Tierschutz 3.2013 - Umschlag_1

Transcrição

Tierschutz 3.2013 - Umschlag_1
repor t
Heft 3/2013
33. Jahrgang
Vereinszeitung des Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e. V.
Seite 4
Bescherung für Tiere am 24.12.2013
Seite 6
Wir suchen Paten
Seite 17
Ausgesetzte Tauben
Inhalt
Tierschutz Report
01
01
Jahresrückblick
Vorwort der Vorsitzenden Alessandra Buganè
Weihnachtsgruß
an unsere Mitglieder!
2
Aus dem Verein
02
03
14
Viele
Besucher
beim
Herbstfest!
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16
4
Bescherung
für Tiere
am 24.12.2013
im Tierheim!
07
08
09
Tierschutz
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12
13
14
15
Laborbeagle
Paula hat
ein neues
Zuhause!
Unser Herbstfest
am 22. September 2013!
Der Tierschutz Braunschweig
bedankt sich bei den Sponsoren!
Bescherung für Tiere
am 24.12.2013 im Tierheim!
Katzen streicheln ein Ehrenamt das viel Freude bereitet!
Wir suchen Paten
Kranke und schwer vermittelbare Tiere brauchen Hilfe!
Niedersächsisches Hundegesetz
Verena Geißler als Hundetrainerin zertifiziert!
Tierschutz hat Zukunft mit Ihrem Testament!
Eine Chance für Boris
Junger Schäferhund brauchte dringend Operation!
Ein neues Leben
für einen Laborbeagle!
Bitte nicht füttern!
Nur Jäger und Förster dürfen Futter verteilen!
Hunderassen von A - Z
Jack Russel Terrier
Das stille Leiden vieler Kleintiere
in viel zu kleinen Käfigen!
Tierrettungsdienst
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Vogelkäfige
sind oft viel
zu klein!
31 auf einen Schlag!
31 Katzen aus 2-Zimmer-Wohnung befreit!
Ausgesetzte Tauben!
62 Tiere in zwei Kisten entledigt!
Die schöne Natter
aus der Dusche!
Mitgliedsbeitrag 2013 da war doch noch etwas!
Leserbriefe
19
Leserbriefe von ehemaligen Heimtieren
Grüße von Hund, Kaninchen und Co.
Tierschutz Report
Liebe Mitglieder und Tierfreunde,
das Jahr neigt sich zum Ende und es ist genau die Zeit, in der
man den Blick auf die vergangenen Monate richtet, um Revue
passieren zu lassen. Ich finde, das war ein wichtiges Jahr für
uns alle. Wir haben eine Menge Projekte erfolgreich auf die
Beine gestellt und haben auch noch viel vor.
Wir haben vielen Tieren ein neues, stabiles Zuhause geben
können. Unsere Tierpflegerinnen waren oft im Einsatz, um im
Dienste der Tiere und im Auftrag der Stadt Braunschweig den
Rettungsdienst für Tiere in Not zu leisten. Hierfür haben wir
dank der großzügigen Spende des Wohnungsunternehmen
Dr. Wilhelm Bösche ein neuwertigeres Tierrettungsfahrzeug
bekommen.
Viele Aktivitäten haben im Tierheim stattgefunden - sei es das
Herbstfest oder Schülerbesuche - und haben geholfen, uns bei
den Braunschweigern noch präsenter zu machen. Das erhöht
die Chancen für unsere Tiere, denn dadurch erhalten wir
Spenden und gewinnen potentielle Interessenten. Es ist vor
allem schön zu sehen, wie das Tierheim auch ein Ort geworden ist, wo gleichgesinnte Menschen sich treffen.
Das Jahresende ist auch die richtige Zeit, sich zu bedanken.
Persönlich möchte ich mich bei Ihnen bedanken für Ihre Unterstützung als Mitglied und als Ehrenamtliche. Denn Vieles ist
nur möglich, weil wir viele langjährige Mitglieder und eine so
kontinuierliche und engagierte Unterstützung durch unsere
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern haben, die ihre freie
Zeit dem Tierschutz
Braunschweig widmen.
Allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern möchte
ich im Auftrag des gesamten Vorstandes ein
Dankeschön aussprechen. Fachmännisch und
tatkräftig haben sie die
tagtäglichen Herausforderungen angenommen
und erfolgreich gemeistert.
Es liegt noch viel vor uns.
Wir bieten den Sachkundennachweis für Hundehalter an und haben eine neue Fläche
als Übungsplatz von der Stadt Braunschweig erhalten. Näheres werden wir Ihnen in der nächsten Ausgabe vorstellen können.
Die Weihnachtzeit ist eine besinnliche Zeit und ich wünsche
Ihnen, dass Sie sie im Kreis der Familie verbringen können. Ich
werde in meine Heimat fahren und kann somit am 24. Dezember bei der Tierbescherung leider nicht dabei sein. Genießen
Sie dann Lebkuchen und eine Tasse Glühwein für mich mit!
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünscht Ihnen
Alessandra Buganè
Frohe Weihnachten
und ein gesegnetes Jahr 2014
wünschen Ihnen der Vorstand und die
Mitarbeiter des
Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e.V.
tierschutz
report
3/2013
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Aus dem Verein
Unser Herbstfest am 22. September
Sonja Altmann
Bei schönem Wetter kamen viele Besucher ins Tierheim. An diesem Tag gab
es die Möglichkeit hinter die Kulissen zu
schauen, auch die Räume und Unterbringungsmöglichkeiten, die sonst den
Besuchern verborgen bleiben, wie z. B.
die Mutter-Kind-Katzenstation oder die
Krankenstation.
Zahlreiche Aktionen gab es auf dem
Herbstfest, z. B. unser Wettbewerb
"Wer ist der schönste Hund Braunschweigs". Gewonnen hatte Idefix, ein
Terrier-Mischling, den zweiten Platz
belegte Bobby, ein Mischlingshund und
der 3. Platz ging an Milly, ein AmericanStafford-Mischling. Alle 34 Teilnehmer
und natürlich auch die Zuschauer hatten einen riesen Spaß.
Viele Besucher kennen unsere Hunde
nur in den Ausläufen und Zwingern. An
diesem Tag hatten Sie bei den Vorführungen die Gelegenheit, unsere Hunde
besser kennenzulernen. Wissenswerte
Informationen wie Eigenschaften und
Vorlieben der Hunde gab es von Frau
Verena Geißler, der Tierheimleiterin,
unterstützt wurde sie von den Tierpflegerinnen.
Herr Milkau mit seiner selbstfahrenden
Motorkutsche
Foto: Gotthard Icks
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Die Siegerin des Hundewettbewerbs Askja Sieber, 9 Jahre, mit Idefix
Foto: Gotthard Icks
Für unsere Tombola waren viele Braunschweiger Firmen so freundlich und
spendeten zahlreiche Preise, dafür
möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Insgesamt gab es 2.000 Preise zu
gewinnen.
Das Kuchenbuffet war ein absoluter Hit.
Dafür backten die Mitarbeiterinnen und
ihre Angehörigen und viele ehrenamtliche Helferinnen eifrig Kuchen und wunderschöne Torten. Leckere selbstgebackene Waffeln gab es zusätzlich.
Auch die Kinder kamen an diesem
Tag nicht zu kurz. Neben dem Ponyreiten, gab es zum ersten Mal das
Kinderschminken. Unsere Tierpflegerin Frau Marquardt schminkte die
Kinder mit vielen fantasievollen Bemalungen, ein unvergessliches und
farbenfrohes Erlebnis für Groß und
Klein.
Wem das Alles zu süß war, der konnte am
Grillwagen Bratwurst, Krakauer, Steaks
und diverse Salate essen. Der vegetarische Chili sowie die Tomaten- und Kürbissuppe waren in wenigen Stunden ausverkauft. Eine große Getränkeauswahl
sorgte ebenfalls für gute Stimmung.
Ein besonderer Höhepunkt waren die
Fahrten in Herrn Milkaus selbstfahrender mechanisch angetriebener Motorkutsche. Die noble Ausstattung der
Kutsche mit echtem Leder, Edelholz
und hartvergoldeten Beschlagteilen, ist
sehr beeindruckend. Nur zu besonderen Anlässen fährt Herr Milkau mit seinem Gefährt.
Wir danken allen Besuchern, dass Sie
diesen schönen Tag mit uns verbracht
haben. Unser zusätzlicher Dank geht an
alle ehrenamtlichen Helfer, ohne die
eine solche Veranstaltung nicht durchzuführen gewesen wäre. Falls Sie in diesem Jahr nicht dabei sein konnten, denken Sie daran, im nächsten Jahr gibt es
wieder ein Herbstfest mit vielen Attraktionen. Wir freuen uns dann auf Ihren
Besuch.
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report
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Aus dem Verein
Der Tierschutz Braunschweig
bedankt sich ganz herzlich
bei seinen Sponsoren
für die
Tombola-Sachspenden 2013
Apotheke am Saarplatz
ASB
Baugenossenschaft Wiederaufbau e.G.
Bauhaus GmbH & Co. KG
Bellis GmbH Braunschweig
BEST WESTERN Hotel StadtPalais
Die Tombola, immer wieder mit attraktiven Preisen
Foto: Gotthard Icks
Blumen Löschner
Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG
Bücherwurm
Buchhandlung Graff GmbH
Deutsches Rotes Kreuz
Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA
Frühlingshotel
Gagfah Group Braunschweig
Georg-Westermann GmbH & Co. KG
Gregor Kilar Computer & Zubehörbedarf
Hofbrauhaus Wolters GmbH
Hotel Mercure
Krumpholz Bürosysteme GmbH
Mövenpick Hotel Braunschweig
Frau Otto stellt einen Tierheimhund vor
Foto: Gotthard Icks
Nordzucker AG
Öffentliche Versicherung Braunschweig
Phantoms Basketball
pentahotel Braunschweig
Physiotherapie Veltenhof
Polizeidirektion Braunschweig
Schwendowius GmbH & Co. KG
TUJA Zeitarbeit GmbH
Undercover GmbH
Wiedmann Lesen Schreiben Spielen
Wir sagen Danke!
TIERSCHUTZ BRAUNSCHWEIG
GEGR. 1882 E.
Frau Marquardt beim Kinderschminken
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Foto: Gotthard Icks
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Aus dem Verein
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report
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Aus dem Verein
Katzenstreichlerin Franziska Stender,
ein Ehrenamt das viel Freude bereitet
Verena Zingler
Wir können nicht oft genug betonen,
wie wertvoll und unersetzlich unsere
ehrenamtlichen Helfer für uns im Tierheim sind. Nicht nur das Gassigehen
mit den Hunden ist wichtig, auch mit
den Katzen kuscheln spielt eine große
Rolle. Leider haben wir Tierpflegerinnen, neben den täglichen Pflegearbeiten, nicht immer ausreichend Zeit ausgedehnte Spielstunden einzulegen
oder sich ganz intensiv um besonders
ängstliche und zurückhaltende Katzen
zu kümmern.
Heute wollen wir Ihnen gern eine unserer ehrenamtlichen Helferinnen vorstellen. Frau Franziska Stender, die aus
beruflichen Gründen nach Braunschweig gezogen ist, kommt seit fast 2
½ Jahren, meistens viermal in der
Woche, in unser Tierheim.
Franziska Stender hatte schon früher
immer eigene Tiere. Aus zeitlichen und
räumlichen Gründen kann sie sich derzeit
keine eigenen Tiere halten, darum kommt
sie regelmäßig ins Tierheim. Sie betreut
nicht nur die Katzen, sondern geht auch
mit den Hunden gassi. Frau Stender hat
so gesehen einen festen Tagesablauf.
Erst geht sie mit einem Hund spazieren,
die restliche Zeit kümmert sie sich um
die Katzen. Bei den Katzen haben es ihr
besonders die ängstlichen und zurückhaltenden Tiere angetan.
Sie möchte ihnen etwas Gutes tun und
kauft für die Tiere Leckerlis und Spielzeug. Franzika Stender freut sich jedes
Mal, wenn sie Fortschritte bei den
schüchternen Katzen sieht. Diese werden lebhafter und nähern sich ihr von
allein. Da Frau Stender so ein gutes
Händchen für Katzen hat, bitten die
Tierpflegerinnen sie auch gern einmal,
sich um bestimmte Katzen zu kümmern. Zurzeit liegen ihr die Katzen Mikky, Hansi und Suse besonders am Herzen und sie hofft auf eine baldige Vermittlung ihrer Schützlinge.
Frau Stender mit einem ihrer
Lieblinge
Foto: Verena Zingler
Unsere neuen Auszubildenden
Foto Verena Zingler
Am 01.08.2013 war es wieder soweit. Drei neue Auszubildende haben im Tierheim Braunschweig angefangen den Beruf des Heim- und Pensionstierpflegers zu lernen. In den nächsten drei Jahren werden v. l. n. r.
Julia Begau, Vanessa Konstroffer und Gina Huszak unser Team tatkräftig unterstützen.
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report
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Aus dem Verein
Wir suchen Paten
Carolin Richter / Verena Zingler
Leider kommt es immer wieder vor,
dass kranke, alte oder schwer vermittelbare Tiere im Tierheim abgegeben
oder herrenlos aufgefunden werden.
Für genau diese Tiere vergeben wir
eine Patenschaft. Sie können mit einer
Patenschaft die Tiere ganz individuell
mit einer Spende regelmäßig unterstützen.
Als Pate zahlen Sie monatlich einen
selbst gewählten Betrag (mind. 5,00 €)
für das Tier. Der Betrag wird dann für
Futter, Tierarztkosten, Tierzubehör
sowie andere laufende Kosten verwendet.
Eine Patenschaft ist nicht an eine
bestimmte Laufzeit gebunden, sondern
kann jederzeit von Ihnen beendet werden. Wird Ihr "Patentier" vermittelt
oder verstirbt es, werden Sie umgehend benachrichtigt.
Selbstverständlich besteht für Sie die
Möglichkeit Ihr "Patenkind" während
unserer Öffnungszeiten zu besuchen.
Sie können mit ihrem Patenhund am
Ölper See spazieren gehen oder wenn
es sich um eine Katze handelt, diese im
Katzenhaus streicheln.
Als kleines Dankeschön erhalten Sie eine
individuelle Patenschaftsurkunde mit
dem Foto des Tieres. Entscheiden Sie
sich noch heute und werden Sie Pate!
Jasper ist seit dem 21.06.2013 bei uns im Tierheim. Er ist 4
Jahre alt und leidet an Epilepsie.
Judy ist 13 Jahre alt und seit dem
27.10.2013 im Tierheim. Sie leidet an
einer Autoimmunkrankheit (Störung
des Immunsystems).
Anna ist 7 Jahre alt, leider ist sie eine sehr eigensinnige Katze
und daher schon seit dem 10.12.2009 in unserem Tierheim.
Foxy hat aufgrund eines
Beißvorfalls Auflagen vom
Ordnungsamt bekommen
und ist daher schwer
vermittelbar.
Sie ist 4 Jahre alt und
seit dem 14.05.2013 bei uns.
Shakira ist 5 Jahre alt.
Shakira wurde bereits
mehrmals vermittelt.
Leider kam sie wieder zurück
ins Tierheim, da sie aus
Unsicherheit gebissen hatte.
Alle Fotos von
Verena Zingler/ Verena Geißler
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tierschutz
report
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Aus dem Verein
Rudi ist 10 Jahre alt und leidet an
einem Bandscheibenvorfall. Er ist bereits seit dem 09.09.2011 bei uns im
Tierheim.
Lex kommt aus einer schlechten Haltung. Er ist seit dem 24.07.2012 im
Tierheim und 5 Jahre alt.
Mickey ist bereits seit dem 11.06.2013
im Tierheim. Der elfjährige Kater ist so
scheu, dass er sich nicht anfassen lassen möchte.
Niedersächsisches Hundegesetz
Verena Geißler
Seit dem 01.07.2011 ist das Niedersächsische Hundegesetz in
Kraft getreten. Das Gesetz wurde erlassen um Gefahren für die
öffentliche Sicherheit und Ordnung, die mit dem Führen von
Hunden verbunden sind, vorzubeugen und abzuwehren.
Seit Juli 2011 muss jeder Hund, der älter als 6 Monate ist,
einen Mikrochip haben und bei einem extra dafür eingerichteten, kostenpflichtigen Register angemeldet werden (Niedersächsisches Hunderegister). Die Anmeldung bei der Hundesteuer oder einem Register wie TASSO oder dem Deutschen
Haustierregister, die kostenlos sind, ist nicht ausreichend.
Des Weiteren muss jeder Hundehalter eine Haftpflichtversicherung für seinen Hund abschließen. Es sind sogar Mindestversicherungssummen vorgegeben: 500.000 Euro für Personenschäden und 250.000 Euro für Sachschäden.
Wer einen Hund hält, muss seit dem 01.06.2013 die dafür
erforderliche Sachkunde besitzen. Als sachkundig gilt, wer
innerhalb der letzten zehn Jahre für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren ununterbrochen einen Hund gehalten
hat. Alle Hundehalter, die dies nicht nachweisen können oder
Hundehalter, die sich einen Hund neu angeschafft haben oder
anschaffen möchten, müssen die Sachkundeprüfungen ablegen. Die Sachkundeprüfung besteht aus einem theoretischen
und einem praktischen Teil.
Die große Sorge aller Tierheime war, dass sich durch diese
erschwerten Auflagen zum Halten eines Hundes weniger Menschen einen Hund anschaffen und somit die Weitervermittlung
der Tierheimhunde sich erschweren wird. Die vergangenen
Wochen haben gezeigt, dass diese Sorge nicht unbegründet
war. Immer wieder springen Interessenten für Hunde ab,
wenn sie hören, was sie vor der Anschaffung des Hundes
machen müssen und mit welchen Kosten dies verbunden ist.
Um eine Vermittlung für unsere Tierheimhunde und die neue
Hundehalter leichter zu gestalten, hat sich der Vorstand des
Tierschutz Braunschweig bereits frühzeitig Gedanken
gemacht und notwendige Schritte eingeleitet.
tierschutz
report
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Alle Hunde, die in das Braunschweiger Tierheim kommen,
werden natürlich gechipt. Bei einer Vermittlung eines Hundes
kann direkt im Tierheim eine Versicherung abgeschlossen werden. Die Anmeldung im Deutschen Hausstierregister übernehmen wir für den neuen Tierbesitzer, so dass dieser nur noch
die Anmeldung im Niedersächsischen Register erledigen
muss.
Unsere Tierheimleiterin Verena Geißler hat sich eigens für die
Sachkunde als Hundetrainerin von der Tierärztekammer Niedersachsen zertifizieren lassen, so dass auch die erforderlichen Sachkundeprüfungen direkt im Tierheim abgenommen
werden können. Termine und Preise finden Sie auf unserer
Internetseite. Natürlich bekommen Mitglieder des Tierschutzvereins und Halter von ehemaligen Tierheimhunden vergünstigte Preise geboten.
Wir bieten somit das komplette "Rundumpaket" an und hoffen, dass die negativen Auswirkungen des Gesetzes nicht
überhand nehmen. Durch schlechte Vermittlungszahlen und
vermehrte Sicherstellungen von Hunden, deren Halter die Auflagen des Gesetzes nicht erfüllen, kann die Kapazität des Tierheimes schnell erschöpft sein.
Foto: Rudolf Flentje
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Aus dem Verein
Tierschutz
hat Zukunft mit Ihrem
Testament
Der Tierschutz Braunschweig trauert
um seine ehemaligen Mitglieder und Spender:
Renate Pretorius
Peter Wiedmann
Erhard Joop
Charlotte Ewert
Ilse Schleuning
Waltraut Kössler
Lonija Larsson
Margot Krüger
Rudi Seidel
Oliver Reinecke
Wer dem Tierschutz Braunschweig
etwas vererbt, dessen Hilfe kommt
ungeschmälert zu 100 % bei den
Tieren an, da gemeinnützige Vereine von der Erbschaftsteuer befreit
sind. Den Nachlass regeln - aber
wie?
Viele Tierbesitzer machen sich erst
Gedanken darüber, was aus ihren
vierbeinigen
oder
geflügelten
Hausgenossen wird, wenn sie sich
selbst einmal nicht mehr um sie
kümmern können. Andere erwägen, mit ihrem Vermögen gesellschaftliche Anliegen zu unterstützen, die ihnen wichtig sind. Zwar
haben Tiere in Deutschland kein
Erbrecht, jedoch kann die zukünftige Unterbringung und Versorgung
des geliebten Haustieres durchaus
testamentarisch gesichert werden.
So kann mit einer Auflage, die
bestmögliche Versorgung des Tieres sichergestellt werden. Sowohl
natürliche Personen als auch
gemeinnützige Vereine - wie der
Tierschutz Braunschweig - können
als Erben eingesetzt werden.
Wer sich entschließt ein Testament
zu verfassen, ist gut beraten, fachkundigen Rat einzuholen. So sollten
Sie bei der Testamentserstellung
auf gar keinen Fall auf juristische
Unterstützung verzichten und
einen Rechtsanwalt oder Notar hinzuziehen, der Sie bei der richtigen
Gestaltung und einer klaren Darstellung unterstützt. Nur so können
Sie wirklich sicher sein, dass auch
Ihr "Letzter Wille" in die Tat umgesetzt wird und nicht einem ungewollten Formfehler zum Opfer fällt.
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Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.
Den Angehörigen gilt unser Mitgefühl
B E S TAT T U N G E N
Erdbestattungen
Seebestattungen · Feuerbestattungen
Sterbegeldversicherung
38106 Braunschweig · Hagenring 79
Tag
33 21 60 Nacht
tierschutz
report
3/2013
Aus dem Verein
Eine Chance für Boris
Carina Blume
Boris kam Ende August zu uns ins Tierheim. Unser Tierrettungsdienst wurde
zu einem Fall von häuslicher Gewalt
gerufen, wo auch der Hund betroffen
war. Trotz seiner schlechten Erfahrungen ist Boris ein sehr aufgeweckter und
freundlicher, gerade einmal neun
Monate alter, Deutscher Schäferhund.
Boris ist für seine neun Monate körperlich schon recht groß, was bei uns auch
schnell den Verdacht erweckte, dass
Boris eventuell durch das rasante körperliche Wachstum und noch zusätzlich
durch genetische Vorbelastung Probleme mit den Hüft-, Ellenbogen-, Kniegelenken oder dem Rücken haben könnte. Denn gerade große Hunderassen,
wie z. B. Berner Sennenhunde, Retriever, Rottweiler und vor allem auch
Deutsche Schäferhunde, neigen zu
Erkrankungen dieser jeweiligen Gelenke und dem Rücken.
Schnell beobachteten wir bei Boris eine
Instabilität in der Hüfte, sowie wiederkehrendes lahmen seines rechten Vorderlaufs. Für eine eindeutige Diagnose
entschieden wir uns, ihn beim Tierarzt
röntgen zu lassen. Die Röntgenaufnahmen bestätigten leider unseren anfänglichen Verdacht.
Es wurde festgestellt, dass er eine
hochgradige Ellenbogendysplasie an
seinem rechten Vorderbein hatte, sowie
Veränderungen an der Hüfte. Unter
einer Ellenbogendysplasie, in der Kurzform auch ED genannt, versteht man
allgemein Fehl- und Missbildungen im
Bereich des Ellenbogengelenks, die
dazu führen, dass die einzelnen Knochen des Gelenks nicht richtig zusammenpassen. Dies führt zu Schmerzen
beim Bewegen und Belasten des Ellenbogengelenks und verändert das
Gelenk oft langfristig krankhaft.
Bei Boris war das Ellenbogengelenk im
Bereich des Ellenbogenhöckers, also
der Spitze des Ellenbogens fehlgebildet. In diesem Bereich des Ellenbogens
findet bei einer gesunden Entwicklung
des Gelenks vor den fünften bis sechsten Lebensmonat des Hundes eine
vollständig verknöcherte Verbindung
zwischen dem Ellenbogenhöcker und
tierschutz
report
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Nach zehn Tagen wurden die Fäden gezogen.
einem dazugehörigen Knochenfortsatz
statt, der anfänglich nur mit der Hilfe
einer Knorpelschicht mit dem Höcker
verbunden ist. Wird dieser Verbindungsprozess jedoch z. B. durch ein
genetisch bedingtes unterschiedliches
Längenwachstum von Elle und Speiche
des Ellenbogens gestört, bleibt meist
eine Lücke zwischen Höcker und Knochenfortsatz zurück. Der Ellenbogenhöcker von Boris wies gar keine Verbindung mit dem Knochenfortsatz auf.
Damit Boris sein Vorderbein wieder
schmerzfrei bewegen konnte, musste
sein fehlgebildeter Ellenbogenhöcker
operiert werden. Dementsprechend
war schnell ein Operationstermin für
Boris beim Tierarzt gemacht, denn uns
Foto: Verena Zingler
war bewusst, dass nicht nur die
Schmerzen beim Laufen den Hund
unnötig belasteten, sondern umso
mehr Zeit mit dem fehlgebildeten Ellenbogenhöcker verging, desto nachhaltiger würde sein gesamtes Ellenbogengelenk zusätzlich gereizt und somit
auch irreparabel geschädigt werden.
Bei der Operation von Boris wurde der
nicht angewachsene Knochenfortsatz
entfernt.
Nach der Operation heißt es nun erst
einmal sechs Wochen Schonzeit für
Boris. Genauer gesagt, sechs Wochen
lang sehr kurz Gassi gehen und nur an
der kurzen Leine, kein Springen, Toben
oder Spielen. Für so einen jungen und
agilen Schäferhund wie Boris eine sehr
Boris erste Schritte auf dem Unterwasserlaufband.
Foto: Verena Zingler
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Aus dem Verein
Trotzdem werden die Gelenke normal
bewegt, was dazu führt, dass ein
gesunder Muskelaufbau in den Beinen
erfolgt, der langfristig zusätzlich die
geschädigten Gelenke unterstützt.
Boris wird von der Tierphysiotherapeutin Silke Müller-Herweg untersucht.
Foto: Verena Zingler
harte Zeit, die er mit uns zusammen
aber gut meistert.
wieder normal und schmerzfrei belasten kann.
Damit ist es aber für uns noch nicht
getan. Zwei Wochen nach der Operation wollten wir mit der Hilfe einer
Bewegungstherapie auf einem Unterwasserlaufband dafür sorgen, dass
Boris langfristig sein Ellenbogengelenk
Gerade die Unterwasserlaufbandtherapie ist gut geeignet für Hunde mit ED,
da das Wasser bis zu neunzig Prozent
das Körpergewicht vom Hund trägt. Auf
diese Weise werden die Gelenke des
Hundes beim Laufen enorm geschont.
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Für die Bewegungstherapie über das
Unterwasserlaufband von Boris wandten wir uns an die erfahrende Tierphysiotherapeutin Silke Müller-Herweg, mit
der wir schon in der Vergangenheit
erfolgreich zusammenarbeiten konnten. Dank ihr bekamen wir auch schnell
einen ersten Termin mit Boris für einen
"Probelauf" auf dem Unterwasserlaufband. Da die Tierphysiotherapeutin
aber kein Unterwasserlaufband direkt
vor Ort in Braunschweig zur Verfügung
hat, fuhren wir für den Termin mit Boris
nach Salzgitter in eine Kleintierklinik,
mit der die Therapeutin eng zusammenarbeitet.
Die Kosten des Unterwasserlaufbandes
wurden uns von einem Mitglied des
Tierschutzvereins gespendet. Ebenso
arbeitet die Tierphysiotherapeutin Frau
Müller-Herweg kostenlos für den Tierheimhund Boris. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bedanken,
denn ohne die finanzielle Unterstüt-
tierschutz
report
3/2013
Aus dem Verein
zung und die kostenlose Behandlung,
könnten wir Boris diese notwendige
Nachbehandlung nicht zukommen lassen. Nach einer anfänglichen Untersuchung von Boris Gangbild, konnte sich
Frau Müller-Herweg einen guten Überblick über seine genauen Probleme in
der Fehlbelastung der Vorderbeine
machen.
Anschließend ging es mit Boris erst einmal auf das Unterwasserlaufband, um
zu sehen, wie viel Gewöhnung er für
das Laufen darauf benötigt. Jedoch
überraschte uns Boris schnell, da er
kaum Scheu oder Unsicherheit gegenüber dem Laufband zeigte und nach
einigen leichten Bestechungen über
Leckerlies lief er schon fast wie ein
"alter Profi" auf dem Laufband.
Für das erste Mal lief Boris gut 10 Minuten auf dem Unterwasserlaufband.
Nachdem wir Boris gründlich abgetrocknet hatten, sollte sein operiertes
Gelenk noch eine kurze Laserbestrahlung mit einem sogenannten "Biostimulationslaser" erhalten. Mit der Hilfe
dieser speziellen Bestrahlung können
noch schmerzhafte und gereizte Gelenke besser und vor allem schneller heilen, da das Gewebe im Gelenk besser
durchblutet wird. Zusätzlich ist diese
therapiebegleitende Behandlung völlig
schmerz- und nebenwirkungsfrei.
entsprechend muss über die speziellen
Übungen die Muskulatur seiner Hinterhand, also Gesäß und Hinterbeinen,
gestärkt werden, damit die Belastung
auf seine schon geschädigten Vorderbeine verringert werden kann. Denn
unnötige zusätzliche Belastung auf
schon geschädigte Gelenke führen
schnell zu noch mehr Schmerzen und
Schäden im Gelenk.
In diesem Zusammenhang zeigte uns
die Therapeutin noch eine Übung mit
einem therapeutischen Gymnastikball.
Dabei muss der Hund seine Vorderbeine auf dem Ball eine Weile halten. Auf
diese Weise strengt er automatisch die
Muskelpartien der Hinterhand an und
trainiert sie so langfristig.
Insgesamt war der erste Therapietermin für Boris und natürlich auch für uns
sehr erfolgreich, denn Boris machte die
einzelnen Behandlungen und Übungen
begeistert mit. Langfristig erhoffen wir
uns damit auch merkliche Verbesserung in seiner gesamten Körperhaltung
und Laufbewegungen, sodass auch er
ein schmerzfreieres und somit auch
unbeschwerteres Leben als ein typisch
junger, lebensfroher Schäferhund führen kann.
Boris wird mit dem
Biostimulationslaser behandelt.
Foto: Verena Zingler
Anschließend besprachen wir mit der
Therapeutin die weiteren Schritte von
Boris Therapie. Zunächst wurde festgelegt, dass Boris erst mal zweimal
wöchentlich für gut 15 Minuten auf das
Unterwasserlaufband soll, damit ein
gut unterstützender Muskelaufbau in
den Vorderbeinen erfolgt.
Zusätzlich zeigte uns die Therapeutin
noch weitere Bewegungsübungen, die
Boris langfristig helfen können. Dem-
An alle Mitglieder,
die uns eine
Einzugsermächtigung
erteilt haben.
Im kommenden Jahr brauchen wir
Ihre IBAN-Nummer und die
BIC-Nummer, damit wir Ihren
Mitgliedsbeitrag einziehen können.
Bitte teilen Sie uns diese entweder
per E-Mail oder per Post
schnellstmöglich mit. Vielen Dank.
tierschutz
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Tierschutz
Ein neues Leben
für einen Laborbeagle
Frederike Braack
Wie für viele Kinder war ein eigener
Hund, auch für mich, immer mein größter Traum. Im Sommer 2004 war es so
weit. Meine Eltern stimmten zu, und wir
machten uns auf die Suche nach dem
"richtigen Hund" für unsere Familie.
Recht schnell einigten wir uns auf die
Rasse Beagle. Diese kniehohen, charmanten Hunde gefielen uns im Charakter und Optik sehr. Wir informierten uns
bei einem Züchter in unserer Umgebung.
Die Nachfrage ergab allerdings nichts,
woraufhin wir uns weiter umschauten.
Durch das Internet fanden wir die Laborbeaglehilfe. Beagle sind eine sehr beliebte Rasse in den Versuchslaboren. Sie
sind sehr verträglich untereinander und
haben ein freundliches Wesen. Wir lasen
viele Erfahrungsberichte von Laborbeaglehaltern und sprachen mit den Mitarbeitern des Vereins. Schließlich entschlossen wir uns, einem Laborbeagle
ein liebevolles zu Hause zu schenken.
Versuchshunde kommen als Welpen ins
Labor und verlassen dieses nach sehr
unterschiedlicher Zeit wieder. Werden
sie nicht mehr für Versuche benötigt,
haben sie manchmal das Glück über
einen Verein, das Labor zu verlassen und
ein Leben als richtiger Hund zu führen.
Die junge Paula startet in ein neues Leben
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Wir meldeten uns für einen Laborbeagle
an. Schon nach kurzer Zeit erfuhren
wir, dass wieder ein paar Hunde das
Labor verlassen dürfen. Der große Tag
kam, und wir alle waren aufgeregt. Der
Hund wurde direkt vom Labor zu uns
nach Hause gebracht. Den Beagle hatten
wir vorher nicht gesehen. Vorweg konnten wir nur ein paar Kriterien wie
Geschlecht, Farbe und ungefähres Alter
angeben.
In einer großen Transportbox wurde
unsere "Paula", wie recht schnell entschieden wurde, ins Haus getragen. Der
Mitarbeiter des Vereins erklärte uns noch
einmal, wie wir uns gegenüber Paula
verhalten sollten. Paula kam erst zögerlich aus der Transportkiste und war
etwas verängstigt, lies sich dann aber
von uns Kindern streicheln. Sie war
knapp 12 Monate alt, als sie das Labor
verlassen konnte, was schon recht früh
war. Einige Hunde verbringen ihr Leben
bis zu sechs Jahre im Versuchslabor.
Hunde aus dem Labor kennen kein Alltagsleben. Haushaltsgeräusche, Autos,
Treppen, sogar ein Spiegel kann für
einen Laborhund eine große Bedrohung
darstellen. Unsere Paula bewies uns in
vielen das Gegenteil. Der erste Weg war
die Treppe hoch, wo wir sie allerdings
zurück halten mussten, denn die Mus-
Foto: Fredericke Braack
Paula ist heute eine glückliche
Hundeseniorin
Foto: Fredericke Braack
keln der Laborhunde sind kaum ausgeprägt. Auch das Spazierengehen war mit
Paula einfacher als gedacht. Zunächst an
Halsband und Geschirr gesichert, gingen
wir unsere ersten Meter an einer Straße
entlang, was ihr keine großen Probleme
zu bereiten schien. Ihr Verhalten war wie
erwartet unsicher aber keineswegs
panisch. Wir übten viel mit Paula, und sie
lernte schnell. Beagle sind sehr verfressene Hunde und wir konnten Paula über
Leckerlies sehr viel beibringen.
Entgegen aller Erwartungen merkte man
Paula nach ca. 5 Monaten ihre Vergangenheit kaum noch an. Auf der Hundewiese spielte sie ausgelassen mit den
anderen Hunden, ohne Leine wie es sich
für einen 1 1/2 Jahre alten Hund gehörte. In der Hundeschule waren wir bald
soweit die Begleithundeprüfung abzulegen und Paula hatte großen Gefallen an
Agility gefunden.
So vorbildlich sich Paula draußen auch
verhielt, umso schlimmer war es, wenn
es ums Alleinbleiben ging. Beagle sind
Meutehunde und von Natur aus nicht
gern allein. Doch manchmal lässt es sich
nicht vermeiden, dass ein Hund drei
Stunden allein sein muss. In dieser Zeit
betätigte sich Paula anscheinend leidenschaftlich als Innendesigner und bearbeitete Wände, Türen und Bodenbeläge
zu Kleinholz. Stubenreinheit war auch
ein Thema, was mit einem Laborhund
nicht ganz einfach ist. Im Labor kommen
die Hunde meist nicht raus und akzeptieren es dann, ihr "Zuhause" zu beschmutzen. Dass dies draußen zu erledigen ist,
hat Paula erst nach einem Jahr endgültig
kapiert.
So viel Arbeit ein Hund aus schlechten
Verhältnissen auch macht, es lohnt sich
immer wieder. Die Dankbarkeit, die man
von dem Hund zurückbekommt, ist es
wert. Wir hatten damals großes Glück
mit Paula. Ich bin froh und auch immer
wieder stolz auf sie.
tierschutz
report
3/2013
Tierschutz
Bitte nicht füttern!
Nur Jäger und Förster dürfen in Ausnahmefällen artgerechtes Futter verteilen.
Siegfried Pottkamp
Wenn der Schnee die Natur zudeckt
und die Temperaturen fallen, meinen
viele, die Tiere im Wald müssten verhungern, wenn sie nicht von ihnen
gefüttert werden. Manche beschränken
sich auf den Garten und füttern die
Vögel und Eichhörnchen. Andere möchten auch die Tiere im Wald bedenken,
weil sie der Ansicht sind, dass sie etwas
Gutes tun. Doch ist es wirklich sinnvoll
derart in die Natur einzugreifen?
tisch übriggeblieben ist. Eigentlich
muss man kein Fachmann sein, um auf
die Idee zu kommen, dass das sicherlich kein artgerechtes Futter ist. Die
Gewürze in dem verkehrten Futter sind
es, die den Tieren schaden.
Rehe und Hirsche sind Pflanzenfresser,
die aber auch nicht alle Pflanzen vertragen, sondern Knospen, Blätter und junge Triebe knabbern. Sie haben ein sehr
empfindliches Verdauungssystem, so
dass falsche Fütterung zu ernsthaften
Gesundheitsbeeinträchtigungen wie z.
Allesfresser. Sie nehmen gern alles an,
was ihnen geboten wird und können
dann dies gewöhnlich auch verdauen.
Aber gerade weil sie Allesfresser sind,
brauchen diese Tiere eigentlich keine
Hilfe durch zusätzliches Futter. Es sei
denn, sie wühlen auf den Feldern nach
Mäusen, Würmern oder anderem tierischen Eiweiß. Diesen ,,Wildschaden"
muss der zuständige Jäger bezahlen.
Das sind mitunter erhebliche Summen.
Dann werden Ablenkfütterungen eingerichtet, um die Wildschäden zu minimieren.
Fuchs und der ,,Neubürger" Waschbär
zieht es durch Hunger immer öfter in
die Nähe von Siedlungen. Diese Tiere
können alles vertragen was sie als Nahrung finden. Sie durchwühlen Mülltonnen und dringen in Scheunen und Ställe ein. Bitte auf keinen Fall zusätzlich
füttern - sie werden leicht zur Plage.
Fütterung durch den Fachmann
Foto: Pottkamp privat
Folgen falscher Wildfütterung
Das größte Übel an einer Wildfütterung
durch Nichtfachleute ist, dass falsches
Futter ausgelegt wird. Die meisten
machen sich gar keine Gedanken, was
zum Beispiel Rehe eigentlich fressen.
Da kann man dann oft sogar Essensreste finden, also das, was vom Mittags-
B
B. Kolik führen kann. Die Tiere wissen
nicht, welche Nahrung ihnen schaden
könnte. Bietet man ihnen einen reich
gedeckten Tisch, so nehmen sie das
natürlich an.
Nutzen der Fütterung
Wildschweine profitieren am meisten
von den Fütterungen, denn sie sind
Bührke-Bau
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tierschutz
report
3/2013
Gefüttert werden die Tiere in harten
Zeiten von Förstern und Jägern. Aber
auch diese Fütterung ist umstritten. Sie
kennen zwar die Fressgewohnheiten
der Tiere und stimmen die Futtergaben
darauf ab. Verschiedene Tiere fressen
jedoch auch unterschiedliche Pflanzen,
die an den Futterstellen wiederum nicht
getrennt werden können.
Fazit
Man sollte das Füttern auf jeden Fall
unterlassen, da ein wirklicher Nutzen
nicht gegeben ist, aber sehr viel Schaden angerichtet werden kann.
Viel wichtiger ist es, die Tiere nicht zu
stören. In kalten Zeiten schalten sie
sozusagen auf ein Notprogramm um
und bewegen sich so wenig wie möglich. Werden sie aufgeschreckt, müssen
sie fliehen, das kostet Energie. Sieht
man zum Beispiel Rehwild, das stehen
bleibt, ist das keine Aufforderung näher
zu kommen, sondern liegt daran, dass
Energie eingespart werden soll, um
nicht zu viel Nahrung aufnehmen zu
müssen. Man sollte sich den Tieren auf
keinen Fall nähern, sondern sie in Ruhe
lassen.
Siegfried Pottkamp
Kreisjägermeister
13
Tierschutz
Hunderassen von A - Z
Der Jack Russel Terrier
Verena Geißler
Neben dem Deutschen Schäferhund ist
der Jack Russell Terrier wohl die häufigste Rasse, die in den letzten Jahren in
deutschen Tierheimen zu finden ist. Sie
sind klein, niedlich und haben schöne
Fellfarben. Nach diesen Kriterien werden die Jack Russell Terrier wohl ausgewählt. Sie werden als Familienhunde
gehalten oder sollen nette Begleiter für
ältere Menschen sein.
Bei der Anschaffung eines Hundes
gehen die Menschen meistens nach der
Optik und nach der Größe des Hundes.
Leider existiert immer noch der Irrglaube, dass kleine Hunde weniger Bewegung benötigen als große Hunde. Ebenso wird nicht darauf geachtet, wofür
eine Hunderasse ursprünglich gezüchtet wurde.
Mit einer Schulterhöhe von 25 cm bis
30 cm und einem Gewicht von 4 bis
8 kg scheint der Jack Russel Terrier ein
idealer Anfänger- und Familienhund zu
sein, der prima in der Stadtwohnung
gehalten werden kann und mit einer
Runde um den Block zufrieden ist. Ein
fataler Irrtum!
Der Jack Russell Terrier ist ursprünglich
ein Jagdhund mit extremer Ausdauer.
Chicco wartet immer noch auf ein endgültiges zu Hause
Jack Russell Terrier sind außerordentlich mutig und gehen auch manchem
Streit mit größeren Artgenossen nicht
aus dem Weg. Daher brauchen Jack
Russell Terrier konsequente Halter,
damit sie ein glückliches Hundeleben in
geregelten Bahnen führen können.
Ebenso suchen diese Hunde sportliche
Halter, denn nach einem einstündigen
Spaziergang ist ein Jack Russell Terrier
erst warmgelaufen. Werden all diese
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14
Foto: Verena Zingler
Kriterien erfüllt, ist der Jack Russell ein
toller Begleiter der seinen Menschen
viel Spaß macht.
Bekommt ein Jack Russell Terrier keine
Grenzen aufgezeigt und wird er nicht
ausreichend körperlich ausgelastet,
tauchen schnell die ersten Probleme
auf. Hat der Hund dann das erste Mal
seine Halter angeknurrt oder gebissen,
kommt er kurzer Hand ins Tierheim.
Der Jack Russell Terrier "Chicco" wurde
von seinen Besitzern in einem Zeitungsinserat entdeckt. Ohne Kaufvertrag
oder sonstige Vereinbarungen, wechselte Chicco seine Halter. In seinem
neuen zu Hause entdeckte Chicco dann
schnell das Kaninchen der Familie und
war ganz nach seiner Natur kaum noch
vom Käfig weg zukriegen. Nährten sich
die Kinder seiner "Beute" knurrte Chicco. Da seine vorherigen Halter den
Rüden auch nicht wieder haben wollten, kam was kommen musste: Chicco
wurde ins Tierheim gebracht, mit dem
Vermerk " Hund knurrt Kinder an".
Hätten sich die Halter vor der Anschaffung informiert, dass der Jack Russell
Terrier ein Jagdhund ist, hätte man
Chicco diesen Weg ersparen können.
Obwohl der Rüde mit Menschen
äußerst freundlich ist, muss er nun sein
Dasein im Tierheim fristen. Und das
nur, weil er das getan hat, wofür er
gezüchtet wurde!!!
tierschutz
report
3/2013
Tierschutz
Das stille Leiden vieler Kleintiere
Gotthard Icks
In deutschen Wohnungen werden unzählige "Kleintiere" wie
Kaninchen, Meerschweinchen, Vögel, Fische, Schlangen usw.
gehalten. Vielfach ist die Haltung dieser Tiere alles andere als artgerecht. Dies fängt bereits mit den handelsüblichen Kleintierkäfigen an.
Diese sind in der Regel zu klein für die darin gehaltenen Tiere und
höchstens als Transportkäfige zu gebrauchen. Im Zoohandel werden schön anzusehende Kaninchenhäuser (s. Bild 2) angeboten.
Diese unterscheiden sich kaum von der früher üblichen Haltung
der Stallkaninchen und sind völlig ungeeignet. Bei der Haltung von
Vögeln sind die im Handel erhältlichen Käfige i. d. R. viel zu klein.
Die wenigsten Vögel erhalten zum Ausgleich täglichen Freiflug in
der Wohnung.
Aus diesem Grunde sind auch die meisten Vogelhaltungen als tierschutzwidrig anzusehen. Der Verein "Tierärzte für den Tierschutz"
(TVT) hat in seinen Merkblättern u. A. Mindestgrößen für Kleintierkäfige angegeben. Die Merkblätter können im Netz unter
www.tierschutz-tvt.de kostenlos herunter geladen werden. Die
angegebenen Käfiggrößen sind gerade noch tragbar, aber für eine
wirklich artgerechte Tierhaltung immer noch nicht ausreichend.
Deshalb sollte ein Tierliebhaber sich nicht auf diese Größen
beschränken.
Es kommt sehr häufig vor, dass auch soziale Tiere, wie Kaninchen,
Meerschweinchen Wellensittiche etc., einzeln gehalten werden.
Eine derartige Isolation wurde von Charles Dickens einmal als weiße Folter bezeichnet. Eine Vergesellschaftung mit artfremden
Partnern, wie z. B. Kaninchen mit Meerschweinchen, verbessert
nichts an dieser Situation. Die "Isolationshaft" von sozialen Tieren
führt bei diesen i. d. R. zu Verhaltensauffälligkeiten oder -störungen, wie z. B. Federrupfen, Aggressionen etc.. Ein weiteres Anzeichen für ein erhebliches und andauernden Leides ist Beispielweise der sprechende Wellensittich, denn er tut dies nur im verzweifelten Bemühen seiner Einsamkeit zu entkommen.
Handelsüblicher Kleintierkäfig mit einzelnem Kaninchen
Foto: Gotthard Icks
"Kaninchenhaus" aus dem Zoofachhandel
Foto: Gotthard Icks
Einige Tierfreunde haben sich für ihre Kleintiere zu einer Außenhaltung entschieden. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen. Aber
auch hier müssen einige Regeln zum Wohl der Tiere beachtet werden. Die außen gehaltenen Tiere brauchen einen Witterungsschutz und für den Winter einen isolierten oder beheizbaren
Unterschlupf. Eine Haltung wie sie im ersten Bild gezeigt wird, ist
auf jeden Fall abzulehnen.
Eine weitere, glücklicherweise nicht allzu weit, verbreitete Unsitte, ist das Verschenken von Tieren. Die Beschenkten haben meist
keine Gelegenheit die Ankunft des Tieres vorzubereiten und sind
häufig nicht begeistert von dem Geschenk. Nicht selten wird ein
derart ungewolltes Tier auch nicht mit der angemessenen Sorgfalt und "Liebe" behandelt. Ein großer Teil der tierischen Geschenke landet nach kurzer Zeit im Tierheim oder wird gar ausgesetzt.
Jeder Tierhalter sollte sich vor der Anschaffung über die Bedürfnisse seines gewünschten Tieres genauestens informieren, um
die entsprechenden Bedingungen für die Haltung zu schaffen oder
auf die Haltung verzichten.
tierschutz
report
3/2013
Ein viel zu kleiner Vogelkäfig
Foto: Gabi Schoenemann/pixelio
15
Tierrettungsdienst
31 auf einen Schlag!
Anja Wagener
Durch einen anonymen Anruf wurde
der Tierschutz informiert, dass jemand
sehr viele Katzen in seiner Wohnung
hält. Eine genaue Anzahl der Tiere
konnte der Anrufer nicht benennen.
Der Vermieter forderte inzwischen den
Halter auf, den gesamten Tierbestand
abzuschaffen, da die Geruchsbelästigung im Treppenhaus schon extrem zu
riechen war.
sehr verängstigt und ließen sich nur
schwer dazu überreden, in die Transportboxen zu gehen. Aber nach einer
knappen Stunde waren alle Zimmer
durchforstet und die Katzen saßen
sicher verpackt in den Transportboxen.
Im Tierheim angekommen wurden alle
Katzen einer Eingangsuntersuchung
unterzogen und mit einem Mikrochip
versehen. Die Bestandsaufnahme ergab: 8 Kater, 14 Katzen und 9 Katzenwelpen. Damit waren das Katzenhaus
und die Mutter-Kind-Station auf einem
Schlag gefüllt.
können. Es handelte sich ausschließlich
um schwarze und getigerte Katzen.
Von den 14 weiblichen Katzen waren
zum Glück nur zwei Tiere tragend. Im
Katzenhaus wurden erst einmal die
Kater zusammen in einen Raum gesetzt
und die Katzen in einen separaten
Raum, um sie besser unterscheiden zu
Nach und nach wurden alle Katzen
kastriert, geimpft und zur Vermittlung
freigegeben. Obwohl die Katzen alle
sehr scheu waren, konnten sie alle wieder in ein schönes Zuhause vermittelt
werden.
Misstrauisch beäugt die Katze die
neue Situation
Foto: Verena Zingler
Langsam gewöhnen sich die Tiere
an das Tierheim
Foto: Verena Zingler
Der Besitzer war mit der ganzen Situation völlig überfordert und wurde der
Katzenschwemme nicht mehr Herr. Er
bat den Tierschutz Braunschweig dringend um Hilfe. Laut Besitzer hat alles
mit vier Pflegekatzen angefangen, die
er von einem Bekannten aufgenommen
hatte. Die Katzen waren natürlich nicht
kastriert und der ehemalige Halter holte die Tiere auch nicht wieder ab. Nach
einer gewissen Zeit wurden dann aus
den vier Katzen mit der Zeit immer
mehr Tiere. Unser Tierrettungsdienst
machte mit dem Halter einen Termin
aus, um die Katzen einzufangen und ins
Tierheim zu bringen. Mit zwei Fahrzeugen und drei Mitarbeitern machten wir
uns auf den Weg.
Zu dem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, dass es 31 Katzen sein
würden, die wir in der Zwei-ZimmerWohnung auffinden sollten. Selbst der
Halter war über die Anzahl seiner Katzen erstaunt. Er hatte schon lange den
Überblick verloren. Die Tiere waren
16
Wer gibt mir ein neues Zuhause?
Foto: Verena Zingler
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tierschutz
report
3/2013
Tierrettungsdienst
Aus dem Verein
Ausgesetzte Tauben!
Sarah Marquardt
Ein angebundener Hund, ein Meerschweinchen im Pappkarton oder
sogar ein Chamäleon im Gebüsch,
für uns Tierpflegerinnen des Tierschutz Braunschweig gehören diese Arten des Aussetzens leider zu
unserem Alltag. Auch an einem
Morgen im Sommer dieses Jahres
entledigte sich wieder ein Halter
seiner Haustiere.
Der Anrufer sagte mir, dass in der
Firma, in der er arbeitet, in der
Nähe der Fahrradständer, Tauben
ausgesetzt worden waren. Sie würden dort in Kisten verharren. Als ich
das hörte, wunderte ich mich ein
wenig. Ausgesetzte Tauben?
Ich fuhr zu der Firma und ließ mir
den Weg zu den Fahrrädern zeigen.
Es war ein Fahrradhäuschen aus
Wellblech, welches sich in den
nächsten Stunden erheblich aufheizen würde. Darunter standen zwei
große Kisten aus Holz.
Als ich in die Kisten blickte, glaubte
ich meinen Augen kaum. Sie waren
beide so vollgestopft mit Tauben,
dass ich nicht einmal erahnen konnte um wie viele Tiere es sich handelt! Ich lud die Kisten schnell in
den Tierrettungswagen und fuhr
zurück zum Tierheim, wo zwei Kolleginnen bereits auf mich warteten.
Gemeinsam befreiten wir die Tauben nach und nach aus den Kisten.
Die Tiere waren stark abgemagert
und ausgehungert. Auch einige
Jungtiere waren darunter. Wir zählten insgesamt 62 Tauben!!!! Ich
hatte maximal 40 geschätzt.
Wir versorgten zunächst alle Tauben mit Futter und Wasser. Gierig
stürzten sie sich darauf. Da zwei
Tauben Ringe mit Telefonnummern
an den Beinen trugen, notierten
wir diese, um den Halter ausfindig
machen zu können. Doch dieser
Versuch blieb leider erfolglos.
Für mich ist es absolut unverständlich, sich auf so eine Art und Weise
seiner Tiere zu entledigen. Was hatte dieser Mensch erwartet? Hätte er
sie einfach freigelassen, wären sie
wohlmöglich immer wieder zurückgekehrt.
Bei uns durften sich die Tauben in
unserer
Wildvogelvoliere
zwei
Wochen erholen. Dann wurden sie
auf dem Tierheimgelände in die
Freiheit entlassen. Einige blieben
bei uns, andere flogen fort. Hoffentlich in ein neues Zuhause, wo
sie erwünscht sind und gut versorgt
werden.
Unvorstellbar, in diesen beiden Käfigen wurden 62 Tauben qualvoll eingesperrt.
Foto: Verena Geißler
tierschutz
report
3/2013
17
Tierrettungsdienst
Die schöne Natter aus der Dusche
Sarah Marquardt
Es gibt Einsätze in der Tierrettung, da
fährt man mit einem mulmigen Gefühl
hin. Dieser Einsatz war so einer. Die
Polizei kontaktierte mich eines Abends
und erklärte mir, dass ein Mann aufgeregt angerufen hätte, weil eine Riesenschlange in seiner Toilette sein würde.
Aufgeregt machte ich mich auf den
Weg und rief den Herrn an. Ich hörte,
dass er in den Hausflur geflüchtet war.
Zu groß war seine Angst vor der Schlange. Auf die Frage hin, wie groß das Tier
ist, sagte er nur - riesig!
Ich malte mir bereits im Kopf aus, wie
ich so ein riesiges Tier einfangen sollte
und hielt die Hand bereits am Handy,
um Verstärkung durch die Feuerwehr
zu ordern. Doch vorerst wollte ich mir
das Tier anschauen und bewaffnete
mich mit Schlangenhaken und Transportbox. Im Badezimmer des Mannes
deutete er auf die Waschmaschine hin
und entfernte sich dann schleunigst
wieder. Ich schaute mich vorsichtig um
und tastete mich durch das kleine Bad.
In der Dusche lag der von der Aufhängung gelöste Duschvorhang. Wenn,
dann ist sie doch bestimmt da drunter!?
Und genau so war es.
Die Schönnatter wartet noch auf ein neues Zuhause
Mitgliedsbeitrag 2013,
da war doch noch etwas!
Foto: Verena Zingler
Die Schlange lag zusammengerollt in
der Dusche und versuchte langsam zu
entwischen. Ich hatte eine Schlange
erwartet, die groß und kräftig wie ein
Baumstamm ist. Dabei handelte es sich
mehr um eine Schlange wie ein Gartenschlauch. In diesem Moment war ich
doch sehr erleichtert. Vorsichtig fixierte
ich sie mit dem Schlangenhaken und
griff mit der Hand ihren Kopf. Rasch
wickelte sie sich um meinen Arm.
Auf die Frage des Mannes, ob dieses
Tier giftig sei, konnte ich ihm leider keine Antwort geben. Denn auch ich hatte
diese Schlangenart das erste Mal gesehen. Durch ein lautes Krachen sei er auf
die Schlange aufmerksam geworden.
Denn sie ist durch die Lüftungsanlage
im Badezimmer gekrochen, hatte die
Verdeckung abgerissen und ist dann in
die Toilette gefallen. Ich brachte die
Schlange ins Tierheim und setzte sie in
ein vorbereitetes Terrarium in unserem
Exotenraum.
Wieder Zuhause angekommen, informierte ich mich sofort im Internet nach
der schwarzgelben Schlange und fand
heraus, dass es sich um eine ungiftige
Schönnatter handelte. Leider hat sich
der Halter nicht bei uns gemeldet. So
wartet die Schönnatter nun bei uns auf
ein neues Zuhause mit fachkundigen
Haltern, aus dem sie nicht wieder so
schnell ausbüchsen kann.
Sonja Altmann
Das Jahr 2013 neigt sich dem Ende zu, und es beginnt die besinnliche Adventszeit. Bei einer Tasse Tee und Weihnachtskeksen macht der eine oder andere sich Gedanken über Weihnachtsgeschenke oder was es an den Feiertagen zu essen gibt.
In dieser Zeit, wo es draußen ungemütlich und kalt ist, vielleicht schneit es auch, möchte man am
liebsten auf dem Sofa liegen und es sich gemütlich machen. Gedanken über noch unbezahlte Rechnungen o. ä. verschiebt man einfach.
Wenn Sie Ihren Mitgliedsbeitrag 2013 bezahlt haben, können Sie weiter relaxen, wenn Sie aber zu
den Mitgliedern gehören, deren Mitgliedsbeitrag noch aussteht, sollten Sie ihn umgehend überweisen. Einen Mitgliedsbeitrag, der nur einmal im Jahr fällig ist, kann man schnell vergessen. Dem können Sie entgegenwirken, indem Sie eine Einzugsermächtigung in der Geschäftsstelle des Tierschutzes anfordern oder benutzen Sie den Vordruck auf der vorletzten Seite des tierschutz reportes.
Lassen Sie sich noch viele schöne Geschenke bringen und genießen Sie die Vorweihnachtszeit und
vor allem, bleiben Sie gesund und dem Tierschutz Braunschweig gewogen.
18
tierschutz
report
3/2013
Aus dem
Leserbriefe
Verein
Hallo Frau Richter,
ich habe schon ein sehr schlechtes
Gewissen, dass ich mich so lange nicht
bei Ihnen gemeldet habe. Hier nun ein
kurzer Bericht, wie es mir ergangen ist.
Wie auf dem Foto zu sehen, bin ich
doch eine "Beautyqueen", oder ??? Mir
geht es sehr gut. Ich bin fast nie alleine, höchstens mal für eine Stunde am
Tag.
kirch und Brand) gewesen, habe Bayern bereist, insbesondere den Tegernsee genossen, kenne Berlin, Frankfurt,
Bad Homburg und Nürnberg.
Ich verreise viel, bin schon in der
Schweiz und Österreich (Wien, Feld-
Im Sommer genieße ich das Baden in
Dänemark und natürlich das Toben an
den Kieler Stränden der Ostsee. Außerdem habe ich ja meinen "Privatpool"
vor der Nase, nämlich den Nord-Ostsee-Kanal, an dem ich täglich spazieren
gehe.
Frauchen und Herrchen habe ich voll im
Griff, nichts geschieht ohne meine Teilnahme und die Enkelkinder inkl. Hauskatze habe ich voll in mein kleines Herz
geschlossen (sie mich auch).
Mit meinen Freunden, einem Boxer
Mischling und einer Dogge, tobe ich
regelmäßig auf den Feldern und Wiesen
und auch sonst kann ich mich über
Abwechslung im Tagesverlauf nicht
beklagen.
Ich hoffe, Ihnen geht es gut und sie
können alle Hunde in liebe Hände vermitteln.
tierschutz
report
3/2013
19
Leserbriefe
Hallo liebe
Tierheim-Mitarbeiter,
nun lebt Pia schon seit fast zwei Jahren
bei uns. Egal ob Agility, Horse and Dog
Trail oder chillen auf der Aussichtsplattform sie gibt immer 100 % .
Dieses Jahr haben wir erfolgreich die
Begleithundeprüfung (Augsburger Modell) abgelegt und waren im Horse and
Dog Trail super erfolgreich. 1. Platz in
der Trophy des Landesverbandes Niedersachsen, punktbeste einer Serie von
5 Turnier
Vielen Dank für diesen tollen Hund !!!
Viele Grüße, Inge Löhr
Hallo Leute,
ich bin's: Flocke. Ich bin das weiße
Kaninchen, das kurzzeitig (bis zum
16.08.) bei euch gewohnt hat und mal
Roter hieß. In meinem neuen zu Hause
habe ich mich gut eingelebt und habe
hier auch eine Freundin gefunden. Die
Kaninchendame war zunächst zickig
und brauchte lange, bis sie sich an mich
gewöhnt hat. Aber seit kurzem wohnen
wir zusammen und kuscheln viel. Ich
habe euch noch ein paar Fotos von mir
beigefügt.
Viele Grüße an alle Flocke
ERICH PETERS & SOHN NACHF.
G
m
b
H
Natursteine für: Grabmale,
Treppen, Fensterbänke, Küchen,
Bäder, Fußböden, Restaurierungen
Celler Straße 48, 38114 Braunschweig
Tel. (05 31) 5 29 76 • Fax (05 31) 57 80 10
Sehr geehrte
Damen und Herren!
Hier ein kurzer Bericht zu unserem Goliath. Nach anfänglichen Schwierigkeiten
(urinieren in die Badewanne, ins Bett)
hat er sich bei uns sehr gut eingelebt.
Er ist ein sehr anhänglicher Kater, der
unsere Nähe sucht und keinerlei Berührungsängste gegenüber Gästen zeigt.
Er verbringt gerne Zeit am Balkon und
ist nicht daran interessiert diesen zu
verlassen. Gesundheitlich geht es ihm
bestens. Wir waren, ca. 2 Wochen nachdem wir ihn von Ihnen geholt haben,
beim Tierarzt, da er gehäuft nieste. Es
konnte allerdings nichts festgestellt
werden und der "Schnupfen" ist auch
nicht mehr aufgetreten. Ansonsten ist
er ein Charmeur, der uns restlos um den
Finger gewickelt hat. Wir stehen Ihnen
natürlich auch gerne für einen Lokalaugenschein zur Verfügung. Allerdings
bitten wir um eine Terminvereinbarung,
da wir beide berufstätig sind. Anbei finden Sie noch ein paar Fotos.
Mit besten Grüßen
Johanna Dietzenschmidt
Gerald Parzmair
radio ferner
Hintern Brüdern 2
38100 Braunschweig
Telefon 05 31/4 94 87
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tierschutz
report
3/2013
Impressum
Zur Rückseite
Unsere kleinen Sünden können tödliche Folgen haben. Fast jeder von uns hat die bei uns lebenden
Mitgeschöpfe zumindest schon einmal gefährdet. Jeder achtlos weggeworfene Gegenstand kann den
unter uns lebenden Tieren die Gesundheit oder das Leben kosten. Schon ein achtlos weggeworfener
Wollfaden oder die am See zurückgelassenen Angelschnüre haben schon viele Vögel umgebracht.
Die davon betroffenen Tiere haben ein langes und qualvolles Sterben. Die abgebildete Amsel hat vermutlich verzweifelt um ihre Freiheit gekämpft, bis sie vor Erschöpfung gestorben ist.
Aber auch die sicherlich gut gemeinte Fütterung mit einem nicht artgerechten Futter gefährdet
die Gesundheit der unter uns lebenden Wildtiere. Die auffälligste Sünde ist wohl die Fütterung
unserer Wasservögel mit Brot. Dieses Verhalten führt zu Mangelernährung, daraus herrührenden
Erkrankungen und zur Überbevölkerung an unseren Gewässern. Wildtiere brauchen unsere Hilfe nur
selten und nur in absoluten Notzeiten.
Herausgeber
Tierschutz Braunschweig
gegr. 1882 e. V.
Biberweg 30
38114 Braunschweig
Telefon 05 31 / 50 00 06 - 7
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Redaktion (Anschrift s.o.)
(V.i.S.d.P.)
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unbedingt die Meinung der Redaktion
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Tiervermittlung
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Tierpension
Nur in der Dienstzeit
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Foto Rückseite: Gotthard Icks
Text Rückseite: Gotthard Icks
e-mail: [email protected]
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Wann komme ich wie in das Tierheim?
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13.00 bis 18.00 Uhr
Samstags und sonntags
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Sonntags keine Tiervermittlung
Nord/LB Braunschweig
BLZ 250 500 00
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Der Tierfriedhof ist von 8.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Sie fahren mit dem Bus der Linie M16 in Richtung Ölper bis zur
Haltestelle „Biberweg“, von dort sind es noch 300 Meter Fußweg.
Bankeinzugsermächtigung
Bankleitzahl:
Ich ermächtige den Tierschutz Braunschweig bis auf
Widerruf, den vereinbarten Jahresbeitrag abzubuchen.
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Name u. Ort des Kreditinstituts:
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Mitglieds-Nr.:
Sollten Sie sich
entscheiden, die vielen
Ungerechtigkeiten den
Tieren gegenüber nicht
weiter zu dulden und
den Tierschutz in
Braunschweig bei
seinen Bemühungen,
sich für das Recht der
Tiere einzusetzen, zu
unterstützen, so
werden Sie Mitglied
bei uns.
(ggf. eines Erziehungsberechigten)
Erste Abbuchung am:
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Unterschrift / Datum
Ich beantrage hiermit eine ß Einzelmitgliedschaft oder eine ß Familienmitgliedschaft
in den TIERSCHUTZ BRAUNSCHWEIG gegr.1882 e.V. (Zutreffendes bitte ankreuzen).
Für die Familienmitgliedschaft wird Ihnen ein separater Antrag zugesandt.
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Beruf:
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(Mindestbetrag 39,- €, Jugendliche 19,50 €, Familien 58,- €)
€
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Mitgliedschaft. Sie erhalten dann Ihren Mitgliedsausweis
sowie eine Satzung umgehend zugeschickt.
Wir weisen darauf hin, dass gespeicherte personenbezogene Daten nicht an Dritte weitergegeben werden!
Bei Eintritt nach dem 1. Juli zahlen Sie nur den halben Jahresbeitrag des laufenden Jahres.
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Sie sollten sich
entscheiden!
Kämpfen wir gemeinsam für das Recht der Tiere
und für ein
tierfreundliches Braunschweig
Werden Sie Mitglied im
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