebenbei soll der Besucher oder Bewohner durch die Höhe und das prächtige Aussehen des Gebäudes kleiner wirken. Dass fast alle Straßen auf das Gebäude zuführen, verstärkt den Eindruck der Zentralität. In dem Stadtviertel befinden sich noch viele weitere Gebäude, die so ähnlich wie das ,,Colosseo Quadrato"aufgebaut sind. Sie sind sehr groß und haben meist große Treppen, welche zu ihnen führen. Allgemein ist das Viertel sehr ,,strukturiert" und ,,geplant". Die EUR ist heute ein Verwaltungs- und Wohnzentrum. (von Fadua, Beyza, Ümmühan) Monti, das Viertel im alten Herzen Roms, galt seit der Antike als Armenhaus der Stadt. In den letzten 15 Jahren durchlebte dieser Bezirk jedoch einen tiefgreifenden Wandel. An die Stelle von Prostitution, Drogen und Mafia traten nun schicke Boutiquen, Fast Casual FoodLäden und hochpreisige Juweliere. Ausgelöst wurde dieser als Merkmal der Gentrifizierung zu klassifizierende Prozess von Pionieren, wahrscheinlich Studenten der nahegelegenen Universität, welche für wenig Geld in Zentrumsnähe wohnen wollten. Ihnen folgten die Gentrifiers, sogenannte DINKs („Double Income No Kids“) und Yuppies („Young Urban Professionels“), welche vom nun studentischen Charme des Viertels angelockt wurden. Dies lässt sich vor allem an den Bewohnern mittleren Alters erkennen, welche einen durchweg gehobenen Kleidungsstil pflegen. Durch Zuzug jener Gruppen kam es zu einer umfassenden Aufwertung des Quartiers, so lassen sich nur noch wenige unsanierte Häuser erkennen, und zur weitgehenden Verdrängung der alteingesessenen Bevölkerung. Ursächlich für diese Entwicklung sind neben der bereits erwähnten Zentrumsnähe das dörflich anmutende Flair der engen, verwinkelten Gassen, welches durch den kaum vorhandenen Tourismus beibehalten wird sowie das aus der Zentrumsnähe resultierende, hochrangige Arbeitsplatzangebot. Im Vergleich mit dem Berliner Prenzlauer Berg befinden sich in Monti jedoch auch unsanierte Bausubstanzen sowie einige niedrigpreisige Dienstleistungsangebote. Es lässt sich also von einem weit fortgeschrittenen, jedoch nicht abgeschlossenen Gentrifizierungsprozess sprechen. (von Tankred, Florian, Ali, Omar) Die Piazza del Popolo ist heute ein zentraler Platz Roms, einer der berühmtesten Plätze in Rom und war seit der Antike der Platz, an dem Besucher aus dem Norden über die Via Flaminia oder die Via Cassia in die Stadt eintraten. Die Piazza del Popolo liegt im nördlichen Ausläufer der antiken aurelianischen Stadtmauer (Porta del Popolo). Von der Piazza del Popolo gehen seit dem 16. Jahrhundert (Epoche: Renaissance) die drei Hauptstraßen „Via del Corso“, „Via del Babuino“ und „Via di Ripetta“ aus, die als Tridente (Dreizack) bekannt sind. Die auf die heutige Gestalt basierende Struktur der Piazza del Popolo ist dem Architekten „Giuseppe Valadier“ zu verdanken. In der heutigen Zeit bildet sie eine „historische Grenze“ zwischen dem antiken Rom und der Moderne. Erkennbar ist dies an der nördlichen Seite des Stadttores, denn außerhalb der Stadtmauer lassen sich Grundzüge einer modernen Stadt erkennen. Östlich des Platzes befindet sich eine ab dem 17. Jahrhundert genutzte Grünanlage (Villa Borghese). Die Piazza del Popolo war in der Antike kein zentraler Standpunkt der Stadt, sondern ein peripherer Ort und gleichzeitig das Eingangstor Roms für die aus Norden kommenden Besucher. Mit dem Wachstum der Bevölkerung und dem Ausbreiten der Stadt auch nach Norden wurde die Piazza del Popolo ein Zentrum der Stadt. Heute dient der Platz als Touristenattraktion und Versammlungsort und Einkaufsgegend. (von Hüseyin, Ilyas, Ville, Alisan)